Jede Tonne emit­tiertes CO2 führt zu einem Abschmelzen des Arktis­eises um drei Quadrat­meter

Klimaretter.Info: Arktis-Eisabdruck beim Autofahren
Einen direkten Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und der Eisschmelze in der Arktis stellt eine jetzt in der Zeitschrift Science veröffentlichte Studie her. Danach führt jede Tonne emittiertes CO2 zu einem Abschmelzen des Arktiseises um drei Quadratmeter mit einer Unschärfe von plus/minus 0,3 Quadratmetern. Sollten weitere 1.000 Gigatonnen CO2 in die Atmosphäre gelangen, sagt die Untersuchung voraus, werde dann im September – zum Ende des arktischen Sommers – die Arktis eisfrei sein.
Die Studienautoren Dirk Notz, Leiter der Max-Planck-Forschungsgruppe „Meereis im Erdsystem“, und Julienne Stroeve vom National Snow and Ice Data Center in den USA schlossen aus den bisherigen Emissionen und dem Eisrückgang seit 1953 auf den Wert von drei Quadratmetern Eis pro Tonne CO2.

Die Süddeutsche Zeitung wollte auf diese Information selbstverständlich ebenfalls nicht verzichten:
Mein Haus, mein Auto, meine Eisscholle
Bezogen sind die Meldungen auf die Studie:
[1]„Observed Arctic sea-ice loss directly follows anthropogenic CO2 emission”, Abstract

Arctic sea ice is retreating rapidly, raising prospects of a future ice-free Arctic Ocean during summer. Since climate-model simulations of the sea-ice loss differ substantially, we here use a robust linear relationship between monthly-mean September sea-ice area and cumulative CO2 emissions to infer the future evolution of Arctic summer sea ice directly from the observational record. The observed linear relationship implies a sustained loss of 3 ± 0.3 m2 of September sea-ice area per metric ton of CO2 emission. Based on this sensitivity, Arctic sea-ice will be lost throughout September for an additional 1000 Gt of CO2 emissions. Most models show a lower sensitivity, which is possibly linked to an underestimation of the modeled increase in incoming longwave radiation and of the modeled Transient Climate Response.
Sehr frei übersetzt lautet das:
Das arktische Meereis zieht sich rasch zurück, wodurch die Aussichten auf einen künftigen eisfreien Arktischen Ozean im Sommer zunehmen. Da sich Klimamodell-Simulationen des Meereisverlusts erheblich unterscheiden, verwenden wir hier eine robuste lineare Beziehung zwischen dem monatlichen September-Meereisbereich und den kumulativen CO2-Emissionen, um die künftige Entwicklung des arktischen Sommermeereises direkt aus den Beobachtungsdaten abzuleiten. Die beobachtete lineare Beziehung impliziert einen anhaltenden Verlust von 3 ± 0,3 m2 September-Meereisfläche pro Tonne CO2-Emission. Auf der Grundlage dieser Sensitivität wird das Arktische Meereis im September bei weiteren 1000 Gt CO2-Emissionen verschwinden Die meisten Modelle zeigen eine geringere Sensitivität, was möglicherweise mit einer Unterschätzung der modellierten Zunahme der eingehenden Langwellenstrahlung und der modellierten TCR* zusammenhängt.
*
TCR: WIKIPEDIA: TCR ist definiert als der Temperaturanstieg, der zum Zeitpunkt einer Verdoppelung der CO2-Konzentration in einem Szenario beobachtet wird, bei dem diese pro Jahr um 1 % anwächst. Der wahrscheinlichste Wert für die TCR liegt bei ca. 2 Grad nach 70 Jahren.

Endlich ist die persönliche Klimaschuld mit einem Meterstab absteckbar

Mit dieser Studie wollten die Autoren wohl ein großes Wissensloch schließen, um den ominösen Klimawandel greifbarer zu machen. Während man bisher eine nicht sichtbare Tonne CO2 in EUROs aufwiegen musste, kann nun jeder mit einem Meterstab seine persönliche Scholle Eis abstecken, die er durch eine klimaschädliche Tat schmelzen ließ, oder durch eine gute zufrieren lassen konnte. Wie in der katholischen Kirche, wo der Ablasshandel erst richtig florierte, als man die zu bezahlende Minderung der Höllentage abzählbar verbrieft bekam, steht dieser Marketingzwang dank dieser Studie nun auch der Ökokirche vollständig zur Verfügung.

Der Leitautor der angezogenen Studie [1], Dr. Dirk Notz, arbeitet beim Max-Planck-Institut für Meteorologie. Dort forscht er wohl vorwiegend über die Klimasimulation von Arktiseis (Institutsinfo):
-Meereis im Klimasystem
-Repräsentation von Meereis in gekoppelten Klimamodellen
-Eis-Ozean-Atmosphäre Wechselwirkungen
-Sensitivitätsstudien von Meereis mit Adjointmodellen
Als konform klimaalarmistisch hat er sich bereits in der Vergangenheit positioniert:
kaltesonne: „Hamburger Max-Planck-Institut mit fragwürdiger Beweisführung zum arktischen Meereis“. Seine Mitautorin, Julienne Stroeve, ist ebenfalls äußerst klimaalarmistisch eingestellt und eng mit Greenpeace verbunden (WUWT).

Gerade noch rechtzeitig zum Klimagipfel gelang der „Beleg“ dass es 1,5 Grad sein müssen

Neben der Erkenntnis zur Schmelzfläche des Arktiseises haben Herr Dr. Notz und seine Co-Autorin auch gleich mit herausgefunden, dass nur die Dekarbonisierung auf 1,5 Grad das Arktiseis (im Sommer) retten kann.
Diese Korrelation eines wichtigen Termins mit Bekanntgabe der Daten dürfte damit genau so signifikant sein, wie die technischen Ableitungen in der Studie. Aber die Ableitung – es geht wohl um Forschungsgelder und entsprechende Anbiederung durch politisch korrekte Daten – hat mit höherer Wahrscheinlichkeit mehr Wahrheitsgehalt.

Eine Studie ohne Angabe des Vertrauensbereiches geht nicht – ob der Inhalt stimmt, ist eher nebensächlich

In einer Studie ist es äußerst wichtig, dass eine Fehlerband-Angabe vorhanden ist. In diesem Fall ist es die Toleranz der Korrelation von 3 m2 +-0,3 m2 pro Tonne CO2-Emission. Ob die Aussage: Es sei anthropogener CO2-Einfluss, der sich linear in die Zukunft weiterführen lässt, überhaupt stimmt, ist allerdings vollkommen unwichtig.
Bevor die Studie abschließend rezensiert wird, der wichtige Blick zu den Polen, vor allem natürlich zum Arktiseis.

Wie steht es um das Meereis der Polkappen?

Global gesehen hat sich wenig verändert (Bild 1, oberste Linie „Globl sea ice area“). In Summe ist die Eisbedeckung seit dem Beginn der Satellitenmessungen im Jahr 1979 fast gleich geblieben. Demnach wäre es keiner besonderen Erwähnung wert, wenn nicht eine Unsymmetrie bestände und das Arktiseis weniger wird, während das der Antarktiseis aktuell horizontal verläuft und das Inlandeis langfristig zu nimmt (Bild 12).

Bild 1 zeigt die Eis-Ausdehnungsverläufe global (Arktis und Antarktis), Arktis, Antarktis in Monatsauflösung. Im Bild 2 sind die Verläufe von Arktis und Antarktis im gleichen Maßstab übereinander kopiert.

Bild 1 Globaler-, arktischer- und antarktischer- Meereisverlauf seit den Messungen durch Satelliten. Quelle: hidethedecline

Erkennbar ist, dass das Arktiseis abgenommen hat, während das Antarktiseis eine horizontale Linie bildet (Bild 2). Zudem zeigt sich, dass das Arktiseis seit ca. 10 Jahren nicht mehr abnimmt, was wegen des kurzen Zeitraums natürlich nicht signifikant ist.

Bild 2 Arktischer- und antarktischer- Meereisverlauf von Bild 1 (1979 – Okt. 2016), vom Autor übereinander kopiert. Der Y-Maßstab ist gleich, der Nullpunkt Antarktis ist verschoben

Die Abnahme des Arktis-Sommerminimums erfolgt nicht „linear“ (wie in der Studie [1] angegeben) sondern in Stufen, welche aus einem Zyklus resultieren (Bild 3 und 3.1).

Bild 3 Arktischer Meereisverlauf des sommerlichen Minimalwertes (1979 – Okt. 2016), vom Autor ergänzt. Quelle: meteo.plus

 

 

Bild 3.1 Arktischer Meereisverlauf des sommerlichen Minimalwertes, Regressions-Abschnitte (1979 – 2014). Quelle: Climategrog: on identifying inter-decadal variation in NH sea ice

Wie verlief die historische Eisausdehnung der Arktis

Einen interessanten und wohl wenig bekannten Aspekt bietet die Betrachtung des längerfristigen Verlaufs der arktischen Meereisbedeckung (Bild 4 und Bild 11) und ergänzend die der damaligen Temperaturen (Folgebildreihe). Auf einmal ergibt der Verlauf einen Zusammenhang und wird in Verbindung mit den Temperaturproxis begreiflich. Allerdings widerspricht die Aussage allen AGW-Klimaalarm-Informationen.

Bild 4 [3] Arktische Meereisbedeckung 1600 -2000 (Bildausschnitt, vom Autor um die gestrichelten Begrenzungslinien ergänzt). Linke Achse: Nordischer Multiproxi Mio km2.

Originaltext: Abbildung 2: Das Schmelzen des Meereises in den letzten Jahrhunderten wurde durch einen langfristigen Anstieg der Temperatur, der Sonnenaktivität und des Meeresspiegels begleitet. Der CO2-Gehalt der Atmosphäre erhöhte sich erst ab dem späten 19. Jahrhundert (aus: Die kalte Sonne, S. 64, hier auch die Literaturquellen der Kurven. Meereisbedeckung nach Polyak et al. 2010).

Die historische Eisbedeckung passt zum Temperaturverlauf

Das folgende Bild 5 zeigt eine Rekonstruktion der Grönlandtemperatur. Dazu das aktuelle Temperaturniveau („present temp“, grün eingekreist).Die aktuell gemeldeten „Wahnsinnstemperaturen“ in der Arktis verlieren dabei vollkommen ihren AGW-Schrecken, was nicht davon abhält, dass er verkündet wird:
Klimaretter.Info: Warnung vor 19 Kipppunkten in der Arktis, welche sich auf die Studie [13] Arctic Resilience Report 2016
bezieht. In dieser „Studie“ mit 240 Seiten Umfang findet sich keinerlei Darlegung zum historischen Temperaturkontext. Es reicht den Verfassern, dass es „allgemeines Wissen“ ist:
[13] Arctic Resilience Report 2016: The fact that the Arctic is changing fast is well known: The extent of sea ice, the condition of the Greenland ice sheet, the unusually warm temperatures are all widely reported – as are the new shipping routes opening up, and the oil exploration effrts. Less prominent, but also reported, are the stories of Indigenous Peoples whose livelihoods are disappearing, or whose villages are becoming uninhabitable.
Auch das „Wahrheitsministerium“ dpa meint, die Erde hätte erst um 1889 mit einem Klima begonnen.
dpa, 25. November 2016: Forscher registrieren Hitzewelle am Nordpol
Der Klimawandel wird auf der norwegischen Inselgruppe Spitzbergen immer stärker spürbar. «2016 wird dort das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen 1889»

Geht man jedenfalls etwas weiter in der Historie zurück, zeigen sich die aktuellen Temperaturen als vollkommen normal. Doch welches Medium will das „erfahren“.

