Der Selbstversorger und die Energiewende

Hinweis: Man könnte nun versuchen gleich nüchtern mit technischen Argumenten und Zahlen zu zeigen, dass dies nicht möglich ist. Hier wird ein anderer Weg beschritten indem im 1. Teil eine Geschichte, nein, besser zutrifft ein „Märchen“, erzählt wird. Die Darstellung erfordert eine Vereinfachung, damit man die komplexe Problematik besser verstehen kann. Letztlich handelt es sich um eine fiktive Geschichte, die etwas verdeutlichen will (Die Idee entstammt: http://tinyurl.com/q8lxujs). Im 2. Teil wird der Kern auf unser Stromversorgungssystem in Deutschland im Rahmen der Energiewende übertragen und entscheidende Erkenntnisse abgeleitet.

Teil 1: Das Märchen vom Selbstversorger

Herr Sonnig war ein rechtschaffener Mann. Die Nachbarn nannten ihn auch „Herr Selbstversorger, weil er einen großen Garten zur Eigenversorgung betrieb und mit nachwachsendem Holz heizte. Er hatte ein Einfamilienhaus und wollte nun auch seinen Strom selber machen. Schon lange hatte er aufgrund der vielen Medienberichte erkannt, dass der von den Kohlekraftwerken kommende CO2-Ausstoß radikal reduziert werden muss. Unabhängigkeit von den bösen, raffgierigen Versorgern hatte er sich vorgenommen. Ökologisch und dezentral wollte er sein Schicksal selbst in die Hand nehmen und als Vorreiter den Nachbarn zeigen, wie so was geht, so eine Energiewende ohne Dreck und Klimakatastrophe. Die Vorbildfunktion sei so wichtig, wie er hörte. Also müssen Photovoltaik-Module aufs Dach!
Doch er lebte in einer heilen Welt ohne Subventionen und Umverteilungsmechanismen. Seine Nachbarn hielten den Selbstversorger für einen Spinner, wollten ihm nicht nacheifern und blieben lieber bei dem billigen, immer verfügbaren Strom aus dem großen Kraftwerk unten am Fluss, der ihnen wie eh und je vom Elektrizitätsversorger geliefert wurde.
Herr Sonnig ließ sich davon nicht beirren und begann seinen Eigenbedarf zu planen. Er hatte eine große Familie und brauchte 5.000 kWh pro Jahr. Bisher zahlte er an den Energieversorger für seinen Strom nur 15 Cent/kWh, also 750 € pro Jahr, denn das Land in dem er lebte, wollte keine Steuern und Sonderabgaben für Umverteilungen. Der Strom sollte als Grundbedarfsmittel so billig wie möglich sein, damit es sozial gerecht zugeht.
Er machte sich nun auf, zu erkunden, was er einkaufen muss. Im Jahresdurchschnitt bringen die PV-Module nur 10% der Nennleistung, das war zu berücksichtigen. Er musste also Module kaufen, die eine Nennproduktion von 50.000 kWh/Jahr erbringen. Da das Jahr 8.760 Stunden hat, beträgt die Nennleistung, die er brauchte, 5,7 kWp (peak).
Schon bald war im klar, dass er PV-Module, den Wechselrichter, das Batteriemanagement, das Montagesystem und die Verkabelung (Preisbasis 2017 inkl. Montage: http://tinyurl.com/ybj8ag69) brauchte. Bei einem Preis von ca. 1.500 €/kWp bedeutet das 8.550 €. Das System wird eine Lebensdauer von 20 Jahren haben, wenn es regelmäßig gewartet und gereinigt wird.
Zusätzlich brauchte er Batterien. Er überlegte: Etwa 1/3 des Tags habe ich Überfluss, 2/3 der Zeit aber Mangel. Am Tag brauche ich allerhöchstens 15 kWh, 10 kWh muss ich auf Vorrat speichern.
Im Baumarkt fand er was er suchte. Große Batterien die 1 kWh aufnehmen und speichern konnten. 200 € stand auf dem Preisschild*. Damit musste er Batterien für 2.000 € kaufen. Da die Batterien aber nach spätestens 10 Jahren auszutauschen sind, betrug die nötige Investition 4.000 €, mit der er kalkulieren musste.
* Annahme: 12V*68Ah= 816Wh =120€ (toom); bei einer Entladetiefe von 30% sind das 210€/kWh (Bruttokapazität ohne Einbaurahmen, ohne Verluste und ohne Leistungselektronik). Das ist eine sehr günstige Annahme für ein PV-Speichersystem, das ca. 1.000€/kWh kostet; vergleiche: http://tinyurl.com/y94tmvy7
Nun ging er zur Bank, um sich das Geld zu besorgen. Der Bankangestellte dämpfte allerdings seine Euphorie, denn er fragte ihn, ob er denn wirklich auf die Zinsen verzichten will, die ihm sein Geld auf der Bank aus dem noch laufenden Sparvertrag (hier) doch so regelmäßig bringt: Immerhin 1,5% pro Jahr. Das seien doch, einschließlich Zinseszinsen… Rasch ermittelte der Bankangestellte:
“Würden Sie die 10.550 € (plus die 2.000 € für weitere 10 Jahre) auf ihrem Konto liegen lassen, hätten Sie in 20 Jahren 16.530,40 € Bargeld. So viel kostet Ihre PV-Anlage wirklich. Wenn Sie ihren Strom vom Netz beziehen, kostet Sie das 15.000 € nach 20 Jahren. Wenn Sie aber ihren Strom selbst erzeugen kostet Sie das 16.530,40 €. Mit ihrer Anlage machen Sie also einen Verlust von 1.530,40 €!”
Das hatte er wahrlich nicht erwartet. Dann dachte er aber: „Man muss ja schließlich auch die ideellen Werte sehen, die Umwelt und das Klima und die gefährlichen Atomkraftwerke – ja, so macht es trotzdem Sinn.“
Schon bald schraubten die Handwerker die PV-Module aufs Dach, schlossen die Batterien an und trennten am übernächsten Tag seine Netzverbindung. Nun war er endlich ein echter Selbstversorger und ökologisch verantwortungsvoll, wenn es auch etwas kostete.
Stolz stelle er seine Anlage einem befreundeten Ingenieur in der Nachbarschaft vor. Der sah sich die Dimensionierung der Anlage an und machte ein kritisches Gesicht. Er verwies auf die Dunkelheit, die Nebelschwaden und verschneiten PV-Module die der nahende Winter bald bringen würde.
Darauf hatte Herr Sonnig ja gar nicht geachtet! Ja, Speicher müssen nicht nur Tagesschwankungen ausgleichen, sondern auch der Winter muss bei der Speicherung bedacht werden!

“Siehst du, erklärte der Ingenieur, so sieht dein Ertrag der Monate aus, der dir im Durchschnitt eine Leistung von 10% und einen summierten Ertrag (Spalte 3) von 5.000 kWh beschert.“
“Von März bis September hast du mehr Strom als du brauchst (Spalte 5). Den musst du speichern, damit du von Oktober bis Februar auch genug hast. Weil du pro Monat 417 kWh brauchst (Spalte 4), musst du von März bis September den Überschuss speichern.“

Die Tabelle zeigte ihm in der Spalte 6, dass seine kleine Batterie von 10 kWh entweder leer ist, also kein Strom abgeben kann oder dass sie voll ist, also den Überschuss nicht aufnehmen kann.
Wählt er aber eine große Batterie, so zeigte die Tabelle klar, dass diese einen maximalen Ladezustand von 1.154 kWh einnimmt, um die ertragsschwachen Wintermonate zu überbrücken. Der Ladeverlauf im Diagramm verdeutlichte ihm das nochmals eindrucksvoll. Er würde also keinen Speicher von 10 kWh, sondern mehr als 100-mal so viel benötigen!
“Ich empfehle dir dringend, auch noch ein Notstromaggregat anzuschaffen! Und du musst noch die Speicherverluste kompensieren. Wenn die Akkus lange halten sollen, solltest Du nur 70-80% der nominellen Kapazität nutzen. Der monatliche Verbrauch ist natürlich nicht konstant und gerade im Winter brauchst Du voraussichtlich mehr. Leider wechselt auch der Ertrag von 10% von Jahr zu Jahr – mal mehr mal weniger. Hinzu kommt noch, dass die Leistung der Module und Speicher im Laufe ihrer Lebensdauer nachlassen. Deine Anlage ist definitiv zu klein und der Speicherbedarf wäre noch ein ganzes Stück größer auszulegen, damit du kein Notstromaggregat brauchst! Für die Vergrößerung deiner PV-Fläche dürfte wahrscheinlich deine Dachfläche nicht mehr ausreichen.
Nein noch mehr ausgeben wollte Herr Sonnig nicht. Dann nutze ich eben den Netzstrom in den dunklen Jahreszeiten, dachte er.
Er rechnete neu: Wenn ich nur noch 50% Strom vom Stromversorger abnehme kostet mich das in 20 Jahren 7.500 €. Wenn ich mich mit den restlichen 50% selbst versorge, benötige ich Investitionen in Höhe von 16.530 €. Zusammen also 24.030 €. Würde ich meinen ganzen Strom aus dem Netz beziehen, würde mich das 15.000 € kosten. Leider habe ich dann einen Verlust von 9.030 € in 20 Jahren, also 451 € pro Jahr. Aber es ist ja auch für eine gute Sache, weil ich damit für mein Land ca. 2 Tonnen CO2 pro Jahr spare!
Also beantragte er beim Stromversorger wieder den Anschluss an das Netz. Aber am nächsten Tag wartete eine böse Überraschung auf ihn! Er hatte einen Brief vom Stromversorger erhalten. Da stand:
Lieber Herr Sonnig!
Offenbar ist Ihnen nicht bewusst, wie wir unseren Strompreis kalkulieren. Sie zahlen keineswegs nur für die Erzeugung des Stromes den Sie verbrauchen, sondern vor allem für die Baukosten unseres Kraftwerks und die Kosten der Leitungen, die wir unterhalten müssen.
Von den 15 Cent, die Sie uns pro kWh bezahlen, verbrauchen wir nur 3 Cent* für die tatsächliche Herstellung des Stroms, also für den Einkauf der Kohle, die wir im Kraftwerk verbrennen. Der Rest von 12 Cent geht in den Betrieb, die Instandhaltung, die Abschreibung, das Personal sowie die Verzinsung und ein bisschen Gewinn wollen wir auch haben, sonst können wir ja gleich aufhören.
* Wert ist hoch angesetzt, real eher 1-2 ct/kWh für Brennstoffkosten. 3 ct/kWh sind eher schon Stromgestehungskosten
Sie zahlten uns bisher 750 € im Jahr. Dafür bekamen Sie 5.000 kWh. Nun wollen Sie nur noch die Hälfte beziehen, aber trotzdem jederzeit die volle Leitung wie früher verlangen. Wir müssen also unser Kraftwerk und die Leitungen genauso bereithalten wie bisher. Deshalb haben wir auch weiterhin fixe Kosten von 600 €, die von Ihnen verursacht werden.
Wir sparen zwar Brennstoff, wenn Sie nur die Hälfte abnehmen, aber das sind nur 75 €. Wenn Sie also nur noch 2.500 kWh beziehen wollen, sehen wir uns gezwungen, den Preis pro kWh auf 27 Cent (2.500 kWh*0,03€/kWh + 5.000 kWh*0,12€/kWh = 675 € Kosten für 2.500 kWh 0,27 ct/kWh) zu erhöhen – sonst müssten wir unseren Preis für alle Kunden erhöhen, um unsere Kosten zu decken und das können wir Ihren Nachbarn nicht zumuten.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Versorger.
Herr Sonnig kochte vor Wut. Diese raffgierigen Ausbeuter! Kapitalistenschweine! Er klagte so laut, das seine Nachbarn aufmerksam wurden und herbeikamen. Empört zeigte er ihnen den Brief und wartete auf tröstende Worte und Solidarität. Wie erstaunt war er aber, als die Nachbarn den Brief lasen und ihn dann kaltherzig verspotteten!
“Das hätte dir so gepasst, was? Wir sollen für dich die Infrastruktur bezahlen, damit du Geld sparen kannst und dein Ideal vom Ökologie-Vorreiter in Erfüllung geht! Ein schöner Nachbar bist du, willst auf unsere Kosten schmarotzen! Recht geschieht dir!”
Er war wie betäubt und wollte ihnen den Irrtum zeigen, die Tricks der Kapitalisten entlarven. Doch als er selbst rechnete, musste er kleinlaut zugeben, dass die Zahlen wohl stimmten.
Nun wollte er wissen, was ihn der Strom kosten würde, wenn er seine Anlage neu dimensionieren würde, aber ohne die Sicherheiten, die ihm der Ingenieur dringend empfohlen hatte:

Das gibt’s ja nicht! da kostet mich die kWh ja 5,76 €!“

— Soweit das Märchen —

Dabei sind in diesen Kosten die nötigen Zuschläge an PV-Fläche und Batteriekapazität nicht enthalten, die erforderlich sind, damit immer mit Sicherheit Strom mit gewünschter Leistung zur Verfügung steht.
Nun, ein Märchen das unerwartet endet, hat oft eine lehrreiche Erkenntnis.
Natürlich kann man an den Zahlen herumbasteln und einige werden auf die Idee kommen, dass man eine Überproduktion von PV-Strom erwägen kann, da die Batterie der Hauptkostenfaktor ist. Die Überproduktion würde dazu führen, dass jede Menge Strom ungenutzt bliebe nur damit man in den Wintermonaten mehr PV-Strom hat und die Batterie kleiner halten kann. Die Kosten fallen dann auf 1/3, mit den notwendigen Sicherheitszuschlägen aber nur auf die Hälfte. Das ist immer noch viel zu teuer.
Zum Konzept der Überproduktion ergeben sich Fragen:

  • Ist der Platz für eine 7-fache* PV-Fläche vorhanden?
  • Ist das Konzept, 6-mal mehr Energie durchschnittlich zu erzeugen, als gebraucht wird, im Zeichen der geforderten Energieeinsparung überzeugend?

* Unterstellt man die PV-Ertragsstochastik von 2013, so würde eine Kostenoptimierung die 6,9-fache PV-Fläche erfordern. Es würde fast 4-mal so viel Energie weggeworfen, wie genutzt wird.
Für die Stromversorgung mittels EE (Erneuerbare Energien) gilt das Gleiche wie für das Märchen.
Die Energiewende wurde ohne ausgereiftes Konzept begonnen, in der Hoffnung im Laufe der Jahre geeignete Lösungswege für deren Umsetzung zu finden.
Die erfolgreiche Umsetzung komplexer Projekte erfordert Realismus und Präzision bei der Planung über das gesamte Projekt. Während der Umsetzung auf Lösungen zu hoffen, die beim Start noch nicht bekannt sind, ist Russisch Roulette. Gut gemeint reicht nicht!

Teil 2: Die Energiewende

Wenigstens 8 Punkte sollten festgehalten werden:

1. Die Lösung der Probleme überlässt man den Anderen

Überträgt man das Märchen vom Selbstversorger in unsere Stromversorgungswelt, so würde der Strom aus dem Netz statt 15 ct/kWh doppelt so teuer sein. Entsprechend wäre bei der ersten Dimensionierung seiner Anlage auch kein Verlust, sondern ein Gewinn herausgekommen, ähnlich wie man heute gerne vorrechnet. Was unser Selbstversorger versuchte, waren die Vorteile zu nutzen, die sich boten und für die Zeiten, die für ihn nicht wirtschaftlich waren, auf die zurückzugreifen, die er ansonsten heftig kritisiert hatte.
Was wir gesehen haben, ist, dass eine Jahresbilanzrechnung nicht die Problematik ausreichend beschreibt. Es reicht also nicht im Jahresdurchschnitt rechnerisch 5.000 kWh zu produzieren, sondern es muss genau zu dem Zeitpunkt die Leistung bereitgestellt werden, die gerade benötigt wird – nicht weniger, aber auch nicht mehr! Da dies die VEEs (Volatilen Erneuerbaren Energien, also: Wind und Photovoltaik) nicht können, sind Speicher nötig, um die konventionellen Stromerzeuger zu vermeiden.
Manche wollen „97% Autarkie“ als Erfolg verkaufen (Pilotprojekt Pellworm (hier) – keiner spricht mehr davon). Selbst eine Verfügbarkeit von 99% für eine Stromversorgung reicht bei weitem nicht. Sie würde bedeuten, dass in 1% des Jahres (in Summe 88 Stunden) in Tages- oder Wochenabständen wiederholt zeitlich kurze und lange Stromausfälle auftreten würden. Die Konsequenzen für unsere Volkswirtschaft wären katastrophal!

2. Der Speicherbedarf für Autarkie wird maßlos unterschätzt

Unser Selbstversorger hat nun den bekannten Fehler gemacht, den Speicher nur für den Tagesausgleich zu dimensionieren. Bei der zweiten Dimensionierung, die den Jahresausgleich berücksichtigt, wird deutlich, dass dazu mehr als das 100-fache an Speicherkapazität nötig ist.
Dabei muss noch einiges berücksichtigt werden, will man von der Versorgung von außen immer unabhängig sein. Neben der Alterung der PV-Module und Batterien, den Wirkungsgradverlusten (zwischen Ein- und Ausspeichern), den Verlusten bei der Konvertierung von Gleich- auf Wechselstrom, muss auch bedacht werden, dass der Stromverbrauch in den Monaten nicht konstant ist. Aber der entscheidende Punkt ist der Langzeitausgleich. Im Beispiel wird der jeweils durchschnittliche Monatsertrag für die 12 Monate vereinfacht angesetzt. Das reicht natürlich nicht unter Worst-Case-Bedingungen. Man muss also auch einrechnen, dass mehrere Jahre in Folge deutlich weniger Erträge bringen, als durchschnittlich über z.B. die letzten 30 Jahre. Berücksichtigt man dies alles, so führt es dazu, dass die PV-Nennleistung und der Speicher erheblich größer ausgelegt werden müssen, damit ein Selbstversorger immer Strom in beliebiger Höhe aus seiner Steckdose bekommt, so wie er das schon immer gewohnt ist. Damit ist natürlich der Umstand gegeben, dass in „normalen Jahren“ das System überdimensioniert ist und in Jahren mit geringem Verbrauch und gutem Ertrag erst Recht. Das führt auch dazu, dass der Strom aus der PV-Anlage, der nicht aktuell verbraucht werden kann, auf einen vollen Akku trifft, also nicht gespeichert werden kann. Dieser Strom bleibt ungenutzt, hat aber kalkulatorisch die gleichen Kosten verursacht, wie der Strom, der verbraucht wird. Das verteuert den Strom natürlich deutlich.

3. Übertragbar auf unser Stromversorgungssystem

Diese grundsätzlichen Zusammenhänge bestehen in gleicher Weise bei dem Versuch unser Stromversorgungssystem ganz auf Erneuerbare Energien (EE) umzustellen. Derzeit wird versucht zunächst die „Stromwende“ zu erreichen, d.h. die benötigte Elektroenergie ausschließlich auf Basis der EE zu erzeugen. Derzeit haben wir etwa einen Anteil der EE von 1/3. Davon sind allerdings die Anteile Wasser und Biogas schon weitgehend ausgereizt. Das was also fehlt, kann nur noch über die VEE bereitgestellt werden. Nur bei 100% EE kann man auf konventionelle Kraftwerke verzichten. Das scheint aber wegen fehlender Speicher nicht erreichbar zu sein, so dass bei Dunkelflaute praktisch die ganze Leistung aus konventionellen Kraftwerken kommen muss, will man nicht (wie der Selbstversorger) auf die Nachbarn zurückgreifen, weil sich diese Nachbarn ja vielleicht auch auf ihre Nachbarn verlassen, weil alle der gleichen Denkungsart erlegen sind …

4. Notwendige Speicher

Soll aber 100% Ökostrom, d.h. Verzicht auf alle fossilen Kraftwerke, mit Hilfe von Großspeichern verfügbar gemacht werden, so reden wir von einer Größenordnung von 30 TWh. Unterstellt man den Bau großer Pumpspeicherkraftwerke (PSKW) von jeweils 5 GWh Kapazität, so wären 6.000 solcher PSKW zusätzlich zu den vorhandenen 36 (mit zusammen 38 GWh) nötig. Das größte deutsche PSKW (Goldisthal) hat eine Kapazität von 8,5 GWh. Wenn man dann wiedermal eine Erfolgsmeldung von einem neuen Batteriespeicher liest, der z.B. 10 MWh hat, so erkennt man den Aberwitz solcher Meldungen die suggerieren sollen, dass man auf gutem Wege sei. Es wären nämlich 3 Mill. solcher Batteriespeicher nötig, also für jeden 27-ten Bundesbürger einer.
Schaut man auf die Kosten so wären für PSKW 2-3 Bill. € und für Lithiumspeicher mehr als 10 Bill. € Investitionskosten nötig. An dieser Stelle wird schnell „Power-to-Gas“ als Lösung genannt. Diese Variante ist bei dem nötigen Speicherbedarf mit gut 1 Bill. € auch nicht billig zu haben. Die Verstromung dieses Gases über Gaskraftwerke treibt den Strompreis zusätzlich.
Genau wie oben angedeutet, könnte man Speicherkapazität sparen, wenn man sehr viel Überschussenergie zulassen würde. Also Energie im Übermaß erzeugen und gleichzeitig verlangen, dass auf der Verbraucherseite Energie eingespart wird, „koste es was es wolle“? Wo das heute (ohne Speicher) hinläuft, erkennt man an den steigenden Überschussenergien, die abgeregelt werden müssen, weil schlecht verkäuflich. Wir stehen erst am Anfang dieser VEE-Ausbauproblematik.

5. Notwendiger Ausbau der VEE

Aufgrund der einzubeziehenden Wirkungsgrade und der Sicherheiten durch den schwankenden Ertrag der EE benötigt man bei Batteriespeicher und PSKW den 7- bis 8-fachen Ausbau der VEE bezogen auf 2016 für den heutigen Strombedarf.
Will man Speicherkapazität durch verstärkten VEE-Ausbau sparen, so wird aus dem 7- bis 8-fachen schnell mehr das 20-fache. Allein die Anzahl der Windenergieanlagen auf das 5-fache erhöhen zu wollen, ist angesichts der Widerstände nicht vorstellbar.
Die Wandlung von Strom in synthetisches Methan mit der Speicherung im Erdgasnetz hat nur einen Wirkungsgrad von ca. 25%. D.h. damit 1 kWh Strom aus dieser Speichertechnologie (verstromt über Gaskraftwerke) entnommen werden kann, müssen 4 kWh VEE erzeugt werden. Das führt dazu, dass hier der Ausbau der VEE ca. 11-fach größer sein muss als er in 2016 vorlag.

6. Alles soll smart und vernetzt werden

Die sogenannten smarten Konzepte können bestenfalls im Bereich des Kurzzeitausgleichs gewisse Entspannung bringen. Die Hoffnung „irgendwo weht immer Wind“ ist längst widerlegt. Es gibt Tage im Jahr, da stehen alle Windräder in Europa still.
Ein Gedankenexperiment dazu: In Spanien weht z.B. Wind und im Rest von der EU nicht.
Soll etwa Spanien nicht nur sich sondern die ganze EU mit Strom versorgen? Über welche Leitungen? Mit welchen Leistungen? Es würde zudem bedeuten, dass Spanien seine Windenergieanlagen so auslegen müsste, dass es ganz Europa versorgen könnte, also für die „normalen Tage“ grenzenlos überdimensioniert wäre. Diese Überdimensionierung wäre Grund für extrem teuren Strom.
Was man hier für Spanien verlangt, müsste man für alle anderen Länder ebenso verlangen, um solidarisch sein zu können. Also jedes größere Land der EU müsste seine Windenergieanlagen so stark ausbauen, dass es den Rest versorgen könnte, weil dort kein Wind weht.
Und noch eins: „dezentral“ ist immer noch das magische Wort. Wenn Norddeutschland über Hochspanungsleitungen Süddeutschland mit Strom versorgen soll oder umgekehrt oder wenn künftig viel Strom zeitweise aus dem Ausland kommen muss – was ist daran dezentral?

7. Die Sektorkopplung erfordert noch mehr

Mit der Umstellung der Stromversorgung auf EE ist aber erst der halbe Weg der Energiewende durch Dekarbonisierung beschritten. Neben dem Sektor Strom, der eine Endenergie von ca. 550 TWh erfordert, müssen noch die Sektoren Wärme und Mobilität über VEE ersetzt werden. Diese beiden Sektoren benötigten 2015 ca. 2.000 TWh Endenergie. Es ist unschwer zu erkennen, dass Speicherbedarf und Ausbau der VEE damit weiter in unvorstellbare Dimensionen steigen. Näher soll an dieser Stelle darauf nicht eingegangen werden.

8. Endlich die Wahrheit auf den Tisch

So einfach, wie uns das in den Medien immer dargestellt wird, ist es nicht. Angesichts dieser gigantischen Kosten und des nötigen, aber unmöglichen Ausbaus der Windkraft- und Photovoltaikanlagen ist dieses Projekt zum Scheitern verurteilt.
Aber warum machen (fast) alle mit? Warum schwenken sogar die Energieerzeuger und Kraftwerksbauer, die Sachverstand haben sollten, auf die EE um? Die Antwort ist vielschichtig: Die Industrie und die Betriebe der Wirtschaft liefern das was gut bezahlt wird. Die übrigen Profiteure haben ebenfalls genügend gute Gründe dieses Energiewendeprojekt nicht sterben zu lassen. Und es wird schließlich in den Netzwerken der Lobbygruppen von Instituten und Industrie als „gute Sache“ der Öffentlichkeit verkauft. Um dies weiter zu befördern und auch aufkeimende Widerstände zu ersticken, wird die Energiewende sogar mit Fake News begründet (hier).
Die Kostenentwicklung der Energiewende steht erst am Anfang. Ein kleiner Teil der Verbraucher (informierte Kreise) sind bereit für diese „gute Sache“ zu zahlen oder sie haben sich bereits zum Widerstand entschlossen. Die breite Masse jedoch, weiß noch nicht, was mit ihnen geschehen wird. Die Wirtschaftsverbände trauen sich nicht mit sachbegründeter Kritik dagegen zu halten. Vielmehr nutzt man die Energiewende als Imagepolitur.
Die Politiker (fast) aller Parteien sind gefangen in ihren Versprechungen und können ohne totalen Gesichtsverlust nicht zurück. Sie brauchen es auch derzeit nicht, weil die Konsequenzen ihres Handelns erst in ferner Zukunft deutlich werden, wenn sie nicht mehr zur Verantwortung gezogen werden können.
Hätte man den Menschen gleich zu Beginn diese Wahrheit über die Energiewende gesagt, die man hätte wissen können, kaum einer wäre dafür gewesen. Der Autor hofft, dass dieses Märchen und die nachfolgenden Erläuterungen überzeugen konnten. Helfen Sie mit ihr Umfeld aufzuklären.

Es ist höchste Zeit diesen Irrsinn zu stoppen!

Dipl. Ing. Klaus Maier; ew-check-sv@t-online.de, 2017/12

[1]      Die Idee entstammt: http://tinyurl.com/q8lxujs
[2]      Preisbasis 2017 inkl. Montage: http://tinyurl.com/ybj8ag69
[3]      Annahme: 12V*68Ah= 816Wh =120€ (toom); bei einer Entladetiefe von 30% sind das 210€/kWh (Bruttokapazität ohne Einbaurahmen, ohne Verluste und ohne Leistungselektronik). Das ist eine sehr günstige Annahme für ein PV-Speichersystem, das ca. 1.000€/kWh kostet; vergleiche: http://tinyurl.com/y94tmvy7
[4]      http://tinyurl.com/y8ymuurh
[5]      Wert ist hoch angesetzt, real eher 1-2 ct/kWh für Brennstoffkosten. 3 ct/kWh sind eher schon Stromgestehungskosten
[6]      2.500 kWh*0,03€/kWh + 5.000 kWh*0,12€/kWh = 675 € Kosten für 2.500 kWh à 0,27 ct/kWh
[7]      Unterstellt man die PV-Ertragsstochastik von 2013, so würde eine Kostenoptimierung die 6,9-fache PV-Fläche erfordern. Es würde fast 4-mal so viel Energie weggeworfen, wie genutzt wird.
[8]      http://tinyurl.com/yadpmexj
[9]      http://tinyurl.com/y8ehrhyb




Berechnung der Kosten von globaler Erwärmung

Zur Durchführung der Berechnung braucht man eine Schätzung der monetären Schäden durch globale Erwärmung, sobald sie anfallen, und den Diskontsatz des Geldes über jenen Zeitraum. Wir führen den Versuch der Berechnung nicht hier durch, da zu komplex, aber wir können über die eingehenden Parameter reden und über einige, von Dritten durchgeführte Berechnungen.

Zunächst sollte die Leserschaft daran erinnert werden, dass die Hypothese, dass die Menschen ursächlich sind für den größten Teil der jüngsten globalen Erwärmung, nicht bewiesen ist. Die Berechnung des menschlichen Einflusses auf das Klima stammt ausschließlich von nicht validierten Klimamodellen, wie hier und hier beschrieben. Tatsächlich können die meisten Klimamodelle nicht die globale Erwärmung von 1910 bis 1945 modellieren (hier). Falls sie eine bekannte globale Erwärmung nicht abbilden können, wie können sie dann eine solche akkurat vorhersagen? Die Vorhersage des natürlichen Anteils der Erwärmung (hier) ist offensichtlich entscheidend zur Berechnung der Größenordnung der menschlichen Einwirkung. Darum müssen wir skeptisch bleiben hinsichtlich jedweder Berechnung des menschlichen Einflusses.

Um Kosten der globalen Erwärmung zu berechnen, müssen wir zunächst annehmen, dass globale Erwärmung überhaupt Kosten mit sich bringt. Dann müssen wir einen Wert für jene Kosten annehmen, sowohl menschliche als auch sächliche. Außerdem müssen wir eine Aufstellung der Kosten und Vorteile annehmen, damit wir den angenommenen Diskontsatz für das ausgegebene und das eingesparte Geld angeben können. Man könnte sagen, dass die Ergebnisse dubioser Klimamodelle in dubiose ökonomische Modelle eingehen und damit dann Projektionen für 100 Jahre im Voraus simuliert werden.

Für den Moment wollen wir also einmal annehmen, dass eine vom Menschen verursachte globale Erwärmung eine Gefahr ist. Wir stellen diese Hypothese nur auf, um zu zeigen, dass die Eliminierung fossiler Treibstoffe nicht notwendigerweise die korrekte Entscheidung ist, selbst wenn die Gefahr existieren sollte. Im 5. IPCC-Zustandsbericht stellt die Arbeitsgruppe II (WG II) dies mit ein wenig mehr Sicherheit fest als mir lieb ist: (Seite 37 der technical summary):

Ein menschlicher Einfluss auf das Klimasystem ist vorhanden. Klimawandel stellt Risiken für menschliche und natürliche Systeme dar“.

Die Menschen beeinflussen das Klima mit Sicherheit bis zu einem gewissen Grad, genau wie viele großen Spezies auch, vor allem Bäume und Phytoplankton. Klimawandel, egal ob natürlich oder anthropogen, ist ein Risiko. Es gibt immer zwei Optionen, Klimawandel zu begegnen, nämlich dass wir uns entweder an die Änderungen anpassen oder, falls wir wirklich die Ursache sind, dass wir die Änderungen mittels Änderung unseres Verhaltens abschwächen können. Diese beiden Optionen können miteinander in Konflikt kommen. Falls die Abschwächung unseren Verbrauch fossiler Treibstoffe reduziert, eine billige [und sichere] Form von Energie und wir uns alternativen Treibstoffen zuwenden, welcher teurer ist, reduzieren wir unsere Fähigkeit, uns anzupassen. Die Anpassung, das können Dinge sein wie die Errichtung von Deichen, Dämmen und Gräben, die Installation von Air Condition, Bewässerung trockenen Ackerlandes und vieles mehr, was eine Menge Energie erfordert sowie den Transport großer Gütermengen und Treibstoffe. Risiken und Anpassungsverfahren werden vom IPCC hier; Abschwächungsverfahren hier angesprochen.

Was sind nun Kosten globaler Erwärmung?

Die Abschätzung zukünftiger Kosten durch die globale Erwärmung ist außerordentlich schwierig. In der Technical Summary der WG II des IPCC-Berichtes Nr. 5 heißt es auf Seite 71:

Globale ökonomische Auswirkungen durch Klimawandel sind schwierig abzuschätzen. Schätzungen dieser Art, vervollständigt während der letzten 20 Jahre, variieren in ihrer Abdeckung von ökonomischen Unterbereichen und hängen von einer großen Anzahl von Hypothesen ab, von denen viele diskussionsbedürftig sind, und viele Schätzungen ziehen nicht katastrophale Änderungen, Tipping Points und viele andere Faktoren in Betracht. Mit diesen erkannten Limitierungen lauten unvollständige Schätzungen durch einen zusätzlichen Temperaturanstieg von ~2°C zwischen 0,2 und 2% des Einkommens (±1 Standardabweichung um das Mittel), (mittleres Vertrauen, mittlere Übereinstimmung).

Das BIP der Welt liegt der Weltbank zufolge gegenwärtig bei 75,5 Billionen Dollar pro Jahr. 1% davon wären also etwa 0,755 Billionen. Das ist viel Geld, aber das ist die auf „mittlerem Vertrauen, mittlerer Übereinstimmung“ beruhende Schätzung der Schäden, die globale Erwärmung anrichten kann, +- about 100%, that is 0.15 trillion to 1.51 trillion dollars by 2100! [Diese Aussage verstehe ich nicht. 100% von was? Oder liegt ein Schreibfehler des Autors vor? Anm. d. Übers.] Die IPCC-Schätzung der Kosten globaler Erwärmung ist in jeder Hinsicht ungenau, bei den Schätzungen Dritter ist es genauso, wie ich in diesem Beitrag zeigen werde. Aber die Schätzungen werden von „Experten“, Ex-Vizepräsidenten und Hochschul-Aussteigern usw. kolportiert, allesamt darauf angelegt uns zu ängstigen zu versuchen. Da wollen wir mal genau hinschauen.

Es wird spezifisch eine „gefährliche Temperatur“ von ~2°C genannt, doch wird keine maximale Temperatur erwähnt, die noch „sicher“ ist. In Abbildung 1 sind vier der mittleren globalen Temperatur-Prophezeiungen des IPCC AR 5-Modellensembles gezeigt. Daten sind darin nicht enthalten, sondern nur Prophezeiungen und Nachhersagen.

Abbildung 1: Temperaturprojektionen des IPCC im AR 5 (Datenquelle: AR 5, heruntergeladen vom KNMI climate explorer).

RCP („Representative Concentration Pathway”) ist eine Bezeichnung, die man einem Satz von Klimamodell-Parametern gegeben hat. In diesen Parametern sind prophezeite Treibhausgas-Emissionen enthalten, ebenso wie Hypothesen, wie sensitiv das Klima auf jene Emissionen reagiert. In diesem Fall hier ist das RCP2.6-Szenario ein „sicherer“ Satz von Hypothesen, weshalb wir annehmen, dass die Erwärmung unter diesem Szenario keine Schäden verursachen wird und den Temperaturanstieg auf 1,1°C über die Mitteltemperatur des Zeitraumes 1980 bis 1999 begrenzt. RCP8.5 ist ein ziemlich radikaler „Worst Case“, und unter diesem Satz von Parametern wird die Temperatur bereits im Jahre 2053 um 2°C gestiegen sein. Für den Moment wollen wir uns auf das RCP4.5-Szenario konzentrieren, wie es auch die meisten Analysten tun. In diesem Szenario wird die um „gefährliche“ 2°C höhere Temperatur im Jahre 2096 erreicht.

Abschwächung und Anpassung

Seit das IPCC davon überzeugt ist [oder so tut, als ob es davon überzeugt ist, Anm. d. Übers.], dass menschliches CO2 der Haupttreiber des Klimawandels ist, glaubt es auch, dass Abschwächung eine Komponente zur Lösung des Klimawandel-Problems ist. Es beschreibt Abschwächung in der technical summary der WG III im AR 5 auf Seite 37 so:

,Abschwächung‘ im Zusammenhang mit Klimawandel ist ein menschlicher Eingriff, um die Quellen von Treibhausgasen zu reduzieren oder die Senken derselben zu stärken.

Das IPCC beschreibt Anpassung so (technical summary der WG II im AR 5, Seite 40):

Dabei handelt es sich um den Prozess der Adjustierung zu aktuellen oder erwarteten Klimaten und dessen Auswirkungen. In menschlichen Systemen ist Anpassung darauf ausgerichtet, Schäden abzuschwächen oder zu vermeiden, oder vorteilhafte Gelegenheiten auszunutzen. In einigen natürlichen Systemen scheinen menschliche Eingriffe die Adjustierung an erwartete Klimate und Auswirkungen zu begünstigen.

Wir übernehmen diese Definitionen für diesen Beitrag.

In jedweder Diskussion über die potentiell gefährliche globale Erwärmung werden viele potentielle Kosten oder Gefahren angesprochen. Sind Hurrikane und andere Extremwetterereignisse wegen des Klimawandels nicht immer schlimmer? Diesen Punkt werden wir in Beitrag 6 diskutieren. Steigt der Meeresspiegel nicht gefährlich und mit sich beschleunigender Rate? Dies ist Gegenstand von Beitrag 7 [der hier vermutlich nicht übersetzt erscheint, weil die Beiträge von Prof. Mörner auf diesem Blog grundlegend sind. Anm. d. Übers.] Werden die Kosten der globalen Erwärmung sie nicht auf astronomische Höhen steigen lassen? Das ist Gegenstand dieses Beitrags. Wird es nicht weit mehr Todesfälle im Zusammenhang mit Hitze geben? Das ist Gegenstand von Beitrag Nr. 5. Es gibt begutachtete, im AR 5 genannte Studien, die diese Szenarien prophezeien. Die Prophezeiungen basieren auf nicht validierten Modellen und enthalten wenig oder gar keine tatsächlichen Daten, um sie zu stützen. Wir werden die Prophezeiungen und die Daten ansprechen. Schon zuvor habe ich zu den Vorteilen des zusätzlich in die Atmosphäre freigesetzten CO2 gesprochen, so dass ich darauf nicht noch einmal eingehe.

Der jüngste Anstieg der globalen mittleren Temperatur, egal ob natürlich oder anthropogen, ist nicht ungewöhnlich (siehe hier). Aber falls anthropogenes CO2 Ursache des größten Anteils an der jüngsten Erwärmung ist, ist es dann nicht besser, den Verbrauch fossiler Treibstoffe einzuschränken? Oder sollten wir unser Geld für die Anpassung an höhere Temperaturen ausgeben? Um diese Fragen zu beantworten, müssen wir quantitativ sein. Die Reduktion fossiler Treibstoffe lässt die Energiekosten steigen (siehe die Abbildungen 1 und 2 hier) und vermindert unsere Fähigkeiten uns anzupassen, erfordern doch sämtliche Anpassungsverfahren Energie. In der technical summary der WG III im AR 5 heißt es dazu:

Bestimmte Abschwächungsmaßnahmen können die Verwundbarkeit durch Klima teilweise betreffen, sowohl durch Einfluss auf die Exposition gegenüber Auswirkungen als auch durch Veränderung der Kapazität, um sich daran anzupassen“.

Zeitwert des Geldes und der Diskontsatz

Weiter. Die Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe hat eine unmittelbare Auswirkung auf unser Wohlergehen hinsichtlich einer möglichen und unbelegten Verbesserung unserer Gesundheit in über 100 Jahren von heute an. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass wir von zusätzlichem CO2 in der Atmosphäre profitieren, und das wird auch mindestens noch viele Jahrzehnte lang so sein, wenn nicht noch länger, wie die NASA hier schreibt. Siehe auch die Sektion „Energie und Landwirtschaft“ hier.

In der technical summary der WG III im AR 5 steht dazu:

Investitionen zur Abschwächung des Klimawandels werden erst weit in der Zukunft Früchte tragen, vielfach erst in über 100 Jahren von heute an. Zu entscheiden, ob es eine Investition wert ist, müssen deren zukünftige Vorteile mit den gegenwärtigen Kosten verrechnet werden. Dabei setzen die Ökonomen normalerweise nicht eine Quantität von Gütern als gleich an mit dem Wert der gleichen Güter zu einer anderen Zeit. Normalerweise verleihen sie späteren Gütern niedrigere Werte als früheren. Sie ,diskontieren‘ spätere Güter. Die Rate, mit welcher das Gewicht auf spätere Güter sich mit der Zeit vermindert, ist bekannt als ,Diskontsatz‘ auf Güter“.

Mit anderen Worten, der „gegenwärtige Wert“ von Vorteilen in ferner Zukunft ist sehr klein wegen des „Zeitwertes des Geldes“. Oder man könnte einfach sagen „ein Vogel in der Hand ist besser als zwei Vögel im Busch“. Falls wir Klimawandel als gefährlich annehmen und falls menschliche Emissionen die Ursache sind – zwei große „falls“ – wie viel müssen wir dann heute ausgeben, um einen gefährlichen Klimawandel in 100 Jahren oder so zu vermeiden? Falls die Gefahren mit Sicherheit eintreten und bekannt sind, wäre es einige Ausgaben wert. Aber falls die potentiellen Gefahren wie jene sind, welche 1798 von Thomas Maltus oder 1968 von Paul Ehrlich vorhergesagt worden waren, hält sich die Gefährlichkeit doch in Grenzen. Falls wir warten, bis wir hinsichtlich der Gefahren sicher sind, ist dieses Warten gefährlich? Diese Fragen müssen wir ansprechen.

Die Gesamtwert-Berechnung (net present value), auf die ich oben hingewiesen habe, ist sehr sensitiv hinsichtlich der Wahl eines Diskont-Satzes. Dies gilt besonders für Investitionen in Klimawandel-Abschwächung oder -Anpassung, weil sich diese Investitionen erst in 100 Jahren oder später in der Zukunft auszahlen. Weil die U.S. S&P 500-Sammlung von Aktien zwischen 1975 und 2017 eine mittlere Rendite von 7,5% (rate of return of 7.5%) abgeworfen hat, adjustiert bzgl. Inflation mit rückinvestierter Dividende, ist es vernünftig, diesen Wert als Diskontsatz anzusetzen. Hintergrund ist der Gedanke, dass falls man einen positiven net present value von 7,5% bekommt, man die Rendite des Aktienmarktes übertroffen hat mit der Investition. Aber falls dies nicht gelingt, sollte man sein Geld stattdessen in den Aktienmarkt stecken. Diskontsätze zwischen 6% und 12% können angewendet und gerechtfertigt werden. Vor dem Jahr 2100, wenn alles Klimageld ausgegeben worden und nichts wieder hereingekommen ist, verlieren 6% doppelt soviel Geld wie 12%, aber in beiden Fällen verliert man sehr viel Geld. Dieses Geld kommt aus den Taschen der Steuerzahler und fließt an Erzeuger alternativer Treibstoffe oder andere Organisationen, welche sich die Reduktion von Treibhausgasen auf die Fahnen geschrieben haben.

Dr. Bjorn Lomborg, Dr. Richard Tol, Alex Epstein, Dr. Matt Ridley und Dr. Roger Pielke Jr. haben extensiv über die Ökonomie des Klimawandels geschrieben. Diese Reihe von Beiträgen basiert zumeist auf deren Arbeiten und dem IPCC AR 5. Vor allem stütze ich mich auf Cool It von Björn Lomborg, The Moral Case for Fossil Fuels von Alex Epstein, The Rational Optimist von Matt Ridley und The Climate Fix von Dr. Roger Pielke Jr.

Wie wir auch stellen sie nicht den Gedanken in Frage, dass etwas der jüngsten globalen Erwärmung dem Menschen geschuldet ist [schade! Sollten sie aber eigentlich! Anm. d. Übers.], sondern sie nehmen sich einfach die Klimaprophezeiungen des IPCC vor, um die Kosten von globaler Erwärmung für die Gesellschaft zu bestimmen. Während bislang nicht bewiesen ist, dass der Mensch Ursache des größten Teil der Erwärmung seit der Kleinen Eiszeit ist (siehe hier), ist es dennoch sinnvoll, die Kosten der Erwärmung sowie verschiedener vorgeschlagener Lösungen zu diskutieren. Die Kleine Eiszeit, Mitte des 19. Jahrhunderts zu Ende gegangen, war die kälteste Periode im Holozän. Das ist auf keinen Fall das Klima, zu dem zurückzukehren wir anstreben sollten, siehe hier.

Wir listen einige der allgemein behaupteten Kosten (oder Gefahren) der globalen Erwärmung und – wo es opportun ist – die potentiellen Kosten entweder der Anpassung an die Erwärmung oder an die Abschwächung der Temperaturänderung durch Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Wir werden nur einige der bekannteren behaupteten Kosten besprechen. Sie alle anzusprechen ist unmöglich, wurde doch der Klimawandel für eine große Anzahl von Problemen verantwortlich gemacht, darunter beeinträchtigte chinesische Produktion (Chinese manufacturing), der Beginn des Bürgerkriegs in Syrien, Dezimierung von Hummeln usw. Eine umfassende Liste der angeblichen Kosten und Gefahren kann der technical summary im AR 5, WG II, entnommen werden. Wir halten uns an die konventionelleren Behauptungen.

Die Kosten der Reduktion von CO2-Emissionen

Es gab zwei internationale Abkommen bzgl. Abschwächung des Klimawandels mittels Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe. Das waren die Abkommen von Kyoto und Paris. Diesen Abkommen liegt die Hypothese zugrunde, dass die Klimamodelle korrekt sind und die Temperaturen hauptsächlich durch menschliche Emissionen aus der Verbrennung fossiler Treibstoffe steigen. Die Länder haben in den Abkommen versprochen, ihre Emissionen aus fossilen Treibstoffen zu reduzieren, um die globale Erwärmung abzuschwächen. Hier diskutieren wir über die Kosten dieser Abschwächung und wollen einen Grund-Kostenrahmen ermitteln.

Es wurde erwartet, dass der Kyoto-Vertrag, falls er denn implementiert worden wäre, Kosten um180 Milliarden Dollar pro Jahr oder 0,5% des globalen BIP verursacht hätte (aus Cool It, Kindle location 472, Originalquelle hier):

Es stellte sich heraus, dass sich die Gesamtkosten des Kyoto-Protokolls mit Beteiligung der USA im kommenden Jahrhundert auf über 5 Billionen Dollar belaufen würden. Es gibt einen Vorteil für die Umwelt durch die geringfügig niedrigere Temperatur zum Ende des Jahrhunderts:etwa 0,3°F. Der Gesamtnutzen für die Welt beläuft sich auf fast 2 Billionen Dollar. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 610-613).

Die Einschränkungen der Industrie fossiler Treibstoffe würde zusätzliche Rückwirkungen zeitigen. Grund: die Öl-, Erdgas- und Kohleindustrie machen etwa 4 Billionen Dollar pro Jahr oder 5,5% des globalen BIP aus. Limitierung oder Eliminierung dieser Industrien würde viele Arbeitsplätze kosten und zu ernsten ökonomischen Störungen führen. Also könnten die exzessiven Kosten der Abschwächung noch weiter über den Wert der Vorteile hinausgehen als die oben geschätzten 3 Billionen Dollar – abhängig davon, was mit der Industrie fossiler Treibstoffe passiert.

Falls die Reduktion oder die Eliminierung fossiler Treibstoffe das globale BIP erniedrigen würde, was die meisten Leute erwarten, wird die Anzahl der Armen steigen und unser Lebensstandard erniedrigt werden. Beide Faktoren werden den Welt-Gesundheitszustand betreffen, wie in einem Artikel in einem Journal über menschliche Ressourcen beschrieben mit dem Titel „Wealthier is Healthier“von Lant Pritchett und Lawrence Summers (1996).

Das Paris-Abkommen

Falls die USA im Paris-Abkommen verblieben wären, wären die USA verpflichtet gewesen, ihre CO2-Emissionen bis zum Jahr 2025 um 26% bis 28% zu reduzieren im Vergleich mit dem Jahr 2005. Dies wäre nur mit den aktuell geltenden und zusätzlichen Vorschriften und/oder zusätzlichen Steuern zu erreichen gewesen. Schätzungen der Kosten der erforderlichen zusätzlichen Vorschriften einschließlich des – inzwischen annullierten – Clean Power Planes CPP variieren von 37 Milliarden Dollar (RFF) bis 250 Milliarden Dollar (NERA) an BIP-Verlust bis zum Jahr 2025. Schätzungen bzgl. des Verlustes von Arbeitsplätzen in der gesamten Ökonomie variieren von gar keine Verluste (REF) bis über 2,7 Millionen (NERA) bis zum Jahr 2025. Die höheren Verluste des BIP und von Arbeitsplätzen stammen aus einer Studie des NERA. Niedrigere Schätzungen stammen aus einem Artikel einer liberalen Denkfabrik namens „Resources for the Future” (RFF) von Chen and Hafstead, 2016. In beiden Studien wird eingeräumt, dass Vorschriften und Bemühungen im Jahre 2016 nicht ausreichten, um den Paris-Verpflichtungen gerecht zu werden. Die Heritage Foundation schätzt, dass den USA 206.104 Arbeitsplätze allein im produzierenden Gewerbe verloren gehen werden, siehe Abbildung 2:

Abbildung 2. Quelle: Heritage.org

Die unterschiedlichen Schätzungen kommen zustande durch unterschiedliche Ansichten hinsichtlich der zukünftigen relativen Kosten von Energie aus alternativen Quellen und fossilen Treibstoffen; plus der Kosten, die bei Erreichen der Emissionsreduktion seitens der USA anfallen. Der NERA-Schätzung lagen gegenwärtige Kostenschätzungen alternativer Treibstoffe zugrunde, welche allgemein von der EIA und der IEA geteilt werden. Die REF nimmt aufgrund gegenwärtig projizierter Raten des Kostenrückgangs alternativer Treibstoffkosten im Wesentlichen an, dass die Alternativen genauso billig seien wie fossile Treibstoffe, wenn nicht noch billiger. Das ist extrem unwahrscheinlich, was hier ausführlich begründet ist. Die Berechnung der relativen Kosten der erzeugten Energie mittels unterschiedlicher Quellen ist ziemlich komplex, aber gegenwärtig und in absehbarer Zukunft erscheinen diese relativen Kosten für Energie aus Solar, Wind und Biomasse insgesamt negativ. Dies bedeutet, dass wir mehr Energie verbrauchen, um diese Treibstoffe zu erzeugen und/oder die entsprechenden Kraftwerke zu betreiben als wir wieder herausbekommen. Details zu den involvierten Berechnungen finden sich hier und hier.

Die Berechnung von Arbeitsplatzverlusten hängt davon ab, wie teuer die Energie in den westlichen Ländern wird, wenn diese ihren Verbrauch fossiler Treibstoffe einschränken. Indien und China dürfen so viele fossile Treibstoffe verbrauchen, wie sie wollen, weshalb deren Energiekosten im Vergleich zu den Kosten in den westlichen Ländern sehr niedrig sein werden. Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe werden sich dorthin verlagern, wo die Energie billig ist. Beispielsweise ist es billiges Erdgas und billiger Strom, der die Firmen Voestalpine und Tanjin Pipe zur Verlagerung in die Stadt Corpus Christi in Texas veranlasst hat.

Wegen des Verlustes der Arbeitsplätze im produzierenden Gewerbe mit höheren Löhnen werden sich die Menschen mehr dem Dienstleistungs-Sektor zuwenden, wo die Löhne niedriger sind. Dies wird das Einkommen von Familien verringern.

Solange es keinen dramatischen Durchbruch gibt hinsichtlich der Kernfusion oder konventioneller Kernkraft werden Erneuerbare – außer Wasserkraft – unerschwinglich teuer bleiben, es sei denn, es fließen erhebliche Subventionen. Konventionelle Kernkraft ist ökonomisch, aber aufgrund einer Last von Vorschriften schwierig einzurichten. Fusion und Thorium-Reaktoren sind noch nicht kommerziell in Betrieb, aber wenn das [demnächst hoffentlich! Anm. d. Übers.] doch der Fall ist, dürften die Karten völlig neu gemischt werden.

Die Annahmen von NERA sind realistischer. Ich weiß von keinem glaubwürdigen Szenario, bei dem alternative Treibstoffe nicht teurer oder sogar noch billiger wären als fossile Treibstoffe, jedenfalls nicht ohne eine happige Kohlenstoffsteuer, welche unseren Lebensstandard drastisch erniedrigen würde. Und da es das Paris-Abkommen China, Indien und anderen Entwicklungsländern gestattet, so viele fossile Treibstoffe zu verbrennen wie sie wollen, wären die Auswirkung einer solchen Steuer die Verlagerung von Arbeitsplätzen und Wohlstand in die Entwicklungsländer. Diese Politik dürfte in der entwickelten Welt kaum Erfolg haben oder populär sein [nur dass die Menschen hierzulande absichtlich durch Medien und Politik dumm gehalten werden, weil über diese Inhalte nichts berichtet wird. Anm. d. Übers.], vor allem in den USA.

Die New York Times liebt es zu sagen, dass in der Erzeugung von Solarenergie mehr Menschen arbeiten als in der Kohleindustrie. Das klingt großartig – bis man erkennt, dass der EIA zufolge nur 0,9% unseres Stromes durch Solar erzeugt worden sind mit 373.807 Menschen, während Kohle 30% unseres Stromes erzeugte mit 160.119 Menschen. Zunahme von Produktivität ist dort, wo unser Lebensstandard herkommt, und die Hinwendung zu Solar geht in die falsche Richtung. Es wird offenbar, dass die NYT ignorant ist hinsichtlich grundlegender ökonomischer Prinzipien. Man betrachte die Graphik der NYT in Abbildung 3. Was dies bedeutet, ist: man braucht 83 Solar-Arbeitskräfte, um die gleiche Menge Strom zu erzeugen wie eine Arbeitskraft mit Kohlestrom. Das ist nur dann ökonomisch sinnvoll, falls die Solar-Arbeiter nur 1,2% des Lohnes eines Kohle-Arbeiters erhalten.

Abbildung 3, Quelle: New York Times.

Um der von den USA in Paris abgegebenen Versprechung nachzukommen fordert der RFF eine Steuer von 21,22 Dollar pro Tonne CO2-Emission. Das ist eine lähmende Steuer angesichts des Umstandes, dass die best estimate der Kosten in Verbindung mit CO2-Emissionen 2 Dollar beträgt und die Kosten der Erwärmung fast mit Sicherheit unter 14 Dollar liegen. Wir würden 7 bis fast 20 Dollar mehr bezahlen als die Kosten ausmachen, die wir vermeiden. Das wird unseren Lebensstandard garantiert erniedrigen. Aus Cool It:

In einem globalen makro-ökonomischen Modell werden die derzeitigen Gesamtkosten einer permanenten 1-Dollar-CO2-Steuer über 11 Milliarden Dollar betragen. Also sollten wir zweimal darüber nachdenken, den Regler aufzudrehen auf eine 30-Dollar-CO2-Steuer, welche fast 7 Billionen kosten wird. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 558-561).

Zweitens, Richard Tol kommt unter vernünftigen Annahmen zu dem Ergebnis, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass die Kosten höher als 14 Dollar pro Tonne CO2 liegen werden, und wahrscheinlich viel niedriger sind. Als ich ihn im Einzelnen nach seinem best guess fragte, war er nicht allzu begeistern davon, seine Vorsicht aufzugeben – wahre Forscher sind alle so – nannte dann aber als best guess 2 Dollar pro Tonne. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 574-578).

Das Paris-Abkommen hätte lediglich Arbeitsplätze in Zusammenhang mit Kohle in den USA und anderen westlichen Ländern eliminiert, wobei diese Arbeitsplätze im Wesentlichen nach China und Indien transferiert werden würden, wo der Kohleverbrauch weiterhin steigen wird. Dies gilt auch für die Stahlindustrie und einige Bereiche der Öl- und Gasindustrie. Im Grunde war es ein sehr schlechter Deal für die USA, und aus genau diesem Grund haben sich die USA aus dem Paris-Abkommen zurückgezogen (siehe auch hier).

Kosten vs. Nutzen

Der Weltenergieverbrauch steigt weiter. Sogar in den USA nimmt der Gesamt-Energieverbrauch zu, siehe Abbildung 4. Geräte, Häuser und Autos sind heute effizienter denn je, aber wir verbrauchen Energie auch zum Betrieb sehr viel anderer Dinge.

Abbildung 4 (Quelle EIA)

Dem BP-Energy Outlook für das Jahr 2017 zufolge hat sich die Gesamtmenge der verbrauchten Energie seit dem Jahr 1965 vervierfacht und wird als weiter zunehmend projiziert, siehe Abbildung 5:

Abbildung 5 Quelle: BP

Egal ob wir nun Kosten und Nutzen von Kyoto oder Paris vergleichen, das Problem ist das Gleiche. Es ist sehr schwierig, die Kosten der CO2-Reduktion auf ein Niveau zu drücken, welches ökonomisch sinnvoll ist. Lomborg erklärt:

Es kostet 15,8 Billionen Dollar, die Temperaturzunahme bei 2°C zu stabilisieren. Es ist aufschlussreich, dies zu vergleichen mit den Gesamtkosten der globalen Erwärmung. Modellen zufolge wäre die Welt um 14,5 Billionen Dollar reicher, falls es nicht zu der globalen Erwärmung gekommen wäre. Folglich können die Kosten der globalen Erwärmung mit 14,5 Billionen Dollar veranschlagt werden. Den Temperaturanstieg bei ~2°C zu stabilisieren bedeutet, dass wir mehr für eine Teillösung zahlen als die Kosten des gesamten Problems ausmachen. Das ist ein schlechter Deal. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 646-650).

Der Zeitwert des Geldes ist in dieser Analyse ebenfalls wichtig:

Einer akademischen Studie zufolge (Kavuncu & Knabb, 2005) „sind die Kosten im Zusammenhang mit einem Emissions-Stabilisierungs-Programm folglich relativ hoch für derzeitige Generationen, sie werden während der nächsten 100 Jahre weiter steigen. Die erste Generation, die einen Nutzen ziehen könnte aus dem Stabilisierungs-Programm wird diejenige sein, welche zu Beginn des 24. Jahrhunderts geboren wird“. Falls es unser Wille ist, den vielen Generationen zuvor zu helfen zusammen mit den Armen der Welt, ist die Beschneidung von Emissionen nicht der beste Weg. Vielleicht, was womöglich noch überraschender ist, ist die Beschneidung von Emissionen ist auch nicht der beste Weg, um den Menschen im 24. Jahrhundert zu helfen, könnten wir uns doch auf die Lösung vieler anderer, vordringlicherer Probleme konzentriert haben, was die Zukunft viel besser gemacht hätte. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 672-677).

Kyoto ist ein außerordentlich teurer Weg, so wenig für so weit voraus zu tun. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 637-638).

Diskussion und Schlussfolgerungen

Können Klimamodelle so frisiert werden, dass sie prophezeien, dass menschliche Emissionen große finanzielle Schäden verursachen? Ja, das geht, aber sind sie auch genau? Sind sie genau genug, um uns zu einer Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe zu bewegen? Diese Reduktion lässt die Energiekosten steigen und macht uns ärmer, weniger anpassungsfähig und damit verwundbarer für Klima-Katastrophen.

Alarmismus hat in der Klimadebatte eine lange Historie. Was am gruseligsten ist: dies war auch schon offenkundig bei den Hexenprozessen im mittelalterlichen Europa. Nach dem Ausmerzen der augenblicklichen Häretiker seitens der Inquisition waren die meisten Hexen seit Anfang des 15. Jahrhunderts angeklagt, schlechtes Wetter erzeugt zu haben. Die Menschen im Jahre 1484 erkannten, dass „Hexen die Produkte der Erde, die Trauben für den Wein, die Früchte der Bäume und viele andere Nahrungsmittel verdarben“. Mit dem Abgleiten Europas in die Kleine Eiszeit kam es in immer mehr Gebieten zu Missernten, hohen Preisen für Nahrungsmittel und Hunger. Hexen wurden da zu offensichtlichen Sündenböcken in Regionen mit einer schwachen Regierung. Bis zu einer halbem Million Menschen wurden zwischen 1500 und 1700 exekutiert, und es gab eine starke Korrelation zwischen niedrigen Temperaturen und einer hohen Anzahl von Hexenprozessen in ganz Europa. – Lomborg, Bjorn. Cool It (Kindle Locations 1825-1833).

Selbst wenn die Ursache ganz offensichtlich natürlichen Ursprungs ist, wird eine Gesellschaft immer jemanden finden, dem man die Verantwortung in die Schuhe schieben kann (mehr dazu hier). Der Sprung unseren Daten so weit voraus, selbst wenn mit Computermodellen erzeugt und verbunden mit der Behauptung, dass der Klimawandel vom Menschen verursacht und gefährlich ist, bevor wir irgendeinen direkten Beweis dafür sehen, ist ebenfalls gefährlich. Dies wird unseren Lebensstandard beeinträchtigen, die Rate der aus der Armut Herausfindenden reduzieren, zu Mangelernährung und zunehmender Ungleichheit bei den Einkommen führen, woran wir uns seit Jahrzehnten erfreut haben. Aber – und das ist am wichtigsten – es wird unsere Fähigkeit beeinträchtigen, uns an Klimawandel anzupassen.

Weiter. Das Klima als gefährlich einzustufen mittels fragwürdiger Klimamodelle, welche das Klima weit in die Zukunft hinein projizieren, deren Ergebnisse dann in fragwürdige ökonomische Modelle eingehen, um Kosten zu berechnen, ist eine befremdliche und gefährliche Fiktion. Meine Hoffnung ist, dass die geneigte Leserschaft diesem Beitrag entnimmt, dass wir das Klima der Zukunft nicht kennen und wir mit Sicherheit nicht die Kosten berechnen können. Außerdem prophezeit kein einziger glaubwürdiger Mensch ernsthaft irgendwelche Kosten der globalen Erwärmung, sei diese nun natürlichen oder anthropogenen Ursprungs. Wir haben Zeit abzuwarten und zu sehen, was passiert, bevor wir uns selbst verarmen lassen.

Das IPCC scheint sich ausschließlich auf die negativen Aspekte des Klimawandels zu konzentrieren unter völliger Ignoranz der positiven Aspekte. Die positiven Aspekte sind heute höchst offensichtlich: steigende Ernteerträge, zunehmendes urbares Land und weniger Kältetote. Die Vorteile der globalen Erwärmung überwiegen die Nachteile bei Weitem, und das wird auch in absehbarer Zukunft so bleiben.

Link: https://andymaypetrophysicist.com/2017/12/14/calculating-the-cost-of-global-warming/
Übersetzt von Chris Frey EIKE

Bemerkung des Übersetzers: Dem gesamten Beitrag liegt ja globale Erwärmung zugrunde, von der der Autor annimmt, dass sie viel mehr Vorteile als Nachteile bringt.

Das bedeutet natürlich um Umkehrschluss: Sollte diese vermeintliche Erwärmung ausbleiben und stattdessen global eine Abkühlung einsetzen, wird es teuer. Und leider sieht es ja der immer schwächer werdenden Sonnenaktivität zufolge genau danach aus.




Deutschland soll Braunkohle­strom-Export­land werden

Eine Angst mit der anderen kompensieren

In Deutschland hat man inzwischen vor fast allem Angst, ganz schlimm allerdings vor der „klimatödlichen“ Braunkohleverstromung und vor Atomkraft. Die Braunkohle soll erst in ca. 100 Jahren die Erde unbewohnbar machen. Ein Atomkraftwerk kann es aber jederzeit, zumindest wird es so regelmäßig in unseren Medien berichtet. Das ist irgendwie auch verständlich, denn Fukushima hat gezeigt, dass Gesetzestreue vor Menschenschutz gehen. Es wurde ohne wirkliche Strahlen-Not „strahlenevakuiert“ und allein dadurch „Atomopfer“ erzeugt [2]. Wesentlicher Beweggrund waren (neben den eigenen Strahlen-Grenzwert-Gesetzen) die Forderungen ausländischer Organisationen, deren Anmaßungen die völlig hilflos agierende, japanische Politik nicht widerstand. Dass in einem Fall von Strahlenexposition nach Deutschland unsere Politiker*innen überlegter reagieren würden, ist ganz sicher eine Illusion.
Nun sind einige unserer Nachbarn vorbildlich im Klimaschutz und lassen sich dafür feiern, erzeugen bei den grenznahen, deutschen Anliegern, aber Todesängste mit der Art, wie sie diese Vorbildfunktion erzielen. Dagegen hat eine CDU-Landesregierung nun eine Lösung parat, wie sie wohl erst seit dem vermerkelten Deutschland denkbar ist: Braunkohlestrom liefern, damit ein Atomkraftwerk abgeschaltet wird:
WAZ, 17.12.2017: [1] Laschet bietet Belgien Kohle statt Atom an
Stromlieferungen aus Nordrhein-Westfalen sollen nach den Vorstellungen der Landesregierung die Abschaltung des umstrittenen belgischen Pannen-Reaktors Tihange beschleunigen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nahm darüber Verhandlungen mit der belgischen Regierung auf, wie er dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ sagte. Das Atomkraftwerk unweit von Aachen sei eine Gefahr für das gesamte Rheinland.
… „Wir wollen neue Leitungen legen, um den Belgiern so viel Strom aus NRW zu liefern, dass Tihange überflüssig wird“, erklärte Laschet. „Wir müssten etwa drei Gigawatt liefern, dazu brauchen wir übrigens die Braunkohle.“ Die Gefahr, die von dem Akw ausgehe, sei deutlich höher als die Risiken durch die Kohle-Emissionen. Die neue Bundesregierung müsse sich für eine Abschaltung stärker engagieren als bisher, forderte der Ministerpräsident …

Den Belgiern könnte es eigentlich egal sein

Braunkohlestrom ist eher billiger als Atomstrom, sofern er nicht bald (wie geplant) mit CO2-Kosten massivst verteuert wird. Aber beide Erzeugungsarten sind grundlastfähig, bieten also eine sichere Versorgung. Belgien wird den deutschen Braunkohlestrom jedoch nur akzeptieren, wenn Deutschland die mit Sicherheit kommende, CO2-Zertifikatekosten-Erhöhungen übernimmt. Wie man unsere Politik kennt, werden die deutschen Stromkunden diese Zusatzkosten tragen (müssen). Schließlich kann ein kleiner Teil der (durch unser Politiker und die Medien) verstörten Bürger (viele weitere, grenznahen Kkw`s rund um Deutschland bleiben ja weiter in Betrieb) dann mit weniger Angst schlafen – was in den Augen der Politiker alle Zusatzkosten Wert ist.
Wenn sich Deutschland aus Kernkraft und Braunkohle (für den Eigenbedarf) vollkommen verabschiedet hat, bliebe diese Exportstrom-Erzeugung zumindest übrig, um den eigenen Bürgern dann vor Augen zu führen, wie einfach, konstant und billig früher auch in Deutschland Strom erzeugt wurde.
Danke an Herrn Düpmann mit seinem NAEB e.V. Newsletter für den Hinweis.
Quellen
[1] WAZ, 17.12.2017: Laschet bietet Belgien Kohle statt Atom an
[2] Der ausgefallene Weltuntergang (Teil 3) – Wie steht es heute um die Fukushima „Todeszone“




Und ist es Wahnsinn, so bekommt er zunehmend Methode. Zur Klage: Armer, peruanischer Bauer gegen RWE (Teil 2)

Das Klima in Peru zeigt keine „Übererwärmung“

Im Schriftsatz von RWE als Beklagtem sind umfangreiche Darlegungen zum Klima – allgemein und in den Anden – mit seinem stetigen Wandel und Ungereimtheiten der AGW-Klimadarstellungen hinterleg. Es lohnt sich fast, diese zu lesen. Wie man an der Erwiderung des Gerichtes und den Einwänden von Germanwatch sieht, besteht aber von dieser Seite kein Interesse, darauf einzugehen.

Bild 9 Kleiner Auszug der RWE-Darlegung. Quelle: [14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016

Man darf sagen: Ähnlich würde sich eine Erwiderung auch auf EIKE finden (können). Es sind wesentliche Ungereimten der AGW-Klimatheorien gelistet und viele Hinweise, wo und wann historische Klimavorgänge vergleichbare Auswirkungen hatten.
Die nun folgenden Temperaturproxis dieser Gegend zeigen (wie üblich) ziemliche Unterschiede, aber einheitlich zeigen sie, dass dort keine irgendwie geartete „Überhitzung“ stattfindet.

Bild 10 Temperaturproxi Peru, Verlauf seit ca. 800 n. Chr. Quelle: Pages 2k-Projekt Viewer


Bild 11 Temperaturproxi Peru, Verlauf seit ca. 800 n. Chr.. Quelle: Pages 2k-Projekt Viewer


Sogar im kurzfristigen Maßstab bestätigt sich dies.

Bild 12 Temperaturverlauf dieser Andengegend seit 1880. Quelle: Viewer: NEW SCIENTIST


Seitens Germanwatch wird mit dem Temperaturanstieg seit dem Jahr 1961 argumentiert(Bild 13). Bild 12 zeigt jedoch, dass es alleine seit 1880 zuvor schon mehrmals höhere Temperaturen als aktuell gegeben hat.

Bild 13 Argumentation Germanwatch (Auszug)

Die Andengletscher in dieser Gegend gehen seit ca. 4000 Jahren zurück

Betrachtet man Studien zur Vergletscherung dieser Gegend (Bild 13), zeigt sich, dass diese seit ca. 4.000 Jahren kontinuierlich abnimmt. Der Rückzug kann demnach kaum ein alleiniges Ereignis eines AGW-Klimawandels sein (wie es RWE auch angibt).

Bild 14 Deutlicher Gletscherrückzug Anden, Peru seit mindestens ca. 5.000 Jahren. Quelle: kaltesonne MWP-Viewer, stansell-etal-2013a

Der Eine vor Ort verklagt RWE wegen Erwärmung, die Bauern vor Ort klagen wegen Kälte

Bild 15 Foto: Martin St-Amant (S23678) / Lizenz: This file is licensed under the Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license.


kaltesonne, 14. Mai 2013: [22] Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
Im Dresdner UniversitätsJournal vom 13. November 2012 (Nr. 18) erschien auf der Titelseite ein überraschender Artikel aus dem wir hier einen Auszug bringen: Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
Humboldt-Stipendiatin Andrea Vásquez befasst sich an der TUD mit Klimaproblemen ihrer Heimat
Seit Oktober 2012 arbeitet Andrea Váquez als Humboldt-Stipendiatin an der TU Dresden. Am Institut für Bauklimatik der Fakultät Architektur befasst sich die 36-jährige peruanische Mechatronik-Ingenieurin zunächst ein Jahr lang damit, wie Passivhaus-Technologiekonzepte in ländlichen Häusern der kalten Hochlandregionen Perus adaptiert werden können. Die Förderung im Programm »Internationale Klimaschutzstipendien für Entwicklungs- und Schwellenländer« hilft ihr dabei.
Viele Regionen der Erde erwärmen sich durch den Klimawandel.
In den Hochregionen Perus ist es anders. »In den Anden treten immer häufiger kalte Winde und Frost auf. In bewohnten Höhenlagen unterhalb 3500 m kommt es immer öfter zu Nachttemperaturen bis minus 20 Grad Celsius und die kalte Jahreszeit verlängert sich«, berichtet sie. »Für die dortigen zwei bis drei Millionen Menschen, die Landwirtschaft und die Umwelt hat das dramatische Folgen. Die traditionellen Häuser genügen nicht mehr den thermischen Mindestanforderungen. Oft kühlt sich die Raumluft bis unter 2 Grad Celsius ab. Die Bevölkerung verbraucht dadurch mehr natürliche Brennstoffe, Abholzen gefährdet den Baumbestand, viele vor allem junge Menschen wandern in die großen Städte aus. Das traditionelle Vieh, Alpaka und Lama, leidet zunehmend unter Fehlgeburten.«
Das wahre Problem in der Andenregion Perus scheint wohl nicht der Regen zu sein, sondern eine Abkühlung …
In der Vergangenheit konnten die Andenbauern mit der natürlichen Klimavariabilität deutlich besser umgehen als heute, räumt er ein. Terror und Fehler bei der Einführung neuer Technologien haben die Landwirtschaft weit zurückgeworfen, nicht so sehr der Klimawandel:
Es ist, ein paar Einsprengsel der Modernität ausgenommen, das Wissen der Vorväter, das gegen den Klimawandel ins Feld geführt wird. Ein merkwürdiger Widerspruch: Warum muss den Andenbauern heute das beigebracht werden, was unzählige Generationen vor ihnen beherrschten? Erstens wegen der Guerrilla-Gruppe Leuchtender Pfad, die in den Achtzigern aktiv war. Die Armee schlug zurück, die Bauern gerieten zwischen die Fronten. Im Klima allgemeinen Terrors war nicht mehr daran zu denken, die Felder zu bestellen. Und zweitens, weil die Agrarwissenschaft das traditionelle Wissen diskreditiert, sagt Magdalena Machaca, 46, Geschäftsführerin des Vereins Bartolomé Aripaylla. Die Agraringenieurin hat es an der Uni selbst erlebt: „Was da gelehrt wurde, war zum großen Teil nicht auf unsere Bedingungen anwendbar“. Das bezieht sich nicht nur aufs Technische: Zwischen Land-Wirtschaft und Agrokultur besteht ein himmelweiter Unterschied.

Auch im Himalaya gibt es Probleme

Auf Arte kam kürzlich eine Dokumentation über Klimawandel-Probleme im Himalaya. Die befragten Dorfbewohner konnten erzählen, dass ihre Brunnen versiegen und das Gras nicht mehr so gut wie früher wächst. Auch der Monsun kommt nicht mehr so pünktlich wie früher. Ein (einheimischer) Aktivist wusste den Schuldigen – unseren Klimawandel – und den Verursacher – den Westen – und erzählte es auch so den Dorfbewohnern. Fakten kamen in der ganzen Reportage nicht.
Man wird nicht lange zu warten brauchen, bis ein NGO jemanden präsentiert, der die Kosten seiner Brunnenbohrung von einer deutschen Firma bezahlt haben will. Die Anwälte und Klimawandel-Sachverständige werden sich freuen., denn auch dort klaffen Welten zwischen den Erzählungen (aufgrund von Wetter-Veränderungen) und klimatischen Fakten.
kaltesonne 16. Dezember 2017: Klimamodellierer stehen im Regen: Das unerwartete Comeback des Indischen Monsunregens
Waren die Niederschläge in Indien und Nachbargebieten in vorindustrieller Zeit stets ausreichend verfügbar, pünktlich und zuverlässig? Wenn man die Geschichten der Klimahardliner hört, könnte man fast auf den Gedanken kommen, vor 1850 hätten allerorten klimatisch himmlische Zustände geherrscht, die der Mensch dann mutwillig zerstört habe. Wir schauen heute in diese vermeintlich so paradiesische Zeit hinein:
Ergebnisse der University of Cambridge aus dem Januar 2017 lassen Zweifel aufkommen. Forscher studierten alte Indus-Kulturen vor 4000 Jahren und stellten heftige natürliche Klimaschwankungen fest, die in einigen Zeitabschnitten zu schlimmen Dürrephasen führten.
Im Juli 2017 folgte dann eine Studie von
Singh und Kollegen zu Dürren aus dem indischen Himalayagebiet anhand von Baumringen. Auch hier wird wieder die große natürliche Variabilität bei den Regenmengen in der Region deutlich …
Und wie steht es momentan um den Indischen Sommermonsunregen? Überraschenderweise hat der sich seit 2002 wieder verbessert, wie
Jin & Wang im Juli 2017 in Nature Climate Change berichteten. Die Autoren stellen zudem nüchtern fest, dass die gängigen Klimamodelle das jüngste Erstarken der Regenfälle nicht nachvollziehen können, wobei sie die Prognosefähigkeit dieser Modelle in Frage stellen.

Sind schmelzende, oder zunehmende Gletscher eine Gefahr, oder sind sie es immer?

Liest man die Argumentationen zur Situation in Peru:

Bild 16 Argumentation Germanwatch (Auszug)


wird man sofort an unsere Alpen erinnert. Auch dort klagen Talbewohner über berstende Gletscherseen:
EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.
Allerdings stammen diese Klagen durchweg aus dem Mittelalter, als die Gletscher „mächtig und groß“ waren – also das Gegenteil, was derzeit in Peru vorliegt. Man bedenke, dass damals sogar Innsbruck von Hochwassern durch einen berstenden Gletschersee betroffen war [18] – etwas heute nicht mehr Vorstellbares.

Randvoll mit Gletschereis“ war früher für die Talbewohner der Alpen eine latente, tödliche Gefahr, gegen die sie anbeteten und in ihrer Verzweiflung Wallfahrten durchführten

Nochmals zur Wiederholung Historien zur Gletschergefahr im Mittelalter. Sie räumen mit der fälschlich verkündeten Annahme auf, nur die sich aktuell zurückziehenden Gletscher wären eine Gefahr. In Wirklichkeit waren die riesigen Gletscher in früheren Zeiten eine noch viel größere.
EIKE 27. November 2017: [18] Die Rede unseres Bundespräsidenten
Welche Schrecken stellte das kalte Klima dar? Gehen wir in der Geschichte zurück zu den Zeiten, als die „Orte der Schönheit und Magie“ – noch groß und mächtig waren und sich der Mensch davor verzweifelt zu schützen versuchte.

In der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, die von etwa 1590 bis 1850 dauerte, wurde eine rasante Zunahme des Hexenwesens vermeldet

[6] Es ist in der neueren Literatur mehrfach und immer wieder bestätigt, daß gerade in der sogenannten „Kleinen Eiszeit“, die von etwa 1590 bis 1850 dauerte, eine rasante Zunahme des Hexenwesens vermeldet wird. Die in dieser Zeit sich dramatisch häufenden Naturereignisse, besonders die in den stark vergletscherten Regionen der Alpen häufigen Gletschersee-Ausbrüche und Extrem-Wasserschäden wurden diesen „Wettermachern“ und „Hexern“ zugeschrieben.
Bei Hochständen endete der Fieschergletscher in zwei Gletscherzungen, die nahe an die Weiler Brucheren und Unnerbärg heranreichten. Es ist deshalb verständlich, dass sich die Fieschertaler bedroht fühlten.
Um die Gletschergefahr abzuwenden, machten die Fieschertaler der Sage nach das Gelübde, sich an den Samstagen von der Vesper an jeglicher knechtlicher Arbeit zu enthalten. Eine Ausnahme war das Einlegen von dürrem Heu und Getreide. Als der Fieschergletscher 1652 vorstiess, unternahmen die Talbewohner eine gletscherbannende Prozession unter der Leitung eines Geistlichen und beschworen das „Gespenst“ im Fieschergletscher. Der Gletscher soll daraufhin nicht mehr weiter vorgerückt sein.
Im Jahr 1676 ersuchten die Talbewohner Papst Innozens XI., das Gelübde umwandeln zu dürfen, da sich nicht alle Fieschertaler an dieses hielten. Dies geschah dann auch im Jahr 1678. Die Fieschertaler mussten unter anderem versprechen, keine verborgenen Tänze zu veranstalten und die Frauen keine roten Schürzen mehr tragen zu lassen. Im Jahr 1860 drohte wiederum Gefahr, weil der Fieschergletscher erneut zu einem Hochstand vorgestossen ist. Die Fieschertaler machten erneut ein Gelöbnis, nämlich alljährlich eine Bittprozession zur Kapelle im Ernerwald durchzuführen, eine Kerze in der Kirche an Sonn- und Feiertagen zu unterhalten und jährlich eine Messe zu lesen.

Als man barhaupt den Grossen Aletschgletscher bannen wollte

Angelangt am Sitze des Übels wird vorab das hl. Messopfer gefeiert, dann eine kurze Predigt gehalten, hierauf mit dem Allerheiligsten der Segen erteilt, um den sich schlängelnden Gletscher einzudämmen und demselben Zügel anzulegen, auf dass er nicht weiter mehr sich ausdehne. Es werden die feierlichen Beschwörungen der Kirche in Anwendung gebracht und der äusserste Teil des Gletscherberges mit Wasser, geweiht im Namen unseres hl. Vaters (St. Ignatius), besprengt. Überdies wurde daselbst eine Säule aufgerichtet, auf der sich das Bildnis ebendesselben hl. Patriarchen befand, gleichsam das Bild eines Jupiter, der nicht flüchtigen Soldaten, sondern dem gefrässigen Gletscher Stillstand gebietet. Um diese Zuversicht auf die Verdienste des Heiligen blieb nicht ohne Frucht. Er hat den Gletscher zum Stehen gebracht, so dass er von nun an sich nicht weiter ausdehnte. Im Monat September 1653.»
Unterhalb des Aletschgletschers beten fromme Menschen über 3 Jahrhunderte für den Rückgang dieser Gletscher-Bedrohung (“Der kalte Tod”).
“… Es gab eine Zeit, in der der Aletschgletscher wuchs und wuchs. Er rückte bedrohlich nahe ans Dorf heran. Dazu kamen die Ausbrüche des Märjelensees. 35 Mal brach der Eisstausee im 17. Jahrhundert oberhalb von Fiesch aus.
1678 legten die Bewohner von Fiesch und vom Fierschertal ein Gelübte ab, in dem sie vor Gott und der Welt kund taten, fortan tugendhaft zu leben und brav zu beten, dass der Gletscher sein Wachstum einstelle. Sie hielten einmal pro Jahr eine mehrstündige Prozession im Ernerwald ab, um gegen das Wachstum des Gletschers zu beten. Die Prozession fand am Tag des Gründers des Jesuitenordens, dem Heiligen Ignatius von Loyola, am 31. Juli statt.
Pfarrer Johann Joseph Volken, ein Vorfahre des heutigen Regierungsstatthalters Herbert Volken leitete 1678 das Gelübde seiner Gemeinde an die nächste kirchliche Instanz weiter, den Bischof von Sitten. Von dort aus gelangte es an den Nuntius der römisch-katholischen Kirche der Schweiz in Bern, der es dem Vatikan zur Absegnung unterbreitete. Papst Innozenz segnete das Gelübde ab

Der Vernagtferner im Ötztal brachte regelmäßig große Schäden bis nach Innsbruck

Berühmt und zugleich berüchtigt ist seit über 400 Jahren zum Beispiel der Vernagtferner in den Ötztaler Alpen. Aus einem Seitental ist der Gletscher in den Jahren 1600, 1676, 1678, 1771, 1772 und dann wieder 1845 und 1848 in das Rofental vorgestoßen und hat, mit dem Guslarferner vereinigt, hinter der Zwerchwand eine Eismauer gebildet, weit über 100 Meter hoch. Dahinter wurde ein See gestaut, der ca. 1300 Meter lang war. Dieser See ist mehrmals durch die teilweise poröse Eismauer durchgebrochen und hat im ganzen Ötztal große Schäden angerichtet. Die Wassermassen von geschätzten 1 ½ bis 3 Millionen Kubikmeter sind dann binnen einer Stunde oder eineinhalb Stunden ausgebrochen. Der einem Dammbruch vergleichbare Durchbruch war bis dato keine menschlichen Eingriffe und technischen Maßnahmen verhinderbar.
Dass der durch den Vernagtferner hinter Rofen gestaute See im Jahre 1678 ausgebrochen ist und große Schäden durch das ganze Ötztal hinaus, ja bis ins mehr als 120 km entfernte Innsbruck angerichtet hat, wird nach der Überlieferung und – inzwischen aktenkundig gemacht – einem herumziehenden „Malefiz- Buben“, einem „Wettermacher“ zugeschrieben. Es ist dies der namentlich bekannte Thomann Jöchl aus dem Zillertal, der in Meran bei einem Prozeß im Jahre 1679 mit 12 anderen Angeklagten verurteilt und hingerichtet wurde. Dieser „Hexenmeister“ habe auch den Ausbruch des Fischbaches im Jahre 1678 in Längenfeld verursacht. Der Pflegsverwalter von Petersberg tritt als Zeuge auf und meldet, „daß ein gottloser pue anno 1678 durch das etzthal gehend, von vorgedachten Valtin Kuprian zu Prugg, allwo er übernachtet, nicht nach verlangen traktiert worden, durch Zauberei und des Teifels hilf den ferner den Ausbruch und in Lengenfelder Thal ein Wetter gemacht“.
Örtliche Chronisten wie Johann und Benedikt Kuen sowie Franz Stippler berichten von bescheidenen „Maßnahmen“ der Bevölkerung und der Verwaltung.
Aus gnädiger Lizenz Ihro fürstlichen Gnaden Herrn Paulin Bischof zu Brixen, ist von drei Priestern und Curaten im Özthal auf dem obersten Berg des Ferner- Anfangs, dann auch zuunterst auf dem Eis als auf einer Ring Mauren das Hl. Meßopfer samt einer eifrigen Predigt in Gegenwart der Procession von 2 Communitaten als Lengenfeld und Sölden verrichtet worden, worbey sich sehr viele Personen von den äußeren Kirchspielen eifrig und andächtig eingefunden. Es sind auch zwei ehrwürdige Herrn Capuciner von Imst etliche Wochen lang zu Vent verblieben, welche täglich das Hl. Meßopfer um dieser Gefahr Abwendung verrichtet, item sind zu unterschiedlichen Orten andächtige Kreuzzüge angeordnet, auch insonderheit durch die kleinen Kinder gehalten worden…“.
Solche Historien der damals tödlichen – weil großen – Gletscher passen so gar nicht in den heutigen Zeitgeist. „Modern getextet“ liest es sich viel „besser“:
Nordbayerische Nachrichten, Ausgabe 16./17. Dezember, ganzseitiger Artikel:
Sterben am Berg – Wie das vergangene Jahr den Gletschern in den Alpen zugesetzt hat
Im Artikel kommt ganz nebenbei ohne Kommentierung die Erwähnung: „ …
im Wallis schaute einmal ein ganzer Baumstamm aus dem Eis … „ und trotzdem kurz danach der Schluss: „ Das eherne Gesetz, dass Gletscher kommen und gehen und kein Mensch sie daran hindern kann, gilt nicht mehr. Diesmal gehen sie durch sein Werk für immer.“

Warum klagt Germanwatch nicht gegen die Gewinner des sich wandelnden Klimas für einen Ausgleich?

Ein Kuriosum ist, dass der „Klimawandel“ in jeder Weltgegend unterschiedliche Einflüsse generiert. Er ließ:
-Weltweit die Ernten explodieren: EIKE 30.06.2015: Ernteerträge und Klimawandel,
-den Sahel grüner werden: EIKE 09.09.2017: Immer wieder muss der Tschad-See unter dem Klimawandel leiden, oder: Warum steht in Studien der GRÜNEN häufig so viel Falsches drin?
-verringerte die Hochwassergefahr in den Alpen [19],
-wäre – sofern er so weiter ginge – für das von häufigen Dürren heimgesuchte Ostafrika ein Segen [21], weil es dort seit mehreren tausend Jahren durch zunehmende Kälte trockener wird,
-wird in Peru von den Bauern erfleht, denen zunehmende Kälte zu schaffen macht [22],
-hat in Deutschland (gegenüber der Kaltzeit des späten Mittelalters) die Hochwasser drastisch verringert [23]

Damit muss sich Germanwatch (und deren Unterstützer) fragen lassen, warum sie nicht das Geld bei denen einklagen, die erkennbar vom sich wandelnden Klima partizipieren – und das sind wirklich viele auf unserem Globus.
Solch tiefsinnige Fragestellungen sind beim Klimawandel jedoch verpönt. Zudem würde dann bekannt, wie viel unser Globus von der seit der letzten kleinen Zwischeneiszeit erfolgten Erwärmung profitiert.
Da ist es so viel einfacher, dank der drei Zeichen „CO2“ die Welt leicht und trotzdem eindeutig sofort in Gut und Böse einteilen zu können und darüber einen Kreuzzug zu führen. Dafür man kein Studium und nicht einmal eine abgeschlossene Ausbildung.
Während bei uns eine an fachlicher Unkenntnis kaum mehr überbietbare Umweltministerin alles gutheißt, was ihre Klima-Hysterie-bedingte Seelenpein entlastet [24] [25] und unser Bundespräsident (vorwiegend auf Deutschlands Kosten) als „Klimaretter“ brilliert [18], regt sich in einem fernen Land inzwischen (langsam) Widerstand gegen die Anmaßungen der NGOs und internationaler Organisationen:
[20] EIKE 13.12.2017:
US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten

Wohl, weil es offiziell keine Gewinner geben darf

Ein jüngst erschienener Artikel bietet dazu Hintergründe. In den IPCC-Berichten gibt es wenige Gewinner des Klimawandels. Es gibt fast ausschließlich negative Einflüsse, welche sich jedoch vorwiegend auf Computersimulationen stützen, in die „man“ „hohes Vertrauen“ hat:
EIKE 15. Dezember 2017: [26] Schädigen Menschen die Umwelt?
Hinsichtlich der gesundheitlichen Auswirkungen der globalen Erwärmung liest man im 5. Zustandsbericht des IPCC, geschrieben von der Arbeitsgruppe II:
Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts wird der projizierte Klimawandel die menschliche Gesundheit hauptsächlich durch Verschärfung der Gesundheitsprobleme beeinträchtigen, die es heute schon gibt (sehr hohes Vertrauen). Während des 21. Jahrhunderts wird erwartet, dass der Klimawandel zur Zunahme gesundheitlicher Probleme in vielen Gebieten führen wird, besonders in Entwicklungsländern mit niedrigem Einkommen als im Vergleich einer Grundlinie ohne Klimawandel (hohes Vertrauen). Beispiele enthalten eine größere Wahrscheinlichkeit von Verletzungen, Krankheiten und Todesfällen infolge intensiverer Hitzewellen und Brände (sehr hohes Vertrauen), eine zunehmende Wahrscheinlichkeit von Mangelernährung aufgrund geringerer Erzeugung von Nahrungsmitteln in armen Gebieten (hohes Vertrauen), Risiken durch verloren gehende Kapazität von Arbeitsplätzen sowie verringerte Arbeitsproduktivität in anfälligen Völkern und zunehmende Risiken durch Krankheiten durch verdorbene Nahrungsmittel und verschmutztes Wasser (sehr hohes Vertrauen) und Vektor-Krankheiten [?] (mittleres Vertrauen). Gesundheitliche Auswirkungen werden reduziert, aber nicht eliminiert werden, in Völkern, welche von einer rapiden sozialen und ökonomischen Entwicklung profitieren (hohes Vertrauen).
Dabei nimmt die Lebenserwartung und parallel auch die Gesundheit [26] (in Ländern mit einer modernen Infrastruktur und wenigstens „im Ansatz vernüftigen“ Regierungen) seit dem Klimawandel stetig zu.

Bild 17 [26] Erhöhung der Lebenserwartung seit 1900 (Bildausschnitt). Quelle: Dong, et al., 2016, Nature

Dass sich die angegebenen, klimatischen „Verschlimmerungen“ der Umwelt bisher nicht eingestellt haben, wurde oft genug berichtet [9] und steht so auch im IPCC AR5 [27]. Und dass die Klimasimulationen grottenschlechte Ergebnisse liefern und oft vollkommen hilflose Kurven produzieren, sieht man einmal an vielen Simulationsbildern des DWD Klimaatlas sowie in Artikeln von Forschern, die es untersucht haben:
kaltesonne 15. Dezember 2017: Klimamodelle fallen im Praxistest glatt durch: Ist die atmosphärische Zirkulation überhaupt simulierbar?

Beim CO2 werden auch die LINKEN irr(lichternd)

Leider gibt es zumindest in Deutschland fast keine Partei, welche nicht bedingungslos dem Klimawahn anhängt. Sonst wäre auch die DDR-Volkskammer-Ergebnisse übertreffende, 100,00 % Zustimmung zum Klimavertrag im Bundestag nicht möglich gewesen. Exemplarisch wird deshalb einmal von der Bundestagsfraktion der Linken berichtet.

Bild 18 Screenshot von der Homepage der LINKEN


Auch diese Partei hat eine Fachperson mit speziellem Wissen zum Klima vorzuweisen:
WIKIPEDIA: Lorenz Gösta Beutin
Seit dem Wintersemester 1999/2000 studierte Beutin an der Universität Hamburg Geschichte, Politik und Germanistik …
Er schloss es 2008 mit einer
Magisterarbeit ab, in der er die Wandlungen des Historikers Ludwig Beutin vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg untersucht.
In den Jahren 2000 bis 2006 war er aktiv im Fachschaftsrat Geschichte, der Fachschaftsrätekonferenz sowie diversen universitären Gremien. Im Streik-Wintersemester 2003/04 war er in der „Streikzentrale“ tätig, danach ein Semester im hochschulpolitischen Referat des AStA der Uni Hamburg.

Und diese Fachkraft für Klima und alles drum herum beschwert sich inzwischen regelmäßig, dass unsere Kanzlerin zu wenig für den Klimaschutz tut. Auch stört es ihn (und wohl seine Partei), dass Deutschland dafür nicht genügend Geld in die weite Welt hinauswirft:
Pressemitteilungen von Lorenz Gösta Beutin:
Deutschland vermasselt Weltklimagipfel
Weltklima braucht deutschen Kohleausstieg statt ‚Jamaika‘-Lavieren
-Die Blamage von Bonn
-Klimagipfel-Blamage von Paris: Merkel versetzt Macron
Pressemitteilung von Lorenz Gösta Beutin, 12. Dezember 2017
„Merkel ist ein klimapolitischer Totalausfall: In Paris hätte die deutsche Regierungschefin ein starkes Zeichen für die Durchsetzung des UN-Klimaabkommens von Paris und gegen den unsäglichen Anti-Klimaschutz-Kurs von US-Präsident Donald Trump, der den Ausstieg der USA aus dem Klimavertrag angekündigt und Neuverhandlungen gefordert hat, setzen können …
Der neoliberale Glaube des französischen Präsidenten Emmanuel Macron, der freie Markt und das private Kapital würden die Erderwärmung bremsen sowie die Schäden des Klimawandels bei Mensch und Natur beheben können, ist irrig. Der Kapitalismus funktioniert nur durch ungebremstes Wachstum und den Profit von wenigen, er ist Ursache, nicht Lösung für das Menschheitsproblem Klimawandel …
auch müssen die Industrieländer ihrer Verpflichtung nachkommen, den Grünen Klimafonds ab 2020 mit jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu füllen, und zwar ohne eine Verrechnung mit bestehenden Entwicklungshilfegeldern.“
Quellen
[1] KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE
[2] TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016: Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE
[3] ScienceScepticalBlog 1. Dezember 2017: Bauer aus Peru verklagt RWE wegen Klimawandel!
[4] BMUB: Der Klimaschutzplan 2050 – Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie
[5] Die Bundesregierung: Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz
[6] EIKE 17. November 2017: Der Train to Bonn ist angekommen – Abschlussinformation
EIKE 19.10.2017: Die junge Klimagarde mit der Weltrettungsbibel von Frau Hendricks auf dem Weg zum Train to Bonn
[7] EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool
[8] EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen
[8] EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden
[9] EIKE 11. Dezember 017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt
[10] WIKIPEDIA: Palcacocha
[11] Germanwatch Factsheet Huaraz
[12] Germanwatch, diverse Schriftsätze zum Prozess
[13] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 15.11.2016
[14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016

[15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017

[16] Germanwatch: Zusammenfassung der Klageschrift vom 23.11.2015

[17] CO2 Science Volume 14, Number 38: 21 September 2011: A 2300-Year History of the South American Summer Monsoon
[18] EIKE 27. November 2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 2 (2)
[19] EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.
[20] EIKE 13.12.2017: US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten
[21] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia
[22] kaltesonne, 14. Mai 2013: [22]Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
[23] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[24] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt
[25] EIKE 21. August 2017: POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“
[26] EIKE 15. Dezember 2017: Schädigen Menschen die Umwelt?
[27] EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt




Und ist es Wahnsinn, so bekommt er zunehmend Methode. Zur Klage: Armer, peruanischer Bauer gegen RWE (Teil 1)

Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

Kein Wunder, denn es scheint nicht mehr Aufgabe eines Staates oder Bundeslandes zu sein, für seine eigenen Bürger und zu deren Lebzeiten zu sorgen. Eine immer lauter auftretende Zahl von Aktivist*innen erklären, dass mit dem Geld viel wichtiger das Leben „zukünftiger Generationen“ zu retten sei und knüpfen damit nahtlos an das Gebaren der „einzig wahren Religion“ in vergangenen Zeiten an, als auch Landesherren und deren Justiz bei Nachlässigkeit in der Hexenverfolgung (auch damals schon wegen Schäden an künftigen Generationen) ebenfalls von Aktivisten – unterstützt von den wissenschaftlichen Fachpersonen der Kirchen – verklagt und verurteilt werden konnten.
EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen
EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool

Niemanden stören die modernen Hexenhammer der „Klimaschützer“

Bevor man sich jedoch über diesen Trend beklagt, muss man sich auch darüber klar sein, dass die Möglichkeit dazu erst durch die unsäglichen Klima-Gesetzgebungen von Regierungen (wie auch unseren auf Bundes-, wie Landesebene) geschaffen werden. Und, dass die Bestrebungen dahin gehen, dies in großem Stil auszuweiten.
EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: [8] Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden
Die Bundesregierung: [5] Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz
Mehr Klagerechte für die Umwelt
(Ein Klimabotschafter)… präsentierte in seinem Statement den Vorschlag, ein Klagerecht für Bürgerinnen und Bürger einzuführen. Sie sollten so gegen eine umweltschädigende Politik oder auch Unterlassungen der Regierung vorgehen können. Diese Möglichkeit gebe es schon in einigen Staaten, sagte er und verwies als Beispiel auf die Niederlande
Anstelle seitens unserer Regierung gegen solche Forderungen von Aktivisten (im Fall der Klimabotschafter*innen sind es keine Aktivisten, sondern von Frau Hendricks persönlich fehlgeleitete Jugendliche [6]) mit geschichts-historischen Argumenten anzugehen und daran zu erinnern, wohin eine auf hypothetische, nicht beweisbare Anklagen akzeptierende Verfolgungsjustiz in der Geschichte immer geführt hat, unterstützen regierungsamtliche Personen, wie der Staatssekretär von Frau Hendricks, Herr Flasbart [5] (und die Beraterin für Klimafragen, Frau C. Kemfert auf ihrer Homepage [1]) mit Rückendeckung von „oben“ solche Forderungen.
Wie es sich für Religionen mit Wahrheitsanspruch gehört, beginnt auch die Klimareligion, den Gedanken der Blasphemie aufzunehmen und umzusetzen.
EIKE 03.04.2016: US-Justizministerin will Klimaskepsis unter Strafe stellen
Bezogen auf Frau Höhn (ihr Tweet im Headerbild), welche von „wissenschaftlichen Beweisen“ spricht, sei gesagt, dass die Hexenverfolgung auch auf „streng wissenschaftlicher Beweisführung“ beruhte und es viele Hundert Jahre gedauert hat, bis man den Kernfehler dieser Art „Beweisführung“ bemerkte (beziehungsweise, bis Personen, welche den Fehler erkannten, dessen Publizierung überlebten). Wobei ihr Tweet eher zeigt, dass sie unter „Wissenschaft“ wohl ausschließlich die Bestätigung ihrer eigenen Meinung versteh:
EIKE 11. Dezember 2017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt.

Bauer in Peru versus RWE

Ein Kleinbauer aus Peru (diese Beschreibung gilt immer synonym für den wirklichen Kläger, Germanwatch) gibt sich nicht mit einer Instanz zufrieden. Überzeugt von „seinem“ Recht klagt „er“ sich selbstverständlich nach oben durch. Gerechtigkeit darf schließlich nicht von Fehlentscheidungen unwissender Richter unterer Instanzen blockiert werden.
Auf TYCHIS EINBLICK wurde das Thema umfangreich beschrieben:
TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016 (Auszüge): [2] Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE
Jetzt also Saúl Luciano Lliuya aus Peru. Er ist Bauer und fordert vom deutschen Energiekonzern RWE 20.000 Dollar. Deswegen klagt er jetzt vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf. Seine Begründung: Die Kohlekraftwerke der RWE trügen zum Klimawandel bei. Deshalb sei der deutsche Konzern mitschuldig, wenn der Palcachocha-Stausee in den Anden wegen Gletscherschmelze über die Ufer trete und sein, Lliyuas, Haus überflute. »Dessen Tauwasser fließt in einen See mit marodem Staudamm«, entnehmen wir der deutschen Presse. Und unterhalb steht sein Haus. Er fordert: RWE solle sich deshalb finanziell an den Schutzmaßnahmen beteiligen.
Ein Thema, bei dem sich alle bekannten, triefenden Schlagworte wundersam zusammenfügen: Kleinbauer (Großbauer sähe schon wieder anders aus) gegen RWE, Großkonzern, für die Menschen und natürlich die »globale Klimagerechtigkeit«…
David gegen Goliath?
Doch halt, David, also Saúl Luciano Lliuya aus Peru ist es natürlich nicht allein, der gegen Goliath klagt. Vermutlich wusste er bis vor einiger Zeit noch nicht einmal, was CO2 ist, wie dieses Spurengas alles Leben zerstören solle, geschweige denn etwas über die Feinheiten internationaler Klimaverträge, bevor er in die Fänge von NGOlern fiel. Seine Hände führen, wie kann es anders sein, NGOs, die sich mit einem juristischen Winkeltrick eine weitere wohlfeile Einnahmequelle erschlossen haben. In diesem Falle ist die umstrittene Germanwatch federführend mit dabei.
Diese Formation springt überall mit ein, wenn es ums Abkassieren unter dem Vorwand Klima und Gerechtigkeit geht …
»Germanwatch«, so drohen die NGOler, »setzt sich dafür ein, dass Deutschland in den Bereichen Klima-, Ernährungs- und Entwicklungsfinanzierung seine internationalen Zusagen glaubwürdig umsetzt. « Sprich: ein moralisch einwandfreier Weg, Gelder in die eigenen Kassen umzuleiten …
Die Germanwatch-Gründer hatten einst gesehen, dass die Geschäfte von Greenpeace & Co prächtig laufen, dachten, da lässt der Markt noch weitere Organisationen zu und gründeten bereits 1991 ihre NGO. Heute hält sie immerhin 40 Beschäftigte in Lohn und Brot. Seitdem jetten sie ebenfalls klimarettend um die Welt unter anderem zu den Nachhaltigkeitsgipfeln dieser Welt, erzählen im Haussender der NGOs, dem
Deutschlandfunk, ehrfürchtig stammelnden Moderatoren etwas von den »Spuren und Signalen der Hoffnung« und dem »Zustand des Planeten«. Da darf auch die Tagesschau nicht fehlen. Nachrichtenwert: Null. Spendenpotential? Riesig.
Geschäftsfeld von NGOs und Anwälten
Mit von der lohnenden Partie ist Roda Verheyen, eine Anwältin aus Hamburg. Sie vertritt jetzt den armen, unter von RWE mitverursachtem Klimawandel bedrohten Bauern vor Gericht. Sie gilt als eine der entscheidenden Wegbereiterinnen der sogenannten »Aarhus-Konvention«. Das ist jener ominöse internationale Vertrag, der 1998 in der dänischen Stadt Aarhus geschlossen wurde, und der jeder Einzelperson »Zugang zu den Gerichten in Umweltangelegenheiten« zuspricht.
Die Europäische Union hat ihn sogar ratifiziert. Da die Aarhus-Konvention nicht auf Staatsbürger abstellt, sondern grundsätzlich auf alle »Mitglieder der betroffenen Öffentlichkeit«, kann damit jetzt auch ein peruanischer Landwirt einen deutschen Energiekonzern in Deutschland wegen des Klimawandels verklagen …
Die muntere Palette an Verdienstmöglichkeiten ist damit um »Klima-Gerichtsverfahren« erweitert worden. Schön, damit kommen wieder ein Haufen Anwälte in Lohn & Brot, NGOs verdienen sich dumm & dämlich. Ein echter Mehrwert wird damit jedoch nicht geschaffen …
Bisher kann selbst ein Jurist nicht den Zusammenhang zwischen Abgasen aus RWE-Kraftwerken und irgendeinem Gletscher in einem peruanischen Kaff erklären. Aber jetzt hat das Gericht in Essen die vor einem Jahr eingereichte Klage angenommen, weil »die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat«.

Der Beleg: RWE erhöhte die Temperatur in den letzten 50 Jahren (wenn überhaupt) um ca. 0,0006 … 0,002 °C

Man muss sich die Klage und die Daten dazu klar machen, um zu sehen, zu welchen Abstrusitäten NGO-Vereinigungen – wie hier Germanwatch -, fähig sind und wie unfähig sich ein deutsches Gericht zeigt, welches das (wohl um politisch nicht „anzuecken“) nicht erkennen will. Wobei als Entschuldigung für die Juristen anzubringen wäre, dass auch sogenannte „Klimaberater*innen“ und ihr Redaktionsstab trotz angeblichem Fachwissen keinerlei Wert auf eine seriöse Beratung legen.
KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: [1] Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE
Lliuya und seine Anwältin Roda Verheyen schätzen, dass RWE für 0,47 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Der Landwirt fordert, dass RWE die Kosten für künftige Schutzmaßnahmen tragen müsse – und zwar entsprechend dem Anteil des Unternehmens am weltweiten CO2-Ausstoß.
Von einer gewissen Partei hätte man es sowieso nicht erwartet. Vertreter dieser Partei stören sich eher daran, wenn Wahrheiten ans Licht kommen und ihre Ideologie stören könnten [9].

Bild 1 Tweet von Frau Bärbel Höhn (Grüne) [9]

Die bei Klimaretter [1] angegebenen Daten klingen nach viel. Um zu zeigen, welcher Unsinn hinter dieser Klage jedoch wirklich steckt, muss man eine Temperaturabschätzung durchführen, was sehr einfach ist, aber in keinem der Medienberichte auftaucht:
ScienceScepticalBlog: [3] Der Faktencheck:
0,47 % der Treibhausgase durch RWE (dabei vor allem CO2) entspricht bei einem anthropogenen Anstieg des CO2 um 2 ppm pro Jahr, ca. 0,01 ppm pro Jahr durch RWE. Damit hat RWE in den letzten 50 Jahren zu einem CO2-Anstieg von ca. 0,5 ppm beigetragen. Gemäß Formel des IPCC ergibt das 0,3 x 5,35 x ln (380,5 ppm / 380 ppm) = 0,002 °C globaler Temperaturanstieg durch RWE. Also ein paar Tausendstel Grad
(Anmerkung des Autors: Beim realistischen Forcing von max. 1 K sind dies dann noch ca. 0,0006 °C), selbst mit positiven Rückkopplungen im Klimasystem, die verstärkend wirken.
Aufgrund dieser verursachten „Temperaturerhöhung“ soll nun RWE am Schmelzen des Peruanischen Gletschers schuld sein. Konsequent lautet es deshalb bei ScienceScepticalBlog auch weiter:
[3] … Das entspricht in etwa dem CO2-Temperatureffekt einer Großstadt. Somit sollte auch ohne Gutachter, oder Klimaforscher, oder Klimafolgenforscher klar sein, dass RWE nicht für die Gletscherschmelze in Peru verantwortlich sein kann. Zumal China der größte CO2-Emmitent in der Welt ist! Damit ist das OLG Hamm anscheinend überfordert. Vielleicht sollte man auch eine Klage einreichen wenn in China ein Sack Reis umfällt, wenn hier in Deutschland ein Schmetterling mit den Flügen schlägt. Das wäre doch mal was? Als Gutachter könnte man einen Chaosforscher wie den Klimafolgenforscher Herrn Schellnhuber zur Rate ziehen.

Die Beteiligung am Frevel und sei sie auch noch so klein, ist in einigen Ländern anklagbar

Leider ist eine solche Betrachtung juristisch nicht korrekt. Im Schriftsatz von Germanwatch wird argumentiert, dass es nicht um die Feinheit der direkten Beeinflussung geht, sondern um die Beteiligung daran, sei sie auch noch so klein.

Bild 2 Auszug aus der Klageschrift Germanwatch [16]

Die durch RWE „verursachte“ Katastrophe geschah bereits. Allerdings vor dem Klimawandel

Sieh man bei WIKIPEDIA nach (oder im Schriftsatz von RWE), stellt man etwas Verblüffendes fest: Die vom peruanischen Bauer beschworene Katastrophe hat bereits stattgefunden. Allerdings im Jahr 1941, also vor dem Beginn des schlimmen teils des AGW-Klimawandels.
WIKIPEDIA: [10] Palcacocha Flutkatastrophe 1941
Am frühen Morgen des 13. Dezember 1941 stürzte ein riesiger Eisturm des angrenzenden Gletschers in den Palcacocha-See und führte zum Bruch des Moränenwalls, der den See talwärts begrenzt. Die Flutwelle durchbrach auch den talabwärts liegenden Jiracocha-See und stürzte das Cohup-Tal hinab, wobei sie Erde und Felsen mit sich riss. Innerhalb von 15 Minuten erreichte die Schlammlawine die Stadt Huaraz, 400.000 Kubikmeter Schuttmaterial verschütteten gegen 6:45 Uhr weite Teile
der Stadt und töteten mehr als 5.000 Menschen.
WIKIPEDIA: [10] … Insgesamt ist die Bedrohungslage durch den Palcacocha-See inzwischen nur wenig kleiner geworden. Laut Untersuchungen der University of Texas at Austin steht Huaraz weiter unter einem hohen Flutrisiko. Gegenüber dem Jahr 1970 ist das Volumen des Sees 34 Mal größer geworden, mehrfach wurde in jüngster Zeit in Huaraz der Notstand ausgerufen. Gleichzeitig ist die Einwohnerzahl von Huaraz seit der Flutkatastrophe von 1941 von 25.000 Einwohnern auf inzwischen über 100.000 angewachsen, von denen viele sich auf den Schuttkegeln niedergelassen haben, die die Flutwelle damals hinterlassen hat.
Im Jahr 2010 legte die UGRH daher Pläne vor, den Wasserspiegel des Sees um fünfzehn Meter zu senken, um die Gefahr einer erneuten Überflutung des Abschlussdamms zu minimieren. Gleichzeitig wurde dem UGRH jedoch durch das nationale Ministerium die Zuständigkeit für Gletscherseen entzogen und auf die Regionalverwaltungen verlagert. Da die Verwaltung der Provinz Huaraz die hohen Kosten für die vom UGRH vorgesehene Maßnahme scheute, wurden im Jahr 2011 sechs Abflussrohre mit einem Durchmesser von je 25 Zentimetern installiert, die den Seespiegel bis zum Juli 2013 immerhin schon einmal um drei Meter absenken konnten.

Diese Gefahr ist in den Anden besonders hoch

Solche Probleme sind in den Anden wohl seit Urzeiten permanent und keine neue Auswirkung eines AGW-Klimawandels:
TROPICAL GLACIOLOGY GROUP INNSBRUCK UNIVERSITY April 26, 2003 : A potential disaster in the icy Andes: a regrettable blunder
In history, ……. natural disasters have repeatedly occurred in the Peruvian Cordillera Blanca (e.g. Lliboutry and others, 1972; Morales, 1979; Kaser and Osmaston, 2002).

Dazu aus dem Erwiderungsschriftsatz von RWE:

Bild 3 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE vom 28.04.2016 [12]

Lösungen sind bekannt und daran wird gearbeitet, aber …

Seitdem steht der See unter Beobachtung. Eine wirkliche Lösung der Bedrohung scheitert an Zuständigkeiten und Geldmangel. Dazu kommen die „üblichen“ Probleme der Problem-Verdrängung, hier: Nachträgliche, weitere Besiedlung im Gefahrengebiet.

Bild 4 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE [13]

Bild 5 Auszug aus dem Schriftsatz von RWE [14]

Das Gericht und Germanwatch interessieren solche Argumente wenig

im „Factsheet“ von Germanwatch: [11] Germanwatch Factsheet Huaraz
und in der Klageschrift selbst steht nichts über den historischen Dammbruch und dass inzwischen im direkten Gefahrengebiet gesiedelt wird.
Germanwatch will jedoch ein Exempel statuieren und hat dazu willige Helfer.

Bild 6 Auszug aus einer der Klageschriften von Germanwatch [12]

Wer sich die Schriftsätze zum Prozess [12] ansieht, erkennt sofort, wer daran wirklich verdient: Die Juristen und Gutachter. Man bekommt auch ein gewisses Verständnis für die Richter*innen. Eine solche Materialschlacht an nicht belegbaren Argumentationen und gegenseitigem „Bewerfen“ mit sich widersprechenden Studien kann zu keiner rationalen Entscheidung führen.
Die einzige, sinnvolle Entscheidung: Wenn etwas so unklar und un-belegbar ist, kann man es eben nicht einklagen, wird durch die Gesetze inzwischen zunehmend erschwert. Stattdessen wird auf die „Belegführung“ des Mittelalters zurückgegriffen, wo es ausreichte, wenn eine „anerkannte Fachperson“ eine Aussage bestätigte (ein in der Theologie gängiges „Belegverfahren“).

Man kann den Schadenseinfluss genau berechnen

So wie man früher die „Entlastung“ eines Verstorbenen im Fegefeuer montär genau berechnen „konnte“, kann man heute (angeblich) das Steigen eines Gletschersees in Peru durch die Emission europäischer RWE-Kraftwerke „ermitteln“. Zumindest Germanwatch, und deren Unterstützer, und wohl auch ein deutsches Gericht scheinen davon fest überzeugt zu sein:

Wie üblich, ersetzen Gutachter mutige Entscheidungen

Die Gesamtkosten der Schutzmaßnahme werden in der Klageschrift von Germanwatch mit 3.500.000 EUR angegeben. Das wären für die ca. 120.000 betroffenen Bewohner ungefähr 30 EUR / Einwohner.
Wenn man sich überlegt, was bei uns ein Flüchtling (neudeutsch: Noch nicht so lange hier Wohnender*in) alleine jeden Monat kostet, oder dass COP23 in Bonn ca. 117 Mio EUR gekostet hat, eigentlich keine unerträgliche Summe. Es wäre ein Meilenstein gewesen, wenn man beispielsweise die COP23 Kosten um diese 3,5 Mio EUR verringert hätte, um sie nach Peru zu spenden. Die dadurch in Bonn „fehlenden“ Klimafachleute wären mit Sicherheit nicht vermisst worden.
Quellen
[1] KLIMARETTER.INFO 30. November 2017: Beweisaufnahme bei Klimaklage gegen RWE
[2] TYCHIS EINBLICK 15. Dezember 2016: Klimahaftung Bauer in Peru versus RWE
[3] ScienceScepticalBlog 1. Dezember 2017: Bauer aus Peru verklagt RWE wegen Klimawandel!
[4] BMUB: Der Klimaschutzplan 2050 – Die deutsche Klimaschutzlangfriststrategie
[5] Die Bundesregierung: Jugendbotschafter auf der COP 23 Für einen entschiedenen Klimaschutz
[6] EIKE 17. November 2017: Der Train to Bonn ist angekommen – Abschlussinformation
EIKE 19.10.2017: Die junge Klimagarde mit der Weltrettungsbibel von Frau Hendricks auf dem Weg zum Train to Bonn
[7] EIKE 15.06.2016: Staaten für mehr Klimaschutz verklagen ist cool
[8] EIKE 08.10.2016: 150 Klimaseniorinnen verklagen die Schweiz wegen 0,00137 Grad – unterstützt von Greenpeace und den Schweizer Grünen
[8] EIKE 09.06.2017: Das Europäische Parlament: Durch Folgen des Klimawandels Vertriebenen soll ein spezieller, internationaler Schutzstatus gewährt werden
[9] EIKE 11. Dezember 017: Bärbel Höhn beschwert sich, dass Herr Kachelmann Fakten über den Klimawandel erzählt
[10] WIKIPEDIA: Palcacocha
[11] Germanwatch Factsheet Huaraz
[12] Germanwatch, diverse Schriftsätze zum Prozess
[13] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 15.11.2016
[14] Germanwatch: Zusammenfassung des Schriftsatzes der Prozessbevollmächtigten der Beklagten vom 28.04.2016

[15] Germanwatch: Hinweis- und Beweisbeschluss des Oberlandesgericht Hamm vom 30.11.2017

[16] Germanwatch: Zusammenfassung der Klageschrift vom 23.11.2015

[17] CO2 Science Volume 14, Number 38: 21 September 2011: A 2300-Year History of the South American Summer Monsoon
[18] EIKE 27. November 2017: Die Rede unseres Bundespräsidenten, F. W. Steinmeier auf COP23 über den Klimawandel war (k)eine investigative Sternstunde – Teil 2 (2)
[19] EIKE 31.07.2015: Fakten zu Gletscherschwund und Co. – und wie Ideologie unsere Natur zerstört.
[20] EIKE 13.12.2017: US-Hersteller wehren sich gegen die Strategien der Umweltaktivisten
[21] EIKE 07.01.2017: Drei-Königs Sternsinger Aktion 2017 gegen Klimawandel-Auswirkungen in Kenia
[22] kaltesonne, 14. Mai 2013: [22]Klimawandel lässt Menschen in Peru frieren
[23] EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?
[24] EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt
[25] EIKE 21. August 2017: POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“
[26] EIKE 15. Dezember 2017: Schädigen Menschen die Umwelt?
[27] EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt