Die Amis bleiben beim Klima­wandel weiter reser­viert, nur in Europa „rennt man damit offene Türen ein“ – oder: In den USA gibt es noch Klima­vernunft bei Behörden

Genau genommen ist der Artikel reines „Product Placement“ für das Buch und wäre damit nur ein Rüge wert. Die darin gezeigte, klimaalarmistische Information bewusst nicht hinterfragende Vorgehensweise der Redaktion (man hat auch den Eindruck, der Artikel erschien, weil er zum von unseren Medien konsequent betriebenen Bashing gegen D. Trump passte) weiter betrieben werden konnte, ist jedoch eine Rezension wert.

Buch ICEFALL

Der Zeitungsartikel beschreibt Weg und Intention des Buchautors und titulierten Forschers (von dem kein einziger Forschungsartikel mit Bezug zum Klimawandel zu recherchieren ist):
[1] John All riskierte sein Leben für die Forschung – Jetzt warnt er in den USA davor, den Klimawandel zu ignorieren
… All will seine Landsleute dazu bringen, der Tatsache des Klimawandels ins Auge zu sehen und sich entsprechend zu verhalten. In Europa würde er damit vielerorts offene Türen einrennen, doch in den USA ist die Lage anders.
Präsident Donald Trump hat die Erkenntnisse über die vom Menschen verursachte Klimaveränderung als Erfindung der Chinesen abgetan, um Amerika zu schaden. Die Umweltschutzbehörde EPA hat Informationen zum Klimawandel von ihrer Internetseite genommen …
John All schüttelt den Kopf. Er hat gesehen, wie der Schnee selbst auf den Bergspitzen schmilzt. Es wird immer gefährlicher: Bei früheren Klettertouren an einem Gletscher im südamerikanischen Cordillera-Blanca-Gebirge hatte er zwei Gletscherspalten zu überwinden, sagte All unserer Zeitung in Washington. „Bei meinem Besuch im vergangenen Jahr habe ich bei 300 aufgehört zu zählen“. … Trotz der vielen Anzeichen stecken viele Amerikaner den Kopf in den Sand.
In seinem Buch „ICEFALL“ erzählt All eine Geschichte aus dem Bundesstaat North Carolina. Dort hatte eine wissenschaftliche Untersuchung im Auftrag der Behörden ergeben, dass eine Gruppe von Ferienanlagen an der Atlantikküste bis zum Ende des Jahrhunderts dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fallen werde. Entsetzt und unter dem Protest der Immobilienbranche, die um ihre Geschäfte auf den Inseln fürchtete, verbot North Carolina die Benutzung der Studie für Planungszwecke. Eine neu angeforderte Untersuchung produzierte weit weniger alarmierende Vorhersagen – weil der Zeithorizont auf 30 Jahre begrenzt wurde … Er fordert konkrete Schritte zur Anpassung an die nicht mehr verhinderbaren Auswirkungen des Klimawandels. Sonst drohen der USA der Absturz – wie damals ihm selbst.

Der Fall North Carolina

Nicht zufällig gibt es zu Carolina viele Studie und Ausarbeitungen mit Bezug zum Klimawandel. Denn diese Region liegt noch im Hurrikan-Gürtel und ist zudem äußerst flach, also wie geschaffen, um vom „Klimawandel“ besonders bedroht zu werden. Auch der Autor hatte sich schon damit beschäftigt und auf EIKE publiziert:
EIKE 01.11.2016: [2] Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 2 Anmerkung: Behandelt umfangreich die Pegelsituation der Region Carolina.
Die Recherchen (des Autors) kamen zu dem Ergebnis, dass North Carolina weder von einem (übernatürlich steigenden) Meerespegel, noch vermehrten Hurricans bedroht ist. Wie üblich, besteht die Bedrohung ausschließlich in Computersimulationen.
Nun lässt sich einwenden: Beim Autor war ja auch nichts anderes zu erwarten. Im Gegensatz zum Buch des Forschers gibt er aber überall nachvollziehbare Quellen an. Wer also Fehler findet, kann diese im Blog jederzeit melden.

Jedenfalls zeigen die Tidenstationen um Carolina nirgens einen alarmistischen Pegelanstieg, in den meisten Fällen liegt er sogar unter dem globalen Durchschnitt.

Bild 2 [2] Pegel-Änderungs-Unterschiede in North-Carolina

Und selbst dies ist ein Prozess, der seit der letzten Eiszeit kontinuierlich voranschreitet und mit einem Klimawandel nichts zu tun hat. Während in Carolina der Pegel (aufgrund von Landsenkung) kontinuierlich zunahm:
[2] … Und ausgerechnet North-Carolina wies in der Historie starke Pegelschwankungen auf. Bild 3 zeigt, wie kontinuierlich der Pegel dort über die letzten 4.000 Jahre gestiegen ist. Der aktuelle Verlauf (Bild 5) zeigt aber zum Glück einen vollkommen unspektakulären, normalen Anstieg, der keine Klimawandel-Beschleunigung erkennen lässt.

Bild 3 Meerespegel-Proxis der letzten 4.000 Jahre. DUCK liegt in Region 1 (rote Proxis)


Verhält er sich global umgekehrt und langfristig ausgerechnet gegen den CO2-Trend.

Bild 4 Langfristiger globaler Meerespegelverlauf und CO2-KOnzentration. Quelle: No Tricks Zone: AGW ‘Disaster’ Predictions Recycled


An einem kurzfristigen (aber als längste Messreihe vorliegendem) Pegelverlauf lässt es sich gut erkennen.

Bild 5 Pegelverlauf von Wilmington, North Carolina 1935 … 2015 (längste Pegelreihe dieser Küstengegend)


Ein dortiger, lokaler Politiker bemerkte deshalb dazu: [2]… sagt Ducks Gemeindedirektor Christopher Layton am Telefon: Es ist beim Klimawandel ganz typisch geworden, bei fehlenden (oder dem Gewünschten widersprechenden) Daten, Betroffene alternativ stattdessen Geschichten erzählen zu lassen,
wie es der Autor jüngst auch feststellen (und publizieren) konnte:
EIKE 10.05.2017: Die Volkshochschule Hannover und ihre Ausstellung: Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel

In Alaska wird bereits umgesiedelt

Zu den im Buch (nicht im Zeitungsartikel) erwähnten, vom Klimawandel bedrohten Inuit, deren Dörfer (angeblich) wegen des Klimawandels höher gelegt werden müssen ein vergleichbares Bild. Wieder gibt es dazu bereits (nicht zufällig) eine Publizierung:
EIKE 26.08.2016: [3] Ein Inuit-Inseldorf in Alaska beschloss aus Furcht vor dem Klimawandel aufs Festland zu ziehen
Wesentlicher Hintergrund ist, dass bei der Anfang des letzten Jahrhunderts erzwungenen Zwangsansiedlung der Inuit diese in völliger Unkenntnis von Siedlungsbau vorwiegend auf ihren Sommer-Jagdplätzen direkt auf flachem Küsten-Schwemmland und vorgelagerten Barriere-Inseln bauten. Entsprechend anfällig sind diese für jede Art von Meeres- und Strömungsveränderungen sowie Stürmen.

Bild 6 Kivalina (Alaska) eine Eingeborenensiedlung mitten in einem Fluss-Mündungsgebiet. Quelle: WUWT: Breaking News! Seventh First Climate Refugees Discovered!



Bild 7 Lage von Kivalina (Alaska). Bildtext: Overview of the entire island on which Kivalina is located, in the winter, with ice on the ocean. Note the sediment being discharged out the channel by Kivalina, and the areas of reduced ice outside both channels through the barrier islands. Quelle: WUWT: Breaking News! Seventh First Climate Refugees Discovered!
Aber auch dies hat mit einem Klimawandel nichts zu tun. Die meisten Tidenpegel um Alaska fallen nämlich entgegen dem allgemeinen Trend.

Bild 8 [3] Tidenpegelverlauf Station Adak(5), Anchorage (7) auf den gleichen Endwert normiert. Vom Autor anhand der PSML-Daten erstelle Grafik


Bild 9 Tidenpegel um Alaska. Pfiele kennzeichnen die Änderungsrichtung und Größe. Quelle: NOAA Tides Current


Und noch etwas muss man dabei wissen. Zum Beispiel am 27. März 1964 war es zum Großen Alaska-Erdbeben gekommen (Magnitude 9,2!). In Seward stieg der Meeresspiegel ruckartig um einen ganzen Meter. Das entspricht beim mittleren Tidenpegelanstieg von ca 2 mm / pa ca. 500 Jahre „vorweggenommener Klimawandel“! und erklärt viele „Betroffenheitsgeschichten“ von Einwohnern, welche sich daran erinnern, dass es „vor dem Klimawandel nie so schlimm war“. Ein Problem durch die „wohlwollende“ Natur, welches Japan und die Südseeatolle ebenfalls wirklich permanent haben und (im Gegensatz zu denen des sich ständig wandelnden Klimas) wirklich eklatant ist.
Alles Informationen, welche weder das Buch, noch der Artikel mitteilen. Denn es würde bestimmt bei zu vielen doch langsam zu Zweifel an den Medien- und „Klimawissenschafts-„ Darstellungen führen.

Bild 10 Pegelverlauf mit Erdbeben von 1964 in Alaska


Ebenfalls schon öfters wurde publiziert, dass die Arktis zwar wärmer wird als der globale Durchschnitt, aber gerade erst die Temperaturen von vor 100 Jahren (aber bei weitem nicht deren Extreme) erreicht hat, wie es auch offizielle Daten stichhaltig ausweisen.

Bild 11 Temperaturverlauf Arktis


 

In Amerika wagt es eine Behörde nach Fakten und nicht nach Klimaalarmismus zu handeln – ein ungeheuerlicher Vorgang

Eines können Klimaaktivisten überhaupt nicht leiden: Wenn man sie nicht beachtet. In Europa ist dieses Problem fast nicht vorhanden, aber in den USA scheint auch bei den Behörden – in vollkommenem Gegensatz zu Deutschland [4] [5]- teilweise noch ein Rest an Vernunft zu existieren, die vielleicht durch Trump sogar noch oder wieder verstärkt wird. Entsprechend harsch sind die Reaktionen. Und das Buch zeigt eine davon:
Buch ICEFALL: … Alaska, not normally a progressive pathfinder, already took steps to move the native village of Newtok to higher ground as part of a federal program to counter the effects of climate change, a process that did not unfold easily but which may become more commonplace. Oc course, there was also the contrasting approach taken by the unimaginative politicans and developers in North Carolina. There, state lawmakers earned the ridicule of scientists als well as comedy-show hosts for trying to beat climate change by voting it away. A state-sponsored scientific study concluded that North Carolina`s lovely coastal barrier island would be all but inundated by rising sea level by the end of the century –wiping out billions of dollars in property and the related tourist economy.
Rather than begin to face this future, the legilature yielded to frantic real estate and business lobbyists, who were supported by climate-change deniers. Lawmakers voted to recommission the study – meaning that devlopment could continue on its merry way, unimpeded by science, common sense, or even the destruction of recent stormj events
.
Grobe (google-gestütze) Übersetzung: …. Alaska, normalerweise kein progressiver Wegweiser, hat bereits Schritte unternommen, um das Inuitdorf Newtok als Teil eines föderalen Programms auf höheren Grund zu verlagern, um den Auswirkungen des Klimawandels entgegenzuwirken, ein Prozess, der sich nicht leicht entfaltete, aber der alltäglicher werden könnte.
Natürlich gab es auch den kontrastierenden Ansatz der einfallslosen Politiker und Immobilien-Entwickler in North Carolina. Dort haben die staatlichen Behörden den Spott der Wissenschaftler ebenso gut verdient wie die Comedy-Show-Veranstalter, bei dem Versuch, den Klimawandel zu schlagen, indem sie sie gegen ihn stimmten. Eine staatlich geförderte, wissenschaftliche Studie schloss mit dem Ergebnis, dass North Carolina `s schöne Küstenbarriere Inseln durch einen ansteigenden Meeresspiegel bis zum Ende des Jahrhunderts überschwemmt sind, vernichtend Milliarden von Dollar an Immobilien-Eigentum und die damit verbundenen touristischen Wirtschaft.
Anstatt sich dieser Zukunft zu stellen, krochen die Behörden vor den rasenden Immobilien- und Geschäfts-Lobbyisten, die von Klimaschutz-Deniers unterstützt wurden. Die Gesetzgeber stimmten dafür, die Studie zu revidieren – annehmend, dass man so fröhlich wie bisher weitermachen könnte, ungehindert durch die Wissenschaft, den gesunden Menschenverstand oder sogar der Zerstörung durch kürzlich erfolgte Sturm-Ereignisse.