Bild 5 [11] (Bildausschnitt) Figure 1. (top) Reconstructed Greenland snow surface temperatures for the past 4000 years and air temperature over the past 170 years (1840–2010) from three records. The thick blue line and blue band represents the reconstructed Greenland temperature and 1 s error, respectively (this study). Hinweis: Rote, gestrichelte Begrenzungslinien vom Autor ergänzt

Bild 5 [11] (Bildausschnitt) Figure 1. (top) Reconstructed Greenland snow surface temperatures for the past 4000 years and air temperature over the past 170 years (1840–2010) from three records. The thick blue line and blue band represents the reconstructed Greenland temperature and 1 s error, respectively (this study). Hinweis: Rote, gestrichelte Begrenzungslinien vom Autor ergänzt

Bild 5.1 Rekonstruktion der Sommertemperatur Arctis. Quelle: NOAA, Shi, F., B. Yang, F.C. Ljungqvist, and F. Yang. 2012. Multi-proxy reconstruction of Arctic summer temperatures over the past 1400 years. Climate Research, Vol. 54 (2), pp. 113-128. Grafik vom Autor aus dem Datensatz erzeugt und mit Linien ergänzt

Bild 5.1 Rekonstruktion der Sommertemperatur Arctis. Quelle: NOAA, Shi, F., B. Yang, F.C. Ljungqvist, and F. Yang. 2012. Multi-proxy reconstruction of Arctic summer temperatures over the past 1400 years. Climate Research, Vol. 54 (2), pp. 113-128. Grafik vom Autor aus dem Datensatz erzeugt und mit Linien ergänzt

Auch die Europatemperaturen (Sommerwerte) ab Bild 6 zeigen es deutlich: Der ominöse Klimawandel begann niemals erst mit der Industrialisierung, bzw. genau dem Jahr 1880, sondern spätestens bereits um 1600 (Bild 6), wie es vom Autor schon mehrmals anhand von Studienanalysen gezeigt wurde:
EIKE: Rekonstruierte Temperaturverläufe der vergangenen zwei Jahrtausende. Eine Literatursichtung von 1990 bis ganz aktuell, und
EIKE: Die Problematik der Temperaturrekonstruktion Eine beispielhafte Sichtung dazu anhand des Projektes PAGES 2k

Bild 6 [9] Rekonstruierter Verlauf der sommerlichen Maximaltemperaturen Europa.

Original-Bildtext: Figure 3. Simulated and reconstructed European summer land temperature anomalies (with respect to 15001850 CE)for the last1200 yr, smoothed with a 31 yr moving average filter. BHM(CPS) reconstructed temperatures are shown in blue (red)over the spread of model runs. Simulations are distinguished by solar forcing: stronger (SUN WIDE , purple; TSI change from the LMM to present > 0.23%) and weaker (SUN NARROW, green; TSI change from the LMM to present <0.1%). The ensemble mean (heavy line)and the two bands accounting for 50% and 80% (shading)of the spread are shown for the model ensemble (see SOM for further details).

Bild 7 [9] Verlauf der Kältemaximas von 800 – 2000 als 51-Jahre Mittelwert des dargestellten Gebietes. Um 1600 war es am kältesten.

Bild 8 [9] Verlauf der Wärmemaximas von 800 – 2000 als 51-Jahre Mittelwert des dargestellten Gebietes. Deutlich erkennbar die mittelalterlichen Warmzeiten.

Auch für die Antarktis wurde ein ähnlicher Verlauf ermittelt. Dort wurde es im Gegensatz zur Nordhalbkugel allerdings bisher nicht mehr wärmer.

Bild 8.1 Figure S2 Proxy temperaturereconstructions for the seven regions of the PAGES 2k Network, Y-Achse: °C.

Quelle: PAGES 2k Consortium: Supplementary Information Continental-scale temperature variability during the last two millennia (vom Autor ergänzt und nachbearbeitet)

Warum so viele Rekonstruktionen diese Daten nicht zeigen, liegt (unter anderem) daran, dass die Temperaturvariabilität nicht richtig abgebildet wurde:
kaltesonne: Universität Gießen findet eklatante Unterschiede zwischen realer und simulierter Temperaturentwicklung während der letzten 2000 Jahre in Europa: Klimamodelle müssen auf den Prüfstand

Our reconstructions compare well with independent instrumental and proxy-based temperature estimates, but suggest a larger amplitude in summer temperature variability than previously reported. Both CPS and BHM reconstructions indicate that the mean 20th century European summer temperature was not significantly different from some earlier centuries, including the 1st, 2nd, 8th and 10th centuries CE. The 1st century (in BHM also the 10th century) may even have been slightly warmer than the 20th century

Anm.: Das ursprüngliche Bild 9 ist entfallen.

Zurück zur arktischen Eisbedeckung

Auch kurzfristiger betrachtet sind die Kenntnisse über den Eis-Ausdehnungsverlauf nicht so eindeutig, wie es oft suggeriert wird. In einer Studie zur Rekonstruktion des Sommereises [6] wird festgestellt, dass die größten Reduktionen vor 1920 stattgefunden haben (Bild 10) und der aktuelle Minimalstand keinesfalls so „unnatürlich“ ist, wie man offiziell berichtet.

Bild 10 [6] Abb. 8: 10jähriger gleitender Median des Sommermittels mit deutlichen Maxima um 1790, 1840, 1895 und 1950. Beeindruckend ist das Maximum zwischen 1893 und 1900 und der rasche Rückgang danach. Die Spitze des Medians in der Datenlücke hat ihre Ursache in dieser, ist also nicht wirklich vorhanden. In der Datenlücke 1803-1819 wurden konstante Werte in dieser Darstellung angenommen, da dies die Medianausreißer um 1802 verhindert


Es lohnt sich, die Aussagen in dieser Studie genauer zu lesen, denn sie widerspricht den „Erkenntnissen“ der „Korrelations-Trendanalysten“, wie Herrn Dr. Notz.

Studie (Auszüge, Hervorhebungen durch den Autor): [6] Veränderungen der Eisverhältnisse an der Südspitze Grönlands von 1777 bis 2002

Die jeweiligen Monatszeitreihen und das Sommermittel des KFI geben die Eisverhältnisse an der Südspitze Grönlands über einen 226jährigen Zeitraum hinweg an, nämlich von 1777 bis 2002.
Betrachtet man den Trend genauer, stellt man fest, dass ein Großteil der Eismengenreduktion zwischen 1900 und 1930 stattfand – über 50 %.
Dies spricht gegen die Berechnung eines linearen Trends. Die Trendanalyse zeigt allerdings auch, dass es unzureichend ist, bei der Betrachtung der Veränderung der Eisverhältnisse nur einen sehr kurzen Zeitraum zu verwenden, da die langfristigen Schwankungen die kurzfristigen doch erheblich überlagern. Betrachtete man den Zeitraum, in dem gemessene Klimadaten zur Verfügung stehen, so ergibt sich – durch die Maximal-Periode um 1900 – eine drastische Verringerung der Eismengen. Das Hinzunehmen des Zeitraumes davor zeigt, dass es sich bei dem Zeitraum 1865-1900 um ein Maximum handelte, das als Startpunkt einer linearen Trendanalyse ungeeignet ist. Es zeigt sich aber auch, dass alle Zeitreihen auf ein Minimum hinsteuern, offenbar sogar noch geringer werdend im jüngsten Zeitraum. Es wäre überzogen, aus dieser Untersuchung den anthropogenen Treibhauseffekt als Ursache zu identifizieren, doch liegt diese Vermutung nahe.
Die stärkste Eismengenreduzierung findet deutlich vor 1920 statt, je nach Zeitreihe sogar noch früher. Die Reduktion der Eismenge setzt sich auch nach 1920 fort, jedoch weniger stark, liegt dafür aber deutlich unter dem Niveau des 19. Jahrhunderts. Da sich dieses Muster des Eismengenverlusts in allen Zeitreihen wiederfindet, ist davon auszugehen, dass es sich um ein generelles Klimaphänomen der Nordhemisphäre handelt. Zwar sind die rekonstruierten Meereiszeitreihen sicherlich mehr oder weniger großen Fehlern unterworfen, sie geben aber einen generellen Überblick über die Stärke der Vereisung im Bereich des Ostgrönlandstromes. Somit stellt die KFI-Zeitreihe eine weitere Möglichkeit zum Vergleich von Klimadaten dar, die als Qualitätsstütze für andere Zeitreihen dienen können, sofern sie mit dieser in Relation stehen. Ob die starke Reduktion der Eisverhältnisse im 20. Jahrhundert ein kurzer Trend ist oder sich für die Zukunft eine weitere Reduktion erwarten lässt, lässt sich hier genau so wenig beantworten wie die Frage, ob der Mensch für diese Veränderung verantwortlich zeichnet. Letztlich handelt es sich bei dem Eistransport um einen Ausdruck des Klimageschehens, der atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation. Wie sich dadurch die Eisverhältnisse an der Südspitze Grönlands weiter entwickeln werden, lässt sich nicht eindeutig prognostizieren. Die generelle Ähnlichkeit der Trends in den Zeitreihen belegt unzweifelhaft, dass die Eismenge über einen langen Zeitraum hinweg tatsächlich weniger geworden ist, insbesondere in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gegenüber den belegbaren Zeiträumen zuvor. Es ist allerdings auch deutlich zu erkennen, dass um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert ein Maximum vorlag. Bisherige lange Eiszeitreihen beginnen überwiegend in oder nach ihm. Sie können diese Maximumstruktur daher nicht erkennen und registrieren stattdessen nur eine mehr oder weniger kontinuierlich rückläufige Tendenz. Die vorliegende Studie zeigt, dass die größte Eismengenreduktion der Arktis im 20. Jahrhundert bereits in dessen erstem Drittel stattfand.

Bild 11 [7] Historischer Verlauf der Eisbedeckung aus verschiedenen Rekonstruktionen. Die Begrenzungslinien der obersten Proxireihe (rot gestrichelt und violett) sind vom Autor ergänzt. Wie im Bild 4 zeigt sich auch hier die bereits im Mittelalter beginnende Abnahme der Eisbedeckung


Herr Dr. Notz sieht dagegen einen vollkommen anderen Verlauf als „richtungsweisender“ an (Bild 12). Allerdings entstammt dieser Verlauf nicht der Wirklichkeit, sondern seinen Simulationen, eine in der „Klimawissenschaft“ inzwischen gebräuchliche Methode, fehlende Daten durch „Wunschwerte“ zu ersetzen, auch wenn diese offensichtlich falsch, zumindest nicht verifizierbar sind.

Bild 12 [8] Abb. 5.2-1: Simulation der Ausdehnung des Meereises im September für den Zeitraum 800 bis 2100. Für die Vergangenheit wurde das entsprechende Modell mit Messdaten der äußeren Antriebe betrieben, für die Zukunft wurde angenommen, dass sich die Treibhausgasemissionen nur wenig verringern werden (vgl. Jungclaus et al. 2010).


