Klimatologe: Es gibt für uns einen ,moralischen Imperativ‘, fossile Treibstoffe zu verbrennen

Bild rechts: Dr. John Christy bei der Anhörung vor dem Senate Committee on Environment and Public Works im Jahre 2012 (Screenshot).

„Wir sind nicht moralisch schlechte Menschen, wenn wir Kohlenstoff nehmen und diesen in die Energie umwandeln, die der Menschheit ein Leben anbietet in einer Welt, die anderenfalls brutal wäre“, schrieb Christy kürzlich in einem Op Ed. „Im Gegenteil, wir sind die Guten, wenn wir das tun“.

Er stellt auch in Frage, was er Widersprüche in der jüngsten päpstlichen Enzyklika nennt. Darin hat der Papst bekanntlich den Klimawandel „eine der prinzipiellen Herausforderungen“ genannt, „vor der die Menschheit heute steht“.

Die Enzyklika des Papstes „zeigt viel fehlendes Verständnis dafür, wie es in der realen Welt zugeht“, sagte Christy CNSNews.com. Unter Verweis auf Mikrowellen-Daten von Satelliten bis zurück zum Jahr 1978, die bis zu 0,08°C genau sind, sagte er „es findet höchstens eine sehr geringe Erwärmung statt“.

In seiner Enzyklika schrieb Papst Franziskus auch, dass „ein sehr solider wissenschaftlicher Konsens zeigt, dass wir gegenwärtig Zeuge einer verstörenden Erwärmung des Klimasystems sind … das Problem wird verschlimmert durch ein Entwicklungsmodell auf der Grundlage des intensiven Verbrauchs fossiler Treibstoffe, welches das Herz des weltweiten Energiesystems ist … Es besteht die dringende Notwendigkeit, politische Maßnahmen zu ergreifen, so dass während der nächsten paar Jahre die Emission von CO2 und anderer stark verschmutzender Gase drastisch reduziert werden können“.

Eine Videoaufzeichnung von Christy gibt es hier:

http://www.mrctv.org/videos/university-alabamas-earth-system-science-center-dir-global-warming

„Die Enzyklika ruft nach verstärkter Aufmerksamkeit für die ,Weisheit‘, dass alles menschliche Leben heiligt und ,unbegrenzt würdig‘ ist“, schrieb Christy in seinem Op Ed. „Andererseits werden wir aufgefordert, auf die fundamentalen Mittel zu verzichten, durch die das menschliche Leben heute zur Blüte gekommen ist – auf auf Kohlenstoff beruhende Energie (Kohle, Öl, Erdgas)“.

Kohlenstoff-basierte Energie, welche „die preisgünstigste und zuverlässigste Energiequelle heutzutage ist, holt die Menschen aus der Armut“, erklärte Christy bei CNSNews.com. „Ohne diese Energie wäre das Leben brutal und kurz“.

Unter Verweis auf die Tatsache, dass es „vor 4000 bis 5000 Jahren wärmer als heute war“, sagte Christy, dass die vom IPCC verwendeten Computermodelle eine globale Erwärmung prophezeit haben, die „drei mal so hoch“ ist wie das, was die Satellitendaten bzgl. der jetzigen Erdtemperatur zeigen. „Das zeigt meiner Ansicht nach, dass wir nicht wissen, wie man das Klimasystem modellieren kann“.

Christy bei CNSNews.com weiter: „Alle Datensätze zeigen die gleiche geringe Erwärmung (+0.11°C pro Jahrzehnt seit dem 16. November 1978), einige etwas mehr, andere etwas weniger. Aber immer noch ist die Erwärmung viel, viel geringer als von den Klimamodellen prophezeit, und das habe ich auch schon bei vielen Gelegenheiten gezeigt, einschließlich dem Kongress.

Bei einer Anhörung des Kongresses im Mai vorigen Jahres habe ich demonstriert, dass die Modelle hinsichtlich ihrer Temperatur-Projektionen signifikant über den heute gemessenen Werten liegen. Falls man also 36 Jahre zurück bis zum Jahr 1979 geht und die Modelle von da an laufen lässt, zeigen sie alle massenhaft Erwärmung. In der realen Welt zeigt sich aber nur eine sehr geringe Erwärmung, trotz des steigenden CO2-Niveaus“.

Am 13. Mai referierte Christy vor dem House Committee on Natural Resources, dass selbst wenn in den USA der Verbrauch fossiler Treibstoffe vollständig eliminiert werden würde, so dass „es keine Industrie, keine Autos, keine Versorgung, keine Menschen“ mehr geben würde – die Auswirkung auf die globalen Temperaturen „klein wären bis zur Unmessbarkeit.

Die beiden Ereignisse mit den größten Auswirkungen auf die Temperatur sind die El Nino-Ereignisse im Pazifik und große Vulkanausbrüche, welche die Erde mit ihren ausgeblasenen und bis in die Stratosphäre reichenden Aschewolken abschatten. Berücksichtigt man beide Ereignisse, gibt es wirklich nicht viel Spielraum für eine starke Erwärmung auf dem Planeten.

Wir sind zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die Welt, das globale Klima, nicht sehr sensitiv hinsichtlich Kohlendioxid ist. Außerdem hat die Atmosphäre viele Möglichkeiten, überschüssige Wärme wieder loszuwerden, wenn man denn Wärme durch CO2 hinzufügt. CO2 mag also in der Lage sein, mehr Wärme im Klimasystem zurückzuhalten, aber das Klimasystem kennt auch viele Wege, die Wärme in das Weltall abzustrahlen.

Daher glauben wir, dass genau das vor sich geht und dass es Rückkopplungen gibt, die diese Wärme in den Weltraum hinaus freisetzen und nicht in der Atmosphäre akkumulieren lassen, wie sie das laut den Modellen tun sollte“.

Fossile Treibstoffe können nicht so einfach durch erneuerbare Energiequellen ersetzt werden, ohne genau den Menschen drastisch höhere Kosten aufzuerlegen, die sich das am wenigsten leisten können.

Und die drastische Reduktion des Verbrauchs fossiler Treibstoffe, wie es die EPA mit ihrem Clean Power Plan vorhat, würde einen „minimalen“ Effekt auf die globalen Temperaturen haben, fügte Christy hinzu.

„Hinsichtlich Zahlen ist die Wissenschaft ziemlich einfach. Die durch diesen Plan vermiedene Menge CO2 ist minimal im Vergleich zu den weltweiten Emissionen. Daher wird auch die Auswirkung auf die globalen Temperaturen minimal sein.

Sie wird so gering sein, dass wir sie nicht einmal werden messen können. Sie wird geringer als 0,02°C während der nächsten Jahrzehnte sein. Wir messen die globale Temperatur mittels Satelliten, mein Kollege Roy Spencer und ich hier an der University of Alabama in Huntsville (UAH). Und wir sehen größere Änderungen als diese von Tag zu Tag. Es ist unmöglich, eine Änderung von 0,02°C zu erkennen und irgendeiner Regulation zuzuordnen, die eingeführt worden ist“.

Christy verwies darauf, dass es kaum Chancen dafür gibt, dass erneuerbare Energiequellen wie Wind, Solar und Biomasse in absehbarer Zeit fossile Treibstoffe ersetzen können. „Der weltweite Kohleverbrauch nimmt jedes Jahr weiter zu, selbst in Ländern wie Japan und Deutschland, weil man dort erkannt hat, dass erneuerbare Portfolios einfach nicht in der Lage sind, den Energiebedarf einer modernen Ökonomie zu decken“.

[Aus deutschen Medien werden wir das wohl niemals hören! Anm. d. Übers.]

Kosten und Zuverlässigkeit – beides sind Faktoren hinsichtlich Erneuerbarer. Sie haben sich wieder und immer wieder als völlig unzureichend für eine moderne Ökonomie erwiesen. Die einzigen Erneuerbaren, die man da draußen sieht, sind stark subventioniert, so dass deren Kosten sehr hoch sind. Das ist einfach nicht mehr zu leisten.

Und die Ärmsten Menschen des Planeten werden niemals die höchsten Preise für Energie zahlen. Das ist schlicht und ergreifend eine Tatsache“, stellte er fest.

Christy fügte hinzu, dass es im nächsten Jahr oder so vielleicht „eine Spitze bzgl. der globalen Temperaturen geben werde im Zuge eines gewaltigen El Nino-Ereignisses, zu dem es im Pazifik kommen kann. Man bereite sich also auf eine Pressemeute vor, die ,wärmster Monat, wärmstes Jahr‘ hinausposaunt, nur wegen dieses Ereignisses [und wegen Datenmanipulationen seitens der NASA! Anm. d. Übers.].

Natürlich wird man dies der vom Menschen verursachten globalen Erwärmung zuordnen, aber niemand kann nachweisen, wie viel Erwärmung den Menschen und wie viel davon Mutter Natur geschuldet ist. Und die globalen Temperaturen werden rasch wieder sinken, wenn der El Nino abklingt“.

Es wird „sehr viel Lärm geben sowie Hände ringen und Verkündigungen hinsichtlich eines Grand Deal, den es geben muss“, und zwar auf der Klimatagung in Paris (COP21/CMP11) vom 30. November bis zum 11. Dezember, sagte Christy voraus.

„Aber die Welt wird auch weiterhin Kohlenstoffe verbrennen, einfach weil die Welt Energie braucht – und die ist es, die menschliche Fortschritte und die Verlängerung der Lebensdauer überhaupt erst ermöglicht. Folglich ist es egal, was in Paris herauskommt – die Emissionen werden weiter steigen“.

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Link: http://cnsnews.com/news/article/barbara-hollingsworth/climatologist-we-have-moral-imperative-burn-fossil-fuels

Übersetzt von Chris Frey EIKE