Teure Windparks im Meer

Update:

Offshore Windunternehmen "Windreich" ist pleite. Der Marktführer, mit für sich gesicherten 35 % der ausgewiesenen Flächen in der Nordsee, hat Insolvenz angemeldet

Mit großem Aufwand wurde kürzlich der Windpark Riffgat nordwestlich von Borkum eingeweiht. Doch er kann keinen Strom liefern, denn der Anschluss an das Festland ist nicht fertig. Die Fertigstellung des Windparks musste aber dokumentiert werden, da nach dem unsozialen Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) dem Betreiber der Strom vergütet wird, den er bei einem Anschluss hätte liefern können. Bezahlen darf den nicht gelieferten Strom der Stromkunde mit 6,7 Millionen Euro pro Monat. Bei diesen stolzen Einnahmen spielen die Kosten von 20.000 Liter Öl im Monat, die zur Antrieb eines Generators benötigt werden, um die riesigen Windräder zu bewegen, damit die Metallteile in der salzigen Seeluft nicht korrodieren, für den Betreiber keine Rolle.

Redner bei die Einweihung waren der niedersächsische Ministerpräsident Weil (SPD) und der niedersächsische Wirtschaftsminister Lies, die übereinstimmend die Fertigstellung des ersten kommerziellen Windparks in der Nordsee als wichtigen Schritt zur zukünftigen Stromversorgung lobten. Dabei sind die Windgeneratoren auf See inzwischen die bei weiten teuersten Ökostrom-Anlagen. Offshore Strom ist teurer als Sonnenstrom. Sie können das selbst am Beispiel von Riffgat nachvollziehen.

Riffgat hat 500 Millionen Euro gekostet. Die installierte Leistung beträgt 100 Megawatt (MW). Diese Leistung wird nur bei Starkwind erreicht. Wird die Windgeschwindigkeit halbiert, fällt die Leistung auf ein Achtel. Bei Windstille ist die Leistung Null. Die installierte Leistung wird also nur selten erreicht. Man hofft im Jahresmittel auf eine Leistung bis zu 45 % der installierten Leistung. Wenn das erreicht wird, produziert Riffgat im Jahr knapp 400.000 Megawattstunden (MWH) oder 400 Millionen Kilowattstunden (kWh) Strom.

Offshore Strom wird nach dem unsozialen EEG mit 15 Cent/kWh 15 Jahre lang vergütet. Es kann auch eine Vergütung von 19 Cent/kWh für 9 Jahre gewählt werden. Vergütungszuschläge gibt es noch für Windparks mit größerem Abstand von der Küste und/oder in tieferem Wasser. Der Transport des Stromes durch das Meer ans Land zum nächsten Umspannwerk kostet weitere 5 Cent/kWh, die nicht unter die Einspeisevergütung nach dem EEG fallen, sondern als Netzkosten vom Stromverbraucher gezahlt werden müssen.

Offshore Strom kostet also einschließlich des Transports an Land 20 bis 24 Cent/kWh. Mit Mehrwertsteuer sind es dann 24 bis 29 Cent/kWh. Riffgat mit einer Erzeugung von 400 Millionen kWh belastet also den Stromkunden mit 80 Millionen Euro pro Jahr. Das ist 1 Euro pro Einwohner und sicher zu verschmerzen. Doch Riffgat ist nur der Anfang. Nach den Plänen der Bundesregierung sollen die Offshore Kapazitäten auf 10.000 MW ausgebaut werden. Das ist 100- Mal mehr als Riffgat. Und jeder Einwohner in Deutschland wird dann mit hundert Euro Mehrkosten pro Jahr für Offshore Strom belastet. Davon erscheint etwa ein Drittel auf seiner Stromrechnung. Den Rest bezahlt er über höhere Preise für Waren und Dienstleistungen.

„Offshore Strom wird zum größten Preistreiber in Deutschland“ sagt Heinrich Duepmann, Vorsitzender von der Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB e.V. (www.naeb.info). „Und alle im Bundestag vertretenden Parteien stehen hinter dieser von Ideologie geprägten Umverteilung von unten nach oben. Sie geben uns keine Wahlmöglichkeit. Wir müssen uns wohl nach neuen realistischen Parteien umschauen.“

Kommentar von Prof. Dr. Hans-Günter Appel (Beiratsvorsitzender NAEB e.V.)




Altmaier Vorstoß: Geht es den Ökostromerzeugern wirklich an den Kragen?