Im Artikel: “Oktoberrückschau die 2.: Klimawandel, wohin bist du verschwunden“, wurde (eigentlich mehr zufällig) ein Satz zur Schneebedeckung der Nordhemisphäre ergänzt. Anbei nun eine Grafik, wie es damit seit dem Jahr 1970 aussieht (Bild 13). Der Verlauf wird viele Leser verblüffen, vor allem jedoch die Grünen und Umweltverbände, welche dem Wintersport jegliche Zukunft absprechen.

meteo.plus: Die Schneefläche in der Nordhemisphäre ändert sich infolge der Jahreszeiten gravierend. Während sie im Sommer nahezu verschwinden kann, nimmt sie im Winter in weiten Teilen Nordamerikas, Grönlands, Europas und Asiens auf mehr als 45 Millionen Quadratkilometer zu. Infolge der Klimaerwärmung hat sich in den letzten Jahrzehnten jedoch kaum etwas an der Ausdehnung der Schneefläche geändert. Die Trends deuten seit den 1990er Jahren eher wieder auf eine Zunahme der Schneebedeckung hin.

Bild 13 Jährliche Schneebedeckung der Nordhemisphäre Quelle: meteo.plus (Datenquelle: Rutgers University Global Snow Lab (NOAA)

Bild 14 Früher Wintereinbruch im Allgäu (13.11.2016). Quelle: BR-Homepage

Neue Zürcher Zeitung, 24.11.2016: Wintereinbruch in Japan, Erster November-Schnee in Tokio seit Jahrzehnten

In Tokio hat es am Donnerstag zum ersten Mal seit 54 Jahren in einem November geschneit.

Die (Un-)Genauigkeiten bisheriger Arktiseis-Vorhersagen

kaltesonne: [10] Warum ist die arktische Eisbedeckung immer noch nicht verschwunden – trotz der zahlreichen Ankündigungen? Von Dr. Dietrich E. Koelle
Die  Ankündigungen, dass die arktische Eisfläche bald ganz verschwunden sein wird, gehört zu den beliebtesten Übungen von publizitätsbewussten Klimatologen als auch von amerikanischen Politikern. Demnach dürfte es heute kein arktisches Eis mehr geben:
(1) M. Murphy, New Scientist, 1960: “Der arktische Ozean wird über das ganze Jahr offen sein noch vor dem Ende des 20.Jahrhunderts” (d.h. dem Jahr 2000),
(2) “Arktis-Spezialist Bernt Balchen 1972:  “Der Erwärmungstrend kann einen eisfreien arktischen Ozean  bis zum Jahr 2000 erzeugen”.
(3) Jay Zwally (NASA) sagte im Dez.2007 : “Der arktische Ozean könnte im Sommer 2012 fast eisfrei sein” (Natl.Geographic)
(4) Louis Fortier (Arctic Net, Kanada) 2007: “Die Arktis könnte im Sommer eisfrei sein bis 2010 oder 2015”
(5) David Barber (Univ.of Manitoba), 2008: “Der Nordpol könnte dieses Jahr erstmals eisfrei sein” : Juni 2008 (2) (3)
(6) Prof. W. Maslowski (US Naval Postgraduate School), 2008: “Im Sommer 2013 haben wir eine eisfreie Arktis”.
(7) M. Serreze, NSIDC (National Snow and Ice Data Centre, Colorado, USA) in 2008: “die Arktis könnte 2012 eisfrei sein”
(8) Al Gore, ehem.US-Vizepräsident bei der Klimakonferenz 2009 in Kopenhagen: “Arktis ist eisfrei in 5 Jahren” = 2014.
(9) US-Senator John Kerry 2009: “Die Arktis wird im Sommer  2013 eisfrei sein”
(10) Prof. P. Wadhams (Cambridge University), 2007: das arktische Eis ist in einer Todesspirale”, und 2011: “das Eis kann in vier Jahren alles verschwunden sein”, d.h. 2015.
Zufügung des Autors: Radio Bremen, 21. April 2016: Wissenschaftler erwarten dünneres Eis in der Arktis
Der vergangene Winter war relativ warm – auch am Nordpol. Forscher des Alfred-Wegener-Institutes (AWI) in Bremerhaven rechnen damit, dass das Meereis im Arktischen Ozean im Sommer so dünn sein könnte wie im Negativrekordjahr 2012. Die Wissenschaftler beobachten schon seit einiger Zeit, dass die Arktis sich zunehmend erwärmt.

Der historische Temperaturverlauf der Arktis ist durch Zyklen und nicht durch CO2 geprägt

Zur Aussage des AWI: „ … beobachten schon seit einiger Zeit, dass die Arktis sich zunehmend erwärmt“ lässt sich mit dem folgenden Bild 15, welches den stark zyklisch geprägten Temperaturverlauf der Arktis zeigt schön darstellen, was eine solche, angeblich „wissenschaftliche“ Aussage wirklich wert ist und welche Tendenzinformation dahinter steckt. Auf keinen Fall ist sie seriös und für Entscheidungen zu Klimamaßnahmen auch nicht hilfreich.

Bild 15 [10] Temperatur-Entwicklung in der Arktis, 1860-2000

Original-Bildtext: [10] BILD 3 (Anm.: Hier Bild 10) zeigt die Temperaturentwicklung von 1860 bis 2000 die sowohl global wie auch in der Arktis durch einen deutlich erkennbaren 60-Jahresszyklus  mit Temperatur-Schwankungen zwischen 0,2 und 1,2°C gekennzeichnet ist. Der russische Autor Frolov zeigt in Bild 4 einen ähnlichen Verlauf für die Barentsee (70-90° N) und wagt eine Extrapolation für die kommenden 50 Jahre. Demnach ist ein Temperaturabfall um ca. 1,5°C zu erwarten. Auch in einem ein neuen GEOMAR-Papier von 2014 mit den Ergebnissen eines neuen Klimamodells, das den NAO-Einfluss einbezieht, ist das Ergebnis eine kommende Temperatur-Abkühlung im Nordatlantik-Bereich.

Damit ist ziemlich sicher – das Arktiseis schmilzt nicht linear und eine seriöse Vorschau ist damit nicht möglich. Die Studie dient nur zur Darstellung der „Political Correctness“

Erinnerung: Herr Dr. Notz und seine Co-Autorin verkünden als Kernbotschaft: [1] we here use a robust linear relationship between monthly-mean September sea-ice area and cumulative CO2 emissions to infer the future evolution of Arctic summer sea ice directly from the observational record. The observed linear relationship implies a sustained loss of 3 ± 0.3 m2 of September sea-ice area per metric ton of CO2 emission. Based on this sensitivity, Arctic sea-ice will be lost throughout September for an additional 1000 Gt of CO2 emissions.

Diese Aussage und die Herleitung mittels einer einfachen Korrelationsbetrachtung, dazu über einen relativ kurzen (und problematischen) Zeitraum ist höchst unwissenschaftlich, wenn nicht unseriös. Man kann mit recht guter Sicherheit annehmen, dass diese Aussage falsch ist; und zwar sowohl was den linearen Trend betrifft, als auch den gemeldeten, linearen CO2-Einfluss. Den Studienautoren dürfte das bestimmt bewusst sein – was sie aber nicht an einer Publizierung hinderte, um Daten präsentieren zu können, welche den politischen Vorgaben entsprechen.

Die “Studie” hat damit jedoch nicht mehr “Wahrheitsgehalt”, als die ebenfalls aufgrund der Korrelation inclusive genauer Fehlerberechnung tätigbare Aussage von Bild 16.

 

Bild 16 Zeitreihen der Höhe der US Postgebühren von 1900 – 2000 (blau), der globalen Mitteltemperatur (orange) und der CP2 Konzentration (weiß). Wie deutlich erkennbar ist, folgt die Kurve der US Postgebühren der Entwicklung der globalen Mitteltemperatur wesentlich besser als die CO2 Kurve. Die Korrelation ist deutlich enger. Quelle: EIKE: Levermanns Märchenstunde – PIK Forscher verkauft Spekulationen als wissenschaftliche Wahrheiten

In der Klimawandel- “Wissenschaft” macht so etwas aber nichts aus. Da darf das “wissenschaftliche” Niveau ruhig beliebig weit unter dem von “Jugend Forscht” liegen – sofern das Ergebnis AGW-Klimawandel-bejahend ausfällt. Die vorbehaltlose Zustimmung der (Des-)Informationsseite von C. Kemfert (und der “üblichen” Medien) ist dann jedenfalls schon gesichert.

Mehr war aber auch wohl nicht gewollt, als sich der betont klimalarmistisch gebende Deutsche “Wissenschaftler” und die Greenpeace nahe stehende CO-Autorin für eine Studie zur Ermittlung des gewünschten Klimazusammenhanges fanden. Bezahlen muss es sowieso der Steuerzahler. Dass das Max Plank-Institut sich seinen Ruf ruinieren lässt, scheint es nicht zu stören – schließlich geht es ja um ein gutes Klima-Werk.

Wie seriösere Forscher das Thema darstellen, lässt sich auch nachlesen:

PolarNEWS, Oktober 25, 2016: Wie ist ein „eisfreier“ arktischen Sommer definiert? Wissenschaftler sprechen in der Regel von einer „eisfreien Arktis“, wenn weniger als 1 Millionen Quadratkilometern von Eis bedeckt sind. Das bedeutet, dass der Arktische Ozean praktisch eisfrei ist, während einige Gebiete im nördlichen Kanada und Grönland weiterhin eisbedeckt sind. … „Wenn es um die Vorhersage des Zeitpunktes einer eisfreien Arktis geht, zeigen verschiedene Klimamodelle eine große Bandbreite von über 100 Jahren. … Insgesamt zeigen unsere Ergebnisse, dass man vorsichtig sein muss, wenn man die langfristigen Meereisvorhersagen von Klimamodellen eingrenzen will“.

So schlimm war die Arktiserwärmung noch nie, die Folgen sind nicht absehbar – schrieb man im Jahr 1922

Zum Ende hin eine kleine Zugabe zum Arktisklima und wie sich Apokalypsen wiederholen.
Quelle: Alles Schall und Rauch:
Bericht von einer Expedition nach Spitzbergen unter der Führung von Dr. Adolf Hoel im Auftrag des norwegischen Wirtschaftsministeriums, verfasst im Jahr 1922: Die Veränderung der Arktis
Die Arktis scheint sich zu erwärmen. Berichte von Fischern, Robbenjägern und Forschern welche das Meer um Spitzbergen und den östlichen Teil der Arktis befahren, zeigen alle auf eine radikale Änderung der klimatischen Bedingungen und bis dato gänzlich unbekannten hohen Temperaturen in diesem Teil der Welt.
Die Meeresbeobachtungen sind aber noch interessanter. Die Eisbedingungen waren aussergewöhnlich. Tatsache ist, so wenig Eis hat man noch nie vorher notiert. Die Expedition hat praktisch einen neuen Rekord aufgestellt, in dem sie so weit nördlich segelten bis 81° 29’ in eisfreien Wasser. Das ist der nördlichste Punkt der jemals mit moderner ozeanografischen Geräten erreichte wurde.
Die Eigenschaft des Wassers im grossen Polarbecken war bisher unbekannt. Dr. Hoel berichtet, dass er einen Querschnitt des Golfstrom auf 81° nördlicher Breite gemacht und Tiefen von 3’100 Meter gemässen hätte. Diese zeigen den Golfstrom als sehr warm und er kann als Oberflächenstrom nach dem 81° Parallel verfolgt werden. Die Wärme des Wassers macht es wahrscheinlich, dass günstige Eisbedingungen für einige Zeit weitergehen.
Viele Landschaften haben sich so verändert, sie sind nicht mehr erkennbar. Wo vorher grosse Eismassen sich befanden, sind jetzt oft Moränen, Ansammlungen von Erde und Steinen. An vielen Orten wo früher Gletscher weit ins Meer ragten, sind sie komplett verschwunden.
Die Temperaturveränderung, sagt Kapitän Ingebrigtsen, hat auch die Flora und Fauna in der Arktis verändert. Diesen Sommer suchte er nach Weissfisch in den Gewässern um Spitzbergen. Früher gab es grosse Schwärme davon. Dieses Jahr sah er keine, obwohl er alle seine alten Fischgründe absuchte.
Es gab wenige Robben in den Gewässern um Spitzbergen dieses Jahr und der Fang war weit unter dem Durchschnitt. Das hat aber den Kapitän nicht überrascht. Er wies daraufhin, das Wasser um Spitzbergen hatte sonst eine gleichbleibende Temperatur im Sommer von 3°C. Dieses Jahr wurden Temperaturen von bis zu 15°C gemässen und letzten Winter ist das Meer nicht mal an der Nordküste von Spitzbergen zugefroren.“

Im Jahr 1975 folgte die große Kälte

Alles Schall und Rauch: Am 28. April 1975 erschien ein Artikel im Nachrichtenmagazin <Newsweek>, in dem Wissenschaftler in dramatischen Worten vor einer drohenden Eiszeit warnten. Die globalen Temperaturen wären stark gefallen und die Fläche der Polkappen würden zunehmen. Sie schlugen der amerikanischen Regierung vor, die ganze Eisfläche des Nordpols mit schwarzem Ruß zu bedecken, damit die Sonne diese schmilzt, um eine gefährliche Klimaabkühlung zu verhindern.

Das Eis der Antarktis

Auf der Südpolseite, der Antarktis, lässt sich kein Klimawandel feststellen. Das ist bekannt und führt dazu, dass zur „Erzeugung“ eines Klimawandel-Effektes vehement das Abrutschen von Festlandsgletschern ins Meer simuliert wird, worin das PIK wohl eine Vorreiterrolle innehat. Selbstverständlich finden sich für jede Argumentation viele belegende Studien.
Auf kaltesonne kam zur Antarktis einmal eine recht umfassende Darstellung:
kaltesonne, 17. Juni 2015: Klimamodellierer haben ein riesiges Problem: Modelle können Zunahme des antarktischen Meereises nicht reproduzieren
Die offiziellen Satellitendaten lassen keinen Raum für Spekulationen. Das antarktische Meereis wächst und wächst, und das seit 35 Jahren.

Eine weitere findet sich auf Ruhrkultour: NASA-Studie: Der antarktische Eisschild wächst
Ein neue Analyse von Satellitendaten der NASA, die am 30. Oktober 2015 veröffentlicht und am 18. August 2016 aktualisiert wurde, kommt zu dem Ergebnis, dass der antarktische Eisschild von 1992 bis 2001 einen Nettogewinn von 112 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr aufweist. Der Nettogewinn des Eises hat sich zwischen 2003 und 2008 auf 82 Milliarden Tonnen Eis pro Jahr allerdings verlangsamt.
Die Antarktis enthält 90 Prozent des Eises der Erde. Wenn der antarktische Eisschild wächst, würde das nicht bedeuten, dass mehr als 90 Prozent der Gletscher der Welt wachsen?
Eine kleine Verdickung des Eises in der Ost-Antarktis und im Inneren der Westantarktis um durchschnittlich 0,7 Zoll (1,7 Zentimeter) pro Jahr wirkt sich nachhaltig über Tausende von Jahren aus. Sie entspreche einem sehr großen Gewinn von Eis – genug, um die Verluste aus schnell fließenden Gletschern in anderen Teilen des Kontinents zu überwiegen und den globalen Anstieg des Meeresspiegels zu reduzieren, sagen die NASA-Forscher.

Quellen

[1] Dirk Notz, Julienne Stroeve: served Arctic sea-ice loss directly follows anthropogenic CO2 emission

[2] Max Plank Gesellschaft, November 04, 2016, MPI-Met/PH: My contribution to Arctic sea ice melt
https://www.mpg.de/10817029/my-contribution-to-arctic-sea-ice-melt

[3] kaltesonne 12. Mai 2012: Hamburger Max-Planck-Institut mit fragwürdiger Beweisführung zum arktischen Meereis
http://www.kaltesonne.de/hamburger-max-planck-institut-mit-fragwurdiger-beweisfuhrung-zum-arktischen-meereis/

[4] NCAR December 8, 2015: NCAR develops method to predict sea ice changes years in advance Amid long-term retreat, winter sea ice could hold steady in the next several years
Zitat: “But we are predicting that the rate will taper off for several years in the future before resuming.

[5] Danish Meteorological Institute Scientific Report 05-02, 2005, Knud Lassen and Peter Thejll: Multi-decadal variation of the East Greenland Sea-Ice Extent: AD 1500-2000

[6] Institut für Geographie, Universität Hamburg, 2007, Börge Pflüger: Veränderungen der Eisverhältnisse an der Südspitze Grönlands von 1777 bis 2002

[7] Jochen Halfar at al.: Arctic sea-ice decline archived by multicentury annual-resolution record from crustose coralline algal proxy
GEOMAR: 650 Jahre arktische Eisbedeckung rekonstruiert. Forscher aus Deutschland, den USA und Kanada nutzen Rotalgen als Klimaarchiv
http://www.geomar.de/news/article/650-jahre-arktische-eisbedeckung-rekonstruiert/

[8] Notz, D. (2015): Historische und zukünftige Entwicklung des Arktischen Meereises. In: Lozán, J.L., H.Grassl, D.Kasang, D.Notz & H.Escher­Vetter (Hrsg.). Warnsignal Klima: Das Eis der Erde. pp. 194­198. Online: www.klima­warnsignale. uni­hamburg.de. doi:10.2312/warnsignal.klima.eis­der­erde.29

[9] Luterbacher et al, 29.01.2016: European summer temperatures since Roman times

[10] kaltesonne, 5. Januar 2016: Warum ist die arktische Eisbedeckung immer noch nicht verschwunden – trotz der zahlreichen Ankündigungen?

[11] Takuro Kobashi at al, 10. Nov. 2011: High variability of Greenland surface temperature over the past 4000 years estimated from trapped air in an ice core

[12] B. Christiansen and F. C. Ljungqvist, 18 April 2012: The extra-tropical Northern Hemisphere temperature in the last two millennia: reconstructions of low-frequency variability

[13] Arctic Council (2016). Arctic Resilience Report. M. Carson and G. Peterson (eds). Stockholm Environment Institute and Stockholm Resilience Centre, Stockholm




Man sollte schon langsam an die nächste Eiszeit denken, denn wenn die neuesten Hypothesen sich als falsch erweisen, kann sie schnell da sein

FOCUS ONLINE: Menschgemachter Klimawandel Einmalig in der Erdgeschichte: Fällt die nächste Eiszeit aus?
Für die Forscher des Instituts für Klimafolgenforschung in Potsdam ist klar: Der Mensch ist zu einer geologischen Kraft geworden – und diese kann den Beginn der nächsten Eiszeit unterdrücken. Denn trotz geringer Sommer-Sonneneinstrahlung kündigt sich keine neue Eiszeit an. Daher untersuchten die Potsdamer Wissenschaftler die Mechanismen, die die letzten Eiszeitzyklen angetrieben haben.
Das Ergebnis: Die letzten acht Eiszyklen lassen sich durch die Sonneneinstrahlung auf die Erde und die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erklären. Die Wissenschaftler kommen zum Schluss, dass die Störung des natürlichen Kohlenstoffhaushalts durch den Menschen die nächste Eiszeit um 100.000 Jahre verschieben könnte – was bedeuten würde, dass wir einen kompletten Eiszeitzyklus überspringen. Die gegenwärtige Warmphase währt ohnehin schon lange.
Den Beginn einer neuen Eiszeit erwarten Forscher in etwa 50.000 Jahren – das allein ist schon eine ungewöhnlich lange Phase zwischen zwei Eiszeiten. Und diese könnte durch zusätzliche CO2-Emissionen aus der Verbrennung von Öl, Kohle und Gas sogar nochmals um 50.000 Jahre verlängert werden.

In der „Eiszeit“-Literatur wird zwar überall festgestellt, dass man die Eiszeitzyklen immer noch nicht ganz versteht. Man glaubt zwar, eine Haupt-Ursache zu kennen (Milanković-Zyklen), doch trotzdem bleibt noch vieles ungeklärt. Vor allem der Zyklen-Zeitsprung vor ca. 900.000 Jahren, der Pegelsprung vor ca. 400.000 Jahren und viele Einzeleffekte, welche immer neu zeigen, dass viele Theorien zwar Teilaspekte erklären können, aber keine das gesamte Eiszeit-Erscheinungsbild abdeckt.
Doch dem PIK gelang plötzlich das „Erkenntniswunder“:
PIK: [4] Menschgemachter Klimawandel unterdrückt die nächste Eiszeit
Mit einem ausgeklügelten Computermodell des Erdsystems, in dem die Dynamik von Atmosphäre, Ozean, Eisschilden und der globale Kohlenstoffzyklus simuliert werden, haben die Wissenschaftler den Effekt menschgemachter CO2-Emissionen auf das Eisvolumen der Nordhalbkugel untersucht. „Weil Kohlendioxid in der Atmosphäre extrem langlebig ist, haben vergangene wie künftige Emissionen großen Einfluss darauf, wann ein neuer Eiszeitzyklus beginnt“, sagt Ko-Autorin Ricarda Winkelmann. „Unsere Analyse zeigt, dass schon geringe zusätzliche Kohlenstoff-Emissionen die Entwicklung der Eisbedeckung auf der Nordhalbkugel wohl auf zehntausende Jahre beeinflussen würde, während künftige CO2-Emissionen von 1.000 oder 1.500 Gigatonnen Kohlenstoff die nächste Eiszeit um mindestens 100.000 Jahre verschieben könnten.“

So löst heutige (AGW-)Klima-Wissenschaft bisher unklärbare Fragen im Handumdrehen: Man nehme ein Simulationsprogramm (von denen keines das Wetter in 14 Tagen vorhersagen kann) und schon sind die Geheimnisse der letzten 2,6 Millionen Jahre gelöst – und das sogar noch rechtzeitig vor einem Klimagipfel. Und den Wissensbürgern wird es auch sofort als eine „Wahrheit“ dargestellt.

wiki Bildungsserver: Eiszeitalter
Die Warmzeiten dauerten zwischen 10 000 und 30 000 Jahre. Dazwischen lagen verschiedene Kaltzeiten wie die Weichsel-, die Saale- oder die Elster-Kaltzeit (Benennungen nach der norddeutschen Nomenklatur). Eine besonders lange Warmzeit von ca. 30 000 Jahren gab es vor etwa 400 000 Jahren. Auch für die jetzige Warmzeit ist unter natürlichen CO2-Bedingungen eine ähnliche Dauer berechnet worden. Bleibt der jetzige Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre über viele Tausend Jahre erhalten oder steigt sogar noch weiter an, könnte die nächste Kaltzeit ausfallen und das seit 2,6 Millionen Jahren andauernde Eiszeitalter beendet sein. Die Menschheit hätte dann möglicherweise eine neue Klimaepoche eingeleitet, das „Anthropozän„.

Klimaretter.Info war auch sofort davon begeistert, nur „kaltesonne“ brachte eine Kritik und wies auf eine große Ungereimtheit der Parametrierung hin: CO2 in der Atmosphäre ist nicht so extrem langlebig. Setzt man die Verweilzeit jedoch realistisch ein, „verpufft“ die „Eiszeit-Ausfall-Illusion“.
kaltesonne: „PIK warnt vor Ausfall der nächsten Eiszeit. Mojib Latif cool: “100 Jahre bleibt CO2 in der Luft

Die Eiszeiten ganz kurz gefasst

„Die Eiszeiten“ kennt jeder, die Daten dazu und was diese für die Zukunft bedeuten haben aber wohl wenige parat, deshalb anbei eine kurze Darstellung.

Zitat: Eiszeit – Zyklen dauern etwa 100 bis 125.000 Jahre, dazwischen liegende Interglaziale bzw. Warmzeiten nur etwa 15 bis 20.000 Jahre. Die letzte Eem-Warmzeit dauerte jedoch nur 11.000 Jahre. Der letzte Eiszeit-Zyklus ist vor etwa 11.500 Jahren zu Ende gegangen.
Wann waren Eiszeiten

WISSEN DIGITAL: Eiszeiten
Donau-Kaltzeit vor mehr als 600.000 Jahren – Günz-Kaltzeit um 550.000 – Günz-Mindel-Warmzeit um 500.000 – Mindel-Kaltzeit um 400.000 – Mindel-Riss-Warmzeit um 300.000 v.Chr. – Riss-Kaltzeit um 200.000 – Riss-Würm-Warmzeit um 100.000 – Würm-Kaltzeit um 80.000, mit zwei Erwärmungsperioden um 60.000 und 40.000 v.Chr. Ende der Eiszeit, von Süden nach Norden abklingend, um 15.000-12.000 v.Chr. Nach stärkerem Wärmevorstoß (Alleröd-Schwankung um 10.000 v.Chr.) erfolgte der Durchbruch zu gemäßigtem Klima um 8.000 v.Chr. (Boreal), doch wurde eine vorübergehende Warmperiode (Atlantikum) noch um 6.000 v.Chr. verzeichnet.

Das hört sich einfach an. Doch die Eiszeiten traten regional unterschiedlich und mit Zeitversatz auf. Selbst wenn sie zur gleichen Zeit waren, haben sie dann unterschiedliche Namen, die teilweise auch noch „veralten“ und durch neue ersetzt wurden. So hat Norddeutschland zum Beispiel drei „Kern-Eiszeiten“, während Süddeutschland (mit den Alpen) in der gleichen Zeit deren vier ausweist. Dazu kommen noch die „Kleinen“ von „Zwischendurch“. Will man eine Zeitzuordnung vornehmen, stellt man fest, dass diese zwischen den Publikationen ebenfalls deutlich voneinander abweichen.
Fazit: Will man sich mit solchen Datendifferenzen eine Zeittabelle (zum Rechnen) zusammenstellen, kann man verzweifeln.
Ein Auszug der letzten Großen Eiszeiten alleine für Deutschland sieht wie folgt aus:

Bild 1 [2] Die jüngeren Eiszeiten in Deutschland (Bildausschnitt), ©Institut für Länderkunde 2002Um es anschaulicher zu machen, hat der Autor im folgenden Bild des Temperaturverlaufs der letzten 450.000 Jahre die vier großen Eiszeiten der Alpen eingetragen. Dabei musste er feststellen, dass in der Literatur zwischen den Datierungsangaben Zeitdifferenzen von 50.000 – 100.000 Jahren „normal“ sind, die Zeiten selbst teils aber fast auf das Jahrtausend genau angegeben werden, Beispiele:

Lexikon der Geowissenschaften: Holstein Interglazial: … Entsprechend unsicher ist die Datierung. Es kommt bei einer Dauer von ca. 15.000 Jahre eine Zeitspanne von 180.000 bis 400.000 Jahre in Frage. In diesem Zeitraum hat es mehrere Interglaziale gegeben, so daß auch vom Holstein-Komplex gesprochen wird.
Universität Tübingen Geographisches Institut, M. Mattes: Das Holstein-Interglazial
Der Beginn des Holstein-Interglazials wird auf etwa 425.000 v. h. (= vor heute) datiert mit dem Höhepunkt um ca. 406.000 vor heute… weist das Holstein-Interglazial eine Dauer von rund 25.000 bis 30.000 Jahren auf …

Man beachte: Alleine zwischen diesen zwei Publizierungen ergibt sich eine Zeitspanne der Dauer des „Holstein-Interglazials“ zwischen 15.000 … 30.000 Jahren, von der Datierung, wann sie begann, gar nicht zu reden. Dabei ist gerade diese Warmzeit die wichtigste.
Der Autor ist sich somit nicht sicher ist, ob seine Zuordnungen stimmen. Da die Benennungen für die folgenden Betrachtungen unwichtig sind, wurde das Datierungsproblem jedoch nicht weiter vertieft.

Bild 2 Temperaturverlauf der letzten 450.000 Jahre. Quelle: climate4you.com – Ole Humlum – Professor, University of Oslo Department of Geosciences. Vom Autor um Angaben zu den letzten vier Eiszeiten der Alpen ergänzt

Bild 2 zeigt nur einen Ausschnitt der viel längeren Eiszeitgeschichte. Deshalb das folgende Bild inclusive der davor liegenden und unerklärlicher Weise nicht so warmen Zwischenzeiten. Was man zudem an diesem Bild bei genauerem Hinsehen zuätzlich sieht ist, dass die Warmzeitlängen deutlich von den verwendeten Rekonstruktionsproxis abhängen (im Bild sind es vier verschiedene).

Bild 3 [3] Eiszeiten der letzten 1 Millionen Jahre. Die rote Linie kennzeichnet die aktuelle Temperatur

Um einen ganz kleinen Eindruck der Zeit-Differenzen aufzuzeigen, hat der Autor aus Bild 2 und 3 Daten tabelliert:

Bild 4 Vom Autor aus den Bildern 2 und 3 entnommene Daten

Wann die aktuelle Warmzeit enden wird, weiß niemand

Daraus ergibt sich für die aktuelle Warmzeit in der wir uns befinden: Bei zyklischer Betrachtung kann der Zenit bereits überschritten sein. Und da die kommende Kaltzeit auch lokal begrenzt beginnen kann, ist ein Start (irgendo auf dem Nordteil des Globus) jederzeit möglich.

Mittelbayerische Zeitung: Warmzeit in der Eiszeit Nächste Kaltzeit in 10.000 bis 20.000 Jahren
… Wann genau die nächste Kaltzeit einsetzen wird, sei „sehr, sehr unsicher“, räumt Klages ein. Zu komplex ist das Gefüge und Zusammenspiel möglicher Ursachen für Kalt- und Warmzeiten …

Allerdings gibt es parallel die Theorie, dass man nach Ähnlichkeiten verfahren muss. Die aktuelle Warmzeit passt danach am besten zu der des Holstein-Interglazials vor über 400.000 Jahren, Beispiel:
Eberhard-Karls-Universität Tübingen Geographisches Institut, M. Mattes:
Das Holstein-Interglazial
Das besondere an der Holstein-Warmzeit ist, das zu dieser Zeit dieselben Orbitalparameter geherrscht haben wie heute. Deshalb ist sie am besten geeignet um Anhaltspunkte über die Dauer und den natürlichen Temperaturverlauf des jetzigen Interglazials zu erhalten (Wilson 2000, S. 156f). Im Gegensatz zur üblichen Dauer der Interglaziale von rund 11.000 Jahren (Wilson 2000, S.156) weist das Holstein-Interglazial eine Dauer von rund 25.000 bis 30.000 Jahren auf (Klotz 2005, S.41). Sollte also das Holozän analog zur Holstein-Warmzeit verlaufen, so würde das Holozän noch für einige Tausend Jahre andauern.
Allerdings ist unklar, ob der menschliche Einfluss auf das Klima nicht doch stark genug ist um eine „Neuausrichtung“ des Klimas, entgegen des „natürlichen“ Verlaufs zu bewirken (Wilson 2000, S. 156ff). Der Beginn des Holstein-Interglazials wird auf etwa 425.000 v. h. (= vor heute) datiert mit dem Höhepunkt um ca. 406.000 vor heute. Charakterisiert wird das Klima der Hostein-Warmzeit durch hohe Temperaturen der Oberfächenwasser, einer stabilen thermohalinen Zirkulation und einem um 20 m höher Meeresspiegel.
… Aus diesem System an Faktoren genaue Wirkungsbeziehungen herauszulesen, welche nicht nur die Klimaänderungen der Vergangenheit erklären, sondern auch zukünftige Klimaentwicklungen zuverlässig prognostizieren können ist sehr schwierig und die Forschung hat hier immer noch viel zu tun.

Daraus leiten diese Forscher ab, dass die aktuelle Warmzeit ebenfalls länger dauert, eventuell sogar ausfallen könnte.
Uni Heidelberg, Foliensatz Max Camenzind 3.2016:
Das Klima der Erde II. Paläoklima & Klimazyklen
Kernaussagen 1: Keine Eiszeit in den nächsten 100.000 Jahren, Auch ohne antropogene Einflüsse war das Klima in vergangenen Warmzeiten bis zu 8° C wärmer (!) und der Meeresspiegel bis zu 5m höher Schwingungen um die Gleichgewichtslage „Warmzeit“ arktisches Eis war geschmolzen! antarktisches nicht.

Andere sehen “nur” eine Verlängerung zwischen 20.000 … 50.000 Jahren, Expertenzitat: Dann könnte es so sein, weil die Situation heute ähnlich ist, dass wir auch eine lange Warmzeit haben.

Wie beim Klima üblich, nicht alle Experten sind der gleichen Meinung. Andere sagen, es könnte unter Bedingungen auch ganz anders kommen:
Nature Geoscience Tzedakis et al. 09 January 2012: Determining the natural length of the current interglacial
Assuming that ice growth mainly responds to insolation and CO2 forcing, this analogy suggests that the end of the current interglacial would occur within the next 1500 years, if atmospheric CO2 concentrations did not exceed 240±5 ppmv.
Man beachte den in der Klimawissenschaft nie fehlenden Vertrauensbereich. Zwar hat man den Eiszeitmechanismus noch nicht entschlüsselt (weshalb man mehrere in Kombinationen annimmt), die Simulation kann aber trotzdem auf +-5ppmv genau die Auswirkung berechnen. Ein Beleg für die Leistungsfähigkeit moderner Computer und deren Programmierer, eine Schande für die Statistiker, die solche Angaben ungeprüft verwenden.

Getroffen werden diese Aussagen trotz großer Streuungen der Datierungen (15.000 … 30.000 Jahre für das Holstein-Interglazial) und einen Zeitbereich der anderen Warmzeiten zwischen 1.500 … 15.400 Jahre. Man kann sich aber schon einmal merken: Wenn die Hypothese mit der Ähnlichkeitsbetrachtung falsch ist, kann die aktuelle Warmzeit anhand der Zyklik auch schon zu Ende sein.

Das PIK hat nun mit dem CO2-Forcing die Lösungsformel gefunden

Wiederholung:
PIK: [4] Menschgemachter Klimawandel unterdrückt die nächste Eiszeit
Mit einem ausgeklügelten Computermodell des Erdsystems, in dem die Dynamik von Atmosphäre, Ozean, Eisschilden und der globale Kohlenstoffzyklus simuliert werden, haben die Wissenschaftler den Effekt menschgemachter CO2-Emissionen auf das Eisvolumen der Nordhalbkugel untersucht. „Weil Kohlendioxid in der Atmosphäre extrem langlebig ist, haben vergangene wie künftige Emissionen großen Einfluss darauf, wann ein neuer Eiszeitzyklus beginnt“, sagt Ko-Autorin Ricarda Winkelmann. „Unsere Analyse zeigt, dass schon geringe zusätzliche Kohlenstoff-Emissionen die Entwicklung der Eisbedeckung auf der Nordhalbkugel wohl auf zehntausende Jahre beeinflussen würde, während künftige CO2-Emissionen von 1.000 oder 1.500 Gigatonnen Kohlenstoff die nächste Eiszeit um mindestens 100.000 Jahre verschieben könnten.“

Dieses Institut stellt damit eine neue, zusätzliche These auf, indem es sich sicher ist, alleine mit dem CO2-(Simulations-) Verhalten eine Warmzeitzukunft berechnen zu können, womit die Dabatte der Warmzeiten gelöst sei.
Weil dies eine überaus positive Nachricht ist (zumindest der Autor würde ungern die Kälte einer Eiszeit durchleben müssen, auch wenn es den Neandertalern mehrmals gelang) sollte man diese Theorie zumindest als Laie nicht anzweifeln, sondern allerhöchstens grob plausibilisieren.

Gibt es in der AGW-Klimawissenschaft auch nur eine Hypothese, in der Einigkeit besteht oder ein eindeutiger Nachweis gelingt? Kaum. Und so ist es auch bei dieser (simulierten) Hypothese. Wie so oft: Würde das Eine stimmen (CO2 ist der Antrieb der Eiszeiten), widerspricht es den “sicheren” Angaben, dass der CO2-Anteil in der Atmosphäre zu vorindustriellen Zeiten noch nie so hoch war wie aktuell:
kaltesonne:
Die tatsächliche Klimawirksamkeit von CO2 liegt deutlich unter 1,0 Grad pro Verdoppelung des atmosphärischen CO2-Gehaltes
Ein natürlicher CO2-Antrieb für den Temperaturverlauf des Paläoklimas hätte also mindestens eine Schwankung des atmosphärischen CO2-Gehaltes zwischen etwa 65 und 460 ppm erfordert, was die gemessenen CO2-Gehalte der Paläoatmosphäre mit etwa 180 bis 300 ppm CO2 aber nicht abbilden; plausiblere Werte für die Klimasensitivität von CO2 unter 4,5 [°C/2xCO2] würden die erforderliche Schwankungsbreite für einen rechnerischen CO2-Klimaantrieb sogar noch deutlich erhöhen.

Damit kann also CO2 eindeutig nicht der natürliche Paläo-Klimaantrieb sein, wie uns die politisierte Klimawissenschaft ständig einzureden versucht.

Wieviel Einfluss könnte der Mensch auf die Eiszeiten haben

Nach dem PIk bestimmt er diese. Allerdings musste dessen Computer(Programm) diese Vorhersagefähigkeit noch nie belegen. Sehen wir an, wie viel der Mensch bisher wirklich am Klima “drehen” konnte. Auf WUWT gibt es dazu eine kleine Animation, anbei Screenshots daraus.

Bild 5.1 Globaltemperatur seit 1400 n. Chr. Animationsbild. Quelle: [5]

Bild 5.2 Globaltemperatur seit 800 n. Chr. Animationsbild. Quelle: [5]

Bild 5.3 Globaltemperatur seit 8000 v. Chr. Animationsbild. Quelle: [5]

Bild 5.4 Verlauf der bisherigen Warmzeit (seit ca. 17.000 Jahren). Quelle: C3 Headlines Climate Conservative Consumer

Bild 5.5 Globaltemperatur seit ca. 45.000 Jahren. Animationsbild. Quelle: [5]

Bild 5.6 Zeitbereich der jüngeren Eiszeiten. Animationsbild. Quelle: [5]

Wenn man sich diese Änderungsverhältnisse ansieht, kommen vielleicht auch manchem Leser Zweifel, ob es den Simulationen (und damit den Menschen) wirklich gelingen wird, die seit mehreren Millionen Jahren eisern ablaufenden Eiszeitzyklen auszuhebeln.

Ein dazu immer wieder vorgetragenes Argument ist die „Einmaligkeit“ der aktuellen Situation:
PIK, Rahmstorf: [6] ... Wir kennen in der Erdgeschichte auch keine so rasche globale Erwärmung wie die, die wir derzeit verursachen. Bei der Erwärmung aus der letzten Eiszeit stieg die globale Temperatur um ca. 5 °C innerhalb von 5.000 Jahren, das sind 0,1 °C pro Jahrhundert. Wir reden jetzt von 2, 3 oder 4 °C im 21. Jahrhundert, je nach Erfolg der Klimapolitik.
Diese Argumentation sollte man jedoch mit den gezeigten Bildern vergleichen und bewerten. Das „Hockey-Stickchen“ geht im Rauschen unter. Aber nicht nur in den bisherigen Bildern, sondern auch im Datenchaos der Temperatur-Rekonstruktionsversuche. Weil man mit diesen Daten nichts wirklich anfangen kann, geht man inzwischen so weit, diese zu simulieren und zu behaupten, damit die „richtigen“ ermitteln zu können! – mit Algorithmen, welche anhand der Chaosdaten „kalibriert“ wurden.

Bild 6 Proxirekonstruktionen der Temperatur der letzten 1200 Jahre. Quelle: Frank Lansner: Holocene, historic and recent global temperatures from temperature proxies

Bild 7 Proxirekonstruktionen der Temperatur der letzten 12.000 Jahre. Quelle: Frank Lansner: Holocene, historic and recent global temperatures from temperature proxies


Bild 7 Proxirekonstruktionen der Temperatur der letzten 12.000 Jahre. Quelle: Frank Lansner: Holocene, historic and recent global temperatures from temperature proxies

Beten, damit die Kälte früher kommt

Unter diesen Gesichtspunkten ist es fast schon unheimlich, wie massiv sich die Kirche vom AGW-Klimawandel vereinnamen lässt, anstelle ein neutrale Position einzunehmen, zumindest, bis die Klimawissenschaft wieder zu einem wissenschaftlichen Charakter zurückgefunden hat.
EIKE: Papst warnt Trump: Ziehen Sie sich nicht aus dem UN-Klima-Pakt zurück – ruft eine ,Krise des Klimawandels‘ aus
… Der Papst verlangt nach Gebeten zur Annahme des UN-Klimavertrages! Er drängt die Gläubigen „Gott um ein positives Ergebnis“ für das Paris-Abkommen zu bitten .
William M. Briggs: The Pope Is Wrong About Global Warming
Man stelle sich vor, der Globus und die Kreisbahnzyklen setzen sich doch weiter durch, die neuen Hypothesen basieren auf Datenfehlern, und die Gebete beschleunigen damit zusätzlich den Weg in die nächste Eiszeit.
Gar nicht so selten In der Geschichte haben „verwirrte“ Gläubig versehentlich ihren eigenen Untergang „herbeigebetet“, natürlich in der festen Überzeugung, das Richtige zu tun. Vom Papst wurde es bisher nicht
„ex cathedra“ (unfehlbar) ausgesprochen, womit es nicht mehr Gewicht als das jedes sonstigen (Klima-)Laien hat. Falls der Papst sich darin als Privatmann täuscht (er hat es als Privatmann ausgesprochen, also ohne göttliche Eingebung), bleibt es nur eine der vielen Fußnoten in der Kirchengeschichte, würde aber ein großes Problem für die Menschheit.

Fazit

Was wurde gelernt: Die eisigen Zeiten sind das Normale und die darin nur für eine verdammt kurze Zeit heraus ragenden Warmzeiten das Seltene. Und gegen diese nur für eine kurze Zeit gegönnte Wärme kämpft die Menschheit in einem kollektiven „Untergangswahn“ an, alleine mit der Begründung, Computersimulationen hätten dies angeordnet.

Es wird spannend werden, wer Recht behält: Der seit 2,6 Millionen Jahre währende Zyklus oder die speziellen CO2-Rechenmodelle des PIK.
Der Autor ist inzwischen aber auch in der Lage, eine präzise Aussage zur nächsten Eiszeit zu tätigen: Sie beginnt bereits aktuell, oder zwischen den nächsten 1.500 … 50.000 Jahren, dass sie ganz ausfällt, glaubt er persönlich nicht.

In ca. 50.000 Jahren weiss man dann ziemlich sicher, wer heute recht hat. Entweder ist dann der kälteste Zeitpunkt der Eiszeit erreicht, oder sie ist ausgefallen. Leider wird es keiner mehr erleben, selbst wenn die nächste Eiszeit vielleicht doch schon begonnen hätte. Da der Weg in die Kälte nicht ganz so steil (wie der in die Wärme) verläuft, wird man den Beginn lange Zeit gar nicht bemerken, sondern mit Freude als Ergebnis der CO2-Vermeidung feiern.
Was wieder auffällig ist:
Die moderne Klimawissenschaft behauptet (anhand ihrer Ergebnisse), dass selbst katastrophalste Ungenauigkeiten bezüglich der Datierungen für ihre Simulation(-Erkenntnisse) kein Problem darstellen. Und sie behauptet, dass diese damalige Warmzeit unserer aktuellen so ähnlich sei, dass sie als Korrelationspaar dienen könne, obwohl der Meeresspiegel 20 m höher lag und heute um Zehntel mm / pa jährlichem Anstieg gerungen wird.
Es passt argumentativ einfach zu Vieles nicht zusammen.

Quellen

[1] EIKE 17.10.2015: Fällt die nächste Eiszeit aus? PIK Chef Schellnhuber behauptet: Ja, so sicher wie das Amen in der Kirche!

http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/faellt-die-naechste-eiszeit-aus-pik-chef-schellnhuber-behauotet-ja-so-sicher-wie-das-amen-in-der-kirche/

[2] Herbert Liedtke: Deutschland zur letzten Eiszeit
[3] ScienceSkepticalBlog: Der Klimaberater der Kanzlerin HJ Schellnhuber verkündet, die nächste Eiszeit in 60.000 Jahren fällt durch Menschenhand aus
http://www.science-skeptical.de/klimawandel/der-klimaberater-der-kanzlerin-hj-schellnhuber-verkuendet-die-naechste-eiszeit-in-60-000-jahren-faellt-durch-menschenhand-aus/0014656/

[4] PIK: Menschgemachter Klimawandel unterdrückt die nächste Eiszeit
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/menschgemachter-klimawandel-unterdrueckt-die-naechste-eiszeit

[5] WEB-Animation: Alley, R.B. 2004 GISP2 Ice Core Temperature and Accumulation Data. IGBP Pagges/World Data Center for Paleoclimatology, Boulder CO, USA
https://wattsupwiththat.files.wordpress.com/2009/12/noaa_gisp2_icecore_anim_hi-def3.gif

[6] EIKE: Das Golfstromsystem. Rahmstorf vs. Krüger. Und er versiegt doch!
http://www.eike-klima-energie.eu/2016/12/12/das-golfstromsystem-rahmstorf-vs-krueger-und-er-versiegt-doch/




Rundbrief der GWPF vom 19. Dezember 2016

Dies geht aus einer vom National Bureau of Economic Research (NBER) veröffentlichten Studie hervor. „Was oft übersehen wird, ist die Auswirkung, welche die Schiefer-Revolution in der gesamten Wirtschaft hatte“, sagte Chris Warren vom industriefreundlichen Institute for Energy Research (IER). „Niedrigere Energiepreise bedeuten, dass die Menschen mehr Geld zur Verfügung haben, welches sie entweder sparen oder für andere Dinge des täglichen Lebens ausgeben. Mehr Energie-Erzeugung führt zur Schaffung von Arbeitsplätzen in anderen Bereichen der Wirtschaft, seien das nun das produzierende Gewerbe, Gesundheitsfürsorge, Bildung usw.“. – Andrew Follett, Daily Caller, 16. Dezember 2016

2) Der schlimmste Alptraum der OPEC kommt: Frackers in den USA gewinnen den Öl-Krieg

Falls man genau hinhört, kann man die Flüche der OPEC-Ölminister (und Russlands zu diesem Thema) hören, die aus ihren belagerten Petro-Staaten nach außen dringen. Ausgelöst sind sie durch die US-Ölproduzenten, die die siebente Woche nacheinander ihre aktiven Plattformen ausbauen. Wir gehen dem schlimmsten Alptraum-Szenario der Petro-Staaten der Welt entgegen. Gerade haben sie beschlossen, Marktanteile aufzugeben, damit der Ölpreis steigt, und müssen jetzt ohnmächtig zusehen, wie US-amerikanische Unternehmen die Gelegenheit ergreifen und diese Marktanteile für sich einheimsen. Daher das Heulen und Zähneklappern all jener Ölminister. The American Interest, 18. Dezember 2016

3) Die Öl-Konfrontation: Saudis und Schiefer reklamieren beide den Sieg

Ein zweijähriger Kampf um die globale Öl-Vormacht zwischen Saudi Arabien, dem De-Facto-Führer der OPEC, und den emporkommenden US-Schieferproduzenten hat beide Seiten schwer verletzt hinterlassen, doch nehmen beide Seiten den Sieg für sich in Anspruch. Für die US-Schieferunternehmen waren es zwei Jahre mit sinkenden Profiten und Massenentlassungen, als Dutzende Erzeuger ihren Output kappten oder nach Schutz vor dem Bankrott suchten. Aber die Überlebenden wurden wesentlich effizienter und sind jetzt auf dem Sprung, nach Marktanteilen auf Kosten ihrer Übersee-Konkurrenten zu greifen. „Die USA werden die nächsten beiden Jahre definitiv gewinnen, weil sich die OPEC im Sinkflug befindet und die US-Schieferindustrie abhebt“, sagte Scott Sheffield, Generaldirektor der Pioneer Natural Resources Co., einem US-Erzeuger, der bereits rüstet für Bohrungen im Permian-Basin in West Texas. – Benoit Faucon, Alison Sider and Georgi Kantchev, The Wall Street Journal, 15. Dezember 2016 (Zahlschranke!)

4) Trump stößt die Tür zur Energie-Unabhängigkeit der USA auf

Die Entscheidung des designierten Präsidenten Donald Trump, den Gouverneur von Texas Rick Perry als Energieminister zu berufen, öffnet den USA Tür und Tor zu Energie-Unabhängigkeit in naher Zukunft – um eine wachsende Wirtschaft, befeuert von Investitionen aus dem Privatsektor und hochbezahlte Arbeitsplätze nicht zu erwähnen. Die USA sind jetzt der weltgrößte Erzeuger von Rohöl und Erdgas, aber immer noch importieren wir 25% des Rohöls, welches wir brauchen (hier). Die Erschließung größerer Flächen öffentlichen Landes und Ausweitung der Offshore-Erzeugung wird diese unsere Lücke füllen. Gesteigerte Erzeugung wird es den USA auch ermöglichen, mehr Rohöl und Erdgas an unsere Verbündeten zu exportieren, von denen Viele bzgl. ihres Energiebedarfs von Russland abhängig sind. Zum Beispiel ist die Europäische Union zu einem Drittel seiner Energie von Russland abhängig und würde eine bezahlbare Alternative mit Kusshand begrüßen. Die Verwandlung der USA von einem Importeur zu einem Exporteur wird auch unser Handelsdefizit drastisch verringern – ein weiteres Ziel von Donald Trump. – Merrill Matthews, Investor’s Business Daily, 16. Dezember 2016

5) UK, Trump und die sozialen Kosten von Kohlenstoff

Die sozialen Kosten von Kohlenstoff (Social Cost of Carbon, SCC) sind der wichtigste Einzelposten bei der Evaluierung der Effektivität von Politik zur Abschwächung des Klimawandels wie etwa Subventionen für Erneuerbare. Allerdings hat sich die UK-Regierung stillschweigend von dieser Bewertung verabschiedet, fast mit Sicherheit weil die Kosten dieser Politik pro Tonne Kohlenstoff nach einem Jahrzehnt der Subventionen noch weit über die sogar noch höheren Schätzungen von SCC hinausgehen. Die ,Lösung‘ ist schlimmer als das Problem. Die Trump-Regierung wird sich auf SCC konzentrieren bei ihren Reformen. Sie wird wahrscheinlich vernünftigere und niedrigere Schätzungen ins Spiel bringen. Dies wird den Druck auf die Regierung von UK und Anderen erhöhen, ihre Klimapolitik zu überdenken. – John Constable, Global Warming Policy Forum, 17. Dezember 2016

6) Chris Edwards: Es ist an der Zeit, alle Energie-Subventionen zu streichen

Alle Energie-Subventionen sollten beendet werden. Die Schiefer-Revolution zeigt, dass Geschäfte und Märkte aus eigener Kraft große Innovationen und Fortschritte erzielen können. Investoren und große Unternehmen haben die Bühne betreten und Milliarden Dollar in alternative Energie-Technologien gepumpt. Der US-Energiesektor ist riesig, dynamisch und unternehmerfreundlich, und es braucht keine Subventionen, um ihn aufblühen zu lassen. – Chris Edwards, Downsizing the Federal Government, 15. Dezember 2016

Alles übersetzt von Chris Frey EIKE




Freunde, wollen wir trinken, auf die schöne kurze Zeit* … Ich bin für die Dekarbo­nisierung der Industrie­staaten, und auch die Auto­bauer wollen die Transfor­mation in die CO2-freie Zukunft

Video der Rede zum Anklicken. Falls es nicht funktioniert, der Link: Video Quelle YouTube

Wohl die Wenigsten haben sich die Rede jedoch wirklich auf YouTube angehört und die Brisanz, welche damit verkündet wurde verinnerlicht. Deshalb anbei Auszüge davon zum Lesen:

Rede von Herrn Zetsche auf dem GRÜNEN Parteitag, Zitate:
Zum Leitantrag der GrünenDie Automobilwirtschaft hat nur dann eine Zukunft wenn sie Fahrzeuge entwickelt die kein CO2 verursachen“ … meine Damen und Herren, es wird Sie vielleicht überraschen, aber ich stimme dem ausdrücklich zu.
Abschluss und Inkrafttreten des Pariser Klimaabkommens sind auch aus meiner Sicht wichtige Erfolge der internationalen Staatengemeinschaft.
Die Welt hat sich damit auf den richtigen Weg gemacht, denn die Dekarbonisierung der Industriestaaten ist notwendig. Und ja, auch die Autoindustrie wird ihren Beitrag dazu leisten … wir stellen uns unserer klimapolitischen Verantwortung. Neben dem unfallfreien Fahren ist das emissionsfreie Auto der Kern unserer Unternehmensstrategie und zwar schon lange. Dem ersten Ziel sind wir mittlerweile schon sehr nahe und ich habe keinen Zweifel, dass uns das auch beim zweiten gelingen wird …. was die Ziele betrifft. gibt es mehr Übereinstimmung zwischen ihrer Partei und unserer Branche als mache auf beiden Seiten wahrhaben wollen …. das größte Risiko für die Arbeitsplätze wäre ein Festhalten am Status quo .. damit wird sich die Automobilindustrie bis 2030 mehr verändern als wir uns das hier alle im Jahr 2016 vorstellen können … wir stehen vor einem fundamentalen Wandel, der weit über neue Motoren hinausgeht … geht es darum, beim Tempo zuzulegen, zu beschleunigen… unterwegs sollten wir alle verfügbaren Mittel zur schnelleren Dekarbonisierung nutzen. Dafür ist die Elektrifizierung des Antriebs der zentrale Hebel. Aber bis der in der Breite wirkt, können wir noch sehr viel mehr tun. … wie grün ist ein E-Auto wirklich, so lange der Strom noch aus Kohle gewonnen wird Jetzt ist technisch der Stand erreicht um Elektroautos zu entwickeln die dem Verbrenner in punkto Reichweite kaum noch unterlegen und in punkto Fahrspaß überlegen sind … die Transformation vor der die gesamte Autobranche steht, betrifft unser ganzes Land.

Man belächelt – eigentlich schon bemitleidet – (auf EIKE) oft unsere Umweltministerin mit ihrem Klimawahn. Hier jedoch outete sich, dass dieser von höchsten Wirtschaftslenkern vorbehaltlos und konsequent ideell und materiell unterstützt wird.
Nach dieser Rede kann niemand im Daimler-Konzern mehr offiziell eine kritische Stellung zum CO2, dem Klimavertrag, dem EEG oder dem Klima-Hilfsfonds, nicht einmal zur Dekarbonisierung Deutschlands einnehmen, ohne seinen CEO lächerlich zu machen und bloß zu stellen. Und es gilt nun auch für Kritik am Zustand der Batterie-Technologie oder der Frage, wo der Strom überhaupt her kommen soll. Dabei sprach Herr Zetsche teils auch im Namen der Deutschen Automobilindustrie, womit noch wesentlich mehr Personen vom Redeverbot betroffen sind.
Zudem hat Herr Zetsche (bestimmt nicht ungewollt) damit in den Wahlkampf eingegriffen und erklärt, dass die GRÜNEN für ihn ein hoch willkommener Koalitionspartner in Berlin sind, da ihre ideologische Basis mit seiner Überzeugung übereinstimmt.
Mit seinem Versprechen einer goldenen E-Auto-Zukunft und Unterstützung der Weltrettung vor dem Klima ist nun auch „festgelegt“, wer in Zukunft an allen Problemen schuld sein wird: Jede Partei, welche Elektromobilität, EEG und Dekarbonisierung nicht vorbehaltlos unterstützt.

Man könnte noch viel dazu schreiben. Das haben inzwischen aber andere schon ausreichend getan. Es ist empfehlenswert, die folgenden Rezensionen zu lesen:
TICHYS EINBLICK: Zetsche und die Grünen
… Statt klar zu sagen: Mobilität gibt es nicht zum Nulltarif! und – das mit dem CO2 verhält sich folgendermaßen: Das ist ein Spurengas in der Atmosphäre, die Natur benötigt es und es gibt keinerlei Zusammenhang zwischen dem Verlauf des CO2-Gehaltes und der Temperaturentwicklung in der Erdgeschichte – informiert euch doch einmal bei alten pensionierten Biologie-Lehrern, wie das ist! … Aber die Gesetze der Physik können auch wir nicht umdrehen.
Stattdessen berichtete er stolz, wie der Edel-Autobauer die Grenzen der Physik verschoben hätte. Zetsche, schon seit längerem auf grünem Kuschelkurs und mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann um die Wette in die Kameras lächelnd…
Märchenstunde
Ach, wie schön selig ließ sich für das »Gute« streiten. Wenn Pfarrerstöchter und Sozialarbeiter um die moralischen Endsiege wetteifern, bleibt meist kein Auge trocken. Die bösen Autos sollen weg, weil die machen unsere gute Erde kaputt. Lehrer, Beamte und die restlichen verbliebenen Mitarbeiter der Kirchen wollten beim Parteitag in Münster ganz vorn sein und träumten sich in die ideologisch reinen Zeiten hinein: »Wir bleiben unbequem« – die Losung (das ist jetzt hier kein Begriff aus der Jägersprache.) … Die Antwort des grünen Parteivolkes folgte auf dem Fuß: Der Parteitag beschloss, ab 2030 sollten keine Autos mit Benzin- oder Dieselmotoren mehr zugelassen werden.

