Meldungen vom 20. Oktober 2025:
Kälterekorde fallen in Sibirien und der Mongolei
Der Oktober ist in Sibirien weitaus kälter als normal, mit Durchschnittstemperaturen, die bisher in diesem Monat 7 °C bis 9 °C unter dem Durchschnitt liegen.
In Nowosibirsk sind die Nachttemperaturen auf -12 °C gefallen, während die Tageshöchsttemperaturen 4 °C nicht überschritten haben. Letzte Woche stellte die Stadt einen Tagesrekord auf: -10,4 °C. Omsk brach zwei Rekorde: -12,7 °C und -13,8 °C. Im Süden fiel die Temperatur in Chemal in der Republik Altai am vergangenen Mittwoch auf -8,7 °C und brach damit einen Rekord, der seit 1961 Bestand gehabt hatte.
Seitdem hat sich die Kälte noch verstärkt: In Shologonsky sank die Temperatur am Wochenende auf -30,4 °C, die erste Messung unter -30 °C in dieser Saison auf der Nordhalbkugel (außerhalb Grönlands) – ganze 14 °C unter dem Durchschnitt für Mitte Oktober.

Die Kältewelle hat auch den Süden erreicht, wo in der Mongolei ebenfalls die ersten -30 °C dieser Saison gemessen wurden – außergewöhnlich früh.
In Khatgal sank die Temperatur am Samstag auf -30,9 °C, die drittniedrigste Oktober-Temperatur, die seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1963 gemessen worden ist (der Rekord liegt weiterhin bei -33 °C aus dem Jahr 1976).
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Kanada: Vorgeschmack auf den Winter in British Columbia
Der erste richtige Wintereinbruch hat British Columbia erreicht, mit Neuschnee, der Höhenlagen über 1.500 m bedeckt.
Frühe Schneefälle wurden am Brohm Ridge Chalet (1.500 m), Whistler Roundhouse (1.850 m) und SilverStar Mountain (1.600 m) gemeldet.
Wettervorhersagen zufolge ist dies erst der Anfang. Für diese Woche, insbesondere für den 24. und 25. Oktober, wird „deutlich stärkerer Schneefall” erwartet.
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Norwegen: Schnee in Tromsø
Auch in Norwegen sieht es langsam nach Winter aus und fühlt sich auch so an.
Tromsø erwachte am Montagmorgen unter einer weißen Decke, mit mehreren Zentimetern Schnee in den Niederungen und mehreren Dezimetern in den Höhenlagen.
Auf dem Finnmarksvidda-Plateau ist es kalt geworden, sank doch die Temperatur in Sihccajavri über Nacht auf -11,5 °C.
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Meldungen vom 21. Oktober 2025:
Südkorea: Verschärfung der Kältewelle
Eine Kältewelle hat Südkorea fest im Griff und sorgt für weit verbreiteten Frost, eisige Windchill-Temperaturen und den ersten Schnee der Saison.
Der plötzliche Temperatursturz folgte auf ein starkes Hochdruckgebiet, das am Wochenende kalte Arktikluft aus Nordchina nach Süden drückte und die Temperaturen weit unter die saisonalen Normwerte fallen ließ. Die morgendlichen Messwerte auf der Halbinsel werden voraussichtlich die ganze Woche über unter 10 °C bleiben, wobei die Tageshöchstwerte bis zu 7 °C unter dem Durchschnitt liegen werden.
In Seoul sank die Temperatur am Montagmorgen auf 5,3 °C – kälter als selbst die mittlere Tiefsttemperatur Anfang Dezember.
In Seoraksan sank die Temperatur auf -1,3 °C mit einer gefühlten Temperatur von -8,2 °C, und es fiel der erste Schnee.
Für die Binnen- und Hochlandregionen der Provinzen Gyeonggi, Gangwon, Nord-Chungcheong und Nord-Jeolla gelten Frostwarnungen. In den höheren Lagen im Norden von Gangwon wird in den kommenden Tagen weiterer Schneefall erwartet.
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Brasilien: Kälte in São Paulo
Eine starke Kaltfront und ein Vorstoß von Kaltluft antarktischen Ursprungs ließen die Temperaturen in weiten Teilen Brasiliens sinken.
In São Paulo wurde es Montag früh (20. Oktober) 11,2 °C kalt – der niedrigste Oktoberwert seit 2014, als es 10,7 °C kalt war.
Die ungewöhnliche Kälte löste im gesamten Bundesstaat Kältewarnungen aus und führte zu Notfallmaßnahmen zum Schutz gefährdeter Einwohner. Die Behörden richteten eine Notunterkunft am Bahnhof Pedro II ein, in der Essen, Matratzen und Decken angeboten wurden.
Laut offiziellen Angaben wird die Kältewelle bis Mitte der Woche anhalten.
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Chile: Starke Schnee-Saison in Valle Nevado
In Südamerika hat Chiles führendes Skigebiet Valle Nevado nach einem strengen Winter mit überdurchschnittlichen Schneefällen und Rekordbesucherzahlen seine Saison 2025 beendet.
Der Berg verzeichnete 4,4 m Schnee – weit über dem Durchschnitt –, darunter ein Sturm in der Hochsaison, der innerhalb weniger Tage 1,5 m Schnee brachte.
Von Juni bis Anfang Oktober herrschten hervorragende Bedingungen, wobei die gleichbleibende Schneedecke in den Höhenlagen die Pisten bis weit in den Frühling hinein offen hielt und die Besucherzahlen auf neue Höchststände trieb.
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Meldungen vom 22. Oktober 2025:
Indien: Neuer Schneefall in Himachal Pradesh
Heute Morgen (22. Oktober) bedeckte Neuschnee Koksar im Bezirk Lahaul-Spiti in Himachal Pradesh und markierte damit den bislang stärksten Schneefall der Saison in Nordindien.
Die hochgelegene Siedlung erwachte mit weiß bedeckten Straßen und Dächern, als eine westliche Störung Feuchtigkeit über den westlichen Himalaya drückte. Die Temperaturen im Tal sind unter den Gefrierpunkt gefallen, und die Manali-Leh-Autobahn ist erneut unterbrochen.
Ähnlicher Schneefall zu Beginn der Saison wurde diese Woche in Teilen von Himachal und Jammu-Kashmir gemeldet, da sich kalte Luftmassen über dem tibetischen Plateau intensivieren und in die indischen Gebirgszüge strömen.
Die Wettervorhersagen erwarten eine weitere Schneewelle über das Wochenende, bevor sich klareres, kälteres Wetter einstellt. Der IMD warnt davor, dass die Tiefsttemperaturen weiter stark sinken werden.
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Norwegen: „Märchen-Landschaften“
Der Winter ist früh nach Norwegen gekommen.
In Tromsø fielen am Montag 19 cm Schnee, der erste Schneefall schon am 21. Oktober seit 2005, und am Dienstagmorgen schneite es weiter.
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Weiter südlich erwachte die Region Oppland in Weiß, als Beitostølen, Tonsåsen und Vingromsåsen ihre ersten nennenswerten Schneefälle der Saison verzeichneten. Der Schneefall hielt den ganzen Vormittag über an, während die Einsatzkräfte mit der Räumung der Straßen begannen.
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Südamerika: Frühjahrsfrost in weiten Gebieten
Derzeit herrscht in weiten Teilen Südamerikas eine Kältewelle, die sich nächste Woche noch deutlich verschärfen wird.
Argentinien, Uruguay, Paraguay, Bolivien und der Süden Brasiliens bereiten sich auf heftige Kälteeinbrüche Anfang nächster Woche vor.
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Und die Kälte wird anhalten. Vom 26. Oktober bis Anfang November werden die Temperaturen in Argentinien und Südbrasilien deutlich unter dem Durchschnitt liegen (ECMWF). Und obwohl die damit einhergehenden Regenfälle für die Landwirte eine willkommene Nachricht sind, sieht es für die Kaffee-Ernte in Brasilien weiterhin schlecht aus (mehr dazu morgen).
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Meldungen vom 23. Oktober 2025:
Japan: Wintereinbruch im Norden
Polare Kälte hat den Norden Japans erfasst und den ersten richtigen Vorgeschmack auf den Winter gebracht.
Die Karte der Japanischen Wetterbehörde (JMA) für den 23. Oktober zeigt weit verbreitete Höchsttemperaturen im einstelligen Bereich in Hokkaido und im Norden von Honshu:

Die Höchsttemperaturen erreichten mühsam 6 °C in Nayoro, 7 °C in Wakkanai und Asahikawa und knapp 11 °C in Sapporo – allesamt 4 bis 6 °C unter dem Durchschnitt.
Die Kälte kam, als arktische Luft nach Süden strömte, was zu Schneefällen im Norden führte, darunter auch auf dem Berg Fuji, und die Nachttemperaturen an vielen Orten unter den Gefrierpunkt sinken ließ.
Selbst in tiefer gelegenen Gebieten sind erste Schneefälle möglich, wie UHB Hokkaido News berichtet.
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Indien: Früher Schnee auf den Gipfeln in Himachal
Am Mittwoch fiel in den höheren Lagen von Himachal Pradesh Neuschnee, was den zweiten größeren Schneefall des Bundesstaates im Oktober darstellt.
In Koksar in Lahaul-Spiti wurden 11 cm Schnee gemessen, während die Temperaturen im nahe gelegenen Tabo auf ungewöhnliche -0,7 °C, in Keylong auf 1,8 °C und in Kalpa auf 4,9 °C fielen.
Der Indische Wetterdienst (IMD) bestätigte, dass es in Keylong in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2022 und zum frühesten Mal seit 2008 im Oktober geschneit hat.
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Mongolei: Früh-saisonale Schneedecke erhöht sich weiter – Angst vor neuen „Dzuds“
Starker Schneefall hat die Mongolei bedeckt und damit die Ausbreitung der eurasischen Kältewelle verstärkt. Wie gestern berichtet, wurden in dem Land auch die ersten Werte von -30 °C (-22 °F) in dieser Saison gemessen – außergewöhnlich früh.
In den westlichen und zentralen Provinzen, darunter Uvs, Khovd und Gebiete um Ulaanbaatar, gab es in letzter Zeit weit verbreitete Schneefälle mit einer Schneehöhe von lokal bis 80 cm und inoffiziellen Berichten zufolge bis zu 180 cm in den höheren Bergen.
Ausnahmsweise sind nun fast 50 % der Mongolei mit 30 cm Schnee bedeckt, wie die Nationale Agentur für Meteorologie und Umweltüberwachung des Landes in einem aktuellen Bericht feststellt:
„Seit dem 20. Oktober sind mindestens 46 Prozent der Gesamtfläche des Landes mit einer 30 cm dicken Schneeschicht bedeckt, was das Risiko eines extremen Winterwetters („Dzud“) in diesem Winter erhöht.“
Nach der Sturmfront im Oktober sind die Temperaturen um 6 bis 12 °C unter den Normalwert gefallen.
Die chinesische Wetterbehörde bestätigt, dass der frühe Kälteeinbruch durch starke Nordwinde verursacht wurde, die aus Sibirien nach Süden strömten, direkt in das mongolische Plateau einflossen und die regionale Kältezone verstärkten ( die gleiche Wetterlage, die auch für die oben erwähnten Kälteeinbrüche in Nordindien und Japan verantwortlich war).
Im Fernen Osten Russlands ist es heute Morgen (23. Oktober) noch kälter geworden, mit -32,1 °C in Mukhomornoye und -32 °C in Ust-Chaun – dies sind die niedrigsten Oktober-Temperaturen, die jemals an diesen Stationen gemessen worden sind.

Rutgers (Karte unten) zeigt eine ausgedehnte Schneedecke, die sich von Zentral-/Westsibirien über die Mongolei bis nach Nordchina erstreckt – die klassische Konstellation zu Beginn des Winters, die das Sibirische Hoch verstärkt und polare Luft nach Ost- und Südasien treibt:

Ein „Dzud“ ist ein strenger Winter, in dem Schnee oder Eis das Weiden von Vieh verhindern und der einzigartig in der Mongolei ist.
Zwischen 1940 und 2015 wurden zweimal pro Jahrzehnt offizielle Dzud-Erklärungen abgegeben, aber Daten der Regierung und der Vereinten Nationen zeigen sechs große Kälteeinbrüche seit 2015, wobei für 2025-26 ein siebter vorhergesagt wird.
Nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Intensität hat zugenommen.
Die aufeinanderfolgenden Kälteperioden von 2023 und 2024 waren wirklich verheerend. Im letzten Winter lagen die Temperaturen wochenlang unter -40 °C und die Schneefälle erreichten ein seit 1975 nicht mehr gesehenes Ausmaß. Die UNO bestätigte, dass 90 % der Mongolei betroffen waren, wobei weit über 2 Millionen Tiere als tot gemeldet wurden und Hunderttausende von Hirtenfamilien betroffen waren.