Die Erhöhung der Ökostromumlage um knapp 50 Prozent auf 5,28 Cent je kWh hat viele Verbraucher aufgerüttelt. Steigende Strompreise werden für immer mehr Verbraucher zu einem wesentlichen Kostenfaktor, der die Kaufkraft vermindert und immer häufiger den Lebensstandard auf das Existenzminimum reduziert. Die Zahl der Haushalte, die ihre Stromrechnung nicht mehr bezahlen können, wächst ständig weiter und dürfte bald bei einer Million liegen.
Der Umweltminister Peter Altmaier will nun den Preisanstieg begrenzen durch das Einfrieren der Ökostromumlage, ohne jedoch den weiteren Zubau von Ökostromanlagen zu stoppen. Dies kann nur gelingen, wenn die Einspeisevergütung reduziert wird. Bisher befreite Betriebe mit der Ökostromumlage zu belasten, ist keine Lösung. Der Verbraucher zahlt dann die Umlage über höhere Preise für Waren und Dienstleistungen.
Kann denn die für zwanzig Jahre gesetzlich garantierte Einspeisevergütung überhaupt reduziert werden? Schaut man bei Wikipedia nach, so findet man folgendes: Der vom BMU beauftragte Gutachter Stefan Klinski ist der Auffassung, dass es sich bei einer nachträglichen Änderung der geltenden Vergütungssätze für die Zukunft um eine so genannte unechte Rückwirkung handelt, die grundsätzlich erlaubt sei. Sein vom BMU veröffentlichtes Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass in die laufende Vergütung und deren Bedingungen eingegriffen werden könne, falls EU-Recht dies verlange oder aber nachträglich festgestellt werden würde, dass die gezahlten Vergütungen wirtschaftlich zu hoch seien.
Die Einspeisevergütungen sind also durchaus nicht für zwanzig Jahre gesichert. Und Peter Altmaier will dies nutzen. Die Erzeuger von Ökostrom sollen zwar weiter die versprochene Einspeisevergütung erhalten. Sie werden aber mit einer Abgabe von 1,5 Cent je kWh erzeugten Stromes belegt. Damit werden die überhöhten Renditen der Anlagenbetreiber abgeschöpft. Manche Anlage wird sich dann nicht mehr rentieren. Dies sollten Investoren in Ökostromanlagen bedenken!
Der Umweltminister geht in die richtige Richtung, die die Stromverbraucherschutz-Bewegung NAEB e.V. schon seit ihrer Gründung fordert. Am Ende dieses Weges muss die Abschaffung des planwirtschaftlichen und unsozialen Erneuerbaren Energie Gesetzes (EEG) vollendet sein. Wir laden Herrn Peter Altmaier ein, bei uns Mitglied zu werden. Die zahlreichen Experten von NAEB aus den Gebieten Energietechnik, Naturwissenschaften, Wirtschaft, Medizin und den Medien dürften bessere Berater sein als die Mitarbeiter im Umweltministerium, die überwiegend öko-ideologischen Prinzipien folgen.
Prof. Dr.-Ing. Hans-Günter Appel; Vorsitzender des Beirats NAEB e.V.
Diese Info wurde am 2.2.13 als PM an viele Medien versandt. Die Reaktion des ADAC Redakteurs W. Rudschies sah so aus:

"Rudschies, Wolfgang" <wolfgang.rudschies@adac.de> schrieb:

Sehr geehrter Herr Professor!

Bitte sehen Sie in Zukunft davon ab, mir Mails zu schicken. Sie reden von denen, die sich um die Energieversorgung kümmern, wie über Verbrecher. Damit haben Sie sich endgültig diskreditiert. Streichen Sie mich aus Ihrem Verteiler!

W. Rudschies

Von meinem iPhone gesendet

und Herr Appel regierte wie folgt:


Sehr geehrter Herr Rudschies, 

ich bedaure, dass der ADAC einseitig indoktrinierte Redakteure beschäftigt, die sich nicht bemühen, umfassend zu recherchieren. Durch Ihre mail wird mir auch klar, warum der ADAC in seiner Mitgliederzeitschrift zum großen Teil die unwirtschaftliche und unsoziale Energiepolitik stützt, die Arbeitsplätze vernichtet und zu immer höheren Energiepreisen führt. 

Ich werde aufgrund Ihrer mail meine Mitgliedschaft beim ADAC kündigen. 

Mit freundlichen Grüßen

Hans-Günter Appel