Auch über diesen im Buch geschilderten Fall der dem Klimawandel (Alarmismus) gegenüber tauben – man könnte auch sagen: vernünftigen – Behörden gibt es ausreichend Information.

Carolina, Vernunft oder Unvernunft?

Denn auf dem Blog kaltesonne wurde genau dieser, im Buch gelistete Vorgang ausführlich beschrieben.
Kaltesonne 12. Juli 2012: Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage
Ein Umdenken hat eingesetzt. Ganz allmählich dämmert der Politik, dass mit der alarmistischen Endzeitstimmung – wie sie von einigen IPCC-nahen Klimawissenschaftlern verbreitetet wird – möglicherweise etwas faul ist. Wieviel Realität steckt in den Prognosen und wie viel ideologische Überzeugung? Ein schönes Beispiel hierfür spielt sich gerade in North Carolina an der US-amerikanischen Atlantikküste ab.
Ausgangspunkt ist ein kontroverser Bericht, den eine Expertengruppe der Küstenkommission von North Carolina im Jahr 2010 erstellt hatte. Hierin wird vorgeschlagen, einen Meeresspiegelanstieg von einem Meter bis 2100 für Planungszwecke anzunehmen. Dies ist deutlich mehr als die aktuelle Anstiegsgeschwindigkeit erwarten ließe. Laut Pegelmessungen steigt der Meeresspiegel in North Carolina derzeit nur um etwa 2 mm pro Jahr an, und wenn man den Satellitendaten glaubt um 3 mm/Jahr. Dies würde bis 2100 lediglich einen Anstieg von 20-30 cm ergeben. Nun nehmen die Autoren des Berichts jedoch für die Zukunft eine signifikante Steigerung der Anstiegsgeschwindigkeit an. Begründet wird dies mit der laut IPCC zu erwartenden starken globalen Erwärmung, was sich durch Wasserausdehnung und Eisschmelze in gesteigerte Meeresspiegelanstiegsraten übersetzen würde. Im Bericht wird hierzu eine Arbeit von Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) zitiert. Auch wird Bezug genommen auf die Doktorarbeit des Amerikaners Andrew Kemp, der geologische Studien in den Salzmarschen von North Carolina durchführte und zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs nachweisen konnte. Die Beschleunigung war dabei durchaus zu erwarten, da dies den Übergang von der Kleinen Eiszeit zur Modernen Wärmeperiode darstellt. Eine weitere Beschleunigung während der letzten 30 Jahre konnte hingegen nicht festgestellt werden …
Die Kritik der Fachkollegen folgte umgehend via Spiegel Online:
[Das Hauptproblem der neuen Untersuchung besteht darin], dass sie letztlich nur auf den Funden von der Küste North Carolinas beruht – was für eine Aussage der globalen Entwicklung zu wenig sein könnte. “Diese Studie eignet sich deshalb überhaupt nicht für Vorhersagen”, meint Jens Schröter vom Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung. […] Zwar haben Rahmstorf und seine Kollegen auch Daten aus anderen Weltgegenden in ihre Studie einbezogen – doch die weichen teils erheblich von den Werten aus Nordamerika ab. “Nur die Daten aus North Carolina passen einigermaßen zur rekonstruierten Meeresspiegelentwicklung”, sagt Schröter. Er kritisiert, dass die PIK-Forscher versucht haben, mit ihren Daten ein bereits bestehendes Modell zu bestätigen. “Hätte man versucht, allein auf Basis der Daten eine Kurve zu entwickeln, wäre das wohl schwierig geworden.” Auch Michal Kucera von der Universität Tübingen hält die Frage, wie repräsentativ die Daten aus Nordamerika sind, für die “Achillesferse” der Studie. Wenigstens aber sei das Gebiet “eines der besten” für eine solche Untersuchung. Anderswo sei die Lage noch schwieriger.

Möglicherweise war also die Meeresspiegelanstiegsrate von North Carolina im 20. Jahrhundert doch nicht so beispielslos wie von Rahmstorf und seinen Kollegen angenommen. Und auch die Idee einer stetigen Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs in den kommenden Jahrzehnten wird nicht von allen Kollegen uneingeschränkt geteilt. Spiegel Online dazu:
Mojib Latif vom Leibniz-Institut für Meereswissenschaften (IFM-Geomar) bezeichnet den Beobachtungszeitraum von rund 2000 Jahren zwar als “eine Stärke der Studie”. Doch seien die langfristigen natürlichen Schwankungen des Meeresspiegels noch kaum verstanden: “Was in Zeiträumen von 300 bis 400 Jahren passiert, ist höchst umstritten.” […] Was aber die Prognosen über die künftige Entwicklung betrifft, hegt er ähnliche Zweifel wie Schröter: Wie viel Eis in der Arktis und der Antarktis in den kommenden Jahrzehnten und Jahrhunderten wirklich verloren gehe, wisse heute niemand genau. “Das”, meint Latif, “muss man ehrlich sagen.”

Unter sorgfältiger Abwägung aller verfügbaren Informationen entschied der Senat von North Carolina im Juni 2012 mit 35 zu 12 Stimmen, dass bei Küstenschutzplanungen zukünftig mit der historisch gut dokumentierten Meeresspiegelanstiegsrate kalkuliert werden muss. Eine Beschleunigung wie sie von der Rahmstorf-Gruppe für die Zukunft postuliert wird, soll nicht eingerechnet werden. (Siehe Berichte auf junkscience, Climatewire, WUWT, John Droz Jr.). NACHTRAG: Das Gesetz wurde Anfang Juli 2012 auch vom Repräsentantenhaus von North Carolina abgesegnet. Nun muss nur noch der Governeur zustimmen.
Die republikanische Politikerin Pat McElraft hatte sich für die beschlossene Regelung eingesetzt und erklärte, dass sie eine zukünftige starke Beschleunigung des Meeresspiegelanstiegs als unrealistisch ansieht und dies lediglich Vermutungen darstellen …
Prof. Robert Dean von der University of Florida in Gainesville sieht bei einigen Ozeanographen einen ideologische Interessenskonflikt, bei dem es auch um die Sicherung von Forschungsfördergeldern geht, die vor allem bei alarmistischen Resultaten üppig sprudeln.

kaltesonne 27. Juli 2015: Neue Studie der Durham University verweist Rahmstorfs Sintflutszenarien für North Carolina in das Reich der Fabeln
Vor einigen Jahren reiste der Potsdamer Klimaforscher Stefan Rahmstorf durch die Salzwiesen North Carolinas an der Ostküste der USA. Gemeinsam mit einigen Gleichgesinnten wollte er dort das Geheimnis des Meeresspiegels ein und für allemal klären. Und er fand Ungeheuerliches: Aus den Kalkschalen von Einzellern las die Rahmstorf-Gruppe heraus, dass der weltweite Meeresspiegel heute schneller als je zuvor in den letzten zweitausend Jahren ansteigt. Ein großer Tag für die Unterstützer der Klimakatastrophe. Kurz darauf herrschte aber Katerstimmung. Fachkollegen konnten Rahmstorfs Behauptung nicht nachvollziehen. North Carolina eignet sich nämlich gar nicht als Stellvertreter für die weltweite Meeresspiegelentwicklung. Der Meeresspiegel großer Teile der US-Ostküste ist global nicht repräsentativ. Die Anstiegsrate in anderen Teilen der Erde ist viel geringer.

Auch die politische Führung North Carolinas reagierte prompt und entschied, dass die von Rahmstorf vermutete enorme Steigerung des Meeresspiegels selbst für North Carolina nicht plausibel ist und daher in Planungen nicht zu berücksichtigen sei (siehe unseren Blogartikel „Senat von North Carolina erteilt Rahmstorfs beschleunigtem Meeresspiegel eine Absage“). Bereits in den Vorjahren hatte es in Fachkreisen Kritik an den überzogenen Prognosen des Potsdamers gegeben, so zum Beispiel anlässlich einer Analyse einer Arbeit von Vermeer und Rahmstorf aus dem Jahr 2009 auf Climate Sanity.

Die Rahmstorf-Truppe stellte auf stur. Sie blieben bei ihrer fragwürdigen Darstellung und hoffte offenbar, das eine oder andere Paper bei IPCC-freundlichen Journalen unterzubringen. Im Juli 2012 schickten Rahmstorf und Kollegen ein weiteres Manuskript zu den Salzwiesen in North Carolina auf die Reise durch die wissenschaftliche Begutachtung. Das Paper ging jedoch im Kugelhagel der Gutachterkritik schnell unter und schaffte es nicht durch das Reviewsystem (siehe unseren Beitrag „Fachzeitschrift ‘Climate of the Past’ lehnt Meeresspiegel-Manuskript von Rahmstorf-Gruppe ab: Gutachter finden fundamentale Fehler in der Methodik“).

Wie steht es nun wirklich um den Meeresspiegel in North Carolina? Ein Forscherteam um Matthew Brain von der britischen Durham University begab sich erneut in die Salzwiesen, um das Meeresspiegelrätsel zu lösen. Nun liegen die Ergebnisse vor, die im Januar 2015 im Fachblatt Quaternary Research publiziert wurden. Das Resultat des Brain-Teams unterscheidet sich dabei grundlegend von Rahmstorfs Vorstellungen: Laut den neuen Daten stieg der Meeresspiegel in North Carolina seit Ende der Kleinen Eiszeit 1845 um unspektakuläre 1,7 mm pro Jahr an. Dieser Anstieg vollzog sich ab 1900 relativ konstant, ohne Anzeichen für eine weitere Beschleunigung nach der initialen Anlaufphase …

Diese Darstellung klingt doch etwas anders als die im Buch und Zeitungsartikel vermittelte. Kommentar dazu erspart sich der Autor, mögen viele im Blog erscheinen.
Quellen
[1] Lokalausgabe der Nordbayerischen Nachrichten vom 8. Mai 2017, Artikel: Sein Kampf begann in einer Gletscherspalte
[2] EIKE 01.11.2016: Aus dem Lehrbuch zur Erzeugung von Klimaalarm Teil 2: So viel Meerespegel und Stürme hat es vor dem Klimawandel nie gegeben
[3] EIKE 26.08.2016: Ein Inuit-Inseldorf in Alaska beschloss aus Furcht vor dem Klimawandel aufs Festland zu ziehen – sofern es andere bezahlen
[4] EIKE 25.04.2017: Wo Klimaschutzprogramme bestimmen, spielen Sinn und Geld überhaupt keine Rolle mehr
[5] EIKE 14.05.2017: Land unter im Norden ab 2050 – oder: Pünktlich zur Tagung des UN-Klimasekretariats in Bonn steigt der (simulierte) Meeresspiegel verstärkt




10 neue Studien: Meeres­spiegel lag vor 4000 bis 6000 Jahren 1 bis 6 Meter höher

Wissenschaftler wie Dr. James Hansen sind zu dem Ergebnis gekommen, dass präindustrielle CO2-Niveaus klimatisch ideal seien. Obwohl weniger optimal, wurde eine atmosphärische CO2-Konzentration bis zu 350 ppm noch als klimatisch „sicher“ charakterisiert. Allerdings wurden Konzentrationen über 350 ppm als gefährlich für das System Erde angesehen. Man glaubt, dass derartig „hohe“ Konzentrationen zu einer rapiden Erwärmung führen könnten, zur Schmelze von Eisschilden und Gletschern und vor allem zu einem katastrophalen Anstieg des Meeresspiegels um 10 Fuß [ca. 3 m] innerhalb von 50 Jahren.

Es ist wichtig, sich vor Augen zu führen, dass diese Voraussagen einer drohenden Sintflut auf der Hypothese beruhen, dass CO2-Konzentrationen ein Treiber von Fluktuationen des Meeresspiegels sind.

Wissenschaftler haben festgestellt, dass der CO2-Gehalt während des Interglazials vor etwa 400.000 Jahren mit sehr sicheren 280 ppm seinen Spitzenwert erreicht hatte. Trotz einer so niedrigen und „idealen“ CO2-Konzentration haben Wissenschaftler auch festgestellt, dass der Meeresspiegel während dieses Interglazials um 20 Meter höher lag als derzeit.

Guo et al., 2017

Der obere Teil des 250 Meter langen Sediment-Bohrkerns an der Stelle U1391 aus einer Wassertiefe von 1085 m vor Portugal im nordöstlichen Atlantik wurde für die benthonische Analyse von Foraminiferen herangezogen, um die Intensität der Variationen des Wasserausflusses aus dem Mittelmeer (MOW) während der letzten 900.000 Jahre zu erforschen. Der stärkste Wasserausfluss MOW während MIS 11 (vor 400.000 Jahren) bestätigt den klimatischen Einfluss des wellenförmigen Verlaufs des MOW, lag doch die Oberfläche während des Höchststandes um 20 Meter über dem gegenwärtigen Meeresspiegel.

