Die absurden Pläne zum Einfrieren der Arktis

Cap Allon

Das Establishment stellt die „Klimakrise“ als eine drohende Katastrophe dar, aber die Daten sprechen eine andere Sprache.

Die neuesten Daten des NSIDC zeigen zum Beispiel, dass die Ausdehnung des arktischen Meereises sich dem Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010 nähert, was das Gerede von der „drohenden Katastrophe“ widerlegt. Trotz dieser Fakten befürworten einige Aktivisten-Wissenschaftler extreme Maßnahmen, um „die Arktis wieder einzufrieren“.

Diese Vorschläge beinhalten verschiedene Geo-Engineering-Techniken, die darauf abzielen, die Region künstlich abzukühlen. Ein solcher Plan sieht vor, Meerwasser an die Oberfläche zu pumpen, damit es gefriert und eine Schutzschicht über dem vorhandenen Eis bildet (wie zuvor beschrieben).

Eine andere Idee sieht vor, reflektierende Glasperlen über den Schnee zu streuen, um dessen Reflexionsvermögen zu erhöhen und die Absorption von Sonnenlicht zu verringern.

In einem Video des Wall Street Journal beschreibt ein niederländisches Start-up namens Arctic Reflections sein Experiment, Meerwasser an „strategisch ausgewählte Orte im Arktischen Meer“ zu pumpen, um das Eis im Winter zu verdicken.

Inspiriert von holländischen Eismeistern, die durch Fluten von Feldern Eisbahnen schaffen, glaubt der Geschäftsführer von Arctic Reflections Fonger Ypma, dass sich das Eis mit dieser Methode wieder regenerieren und eine vorübergehende Lösung bieten könnte, während die CO₂-Emissionen bekämpft werden.

Jemand muss Ypma sagen, dass seine Bemühungen völlig unnötig sind:

Ein Jahrzehnt Daten über das arktische Meereis zeigen keinen Grund zur Beunruhigung.

Darüber hinaus gibt es weitere Geo-Engineering-Pläne wie das Solar Radiation Management (SRM) und die maritime Wolkenaufhellung. Beim SRM werden Aerosole in die Stratosphäre eingeleitet, um das Sonnenlicht zu reflektieren, während bei der maritimen Wolkenaufhellung die Reflektivität der Wolken über den Ozeanen durch das Versprühen von Meersalzpartikeln in die Luft verbessert werden soll.

Der Vorstoß zu solch extremen Maßnahmen verdeutlicht die Maßlosigkeit des Klimaalarmismus‘ und seine Abgehobenheit von der Realität. Die derzeitige Stabilität in der Arktis entlarvt die oben genannten Projekte als verrückte Obsessionen bzw. als zusätzliche Tricks, um Steuergelder von irgendetwas Nützlichem wegzuleiten.

Praktischen und nachhaltigen Umweltlösungen den Vorrang vor extremen und potenziell gefährlichen globalen Experimenten zu geben, sollte keine große Herausforderung sein, aber es erweist sich als eine solche.

Link: https://electroverse.substack.com/p/50-billion-tons-of-snow-has-fallen?utm_campaign=email-post&r=320l0n&utm_source=substack&utm_medium=email (Zahlschranke)

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Studie: Der „Pisaeffekt“ beschleunigt signifikant den Klimawandel

Helmut Kuntz

Diese Feststellung ist das Ergebnis einer vom Autor zeitnah durchgeführten – und hiermit publizierten – Studie zu den jüngsten Hochwassern in Bayern.
Nie hätte sich der Autor getraut, zu einem ihm eigentlich fremden Fachgebiet eine Studie zu erstellen. Doch zwischenzeitlich haben Studien (nicht nur) zum sich stetig wandelnden Klima hemmungslos Ramschniveau zum Standard erhoben, so dass nun auch der Autor auf diesem Level mitspielen kann und sich darin zu tummeln traut.

FOCUS, 07.06.2024: „Es gibt keinen Zweifel“ – Jetzt ist klar, was das Hochwasser im Süden mit dem Klimawandel zu tun hatte

So lautet eine der gerade durch unsere Systempresse geeilten Überschriften zu den jüngsten Hochwassern. Hintergrund ist eine Studie eines Instituts ClimaMeter (von der EU und Frankreich finanziert): [1] ClimaMeter – 2024/06/01-03 Southern Germany Floods

Und diese Studie teilt mit: einer Schnellanalyse zufolge hatte der Klimawandel Anteil am Ausmaß des Hochwassers in Süddeutschland. Der Starkregen, der die Überschwemmungen verursachte, sei dadurch bis zu 10 Prozent stärker ausgefallen als ohne menschengemachte Erwärmung, teilte das Forschungskonsortium Climameter am Freitag mit. El Niño und andere natürliche Klimaphänomene spielten demnach keine Rolle bei der Verschlimmerung …
Die sogenannte Attributionsstudie stützt sich auf meteorologische Daten der letzten 40 Jahre, wie es hieß. Die Forschenden verglichen ähnliche Tiefdruckgebiete am Ende des 20. Jahrhunderts (1979 bis 2001) mit solchen aus den letzten Jahrzehnten (2002 bis 2023). Tiefdruckgebiete, wie sie jetzt in Süddeutschland auftraten, sind demnach inzwischen etwa 10 Prozent intensiver … „Die Ergebnisse von Climameter zeigen, dass der durch CO2-Emissionen verursachte Klimawandel auch hoch entwickelte Länder wie Deutschland trifft und soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen kann“, sagte der CNRS-Mitautor Davide Faranda. „Alle Bevölkerungsgruppen sind vom Klimawandel betroffen, und eine massive Reduzierung der fossilen Brennstoffe ist notwendig, um die Gefahren von Klimaextremen in einer sich erwärmenden Welt zu verringern.“

