Rundbrief der GWPF vom 29. Mai 2017

1) Während der letzten 20 Jahre ist Afrika sehr viel grüner geworden

Wissenschaftler haben zum ersten Mal quantifiziert, wie sich die Vegetation in ganz Afrika während der letzten 20 Jahre verändert hat. 36% des Kontinents wurden grüner, während es auf 11% der Fläche weniger grün wurde. Die Studie stellt in Frage, dass Afrika unter einem fortgesetzten Verlust von Bäumen und Buschland leidet. – Kristian Sjøgren, Science Nordic, 28. Mai 2017

2) Erholung des arktischen Meereises
Global Warming Policy Forum, 26. Mai 2017
Die Eisausdehnung in der Arktis ist in diesem Jahr um 800.000 km² größer als im vorigen Jahr zur gleichen Zeit:

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3) Versuche von Klimawissenschaftlern, Trumps EPA-Leiter zu diskreditieren, endeten mit dem Beweis, dass dieser recht hatte

Eine Studie sollte eine Behauptung von Scott Pruitt, dem von Präsident Trump berufenen Leiter der Umweltbehörde EPA, widerlegen, welche er bei der Anhörung anlässlich seiner Bestätigung erhoben hatte. Statt dessen erreichte die Studie das Gegenteil – sie wies nach, dass Pruitt recht hatte. Pruitt hatte behauptet, dass „die Erwärmung während der letzten 2 Jahrzehnte aufgehört habe“. Die Studie sollte nachweisen, dass diese Behauptung von aus Satellitenbeobachtungen abgeleiteten Temperaturwerten nicht gestützt werde, messen diese doch die unteren paar Kilometer der Atmosphäre. Auf der Grundlage dessen jedoch, was Pruitt tatsächlich im Januar vor dem Kongress ausgesagt hatte, weist die Studie im Wesentlichen nach, dass Pruitt recht hatte. Der Meteorologe Ryan Maue wies auf Twitter darauf hin, dass die in der Studie präsentierten Daten eine Verlangsamung der Erwärmung während der letzten 20 Jahre zeigen. Maue merkte auch an, wie die Autoren viele Studien zu dem „Stillstand“ als Referenzen nannten, es aber ablehnten, diesen Terminus auch in ihrer Studie zu verwenden. – Michael Bastasch, Daily Caller, 25. Mai 2017

4) Fürs Erste lehnt Trump es ab, klein beizugeben, endete doch der G7-Gipfel ohne Klima-Abkommen

Präsident Trump hat es abgelehnt, vor dem Druck der Führer der Welt bzgl. Klimawandel einzuknicken, und besteht darauf zu tun, „was das Beste für die USA ist“. Donald Trump sagt, dass er in dieser Woche seine ,letztendliche Entscheidung‘ treffen werde, ob die USA im Pariser Klima-Abkommen bleiben oder nicht. Die überraschende Ankündigung des Präsidenten erfolgte via Twitter Sonnabend früh, dem letzte Tag seiner ersten Auslandsreise. „Ich werde nächste Woche meine endgültige Entscheidung bzgl. des Paris-Abkommens treffen“, schrieb Trump. Zuvor hatte es der Präsident abgelehnt, einen Kommentar dazu abzugeben, als er dem intensiven internationalen Druck widerstand. Daily Mail, 27. Mai 2017

6) Klima-Essay des Papstes wird Trump nicht überzeugen. Er überzeugte nicht einmal Katholiken

Während des in gespannter und frostiger Atmosphäre verlaufenden Treffens von Präsident Trump mit dem Papst hat dieser dem Präsidenten ein Trennungs-Geschenk [a parting gift] überreicht: nämlich seine 165 Seiten starke Enzyklika Laudato Si, in welcher er seine Verpflichtung zu Maßnahmen gegen den Klimawandel umreißt. Aber Trump war niemals die Zielgruppe. Die entscheidende Frage lautet, ob die päpstliche Enzyklika, welche zwei Jahre vor der Pariser Klimakonferenz veröffentlicht worden war, während dieser zwei Jahre die Meinung unter den Katholiken geändert hat. Und unglücklicherweise lautet die Antwort „wahrscheinlich nicht“. Drei große US-Studien waren zu dem Ergebnis gekommen, dass liberale Katholiken durch die Enzyklika weitaus stärker motiviert und inspiriert worden sind als konservative Katholiken. Noch überraschender ist jedoch das Ergebnis, dass die Enzyklika die Polarisierung sogar noch hat zunehmen lassen. Forschungen der Yale University fanden heraus, dass nach der Veröffentlichung der Enzyklika die Anzahl der Katholiken, welche dem Papst als eine Informationsquelle zur globalen Erwärmung vertraut hatten, um ein Viertel zugenommen hat. Aber die Anzahl der Katholiken, die ihm erheblich misstrauten, hat sich verdoppelt. – George Marshall, Climate Home, 26. Mai 2017




Robuste natürliche Variabilität der Meeres­spiegel­anstiegs­rate bestätigt: Keine Korre­lation mit CO2-Antrieb

Allerdings haben Messungen der Meeresspiegel-Trends nicht mit diesem Narrativ kooperiert.

Tidenmessungen zeigen, dass es insgesamt eine substantielle Reduktion der Rate des Meeresspiegelanstiegs gegeben hat anstatt der erwarteten Beschleunigung.

Beispielsweise fand der UK-Ozeanograph Simon Holgate eine Abnahme der globalen Rate des Anstiegs um 29%, wobei die Rate während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts (1904 bis 1953) deutlich höher lag als während der zweiten Hälfte desselben (1954 bis 2003).

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Holgate, 2007: Es stellte sich heraus, die Rate der Änderung des Meeresspiegels während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts mit 2,03 ± 0,35 mm pro Jahr von 1904 bis 1953 deutlich höher lag im Vergleich mit der zweiten Hälfte des Jahrhunderts mit 1,45 ± 0,34 mm pro Jahr von 1954 bis 2003.

Eine kleine Stichprobe regionaler Ergebnisse von Tidenmessungen (Südwestpazifik, Japan) bestätigen die Verlangsamung des Anstiegs seit Mitte des 20. Jahrhunderts. Damit bestätigen sie, dass die höchsten Raten des Anstiegs aufgetreten waren, bevor menschliche CO2-Emissionen stark zu steigen begannen.

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Gehrels et al., 2012: Zwischen den Jahren 1900 und 1950 stieg der Meeresspiegel mit einer mittleren Rate von 4,2 ± 0,1 mm pro Jahr. Während der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts betrug die rekonstruierte relative Rate des Anstiegs 0,7 ± 0,6 mm pro Jahr. Unsere Studie ist konsistent mit einer ähnlichen Situation der relativen Änderung des Meeresspiegels, welche für das südliche Neuseeland rekonstruiert worden war.

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Sasaki et al., 2017: Die Variabilität des Meeresspiegels um Japan von 1906 bis 2010 wurde untersucht mittels eines regionalen Ozean-Modells zusammen mit gemessenen Daten und den historischen Simulationen der CMIP5-Modelle. Das regionale Modell reproduziert die beobachtete Variabilität des Meeresspiegels von Jahrzehnt zu Jahrzehnt, z. B. den hohen Meeresspiegel um das Jahr 1950, einen niedrigeren Meeresspiegel während der siebziger Jahre sowie einen Anstieg des Meeresspiegels während der letzten drei Jahrzehnte entlang der japanischen Küste. … Dass der wind-induzierte Anstieg entlang der japanischen Küste um 1950 genauso hoch war wie der jüngste Anstieg, unterstreicht die Bedeutung der natürlichen Variabilität bzgl. des Verständnisses regionaler Änderungen des Meeresspiegels im Zeitmaßstab von Jahrzehnten.

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Parker and Ollier, 2015: Die nominale Bestimmung des absoluten globalen Meeresspiegels mittels altimeter-basierter Satellitenbeobachtungen ist tatsächlich eher eine berechnetes Ergebnis als eine direkte Messung. Man erhält es durch Korrektur des Rohsignals der Satelliten-Altimeter-Messungen mittels Algorithmen, welche viele Gemeinsamkeiten mit Klimamodellen aufweisen. Unabhängig von irgendwelchen Problemen bei der Modellierung haben Carter et al. 2014 darauf hingewiesen, dass Schätzungen der Änderungen des Meeresspiegels mittels von Satelliten ermittelter Daten problematisch bleiben wegen der vielen Unsicherheiten bei der Datengewinnung und -verarbeitung. Im besonderen besteht eine Inkonsistenz zwischen den von verschiedenen Forschungsgruppen abgeleiteten Daten, wobei alle Ergebnisse abhängig sind von der Genauigkeit komplexer Adjustierungen, wobei Einigen eine unabhängige Verifikation fehlt, sowie von dem ernsten Problem, dass das erwünschte Signal im Rauschen der verwendeten Daten untergehen könnte. Viele Korrekturen an allen Satelliten-Altimeter-Messungen des Meeresspiegels seit 2003 hatten den Effekt, eine Meeresspiegel-Aufzeichnung zu verändern, die entweder gar keinen oder nur einen geringen Trend zeigte im Gegensatz zu Verfahren, die hohe Anstiegsraten projizierten.

Eine Aktualisierung der jüngsten PSMSL-Tabelle der säkularen Trends des relativen Meeresspiegels vom 14. Februar 2014 (www.psmsl.org) vergleicht die relativen Anstiegsraten, berechnet aus 2133 Tidenmessungen verschiedener zeitlicher Länge (Maximum 183 Jahre, Minimum 21 Jahre) mit den jüngeren, kürzesten Ablesungen, zumeist in Gebieten mit Absinken [der Landmasse] und einer sehr uneinheitlichen geographischen Abdeckung. Die mittlere Rate des Anstiegs aus den 2133 Tidenmesspunkten beträgt 1,04 ± 0,45 mm pro Jahr.

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Von der NOAA angenommene Rate des jüngsten Anstiegs aus Tidenmessungen: 1,7 bis 1,8 mm pro Jahr:

NOAA.gov

Hinzufügung der von der NOAA ,angenommenen‘ Rate des jüngsten Anstiegs im Vergleich mit dem Trend der langzeitlichen Rate:

Trends der menschlichen CO2-Emissionsraten (GtC/Jahr):

Keine Korrelation: Raten des Meeresspiegelanstiegs & CO2-Emissionsraten:

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Yndestad and Solheim, 2017: Deterministische Modelle auf der Grundlage der stationären Perioden bestätigen die Ergebnisse durch eine enge Korrelation mit lange bekannten solaren Minima seit dem Jahr 1000 und zeigen eine Periode des Modernen Maximums von 1940 bis 2015. Das Modell berechnet ein neues Sonnenflecken-Minimum vom Dalton-Typ etwa für die Jahre von 2025 bis 2050 sowie eine neue Periode des TSI-Minimums vom Dalton-Typ von etwa 2040 bis 2065. … Perioden mit wenigen Sonnenflecken sind verbunden mit geringer Sonnenaktivität und kalten Klimaphasen. Perioden mit vielen Sonnenflecken sind verbunden mit hoher Sonnenaktivität und warmen Klimaphasen.

Abbildung: Rekonstruierte Trends der solaren gesamt-Einstrahlung von 1700 bis 2003.

Abbildung: Offensichtliche Korrelation: TSI und (verzögerte) Änderungen der Rate des Meeresspiegelanstiegs

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Stoffel et al., 2015

Offensichtliche Korrelation: TSI und Temperaturverlauf auf der Nordhemisphäre

Link: http://notrickszone.com/2017/05/25/robust-natural-variability-affirmed-in-global-sea-level-rise-rates-no-correlation-with-co2-forcing/#sthash.MZAZMVKQ.dpbs

Übersetzt von Chris Frey EIKE




GWPF-Rundbrief vom 30. Mai 2017

Staaten Osteuropas revoltieren gegen das Pariser Klima-Abkommen

Die EU-Staaten Osteuropas zetteln hinter den Kulissen eine Revolte gegen das Pariser Klima-Abkommen an. Sie blockieren grundlegende Maßnahmen, welche zu ergreifen erforderlich ist, um das vor 18 Monaten unterzeichnete Versprechen einhalten zu können. Europa hatte dabei versprochen, seine Emissionen bis zum Jahr 2030 um 40% zu reduzieren, zumeist durch Überarbeitung bestehender Klimagesetze bzgl. Erneuerbarer, Energie-Effizienz und das Flaggschiff Emissions Trading System (ETS; = Zertifikate-Handel). Aber Dokumente, die Climate Home einsehen konnte, zeigen, dass die Visegrad-Staaten (siehe Bild unten) versuchen, all diese Bemühungen zu zerpflücken, zu blockieren oder zu verwässern – alles nach Art eines Rückzugsgefechtes, welches das Zurückfahren der Klimapolitik seitens Präsident Trump spiegelt. – Arthur Neslen, Climate Home, 29. Mai 2017

Klimapolitik der EU bedroht das, was von der europäischen Stahlindustrie noch übrig ist

Stahlkocher in Europa haben an die Führer der EU geschrieben und diese gedrängt, die Industrie nicht mit zusätzlichen Kosten bzgl. Kohlenstoff-Emissionen zu belasten. Diese würden sie nicht mehr wettbewerbsfähig gegenüber ausländischen Konkurrenten werden lassen und die Gefahr von Arbeitsplatz-Verlusten und Schließungen von Werken heraufbeschwören. Ein Entwurf zur Reform des ETS der EU nach dem Jahr 2020, dem das Europaparlament schon zugestimmt hat, zielt auf noch größere Einschnitte bei Treibhausgasen ab mit Schutz der energieintensiven Industrien. Die Direktoren von 76 Stahlproduzenten, darunter Arcelor-Mittal, Thyssen-Krupp in Deutschland und Voestalpine in Österreich sagen, dass die Reformen in dieser Form zu unauffangbaren Kosten führen werde sowie dazu, dass Verschmutzer von Herstellern in anderen Regionen erzeugt werden. Reuters, 29. Mai 2017

UK-Regierung strebt ,schwächere Klima-Vorschriften‘ an

Die Regierung von UK hat versucht, die EU dazu zu bringen, Klima- und Energie-Vorschriften abzuschwächen, als Theresa May offiziell die Brexit-Verhandlungen eröffnete. Dies geht aus Dokumenten hervor, welche Greenpeace einsehen konnte. Die Intervention einer Britischen Delegation unter Leitung des EU-Austrittsministers David Davis könnte darauf hindeuten, dass die Regierung Klimavorschriften der EU abschwächen werde, wenn diese nach dem Austritt des Landes in UK-Gesetze übergeführt werden, sagte Greenpeace. – renews, 29. Mai 2017

Die ,Geschäftsgrundlage‘ für Paris hat sich in Luft aufgelöst

Die ökonomischen Auswirkungen des Paris-Abkommens stellen sich ganz anders dar, wenn man sie in aller Vollständigkeit betrachtet. Die bizarre Prämisse der Klimawandel-Befürworter lautet, dass sich ökonomische Fortschritte daraus ergeben, dass man den Zugang zu reichlichen, zuverlässigen und bezahlbaren Energiequellen beschneidet. Da spielt es keine Rolle, dass dies den Erfahrungen vieler Europäischer Nationen widerspricht, die stark in erneuerbare Energie investiert haben. Nach der „aggressiven und rücksichtslosen Ausweitung von Wind und Solar“ in Deutschland erklärte beispielsweise das Magazin Der Spiegel im Jahre 2013, dass Energie zu einem „Luxus-Gut“ geworden sei. Offensichtlich ist es diesmal anders. Einige Staaten haben gedroht, die USA zu bestrafen, falls diese sich aus den Bemühungen zurückziehen. Länder, die ihrer eigenen Industrie Kosten auferlegen im Zuge des Paris-Abkommens beklagen, dass sie im Nachteil seien, falls die USA nicht Gleiches tun. Offensichtlich ist die Botschaft bei ihnen nicht angekommen, wonach grüne Energie eine ökonomische Wohltat für jedermann ist, der darin involviert ist. – Cliff Forrest, The Wall Street Journal, 30. Mai 2017 (paywalled)

EU-Kommission: Kohlenstoffpreis muss um das zehn- bis zwanzigfache steigen, um die in Paris gemachten Versprechungen zu erfüllen

Das EU-Ministerium für das Management Schönen Wetters sagt, dass der künstliche Preis von Kohlenstoff-Zertifikaten um eine oder zwei Größenordnungen steigen muss, falls man eine Chance haben will, die „Klimaziele“ zu erreichen. In gewisser Weise hat es recht – der Preis für Kohlenstoff muss sehr stark steigen, um die Menschen dazu zu bewegen, sich anderen Energiequellen zuzuwenden, weil diejenigen Energiequellen, die Kohlendioxid erzeugen, so glückselig billig sind. Andererseits hätte dies zur Voraussetzung, dass die IPCC-Modelle richtig sind und die Weltwirtschaft dieses brutale Management überleben würde. Es wird nicht erwähnt, welche Auswirkungen so etwas auf die Strompreise haben würde. Jo Nova, 30. Mai 2017

Die Erzeuger, nicht die Verbraucher, kontrollieren jetzt das Stromsystem in UK

Eine kürzlich herausgegebene Pressemitteilung des UK-Netzbetreibers TSO zeigt, dass das Interesse der Verbraucher nicht mehr die treibende Kraft ist. Das System wird jetzt betrieben zur Bequemlichkeit und zum Vorteil der Stromerzeuger. Bislang waren die Prognostiker damit beschäftigt vorherzusagen, „wie viel Strom gebraucht werden wird“. Aber mit dem Aufkommen eines von Erneuerbaren dominierten Netzes sind sie jetzt damit beschäftigt vorherzusagen, wie viel Strom erzeugt werden wird. Die Bedeutung dieser Änderung kann gar nicht zu hoch überschätzt werden. Der Verbraucher ist erst in zweiter Linie von Interesse, und die Interessen der Erzeuger stehen jetzt im Brennpunkt der Aufmerksamkeit des Nationalen Netzes. Falls UK wieder aufblühen soll, muss die nächste Regierung in UK diese irrige Umkehrung der Prioritäten ansprechen. – John Constable, GWPF Energy, 29. Mai 2017

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Meerespegel steigt drei Mal so stark an – ohne dass sich an dessen Verlauf etwas verändert hat

klimaretter.info, 25. Mai 2017: [1] Forschung Meeresspiegel steigt dreimal schneller
Der Anstieg des Meeresspiegels beschleunigt sich. Seit den 1990er Jahren sind die Weltmeere deutlich stärker angestiegen als in den Jahrzehnten davor. Das geht aus einer Studie des Forschungsinistuts Wasser und Umwelt (FWU) der Universität Siegen hervor, die im Fachmagazin Proceedings of the National Academy of Science (PNAS) veröffentlicht wurde. „Der Meeresspiegel steigt heute etwa dreimal so schnell wie über das gesamte 20. Jahrhundert“, sagte der Ingenieur Sönke Dangendorf von der Universität Siegen mit Blick auf die Studienergebnisse.

Nun schaut der Autor immer wieder nach, was „der Meerespegel“ macht und konnte einen verstärkten Anstieg bisher trotz vieler Recherchen nirgens finden. Und wichtig: Er steht mit dieser Meinung bei Weitem nicht alleine da.

Nicht der Meerespegel steigt verstärkt, sondern früher wurde er (angeblich) nicht richtig ermittelt

Erst wenn man in der Publizierung weiter nach unten liest, wird die „neue Erkenntnis“ klar:
[1] … Bisherige Messergebnisse werden durch die Studie korrigiert. Demnach ist der weltweite mittlere Meeresspiegel zwischen 1902 und 1990 langsamer angestiegen als bislang angenommen.

Es ist also nicht so, dass der Pegel aktuell schneller steigen würde als bisher bekannt. Nein, früher stieg er (angeblich) langsamer, als bisher angenommen. Und wenn er früher langsamer stieg, dann steigt er rein rechnerisch heute trotz gleich bleibender Geschwindigkeit im Vergleich rein numerisch schneller. Dieses (gewünschte) Ergebnis liefert der mathematische Dreisatz.

Diese Kunst, geforderte Anstiege so in die richtige Richtung zu drehen, kennt man von den Temperatur-Adjustierungen. Kein Wunder, dass sie beim Meerespegel-Verlauf ebenfalls gerne angewandt wird.

Die bisherigen Tidenpegelverläufe verändert sich dadurch nicht

Sieht man in den Pegelverläufen nach, lässt sich jedoch nichts davon feststellen. Der Grund ist, dass nicht die alten Pegel neu berechnet wurden, sondern der Einfluss des Klimawandels auf diese. „Niedriger“ geworden“sind also nicht die alten Pegel, sondern der Klimaeinfluss, welcher sich nach dem Herausrechnen der vielen anderen, Pegel-beeinflussenden Naturgrößen wie Luftdruck, Temperatur und vertikalen Landverschiebungen ergibt. Das kann man (angeblich) inzwischen immer genauer, da man es ergänzend simuliert – und auch, indem man zusätzlich eine neue Berechnungsmethoden einführt, weil die Altvorderen bisher zu dumm dazu waren:
Uni Siegen Pressemitteilung: [4] Das Team hat darüber hinaus eine neue Methode zur Berechnung des globalen Meeresspiegels entwickelt. Der Ozean wird dazu in verschiedene Regionen eingeteilt. Diese werden in der Analyse in Relation zu ihrer jeweiligen Fläche unterschiedlich stark gewichtet.

Wer an einer Küste wohnt, hatte deshalb weder früher, noch heute einen anderen Wasserstands-Pegel. Verändert haben sich nach der Studie nur die Erklärungen dafür.
Dies wird die „Regierungsfürsten“ der Inselatolle jedoch sicher nicht davon abhalten, sich auf die Studienüberschrift zu beziehen und den auch dank deutscher Gelder immer voluminöser werdenden Klimahilfsfonds anzuzapfen. Nachdem (aufgrund ihrer vielen getätigten Aussagen, welche eine vorwiegende Unkenntnis zum sich stetig wandelnden Klima belegen) angenommen werden muss, dass Frau Hendricks von der Klimaberaterin C. Kemfert so beraten wird, wie diese fürs nach Information suchende Volk auf ihrer klimaretter-Homepage publiziert, können sich diese auch ziemlich sicher sein, dass Frau Hendricks den (Hinter-)Grund zur alarmistischen Überschrift nicht kennt.

Liefern Satelliten genauere Daten?

Die Bildunterschrift bei klimaretter (Bild im Originalartikel): [1] Satelliten liefern genauere Daten und zeigen, dass die Meere heute schneller ansteigen, ist ebenfalls (bewusst) irreführend. Die Satellitenmessungen beginnen erst nach dem Jahr 1992. Frühere Daten, um einen Unterschied mit gleicher Messmethode zu belegen, gibt es deshalb darüber nicht. In der Studie wurden aber bewusst diese Lageräpfel (Tidenpegel) mit frisch geernteten Birnen (Satellitendaten) verglichen:
[2] Universität Siegen: … from 1.3 to 2 mmy−1. … Our reconstructed GMSL trend of 1.1 ± 0.3 mmy−1 (1σ) before 1990 falls below previous estimates, whereas our estimate of 3.1 ± 1.4 mmy−1 from 1993 to 2012

Nun weiß auch jeder, der sich damit beschäftigt, dass die Satellitenpegel nicht die Küstenpegel, sondern die in den Ozeanen ab ca. 100 km von den Küsten entfernt messen. Und diese beiden Regionen unterscheiden sich beim Pegelanstieg erheblich.
Während die Tiden-Pegelstationen – dort, wo der Mensch mit Siedlungsgebieten betroffen ist – weiterhin global um die 2,1 mm / pa Pegelanstieg messen – komischer Weise auch auf den Südseeatollen mitten im Pazifik – , messen die Satelliten in den Ozeanen höhere Werte von 2,9 … 3,2 mm / pa (Quelle: wiki Bildungsserver: Aktueller Meeresspiegelanstieg).
Wer schon über Ozeane gefahren ist, wundert sich zwar, wie man bei dem hohen und sich ständig ändernden Wellengang von der Weltraumgrenze aus auf Zehntel-mm genau Abstände messen kann (was man auf der Erde den Pegelstationen nicht zutraut), die bis zu 150 m tiefen, durch Unterschiede in der Erdanziehung entstandenen „Löcher“ in den Ozeanen und Höhenäderungen durch Wind und dadurch entstehende, gewaltige Strömungsstaus herausrechnet und „begradigt“, aber mit vielen Adjustierungen und Algorithmen soll es gelingen.
Eine Feststellung, welche der Autor in der Klimawissenschaft häufig findet: Wenn viele Klimawissenschaftler sich um etwas kümmern, kommen immer genauere Ergebnisse heraus (die in der normalen Messtechnik teils undenkbar sind) – wenn sich viele Politiker um etwas kümmern, kommt nie etwas heraus, mit der einzigen Ausnahme: Beim Klimawandel (Welt-Klimavertrag).
Ganz böse Zungen behaupten, dafür gäbe es im ganzen Universum nur einen einzigen, ausreichend starken Treiberfaktor, der das bewirken kann: Geld.

Auch die Satelliten-Pegeldaten sind „menschengemacht“

Auf ScienceScepticalBlog kam zum Thema der Satellitendaten-Genauigkeit und deren Adjustierungen einst eine gut gemachte Zusammenfassung, die sich lohnt im vollständigen Original gelesen zu werden, anbei Auszüge:
ScienceScepticalBlog: [3] Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel

Bild 1 [3] Urdaten der zwei Messsatelliten vor der Adjustierung

 

Bild 2 [3] Satelliten-Pegelverlauf vor der Adjustierung

Bild 3 [3] Satelliten-Pegelverlauf nach der Adjustierung

ScienceScepticalBlog: [3] Beschleunigt sich der Anstieg des Meeresspiegels?
Wobei diese Zahl einen durchaus stutzig machen kann. Wenn man sich die verfügbaren Pegeldaten aus der ganzen Welt ansieht (Permanent Service for Mean Sea Level PSMSL, hier eine Liste der NOAA mit Stationen längerer Messhistorie und den zugehörigen Trends), hat man Schwierigkeiten, überhaupt Stationen zu finden, an denen ein ähnlich hoher Wert für den Meeresspiegelanstieg gefunden wird. Jetzt sollte aber der von den Satelliten gemessene Wert, wenn er denn sinnvoll ist, in erster Näherung den Durchschnitt der globalen Messtationen repräsentieren.
Der Versuch einen solchen Durchschnitt zu ermitteln wurde bislang von verschiedenen Autoren mithilfe unterschiedlicher Methodiken unternommen. Die gefundenen Werte bewegen sich alle im Bereich zwischen 1-2 mm Anstieg pro Jahr (10-20 cm in 100 Jahren). Keiner der Autoren sah auch nur annähernd Werte, welche den 3,1 mm/Jahr der Satelliten auch nur nahe kamen. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Arbeiten
(Anm.: Bild 4)

Bild 4 [3] Tabellierte Tiden-Pegelanstiege aus verschiedenen Studien

[3] Skeptiker John Daly: „Es wurde der Weltöffentlichkeit, den Medien und den politischen Entscheidern immer der Eindruck vermittelt, dass der Anstieg der Meeresspiegel von 18 cm im vergangenen Jahrhundert eine gemessene Größe wäre, die nicht zur Diskussion stünde. Was größtenteils nicht bekannt ist, ist der Umstand, dass diese Größe in weiten Teilen das Produkt von Modellen, und nicht von Messungen ist, und daher sehr wohl diskussionswürdig, ganz besonders da die Meeresspiegeldaten in vielen Teilen der Welt nicht den IPCC Annahmen entsprechen.“

Es muss nicht immer alles ganz richtig sein, was klimaskeptisch berichtet wird. Jedoch, in der Klimawissenschaft findet sich einfach zu oft das Spiel, dass die Daten, um Adjustierungen nachverfolgen zu können, nicht veröffentlicht werden.
Falls die (angeblich) durch Herrn Trump initiierte Aktion, die Klimadaten zu „retten“ wirklich so durchgeführt wurde, dass sie dadurch auffindbar geworden sind, hat Herr Trump ein wirklich gutes Werk für die (unabhängige) Klimaforschung getan.

Warum haben die Simulationen die Fehler nicht erkannt?

Seit über zwanzig Jahren werden Temperatur und Tidenpegel in die Zukunft und zurück mit angeblich hoher Genauigkeit simuliert.
klimafakten.de: Fakt ist: Computermodelle können das Klimasystem Erde mittlerweile gut simulieren
… Trotz einiger Unschärfen gelingt es dank komplexer Modelle und leistungsfähiger Computer längst, bisherige Klimaentwicklungen verlässlich zu rekonstruieren und künftige Entwicklungen zu projizieren …

Würde an der Studie etwas stimmen, wären im Umkehrschluss jedoch alle diese Simulationen gravierend falsch geeicht. Trotzdem trafen und treffen sie die Verläufe nach Lehrmeinung immer „verblüffend genau“ (Anmerkung: Dass die Simulationen in Wirklichkeit in der Mehrzahl recht hoffnungslos daneben liegen, zeigen alleine schon die Simulationsprojektionen des vom DWD veröffentlichten Klimaatlas Deutschland).

Dieses Thema – warum laufend neue, bisher nicht ausreichend bekannte Klimaparameter entdeckt werden, die mit den bisher falsch kalibrierten Simulationen berechneten Verläufe aber immer „stimmten“, wäre eine eigene Studie wert.

Studien werden oft von Menschen geschrieben, die noch weiter kommen möchten

Wenn man nun auf der Institutsseite Der Universität Göttingen liest:
Die jährliche General Assembly der European Geosciences Union (EGU) fand vom 23.04. bis zum 28.04. in Wien statt.
Rund 14.500 WissenschaftlerInnen aus allen Bereichen der Geowissenschaften stellten in unterschiedlichsten Vortrags-, Poster- und PICO-Sessions aktuelle Forschungsergebnisse vor.
Sönke Dangendorf, Jessica Schmidt und Marius Ulm vom Forschungsinstitut Wasser und Umwelt der Universität Siegen trugen je einen Beitrag zur Konferenz bei,
ahnt man, dass es mehr als sehr schwer – eigentlich unmöglich – ist, sich aus 14.500 Wissenschaftler*innen mittels einer Pinnwand oder einem kleinen Vortrag hervorzuheben.

Andererseits ist bekannt, wie leicht es zum Beispiel einem Professor Schellnhuber gelingt, seitdem seine Aussagen immer hanebüchener werden [6] und er sich öffentlich gekonnt narzistisch-betroffen präsentiert, mediale Aufmerksamkeit und „Ehren“ zu erringen:
FAZ: [7]
Hans-Joachim Schellnhuber, zweifellos eine der schillerndsten Figuren in der Klimaforschung und einer der klügsten, eifrigsten, scharfzüngigsten und schon deshalb auch umstrittensten intellektuellen Freischwimmer im politischen Haifischbecken,
so dass dessen Genialität an „klimatheologischen Eingebungen“ sogar der Papst erkannt hat.

Nicht zu vergessen auch die Klimaberaterin C. Kemfert, welche mit vielleicht mittelmäßiger Sachkenntnis, dafür aber ebenfalls konsequent betriebenem Alarmismus [8] und gekonnter, medialer Präsentation im gendergerechten Klimakampf herausragt und in viele Ämter aufsteigen konnte.

Und Siegen lernen kann man nur von den Siegern. Beim Klimawandel bedeutet dies, dass ein Forscher, der nur ehrlich forscht, in der Masse der Gleichen hoffnungslos untergeht. Ausschließlich, wer die Alarmrhetorik beherrscht und auf dieser Klaviatur perfekt spielen kann, hat Chancen.

Der noch etwas anfängerhafte Versuch ist erkennbar. In der Datenbehandlung:
-Da ein verstärkter Anstieg nicht messbar ist, werden die Daten angepasst, indem man die Vergangenheit zusätzlich senkt und die Zukunft ausreichend hebt,
-und in den Zufügungen, die den eigenen Bildern widersprechen: [1] „Im 21. Jahrhundert kommt das Abschmelzen der großen Eis-Schilde in Grönland und der Antarktis hinzu“, sagte Dangendorf. Das werde zu einem immer dominanteren Faktor für den globalen Meeresspiegel-Anstieg – für tief liegende bewohnte Küsten ein erhebliches Risiko …(siehe dazu das passende Bild 9 aus seiner Dissertation).
Immerhin hat die Studie damit schon den Weg auf die (gegenüber dem EIKE-Ranking) eher selten angeklickte Seite der Klimaberaterin geschafft. Es kann für den Forscher also nur noch besser werden.

Der Forscher fand in den Messdaten keinen Alarm

Ein Blick in die Dissertation von Herrn Dangendorf – einem der Studienverfasser – zeigt, dass dieser darin die Tidenverläufe der Nordsee, vor allem der Deutschen Bucht analysiert hat [5]. Zumindest in seiner Dissertation konnte er dort nichts alarmistisches finden (Bilder 5 – 8), aber es gelang ihm, es in Zukunfts-Simulationen darzustellen (Bild 9).
Als Anlage Bilder aus der Dissertation [5], welche zeigen, wie Langzeitpegel in der realen Natur verlaufen.

Bild 5 [5] Pegeltrendverlauf Deutsche Bucht. Durch Wahl eines geeigneten Zeitraums ist jede Aussage möglich.

Jahreszeitliche Langzeit-Pegelverläufe Cuxhaven

Bild 7 [5] Jahreszeitliche Pegelverlaufs-Trends Cuxhaven

Langzeit-Pegelverläufe Nordsee

Bild 9 [5] Projektionen Nordsee-Pegelverläufe bis 2100

Gerade konnte man in den Nachrichten lesen, was der neue Hoffnungsträger einer mittelgroßen Partei Wichtiges von sich gab:

DIE WELT, Freitag, 26. Mai 2017: … „Keine politische Kraft darf zu keiner Zeit falsche Nachrichten verbreiten“, betonte Schulz.
Man stelle sich vor, unsere Abgeordnetenriege würde über den Klimawandel auf einmal so kritisch wie Herr Trump reden. Da müssten unsere Medien, Greenpeace, BUND und die kirchlichen Hilfsorganisationen entweder gemeinsam in einem Putsch sofort die Regierung absetzen oder sich ein neues Land suchen.
Herr Maas war da als Jurist präziser. Er sagte es richtig herum: Politiker dürfen alles verbreiten, aber die Kritikmöglichkeit durchs Volk muss endlich abgeschafft werden.

Quellen

[1] klimaretter.info, 25. Mai 2017: Forschung Meeresspiegel steigt dreimal schneller

[2] Universität Siegen, Sönke Dangendorf at al.: Reassessment of 20th century global mean sea level rise

[3] ScienceScepticalBlog 2012: Was nicht passt wird passend gemacht – ESA korrigiert Daten zum Meeresspiegel

[4] Uni Siegen, Pressemitteilung: Neue Erkenntnisse zum Meeresspiegel-Anstieg

[5] Uni Siegen, Sönke Dangendorf, Dissertation: Sea level variability and its role for coastal flood risk in the southeastern North Sea Insights into past, present and future sea level changes

[6] EIKE 17.10.2015: Fällt die nächste Eiszeit aus? PIK Chef Schellnhuber behauptet: Ja, so sicher wie das Amen in der Kirche!

EIKE 01.04.2016: PIK-Alarmmeldung: „Meeresspiegelanstieg: Zu groß zum Wegpumpen“, er könnte bis 2100 um 1,3 m steigen

[7] FAZ 27. November 2015 : Hans Joachim Schellnhuber: „Selbstverbrennung“

[8] EIKE 20.05.2017: Das fossile Imperium schlägt zurück – oder: Wie eine Wissenschaftlerin ihre Reputation vernichtet




Überraschungen bzgl. globaler Erwärmung

1. Inkonsistenzen in den Temperaturaufzeichnungen.

2. Deren Erklärung als Artefakte als Folge von Missbrauch der Daten.

3. Das daraus sich ergebende Scheitern des IPCC, glaubwürdige Beweise für eine anthropogene globale Erwärmung zu finden.

Eine irreführende Graphik

In dem kultigen Bild der globalen Temperatur im 20. Jahrhundert (Abbildung 1 oben) kann man zwei Warmperioden ausmachen – während der initialen Dekaden (1910 bis 1942) und den letzten Dekaden (1977 bis 2000).

Abbildung 1: Temperatur im 20. Jahrhundert. Oben: global, unten: in den USA


Obwohl diese beiden Trends ähnlich aussehen, sind sie in Wirklichkeit ziemlich unterschiedlich: Die initiale Erwärmung ist echt, die zweite Erwärmung aber nicht. Was für eine Überraschung! Ich würde es noch nicht „fake“ nennen, aber sie existiert einfach nicht! Ich versuche nachzuweisen, dass dieser Unterschied ein Artefakt des Datensammel-Prozesses ist, indem die Datensätze mit vielen anderen Datensätzen unabhängig davon verglichen werden, welche ähnliche Zeitintervalle abdecken.

Die Temperaturreihe der 48 Festlands-US-Staaten zeigt einen viel geringeren Trend (Abbildung 1 unten), vermutlich weil es eine bessere Kontrolle der Platzierung von Wetterstationen und deren Thermometer gibt;

Der Trend der globalen Wassertemperatur (SST) ist viel geringer, wobei die Temperaturwerte des Jahres 1995 denen aus dem Jahr 1942 fast genau gleichen (jedenfalls Gouretski und Kennedy zufolge, deren Studie 2012 in den Geophysical Research Letters veröffentlicht worden ist);

Genauso ist es mit dem Trend der nächtlichen Lufttemperatur über Meeresgebieten (NMAT), gemessen mit Thermometern auch Schiffsdecks (Daten von J. Kennedy vom Hadley Centre in UK zufolge);

Atmosphärische Temperaturtrends sind einheitlich viel geringer und liegen nahe Null (von 1979 bis 1997) – egal ob mit Ballonen und Radiosonden oder mit Mikrowellen-Fernerkundung [microwave sounding units (MSU)] an Bord von Wettersatelliten (Siehe Abbildung 8 in Referenz 2);

Kompatible Daten zur Sonnenaktivität zeigen nichts Ungewöhnliches. (Interessanterweise wurden die Solardaten für einen ganz anderen Zweck zusammengestellt, nämlich um die Verbindung zwischen kosmischen Strahlen und Klimawandel zu widerlegen mit der Hypothese, dass die Erwärmung zum Ende des vorigen Jahrhunderts real war. Angesichts jedweden Fehlens einer solchen Erwärmung fällt dieser Versuch der Kritik an der Theorie der kosmischen Strahlen vs. Klima in sich zusammen).

Proxy-Daten zeigen ebenfalls Trends nahe Null, egal ob von Baumringen oder Eisbohrkernen, worauf bereits vor 20 Jahren hingewiesen worden war (siehe Abbildung 16 in Referenz 1 sowie die Abbildungen 2 und 3 in Referenz 2 – plus all jene Abbildungen, die Michael Mann zurückhält).

Betrachtet man sorgfältig die Mann’sche Originalstudie aus dem Jahr 1998 in Nature oder nachfolgende Ausgaben, erkennt man, dass seine Proxy-Temperaturen im Jahre 1979 plötzlich enden und durch von Thermometern gemessene Temperaturwerte von CRU-EAU ersetzt werden, also von der Climate Research Unit der East Anglia University. Dieser Austausch stützt nicht nur das Blattdes Mann’schen Hockeyschlägers, sondern erlaubte es auch dem IPCC zu behaupten, dass das 20. Jahrhundert das wärmste Jahrhundert der letzten 1000 Jahre gewesen sei, wobei es sogar noch wärmer ausgefallen war als die Mittelalterliche Warmzeit. In den Klimagate-E-Mails wurde dieses Vorgehen als „Mann’scher Nature-Trick“ bezeichnet. Ich kann nicht umhin, mich zu fragen, ob der Mann’sche Originalbeitrag der Proxydaten nach 1979 überhaupt noch eine Erwärmung zeigt. Vielleicht hat das etwas damit zu tun, dass Mann diese Daten geheim gehalten hat – könnten sie doch das Blatt zerschlagen und die IPCC-Behauptung ad absurdum führen.

Andererseits wird die erste Erwärmung (1910 bis 1940) von vielen Proxydaten gestützt – einschließlich Temperaturdaten aus Baumringen, Eisbohrkernen usw. Unglücklicherweise konnten wir keinerlei Daten aus der oberen Troposphäre auffinden. Allerdings wette ich, dass sie einen verstärkten Erwärmungstrend zeigen würden – einen Hot Spot.

Exkurs: Hotspot (HSp) und Hockeyschläger (Hst)

Der Begriff „Hotspot“ bezeichnet einen verstärkten Trend in der oberen Troposphäre über den Tropen (UT). Er kommt zustande durch latente Energie mittels Wasserdampf (WV) und ist der dominante Faktor, die UT aufzuheizen. Im IPCC-Bericht AR 2 (1996) hat Ben Santer den HSp fälschlich als den Fingerabdruck der Treibhaus-Erwärmung (GH) bezeichnet. Dies hat zu einem großen Durcheinander in der Literatur geführt, was wiederum die falsche Behauptung nährte, dass der HSp seine Existenz dem troposphärischen CO2 verdanke. Aber Lehrbüchern zufolge ist es nichts als eine Verstärkung jedweden Temperaturtrends mittels der Feuchtadiabate. Dies existierte sicher von 1910 bis 1942, aber uns fehlen die Daten zum Nachweis. Ein praktisches Fehlen des HSp von 1979 bis 1997 (siehe Abbildung 8 in Referenz 2) impliziert einen Trend nahe Null während jenes Intervalls. Diese Beobachtung widerlegt auch die AGW-Hypothese aus dem AR 2 (1996), welche zum Kyoto-Protokoll führte.

Die Konstruktion des Hockeyschlägers von Mann wurde zuvor schon erklärt.

Diese Vorstellung der Daten sollte Alarmisten und Klimaskeptiker gleichermaßen davon überzeugen, dass die globale Erwärmung zum Ende des 20. Jahrhunderts nicht existiert. Wir sollten allerdings anmerken, dass die IPCC-Berichte AR 4 und AR 5 sich jeweils auf diesen (nicht existierenden) Erwärmungstrend stützen mittels des Nachweises, dass dieser anthropogener Natur ist.

Erklärung des Klimatrend-Artefaktes

Jetzt werden wir uns mittels neuer verfügbarer Daten dem zuwenden, was den fiktiven Temperaturtrend in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zustande gebracht hat:

Zuerst schauen wir auf die Ozean-Daten: Wie man Abbildung 2 entnehmen kann, gab es eine große Änderung in der Art und Weise der Messung der Wassertemperaturen (SST):

Abbildung 2: Quellen der SST-Daten: Man beachte die drastischen Änderungen zwischen den Jahren 1980 und 2000, als globale Bojen zunehmend die Eimer-Messungen auf Schiffen ersetzten – mit ebenfalls bedeutenden geographischen Änderungen.

Daten von Treibbojen nahmen von 1980 bis 2000 von Null auf 60% zu. Aber derartige Bojen werden direkt von der Sonne erwärmt, wie der Cartoon in Abbildung 3 zeigt: eine Treibboje in einer von der Sonne erwärmten oberen Schicht sowie nicht erwärmtes, in Schiffsmotoren einströmendes Kühlwasser aus tieferen Ozeanschichten. Diese Kombination ergibt einen unechten Anstieg der SST, wenn die Daten vermischt werden.

Abbildung 3: Der Cartoon zeigt eine Treibboje in der sonnenerwärmten Schicht und in Schiffsmotoren einströmendes Kühlwasser aus tieferen Schichten.


Bei der Zusammenführung von beiden müssen wir berücksichtigen, dass Bojendaten global ermittelt werden, während Eimermessungen und Messungen in einströmendem Kühlwasser hauptsächlich entlang der Hauptschifffahrtsrouten durchgeführt werden. Wir wissen auch nicht, aus welchen Tiefen das Wasser für die Eimermessungen stammt; das Einströmen ist abhängig vom Schiffstyp und der Menge der Ladung. Ein Entwirren dieses Durcheinanders erfordert Details bzgl. der Daten, die es einfach nicht gibt. Alles, was wir zeigen können, ist ein deutlicher Tagesgang bei den Bojen-Temperaturen.

Die Festlands-Daten haben ihre eigenen Probleme. Während der gleichen Dekaden gab es weitgehend unabhängig eine erhebliche Reduktion der „überflüssigen“ (zumeist) ländlichen Stationen (Abbildung 12 in Referenz 2) – es sei denn, sie lagen bei Flughäfen. Wie Abbildung 4 zeigt, nahm die Anzahl der Stationen in den neunziger Jahren drastisch ab:

Abbildung 4: Die Anzahl von Wetterstationen an Flughäfen (Abbildung 12 in Referenz 2; Quelle: NOAA-Daten) nahm weniger stark ab, was zu einem erheblichen Anstieg des Anteils von Flughafen-Stationen führte (grundlegenden NOAA-Daten zufolge).

Die Zunahme des Anteils von Flughafen-Stationen war gewaltig – von 35% auf 80% – was zu einer unechten Temperaturzunahme infolge der Nähe von Rollbahnen und Gebäuden führte. Das ist schwierig im Detail zu berechnen. Alles, was wir sagen können, ist eine allgemeine Zunahme des Luftverkehrs, etwa 5% pro Jahr weltweit (siehe Abbildung 19 in Referenz 1).

Allerdings haben wir MSU-Daten aus der unteren Atmosphäre sowohl von den Ozeanen als auch vom Festland. Sie zeigen kaum einen Unterschied. Daher ist die Annahme berechtigt, dass beide Daten in gleicher Weise zu dem fiktiven Trend der Jahre 1977 bis 1997 beitragen.

Das Fehlen eines solchen Erwärmungstrends macht alle Beweise des IPCC pro AGW obsolet. Beide IPCC-Berichte AR 4 und AR 5 berufen sich auf den Erwärmungstrend von 1979 bis 1997, um eine anthropogene globale Erwärmung zu zeigen.

Offensichtlich ist es doch so: falls es keinen Erwärmungstrend gibt, scheitern diese Bemühungen – ebenso wie die Beweise des IPCC pro AGW.

Striche
Ref 1: Singer,S.F. Hot Talk, Cold Science. Independent Institute, Oakland, CA, 1997 and 1999.
Ref 2: Singer,S.F. Nature, Not Human Activity, Rules the Climate. Heartland Inst, Chicago, 2008 http://climatechangereconsidered.org/wp-content/uploads/2016/12/Nature-Not-Human-Activity-Rules-the-Climate-2008.pdf
Link: https://wattsupwiththat.com/2017/05/11/dr-fred-singer-on-global-warming-surprises/
Übersetzt von Chris Frey EIKE