CO2 graph courtesy of NASA.gov


Meeresspiegel lag vor 6000 bis 9000 Jahren um 6 bis 8 Meter höher (~260 ppm CO2)

Obwohl die meisten Wissenschaftler herausgefunden hatten, dass der Höchststand des Meeresspiegels während des Holozäns (von vor ~11.700 Jahren bis heute) um 1 bis 4 Meter höher lag als gegenwärtig, gibt es einige Wissenschaftler, die zu dem Ergebnis gekommen sind, dass der Meeresspiegel zu Beginn des Holozäns bis zu 6 – 8 Meter über dem Niveau des heutigen Meeresspiegels gelegen hatte.

Prieto et al., 2016

Eine Analyse der RSL-Datenbasis (RSL = relative sea level) zeigte, dass der RSL vor 7000 Jahren auf dem gegenwärtigen Niveau lag, während er vor 6000 bis 5500 Jahren einen Höchststand um 4 Meter über dem heutigen Niveau erreichte. Dieser RSL-Verlauf wurde von Gyllencreutz et al. 2010 reproduziert mittels der gleichen Indexpunkte und des gleichen qualitativen Verfahrens, jedoch unter Verwendung der kalibrierten Zeitalter. Er fand einen Anstieg des Meeresspiegels, welcher dem Ende der letzten großen Vereisung folgte, wobei der RSL vor 6500 Jahren bis über 6,5 Meter über dem heutigen Niveau lag, gefolgt von einem stufenweisen Absinken auf das heutige Niveau.


Hodgson et al., 2016

Rapider Anstieg des Meeresspiegels zu Beginn des Holozäns in der Prydz Bay in der Ostantarktis … Die Daten zeigen eine rapide Zunahme der Rate des relativen Meeresspiegel-Anstiegs um 12 bis 48 mm pro Jahr (+1,2 bis 4,8 Meter pro Jahrhundert) von vor 10.473 (oder 9678) und 9411 Jahren in den Vestfold Hills sowie von 8,8 mm pro Jahr von vor 8882 bis 8563 Jahren in den Larsemann Hills … Die geologischen Daten implizieren einen RSL-Höchststand von 8 Metern (über dem heutigen Niveau), welcher von vor 9411 bis 7564 Jahren dauerte. Diesem folgte eine Periode, in welcher der deglacial [?] Anstieg des Meeresspiegels fast genau aufgehoben wurde durch lokalen Rebound.

Der derzeitige Anstieg des Meeresspiegels ist nicht auffindbar, wenn man ihn in seinem langfristigen Zusammenhang betrachtet.

Trotz einer Flutwelle anthropogener CO2-Emissionen und der Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes seit Beginn des 20.Jahrhunderts hat das IPCC seine Erkenntnis verkündet, dass der globale Meeresspiegel nur mit einer mittleren Rate von 1,7 mm pro Jahr während des gesamten Zeitraumes von 1901 bis 2010 gestiegen war. Dies entspricht einer Rate von weniger als 17 cm pro Jahrhundert und einem Anstieg insgesamt von lediglich 0,19 Meter über 110 Jahre.

Wenzel und Schröter (2014) zufolge betrug die Beschleunigungsrate des Meeresspiegel-Anstiegs seit dem Jahr 1900 lediglich 0,0042 mm pro Jahr, was von den Autoren als „nicht signifikant“ und deutlich innerhalb der Unsicherheits-Bandbreite von ±0,0092 mm pro Jahr liegend eingestuft wurde. Im Vergleich dazu beträgt die Beschleunigung des Meeresspiegel-Anstiegs im 20./21. Jahrhundert fast Null.

Wie erwähnt kamen die meisten Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass der Meeresspiegel von vor 4000 bis 6000 Jahren um 1 bis 4 Meter höher lag als heute (als die CO2-Konzentration etwa 260 bis 265 ppm betragen hatte). Daher dürfte es aufschlussreich sein, den gesamten Anstieg von 0,19 Metern seit dem Jahr 1901 im langfristigen Zusammenhang (= über das Holozän) zu visualisieren. Nimmt man einen Meeresspiegel-Höchststand von etwa 2,5 Metern über dem heutigen Niveau während des Mittleren Holozäns an, zeigt sich, wie moderat der derzeitige Anstieg daherkommt.


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Zehn weitere Studien belegen, dass der Meeresspiegel vor 4000 bis 6000 Jahren viel höher lag als heute

Während der letzten paar Jahre (2014 bis 2016) wurden in der begutachteten wissenschaftlichen Literatur mindestens 35 Studien veröffentlicht, in welchen nachgewiesen wird, dass der Meeresspiegel erst vor ein paar tausend Jahren substantiell höher lag als heute … als das CO2-Niveau als „sicher“ eingestuft worden war.

Im Jahre 2017 gab es bereits 10 weitere wissenschaftliche Studien, welche dieser immer weiter anwachsenden Liste hinzugefügt werden können.

1. Das et al., 2017 (Indien)

Angesichts des Fehlens jedweder Beweise der Änderung des Festlands-Niveaus zeigt die Studie, dass der Meeresspiegel von vor 6000 bis 3000 Jahren um 2 Meter höher lag als heute.

2. Fontes et al., 2017 (Brasilien)

Während des Anfangs und zur Mitte des Holozäns gab es einen Anstieg des RSL mit einem Höchststand von 2,7 ±1,35 Meter über dem heutigen Niveau, was zu einer maritimen Invasion entlang der flussartigen Täler führte.


3. Yoon et al., 2017 (Korea)

Songaksan ist das jüngste eruptive Zentrum auf Jeju Island, Korea, welches entstanden war durch eine phreatomagmatische Eruption [= Wasserdampf-Explosionen beim Eintritt von Lava in das Meer. Quelle. Anm. d. Übers.] vor etwa 3700 Jahren. Die 1 Meter dicke basaltische Schicht in dem Tuff zeigt einen ungewöhnlich gut konservierten Übergang. In den Uferregionen zeigt ein 1 m dicker Tuffring (vulkanisches Eruptivgestein, das sich verfestigte) einen ungewöhnlich gut erhaltenen Übergang der Gezeiten von Niedrig- bis Hochwasser bis in den Gischtbereich aus Paläogener Zeit. Insgesamt konnten 13 Hochwasser Ereignisse abgeleitet werden. Weitere Belege für Erosion und neuen Ablagerungen in der Mitte des Tuff-Ringes bis zu 6 Metern über dem heutigen Meeresspiegel-Niveau werden interpretiert als die Folge von Brandung während eines Sturmes, der etwa drei Gezeitenzyklen lang andauerte. … Die neuen Ablagerungen alternierten drei oder vier mal mit den primären Tuff-Betten der Einheiten B und C. Sie ereigneten sich bis zu 6 Meter über dem heutigen mittleren Meeresspiegel oder 4 Meter über dem Niveau bei Flut (based on land-based Lidar terrain mapping of the outcrop surface).


4. Marwick et al., 2017 (full pdf) (Thailand)

Sinsakul (1992) hat 56 Radiokarbon-Datierungen von Muscheln und Schlamm an Stränden und Tidenmesspunkten zusammengefasst, um den Verlauf des Meeresspiegel-Niveaus an der Thailändischen Halbinsel abzuschätzen. Er beginnt mit einem Anstieg des Meeresspiegels bis vor etwa 6000 Jahren bis zu einem Höchstwert von 4 Metern über dem heutigen Niveau. Dann sank der Meeresspiegel bis vor 4700 Jahren, um anschließend wieder bis vor 4000 Jahren um 2,5 Meter zu steigen. Von vor 3700 bis 2700 Jahren gab es eine regressive Phase mit einer vor 2700 Jahren beginnenden Transgression bis zu einem Maximum von 2 Metern vor 2500 Jahren. Die Regression setzte sich von da an fort, bis vor etwa 1500 Jahren das heutige Niveau erreicht wurde. … Tjia 1996 sammelte über 130 Radiokarbon-Daten aus geologischen Muschelablagerungen an ausgemusterten Plattformen, Meeresspiegel-Einbuchtungen und Austernbänken. Dabei fand er einen Höchststand von 5 Metern über dem heutigen Niveau vor etwa 5000 Jahren an der Thailand-Malaysia-Halbinsel. … Sathiamurthy und Voris 2006 fassen die oben beschriebenen Beweise zusammen und zeigen, dass von vor 6000 und 4200 Jahren der Meeresspiegel von 0 auf 5 Meter über dem heutigen Niveau gestiegen war entlang des Sunda Shelf (+2,8 mm pro Jahr), was den Hochstand im mittleren Holozän markiert. Nach diesem Höchststand fiel der Meeresspiegel graduell und erreichte vor etwa 1000 Jahren das heutige Niveau.

5. May et al., 2017 (W. Australien)

Der Meeresspiegel lag während des mittleren Holozän vor Westaustralien mindestens 1 bis 2 Meter höher als heute. … Von vor etwa 7000 bis 6000 Jahren erreichte der nacheiszeitliche Meeresspiegel einen Höchststand von 1 bis 2 Metern über dem heutigen Niveau, wonach eine maritime Regression folgte (Lambeck and Nakada, 1990; Lewis et al., 2013).

6. Kane et al., 2017 (Äquatorialer Pazifik)

Der Höchststand ist im äquatorialen Pazifik dokumentiert, wobei die höchsten Niveaus im Bereich von 0,25 bis 3 Meter über dem heutigen Meeresspiegel aufgetreten waren, und zwar von vor 1000 bis 5000 Jahren (Fletcher and Jones, 1996; Grossman et al., 1998; Dickinson, 2003; Woodroffe et al., 2012). Woodroffe et al. (2012) argumentieren, dass Meeresspiegel-Oszillationen während des Holozäns von einem Meter oder mehr eher die Folge lokaler als globaler Prozesse waren.


7. Khan et al., 2017 (Karibik)

Nur Surinam und Guayana zeigten ein höheres RSL als derzeit (Wahrscheinlichkeit 82%) mit einer maximalen Höhe von ~1 Meter vor 5200 Jahren. … Wegen des Eintrags von Schmelzwasser lagen die Raten der RSL-Änderung zu Beginn des Holozäns am höchsten mit einem Maximum von 10,9 ±0,6 Meter pro Jahrhundert in Surinam und Guayana sowie einem Minimum von 7,4 ±0,7 Meter pro Jahrhundert in Südflorida von vor 12.000 bis 8000 Jahren.

8. Meltzner et al., 2017  (Southeast Asia)

Meeresspiegel-Fluktuationen im Zeitmaßstab von Jahrhunderten, angezeigt von Korallen vor Südostasien aus dem Mittleren Holozän … Die RSL-Historie von vor 6850 bis 6500 Jahren zeigt zwei Fluktuationen um 0,6 Meter mit RSL-Änderungsraten bis zu 13 ±4 mm pro JahrHierbei stieg der RSL auf einen initialen Höchststand von 1,9 Metern über dem heutigen Niveau vor 6720 Jahren, um danach rapide zu sinken auf einen Tiefststand bei 1,3 Metern. Auf diesem Niveau verharrte er dann etwa 100 Jahre lang, bevor er auf einen weiteren Spitzenwert bei 1,7 Meter stieg vor etwa 6550 Jahren. Vor etwa 6480 Jahren scheint der RSL wieder gesunken zu sein bis auf 1,3 Meter , bevor er einen dritten Höchststand bei 1,6 Meter erreichte. … Die Höchstrate des RSL-Anstiegs aus dem 20-jährigen gleitenden Mittel während des Zeitraumes der Studie (von vor etwa 6850 bi 6500 Jahren) betrug 9,6 ±4,2 mm pro Jahr (2σ); die Höchstrate des RSL-Rückgangs betrug 12,6 (2σ)4,2 mm pro Jahr.Um die Fluktuationen von 0,6 Metern während des Mittleren Holozäns in den Zusammenhang zu stellen, betrachtet man den mittleren jährlichen Meeresspiegel im Zeitmaßstab von Jahren als mit 0,2 bis 0,3 Metern erfolgend. Die zentrale Erhebung eines jeden Mikroatolls wuchs, als der RSL hoch lag; als dieser danach rapide sank, gingen die oberen Teile der Korallen ein. Dann stabilisierte sich der RSL in niedrigerer Höhe, so dass sich eine Reihe niedriger konzentrischer Öffnungen bildete, welche etwa 0,6 Meter höher lagen als ihre heutigen Gegenstücke; der RSL stieg dann um etwa 0,6 Meter in weniger als einem Jahrhundert, was es den Korallen erlaubte, bis zu 1,2 Meter höher hinauf zu wachsen als heute lebende Korallen.