Deutscher Arbeitgeberverband, Präsident: Wir graben uns feige das eigene Grab
… Aber auch andere Industriezweige sägen munter den eigenen Ast, der am Ende viele hunderttausend Menschen, die sicher gerne gearbeitet hätten, der Wohlfahrt zuführt. VW entlässt 30.000 Mitarbeiter, allein 23.000 in Deutschland, weil es jetzt unter dem Eindruck des Abgas-Skandals radikal auf Elektroautos umstellen will. Das geschieht, ohne sich auch nur ein einziges Mal offensiv mit der industriefeindlichen CO2-Agitation auseinanderzusetzen. Aber was ist denn dieses CO2? Es ist ein unerlässlicher Baustein für die Photosynthese und damit für das Leben aller Pflanzen auf diesem Planeten.
Die Energiekonzerne haben mit offenem Mund zugesehen, wie die eigen Existenzgrundlage zerschlagen wurde – und damit auch eine preiswerte und sichere Energieversorgung als Grundlage unserer Industriegesellschaft. Hat man jemals versucht, der Strahlenangst in der Bevölkerung mit sachlichen Argumenten Orientierung zu geben?
Greenpeace-Gründer Patrick Moore sagte jüngst in Berlin: „Ohne den ausgleichenden Eingriff des Menschen in den Kohlenstoffhaushalt der Erde würde der CO2-Gehalt immer weiter sinken. In zwei Millionen Jahren wäre ein Wert erreicht, in dem das Pflanzenwachstum unmöglich ist, und mit weiter sinkendem CO2-Gehalt würde alles Leben auf der Erde aussterben.“ Ob er Recht hat? Auf jeden Fall sind es Argumente, die der Auseinandersetzung wert wären.

TICHYS EINBLICK: Energiewende: Batterien ohne Power

Ruhrkultour: Wie man das Volk für dumm verkauft, Das deutsche Energiewende-Wunder: Elektromobilität ganz ohne Strom

Man meint immer, Geschichte wiederholt sich nicht. Bisher konnte jede der letzten Generationen miterleben, wie eine Ideologie politikbeherrschend wurde und sich die „Intelligenz“ dem reihum protestlos unterwarf – die heutige kann es wieder.

*Erklärung: Es handelt sich um einen Ausschnitt eines Liedes von Reinhard May: „Freunde, lasst uns trinken“




Extreme Kälte in Teilen der USA – Dauer­hoch in Mittel­europa

US-Mitteltemperatur 16°F [-9°C] – kälter als zu irgendeiner Zeit im vorigen Winter, und dieser Winter hat noch nicht einmal richtig angefangen

Anthony Watts

Falls man glaubt, dass es kälter ist als man aus dem vorigen Winter in Erinnerung hat, ist das richtig. Offiziell hat der Winter noch nicht angefangen, das ist erst am 21. Dezember der Fall. Aber die Zahlen spiegeln eine kalte, solide Tatsache: Am Morgen des 18. Dezember 2016, einem Sonntag, lag die mittlere Temperatur in den 48 US-Staaten unter den kältesten Werten im vorigen Winter.

Der Plot der stündlichen Temperatur (oben) zeigt eine mittlere Temperatur von 16°F [ca. -9°C], was 4 [2] Grad unter dem Minimum des Vorwinters liegt. Noch schlimmer ist, dass der kälteste Abschnitt des Winters erst in sechs Wochen beginnt.

Ich kann es kaum erwarten, bis am 20. März 2017 der Frühling beginnt.

Link: https://wattsupwiththat.com/2016/12/18/u-s-average-temperature-16f-colder-than-any-time-last-winter-and-winter-hasnt-started-yet/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

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Ursachen der Kälte in den USA, Zusammenhang mit der Witterung bei uns in Mitteleuropa

Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

Nach den beiden extrem kalten letzten Wintern in den zentralen und östlichen Teilen der USA scheint es dieses Mal dort zum dritten Mal nacheinander extreme Kältewellen zu geben. Ursache hierfür ist immer das gleiche troposphärische Strömungsmuster: der nordhemisphärische Kältepol hat sich im kanadisch-grönländischen Sektor der Arktis festgesetzt, genau wie auch während der beiden vorangegangenen Winter. Das sibirische Pendant ist etwas schwächer ausgeprägt, wie die folgende Abbildung zeigt:

Die Graphik zeigt GFS-Analysen vom 11. Dezember 2016: links das zirkumpolare Geopotential im 500 hPa-Niveau (bunt) und die Isobaren des Bodenluftdrucks (dünne weiße Linien). Rechts ist die Temperaturverteilung im 850-hPa-Niveau dargestellt. (Watts hatte zwar den 18. Dezember erwähnt, aber aus irgendwelchen Gründen ist diese Graphik bei der Wetterzentrale nicht verfügbar. Man kann aber davon ausgehen, dass das Bild ähnlich ist).

Was bedeutet nun aber diese Konstellation bei uns in Mitteleuropa? Der extremen Kälte in Teilen der USA steht bei uns ein Dauer-Hochdruckgebiet gegenüber im Bereich hoch reichender milder Temperaturen. Dass sich dabei in den bodennahen Luftschichten infolge des schwachen Windes eine Kaltluftschicht bildet, ändert daran nicht viel (ich habe das mal „Winter aus Versehen“ genannt). Dadurch fällt der Dezember dieses Jahres wahrscheinlich deutlich kälter aus als während der letzten beiden Jahre.

Im Bereich dieser Hochdruckgebiete gab es in Deutschland in diesem Monat bisher außerordentlich wenig Niederschlag, in den Alpen praktisch gar keinen. Der Schneemangel wird natürlich sofort der globalen Erwärmung in die Schuhe geschoben, obwohl natürlich nicht hohe Temperaturen, sondern einfach fehlender Niederschlag dafür verantwortlich ist – egal wie kalt oder mild es ist.

Der hohe Luftdruck bildet sich jeweils zwischen den beiden hemisphärischen Kältepolen und liegt naturgemäß bei Mitteleuropa. Diese Konstellation war während der beiden vorigen Winter sehr ähnlich.

Aber ähnliche Wetterlagen sind nicht gleich, und verglichen mit den Vorwintern gibt es doch einige Unterschiede. So fällt in der Graphik das etwas „zerflatterte“ Strömungsmuster im 500 hPa-Niveau auf. Anfang Dezember gab es dabei auf manchen Blogs schon Beiträge über einen Split des Polarwirbels mit der Folge eisiger Kälte bei uns gerade zu Weihnachten. Das war natürlich Unsinn, und im Beitrag von S. Kämpfe auf diesem Blog hier hat der Autor ja eindrucksvoll belegt, warum Prognosen für den Winter und für Jahreszeiten überhaupt nicht möglich sind.

Nun habe ich selbst in mehreren Beiträgen im November grundlegende Unterschiede zu der Witterung im Herbst vor den jeweiligen Wintern beschrieben. Der sehr frühe und nachhaltige Wintereinbruch in Osteuropa ist ein Vorgang, den es so seit vielen Jahren nicht mehr gegeben hat. Dass sich danach wieder das Muster der vorigen Winter eingespielt hat zeigt, wie variabel Wetter und Witterung sein können.

Aus dem Kältepol über Grönland gibt es immer wieder Ausbrüche auf den Atlantik hinaus, wo sich beim Auftreffen auf milde subtropische Luft ein gigantischer Orkanwirbel nach dem anderen bildet. Dazu habe ich auch im vorigen Winter schon geschrieben (nicht zuletzt, weil diese Riesenwirbel für jeden Synoptiker faszinierende Gebilde sind). Den Kaltluftvorstößen über dem Westatlantik stehen korrespondierende Warmluftvorstöße aus Südwesten gegenüber. Das ist natürlich alles Wetter oder auch Witterung (ein Begriff, für den es im Englischen tatsächlich kein Pendant gibt), aber nicht Klima. Es erinnert mich an den alten Mittelpunktswahn im Mittelalter, wenn die Witterung in Mitteleuropa gleich der Witterung auf der ganzen Welt gesetzt wird. Und doch ist das in Politik und Main-Stream-Medien durchweg der Fall!

Aber das nur am Rande. Ein Unterschied ist nämlich auch hier in Mitteleuropa zu registrieren. Lag der wetterbestimmende Hochdruckkeil im 500 hPa-Niveau während der Vorwinter über Osteuropa, liegt er diesmal deutlich weiter westlich, also bei uns. Das eröffnet Kaltluftvorstößen nach Osteuropa natürlich Tür und Tor, und wiederholt haben sich diese Kaltluftvorstöße bis in das Gebiet des Nahen Ostens durchgesetzt (aber nicht genug, um dort kühlend auf hitzige Gemüter zu wirken). Dem entsprechend reicht die Schneebedeckung über Osteuropa diesmal deutlich weiter nach Westen als während der Vorwinter, wo eine geschlossene Schneedecke erst durchweg östlich von Moskau anzutreffen war (siehe folgende Abbildung). In Moskau ist dieser Winter, zumindest bisher, drastisch kälter als während der letzten Jahre.

Fazit: Die Witterung zu jeder Jahreszeit wird von dem Strömungsmuster der nordhemisphärischen Zirkulation bestimmt. Warum sich der Kältepol teils so ausgeprägt über Grönland festsetzt, manchmal aber auch nicht, ist unbekannt und auch nicht vorhersagbar. Diesmal ist es eben wieder so. Und die Statistik aus dem vorigen Jahrhundert sagt auch, dass sich ein Strömungsmuster, das sich im Dezember eingespielt hat, bis in den Spätwinter hinein hält. Von daher besteht statistisch nur eine geringe Wahrscheinlichkeit für längere Zeit kalte Witterung in diesem Monat. Darauf hatte ja auch schon Kämpfe in seinem Beitrag hingewiesen. Und gibt es da nicht eine alte Bauernregel, die da lautet: „Ist bis Weihnachten kein Winter, kommt auch keiner mehr dahinter“? Wobei mit Weihnachten hier aufgrund der Kalenderreform der 6. Januar gemeint ist. Was sagt uns diese Bauernregel noch? Im Mittelalter, zur Zeit der Entstehung dieser Bauernregel, gab es auch schon durchweg milde Winter. Sagte da irgendjemand, das sei ungewöhnlich?

Sollte sich an der gegenwärtigen Konstellation, sprich der Lage des hemisphärischen Kältepols, etwas ändern, dann nur im hemisphärischen Maßstab: Eine Änderung bei uns muss mit einer Änderung über Grönland/Kanada oder auch mit einer nachhaltigen Milderung in den USA einher gehen. Die Numerik liefert dafür aber im Kurz- und Mittelfristzeitraum, also voraussichtlich auch über den Jahreswechsel hinaus, keinerlei Anhaltspunkte.

Dipl.-Met. Hans-Dieter Schmidt

Nachtrag mit einer Bitte an geneigte LeserInnen: Ich bin auf der Suche nach Analysen aus der Stratosphäre (200, 100, 50 hPa-Flächen), finde aber keinen Link. Hat jemand einen solchen Link? Beim ECMWF ist das hinter einer Zahlschranke. Danke!