Eine Studie belegt (wieder), dass man auch das Gegenteil herausbekommen kann

Beginnen wir mit den Messdaten. Am Pegel Passau hat das jüngste Hochwasser einmal kurz die 10 m Marke touchiert:

Bild 1 Pegelverlauf Passau beim jüngsten Hochwasser Anfang Juni

Die Studie sagt nun, dass diese Flut durch den Klimawandel um 10 % höher ausgefallen ist und belegt, dass „durch CO₂-Emissionen verursachte Klimawandel auch hoch entwickelte Länder wie Deutschland trifft und soziale, wirtschaftliche und ökologische Schäden verursachen kann“

Zur Belegung wurde in der Studie ein Niederschlags-Datensatz von 44 Jahren (1979 – 2023) angezogen.

Welche Pegel sind in Passau „üblich“

Bei der Dreiflüssestadt Passau kumulieren sich die Fluten eines weiten Teiles von Bayern und dem Alpenrand. Als Übersicht zu deren Auftreten ist der dortige Pegel deshalb interessant und sicher auch signifikant. Quelle: Hochwasser in Passau 2024 Pegel, Fotos, Historie (hochwasser-passau.de)

Bild 2 Passau historischer Verlauf der Flutpegel. Grafik vom Autor erstellt

Alleine seit 1862 erschien im Mittel (mit erheblicher Streuung) alle 34 Jahre eine Flut, welche die 10 m Scheitelhöhe der gerade vergangenen teils erheblich überschritt, wobei über lange Zeit gesehen, die Spitzenpegel streng statistisch ermittelt, abnehmen.
Die Folgen sind seit dem Mittelalter dokumentiert und immer die gleichen:

Bild 3 [Link]

Dazu vergleichend der Verlauf des Mainpegels bei Würzburg, der den gleichen Effekt zeigt. Durch Verbauungen und Schleußen ist der dortige Pegel nach 1900 mit den historischen aber nicht mehr direkt vergleichbar.

Bild 4 Main bei Würzburg Verlauf der Flutpegel und Pegelmarken von Limburg an der Lahn

Alleine diese Flutverläufe wagen Zweifel an den angeblich immer häufigeren und immer schlimmeren Fluten. Und der Klimawandel scheint danach die Fluten eher verringert zu haben (was die Attributionsstudien auch allgemein oft mit ihren Auswertungen ausweisen, in den Zusammenfassungen dann aber nicht verkünden).

So sehen es auch die zuständigen Behörden. Denn wie im Saarland (dort plant man mit HQ23), wird auch in Bayern zwar weiter als eine Legislaturperiode gedacht, aber dann endet der Zeithorizont auch schon bald. Nicht einmal für die historisch bekannten, im Mittel alle 34 Jahre kommenden Fluten ist man wirklich vorbereitet. Wenn dann allerdings Sandsäcke (zufällig mal) ausreichen, lohnen wohl auch keine teureren Investitionen:
… Die Landräte von Deggendorf und Passau, Bernd Sibler und Raimund Kneidinger (beide CSU), fordern mehr Tempo beim Ausbau des Hochwasserschutzes an der niederbayerischen Donau zwischen Deggendorf und Vilshofen. Dort seien zwar Schutzmaßnahmen für ein dreißigjähriges Hochwasser (HQ30) erfolgt, jedoch sei auch dort Schutz für ein Hundertjähriges (HQ100) erforderlich.
… Die Lage sei in dem Bereich bei dem Hochwasser in der vergangenen Woche zwar deutlich besser gewesen als 2013, jedoch habe der Katastrophenfall ausgerufen und der Abschnitt auf 13 Kilometern Länge mit Sandsäcken verstärkt werden müssen, sagte Sibler …

Allerdings ist das immer noch besser als an der extrem flutgefährdeten Elbe. Dort hat man Hochwasser behördlicherseits teils ganz konsequent ignoriert, weil solches Wissen störte: [Link] Wenn eine ganze Neubausiedlung nach der Flutkatastrophe abgerissen wird

So etwas ist immer bitter für die Betroffenen, nur hat es mit einem Klimawandel rein gar nichts zu tun. Den „benötigt“ man dann allerdings, damit nicht jemand auf die delegitimierende Idee kommt, Behördenversagen anzuklagen.

Denn die für das gesamte Deutschland verfügbaren Flutkartierungen sagen ziemlich drastisch vorher, was das Wasser machen wird und dann auch macht:
So kürzlich im Saarland: [Link] EIKE, Mai 25, 2024: Der Klimawandel ist für unsere marode Infrastruktur verantwortlich
Wie nun auch in Bayern:

Bild 5 Abensberg. Bild von der jüngsten Flut und Ausschnitt der Hochwasserkartierung

Bild 6 Söder in Passau Söder-Besuch im Video: Ministerpräsident spricht mit Fluthelfern in Passau (pnp.de)

Bei solchen Bildern fragt man sich, was die wichtige Person Söder wirklich denkt.
Denkt sie wirklich, dass dort, wo er gerade so betroffen steht und seit Menschengedenken und bei wesentlich niedrigerer CO2-Luftbelastung und niedrigeren Temperaturen als heutzutage regelmäßig höhere als das gerade besichtigte Hochwasser floss, nun eine CO₂-Verminderung mit vielleicht homöopathischen Temperaturverringerungen die Lösung wäre?
Oder denkt sie vielleicht ganz, ganz heimlich: Wenn hier wo ich gerade stehe, seit dem Beginn historischer Aufzeichnungen regelmäßig solche Hochwasser erscheinen und diese früher sogar höher waren, obwohl es noch keinen postulierten Klimawandel gab, keine Begradigungen und kaum Versiegelung, kann an dieser Theorie etwas ganz Wichtiges einfach nicht stimmen.
Und damals war sich die Wissenschaft absolut einig, dass die Ursache dafür Hexen und Abfall vom Glauben sind. Und so lange es sich buchstäblich „bezahlt“ machte, Hexen zu finden, bestätigte es jede neue „Studie“ (und Folter). Man konnte – wie heute wieder -, auch Behörden und unwillige Obrigkeit wegen zu lascher Hexenverfolgung verklagen. Erst, als es sich finanziell nicht mehr lohnte (und Kritiker es überlebten), kamen die Wissenschaftler dahinter, dass ihre Theorie auch falsch sein könnte. Erinnert sehr stark an die aktuellen Zustände.
Meine (Söders) Heimatstadt Nürnberg war früher ebenfalls regelmäßig von teil extremen Hochwassern der mitten hindurchfließenden Pegnitz betroffen. Dann wurden allerdings nicht vorsorglich alle Kohleöfen abgeschaltet, aber trotzdem im Flutgebiet in den Kellern Touristenlokale errichtet, sondern (gegen enorme Widerstände und nach endlos langer Zeit) eine Flutüberleitung gebaut.
Seitdem gab es dort kein Hochwasserproblem durch die Pegnitz mehr. Gut, bei jedem Starkregen laufen nun Unterführungen randvoll. Das ist aber ein anderes Problem in dieser etwas maroden Stadt ….

Solch ketzerische Gedanken allerdings zu äußern, würde er politisch nicht überleben. Dem hat die Klimakirche inzwischen ihre Riegel vorgeschoben: Diskurs? Am besten abschaffen! (Applaus) (tichyseinblick.de)

Wie der Landkreis Augsburg den Klimawandel belegt

Der Tagesspiegel berichtete zur Studie: [Link] „ … Der langanhaltende und starke Regen im Mai und Juni in Süddeutschland entspricht Forschern zufolge einem Ereignis, das statistisch seltener als einmal in hundert Jahren vorkommt.“

Sehen wir in der Studie nach, worauf solche Aussagen basieren, die den historischen Daten widersprechen.
Die Studie vergleicht zwei 22-Jahres-Zeiträume. Die Differenz des Extremniederschlages zeigt die folgende Grafik. Wenn man genau hinsieht, erkennt man eine kleine Zone um Augsburg herum, in der bezüglich Extremniederschlag eine erhöhende Änderung von geringfügigem Ausmaß stattfand:

Bild 7 [1] Gebietliche Abweichungen der Extremniederschläge zwischen den Zeiträumen 1979-2001 und 2002-2023

Dazu noch die Veränderungen der Temperatur:

Bild 8 [1] Gebietliche Abweichungen der Temperatur zwischen den Zeiträumen 1979-2001 und 2002-2023

Von drei urbanisierten Zonen hat sich in zweien dank „Klimawandel“ die folgende Veränderung ergeben:
-Temperatur: leicht erhöht (in der Grafik nicht erkennbar, die Erhöhung alleine durch den städtischen Urbanisierungseffekt dürfte dazu weit höher sein, vielleicht ist solche auch Ursache der Erhöhung).
-Windgeschwindigkeit: verringert

-Extremniederschlag: Zwei mal verringert, nur im Bereich Augsburg (leicht) erhöht

In der Studie ist es wie folgt dargestellt:

Bild 9 [1] Veränderung von Temperatur, Extremniederschlag und Windgeschwindigkeit in drei Gebieten im Betrachtungszeitraum

Wieder stellt sich die Frage, wie man durch Betrachtung eines so eingeschränkten Zeitraumes Ereigniswahrscheinlichkeiten hochrechnen will. Gerade beim Extremniederschlag reichen nicht einmal 100-jährige Zeiträume aus, um eine Tendenz erkennen zu können. Er neigt zu spontanen Ausreißern, die ohne „Vorwarnung“ oder eine „Tendenz“ erscheinen, wie es die folgenden Langzeitreihen deutlichst zeigen.
Computerstatistik schafft das zwar trotzdem immer, aber da sitzt das wahre Problem dann vor dem Computer.

Allerdings drückt man solches wissenschaflich „gepfleger“ aus, indem man “vertraut”, wie gut es vielleicht stimmen möge: [1] For this event we have medium-high confidence in the robustness of our approach given the available climate data, as the event is similar to other past events in the data record

Bild 10 Wetterstation Magdeburg, Tagesniederschlag und 3-Tagesniederschlag seit 1881. Grafik vom Autor erstellt

Bild 11 Wetterstation Bamberg. Tagesniederschlag und 3-Tagesniederschlag seit 1879. Grafik vom Autor erstellt

Die Frage nach der (Un-)Genauigkeit des Extremniederschlags-Datensatzes wird hier nicht gestellt, da eine fundierte Betrachtung dazu die technischen Möglichkeiten und die Zeit des Autors weit überschreiten.
Man muss dazu wissen, dass moderne Studien nicht die wie man sieht, problematischen Stations-Messwerte verwenden, sondern gerasterte Datensätze, die aus verschiedensten Datenquellen abgeleitet und zurückgerechnet werden und von denen es mehrere zur Auswahl gibt.
Andere Attributionsstudien haben es allerdings bereits getan und sind dabei zu dem Ergebnis gekommen, dass sich die verschiedenen Datensätze teils so extrem unterscheiden, dass man nur durch Auswahl der „wahrscheinlich richtigsten“ zu den gewünschten publizierten Aussagen kommt.

Nachdem in der Studie der Niederschlag um Augsburg als Referenz angezogen wurde, der Niederschlag der DWD-Station Augsburg, zusammengesetzt aus den Daten von zwei Stationen.
Dazu die Anmerkung, dass die Station Augsburg seit dem 1.6. wegen Überflutung außer Betrieb ist und damit zeigt, wie problematisch Extremniederschlag in Deutschland erfasst wird und wurde (die Messstation Simbach fiel beim damaligen Extremniederschlag 2016 ebenfalls aus).

Bild 12 DWD-Station Augsburg, Tagesniederschlag von 1879 – 31.5.2024. Grafik vom Autor erstellt. Eingezeichnet der Betrachtungszeitraum der Studie [1] und die weiteren, höheren Hochwasserereignisse aus Bild 2 (hellblaue Pfeile). Beachten, dass diese DWD-Station seit dem 1.6.24 außer Betrieb gesetzt ist

Sehr schön erkennt man, dass Extrem-Niederschlag um Augsburg für die Gesamt-Wassermenge keinerlei Relevanz und vor allem keinerlei Signifikanz hat.

Bestätigt wird, dies durch die 2- und 3-Tagesniederschlagsmengen:

Bild 13 DWD-Station Augsburg, 2-Tagesniederschlag von 1879 – 31.5.2024. Grafik vom Autor erstellt. Eingezeichnet der Betrachtungszeitraum der Studie [1]

Bild 14 DWD-Station Augsburg, 3-Tagesniederschlag von 1879 – 31.5.2024. Grafik vom Autor erstellt. Eingezeichnet der Betrachtungszeitraum der Studie [1]

Wie es in den Gebieten aussieht, in denen die Studie „nichts“ gefunden hat, anbei in Bildern:

Bild 15 DWD-Station München, 1- und 2tagesniederschlag von 1954 – 08.06.2024. Grafik vom Autor erstellt.

Zu Regensburg findet sich nur eine von 1981 bis 2006 reichende, hinterlegte DWD-Datenreihe. Deshalb die von Straubing:

Bild 16 DWD-Station Straubing, 1- und 2tagesniederschlag von 1949 – 08.06.2024. Grafik vom Autor erstellt.

Nun welche vom Alpenvorland, welches partiell ja ebenfalls schlimmst betroffen war:

Bild 17 DWD-Station Reit im Winkel. 1- und 2tagesniederschlag von 1945 – 08.06.2024. Grafik vom Autor erstellt. Anm.: Im Datensatz fehlen die Daten zum 5. und 6.6.2024

Bild 18 DWD-Station Garmisch. 1- und 2tagesniederschlag von 1945 – 08.06.2024. Grafik vom Autor erstellt.

Wenn Studien(-Autoren) fabulieren

Die Studie (im davon veröffentlichten Auszug lässt sich das nicht verifizieren, aber die Autoren sagen es) kommt zu der Bewertung, dass der Klimawandel die Flut verstärkt hätte und vor allem, ähnliche Ereignisse in der Vergangenheit praktisch kaum stattgefunden hätten:

Bild 19 Studie [1] Ereignisbewertung

[3] CNRS-Mitautor Davide Faranda Alle Bevölkerungsgruppen sind vom Klimawandel betroffen, und eine massive Reduzierung der fossilen Brennstoffe ist notwendig, um die Gefahren von Klimaextremen in einer sich erwärmenden Welt zu verringern.“
Mitautorin Erika Coppola Es müssen Strategien und neue Maßnahmen ergriffen werden, um der steigenden Wahrscheinlichkeit ähnlicher Hochwasserereignisse zu begegnen, die im Vergleich zur Vergangenheit immer häufiger auftreten und aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels voraussichtlich weiter zunehmen werden.“
Coppola betonte: „Es gibt keinen Zweifel und keine Zeit zu verlieren, denn diese Veränderungen finden bereits heute statt.“
Dazu eine „messende“ Aussage:
[1] Floods similar to the June 2024 Southern Germany floods are up 2 mm/day (up to 10%) wetter in the present than they have been in the past.

Alle; aber vor allem diese Aussage gibt Rätsel auf. Leider wird sie nicht näher ausgeführt. Einmal sind 2 mm/day bei teilweise über 100 mm/Tag Extremniederschlag keine 10 % und weiter liegt die angegebene Differenz weit unter der Messgenauigkeit.

Eigene Bewertung

Der Autor kommt in dieser, seiner Studie zu mehr als deutlich abweichenden Bewertungen:
-Solche Ereignisse haben in der Vergangenheit häufig und in weit schlimmerem Maß stattgefunden, ein negativer Trend ist nicht ableitbar, eher verringern sich die Flutereignisse
-Durch alleiniges Betrachten eines willkürlich kurzen (dem verwendeten, eingeschränkten Datensatz geschuldet) Zeitraumes lässt sich zu Extremniederschlag keinerlei bewertbare Aussage machen
-Es ist generell zu bezweifeln, ob die schlechte Datenlage zu Extremniederschlag solche Auswertungen mit ausreichendem Vertrauensbereich überhaupt zulässt.
-Die schlimmen Auswirkungen sind zu einem nicht unerheblichen Teil dem Fehlen geeigneter Schutzmaßnahmen geschuldet
-Die CO2-Minderungsanstrengungen werden an Flutereignissen nichts verändern. Denn dann hätte das in der Historie mit allen Maßnahmen absolut unerreichbar niedrige Niveau mit dazu niedrigeren Temperaturen bereits Wirkung haben müssen
-Es besteht der Verdacht, dass diese Studie nur erstellt wurde, um noch pünktlich zur Europawahl ein „Klimawandelargument“ zu liefern, es sich also um eine reine Gefälligkeitsstudie handelt

Das gilt nicht nur für den Niederschlag, sondern auch für andere Hiobsbotschaften:
Universität Greifswald 22.02.2019: Trockensommer wie 2018 waren im Mittelalter keine Seltenheit
Trockene Sommer waren vor 1000 Jahren keine Seltenheit. Forschern der Arbeitsgruppe „Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik“ der Universität Greifswald ist es nun gelungen, 1000 Jahre Sommertrockenheit für den norddeutschen Raum zu rekonstruieren. Der Artikel “Removing the no-analogue bias in modern accelerated tree growth leads to stronger medieval drought” ist im Februar 2019 in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.
„Neu ist jedoch, dass wir mithilfe einer eigens für dieses Vorhaben entwickelten Datenmethode diese Wachstumsraten in unserer Rekonstruktion herausrechnen konnten. Dadurch konnten wir zeigen, dass in unserer Region zu Zeiten des mittelalterlichen Klimaoptimums, also vor ca. 1000 Jahren, die Niederschläge im Sommer im Schnitt deutlich niedriger waren als bisher angenommen. Vielleicht waren also Jahrhundertsommer, wie wir 2018 erlebt haben, damals gar nicht so selten.“

Als schlimmstes Dürrejahr in der aufgezeichneten, Europäischen Historie gilt 1540:
Auf der Grundlage von über 300 Quellen mit Wetterberichten aus erster Hand aus einem Gebiet mit einer Größe von 2 bis 3 Millionen km² zeigen wir, dass Europa von einer beispiellosen, 11 Monate dauernden Mega-Dürre betroffen war. Die geschätzte Anzahl der Tage mit Niederschlag und die Niederschlagsmenge in Mittel- und Westeuropa im Jahre 1540 ist signifikant niedriger als die 100-Jahre-Minima der Periode mit instrumentellen Messungen für Frühjahr, Sommer und Herbst. Dieses Ergebnis wird gestützt durch unabhängige dokumentarische Beweise über extrem niedrige Pegelstände in Flüssen und weit verbreiteten Wald- und Feldbrände in ganz Europa …

Nebelspalter, 1.2.2022: Der Klimawandel rettete über eine halbe Million Menschen
Die britischen Behörden rechnen vor, dass wegen höherer Temperaturen in den letzten 20 Jahren über 550’000 Menschen weniger gestorben sind, als erwartet werden konnte – allein in England und Wales. Die Erderwärmung entwickelt sich in gemässigten Zonen zu einem Segen.

Der Pisaeffekt

Es ist wirklich erschütternd, wie sich Deutschland seit „Merkel“ konsequent dem internationalen, niedrigem Bildungsstandard vieler Länder angenähert hat und die Ampel dies nun zu weiteren Tiefen führt.
Aber man muss künftigen Generationen ja auch neues „Verbesserungspotential“ lassen und bestimmten Parteien welches für „Resozialisierungen“ von Studienabbrechern zu Führungskräften.

Betrachtet man nun solche Studien, stellt sich die Frage: Sind die Studienautoren so „daneben“, oder hat es andere Gründe, dass nur noch das herauskommt, was jemand von Oben – hier die Finanzierer -, vorgegeben haben.
Der Autor ist überzeugt, dass die Studienautoren das Wissen haben, es richtig machen zu können und auch wissen, wie sehr sie bescheissen methodisch nicht immer ausreichend sachgemäß vorgehen. Doch diese wissen auch, wer sie finanziert und was dafür erwartet wird. Entsprechend sorgfältig wird das Gewünschte geliefert.

Das wahre Problem allerdings sind die Medien. Völlige Unkenntnis, ideologische Verblendung Einschränkung, gepaart mit der Arroganz, es nicht erkennen zu wollen (oder dem gesellschaftlichen Zwang, es nicht erkennen zu dürfen), ist dank Pisa inzwischen nicht nur in der Politik angekommen, sondern auch dort. Und deshalb wird wirklich jeder Schwachsinn – wie solche Studien – begeistert angenommen und als „Wahrheit“ verkündet.
Unsere Politiker, welche großteils nur noch öffentlichkeitsgesteuert agieren, müssen dies aufnehmen und umsetzen.

Nur deshalb kann den Bürgern weiterhin unwidersprochen und geradezu penetrant eingebläut werden, dass der angeblich alleine vom Menschen verursachte, kleine klimatische Wandel von der nachmittelalterlichen Eiseskälte mit seinen Hungersnöten zu wieder lebenswerten Temperaturen nur Nachteile gebracht hätte und bringen würde und mittels CO2-Vermeidung bekämpft werden muss.

Das weiß man: [2] EIKE, 24. Juli 2022: Dass Deutschlands Infrastruktur verrottet ist und nicht einmal die Alarmanlagen funktionieren, hat nicht die Politik, sondern alleine der Klimawandel verschuldet
Seitdem aber NGOs direkt , wie eine Vertreterin von Greenpeace in unsere Regierung (und welche in der EU) offiziell eingeschleust werden und dort die Deutungshoheit übernehmen, wird sich daran nichts mehr ändern.

Und so wird immer Neues entdeckt, an dem der Klimawandel schuld ist (und mit viel finanziellem und personellem Aufwand dringend erforscht werden muss):

Bild 20 Meldung über MSN

Text dazu: Doch da sich unser Klima verändert und die Plattenbewegungen zunehmen, besteht die Gefahr, dass das Gegenteil eintritt und der Atlantische Ozean möglicherweise verschwindet? … In einer neuen Studie wird genau das untersucht.
Klicken Sie hier, um zu erfahren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der Atlantische Ozean in Vergessenheit gerät.

Quellen

[1] Studie: Southern Germany floods mostly strengthened by human- driven Climate Change
[2] EIKE, 24. Juli 2022: Dass Deutschlands Infrastruktur verrottet ist und nicht einmal die Alarmanlagen funktionieren, hat nicht die Politik, sondern alleine der Klimawandel verschuldet

[3] FOCUS online: „Es gibt keinen Zweifel“ – Jetzt ist klar, was das Hochwasser im Süden mit dem Klimawandel zu tun hatte

[4] CEDIM Forensic Disaster Analysis (FDA) Group: Außergewöhnliche Niederschläge und Hochwasser in Süddeutschland im Juni 2024 Stand: 06.06.2024




VW zieht 60 Milliarden Euro aus dem EV-Budget ab und steckt es wieder in Verbrenner-Autos

Joanne Nova

Die Regierung hat die EV-Blase befohlen, aber selbst mit Milliarden an Subventionen, Programmen und Werbung hat die Industrie nicht gehorcht. Irgendwie haben sich die richtigen Entdeckungen nicht von selbst ergeben, auch nicht mit Hilfe von Gesetzen.

VW hat beschlossen, ein Drittel seiner Entwicklungsgelder für Elektroautos umzuwidmen und in die Entwicklung eines besseren Benzinautos zu investieren.

Hey, es sind nur 60.000 Millionen Euro!

VW wird Milliarden seines EV-Entwicklungsbudgets für Benzinmotoren ausgeben

Von: Adrian Padeanu, Motor1.com

Von den 180 Milliarden Euro, die bis 2023 vor allem für die nächste Generation von Elektroautos vorgesehen sind, wird die deutsche Marke nun ein Drittel für die Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren verwenden. Das kündigte Arno Antlitz an, Finanzvorstand und Chief Operating Officer des Volkswagen Konzerns. Das Unternehmen will rund 60 Milliarden ausgeben, um „unsere Verbrennungsfahrzeuge wettbewerbsfähig zu halten“.

Das ist eine deutliche Abkehr von dem Ende 2022 angekündigten Plan, ab 2033 nur noch Elektroautos in Europa zu bauen und zu verkaufen.

Noch vor einem Jahr war Volkswagen zuversichtlich, ein billigeres Elektroauto entwickeln zu können. Doch vor einem Monat meldete das Unternehmen einen Gewinnrückgang von 20 Prozent im ersten Quartal.

Währenddessen schließt sich Australien der EU an und sammelt in Port Melbourne „EV-Friedhöfe“.

Australien liegt bei den Verkäufen von Elektroautos weit hinter dem Rest der entwickelten Welt zurück, folgt aber offensichtlich schnell dem neuesten Trend. Die Verkäufe sind um 44% gefallen:

Und offenbar wollen selbst diejenigen, die Geld zu verschwenden haben, es nicht für ein „elektrisches Superauto“ ausgeben:

Lamborghini glaubt nicht mehr, dass sich Elektro- Superautos durchsetzen werden

Von: Adrian Padeanu, Motor1.com

In einem Gespräch mit Automotive News Europe erklärte Lamborghini-Chef Stephan Winkelmann, dass sich Elektro-Superwagen „bisher nicht verkaufen“. Er fuhr fort zu erwähnen, dass sich dieses Genre vielleicht nie durchsetzen wird.

Superautos sind etwas für reiche Leute, aber der CEO von Rimac, Mate Rimac, hat kürzlich zugegeben, dass High-End-Käufer keine elektrischen Superautos wollen. Deshalb wird der Nevera trotz des Hypes um ihn und der auf 150 Exemplare begrenzten Produktionsserie immer noch zum Verkauf angeboten. Das in Kroatien entwickelte Elektro-Hyperauto hat im vergangenen Jahr nicht weniger als 23 Rekorde aufgestellt, aber es sieht so aus, als ob wohlhabende Leute nicht beeindruckt genug waren, um ihre Unterschrift auf die gepunktete Linie zu setzen.

Inzwischen wird über alle möglichen Variationen nachhaltiger Kraftstoffe für den Betrieb von Verbrennungsmotoren gesprochen. Der CEO von Bugatti hat sogar die Vorstellung geäußert, seinen maßgeschneiderten Kunden auch eine eigene Tankstelle zu verkaufen, damit sie ihre nachhaltigen Autos zu Hause auftanken können. Möglicherweise wird der Wert, mit dem man prahlen kann, wenn man ein nachhaltiges Biokraftstoffauto besitzt, das zu Hause mit einer wahnsinnig teuren Kombination aus Solarzellen und Batterien aufgeladen wird, in ein paar Jahren nicht mehr so prahlenswert erscheinen. Wer will schon als Verlierer dastehen, der sich von einer Teenagerin zum Thema Auto beraten lässt?

This article originally appeared at JoNova

Link: https://www.cfact.org/2024/06/09/vw-takes-e60-billion-out-of-the-ev-budget-and-puts-it-back-into-combustion-cars/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




UAH-Temperaturen in der oberen Troposphäre bestätigen die LT-Temperaturtrends*

[LT = Lower Troposphere]

Dr. Roy Spencer, Ph. D.

Die jüngsten rekordverdächtigen UAH-Satellitentemperaturen der unteren Troposphäre können mit einer anderen Kombination von MSU/AMSU-Satellitenkanälen verglichen werden, die dazu beitragen, die Temperaturtrends unserer Kombination von Kanälen der unteren Troposphäre (LT) zu untermauern.

Die drei Kanäle, die wir für LT verwenden, sind die MSU-Kanäle 2 („MT“), 3 („TP“) und 4 („LS“), (AMSU-Kanäle 5, 7 und 9). Der primär verwendete Kanal stammt von „MT“ (MSU-Kanal 2 oder AMSU-Kanal 5), der das größte Gewicht hat:

LT = 1,538*MT – 0,548*TP + 0,01*LS

Die folgende Abbildung stammt aus unserer Veröffentlichung von 2017 über Version 6 unseres Datensatzes und zeigt die drei wichtigsten Temperatur-Sondierungskanäle und wie sie für das LT-Produkt kombiniert werden:

Wir haben aber auch mit einem gewichteten Mittelwert der MSU-Kanäle 3 („TP“) und 4 („LS“) (AMSU-Kanäle 7 und 9) experimentiert, der einen Mittelungskern in der oberen Troposphäre erzeugt (nahezu unempfindlich gegenüber stratosphärischer Abkühlung in den Tropen, aber etwas empfindlich gegenüber stratosphärischer Abkühlung in den Außertropen, wo die Tropopause [die Grenze zwischen Troposphäre und Stratosphäre] niedriger liegt). Dies ermöglicht eine unabhängige Überprüfung unseres synthetisierten LT-Kanals, wobei zu berücksichtigen ist, dass der eine Kanal in der unteren Troposphäre und der andere in der oberen Troposphäre zentriert ist.

Wir haben festgestellt, dass im letzten Monat (Mai 2024) eine rekordverdächtig hohe globale Durchschnittstemperatur im Tropopausenkanal (AMSU-Kanal 7) gemessen wurde, also habe ich beschlossen, das zu untersuchen. Die Kombination von Kanal 7 und 9 ergibt einen synthetischen Kanal für die obere Troposphäre (UT),

UT = 1,35*TP – 0,35*LS

Das daraus resultierende vertikale Profil des Gewichts in der Atmosphäre ist die violette Kurve unten:

Dieser synthetische UT-Kanal erzeugt die folgenden Temperaturanomalien:

Man beachte, dass der synthetische UT-Kanal für den globalen Durchschnitt im Februar, dann im März, dann im April und dann im Mai 2024 hohe Warm-Rekordwerte erreichte.

In den Tropen wurden im März und dann im Mai Rekorde erzielt, aber nicht sehr viel… der El Nino 1997/98 erzeugte eine Erwärmung der oberen Troposphäre, die fast so stark war wie unser aktueller El Nino.

Betrachtet man nur die Außertropen (nächstes Diagramm), so sieht man, dass die nördlichen Breiten im März Rekordtemperaturen aufwiesen. Aber in den südlichen Breiten war der Mai nur der drittwärmste, hinter dem September 2019 und dem November 1988.

Man beachte auch, dass der globale UT-Trend mit dem Trend in der unteren Troposphäre (LT) übereinstimmt: +0,13 C/Dekade. Da die globale UT durch die Abkühlung in der unteren Stratosphäre geringfügig beeinflusst wird, wäre der „wahre“ UT-Wert (wenn der Einfluss der Stratosphäre entfernt werden könnte) etwas höher. Um wie viel? Ich bin mir nicht sicher… vielleicht eher +0,15 als +0,13 C/Dekade als eine fundierte Schätzung.

Zusammengenommen zeigt dies meiner Meinung nach, dass unsere traditionellen LT-Temperaturtrends (untere Troposphäre) im Wesentlichen durch die anderen Kanäle von MSU/AMSU bestätigt werden.

Wenn John Christy und ich diese verschiedenen Trends mit den Klimamodellen vergleichen, ist das immer ein Vergleich von Äpfeln mit Äpfeln: Die Luftdruckdaten der Klimamodelle werden kombiniert und so gewichtet, dass sie annähernd den gleichen Gewichtungsfunktionen entsprechen wie die Satellitenmessungen.

Link: https://wattsupwiththat.com/2024/06/09/uah-upper-tropospheric-temperatures-corroborate-lt-temperature-trends/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Schwachsinn: Projekte zur Kohlenstoffabscheidung sind mehr als nur ein öffentliches Ärgernis

Bonner Cohen, Ph. D.

In der Welt der Klimapolitik wimmelt es von schlechten Ideen – von der erzwungenen Einführung von E-Fahrzeugen für eine zunehmend unwillige Öffentlichkeit bis hin zur Regulierung beliebter Haushaltsgeräte.

Aber eine der schlimmsten sind Megaprojekte, die darauf abzielen, Kohlendioxid (CO₂) aus der Luft zu saugen und tief unter der Erde zu vergraben. Diese teuren Monstrositäten, so heißt es, seien notwendig, um den Planeten vor dem Ansturm der vom Menschen verursachten Treibhausgase zu bewahren. Die als „Direct Air Capture“ bekannte, unerprobte Technologie hat genügend Interesse bei Investoren geweckt, um Dekarbonisierungsanlagen zu finanzieren, die in den USA und anderswo aus dem Boden schießen.

In der Snowy-River-Region im Südosten Montanas schlagen zwei seltsame Bettgenossen – die Biden-Regierung und ExxonMobil – ein gigantisches Kohlenstoffabscheidungsprojekt auf und unter Bundesland vor. Unterstützt würde es durch ein riesiges „Kohlenstoffabscheidungs“-Netzwerk, das aus Zehntausenden von Kilometern neuer Pipelines und Dutzenden von abgelegenen Lagerstätten bestehen würde. Das Weiße Haus sieht in dem Vorhaben einen Fortschritt für seine Dekarbonisierungsagenda, und ExxonMobil ist erpicht darauf, für die Teilnahme an dem Projekt bis zu 12,7 Milliarden Dollar an staatlichen Subventionen zu kassieren, wie die Washington Post berichtet.