9. Leonard, 2017 (Great Barrier Reef)

Die resultierende Rekonstruktion des Paläo-Meeresspiegels zeigte ein rapides Absinken der RSL um mindestens 0,4 Meter von vor 5500 bis 5300 Jahren, welcher einem Höchststand von 0,75 Metern über dem heutigen Niveau von vor 6500 bis 5500 Jahren folgte. Der RSL erreichte dann erneut höhere Niveaus vor einem 2000 Jahre dauernden Stillstand beginnend vor 4600 Jahren. Die RSL-Oszillationen vor 5500 und 4600 Jahren fallen zusammen mit einer substantiellen Reduktion der Riffbildung. Dies zeigt, dass ein oszillierender Meeresspiegel der primäre Treiber war bzgl. des Verhaltens des Großen Barriere-Riffs.

10. Dechnik et al., 2017 (Tropical Western Pacific)

Es ist allgemein anerkannt, dass der Relative Meeresspiegel ein Maximum von 1 bis 1,5 Metern über dem heutigen Niveau erreichte, und zwar vor etwa 7000 Jahren. (Lewis et al. 2013).

Link: http://notrickszone.com/2017/05/08/10-new-papers-sea-levels-1-6-meters-higher-4000-6000-years-ago/
Übersetzt von Chris Frey EIKE




Land unter im Norden ab 2050 – oder: Pünktlich zur Tagung des UN-Klimasekre­tariats in Bonn steigt der (simulierte) Meeres­spiegel verstärkt

Wenn Klimaalarm zu melden ist, sind unsere Medien sofort zur Stelle. Zwar verkündet die Lokalzeitung des Autors beispielhaft in großen Anzeigen so etwas wie „jedes Wort in der Zeitung ist wahr“, doch wenn dafür extra geworben werden muss, ahnt man, dass darin wohl ein Mangel besteht.
Man muss wissen: Derzeit findet die jährliche Frühjahrstagung der Vereinten Nationen [1], eigentlich einem Ableger, dem Klimasekretariat, in Bonn statt. Eine mit ca. 2.800 Delegierten und zehn Tagen Dauer nicht gerade kleine Veranstaltung die zeigt, was für eine umfangreiche, schwierige, langwierige und teure Arbeit es wird, wenn man das Klima weltweit verwalten muss und wie aufwendig bereits die noch recht moderat gehaltenen Vorarbeiten dazu ausfallen.
Dem Bürger*in muss das als notwendig und zukunftsträchtig vermittelt werden, und so war zu erwarten, dass wieder pünktlich zu diesem Termin die Welt untergehen würde. Nur wo, war noch etwas offen. Doch nun ist es heraus und wurde von den Medien dankend und wie gewohnt kritiklos und zustimmend publiziert:

Bundesamt warnt vor steigendem Meeresspiegel

Man konnte es bereits ahnen. In der gerade veröffentlichten Rezension:
EIKE 10.05.2017: [2] Die Volkshochschule Hannover und ihre Ausstellung: Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel, wurde gezeigt, dass an der Nord und Ostsee keinerlei Hinweis auf einen verstärkten Meeresspiegelanstieg besteht, ein von der EU geförderter NGO-Verein aber darauf besteht und das PIK in Simulationen einen solchen aktuell „erzwingt“:
[2] … Die (vom Autor) zusätzlich eingezeichnete rote Linie im Bild 3 weist seit 4.500 Jahren einen Anstieg von 0,9 mm / pa aus und belegt, dass der derzeit gemeldete Anstieg von “etwa 1 mm pro Jahr am stärksten“ ausschließlich belegt, dass sich daran nichts verändert hat. Trotzdem sind unsere Politiker darüber höchst besorgt. Am 28. April kam die dpa-Meldung in der Zeitung: „Mini-Inseln droht große Gefahr“.
Mit der Erderwärmung steigt der Meeresspiegel und bedroht deutsche Inseln und Halligen. Den Schutz ihrer Heimat beraten rund 25 Bürgermeister und Gemeindevertreter … sie weigern sich, die Inseln einfach aufzugeben …
Was ist passiert? Das PIK lancierte wieder einmal eine ihrer typischen Meldungen: „Die Meeresspiegelzahlen sind beunruhigend, da wir frühere Schätzungen eher nach oben als nach unten korrigieren mussten“, sagt der Potsdamer Klimaforscher Anders Levermann.
Es ist immer das gleiche Spiel: Wenn es die Natur nicht macht, wird der Klimawandel-Untergang eben simuliert – denn auf nichts anderes bezieht sich die Aussage des bekannten PIK-„Klimaapokalyptikers“ Levermann.
Es war somit nur ein Warten auf den Anlass, bis diese Information in breiterem Rahmen zum medial richtigen Zeitpunkt gestreut werden würde. Übernommen hat es aber wohl eine bisher für so etwas unbekannte Behörde, das BSH Hamburg – leider ohne die Quelle(n) ihrer Information zu nennen (Anmerkung: Es könnte deshalb noch ein Restrisiko bestehen, dass sich das UBA auf eine andere Quelle – oder zusätzliche – als das PIK bezieht. An den Fakten würde sich dadurch aber nichts ändern).
Die Seite der Berliner Klimaberaterin – dank vieler Redakteur*innen mit viel Vorbildung in Agitation – wie so oft genauer informiert, publizierte ein Highlight gleich in der Überschrift und wollte damit wohl an die unvergessene Qualität des Spiegel vom Jahr1986 – als der Kölner Dom „unter Wasser gesetzt wurde“ – anknüpfen.
klimaretter.info: [8] Land unter im Norden ab 2050, bezieht sich dabei aber ausdrücklich auf den Bericht des NDR.
In der NDR-Information heißt es:
NDR.de: [3] ... Bisher orientieren sich die norddeutschen Küstenländer an einem Maximalszenario von einem Anstieg des Meeresspiegels bis zu 98 Zentimetern bis zum Ende des Jahrhunderts. Doch laut BSH könnte das zu knapp bemessen sein. Vielmehr sei ein maximaler Anstieg „deutlich über einen Meter hinaus bis hin zu 1,70 Metern“ nicht mehr ausgeschlossen, heißt es in dem Schreiben, das der NDR einsehen konnte. Das BSH stützt seine Einschätzung auf mehrere aktuelle Klimastudien und warnt davor, dass ein weiter steigender Meeresspiegel an den Küsten von Nord- und Ostsee zu Problemen führen könnte …
Bei einem aktuellen Anstieg der Ostsee von ca. 10 cm in 100 Jahren und der Nordsee von ca. 20 cm im selben Zeitraum liegt diese Vorhersage mehr als weit über allem, was man realistisch erwarten kann. Dieser Überzeugung ist auch der im NDR-Video befragte Dr. Johannes Öhlerich, Direktor des Landesbetriebs Küstenschutz.

Bild 2 Screenshot vom NDR-Video: [3] Abschnitt mit der Befragung des Dr. J. Öhlerich

Im Video erklärt er der penetrant alarmistisch besorgten Interviewerin in einem betont höflichem und sachlichen Ton, dass er die Angaben (im Gegensatz zu ihr) für Unsinn hält und wie sich die seinem Amt bekannten (aus Messungen ermittelten) darstellen:
NDR-Vido [3]. Dr. Johannes Öhlerich, Landesbetrieb Küstenschutz: … wir können ganz beruhigt hinter unseren Deichen leben … wenn wir heute einen Deich konzipieren, dann rechnen wir mit einem zukünftigen Anstieg des Meerespegels von 50 cm in den nächsten einhundert Jahren. In den letzten 70 Jahren haben wir dafür 20 cm ermitteln können
Nun beharrt die Interviewerin aber darauf, dass der Pegel in den nächsten 100 Jahren auf 2 m steigen könnte:
Dr. Öhlerich: … na ja, also wir kennen ja aus den vergangenen Jahren auch schon immer Prognosen der Klimaforscher, die deutlich über 1 m gelegen haben. … wir müssen uns bei der Bemessung und dann auch dem Bau der Deiche natürlich auch darauf einrichten dass wir diese Bauwerke heute bezahlen müssen und heute den Menschen vermitteln müssen, dass sie notwendig sind. Und von daher halten wir die Art und Weise wie wir bemessen und wie wir einen nachhaltigen Deich bauen … heute sowohl ökonomisch als auch ökologisch für angemessen …
Dass dieser Dr. weiß, wovon er redet – und dies jeder wissen kann -, zeigt eine Rekonstruktion des Nordseepegels. Seit ca. 4.000 Jahren steigt der Nordseepegel – mit teils stärkeren Schwankungen – um die besagten 20 cm in 100 Jahren. Anstelle der gemeldeten 100 Jahre haben die Anwohner also immerhin noch 1000 Jahre Zeit bis zu den simulierten zwei Metern. Und wichtig – dies hing bisher nicht von der CO2-Emission ab, sondern war schon immer ein Klima-natürlicher Vorgang.

Bild 3 Meerespegelverlauf an der südlichen Nordsee in den letzten 7500 Jahren. Aus Behre (2004)


Hoffentlich bekommt dieser Direktor nun nicht Probleme mit der Politik und den um die Welt besorgten Verbänden, die solche rationalen und Vernunft ausweisenden Betrachtungen – und den Mut, sie öffentlich auszusprechen – überhaupt nicht ausstehen können.
Interessant ist, dass klimaretter.info – also die Seite der hochkompetenten Klimaberaterin für Berlin – „weiß“, dass das „Land unter“ im Jahr 2050 stattfindet.
Weder in der NDR-Information noch im Begleitvideo finden sich darüber auch nur ein Wort und auch kein sonstiger Hinweis. Aber sicher wird jemand aus deren umfangreichem Redaktionsteam auf EIKE mitlesen und im Blog die Hintergründe (er)klären. Ansonsten müsste man beim von ihr unterstützten Klima-Lügendetektor nachsehnen, da dort die vom Autor übersehenen Fehler bestimmt akribisch und fundiert „auseinander genommen“ werden.
Solange solche Belege nicht vorliegen, wagt der Autor die Vermutung, dass die Klimaberaterin aufgrund ihrer guten Beziehungen vom Minister Maas aus dessen „Fake-News-Erlaubnispool“ eine für ihren Blog abzweigen konnte.
Im klimaretter.info-Blog hat es jemand ebenfalls (noch) nicht verstanden und gewagt, eine kritische Bemerkung einzutragen. Die erklärende Reaktion kam prompt.

Bild 4 Screenshot vom Kommentarblog zum klimaretter.info-Artikels [8]

Leider sucht man auf der Seite des Bundesamtes für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg ebenfalls vergeblich nach weiter gehender Information. Nicht einmal unter der Rubrik Pressemitteilungen lässt sich etwas finden. Ganz offensichtlich psychologisch äußerst kompetent, will man die Bevölkerung nicht weiter verunsichern.
Nur im Archiv trifft man auf einen 315 Seiten langen Bericht „Nordseezustand 2008-2011“ [9]. Darin findet man zum Pegelanstieg der Nordsee das folgende Bild:

Bild 5 Langfristiger Pegelverlauf Nordsee [9]

und im Begleittext steht dazu:
[9] … der relative mittlere Meeresspiegel in Cuxhaven von Anfang 1918 bis Ende 2013 um ca. 20 cm angestiegen (0,017 cm/Monat). Fünf Jahre weitergerechnet, um ein ganzes Jahrhundert zu bekommen, wären es dann 20,4 cm. Davon entfallen etwa 40% auf lokale isostatische Effekte (BUNGENSTOCK & SCHÄFER 2009). Betrachtet man willkürlich kürzere Zeiträume – z. B. von 1961 bis 1990 – so ergeben sich zeitweise größere Anstiegsraten. Wie die hellblaue Kurve der finiten zweiten Differenzen der Monatsmittelwerte in Abbildung 3-18 (Anmerkung: Bild 5) deutlich zeigt, wechseln kurze Zeiten eines beschleunigten Anstiegs mit Zeiten eines gebremsten Anstiegs ab. Insgesamt ergeben sich keine Anzeichen eines länger anhaltenden beschleunigten Meeresspiegelanstiegs am Pegel Cuxhaven, auch nicht während der letzten Dekaden.
Aber der Bericht ist natürlich schon historische sechs Jahre alt. Und er basiert alleine auf schnöden Messdaten, die ein moderner Klimawissenschaftler längst nicht mehr akzeptiert, da sie viel zu ungenau sind. Das Klima-Vorauswissen verändert sich inzwischen doch fast täglich. Die Rechner werden immer leistungsfähiger und die Klimawandelsimulierer haben den Mut, immer neue Daten einzugeben, deren Ergebnisse dann immer genauer und viel aufschlussreicher als die in der Wirklichkeit werden, vor allem da sorgfältig auf Toleranz – und Wahrscheinlichkeitsangaben geachtet wird, die der (vom Menschen programmierte) Computer dazu ausspuckt.
Allerdings ist die Meldung selbst nicht neu. Das PIK „bietet“ solche „Wunschpegel“ seit Langem wie Sauerbier an. Auch völlig ohne Klimakenntnis kann man im Bild 6 ahnen, wie (un-)wahrscheinlich diese Simulationsvorhersagen sind. Aber das PIK hat einen der notwendigen Supercomputer und mit dessen Rechenleistung schafft er alles, was dem Klima aufgrund seiner Trägheit selbst wohl nie gelingen wird.

Bild 6 [4] Pegel-Zukunfts-Vermutungen zweier deutscher PIK Klimawissenschaftler und vom Rest der Welt

„Angepriesen“ werden diese in Pressemitteilungen, bei denen jeder einigermaßen mit dem Thema betraute sich an den Kopf fasst und fragt, ob man diese „Simulationstruppe“ zum Schutz der noch verbliebenen, stark reduzierten Klimawissenschaft nicht besser in eine Anstalt einliefern sollte, zumindest den Geldhahn rigoros zudrehen.
[5] PIK Pressemitteilung vom 10.03.2016. [6] Ein Schutz gegen die kommende Klimasintflut ist selbst im Computer nicht mehr möglich.
„ Der Anstieg des Meeresspiegels könnte in Zukunft so massiv werden, dass ihn sogar ein noch nie da gewesener technischer Eingriff ins Erdsystem nicht lösen könnte – nämlich Wassermassen auf den Antarktischen Kontinent zu pumpen. Diese Idee von Geo-Engineering haben jetzt Wissenschaftler des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung durchgerechnet.“
Doch in Deutschland wird man damit Regierungs- und zur besonderen Ehrung Papstberater.
Inzwischen werden auch andere Institute neidisch, dass man (in Deutschland) mit so viel Unsinn – am besten seiner Steigerung -immer mehr Fördermittel bekommt und seine Mannschaft fast beliebig aufblähen kann. Und so springen solche – ehemals noch leidlich seriös agierenden Institute – inzwischen auf den Zug auf und geben ebenfalls Meldungen ab:
PRESSEMITTEILUNG Alfred-Wegener-Institut: Eine unumkehrbare Ozeanerwärmung bedroht das Filchner-Ronne-Schelfeis
AWI-Klimaforscher entschlüsseln Antriebsprozesse eines irreversiblen Wärmeeinstroms unter das Schelfeis, der schon in wenigen Jahrzehnten
einsetzen könnte.
Bremerhaven, 11. Mai 2017. Der Anstieg der Lufttemperatur über dem antarktischen Weddellmeer
könnte bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts einen sich selbst verstärkenden Wärme- und Schmelzwasserkreislauf unter dem Filchner-Ronne-Schelfeis in Gang setzen und langfristig dazu führen, dass das zweitgrößte Schelfeis der Antarktis dramatisch schrumpft. … Diese Veränderungen im Kleinen markieren möglicherweise den Anfang eines grundlegenden und unumkehrbaren Wandels im südlichen Weddellmeer. Dessen spürbaren Auftakt sagen die Wissenschaftler für den Zeitraum um das Jahr 2070 vorher. „Unsere Modellsimulationen zeigen, dass es kein Zurück mehr geben wird, sobald die warmen Wassermassen unter das Schelfeis gelangen, denn ihre Wärme wird das Schmelzen an der Eisunterseite stark beschleunigen. Das dabei entstehende Schmelzwasser wiederum verstärkt eine Umwälzbewegung, die weiteres warmes Wasser aus dem Weddellwirbel unter die Eisplatte saugt. Die Hoffnung, dem Ozean würde irgendwann die Wärme ausgehen, ist unseren Berechnungen zufolge also vergebens“, erläutert Hartmut Hellmer. …
Die Vorhersagen der Bremerhavener Wissenschaftler basieren auf Berechnungen des AWI-Modells BRIOS (Bremerhaven Regional Ice-Ocean Simulations). Dieses gekoppelte Eis-Ozean-Modell fütterten die Forscher mit Atmosphärendaten des Klima-Modellaufes SRES-A1B vom britischen Met Office Hadley Centre in Exeter. Dieser Datensatz enthält zum Beispiel Angaben zur zukünftigen Entwicklung des Windes und der Temperatur in der Antarktis. Er basiert zudem auf der Annahme, dass die Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre im Jahr 2100 die Grenze von 700 parts per million erreichen wird…
Zum Glück ist alles im Konjunktiv getextet und das Wichtigste: Derzeit auf der wahren Erde gar nicht messbar:
AWI: … Bis wir anhand dieser aktuellen Daten jedoch Veränderungen sicher nachweisen können, werden noch ein paar Jahre vergehen“, so Hartmut Hellmer …
Aber schön schauerlich klingt es schon.
Irgendwie beschleicht einen der Verdacht, dass das Hamburger Institut ähnliche Ambitionen hat.
Einmal simuliert es ebenfalls, wenn auch im verhältnismäßig recht bescheidenen Rahmen:
BSH-Homepage: Das operationelle Modellsystem des BSH: Das BSH betreibt ein umfangreiches numerisches Modellsystem zur Berechnung von Wasserstand, Temperatur, Salzgehalt und Meereis in Nord- und Ostsee, das mit interaktiv gekoppelten Gitternetzen rechnet. Mit diesem Modellsystem werden täglich vollautomatisch Vorhersagen für die nächsten Tage erstellt und archiviert. Auf der Basis der archivierten Modellergebnisse werden dann bei Bedarf Ausbreitungsrechnungen für verschiedene Anwendungsbereiche durchgeführt.
MUSE: Modellgestützte Untersuchungen zu Sturmfluten mit sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeiten an der Deutschen Nordseeküste …
Und dann richtet es sich eben auch modern aus, wie man es vergleichbar vom Deutschen Wetterdienst bereits kennt:
Das BSH ist heute ein zentraler maritimer Dienstleister, bei dem Kunden- und Produktorientierung im Vordergrund stehen. Kunden sind Schifffahrt und andere Branchen, der maritimen Industrie sowie alle, die Daten und Informationen über die Meere benötigen – Wirtschaft und Wissenschaft, Bundes- und Landesbehörden, Ressorts, Politik.
Zudem wurde die Präsidentin zur „maritimen Botschafterin“ ernannt.
BSH-Homepage: 20. Dezember 2016 Internationale Seeschifffahrts-Organisation beruft BSH-Präsidentin zur maritimen Botschafterin‘
Sicher ist es da sehr hilfreich, gleich zu zeigen, dass man weiß, was die Kunden hören wollen und man termingerecht liefern kann.
Was hätten die Propheten im Alten Testament wohl für Computer nicht alles gegeben. Und bestimmt wäre es dann wegen der vielen, leicht und schnell simulierbaren Prophezeiungen um ein Mehrfaches dicker geworden. Die ganz wichtige Frage, ob diese durch die dank Computer ausgegebenen, statistischen Wahrscheinlichkeits- und Fehlerangaben, genauer geworden wären, kann man leider nicht beantworten, weil sie eben keine hatten.
Nachdem der Anlass der ganzen Aufregung die Antarktis ist, dazu etwas unverbindliche Information.
Wie es in der Antarktis wirklich ist – sofern man den Computermonitor einmal verlässt – zeigen viele Artikel von kaltesonne [7]: Keine Erwärmung in der Antarktis. Südlicher Ozean kühlt sich ab (9.5.2015)
Westantarktis erwärmt sich schneller als gedacht – allerdings kein bisschen in den letzten 25 Jahren
Antarktisches Schelfwasser hat sich in den letzten 50 Jahren abgekühlt (18.8.2013)
Antarktisches Schelfeis doch stabiler als gedacht: Potsdamer Alarmgeschichte vor dem aus (29.7.2013)
Klimamodellierer haben ein riesiges Problem: Modelle können Zunahme des antarktischen Meereises nicht reproduzieren (17.6.2015)
Psychische Störungen als Folge des Klimawandels, Stefan Rahmstorf auf einem Maurerkongress und eine wegen Kälteschaden abgebrochene antarktische Klimaexpedition (12.4.2013)
Quellen
[1] FAZ, 08.05.2017: Treffen in Bonn Klimakonferenz unter Störfeuer aus Washington
[2] EIKE 10.05.2017: Die Volkshochschule Hannover und ihre Ausstellung: Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel
[3] NDR.de, 10.05.2017: Bundesamt warnt vor steigendem Meeresspiegel
[4] EIKE 07.04.2016: Der Verlauf des Meeresspiegels im Holozän und seit 2.000 Jahren
[5] EIKE 01.04.2016: PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen
[6] PIK Pressemeldung vom 10.03.2016: Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen
https://www.pik-potsdam.de/aktuelles/pressemitteilungen/meeresspiegelanstieg-zu-gross-zum-wegpumpen
[7] kaltesonne-Artikel zur Antarktis:
Keine Erwärmung in der Antarktis. Südlicher Ozean kühlt sich ab (9.5.2015)
Westantarktis erwärmt sich schneller als gedacht – allerdings kein bisschen in den letzten 25 Jahren
Antarktisches Schelfwasser hat sich in den letzten 50 Jahren abgekühlt (18.8.2013)
Antarktisches Schelfeis doch stabiler als gedacht: Potsdamer Alarmgeschichte vor dem aus (29.7.2013)
Klimamodellierer haben ein riesiges Problem: Modelle können Zunahme des antarktischen Meereises nicht reproduzieren (17.6.2015)
Psychische Störungen als Folge des Klimawandels, Stefan Rahmstorf auf einem Maurerkongress und eine wegen Kälteschaden abgebrochene antarktische Klimaexpedition (12.4.2013)
[8] klimaretter.info, 10.05.2017: Land unter im Norden ab 2050
[9] Amt für Seeschiffahrt und Hydrographie in Hamburg, Bericht „Nordseezustand 2008-2011“




Werden alle US-Klima­wissen­schaftler nach Frank­reich umsiedeln? Bitte?

Bereits im Februar hat der damals noch als Präsidentschafts-Kandidat agierende Emmanuel Macron US-Klimawissenschaftlern, welche sich Sorgen hinsichtlich ihrer Zukunft unter Präsident Trump machten, eine neue Heimat in Frankreich angeboten (hier).

Wird Präsident Macron sein Versprechen halten?

Video (falls die Einbindung nicht klappt: https://youtu.be/pIBNqP9nZM8)
Seit der Wahl Macrons ist das Interesse an sein Angebot erheblich gestiegen:

Der gewählte französische Präsident Emmanuel Macron macht sich bzgl. Klimawandel über Donald Trump lustig.

Die Botschaft verlautete bereits im Februar, aber das Interesse an dem Angebot ist unmittelbar, nachdem der ehemalige Investmentbankier die Wahl gewonnen hatte, rasant gestiegen.

Die Botschaft, die er nach seinem historischen Wahlsieg noch einmal bekräftigte, rankt sich um seine Verpflichtung, das für den Kampf gegen den Klimawandel vorgesehene Budget zu verteidigen.

Sie enthält außerdem eine nicht allzu spitzfindige Anspielung gegen Trump.

Bitte kommen Sie nach Frankreich, Sie sind willkommen! Es ist Ihre Nation; wir lieben Innovation. Wir wollen innovative Menschen. Wir wollen, dass die Leute zum Thema Klimawandel arbeiten, an Energie, Erneuerbare und an neuen Technologien“.

Mehr: http://www.news.com.au/finance/work/leaders/macron-mocks-trump-in-video/news-story/f19b2dc9a3f1f849632ca544e86a7fb6
Ich bin tief gerührt über die Worte von Präsident Macron „Meine Einladung an euch – kommt nach Frankreich!“
Präsident Macron, nehmen Sie sie auf! Nehmen Sie sie alle auf!
Aber seien Sie gewarnt: sie werden erwarten, von Ihnen ernährt zu werden! Erwarten sich nicht von uns, dass wir für ihre Lebenshaltung aufkommen!
Dank des Brexit sind die Tage vorbei, an denen englisch sprechende Länder die Franzosen subventionieren.
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/05/09/will-us-climate-scientists-all-move-to-france/
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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Zu diesem Vorgang gibt es auch bei achgut.com einen herrlichen Beitrag (hier). Ausschnitte daraus:
Der immer wieder stolz vermeldete demografische Europarekord der Grande Nation mit 2,07 Kindern pro Frau (2016; D: 1,44) entpuppt sich bei näherem Zusehen als massiver Zugewinn an Schulversagern. Die aber stehen auf den Weltarbeitsmärkten ohnehin grenzenlos zur Verfügung. Auch durch die angestrebte Steigerung ihrer Wochenarbeitszeit von 35 auf 40 Stunden werden sie nicht zu Leistungsträgern. Hingegen werden viele ihr Leben lang Transferzahlungen benötigen und dennoch nicht sanftmütig werden.
Unter tausend Zehnjährigen zieht die Nation von Descartes nur noch 20 Mathe-Asse auf. Immerhin 50 sind es in der Berliner Republik. Von solchen Könnern leben Innovationen, Startups und Spitzenuniversitäten. Schier unglaubliche 500 registriert man beim Weltmeister Singapur, zwischen 320 und 450 bei den übrigen Ostasiaten. EU-Sieger werden Nord-Irland (270) und England (170). Da die Briten Bildungsferne alsbald nicht mehr hereinholen und gerade dafür geschmäht werden, kann ihr Vorsprung nur wachsen. Deutschland kämpft derweil darum, nicht hinter die Türkei und die United Arab Emirates zurückzufallen, die ebenfalls 50 Könner unter 1.000 Kindern in den Wettbewerb schicken können. Frankreich dagegen liegt schon jetzt hinter Qatar und könnte beim nächsten Mal auch von Oman und Bahrein überholt werden.
Frankreichs 18. Rang beim Global Innovation Index 2016 (Großbritannien: 3./ Deutschland 10./ Österreich: 20.) wird von Arbeitskräften erreicht, die noch im 20. Jahrhundert die Schule besucht haben. Was jedoch die heutigen Teens nicht können, wird auch durch angekündigte Zusatzmilliarden nicht in ihre Köpfe kommen. Bei der schon jetzt fünfthöchsten Pro-Kopf-Verschuldung in der EU ist nicht einmal ersichtlich, woher die Gelder kommen sollen. Und warum sollten sie diesmal helfen? Wie die Mediziner bisher kein Heilmittel gegen Krebs gefunden haben, können die Pädagogen immer noch kein Verfahren zur Überwindung der Mathematik-Schwäche präsentieren. Wer es findet, wird wohl der reichste Menschen der Welt werden. Man muss Frankreich einen solchen Erfinder wünschen.
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Michael Limburg vom Europäischen Institut für Klima und Energie EIKE meint dazu:
Daher ist meine Schlussfolgerung die Feststellung, dass die eingeladenen chronischen Klima-Fälscher aus den USA trotz aller Milliarden, die Macron verspricht, die jetzt schon himmelschreienden Defizite der Franzosen (und – noch – etwas weniger der Deutschen) nicht werden vermindern können. Das ist eher „signifikant“ unwahrscheinlich.
Aber bestimmt wird Deutschland diese Aktion nach Kräften unterstützen, schon aus Klimagerechtigkeitsgründen und Solidarität. Dabei sind doch gerade 3000 Klima-Fachkräfte in Bonn versammelt. Wenn die nach Frankreich übersiedelten, gern auch mit deutscher Unterstützung, wäre das schon mal ein Anfang.




Gedanken zur Debatte um Klima­wandel in der Öffent­lichkeit

Obwohl ich Beweise dafür präsentiert habe, dass das Ganze keine Katastrophe ist und eventuell sogar sehr vorteilhaft, ist die Reaktion Verwirrung. Typischerweise werde ich gefragt, wie das möglich ist. Schließlich stimmen doch 97% aller Wissenschaftler überein, viele der wärmsten Jahre jemals waren während der letzten 18 Jahre aufgetreten, alle Arten Extremwetter sind häufiger geworden, Eisbären verschwinden ebenso wie das arktische Eis usw. Kurz gesagt, es gibt doch überwältigende Beweise für Erwärmung, usw. Ich neigte dazu, überrascht zu sein, dass irgendjemand mit dieser Sophisterei oder sogar blanker Unehrlichkeit davonkommt, aber unglücklicherweise ist es so, dass es für die meisten Zuhörer die Wahrheit ist. Ich werde im Folgenden erklären, warum derartige Behauptungen tatsächlich Beweise für die Unehrlichkeit der alarmistischen Einstellung sind.

Das 97%-Narrativ

Diese Behauptung ist eigentlich aus der Behauptung auf dem Cover von Newsweek im Jahre 1988 hervorgegangen, dass alle Wissenschaftler übereinstimmen. In jedem Falle zielte diese Behauptung darauf ab, dass es für ihn oder sie keine Notwendigkeit gebe, die Wissenschaft zu verstehen. Der 97%-Vorgabe zu folgen soll zeigen, dass man ein Unterstützer der Wissenschaft ist und über jedermann steht, welcher eine Katastrophe leugnet. Dies befriedigt tatsächlich eine psychologische Notwendigkeit für viele Menschen. Die Behauptung wird seitens einer Gruppe von Individuen erhoben, und es gibt eine ganze Palette von Wegen, die Behauptung zu präsentieren. Eine sorgfältige Widerlegung derselben gibt es im Wall Street Journal; Autoren sind Bast und Spencer. Einer der Tricks besteht darin, Wissenschaftler danach auszuwählen, ob sie zustimmen, dass das CO2-Niveau in der Atmosphäre zugenommen, die Erde sich (wenn auch nur ein wenig) erwärmt und dass der Mensch eine Rolle dabei gespielt hat. Tatsächlich können wir alle dem zustimmen, doch geht daraus keine offensichtliche Implikation der Gefahr hervor. Aber trotzdem wird dies als Unterstützung für Katastrophismus propagiert. Andere Tricks besteht darin, eine große Anzahl von Abstracts zu betrachten, wobei in nur wenigen Fällen wirklich von Gefahr die Rede ist. Falls unter diesen Wenigen 97% den Katastrophismus unterstützen, werden die 97% bezogen auf die viel größere Gesamtzahl der Abstracts. Einer meiner Favoriten ist die jüngst erhobene Behauptung im Christian Science Monitor (einer einst respektierten und einflussreichen Zeitung): „Nur der Vollständigkeit halber: von den fast 70.000 veröffentlichten begutachteten Artikeln zur globalen Erwärmung während der Jahre 2013 und 2014 haben nur vier Autoren den Gedanken zurückgewiesen, dass Menschen der Haupttreiber des Klimawandels sind“. Ich glaube nicht, dass man ein Experte sein muss, um zu erkennen, dass diese Behauptung eine bizarre Phantasie ist, aus vielen offensichtlichen Gründen. Sogar das IPCC höchstselbst stimmt dieser Behauptung nicht zu.

Trotz des oben Gesagten bin ich irgendwie überrascht, dass es notwendig war, sich der verschiedenen oben beschriebenen Betrügereien zu bedienen. Seit das Thema vor fast 30 Jahren in vollem Umfang in der Öffentlichkeit präsent wurde (und augenblicklich in den Katechismus politischer Korrektheit Eingang fand), gab es eine gewaltige Zunahme regierungsamtlicher Förderung in diesem Gebiet, und diese Förderung wurde als Prämisse gegen Klima-Katastrophismus ausgegeben. Bis jetzt haben sich die meisten Menschen, die auf diesem Gebiet arbeiten, als Reaktion auf dieser Förderung engagiert. Man beachte, dass Regierungen im Wesentlichen das Monopol über die Förderung in diesem Bereich haben. Ich würde erwarten, dass die Empfänger dieser Förderung sich verpflichtet fühlen, den Ernst des Problems zu unterstützen. Mit Sicherheit ist Opposition hiergegen ein selbstmörderisches Unterfangen bzgl. der eigenen Karriere für einen jungen Akademiker. Vielleicht mussten die Fragen für die Studie einfach richtig formuliert werden, um ein hohes Niveau der Zustimmung für den Alarmismus zu erreichen. Diese Zustimmung wäre aber möglicherweise nicht zahlreich genug, um 97% Zustimmung zu erreichen, besonders wenn die Antwortenden anonym bleiben dürfen.

Abbildung 1

Diese einfache Behauptung deckt Myriaden von falschen Vorstellungen. Unter diesen Umständen ist es manchmal schwierig zu entscheiden, wo man anfangen soll. Wie in jedem Dämonisierungs-Prozess fängt es mit der lächerlichen Annahme an, dass jedwede Erwärmung (und damit auch jedwede CO2-Zunahme) schlecht ist und beweist, dass es immer schlimmer kommt. Wir wissen, dass keine dieser Annahmen wahr ist. Die Menschen ziehen sich eher in die Sonnenstaaten [der USA] zurück als in die Arktis. Die Luft in Gewächshäusern wird mit CO2 angereichert, um das Pflanzenwachstum zu fördern. Die Betonung es ,wärmsten Jahres jemals‘ scheint eine Reaktion auf die Beobachtung zu sein, dass die Erwärmungsperiode von 1978 bis 1998 offenbar beendet ist und die Temperaturen seit 1998 etwa konstant geblieben sind. Natürlich, falls 1998 das wärmste Jahr jemals war, werden alle nachfolgenden Jahre ebenfalls unter den wärmsten jemals sein. Nichts davon ist ein Widerspruch zu der Tatsache, dass die Erwärmung zum Stillstand gekommen ist. Und doch wurden viele Leute irgendwie dazu gebracht zu glauben, dass beide Feststellungen nicht gleichzeitig wahr sein können. Im besten Falle legt dies ein sehr substantielles Niveau öffentlicher Leichtgläubigkeit nahe. Die potentielle Bedeutung des so genannten Stillstandes (nach allem, was wir wissen, muss es sich nicht unbedingt um einen Stillstand handeln, und die Temperatur kann sogar zurückgehen) wird niemals erwähnt und selten verstanden. Sein Vorhandensein bedeutet, dass es da etwas gibt, dass nicht im Mindesten mit einem anthropogenen Antrieb verglichen werden kann. Die Zuordnung des größten Teils der jüngsten Erwärmung (und nur diese) seitens des IPCC zum Menschen hängt nur von Hypothesen in den Modellen ab.

Die Konzentration auf die Temperaturaufzeichnung selbst ist es wert, sich näher damit zu befassen. Was genau ist diese Temperatur, auf die man so starrt? Es kann sicher nicht die mittlere Temperatur der bodennahen Luftschicht sein. Die Mittelung von Temperaturwerten aus dem Death Valley mit dem Mount Everest ist kaum bedeutsamer als die Mittelung von Telefonnummern in einem Telefonbuch (jedenfalls für alle diejenigen, die sich noch an Telefonbücher erinnern). Was stattdessen gemacht wird, ist die Mittelung von etwas, das Temperaturanomalien genannt wird. Hierbei nimmt man 30-Jahre-Mittelwerte von jeder Station und vergleicht die Abweichungen von diesem Mittelwert. Dies wird Anomalie genannt, und es sind die Anomalien, die über den Globus gemittelt werden. Der einzige Versuch, von dem ich weiß, bei dem die Schritte in diesem Prozess illustriert wurden, ist von Stan Grotch am Lawrence Livermore Laboratory unternommen worden. Abbildung 1a zeigt den scatter plot der Stations-Anomalien. Abbildung 1b zeigt das Ergebnis der Mittelung dieser Anomalien. Die meisten Wissenschaftler würden daraus folgern, dass es einen bemerkenswerten Grad an Aufhebungen gegeben hat und dass das Ergebnis eine fast vollständige gegenseitige Aufhebung ist. Stattdessen jedoch streckt man die Temperaturskala um den Faktor 10, um die in Abbildung 1b gezeigten minimalen Änderungen bedeutsamer erscheinen zu lassen. Das Ergebnis hiervon zeigt Abbildung 1c. Es gibt viel Zufallsrauschen in Abbildung 1c, und dieses Rauschen ist ein ziemlich guter Hinweis auf die Unsicherheit in der Analyse (grob etwa ±0,2°C). Die üblichen Präsentationen zeigen etwas deutlich Glatteres. Manchmal ist dies das Ergebnis von Glättung der Reihe mit etwas, das gleitendes Mittel genannt wird. Auch hat Grotch Daten des UK.Met.-Office verwendet von Festlandsstationen. Schließt man Ozeandaten mit ein, sieht die Reihe glatter aus, aber die absolute Genauigkeit der Daten ist schlechter angesichts des Umstandes, dass hinsichtlich der Ozeandaten sehr unterschiedliche Messverfahren zur Anwendung kommen (Eimer bei älteren Daten von Schiffen, Kühlwassereinströmung nach dem 1. Weltkrieg, Satellitenmessungen der skin temperature {was etwas ganz anderes ist als die Oberflächentemperatur} sowie Daten von Bojen).


Abbildung 2

All dies ist in Abbildung 2 zusammengefasst, welche ein idealisiertes Schema der Temperaturreihe nebst deren Unsicherheit zeigt. Man erkennt eindeutig, dass wegen des Nachlassens des Anstieges im Jahre 1998 implizit 18 der 18 wärmsten Jahre jemals (in der schematischen Präsentation) während der letzten 18 Jahre aufgetreten waren. Man erkennt auch, dass die Unsicherheit zusammen mit der geringen Größe der Änderungen reichlich Spielraum für Adjustierungen bietet, welche das Erscheinungsbild der Aufzeichnung dramatisch ändern kann (man beachte, dass Unsicherheiten kaum einmal in solchen Graphiken abgebildet wird).

An diesem Punkt wird man wahrscheinlich in Debatten um die kleinen Details in der Temperaturreihe abrutschen, aber das würde sozusagen nur die Gewässer trübe machen. Nichts kann die Tatsache verändern, dass die Änderungen, über die man hier spricht, gering sind. Natürlich ist ,gering‘ relativ. Man betrachte drei Messungen von Geringfügigkeit.

                                                  Abbildung 3

Sie zeigt die Temperatur-Variationen in Boston über einen Zeitraum von einem Monat. Die dunkelblauen Balken zeigen die tatsächliche Bandbreite der Temperatur an jedem Tag. Die dunkelgrauen Balken zeigen die klimatologische Bandbreite der Temperatur für jenen Tag, und die hellgrauen Balken zeigen die Bandbreite zwischen den Rekord-Höchst- bzw. den Rekord-Tiefstwerten für jenen Tag. In der Mitte befindet sich eine rote Linie. Die Breite dieser Linie korrespondiert mit der Bandbreite der Temperatur der globalen mittleren Temperatur-Anomalie über die letzten 175 Jahre. Dies zeigt, dass die Temperaturänderung, über die wir hier reden, gering ist verglichen mit unserer gefühlsmäßigen Erfahrung. Daran sollte man sich immer erinnern, wenn jemand behauptet, die globale Erwärmung zu ,fühlen‘.

Bei der nächsten Maßzahl geht es darum, wie sich die beobachtete Änderung gegenüber dem ändert, was wir von der Treibhaus-Erwärmung erwarten. Nun ist CO2 nicht das einzige anthropogene Treibhausgas.

Abbildung 4: Rote Balken repräsentieren Messungen. Graue Balken repräsentieren Modell-Prophezeiungen.

Betrachtet man alle zusammen, kommt das IPCC zu dem Ergebnis, dass wir derzeit in etwa den erwarteten Treibhaus-Antrieb bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes erreicht haben und dass die Temperaturzunahme etwa 0,8°C beträgt. Falls menschliche Emissionen für die gesamte Temperaturänderung während der letzten 60 Jahre verantwortlich sind, deutet dies immer noch auf eine geringere Sensitivität als von den Modellen mit der geringsten Sensitivität projiziert. Und die niedrigeren Sensitivitäten werden als unproblematisch angesehen. Das IPCC behauptet jedoch, dass ausschließlich der Mensch für den größten Teil der Erwärmung verantwortlich ist. Die Sensitivität kann dann noch viel niedriger liegen. Natürlich ist es nicht ganz so einfach, aber Berechnungen zeigen in der Tat, dass man bei höheren Sensitivitäten Einiges (und oftmals eine ziemliche Menge) des Treibhaus-Antriebs eliminieren muss wegen etwas, was mit einer unbekannten Abkühlung durch Aerosole beschrieben wird, damit die Modelle mit Beobachtungen in der Vergangenheit konsistent sind. Ein neuer Beitrag im Bulletin of the American Meteorological Society weist darauf hin, dass tatsächlich eine ziemliche Anzahl willkürlicher Adjustierungen an den Modellen vorgenommen wurde, um wenigstens halbwegs eine Übereinstimmungen mit Beobachtungen zu erzielen. Da der Aerosol-Antrieb weniger ungewiss wird, erkennt man, dass hohe Sensitivitäten unhaltbar geworden sind. Dies ist vollkommen konsistent mit der Tatsache, dass nahezu alle Modelle, die gewöhnlich eine ,gefährliche‘ Erwärmung prophezeien, oftmals die beobachtete Erwärmung überbetonen nach den ,Kalibrierungs‘-Perioden. Das heißt, die beobachtete Erwärmung ist gering im Vergleich zu dem, was die Modelle projizieren, worauf sich ja alle Bedenken stützen. Dies illustriert Abbildung 4. Wie erwähnt gestatten Unsicherheiten substantielle Adjustierungen in der Temperaturaufzeichnung. In einen ziemlich infamen Fall waren die Adjustierungen der NOAA involviert in einer Studie von Karl et al, in welcher der Stillstand durch eine ununterbrochene Erwärmung ersetzt wird. Aber der Nachweis war einfach, dass selbst mit diesen Adjustierungen die Modelle immer noch mehr Erwärmung zeigten als selbst die ,adjustierten‘ Zeitreihen zeigten. Mehr noch, die meisten Studien seitdem haben die Adjustierungen von Karl et al. zurückgewiesen (was rein zufällig mit viel Publicity unmittelbar vor der Paris-Konferenz herauskam [und was nur die „Süddeutsche Zeitung“ völlig übersehen hat! Anm. d. Übers.])]

Das dritte Verfahren unterscheidet sich in gewisser Weise. Anstatt zu argumentieren, dass die Änderung nicht gering ist, wird argumentiert, dass die Änderung ,beispiellos‘ ist. Das ist der ,Hockeyschläger‘ von Michael Mann. Dabei nutzte Mann Baumringe von Grannenkiefern, um die Temperaturen auf der Nordhemisphäre hunderte von Jahren zurück in die Vergangenheit abzuschätzen. Dabei hat er die Baumringdaten über einen Zeitraum von dreißig Jahren mit Messungen kalibriert, und mit dieser Kalibrierung schätzte er die Temperaturen in ferner Vergangenheit, um die lästige Mittelalterliche Warmzeit zu eliminieren. Tatsächlich zeigte seine Rekonstruktion flach verlaufende Temperaturen während der letzten 1000 Jahre. Der gewöhnliche Test für ein solches Verfahren wäre es zu sehen, wie sich die Kalibrierungen auf Beobachtungen nach dem Kalibrierungs-Zeitraum auswirkten. Unglücklicherweise zeigten die Ergebnisse nicht die in den Bodendaten aufgefundene Erwärmung. Die Lösung war gleichermaßen krass und dumm. Die Baumring-Aufzeichnung wurde kurzerhand am Ende des Kalibrierungs-Zeitraumes abgeschnitten und durch die tatsächlichen Beobachtungen ersetzt. In den Klimagate-E-Mails wurde dieses Vorgehen als der ,Mann’sche Trick‘ bezeichnet.

Alles oben Beschriebene hatte den einen Zweck klarzustellen, dass wir nicht wegen der Erwärmung als solche Bedenken haben, sondern mit wie viel Erwärmung. Es ist essentiell, die umweltliche Tendenz zu vermeiden, alles, was in großer Menge schlecht sein könnte, auf jeden Fall auch in kleinsten Mengen zu vermeiden. Genauer, ein wenig Erwärmung ist wahrscheinlich in vielfacher Hinsicht von Vorteil. Falls man Obiges verstanden hat, sollte man in der Lage sein, Medienartikel wie diesen hier zu analysieren und zu erkennen, dass inmitten all der Rhetorik der Autor nahezu wortreich nichts sagt, während er sogar noch falsch interpretiert, was das IPCC sagt.

Das Extremwetter-Narrativ:

Jeder halbwegs erfahrene Wetterprognostiker weiß, dass es irgendwo auf der Welt nahezu jeden Tag zu Extremwetter kommt. Die gegenwärtige Versuchung, diese ganz normal auftretenden Ereignisse dem Klimawandel zuzuordnen, ist offensichtlich unehrlich. Roger Pielke Jr. schrieb tatsächlich ein Buch, in welchem er detailliert die Tatsache beschrieb, dass es bei praktisch keinem Extremereignis (darunter Tornados, Hurrikane, Dürren und Überschwemmungen) irgendeinen Trend gibt; bei einigen zeigt sich sogar ein Abwärtstrend. Selbst das IPCC räumt ein, dass es keine Grundlage dafür gibt, derartige Ereignisse dem anthropogenen Klimawandel zuzuschreiben.


Abbildung 5: Temperaturkarte für Nordamerika

Die derzeitige Lage hinsichtlich der prophezeiten extremen Temperaturen widerspricht tatsächlich nicht nur den Beobachtungen, sondern grundlegenden meteorologischen Theorien. Abbildung 5 zeigt eine Karte der Temperaturen in Nordamerika am 27. Februar 2008. Extremtemperaturen an irgendeiner Stelle treten auf, wenn Luftbewegungen Luft von den kältesten bzw. wärmsten Orten auf der Karte transportieren. Nun wird erwartet, dass der Temperaturgegensatz zwischen niedrigen und hohen Breiten in einem wärmeren Klima abnimmt [was natürlich in jedem Jahr beim Wechselspiel Sommer ↔ Winter auch beobachtet wird! Anm. d. Übers.] Folglich wird die Bandbreite möglicher Temperaturextreme kleiner werden. Wichtiger noch ist aber die Tatsache, dass die Luftbewegungen, die diese Temperaturen anderswohin transportieren, aus einem Prozess resultieren, den man barokline Instabilität nennt. Diese Instabilität ergibt sich aus der Ableitung des oben erwähnten Temperaturgegensatzes. Folglich werden diese Winde in einer wärmeren Welt schwächer und weniger in der Lage sein, Extremtemperaturen in entferntere Gegenden zu transportieren. Behauptungen stärkerer Extreme der Temperatur ignorieren einfach grundlegende physikalische Prinzipien. Wenn sie von der Öffentlichkeit trotzdem bereitwillig akzeptiert werden, beruht das ausschließlich auf der Unwissenheit derselben.

Die Behauptungen bzgl. Extremwetter gehen über den normalen Gebrauch irreführender Behauptungen noch hinaus. Sie steigern sich oftmals zu Behauptungen des genauen Gegenteils dessen, was in Wirklichkeit passiert. Ziel dieser Behauptungen ist es, so ängstigend wie nur irgend möglich zu klingen, und wenn dies es erforderlich macht, das genaue Gegenteil der wirklichen Lage zu behaupten, dann sei es.

Anstieg des Meeresspiegels:

Der global gemittelte Meeresspiegel scheint seit tausenden von Jahren mit einer Rate von etwa 6 Inches [ca. 15 cm] pro Jahrhundert gestiegen zu sein. Bis zum Einsatz von Satelliten wurde der Meeresspiegel im Wesentlichen mit Tidenmessungen gemessen. Diese messen das Niveau der Meeresoberfläche relativ zum Niveau der Landoberfläche. Unglücklicherweise ändert sich aber auch das Niveau der Landoberfläche, und wie Emery and Aubrey zeigen, sind tektonische Bewegungen an vielen Stellen der Hauptgrund für Änderungen. Ab dem Jahr 1979 wurde der tatsächliche Meeresspiegel mit Satelliten vermessen. Die Ergebnisse lagen überraschend nahe den Schätzungen aus den Tidenmessungen zuvor, wenn auch geringfügig höher. Aber Wunsch et al. haben schon darauf hingewiesen, dass es unzulässig ist, geringe Änderungen aufgrund der Änderung des Messverfahrens gleich als Beschleunigung zu interpretieren. Wie auch immer, die Änderungen sind gering im Vergleich zu den Behauptungen gefährlicher Änderungen. Allerdings haben schon Anfang der achtziger Jahre Befürworter des Erwärmungs-Alarms wie S. Schneider gesagt, dass sich der Meeresspiegel hervorragend als Taktik der Angsterzeugung eignet. Die Tatsache, dass Personen wie Al Gore und Susan Solomon (ehemals Leiterin des Scientific Assessment beim IPCC) stark in Eigentum an Küsten investiert haben, stützt die Annahme, dass das Ganze viel eher propagandistisch als wissenschaftlich ist.

Arktisches Meereis:

Satelliten haben das Meereis der Arktis (und um die Antarktis) seit dem Jahr 1979 überwacht. Jedes Jahr gibt es einen ausgeprägten Zyklus, bei dem die fast vollständige Winter-Eisbedeckung in jedem Sommer erheblich reduziert wird. Während dieses Zeitraumes erfolgte in der Arktis ein merklicher Abwärtstrend der sommerlichen Eisbedeckung (in der Antarktis war es umgekehrt!), während sich die Eisbedeckung während der letzten Jahre jedoch stabilisiert zu haben scheint. Im Zeitmaßstab von Klimaänderungen sind 40 Jahre natürlich nur ein ziemlich kurzes Intervall. Dennoch gab es die unvermeidlichen Versuche, kurzfristige Trends so zu extrapolieren, dass Behauptungen in die Welt gesetzt worden waren, denen zufolge die Arktis schon jetzt hätte eisfrei sein sollen. Die Extrapolation kurzfristiger Trends ist offensichtlich ungeeignet. Extrapoliert man Temperaturänderungen von der Morgen- bis zur Abenddämmerung, würde sich schon nach Tagen ein überkochendes Klima ergeben. Dies wäre idiotisch. Es sieht so aus, als ob die Extrapolation der sommerlichen arktischen Eisbedeckung genauso idiotisch sein könnte. Außerdem sind die Daten alles andere als perfekt, wenngleich auch die Überwachung mit Satelliten sehr viel besser war als das, was man zuvor hatte. Die Satelliten könnten von Schmelzwasser bedeckte Eisflächen als offenes Wasser ansehen. Außerdem muss die Temperatur nicht unbedingt der Hauptgrund einer reduzierten Meereisbedeckung sein. Sommereis neigt dazu, zerbrechlich zu sein, und sich ändernde Winde spielen eine wichtige Rolle beim Transport von Eis aus der Arktischen See hinaus. Die sich ändernde sommerliche Eisbedeckung mit Klimawandel in Zusammenhang zu bringen, ist fragwürdig. Bestehende Klimamodelle prophezeien das beobachtete Verhalten kaum übereinstimmend. Prophezeiungen für das Jahr 2100 reichen von gar keiner Änderung bis zum vollständigen Verschwinden. Folglich kann keine Rede davon sein, dass das Verhalten des Meereises irgendeine plausible Prophezeiung bestätigt.

Manchmal heißt es, dass Bedenken hinsichtlich des Verschwindens des arktischen Meereises bereits im Jahre 1922 ein Thema waren, was zeigt, dass ein solches Verhalten bis heute alles andere als einmalig ist. Die damals verwendeten Daten stammten aus der Umgebung von Spitzbergen. Ein Meeresbiologe und Klima-Campaigner hat argumentiert, dass dies damals als ein lokales Phänomen beschrieben worden war, aber trotz der Behauptung sind die vom Autor präsentierten Beweise alles andere als aufschlussreich. Unter Anderem war der Autor sehr selektiv hinsichtlich seiner Wahl der ,Beweise‘.

Alles, was man bis hier sagen kann ist, dass das Verhalten des arktischen Meereises eines der zahlreichen Phänomene ist, mit denen die Erde aufwartet. Und zum Verständnis dieser Phänomene fehlen uns die erforderlichen Aufzeichnungen. Es zahlt sich möglicherweise aus anzumerken, dass schmelzendes Meereis nichts zum Anstieg des Meeresspiegels beiträgt. Außerdem hat die Menschheit lange von der Öffnung der Nordwest-Passage geträumt. Es ist komisch, dass dies, inzwischen ein paar mal geschehen, jetzt als Alarm dargestellt wird. Aber natürlich gilt auch die Aussage von Mencken: „Das Ziel praktischer Politik ist es, die breite Masse alarmiert zu halten (und folglich begeistert folgt, wenn man sie in Sicherheit bringt) durch eine endlose Reihe von Kobolden, wobei die meisten davon rein imaginär sind“. Die Umweltbewegung hat dieses Ziel noch weit über das hinausgehoben, was Mencken anmerkte.

Eisbären:

Ich habe den Verdacht, dass Al Gore erhebliche Bemühungen hinsichtlich der von ihm angepeilten Gruppen aufgewendet hat, um die bemerkenswerte Effektivität des Narrativs zu bestimmen, dass der Klimawandel die Eisbären in Gefahr bringen würde. Sein Gebrauch einer offensichtlichen Photomontage eines pathetischen Eisbären auf einer kleinen schwimmenden Eisscholle deutet darauf hin. Susan Crockford, eine Spezialistin der Eisbär-Evolution, wies darauf hin, dass es tatsächlich zu einem bedeutenden Rückgang der Population in der Vergangenheit gekommen war aufgrund von Jagd und davor von einer kommerziellen Verwendung des Fells der Eisbären. Dies hat zu erfolgreichen Schutzmaßnahmen geführt und in der Folge zu einer so erfolgreichen Erholung der Eisbär-Population, dass die Jagd inzwischen teilweise wieder erlaubt ist. Es gibt keine Beweise dafür, dass Änderungen der sommerlichen Eisbedeckung irgendwelche negativen Auswirkungen auf die Population haben, und angesichts der Tatsache, dass Eisbären hunderte Kilometer weit schwimmen können, gibt es auch keinen Grund für diese Annahme. Nichtsdestotrotz waren die Bedenken mit Bezug auf Klima für die kleine Gemeinschaft der Eisbär-Experten eine offensichtliche Attraktion.

Ozean-Versauerung:

Dies ist eine weitere jener obskuren Behauptungen, welche ängstigend klingt, einer genauen Überprüfung aber nicht standhält. Seit der Angsterzeugung bzgl. des sauren Regens hat man bemerkt, dass die Öffentlichkeit immer alarmiert reagiert, wenn das Wort ;Säure‘ irgendwo auftaucht. Tatsächlich ist der Ozean viel eher basisch als sauer (d. h. der pH-Wert liegt immer deutlich über 7, und es ist unmöglich, dass ein steigender atmosphärischer CO2-Gehalt diesen Wert unter 7 drückt. Werte über 7 sind basisch, Werte unter 7 sauer). Die vermeintlichen Änderungen beziehen sich einfach darauf, dass der Ozean etwas weniger basisch wird. Allerdings würde einer solchen korrekteren Beschreibung das Element der Angsterzeugung fehlen. Wie üblich ist an dieser Behauptung so viel falsch, dass es den Rahmen dieses Beitrages sprengen würde, all diese Falschheiten zu benennen. Ich empfehle dazu diese Quelle.

Korallensterben:

Der vermeintliche Tod von Korallenriffen wird teilweise mit dem Thema Versauerung verknüpft, und wie wir sehen, ist diese Verknüpfung fast das genaue Gegenteil dessen, was behauptet wird. Eine Erwärmung als solche soll außerdem zur Korallenbleiche führen. Eine typische alarmistische Präsentation dazu gibt es hier.

Der Beitrag ist paywalled, aber über die meisten Universitäten hat man Zugang zu Nature. Die vernünftige Erwiderung auf diese Studie findet sich hier.

Wie der Autor ausführt, hat die Bleiche allgemeine Ursachen ohne Erwärmung. Sie ist außerdem alles andere als eine Todesspirale für die Korallen, welche eine substantielle Kapazität aufweisen, sich davon zu erholen. Dieser Artikel hier ist etwas polemisch, aber im Wesentlichen korrekt.

Globale Erwärmung als Ursache für Alles:

Wie wir sehen, gibt es eine Tendenz, für alles, was irgendwie misslich ist, die globale Erwärmung verantwortlich zu machen. Das absurde Ausmaß dieser Tendenz wird hier illustriert. Das hat jedoch die EPA nicht davon abgehalten, diesen Unsinn heranzuziehen, um große Gesundheits-Vorteile aufgrund ihrer Klimawandel-Politik in Anspruch zu nehmen. Darüber hinaus fürchte ich, dass mit so vielen Behauptungen immer die Frage im Raum steht ,Was ist mit…?‘ Kaum jemand hat die Zeit und die Energie, sich mit der ungeheuren Anzahl von Behauptungen zu befassen. Glücklicherweise sind die meisten davon aus sich selbst heraus absurd. Das Magazin Nation stellte sich jüngst in dieser Hinsicht als eine Art Champion heraus. CO2, das sollte man betonen, ist kaum giftig. Im Gegenteil, es ist unabdingbar für alles Leben auf unserem Planeten, und ein Niveau um 5000 ppm wird als sicher in unseren U-Booten und in der ISS-Weltraumstation angesehen. Der Nation-Artikel ist dahingehend typisch, dass er mit wenigen Sätzen viele bizarre Behauptungen aufstellt. Es wird argumentiert, dass ein Runaway-Treibhauseffekt auf der Venus zu Temperaturen führten, die hoch genug sind, um Blei zu schmelzen. Natürlich kann niemand behaupten, dass die Erde Gegenstand eines solchen Runaway-Effektes ist, aber selbst auf der Venus ist die heiße Oberfläche hauptsächlich die Folge der viel größeren Nähe der Venus zur Sonne und die Existenz einer dichten Wolkenschicht von Schwefelsäure, welche den Planeten überdeckt. Damit in Beziehung steht der Mars, dessen Atmosphäre deutlich mehr CO2 enthält als die Erdatmosphäre, der aber wegen der größeren Entfernung zur Sonne sehr kalt ist. Wie wir bereits viele Male gesehen haben, sind derartige Dinge bloße Details, wenn es darum geht, die Öffentlichkeit zu ängstigen.

Abschließende Bemerkungen:

Die Akkumulation falscher und/oder irreführender Behauptungen wird oftmals als der ,überwältigende Beweis‘ für eine bevorstehende Katastrophe apostrophiert. Ohne diese Behauptungen kann man sich legitim fragen, ob es überhaupt irgendwelche Beweise gibt.

Trotz all dem war Klimawandel die vermeintliche Begründung für zahlreiche politische Maßnahmen, welche zum allergrößten Teil mehr Schaden [auf Deutsch beim EIKE hier] mit sich gebracht haben als der vermeintliche Klimawandel verursachen soll. Die Maßnahmen haben die offensichtliche Kapazität, noch viel mehr Schaden anzurichten. Das vielleicht beste, was man hinsichtlich dieser Bemühungen sagen kann ist, dass sie kaum Auswirkungen haben, weder auf das CO2-Niveau noch auf die Temperatur – trotz der immensen Kosten dieser Maßnahmen.

Dies sind relativ gute Nachrichten, gibt es doch reichliche Beweise dafür, dass beide Änderungen [CO2 und Temperatur] wahrscheinlich vorteilhaft sind, wenn man einmal von der horrenden Geldverschwendung für diese Maßnahmen absieht.

Ich habe mich hier nicht detailliert über die Wissenschaft ausgelassen, aber es gibt eine Sache, die bei jedem intelligenten Leser Skeptizismus auslösen sollte. Das System, mit dem wir es hier zu tun haben, besteht aus zwei turbulenten Flüssigkeiten, die miteinander in Wechselwirkung stehen. Sie befinden sich auf einem rotierenden Planeten, welcher von der Sonne unterschiedlich aufgeheizt wird. Ein vitaler Bestandteil der atmosphärischen Komponente ist Wasser in fester, flüssiger und gasförmiger Form, und die Änderungen des Aggregatzustandes haben riesige energetische Auswirkungen. Das Energiebudget dieses System involviert Absorption und Re-Emission von etwa 200 W/m². Eine Verdoppelung des CO2-Gehaltes involviert eine Durchdringung dieses Budgets um 2%. Das gilt auch für kleine Änderungen der Bewölkung und anderer Elemente, und derartige Änderungen sind normal. Angesichts dieses komplexen Systems mit multiplen Faktoren – wie groß ist da die Wahrscheinlichkeit, dass das Klima (welches selbst durch eine Vielzahl von Variablen beschrieben wird und nicht nur durch Temperatur-Anomalien) von dieser 2%-Durchdringung einer einzigen Variablen gesteuert wird? Wer das glaubt, der glaubt auch an Zauberei. Stattdessen sagt man uns, dass daran zu glauben ,Wissenschaft‘ ist. Eine derartige Behauptung könnte ein Hinweis darauf sein, dass da irgendetwas fehlt. Wissenschaft ist ein Zustand der Untersuchung und keine Struktur des Glaubens.

Richard Lindzen is the Alfred P. Sloan Professor of Atmospheric Sciences, Emeritus at Massachusetts Institute of Technology.
Link: http://merionwest.com/2017/04/25/richard-lindzen-thoughts-on-the-public-discourse-over-climate-change/