Daten zeigen, dass die Mongolei seit Mitte der 2010er Jahre von kälteren, schneereicheren Wintern heimgesucht wird, die durch stärkere sibirische Hochdruckgebiete und anhaltende arktische Einbrüche verursacht werden. Doch trotz der zunehmenden Kälte macht die UNO die „globale Erwärmung” für die sich verschlimmernden Dzuds verantwortlich.
In ihrem „2024 Dzud Early Action & Response Plan” (Februar 2024) bringt die UNO die Veränderungen in Form von strengeren Wintern, tieferem Schnee usw. in der Mongolei mit den allgemeinen Auswirkungen des Klimawandels in Verbindung. In ihren Pressemitteilungen heißt es ausdrücklich:
„Dzud war zwar schon immer Teil des Lebens in der Mongolei … doch seine Häufigkeit und Intensität haben in den letzten Jahren drastisch zugenommen, und der Klimawandel ist der Hauptgrund für diese Veränderung.”
Unabhängig davon, wie man es dreht und wendet: In der Steppe fällt wieder frühzeitig Schnee, was die Voraussetzungen für eine weitere Kältekatastrophe schafft.
Dies berichtet ein Hirte namens Delgerbat, der im Mai 2024 davon sprach, dass er seinen Sohn aus der Schule nehmen musste, damit dieser ihm bei der Versorgung des Viehs der Familie helfen konnte:
„Das Klima ist ganz anders als zu meiner Kindheit. Als ich jung war, war der Schnee um diese Zeit schon geschmolzen und es war bereits Frühling, aber jetzt kommt der Frühling immer später.“
Link: https://electroverse.substack.com/p/winter-arrives-in-northern-japan?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email
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Eine Meldung vom 24. Oktober 2025, in welcher Cap Allon einige Ereignisse zusammenfasst in etwas, das er mit „Cold Report“ betitelt. Das kommt jetzt hier:
Cold Report
Mit dem Ende des Oktobers nehmen die Kälteeinbrüche auf der Nordhalbkugel zu, von Ostasien bis Nordamerika.
In Japan gab die lokale Wetterstation Wakkanai am Freitag (24. Oktober) eine Kältewarnung heraus, da arktische Luft weiterhin über Hokkaido herrscht. Die Höchsttemperaturen blieben erneut im einstelligen Bereich, mit weit verbreitetem Frost und anhaltendem Schnee im Norden.
In ganz China bestätigt der Bericht des Nationalen Wetterdienstes von 06:00 Uhr anhaltenden Schneefall im Osten von Qinghai und „Kaltlufteinbrüche“, die tief in die Innere Mongolei und in den Nordosten vordringen. Morgens liegen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und tagsüber liegen die Höchstwerte unter dem Normalwert, was sich nun über den gesamten Norden erstreckt.
Im westlichen Himalaya Indiens sanken die Temperaturen in Himachal Pradesh über Nacht erneut unter null Grad. In Tabo wurden -0,7 °C gemessen, und die örtliche Wetterbehörde warnte vor anhaltendem Schneefall in den Distrikten Lahaul-Spiti, Kinnaur und Chamba.
Unterdessen erlebt die USA ihren ersten ausgedehnten Wintereinbruch. Cincinnati verzeichnete mit 3 °C die niedrigste Temperatur seit dem Frühjahr, während der NWS Frostwarnungen für das gesamte Ohio Valley herausgab. Auch Philadelphia meldete die bisher kälteste Nacht der Saison, während Frostwarnungen auf den gesamten mittleren Atlantik ausgedehnt wurden.
Von Asien bis Amerika bringt die letzte Oktoberwoche auf der Nordhalbkugel einen deutlichen Wintereinbruch mit sich – eine Wetterlage, die zum Teil durch einen schwachen Start des „Polartiefs” und eine beeindruckende Schneedecke in Sibirien und der Mongolei bedingt ist.
Link: https://electroverse.substack.com/p/cold-report-greenland-cave-record?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email
Wird fortgesetzt mit Kältereport Nr. 43 / 2025
Redaktionsschluss für diesen Report: 24. Oktober 2025
Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE