Bjørn Lomborg: Glauben Sie an den Osterhasen und die Zahnfee? Teil 2 Hier seine Aussagen zu Kosten und Nutzen der Erneuerbaren

Teil 1 brachte die Einleitung dieses Beitrags von STT zu Lomborgs Ansichten – zu finden auf Eike
Wir werden die globale Erwärmung bekommen, wenn wir eine Energiequelle billiger als Kohle haben.
Die nächsten Klimagipfel in Paris nähern sich und die Erwartungen sind wieder hoch – obwohl es das 21. seiner Art ist, nach 20 Gipfeln die fast nichts erreicht haben.
In Wirklichkeit, Paris – wie Kopenhagen, Lima, Warschau, Doha und all die anderen – ist sehr unwahrscheinlich, dass signifikante Fortschritte zu erzielen sind.
Dies ist das Dilemma: Wir wissen, Klimawandel ist ein Problem, aber leider versuchen wir es immer wieder mit einer Lösung, die immer wieder gescheitert ist. Wie das Sprichwort sagt, „Wahnsinn ist es, die gleiche Sache immer und immer wieder zu tun und ein anderes Ergebnis zu erwarten“.
Die CO2-Emissionen werden weiter steigen, denn es gibt eine sehr enge Verbindung zwischen Energieverbrauch und Bruttoinlandsprodukt. Denken Sie daran, wir verbrennen keine fossilen Energieträger um die Umweltschützer zu ärgern, sondern weil sie alles antreiben, was wir an der modernen Zivilisation so lieben, von Licht, Hitze und Kälte bis zur Mobilität, Strom und Nahrung.
Das Wachstum des BIP in den letzten 20 Jahren ging einher mit dem CO2-Wachstum, und es gibt fast eine Eins-zu-Eins-Übereinstimmung.
Die Erkenntnisse aus der Weltbank über zwei Jahrzehnte ist klar: Wachstum um 1 Prozent des BIP im Jahr, und die CO2-Emissionen bleiben konstant – wie in Italien. Wachstum von 3 Prozent und die CO2-Emissionen wachsen um 1,5 Prozent – wie Neuseeland. Oder das Wachstum Ihrer Wirtschaft beträgt 10 Prozent wie China, und Sie steigern Ihre Emissionen um 6,3 Prozent.
Ja, ist es möglich, Emissionen zu reduzieren und die die Wirtschaft wächst noch immer – aber sie wird weniger wachsen, was bedeutet, es sind echte Kosten. Einige Nationen wie Deutschland sind in der Lage, den Trend einzudämmen – wachsende Wirtschaft um 1,3 Prozent, während die Emissionen um 1,2 Prozent abnehmen [D hat eher erhöhte CO2 Emissionen, seit die KKW abgeschaltet werden; AD] – eine ähnliche Anzahl von Nationen haben ihre Emissionen aber noch weiter erhöht. Indien ist 6,5 Prozent gewachsen und steigerte seinen Ausstoß um fast eben so viel. Australien ist ein wenig unterhalb der Kurve mit 3,2 Prozent Wirtschaftswachstum und nur 1,3 Prozent CO2 Wachstum.
Die traditionelle Klima Ansatz ist das Versprechen der Politik CO2 zu reduzieren. Natürlich, nur wenige werden für Politiker stimmen, die das Wirtschaftswachstum absichtlich beschneiden, anstelle von Politikern, die üppige Subventionen für erneuerbare Energien wie Solar-und Wind versprechen. Doch die Montagekosten für erneuerbare Energien sind schließlich eine Belastung für die Wirtschaft geworden. Und sie lösen wenig, da diese neuen Technologien für erneuerbare Energien noch nicht ausgereift sind.
Entgegen dem, was viele Menschen glauben, werden erneuerbare Energien uns in absehbarer Zeit nicht von fossilen Brennstoffen unabhängig machen.
Gemäß den Daten der International Energy Agency, kamen im Jahr 1971  13,1 Prozent der weltweiten Energie aus „Erneuerbaren“; im Jahr 2012 war der Anteil mit 13,2 Prozent nahezu unverändert. Die überwiegende Mehrheit dieser Energie kam aus Biomasse oder Holz und Pflanzenmaterial, die älteste Energiequelle der Menschheit. Während Biomasse erneuerbar ist, ist es oft weder gut noch nachhaltig.
Das Verbrennen von Holz im vorindustriellen Westeuropa verursachte massive Entwaldung, wie es in weiten Teilen der Dritten Welt von heute auch ist. Die Raumluftverschmutzung, die Biomasse produziert tötet 4,3 Millionen Menschen pro Jahr. Und moderne Energiepflanzen erhöhen die Entwaldung, verdrängen die Landwirtschaft und treiben die Nahrungsmittelpreise hoch.
Trotz des Hypes, ist der Beitrag von Sonne und Wind im Wesentlichen trivial. Heute, nach endlosen Klimagipfeln, guten Absichten und großzügigen Subventionen, bekommt die Welt nur 0,4 Prozent ihrer Energie aus Sonne und Wind, nach Angaben der IEA. Es wird auch in einem Vierteljahrhundert noch immer unbedeutend sein, ab jetzt gerechnet. Im optimistischen, grünen IEA Szenario werden Solar- und Wind nur 2,2 Prozent der weltweiten Energie bis 2040 beitragen.
Trotz des allgegenwärtigen Kulturverständnisses, dass Sonne und Wind nur am Rande zur Lösung des Klimawandels beitragen – sogar auch Klima-Panikmacher, wie Jim Hansen, Al Gores-Klima-Berater, weiß, dass dies falsch ist: „Unterstellend, dass erneuerbare Energien uns schnell von fossilen Brennstoffen unabhängig machen in den Vereinigten Staaten, in China, in Indien oder in der Welt als Ganzes,  ist das fast das Äquivalent von Glauben an den Osterhase und die Zahnfee“.
Die einfache, aber unbequeme Wahrheit ist, Sonne und Wind sind nicht ausgereift – sie sind zu teuer und erfordern teures Back-up, wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint.
Wenig Einfluss, hohe Kosten
Was bedeutet das für Paris? Auch in dem Szenario, auf das Aktivisten hoffen, in dem die Regierungen einen Vertrag unterzeichnen, um jeden zu den Kohlensenkungs-Versprechungen zu zwingen, die sie bisher gemacht haben, wird der Gipfel sehr wenig bringen.
In einem neuen peer-reviewed Forschungs-Paper, finde ich, dass, wenn alle Nationen  ihre Kohlenstoff-Reduzierungsversprechen alle halten, für die sie sich im Vorfeld des Gipfels verpflichtet haben, werden die Temperaturen bis 2100 nur um 0,05°C reduziert. Und sogar, wenn jede Regierung der Welt nicht nur die Versprechen von Paris einhalten und alle die Emissionen bis zum Jahr 2030 reduzieren, keine Emissionen in andere Länder verschieben, sondern diese Emissionsreduktionen für den Rest des Jahrhunderts beibehalten, werden die Temperaturen nur um 0,17°C bis 2100 reduziert werden.
Doch die UN-Klima-Chefin Christiana Figueres ist zuversichtlich, dass die Pariser Zusagen den Temperaturanstieg auf über 2,7°C bis zum Jahr 2100 begrenzen könnten. Das ist nichts als Wunschdenken und eine falsche Darstellung von weltweiten Optionen. Die 2,7°C kommt von der Internationalen Energieagentur und geht davon aus, dass, wenn die Regierungen in Paris wenig tun und dann aber gleich nach 2030 mit unglaublich ehrgeizigen Klimasenkungen anfangen, könnten wir 2,7°C erhalten. Figueres eigene Organisation schätzt, die Paris Versprechungen werden die Emissionen um 33Gt CO2 insgesamt zu reduzieren. Um den Anstieg auf 2,7°C zu begrenzen, müssten etwa 3000 Gt CO2 reduziert werden – oder etwa 100-mal mehr als die Pariser Verpflichtungen.
Und die immer noch armseligen Senkungen, die versprochen werden, sind nur mit erheblichen Kosten erreicht. Nehmen Sie die EU 20-20-20 Klimapolitik, die Temperaturen nur um 0,007°C reduziert hätte. Selbst wenn man das auf das gesamte Jahrhundert erweitert, würde die Reduzierung 0,026°C bis zum Ende dieses Jahrhunderts betragen, nach einem der IPCC eigenen Klimamodelle.
Das Stanford Energie Modelling Forum, der Goldstandard für die Ökonomie von Klima und Energie, hat mehrere Studien über Kosten gemacht, die uns zwei Dinge zeigen.
Erstens, und vielleicht nicht überraschend, sind die offiziellen Kostenvoranschläge oft viel niedriger als die Realität. Die EU schätzt die Gesamtkosten ihrer 2020 Politik könnte so wenig wie ein jährlicher 0,4 Prozent BIP Verlust oder 64 Mrd. € pro Jahr sein. Die peer-reviewed‘ten Kosten betrugen 1,3 Prozent oder 209 Mrd. € pro Jahr, mehr als dreimal so viel.
Zweitens Politiker nehmen selten die intelligenteste Klimapolitik [Variante], die CO2 effektiv reduzieren könnte. Dadurch verdoppeln sich in der Regel die Kosten. Die EU könnte ihre Emissionen durch die Umstellung auf Gas und der Verbesserung der Effizienz für einen BIP Verlust von 0,7 Prozent reduziert haben. Allerdings, die phänomenal ineffiziente Solarförderung und Bio-Kraftstoffe sind zu verlockende Duftstoffe für Politiker, weshalb die tatsächlichen EU Kosten fast auf 1,3 Prozent des BIP verdoppelt sind. Die EU plant nun, seine Emissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 im Jahr 2030 zu beschneiden.
Zwar gibt es keine direkte Schätzungen der Kosten dieser Politik – außergewöhnlich an sich – das neueste peer-reviewed Stanford Energie Modelling Forum für die EU betrachtet die Kosten für eine Reduzierung auf 80 Prozent im Jahr 2050, was eine Reduzierung von 41 Prozent im Jahr 2030 ergibt. Diese Reduzierung würde das BIP der EU um 1,6 Prozent im Jahr 2030 beschneiden oder € 287 Mrd. nach 2010er Kaufkraft des Euros. Dies setzt voraus, dass Kohlenstoff so effektiv wie möglich reduziert wird.
Ohne diese Annahme, werden die Kosten wahrscheinlich näher an 860 Mrd. Euro sein. Und es wird zu Temperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts insgesamt nur um 0,053°C reduzieren.
Die Entwicklungsländer
Jedes Gespräch um Klima muss auf China schauen. In den neun Jahren von 2004 bis 2013 haben sich Chinas Emissionen verdoppelt und im Jahr 2013 hat China fast ein Drittel aller CO2 Emissionen produziert. China emittiert doppelt so viel wie die USA und drei Mal der EU-Emissionen.
Wir hören verführerische Reden von China als den „grünen Riesen“ und wie es den „weltweit größten Schub für Windenergie“ erzeugt. Doch die Fakten der IEA zeigen, dass China nur unbedeutende 0,28 Prozent seiner Energie aus Wind und eine nahezu unermessliche 0,02 Prozent aus Solar bekommt.
Bis 2040, geht die IEA optimistisch davon aus, dass China noch triviale 2,6 Prozent seiner Energie aus Sonne und Wind bekommt. China hat für das Jahr 2030 versprochen, seinen Energieverbrauch um mindestens 60 Prozent gegenüber 2005 zu reduzieren.
Diese Klimapolitik, die nur unter den optimistischsten Umständen vollständig erreicht und im Laufe des Jahrhunderts eingehalten werden kann, wird die globale Temperatur nur um 0,048°C reduzieren bis 2100.
Indien hat klargestellt, dass sie ihre Emissionen nicht reduzieren werden. Trotz anhaltender Behauptungen, dass es „grün“ wird, ist das ein dünnes Brett. Heute, erhält Indien 0,31 Prozent seiner Energie aus Wind und 0,02 Prozent aus Solar und Solar-und Wind werden sogar bis 2040 wahrscheinlich weniger als 2 Prozent beitragen.
Afrika ist der weltweit am meisten „erneuerbare“ Kontinent. Es erhält 50 Prozent seiner Energie aus Erneuerbaren verglichen mit nur 12 Prozent in der EU. Aber das liegt daran, Afrika ist arm und hat wenig Zugang zu moderner Energie.
Die knapp 900 Millionen Menschen die in Afrika südlich der Sahara leben (ohne Südafrika) brauchen nur 185kWh pro Jahr, weniger als ein typischer Kühlschrank. Fünfunddreißig Afrikaner verbrauchen weniger Energie als der durchschnittliche Deutsche. Nicht überraschend wollen Afrikaner viel mehr Energie verwenden, überwiegend aus fossilen Brennstoffen. Solar- und Windenergie machen triviale 0,03 Prozent Energie jetzt aus und weniger als 1 Prozent bis 2040.
Die Obama-Regierung plant, Milliarden von Dollar ausgeben, um Afrika zu elektrifizieren. Die Overseas Private Investment Corporation, die wichtigste US-Entwicklungs-Finanzierungsinstitution, zieht es vor allem vor, in Solar-, Wind- und andere emissionsarme Energieprojekte zu investieren. In den vergangenen fünf Jahren hat OPIC in mehr als 40 neue Energieprojekte investiert und alle bis auf zwei waren in erneuerbare Energien.
Eine Untersuchung von Todd Moss und Ben Leo vom Zentrum für globale Entwicklung hat gezeigt, dass, wenn die US die nächsten 10 Mrd. Dollar für die Elektrifizierung durch Gaskraftwerke spendiert, könnte es helfen, 90 Millionen Menschen aus der Armut zu heben. Wenn es nur erneuerbare Energien nutzt, können die gleichen 10 Mrd. Dollar nur 20 – 27 Millionen Menschen helfen.
Verständlicherweise ist Wirtschaftswachstum um Millionen aus der Armut zu befreien viel wichtiger als CO2 in China, Indien und Afrika zu reduzieren. In den vergangenen 30 Jahren hat China 680 Millionen Menschen aus extremer Armut befreit, mit billiger, wenn auch umweltschädlicher Kohle. China zu erzählen, diesen Prozess mit unreifen und teuren erneuerbaren Energien zu verlangsamen, ist wahrscheinlich nicht erfolgreich. Bei 800 Millionen extrem Armen in Indien und Afrika, zu erwarten, dass Indien und Afrika auf Erneuerbare gehen, ist offenbar Wunschdenken.
Das Klima der Entwicklung
Der Klimawandel ist nicht unsere einzige Herausforderung und die Armen der Welt sehen sich vor wichtigeren Problemen.
Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass die globale Erwärmung etwa 141.000 Todesfälle pro Jahr verursacht und es erwartet, wenn die globale Erwärmung fortschreitet, wird es zu 250.000 jährlichen Todesfälle bis zum Jahr 2050 führen. Dies unterstreicht auf jeden Fall die Tatsache, dass die globale Erwärmung ein Problem ist. Doch es verblasst auch im Vergleich zu jetzt sieben Millionen Todesfälle pro Jahr durch Luftverschmutzung, 800 Millionen hungernden und 2,5 Milliarden in Armut lebenden Menschen ohne sauberes Wasser und sanitäre Einrichtungen.
Doch im Einklang mit der Mitteilung von Klimagipfel, bestehen die meisten Führer der Ersten Welt immer darauf, dass ihre Hilfsgelder für das Klima gespendet werden sollten. Die OECD schätzt, dass etwa einer von vier Dollar aller gemessenen, bilateralen Entwicklungshilfe, heute auf klimabezogene Beihilfen wie die Reduzierung von Treibhausgase wie CO2 verwandt wird. Dies ist jedoch nicht das, was die Entwicklungsländer wollen.
Die Vereinten Nationen haben mehr als 8,5 Millionen Menschen aus der ganzen Welt nach ihren Top-Prioritäten befragt. Nicht überraschend, sie wollen bessere Bildung und Gesundheitsversorgung, weniger Korruption, mehr Arbeitsplätze und erschwingliche Lebensmittel. Sie stellen die globale Erwärmung an den letzten Platz, als Priorität Nr. 16 von 16.
Das Problem mit der globalen Erwärmung als übergreifendes politisches Gespräch ist, dass die Führer der reichen Länder, von Barack Obama und Angela Merkel zu Justin Trudeau oder John Key, immer scheinen sie den weltweit 2,5 Milliarden Armen und Hungernden zu sagen: hier ist Geld, um euer CO2 zu reduzieren. Während es zweifellos gut gemeint ist, ist es moralisch unvertretbar.
Innovation ist der Schlüssel
Klima-Aktivisten argumentieren oft, dass der Einsatz von erneuerbaren Energien auch grüne Innovation anstößt. Durch den Aufbau von vielen Windkraftanlagen, sollten wir mehr Innovation bei Wind erhalten.
Allerdings ging eine deutsche parlamentarische Kommission der Frage nach und hat eindeutig festgestellt, dass die Subventionen keine grüne Innovationen schaffen, weil es viel sicherer für Unternehmen ist, sich an die stark subventionierten Windkraftanlagen, Solaranlagen und Biomasse zu halten, anstelle der Weiterentwicklung bestehender Technologien und der Entwicklung neuer, tragfähiger Alternativen zu fossilen Brennstoffen.
Die Subventionen erzeugen einfach die falschen Anreize und der Kommission ist es „nicht gelungen, signifikante positive und innovative Auswirkungen zu zeigen“. Subventionierte Verwendung ist eindeutig nicht der richtige Weg, die benötigte Innovation zu schaffen.
Eine Lektion auf Innovation kann bei Computern gefunden werden. Wir haben die Computer von heute nicht durch Massenproduktion in den 1950er Jahren erhalten, um billigere Vakuumröhren zu bekommen. Wir haben keinerlei hohe Subventionen gezahlt, so dass jeder Westler in seinem Haus des Jahres 1960 einen haben könnte. Noch haben wir auch Alternativen wie Schreibmaschinen nicht besteuert. Die Durchbrüche wurden ein dramatisches Hochfahren von Forschung und Entwicklung erreicht, was zu mehreren Innovationen führte, die Unternehmen wie IBM und Apple schließlich aktiviert haben, um Computer zu produzieren, die die Verbraucher auch kaufen wollten. [Elektroautos!?, AD]
Und wir haben jetzt ein großartiges Beispiel dafür, wie Innovation CO2 reduzieren kann. Die Schiefergasrevolution in den USA wurde durch die Ausgabe von 14 Mrd. Dollar für Forschung und Entwicklung in den vergangenen drei Jahrzehnten durch die US-Regierung möglich. Fracking hat die Gaspreise nach unten gedrückt, ersetzt schmutzige Kohle durch weniger umweltschädliches Gas und reduziert die CO2-Emissionen um rund 300 Millionen Tonnen im Jahr 2012.
Das ist mehr als dreimal so viel wie teure Windkraftanlagen und Solarzellen in der EU jedes Jahr erreichen. Und während die EU etwa 53 Mrd. Euro an Subventionen für Solar-und Wind jedes Jahr zahlt, erzielt die USA 390 Mrd. Dollar pro Jahr durch den Schiefergas Durchbruch. Dies zeigt das Potenzial für „Klima-Durchbrüche“ wenn die Politik die Notwendigkeit für Innovation entdeckt.
Während des Kopenhagener Konzils für Klima-Projekte, fanden 28 Klimaökonomen und eine Fachjury, darunter drei Nobelpreisträger, dass es die beste langfristige Klimastrategie ist, Investitionen in grüne F & E drastisch zu erhöhen. Dieses macht letztlich grüne Energie billiger, damit sich jeder umstellt. Die Schätzungen zeigen, dass jeder Dollar für grüne F & E aufgewendet, ihnen helfen wird Klimaschäden im Wert von $ 11 zu vermeiden. Das ist 100-mal besser als die Investition in die heutigen ineffizienten Solar- und Windenergie-Technologie.
Die vorliegende Klimapolitik hat seit 20 Jahren versagt und wird wahrscheinlich weiter scheitern. Wir würden gerne glauben, dass grüne Energie gerade dabei ist zu übernehmen, aber auch 25 Jahre weiter sind Sonne und Wind nur winzige Spieler. Wir würden gerne glauben, dass Erneuerbare gerade dabei sind, konkurrenzfähig zu werden. Aber die eigentliche Rechnung wird nur immer größer. Im vergangenen Jahr zahlte die Welt 184 Mrd. Dollar für Subventionen in Erneuerbare. Im Jahr 2040, werden diese voraussichtlich noch mehr kosten, etwa 297 Mrd. Dollar.
Die gegenwärtige Klimapolitik basiert auf Wunschdenken, dass sich nur sehr reiche Länder wie Deutschland leisten können. Für die Entwicklungsländer zählt es mehr, sich aus der Armut zu lösen, um Malaria und Hunger zu stoppen.
Anstatt auf die Welt zu zählen, sich plötzlich für eine Politik zu entscheiden, die sich direkt gegen die wirtschaftlichen Interessen jedes Landes richtet, sollte der Pariser Klimagipfel den Schwerpunkt auf eine drastisch erhöhte Finanzierung von grünen F & E fokussieren, um die nächsten, billigeren Generationen von grüner Energie zu entwickeln.
Wenn wir den Preis der grünen Energie unter den Preis für fossile Brennstoffe innovieren, werden wir endlich mit der Bekämpfung der globalen Erwärmung anfangen.
Bjørn Lomborg ist ein außerordentlicher Professor an der Copenhagen Business School und leitet das Copenhagen Consensus Center.
Gefunden auf STT vom 19. November 2015
Lomborgs Beitrag wurde duch STT übernommen vom The Australian vom 14.Nov. 2015
Übersetzt von Andreas Demmig
http://stopthesethings.com/2015/11/19/bjorn-lomborg-believe-in-the-easter-bunny-and-tooth-fairy-then-youll-probably-believe-wind-power-replaces-fossil-fuels-too/




Der große Biotreibstoff-Skandal

Bild rechts: Eine Palmölplantage in Indonesien: Man schätzt, dass etwa 30 Millionen Menschen hungern als direkte Folge von Biotreibstoffen. Photo: EPA.

Das Thema Biotreibstoffe ist ein perfektes Beispiel für gute Absichten, die zu furchtbaren Ergebnisse führen. Mehr noch, es ist eine Lektion, wie mächtige pseudo-grüne Interessen eine schlechte Politik nachhaltig beeinflussen. Hoffentlich wird es jetzt auch zu einem Beispiel dafür, wie wieder Vernunft in die spaltende Klimadebatte einzieht.

Die Grünen haben Biotreibstoffe anfangs bevorzugt als Waffe gegen die globale Erwärmung, und zwar mit der Behauptung, dass sie viel weniger CO2 emittieren würden als fossile Alternativen. Während die Pflanzen bei ihrem Wachstum CO2 aufnehmen, entweicht bei der Verbrennung genauso viel CO2 wieder in die Luft, was zu Null Gesamtemissionen führt.

Aber der Traum wurde zum Alptraum, als Umweltaktivisten sich dagegen gewandt haben. Selbst Al Gore hat behauptet, dass die Biotreibstoffe ein „Fehler“ seien.

Studien zeigen, dass Land, das zum Anbau von Energiepflanzen genutzt wird, dazu führt, dass Land für Ackerbau anderswo erschlossen wird – oftmals in Wäldern – was zu substantiellen CO2-Emissionen führt. Und die Verarbeitung emittiert ebenfalls CO2, was die Vorteile drastisch reduziert.

In der EU haben auf Ernten basierende Biotreibstoffe etwa 5 Prozent des Treibstoffs im Transportwesen ersetzt. Falls die Biotreibstoffe wirklich emissionsfrei wären, würde das die Emissionen um 5% reduzieren – eine Gesamtmenge von etwa 59 Millionen Tonnen CO2 in jedem Jahr bis 2020.

Aber eine Studie des International Institute for Sustainable Development aus diesem Jahr 2013 zeigt, dass Entwaldung, Düngemittel und fossile Treibstoffe, die bei der Erzeugung von Biotreibstoffen gebraucht werden, etwa 54 Millionen Tonnen CO2 emittieren würden. Volle 92 Prozent des „eingesparten“ CO2 werden einfach anderswo emittiert. Für Biotreibstoffe alleine bedeutet dies im Endeffekt eine Zunahme der Emissionen.

Folglich würden sich die Einsparungen in der EU minimale 5 Millionen Tonnen sein oder etwa ein Zehntel von einem Prozent der europäischen Emissionen insgesamt. Selbst über ein Jahrhundert wären die Auswirkungen dieser Einsparung trivial. Lässt man das in ein Standard-Klimamodell eingehen, wird dieses den globalen Temperaturanstieg bis zum Jahr 2100 um gerade mal 58 Stunden verzögern.

Und die Kosten für die Steuerzahler belaufen sich auf etwa 6 Milliarden Pfund pro Jahr; jede Tonne eingesparten CO2 kostet etwa 1200 Pfund. Das Zertifikate-Handelssystem der EU ergibt geschätzt Kosten von weniger als 4 Pfund für jede vermiedene Tonne. Das heißt, wir zahlen 300 mal zu viel.

Mehr noch, die besten wirtschaftlichen Schätzungen zeigen, dass die Vermeidung von einer Tonne CO2 der Welt Einsparungen hinsichtlich von Umweltschäden von etwa 4 Pfund bringen würde. Für jedes für Biotreibstoffe ausgegebenes Pfund vermeiden wir für einen Viertelpenny Klimaschäden – ein extrem ineffizienter Weg, der Welt zu helfen.

Traurigerweise wird es noch schlimmer werden. Ursprünglich wollte die EU dass volle Zehn-Prozent-Ziel erneuerbarer Energie für das Transportwesen bis zum Jahr 2020 erreichen, eine Verdoppelung der heutigen Zahl. Wenn jetzt jedermann erneut darüber nachdenkt, lautet der Vorschlag, dies auf 7 Prozent zu reduzieren.

Aber das Scheitern des Ministerrates, selbst diese moderate Reduktion einzuführen, hinterlässt uns weiterhin die 10 Prozent, was die Kosten für den Steuerzahler in der EU verdoppeln  könnte auf etwa 13,8 Milliarden Euro pro Jahr. Verwendet man zehn Prozent des Treibstoffes für Transporte, würde dies die EU-Emissionen um winzige 9 Millionen Tonnen reduzieren und zu einer Kostensteigerung pro eingesparter Tonne von 1260 Pfund führen. Die Gesamtauswirkung auf die Temperatur bis zum Jahr 2100 würde lediglich 0,00025°C ausmachen.

Schlimmerweise sind die gewaltigen Kosten und winzigen Vorteile nur ein kleiner Teil dessen, was bei den Biotreibstoffen nicht stimmt. In fast jeder Hinsicht sind sie eine Katastrophe. Die gegenwärtigen EU-Anbauflächen für Biotreibstoff sind größer als Belgien, und eine ähnlich große Fläche wird für die Importe in die EU international benötigt. Der Biotreibstoff-Ackerbau verbraucht so viel Wasser wie die Flüsse Seine und Elbe zusammen mit sich führen.

Außerdem lassen die Landwirte schnell wachsende Bäume wie Pappeln, Weiden und Eukalyptusbäume wachsen. Unglücklicherweise emittieren diese drei eine Chemikalie namens Isopren, ein Luftverschmutzer, der die menschliche Gesundheit beeinträchtigen kann. Einer Studie der Lancaster University zufolge wird bei zunehmendem Ackerbau, um das EU-Ziel der 10 Prozent zu erreichen, die Luftverschmutzung zunehmen, was zu zusätzlich 1400 Todesopfern und Kosten in Höhe von 5,2 Milliarden jährlich führt.

Aber am wichtigsten ist der moralische Aspekt. Die Tatsache, dass man Land verbraucht, um Treibstoff anstatt Nahrungsmittel zu erzeugen, ist eine Scheußlichkeit in einer Welt, in der immer noch fast eine Milliarde Menschen hungern. Man schätzt, dass europäische Biotreibstoffe inzwischen ausreichend Landfläche verbrauchen, um 100 Millionen Menschen zu ernähren, und das Programm der USA verbraucht sogar noch mehr Land.

Obwohl Biotreibstoffe nicht der einzige Grund für steigende Nahrungsmittelpreise während der vergangenen Jahre waren, waren sie es zumindest zum größten Teil. Es ist für arme Leute schwierig, Nahrungsmittel zu kaufen, wenn westliche Gutmenschen die Preise mit stark subventionierten Biotreibstoffen in die Höhe treiben. Und wenn wir den Zug der Biotreibstoffe nicht anhalten, werden Modellrechnungen zufolge bis zum Jahr 2020 weitere 40 bis 135 Millionen Menschen hungern.

Warum gibt es immer noch Biotreibstoffe? Die einfache Antwort lautet: Big Green. Zehnermilliarden Pfund an Subventionen und Steuervorteilen kaufen eine furchtbare Menge begehrlicher Interessen. Al Gore sagte: „Es ist sehr schwierig, wenn ein solches Programm erst einmal eingeführt worden ist, mit den Lobbygruppen umzugehen, die dieses Programm am laufen halten“. Er räumt ein, dass sein Antreiben für zunehmenden Gebrauch von Biotreibstoffen hauptsächlich den Farmern in seinem Heimatstaat geschuldet war, denen dies sehr geholfen hat. Für einen Präsidentschaftsbewerber ist das unabdingbar.

Die Kosten der globalen Klimapolitik belaufen sich auf etwa 1 Milliarde Dollar jeden Tag. Windturbinen kosten zehnmal soviel wie die geschätzten Vorteile hinsichtlich Emissions-Reduktionen einbringen, und Solarpaneele kosten fast 100 mal so viel. Und doch gibt es mit den Ausgaben für diese Technologien in Höhe von 136 Milliarden Pfund pro Jahr viele Interessengruppen, die die Quelle weiter sprudeln lassen.

Aber Opposition gegen das zügellose Ausufern der Biotreibstoffe zeigt auch den Weg zu einer rationaleren Klimapolitik. Falls wir die weitere Ausbreitung von Biotreibstoffen verhindern können, können wir Menschenleben retten, Geld sparen und damit anfangen, bessere Wege der Abhilfe zu finden. Dieser könnte darin bestehen, die Landwirtschaft produktiver zu machen, so dass mehr Menschen preiswert ernährt werden können, während der Raum für wild lebende Spezies wieder wächst.

Für jetzt bleibt nur, nach einem Stopp der unmoralischen Biotreibstoff-Verrücktheit zu rufen. Nicht nur durch das zahme Reduzieren von Zielen, sondern durch das komplette Einstellen der Produktion dieser Treibstoffe.

Bjørn Lomborg ist Direktor des Copenhagen Consensus Centre. Sein neues Buch trägt den Titel ‚How Much Have Global Problems Cost the World? A Scorecard from 1900 to 2050’

Link: http://www.telegraph.co.uk/earth/energy/biofuels/10520736/The-great-biofuels-scandal.html

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Bjørn Lomborg zu Haiyan/Yolanda

Wie man in der Graphik rechts erkennen kann (aktualisiert am 10. November) liegt die ACE sowohl in der nördlichen als auch in der südlichen Hemisphäre auf dem niedrigsten Niveau seit den siebziger Jahren.

Bild rechts: ACE, Quelle: http://models.weatherbell.com/tropical.php

Ja, es gibt wirklich schlimme Zyklone in der Welt, wie das schon immer der Fall war. Aber erstens kann man nicht argumentieren, dass sie durch die globale Erwärmung schlimmer werden, wenn die Indikatoren ‚niedriger‘ sind. Zweitens, die Behauptung, dass die Reduktion von CO2 der Weg ist, die Schäden durch Zyklone abzuschwächen, ist einfach unmoralisch. Selbst wenn wir die Emissionen dramatisch zurückfahren, wird dies in 50 bis 100 Jahren nur geringe Auswirkungen haben. Falls man Orten wie Tacloban auf den Philippinen helfen will, kann der Weg nur Anpassung sein.

Noch einmal, vielleicht macht die globale Erwärmung [so sie denn stattfindet, A. d. Übers.] die Zyklone irgendwie stärker, gleichwohl auch geringer an Zahl. Insgesamt verursachen Zyklone derzeit Schäden von 0,04% des globalen BIP. Da eine reichere Welt auch eine Welt mit besserem Schutz ist (Florida ist viel weniger durch Hurrikane verwundbar als Guatemala), werden Hurrikane zum Ende dieses Jahrhunderts 0,01% des globalen BIP kosten (hier).

Aber alles in allem werden Zyklone ‚weniger’ zerstören. Wir werden einen Rückgang der Schäden von 0,04% des globalen BIP auf 0,02% erleben.

Und schließlich erinnere man sich daran, dass der Fußabdruck der globalen Erwärmung in Zyklonen weder heute noch in nächster Zukunft erkennbar sein wird. GFDL von der NOAA schätzt, dass eine „Zunahme nicht vor der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts feststellbar sein wird“ (hier).

Link: http://wattsupwiththat.com/2013/11/10/bjorn-lomborg-on-haiyanyolanda/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

Zum Autor:

Bjørn Lomborg (hier) ist ein dänischer Politikwissenschaftler, Statistiker Buchautor und Dozent an der Copenhagen Business School. Er leitet das Copenhagen Consensus Centre. Das Environmental Assessment Institute wurde für ihn eingerichtet. Weltweit bekannt wurde Lomborg mit dem kontrovers diskutierten Bestseller The Skeptical Environmentalist (dt. Apocalypse No! Wie sich die menschlichen Lebensgrundlagen wirklich entwickeln).




Grün sein – grün scheinen

Das Elektrofahrzeug von Christian Friis Bach schaffte es nicht, die 30 Kilometer von seinem Haus bis zum Schloss zurückzulegen, ohne dass ihm der Strom ausgegangen war. Also packte er sein Minifahrzeug in einen Hänger, den er an seinen benzingetriebenen Citroën ankoppelte. So legte er drei Viertel der Entfernung zurück und wechselte in sein Minifahrzeug, sobald er in die Nähe der Fernsehkameras gelangte. Dieses Verhalten erzeugte mehr Kohlendioxid als wenn er von vornherein mit einem regulären Auto ohne Hänger die gesamte Strecke zurückgelegt hätte.
Unglücklicherweise ist das kein Einzelfall. Unter der Labourregierung in UK 2006 zog der Vorsitzende der Konservativen, David Cameron, Aufmerksamkeit auf sich, als er seine “grünen” Überzeugungen darstellte und mit dem Fahrrad zur Arbeit kam; aber das ging gründlich ins Auge, als sich herausstellte, dass ihm seine Aktentasche in einem ihm folgenden Auto hinterher getragen worden ist.
Aber die Scheinheiligkeit in Umweltdingen in der gegenwärtigen Politik geht viel tiefer als Gelegenheiten für Photografien. In Dänemark ebenso wie in der gesamten entwickelten Welt versprechen die Politiker, die finanzielle Schieflage zu beseitigen, indem sie die Transition zu einer grüneren Wirtschaft durchführen. In den USA wirbt Präsident Obama für “grüne Jobs”. Die australische Premierministerin Julia Gillard hat eine Kohlenstoffsteuer eingeführt, um “wirtschaftliches Wachstum ohne zusätzliche CO2-Emissionen zu ermöglichen”. Und David Cameron wurde wegen seines Versprechens, die “grünste jemals dagewesene Regierung” zu führen gewählt.
Dänemark bietet sich als nützlicher Testkandidat an, um zu sehen, ob die von diesen Führern bevorzugte Politik wirklich die wirtschaftlichen und umweltlichen Vorteile zeitigt, die sie versprechen. Einig mit dem internationalen Enthusiasmus für Investitionen in grüne Energie plant die dänische Regierung, die Windenergie bis zum Jahr 2020 erheblich auszubauen. Das ist eine wichtige Geste, aber da das Land Teil des Zertifikatehandels der EU ist, bedeutet es absolut nichts für die globalen CO2-Emissionen. Es macht einfach die Kohleenergie in anderen EU-Ländern billiger.
Tatsächlich werden kostspielige Beschneidungen der CO2-Emissionen in Dänemark und anderswo vermutlich zu einer Verlagerung der CO2-Emissionen in Länder mit weniger strengen Auflagen führen wie z. B. China (wo die Produktion weniger klimaeffizient ist) und folglich alles in allem zu einer Zunahme der globalen Emissionen. Die EU hat ihre Emissionen seit 1990 reduziert, aber gleichzeitig immer mehr Waren aus China importiert. Das zu deren Produktion emittierte CO2 allein hat diese Reduktionen mehr als kompensiert.
Nun kann man argumentieren, dass wir zu einem umfassenden Abkommen nach Art von Kyoto kommen müssen, um die Emissionen global zu kappen. Aber wie wir bei der Farce des Klimagipfels von Kopenhagen gesehen haben, ist es unmöglich, ein solches Abkommen zu erreichen. Niemand erwartet dergleichen vom nächsten Klimagipfel in Durban, Südafrika, und das mit gutem Grund: selbst mit den Demokraten im Weißen Haus und dem von ihnen kontrollierten Kongress ist es den USA nicht gelungen, ein Übereinkommen zur Klimaänderung zu erreichen, während sich entwickelnde Ökonomien, angeführt von China und Indien, unwillig sind, Maßnahmen einzuführen, die zu einer Drosselung ihres Wachstums führen.
Dänische Politiker – ebenso wie Politiker anderswo – behaupten, dass eine grüne Wirtschaft nichts kosten werde oder sogar eine Quelle neuen Wachstums sein könnte. Unglücklicherweise stimmt dies nicht. Global gibt es einen klaren Zusammenhang zwischen höheren Wachstumsraten und höherem CO2-Ausstoß. Mehr noch, nahezu jede grüne Energiequelle ist immer noch teurer als fossile Treibstoffe, selbst wenn man die Kosten der Verschmutzung mit einbezieht. Wir verbrennen fossile Treibstoffe nicht, nur um Umweltaktivisten zu verärgern. Wir verbrennen sie, weil fossile Treibstoffe fast alle materiellen Fortschritte ermöglicht haben, die die Zivilisation während der letzten paar hundert Jahre erreicht hat.
Politiker in Dänemark und anderswo tun so, als ob dieses nicht länger gültig wäre: Eine Transition zu einer grünen Ökonomie wird Millionen neuer “grüner Arbeitsplätze” schaffen. Aber, während die Subventionen für die grüne Energie mehr Arbeitsplätze im Bereich grüner Wirtschaft erzeugen, vernichten sie ähnlich viele Arbeitsplätze in anderen Bereichen. Dies ist keine Überraschung: Entweder die Verbraucher oder die Steuerzahler müssen für diese Subventionen aufkommen. Die Strompreise werden steigen, was die Schaffung von Arbeitsplätzen im Privatbereich behindert. Wenn es das Ziel ist, neue Arbeitsplätze zu schaffen, erzeugen die öffentlichen Investitionen in anderen Bereichen – wie z. B. der Gesundheitsvorsorge – stärkeres und schnelleres Beschäftigungswachstum.* 
Langer Rede kurzer Sinn, jahrelang haben dänische Politiker darauf bestanden, der Welt größten Hersteller von Windturbinen, Vestas, mit Basis in Dänemark zu subventionieren, und zwar mit dem Argument, dass Dänemark nur gewinnen kann, wenn andere Länder die dänische Windparktechnologie subventionieren. Aber als der dänische Economic Council [Wirtschaftsrat] die Situation im Jahre 2004 untersucht hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass das Land durch den Aufwand an Subventionen alles in allem Geld verloren habe. Noch ernster ist, dass in den heutigen Zeiten angespannter Finanzen die Solar- und Windindustrie ihre Produktion in teuren Ländern zurückfährt und die Beschäftigung in weniger teure Ökonomien verlagert. Im vorigen Jahr hat Vestas in Schweden und Dänemark 3000 Beschäftigte entlassen.
Viele Politiker lassen sich gerne zu Gelegenheiten für Photos ziehen, ebenso wie zu pathetischer Rhetorik über die „Schaffung einer grünen Wirtschaft“. Unglücklicherweise helfen die derzeitigen politischen Maßnahmen weder der Wirtschaft noch der Umwelt. Viel mehr werden sie vermutlich zu noch größeren Emissionen in China führen, zu mehr Auslagerungen nach Indien und niedrigeren Wachstumsraten für die guten Absichten „grüner“ Länder.
Björn Lomborg ist Autor der Bücher „The Skeptical Environmentalist“ und „Cool It“, Leiter des Copenhagen Consensus Center sowie Zusatzprofessor an der Copenhagen Business School.
Copyright: Project Syndicate, 2011.
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Übersetzt von Chris Frey für EIKE