Doch das Snowy River-Projekt stößt auf den erbitterten Widerstand der Anwohner, allen voran der Viehzüchter und Bezirksbeamten, die nicht wollen, dass ihr Teil der Welt als Müllhalde für eine Technologie genutzt wird, der sie nicht vertrauen. Ein ähnlicher Aufruhr im Mittleren Westen wurde zum Verhängnis für den Heartland Greenway. Der auch als CO₂-Pipeline bekannte Heartland Greenway sollte 15 Millionen Tonnen Kohlendioxid, die jährlich aus den Emissionen von Ethanolanlagen abgeschieden werden, über eine 1200 Meilen lange Pipeline durch fünf Bundesstaaten zu einem unterirdischen Standort in North Dakota pumpen. Der Aufschrei von Landbesitzern, Aufsichtsbehörden und gewählten Vertretern entlang des Pipelineverlaufs war so groß, dass der Entwickler Navigator CO₂ das Projekt im Oktober letzten Jahres aufgab.

In Louisiana befinden sich mehr als 20 CCS-Projekte (Carbon Capture and Sequestration) in verschiedenen Planungs- und Entwicklungsstadien, die meisten davon im Südosten des Staates. Doch selbst in einem traditionell öl- und gasfreundlichen Bundesstaat wie Louisiana stoßen die Projekte auf heftigen Gegenwind von Anwohnern, die sich Sorgen über die Auswirkungen der Injektion großer Mengen CO₂ in den mit sumpfigen Gewässern übersäten Boden machen. In Island hat das Schweizer Start-up-Unternehmen Climeworks vor kurzem die weltweit größte Anlage zur direkten Abscheidung von CO₂ aus der Luft eröffnet, die den Namen „Mammut“ trägt und jährlich 36 000 Tonnen CO₂ aus der Luft entfernen soll. Nachdem Climeworks das CO₂ aufgefangen und in den Untergrund gepumpt hat, verkauft das Unternehmen Ausgleichszahlungen für das aufgefangene CO₂.

Aber die globalen Märkte für den Emissionsausgleichs-Zahlungen sind so fragwürdig geworden, dass die Regierung Biden es für notwendig hielt, eine Reihe von freiwilligen Leitlinien herauszugeben, um das Vertrauen in die Transaktionen wiederherzustellen. Die am 28. Mai veröffentlichten neuen Richtlinien werden „freiwillige Kohlenstoffmärkte mit hoher Integrität“ fördern, so das Weiße Haus in einem Informationsblatt.

Kohlenstoffkompensationen sind eine künstliche Ware, die weder etwas mit dem Klima noch mit einem anderen greifbaren Gut zu tun hat. Sie sind eine offene Einladung zum Betrug, denn es ist unmöglich zu sagen, welche Auswirkungen ihr Kauf oder Verkauf auf das Klima haben wird. Das räumt sogar die Regierung Biden ein: „In zu vielen Fällen erfüllen die Gutschriften nicht die hohen Standards, die notwendig sind, damit die Marktteilnehmer transparent und mit der Gewissheit handeln können, dass der Kauf von Gutschriften zu einer überprüfbaren Dekarbonisierung führen wird.“ Eine neunmonatige Untersuchung in Europa von Verra, dem weltweit führenden Zertifizierer auf dem Markt für freiwillige Klimaschutzmaßnahmen, kam im vergangenen Jahr zu dem Schluss, dass „mehr als 90 % ihrer Regenwald-Kompensationsgutschriften – die zu den von Unternehmen am häufigsten verwendeten gehören – wahrscheinlich ‚Phantomgutschriften‘ sind und keine echte Kohlenstoffreduzierung darstellen“. Zu den Unternehmen, die den Verra-Standard verwenden, gehören Disney, Shell und Gucci.

Das Interesse der Unternehmen am 2-Milliarden-Dollar-Markt für Kohlenstoff-Kompensationen hat in den letzten Jahren nachgelassen, und es ist nicht klar, ob die Leitlinien des Weißen Hauses die Lage verbessern werden, die u. a. eine freiwillige Offenlegung durch die Marktteilnehmer vorsehen. Aber Kohlenstoff-Kompensationen und die direkte Abscheidung und Sequestrierung von CO₂ in der Luft fügen sich nahtlos in die vorherrschende Behauptung ein, dass der steigende Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre zu einer gefährlichen Erwärmung des Planeten führt.

Aber ist das so? Die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre begann Mitte des 20. Jahrhunderts zu steigen, aber die leichte Erwärmung der Erde begann Ende des 17. Jahrhunderts. Mit anderen Worten: Die langsame Erholung des Planeten von der Kleinen Eiszeit (ca. 1250-1800) kann nicht durch etwas verursacht worden sein, das nach dem Zweiten Weltkrieg geschah. Darüber hinaus ist der heutige höhere CO₂-Gehalt in der Atmosphäre – etwa 420 Teile pro Million (ppm) im Vergleich zu etwa 250 ppm in der Kleinen Eiszeit – für die Pflanzenwelt äußerst vorteilhaft und für den Anbau von Getrede für die Ernährung der 8 Milliarden Menschen auf der Welt unerlässlich.

Einige Unternehmen – ob sie nun Kohlenstoff-Kompensationen verkaufen, Softwareplattformen zur Erleichterung von Transaktionen auf dem Kohlenstoffmarkt bereitstellen oder Steuergelder für die Kohlenstoffabscheidung und -sequestrierung kassieren – können mit dem System Geld machen, welches das Weiße Haus zu retten versucht. Aber der Preis, den normale Menschen für die Lösung einer nicht existierenden Klimakrise zahlen, ist unkalkulierbar.

This article originally appeared at Real Clear Energy

Link: https://www.cfact.org/2024/06/08/boondoggle-carbon-capture-projects-are-worse-than-a-public-nuisance/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE