Sagen Sie die Wahrheit, The Guardian und NBC: Hohe Kosten für Wetterkatastrophen sind nicht auf den Klimawandel zurückzuführen

H. Sterling Burnett

Mehrere Mainstream-Medien veröffentlichten diese Woche Artikel, in denen sie unkritisch die Behauptungen einer Interessengruppe zum Klimawandel verbreiteten, nämlich Climate Central (CC). Laut CC hat der Klimawandel in diesem Jahr in den Vereinigten Staaten zu höheren Kosten durch Wetterkatastrophen geführt als jemals zuvor in der Geschichte – oder zumindest seit 1980, dem Beginn der Aufzeichnungen, auf die sich CC stützt. Diese Behauptungen sind falsch. Zwar waren die Kosten für extreme Wetterereignisse und Waldbrände Anfang 2025 hoch, doch gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Klimawandel dafür verantwortlich ist. Vielmehr waren die höhere Bevölkerungszahl, die zunehmende Bebauung in katastrophengefährdeten Gebieten, eine schlechte Wasserwirtschaft und menschliches Fehlverhalten in Form von Brandstiftung die Ursachen für die ungewöhnlich hohen Kosten der Katastrophen.

Die Schlagzeile des Guardian über die hohen Kosten von Naturkatastrophen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 führte diese direkt auf den Klimawandel zurück: „Klimakatastrophen in der ersten Hälfte des Jahres 2025 sind laut einer Studie die teuersten seit Beginn der Aufzeichnungen.“ Der Bericht von NBC News kritisierte die Trump-Regierung und stellte einen Zusammenhang zwischen dem Klima und den Gesamtkosten der Katastrophen zur Jahresmitte 2025 her: „Was die gelöschten Klimadaten gezeigt hätten: Die teuersten sechs Monate mit Wetterkatastrophen seit Beginn der Aufzeichnungen.“

Die Berichterstattung von The Guardian, NBC und anderen Medien über den Bericht von CC zu den Kosten von Katastrophen war nahezu einheitlich. Der Klimawandel führte Anfang 2025 zu schlimmere Wetterkatastrophen und höheren Kosten als je zuvor – eine Tatsache, die ohne die Arbeit von CC übersehen worden wäre, da Präsident Donald Trump die Mittel für das Programm der National Oceanic and Atmospheric Administration gekürzt hatte, das zuvor solche Kosten überwacht hatte.

Laut The Guardian:

Die erste Hälfte des Jahres 2025 war die teuerste seit Beginn der Aufzeichnungen für Großkatastrophen in den USA, verursacht durch riesige Waldbrände in Los Angeles und Stürme, die einen Großteil des restlichen Landes heimgesucht haben. Dies geht aus einer Studie einer gemeinnützigen Klimaschutzorganisation hervor, die die von der Regierung Donald Trumps eingestellte Arbeit zur Erfassung der größten Katastrophen wieder aufgenommen hat.

In den ersten sechs Monaten dieses Jahres wurden die USA von 14 verschiedenen wetterbedingten Katastrophen heimgesucht, die jeweils Schäden in Höhe von mindestens 1 Milliarde US-Dollar verursachten, wie die Organisation Climate Central berechnet hat. Insgesamt verursachten diese Ereignisse Schäden in Höhe von 101 Milliarden US-Dollar – durch zerstörte Häuser, Unternehmen, Autobahnen und andere Infrastruktur – und damit mehr als in jedem anderen ersten Halbjahr seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1980.

NBC News schrieb:

Die erste Hälfte dieses Jahres war laut einer am Mittwoch von der gemeinnützigen Organisation Climate Central veröffentlichten Analyse die teuerste, die jemals für Wetter- und Klimakatastrophen in den Vereinigten Staaten verzeichnet wurde.

Es handelt sich um Informationen, die die Öffentlichkeit möglicherweise nie erfahren hätte: Im Frühjahr dieses Jahres strich die Trump-Regierung das Programm der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA), das Wetterereignisse mit Schäden von mindestens 1 Milliarde US-Dollar erfasst hatte. Der Forscher, der diese Arbeit leitete, Adam Smith, verließ die NOAA aufgrund dieser Entscheidung.

Um es klar zu sagen: Climate Central ist keine objektive Autorität in Bezug auf die Ursachen und Folgen des Klimawandels und auch keine neutrale Instanz hinsichtlich der vorgeschlagenen Lösungen. Vielmehr wurde die Organisation ausschließlich zu dem Zweck gegründet und existiert, um Materialien zu beschaffen und zu verbreiten, die menschliche Aktivitäten für den Klimawandel verantwortlich machen, der katastrophale Folgen für das Leben der Menschen hat, und um von der Regierung durchgesetzte Lösungen zu fördern, die den Verbrauch fossiler Brennstoffe einschränken.

Abgesehen von den Motiven der Organisation, die den Bericht erstellt hat, war die Berichterstattung über den Bericht von Anfang an ungenau. Die Berichte ignorieren die Geschichte der Naturkatastrophen in den Regionen, die in diesem Jahr betroffen waren, die demografischen Veränderungen, die zu höheren Kosten geführt haben, und vor allem das Fehlen langfristiger erkennbarer Veränderungen der Wetterverhältnisse sowie der Häufigkeit und Schwere extremer Wetterereignisse in den betroffenen Gebieten.

Betrachtet man die Orte, an denen sich die Katastrophen in der ersten Hälfte dieses Jahres ereignet hatten, so stellen wir anhand der eigenen Erhebungen von CC fest, dass es sich bei den Wetterereignissen um Tornados handelte, die während der typischen Tornadosaison von Texas über die Ebenen bis in den oberen Mittleren Westen auftraten. Dieses Gebiet des Landes wird gemeinhin als „Tornado Alley“ bezeichnet, da solche Ereignisse dort im Frühjahr und Frühsommer sehr häufig vorkommen. Das ist also nichts Ungewöhnliches. Was den CC-Bericht und die Behauptung der Medien entscheidend untergräbt, wonach die steigenden Kosten von Tornados auf den Klimawandel zurückzuführen sind, ist die Tatsache, dass, wie beispielsweise in Climate Realism hier sowie hier und hier untersucht, weder die Anzahl, noch die Häufigkeit oder die Schwere von Tornados zugenommen hat, obwohl es auf der Erde etwas wärmer geworden ist.

Weitere Ereignisse sind Überschwemmungen in Gebieten des Landes, die historisch für Frühjahrshochwasser aufgrund von Schneeschmelze und schweren Frühjahrsstürmen bekannt sind – viele dieser Gebiete sind beliebte Städte oder Gemeinden am Flussufer. Climate Realism hat wiederholt Medienberichte widerlegt, wonach Überschwemmungen immer schlimmer werden – die Daten zeigen, dass dies nicht der Fall ist. Wenn Überschwemmungen nicht häufiger oder schwerwiegender werden, kann der Klimawandel nicht für höhere Kosten im Zusammenhang mit Überschwemmungen verantwortlich sein.

Selbst der Weltklimarat (IPCC) hat keinen Trend zu einer Verschlimmerung von Überschwemmungen oder Tornados festgestellt, der auf den Klimawandel zurückzuführen wäre.

Schließlich sind mehr als 60 Prozent der 101 Milliarden Dollar, die laut CC durch klimawandelbedingte Wetterereignisse verursacht wurden, auf ein einziges Ereignis zurückzuführen: die Waldbrände im Januar 2025, die einen großen Teil von Los Angeles zerstörten. Die Brände in Los Angeles waren schrecklich und in der jüngeren Geschichte beispiellos, aber historisch gesehen nicht ungewöhnlich. Der enorme Schaden war das Ergebnis einer Kombination verschiedener Faktoren: starke saisonale Niederschläge in den letzten Jahren, die zu üppigem Pflanzenwachstum führten, kombiniert mit regelmäßiger Bewässerung von Rasenflächen und Bäumen in wohlhabenden Enklaven, gefolgt von einer schweren Dürre, welche die Voraussetzungen für einen Waldbrand schuf, und starken Santa-Anna-Winden, die das Feuer nach seinem Ausbruch schnell über das Land trieben (ebenfalls ein natürliches Merkmal der Region). Unter diesen Bedingungen brauchte es nur noch einen Funken, den ein perverser Brandstifter lieferte. Nachdem das Feuer ausgebrochen war, trieben die Winde es schnell über die trockene Landschaft, und die Feuerwehrleute stellten fest, dass aufgrund politischer Entscheidungen der Landesregierung nicht genügend Wasser in den Reservoirs vorhanden war.

In Los Angeles ist es nicht wärmer als in den 1950er Jahren, und seit 1895 hat der Niederschlag in der Region sogar leicht zugenommen. Trotz der Klima-Alarmisten und der opportunistischen, moralisch überlegen auftretenden Politiker der Demokratischen Partei, die versuchen, den Klimawandel für die Brände und deren Schwere verantwortlich zu machen, deuten die Beweise darauf hin, dass dieser nichts damit zu tun hat.

Wenn sich die klimatischen Bedingungen in den Vereinigten Staaten nicht nennenswert verändert haben in dem Sinne, dass extremere Wetterverhältnisse auftreten, stellt sich die Frage, warum die Kosten im Zusammenhang mit Wetterkatastrophen nominal so stark gestiegen sind. Dabei ist zu beachten, dass die Kosten für Naturkatastrophen inflationsbereinigt in Prozent des BIP im Laufe der Zeit gesunken sind (siehe Abbildung unten):

Wie jedem ehrlichen Beobachter mit einem Mindestmaß an gesundem Menschenverstand klar sein dürfte, ist der Grund für die steigenden Katastrophenkosten offensichtlich: der zunehmende Bullseye-Effekt. Wie Climate Realism bereits in Dutzenden von Artikeln untersucht hat, sind die Immobilienpreise im Laufe der Zeit dramatisch gestiegen, ziehen doch immer mehr Menschen in ökologisch/klimatisch begehrte Gebiete, die anfällig für Naturkatastrophen sind, und dort mehr Häuser, Geschäfte und damit verbundene Strukturen und Infrastrukturen errichten. Wenn eine Katastrophe wie ein Waldbrand (in diesem Fall ein durch Brandstiftung ausgelöster Waldbrand) eintritt, sind mehr Menschen und Immobilien betroffen und die damit verbundenen Kosten sind höher. Climate Realism hat genau diesen Punkt in Artikeln diskutiert, die hier sowie hier und hier verlinkt sind, um nur einige Beispiele zu nennen. Ganz einfach gesagt: Wenn heute ein Hurrikan Miami oder Galveston trifft, gibt es an diesen Orten mehr Gebäude und Strukturen zu zerstören als vor 100 Jahren.

Man kann zwar anerkennen, dass CC Recht hat, dass Naturkatastrophen heute nominal höhere Kosten verursachen als in der Vergangenheit, ohne jedoch zu der völlig unbegründeten Behauptung zu gelangen, dass der Klimawandel die Ursache dafür ist. Seriöse Journalisten und ehrliche Nachrichtenagenturen wie NBC News und The Guardian sollten ihre Fakten überprüfen, bevor sie die falschen Behauptungen einer Klimalobbygruppe als Wahrheit wiedergeben. Irreführende, falsche Alarmmeldungen wie diese sind vermutlich der Grund dafür, dass das Vertrauen in die Medien gering ist und weiter sinkt.

H. Sterling Burnett, Ph.D., is the Director of the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy and the managing editor of Environment & Climate News. In addition to directing The Heartland Institute’s Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy, Burnett puts Environment & Climate News together, is the editor of Heartland’s Climate Change Weekly email, and the host of the Environment & Climate News Podcast.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/28/tell-the-truth-the-guardian-and-nbc-high-weather-disaster-costs-arent-due-to-climate-change/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Die Woche, in welcher der Klima-Katastrophismus seine Klauen verlor

Anthony Watts, The Heartland Institute

Die vergangene Woche könnte als der Moment in die Geschichte eingehen, in dem die Klimadiskussion endgültig ins Wanken geraten ist. In der Klimapolitik ist ein Wendepunkt eingetreten.

Innerhalb weniger Tage erreichten zwei Ereignisse Millionen von Menschen außerhalb der üblichen wissenschaftlichen und medialen Gatekeeper-Strukturen, und beide erzählten dieselbe ketzerische Geschichte: dass die Wissenschaft der Klimakatastrophe bei weitem nicht so gesichert und düster ist, wie uns bisher erzählt weisgemacht worden ist.

Zunächst lud der weltweit meistgesehene Podcaster Joe Rogan zwei der angesehensten lebenden Klimawissenschaftler, die eine abweichende Meinung vertreten, Dr. Richard Lindzen vom MIT und Dr. William Happer von Princeton, zu einem langen Gespräch über die tatsächlichen Beweise für die Behauptungen zur globalen Erwärmung ein. Das zweite Ereignis kam aus den Reihen der Klimawissenschaft selbst: Ted Nordhaus, Gründer des Breakthrough Institute und einst selbsternannter Klimaaktivist, veröffentlichte einen Artikel mit dem Titel „Why I Stopped Being a Climate Catastrophist” (Warum ich aufgehört habe, ein Klima-Katastrophist zu sein). Diesen Beitrag gibt es in deutscher Übersetzung bei CLINTEL hier).

Jeder von ihnen hat auf seine Weise die Kluft zwischen wissenschaftlichen Nuancen und politischen Narrativen aufgezeigt – und zusammen könnten sie einen Wendepunkt im öffentlichen Verständnis markieren.

Jahrelang sorgten die Mainstream-Presse und die Wachhunde der Fachwelt dafür, dass jeder, der die Klimadogmatik in Frage stellte, als „Leugner” abgetan wurde. Diese Taktik funktioniert nicht mehr, wenn Joe Rogan, dessen Publikum das von CNN in den Schatten stellt, zwei emeritierten Professoren gegenüber sitzt, die ruhig erklären, warum CO₂ nicht der planetarische Thermostat ist, als der es dargestellt wird.

Lindzen und Happer verfügen über einwandfreie Referenzen. Sie sind keine Blogger, keine „Influencer”, sondern Physiker, die Jahrzehnte in den weltweit führenden Forschungseinrichtungen verbracht haben. Ihre Botschaft war einfach: Das Klimasystem ist komplex, und die Behauptung, wir könnten die globale Temperatur mit Kohlenstoffsteuern und Windkraftanlagen feinabstimmen, ist reine Phantasie.

Happer erzählte, dass selbst in den 1990er Jahren Klimawissenschaftler die einzigen waren, die sich weigerten, ihre Arbeit persönlich zu verteidigen, vielleicht weil sie ahnten, dass ihre Modelle „hohl und nutzlos“ waren. Lindzen erinnerte die Zuhörer daran, dass die Erwärmung bisher moderat ist, dass extreme Wettertrends keinen alarmierenden Anstieg zeigen und dass die Vorteile der CO₂-Düngung für die globale Landwirtschaft real sind.

Die Reaktion im Internet war unmittelbar und aufschlussreich. Innerhalb von 24 Stunden hatte die Folge fast eine Million Aufrufe auf YouTube und Tausende von Kommentaren, in denen die Gäste dafür bejubelt wurden, dass sie „endlich die Wahrheit“ über die Klimawissenschaft gesagt hatten. Menschen, die noch nie von Strahlungsantrieb oder Wasserdampf-Rückkopplung gehört hatten, erkannten plötzlich, dass Skepsis keine Ignoranz ist – sondern die ursprüngliche wissenschaftliche Methode in Aktion.

Dann, gerade als Rogans Folge im Trend lag, ließ Ted Nordhaus seine eigene intellektuelle Bombe platzen. Sein 7.000 Wörter langer Artikel auf der Website des Breakthrough Journal liest sich wie ein Geständnis – und vielleicht das wichtigste, das die Klimabewegung je gesehen hat.

„Ich glaube nicht mehr an diese Übertreibungen“, schreibt Nordhaus und verweist dabei auf seine früheren Vorhersagen, dass die Nutzung fossiler Brennstoffe Kriege auslösen und den Amazonas-Regenwald zerstören würde. Er räumt nun ein, dass die „Business-as-usual“-Szenarien mit einer Erwärmung um fünf Grad bis 2100 nie plausibel waren – sie gingen von einem absurd hohen Bevölkerungswachstum, unrealistischen wirtschaftlichen Bedingungen und einem langsamen technologischen Fortschritt aus. Die besten aktuellen Schätzungen liegen seiner Meinung nach näher bei drei Grad oder weniger.

Nordhaus geht noch weiter. Er weist darauf hin, dass trotz einer Erwärmung um 1,5 °C seit der vorindustriellen Zeit die weltweite Sterblichkeit aufgrund von Klima- und Wetterextremen pro Kopf um den Faktor 25 gesunken ist – wahrscheinlich der niedrigste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Anstieg der Katastrophenschäden, so beobachtet er, ist hauptsächlich auf die größere Anzahl von Menschen und Gebäuden in gefährdeten Gebieten zurückzuführen, nicht auf stärkere Stürme.

Am vernichtendsten ist vielleicht sein Eingeständnis, dass ein Großteil der Klimagemeinschaft „einfach den Ort der Katastrophe verlagert hat“. Als die Modelle immer weniger Wärme zeigten, heizte sich die Rhetorik auf. Die Wissenschaft war nicht sicherer geworden, sondern das Marketing war verzweifelter geworden.

Dass ein Gründer eines Thinktanks der Umweltbewegung dies öffentlich sagt, ist eine Sensation. Es ist das Eingeständnis eines Insiders, dass die Grenze zwischen Klimawissenschaft und Klimapolitik längst verschwommen ist.

Die Wachhunde verlieren die Kontrolle; was diese Woche anders macht, ist das Ausmaß. Wissenschaftliche Zeitschriften und große Zeitungen können immer noch filtern, welche Studien oder Kommentare gedruckt werden. Aber sie können Rogans Publikum von 10 Millionen Zuhörern nicht filtern. Sie können einen viralen Beitrag nicht unterdrücken, der von Lesern, die eher nach Ehrlichkeit als nach Apokalypse hungern, über verschiedene Plattformen geteilt wird.

Jahrelang stützte sich die wissenschaftliche Establishment auf soziale Einschüchterung – die Überzeugung, dass nur ein Spinner „die Wissenschaft” in Frage stellen würde. Doch nun haben wir einen der prominentesten Umweltschützer Amerikas, der zugibt, dass Katastrophismus unbegründet ist, und zwei Weltklasse-Wissenschaftler, die ruhig erklären, warum die CO₂-Empfindlichkeit überbewertet wird. Der Vorhang ist gefallen.

Die Ironie dabei ist natürlich, dass beide Veranstaltungen nicht auf Ideologie, sondern auf Daten zurückgriffen. Happer und Lindzen betonten das Fehlen empirischer Belege für einen direkten Zusammenhang zwischen steigendem CO₂-Ausstoß und sich verschlechternden Wetterbedingungen. Nordhaus hob die historischen Belege für die Anpassungsfähigkeit des Menschen hervor – die Tatsache, dass moderne Infrastruktur, Technologie und Wohlstand uns weniger anfällig für Klimaextreme gemacht haben, nicht mehr.

Und beide kritisierten das Gleiche: wie Angst die Wissenschaft ersetzt hat. „Hochgebildete Menschen neigen oft eher dazu, hartnäckig an falschen Überzeugungen festzuhalten, weil sie besser darin sind, ihre ideologischen Überzeugungen zu verteidigen“, schreibt Nordhaus und fasst damit das Gruppendenken zusammen, das akademische und politische Institutionen dominiert.

Die öffentliche Meinung ändert sich nicht über Nacht, aber sie kann sich schlagartig wenden, wenn die Menschen das Gefühl haben, manipuliert worden zu sein. Die Klimapolitik ist zu einer Billionen-Dollar-Industrie geworden, die auf übertriebenen Prognosen und moralischer Panik basiert. Wenn angesehene Wissenschaftler und ehemalige Aktivisten gleichermaßen sagen, dass der Kaiser keine Kleider trägt, beginnt der Zauber zu bröckeln.

Diese Woche hörten Millionen Menschen Argumente, von denen ihnen gesagt wurde, dass es sie nicht gäbe – und entdeckten, dass begründete Skepsis keine Leugnung ist, sondern Vernunft. Sie hörten, dass Unsicherheit keine Ketzerei ist, dass Daten wichtiger sind als Konsens und dass Energiepolitik der Menschheit dienen sollte, nicht der Ideologie.

Wenn es einen echten „Wendepunkt“ in der Klimadiskussion gibt, dann vielleicht nicht in der Atmosphäre, sondern im öffentlichen Bewusstsein – eine Verlagerung weg von Angst hin zu Beweisen, weg von Zensur hin zu einer offenen Debatte.

Seit Jahrzehnten beharrt das Establishment darauf, dass es gefährlich ist, diese Erzählung in Frage zu stellen. Die wahre Gefahr, wie Lindzen, Happer und jetzt Nordhaus uns erinnern, besteht darin, was passiert, wenn wir überhaupt aufhören, Fragen zu stellen.

Anthony Watts is a senior fellow at The Heartland Institute.

Link: https://redstate.com/heartlandinstitute/2025/10/28/the-week-climate-catastrophism-lost-its-grip-n2195521?

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers hierzu: Leider kann ich den Optimismus des Autors Anthony Watts nicht ganz teilen. Hierzulande wird sich leider vermutlich erst einmal nichts am Katastrophismus ändern – solange die MSM dieses Lied weiter singen. Drücken wir uns allen die Daumen, dass sich auch bei uns irgendwann vernünftige Stimmen Gehör verschaffen – aber der bisher angerichtete Schaden ist wohl bereits irreversibel.




Kurzmeldungen aus Klima und Energie – Ausgabe 40 / 2025

Eine Meldung vom 30. Oktober 2025:

MJO-Schwingung, La Niña, winterliche Kälteeinbrüche

Eine starke Phase der Madden-Julian-Oszillation (MJO) hat sich vom Indischen Ozean über den maritimen Kontinent bewegt und wird voraussichtlich auf den Westpazifik übertreten.

Dieser Vorgang führt tendenziell zu einem positiven Southern Oscillation Index (SOI), wodurch die Passatwinde verstärkt werden und kühleres Wasser aus der Unterströmung im äquatorialen Pazifik nach oben gezogen wird – was eine schwache La Niña für 2025-26 verstärkt.

Noch wichtiger ist, dass eine erneute Verstärkung der MJO im Westpazifik im November einen Rossby-Wellenimpuls in die polare Stratosphäre senden und eine plötzliche stratosphärische Erwärmung (SSW) auslösen könnte – ein Effekt, der durch den jüngsten Wechsel der Quasi-Biennialen Oszillation (QBO) in ihre östliche Phase noch wahrscheinlicher wird.

Eine SSW stört häufig den Polarwirbel und geht stärkeren Kälte- und Schneeereignissen (Arktische Ausbrüche) in den mittleren Breiten voraus.

Während also ein schwaches La Niña-Phänomen möglich erscheint, ist der größere Beobachtungspunkt ein potenzieller Auslöser für winterliche Kälte über die Stratosphäre.

Link: https://electroverse.substack.com/p/record-early-snow-closes-mount-everest?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldungen vom 31. Oktober 2025:

Erwärmung natürlichen Ursprungs, nicht durch CO₂

Eine neue Studie des niederländischen Forschers Ad Huijser in Science of Climate Change zeigt erneut, dass der größte Teil der heutigen Erwärmung auf natürliche Veränderungen der Sonneneinstrahlung zurückzuführen ist und nicht auf Treibhausgase.

Anhand der CERES-Satellitendaten der NASA und der ARGO-Ozeanmessungen stellte Huijser fest, dass die Erde mehr Energie aufnimmt, als durch CO₂ erklärt werden kann. Das gemessene Energieungleichgewicht des Planeten zeigt einen Aufwärtstrend von etwa 0,049 Watt pro Quadratmeter und Jahr, während der gesamte Treibhausgas-Antrieb unter Einbeziehung der Wolken nur etwa 0,019 beträgt.

Huijser führt die zusätzliche Wärme auf einen erhöhten Sonneneintrag zurück – mehr Sonnenlicht erreicht die Oberfläche, da die Wolkendecke dünner geworden ist.

Auch der Zeitpunkt passt. Die moderne Erwärmungsphase begann Mitte der 1970er Jahre, obwohl der CO₂-Gehalt bereits seit Jahrzehnten stetig gestiegen war. Die Daten zeigen einen natürlichen Wechsel von Abkühlung zu Erwärmung, als der Sonneneintrag zunahm.

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Neue Studie: Abkühlung der Antarktis seit dem Jahr 2003

Eine neue Studie in JGR Atmospheres hat eine starke Abkühlung auf der gesamten Antarktischen Halbinsel festgestellt – etwa 2,2 °C seit 2003.

Mithilfe des hochauflösenden AntAir ICE-Satellitendatensatzes unterteilten die Forscher die Antarktis in 12 Temperaturregionen. Zwischen 2003 und 2021 kühlte sich die Hälfte ab, die andere Hälfte erwärmte sich – wobei die Abkühlung stärker ausfiel als die Erwärmung.

Die Halbinsel zeigte die stärkste Veränderung: einen signifikanten Trend von -0,12 °C pro Jahr oder etwa -2,2 °C über 18 Jahre. Der westliche Teil des Festlandes kühlte sich am stärksten ab, während die östlichen Schelfeise, einschließlich Larsen, eine geringe, unbedeutende Erwärmung aufwiesen.

Der Sektor Rossmeer/Victorialand verzeichnete eine moderate Erwärmung von etwa +0,07 °C pro Jahr, während der Rest des Kontinents schwache oder statistisch gesehen flache Trends aufwies. Die Halbinsel, die weitaus größer ist als die Rossmeer-Region, bestimmt den allgemeinen Trend des Kontinents.

Eine sich abkühlende Antarktis stellt die Theorie der „polaren Verstärkung“ direkt in Frage. Wenn CO₂ der Haupttreiber wäre, müsste sich die Antarktis natürlich umfassend und kontinuierlich erwärmen. Stattdessen hat sich der Kontinent in den letzten zwei Jahrzehnten abgekühlt.

Link: https://electroverse.substack.com/p/russias-deep-freeze-iceland-at-20c?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Meldung vom 3. November 2025:

Neue Studie: Erwärmung in Grönland in den 1920er und 1990er Jahren wurde durch Abkühlung ausgeglichen

Eine neue Studie zeigt, dass das Klima Grönlands Schwankungen und Umkehrungen unterliegt – und nicht einer geradlinigen, vom Menschen verursachten Erwärmung folgt.

Anhand von Aufzeichnungen des Dänischen Meteorologischen Instituts aus mehr als einem Jahrhundert fanden Forscher zwei kurze, gleich starke Erwärmungsschübe – etwa 2,9 °C von 1922 bis 1932 und etwa 3,1 °C von 1993 bis 2007 –, die durch eine lange Abkühlung von etwa 3 °C zwischen 1933 und 1992 voneinander getrennt waren.

Das Ergebnis: Seit den 1920er Jahren gab es im Grunde genommen keine Nettoerwärmung.

Die Graphik in deutscher Übersetzung (Google Translate):

Die Studie mit dem Titel „Weather and Climate Dynamics” zeigt, dass beide Erwärmungsphasen durch Veränderungen in großräumigen Strömungsmustern ausgelöst worden sind und nicht durch steigende CO₂-Werte.

In den 1920er Jahren brachten häufigere Zyklonen und südliche Luftströmungen milde Luft nach Grönland; in den 1990er Jahren trat eine ähnliche Konstellation erneut auf. Als diese Muster nachließen, sanken die Temperaturen wieder.

Das Klima Grönlands folgt nicht der glatten Aufwärtskurve, die globale Modelle vermuten lassen – es schwankt als Reaktion auf Veränderungen in der atmosphärischen Zirkulation. Die Forscher fanden heraus, dass Südwinde immer Wärme bringen, Nordwinde Kälte, und dass die allgemeinen Zusammenhänge in den 100 Jahren, für die Daten vorliegen, stabil geblieben sind.

Die Ergebnisse zeigen die Schwäche der gängigen Erzählung auf. Heute hat sich Grönland gegenüber vor einem Jahrhundert kaum verändert. Und nun deuten die Anzeichen wieder auf eine Abkühlung hin, da in sechs der letzten acht Jahre überdurchschnittliche Schnee- und Eisgewinne (DMI) für die Eisdecke zu verzeichnen waren.

Link: https://electroverse.substack.com/p/russias-first-40c-seoul-to-28c-27f?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

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Eine Meldung vom 5. November 2025:

CBS feuert seine „Klima-Sparte“

CBS News hat seine „Klima-Sparte“ abgeschafft, nachdem die leitende Produzentin Tracy Wholf eine netzwerkweite E-Mail verschickt hatte, in der sie die Argumente von Climate Central – einer politischen Interessenvertretung – nachplapperte.

Wholf drängte ihre Reporter zu behaupten, dass der Hurrikan Melissa durch einen „übermäßig heißen Atlantik“ „aufgeladen“ worden sei, wodurch aus einem „Sturm der Kategorie 4 ein Sturm der Kategorie 5“ geworden sei. Zwei Tage später war sie weg – zusammen mit fast dem gesamten Team, das für die Klima-Berichterstattung von CBS verantwortlich war.

Die Säuberungsaktion folgte auf die Ankunft des neuen Paramount Skydance-CEO David Ellison und Chefredakteurin Bari Weiss, die schnell daran gingen, das zu demontieren, was Insider als die „radikal linken“ Berichterstattungsabteilungen von CBS bezeichnen. Die Entlassungen betrafen auch die Mitarbeiter der Abteilung „Rasse und Kultur“ des Senders.

Jahrelang stützte sich die Klima-Berichterstattung von CBS auf Climate Central und Covering Climate Now – Aktivisten-Netzwerke, die finanziert wurden, um CO₂-Narrative in die Mainstream-Nachrichten zu bringen. Jetzt ist nur noch ein CBS-Korrespondent für „Klima“ zuständig, ohne Produzenten oder Team – ein symbolisches Ende für jahrelange, vom Steuerzahler finanzierte Klimapropaganda.

Link: https://electroverse.substack.com/p/russias-record-45c-blizzards-slam?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email

Zusammengestellt und übersetzt von Christian Freuer für das EIKE




The Guardian und Guterres irren sich: Die Wissenschaft zeigt keine „Klima-Kipp-Punkte“

Linnea Lueken

In einem kürzlich im Guardian erschienenen Artikel mit dem Titel „Jetzt den Kurs ändern: Die Menschheit hat das 1,5-Grad-Klimaziel verfehlt, sagt UN-Chef“ wird behauptet, dass der Planet in großer Gefahr ist, klimatische „Kipppunkte“ zu überschreiten, da eine Erwärmung um 1,5 °C nun unvermeidlich ist. Auch wenn eine Erwärmung um 1,5 °C bereits feststeht, wenn nicht sogar schon überschritten, ist die Behauptung falsch, dass dies einen gefährlichen Meilenstein darstellt. Nicht nur ist die Erzählung von den Kipppunkten Unsinn, es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine Erwärmung um 1,5 °C eine besondere Bedrohung darstellt. Der angebliche Temperatur-Grenzwert wurde willkürlich und aus politischen statt aus wissenschaftlichen Gründen gewählt.

Der Artikel in The Guardian konzentriert sich auf Äußerungen des Generalsekretärs der Vereinten Nationen António Guterres, der im Vorfeld des COP30-Klimagipfels in Brasilien warnte, dass eine Erwärmung um 1,5 °C „unvermeidlich” sei und „verheerende Folgen” für den Planeten haben werde. Laut The Guardian forderte Guterres „die Staats- und Regierungschefs, die sich in der brasilianischen Regenwaldstadt Belém versammeln werden auf, sich bewusst zu machen, dass je länger sie die Emissionsreduzierung hinauszögern, desto größer die Gefahr ist, dass katastrophale „Kipppunkte im Amazonasgebiet, in der Arktis und in den Ozeanen überschritten werden“.

Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für sogenannte Kipppunkte, und etwas anderes zu behaupten, ist reine Panikmache aus politischen Gründen.

Ausgehend vom Amazonas-Regenwald, dem Ort des nächsten Klimagipfels im November, warnte Guterres Berichten zufolge, dass dieser zu einer „Savanne“ oder einem trockenen Grasland werden könnte. Es gibt jedoch keinerlei Belege für diese absurde Behauptung. Wie Guterres‘ frühere Äußerung über „kochende Ozeane“ handelt es sich um eine reine Phantasterei, die jeder faktischen Grundlage entbehrt. Guterres bezieht sich auf eine Dürreperiode, unter der Teile des Amazonasbeckens in den letzten Jahren gelitten haben, aber diese Dürre war historisch gesehen nicht ungewöhnlich, und die jüngsten lokalen Dürregebiete waren nicht schwerwiegender als frühere Dürreperioden. Wie im Beitrag „Media Outlets Continue Spreading False Amazon ‚Record Drought‘ Claims“ [etwa: Medien verbreiten weiterhin falsche Behauptungen über eine ‚Rekorddürre‘ im Amazonasgebiet] von Climate Realism erläutert, hat der Amazonas in der Vergangenheit Perioden mit starken Regenfällen und anhaltender Dürre erlebt, die schlimmer waren als die, die wir derzeit erleben. Historische Aufzeichnungen zeigen keine Verschärfung der Dürre im Amazonasgebiet. Die Bedrohung für den Baumbestand geht von Abholzung und Kahlschlag aus, nicht vom Klimawandel.

Auch die Arktis nähert sich keinem gefährlichen Kipppunkt. Sollte sich die Erwärmung fortsetzen, wird die Eisausdehnung wahrscheinlich schrumpfen, aber dies geschieht bei weitem nicht so schnell, wie Alarmisten behaupten. Die Ausdehnung des arktischen Meereises ist seit etwa 2010 stabil, was auf ein neues Eisausdehnungsregime hindeutet, und es ist nicht abzusehen, wie lange dies anhalten wird. Wenn man sich an der Vergangenheit orientiert, könnte das Meereis wieder zu wachsen beginnen, so wie es in der Vergangenheit immer wieder zu- und abgenommen hat.

Schließlich ist der von Guterres angesprochene Kipppunkt der Ozeane die Behauptung, dass Korallenriffe aufgrund von Veränderungen des pH-Werts und höheren Temperaturen im Meer aussterben werden. Aber auch hier zeigen Wissenschaft und Paläo-Geschichte, dass Korallen gegenüber Veränderungen widerstandsfähig sind, die weitaus extremer sind als die moderate Erwärmung der letzten Jahrzehnte. Wie bereits mehrfach bei Climate Realism diskutiert, besteht keine Gefahr, dass die Weltmeere versauern – Korallenriffe breiten sich aus und erzielen Rekord-Wachstumsraten.

Es stimmt, dass die „1,5 °C-Schwelle“ wahrscheinlich überschritten wird. Das bedeutet jedoch nichts, schon gar nichts Katastrophales. Die 1,5 °C-Erwärmungsgrenze wurde aufgrund des El-Niño-Phänomens bereits 2024 überschritten – ohne dass es zu einer Katastrophe gekommen wäre. Das sollte niemanden beunruhigen, da diese Grenze kein wissenschaftlich fundierter Wert ist. The Guardian hat in der Vergangenheit Panikmache betrieben, worauf Climate Realism hier eingegangen ist, und scheint nichts daraus gelernt zu haben. Die Zahl von 1,5 °C war willkürlich und wurde von einem 11-köpfigen deutschen politischen Beirat festgelegt, dem nur ein Meteorologe angehörte. Es handelt sich nicht um einen festen wissenschaftlichen Grenzwert wie beispielsweise der Siedepunkt von Wasser, auch wenn Alarmisten ihn unangemessenerweise so behandeln.

Die Äußerungen von Guterres basieren weder auf wissenschaftlichen Erkenntnissen noch auf Daten oder gar historischen Fakten. Er versucht lediglich, mit Unterstützung von The Guardian die Öffentlichkeit zu beunruhigen, um sich politischen Einfluss für die Verhandlungen auf der COP 30 zu verschaffen, obwohl immer mehr Länder die Klimaproblematik herunterzuspielen versuchen, da sie realistisch einschätzen, dass andere Themen dringlicher sind und fossile Brennstoffe vorerst weiterhin unverzichtbar für den Wohlstand sind.

Linnea Lueken is a Research Fellow with the Arthur B. Robinson Center on Climate and Environmental Policy.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/11/01/the-guardian-and-guterres-are-wrong-science-shows-no-climate-tipping-points/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Eine warnende Lektion aus der Solarbranche: Milliardenverschwendung durch überstürzte Markteinführung

Gary Abernathy

Dieser Artikel wurde ursprünglich bei The Empowerment Alliance veröffentlicht und wird hier mit Genehmigung erneut veröffentlicht.

Ende der 1970er Jahre gab es einen beliebten Wein-Werbespot mit dem Filmregisseur Orson Welles, der uns daran erinnerte, dass „manche Dinge nicht überstürzt werden dürfen“, und mit einem mittlerweile berühmten Slogan endete: „Wir verkaufen keinen Wein, bevor er reif ist.“

Eines der größten, aber am wenigsten diskutierten Probleme im Wettlauf um den Aufbau der Solarindustrie vor Auslaufen der Subventionen ist, dass das Produkt wohl zu früh auf den Markt gebracht wurde, bevor es ausgereift war. Der Bau ist der Fachkompetenz voraus – was bedeutet, dass Milliarden von Dollar in Solaranlagen investiert werden könnten, die bald veraltet sein werden.

Die Eile, Solarfelder auf mehr als einer Million Hektar US-amerikanischer Agrarfläche zu errichten – zusammen mit unzähligen weiteren Anlagen auf der ganzen Welt – scheint mit relativ wenig langfristiger Planung hinsichtlich der Bereitstellung, der Funktionalität mit bestehenden Stromnetzen und der späteren Stilllegung und Entsorgung einherzugehen.

Moderne Solaranlagen sind relativ neue Erfindungen, die in vielen Fällen noch erforscht und weiterentwickelt werden. Und dennoch werden riesige Solarpaneel-Anlagen auf Pfosten errichtet – anstelle von Hektar großen Mais-, Weizen- und Sojabohnenfeldern –, als ob die Technologie bereits ausgereift und die Form endgültig wäre.

Ein krasses Beispiel für die Torheit, Solarprodukte überstürzt auf den Markt zu bringen, wurde kürzlich geliefert. Die Ivanpah-Solaranlage in der Mojave-Wüste, die von 2010 bis 2014 für 2,2 Milliarden Dollar gebaut wurde – darunter 1,6 Milliarden Dollar an drei Bundeskreditgarantien des Energieministeriums unter Obama –, soll nun „2026 geschlossen werden, nachdem sie keine effiziente Solarenergie erzeugen konnte“, wie die New York Post kürzlich berichtete.

„Die 5 Quadratmeilen große Wüstenfläche der Anlage war mit rund 173.500 Heliostaten bedeckt, die per Computer so eingestellt wurden, dass sie ein Maximum an Sonnenstrahlen einfingen“, heißt es in dem Artikel. „Die computergesteuerten Spiegel können das Sonnenlicht bei Temperaturen reflektieren, die in Teilen der Anlage bis zu 1000 Grad erreichen können.“

„Die Idee war, dass man die Sonne als Wärmequelle nutzen könnte“, erklärte Edward Smeloff, Berater für alternative Energien, gegenüber der Post. „Die Spiegel reflektieren die Sonnenwärme auf einen Empfänger, der oben auf dem Turm angebracht ist. Dieser erhitzt eine Flüssigkeit. Dadurch entsteht Dampf, der eine herkömmliche Dampfturbine antreibt. Das ist ziemlich kompliziert.“

Doch als sich die Technologie rasch weiterentwickelte, konnte die Anlage in Ivanpah „nicht mit neueren und kostengünstigeren Formen der Solarenergieerzeugung konkurrieren“, berichtete die Post. Das Ergebnis? Die rücksichtslose Eile, „grün zu werden“, endete erneut mit einem Projekt, das tief in den roten Zahlen steckte.

Die moderne Solartechnologie ist noch so jung, dass sie noch lange nicht ausgereift ist. So untersucht beispielsweise eine neue Forschungsarbeit an der Autonomen Universität von Querétaro in Mexiko laut Metal Tech News „ein neues Dünnschicht-Solarzellendesign, das mehr als doppelt so viel Sonnenlicht wie üblich in nutzbaren Strom umwandeln kann“.

Die Technologie wurde entwickelt, um „ausschließlich auf der Erde reichlich vorhandene, ungiftige Materialien zu verwenden, was einen Durchbruch darstellen könnte, der die Solarindustrie neu gestalten könnte“, und hat Anwendungen, die „sowohl umweltfreundlich als auch für die Großserienfertigung geeignet sind“.

„Eine höhere Effizienz bedeutet, dass ein Solarpanel bei einer bestimmten Sonneneinstrahlung mehr Strom erzeugt, was bei Anwendungen mit begrenztem Platzangebot oder dort, wo eine Maximierung der Energieausbeute unerlässlich ist, von entscheidender Bedeutung sein kann“, heißt es in dem Artikel.

Eine weitere Innovation sind „bifacial“ Solarmodule, die „das Sonnenlicht sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite des Moduls einfangen“ und so „das von verschiedenen Oberflächen wie dem Boden, Wasser oder nahegelegenen Gebäuden reflektierte Sonnenlicht nutzen können, was zu einem höheren Stromertrag führt“, wie es in einem Branchenbericht heißt.

Unausgesprochen bleibt, dass solche Durchbrüche bedeuten würden, dass viele bestehende Solaranlagen mit veralteter Technologie betrieben werden und weniger Strom erzeugen, als dies wahrscheinlich der Fall gewesen wäre, wenn man Geduld gehabt, die Forschung fortgesetzt und ein ausgereifteres Produkt auf den Markt gebracht hätte.

Ja, die Technologie entwickelt sich ständig weiter, und es werden ständig Verbesserungen vorgenommen, von Automobilen über Mikrowellenherde bis hin zu Mobiltelefonen und Laptops. Aber in wenigen Bereichen – in keinem in dem Maße, wie die Steuerzahler die Solarenergie gefördert haben – wurden Milliarden von Dollar an Subventionen bereitgestellt, um ein noch in der Entwicklung befindliches Produkt schnellstmöglich in Produktion, Installation und Anwendung zu bringen.

Noch besorgniserregender ist die Tatsache, dass es für eine solche Dringlichkeit keinen Grund gibt. Unsere traditionellen, erschwinglichen Kohlenwasserstoffe, insbesondere Erdgas, sind reichlich vorhanden und reichen mindestens bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Mit mehr Zeit und kontinuierlicher Forschung könnte Solarenergie eines Tages effizienter und kostengünstiger eingesetzt werden und möglicherweise nur noch einen Bruchteil der derzeit benötigten Fläche beanspruchen. Eine solche Weitsicht könnte mehr Ackerland für die landwirtschaftliche Nutzung erhalten und potenzielle Schäden an Brachflächen minimieren, wenn Solarfelder ihre Stilllegungsphase erreichen.

Die Solarbranche sollte nur validierte, ausgereifte Produkte auf den Markt bringen, die ohne staatliche Subventionen wirtschaftlich rentabel sind. Steven Milloy, Senior Fellow am Energy & Environmental Legal Institute, sagte im Zusammenhang mit dem Solar-Debakel von Ivanpah: „Kein einziges grünes Projekt, das auf Steuergeldern basiert, war jemals wirtschaftlich oder ökologisch sinnvoll.“

Die Branche der „erneuerbaren Energien“ sollte sich ein Beispiel an der Weinindustrie nehmen und versprechen, keine Solaranlagen vor ihrer Zeit zu installieren.

Gary Abernathy is a longtime newspaper editor, reporter and columnist. He was a contributing columnist for the Washington Post from 2017-2023 and a frequent guest analyst across numerous media platforms. He is a contributing columnist for The Empowerment Alliance, which advocates for realistic approaches to energy consumption and environmental conservation. The opinions expressed are those of the author and do not necessarily reflect the views of The Empowerment Alliance.

This article was originally published by RealClearEnergy and made available via RealClearWire.

Link: https://wattsupwiththat.com/2025/10/31/a-cautionary-solar-tale-billions-wasted-thanks-to-a-rush-to-market/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

Anmerkung des Übersetzers: Mit keinem Wort wird in diesem Beitrag erklärt, wie auch die ausgereifteste Solartechnik funktionieren soll, wenn die Sonne gar nicht scheint. Das ist ja vor allem nachts mitunter der Fall. Es sieht so aus, als würde der Autor den Unterschied zwischen „Wirkungsgrad“ und „Nutzungsgrad“ gar nicht kennen.