Realer Aerosole-Einfluss und dessen Berechnung durch Klimamodelle differiert um „einen Faktor drei bis sechs”

Bild rechts: Indirekter kurzwelliger Strahlungsantrieb, der die wahren modellierten Werte von PD = present day (heutiger Wert) und PI = preindustriel (vorindustrieller Wert) von Nc = cloud droplets number (Wolkentröpchenanzahl) -oben-, von den PI Nc basierend auf der Regression zwischen Nc und AOD AOD (= aerosol optical depth = opt. Dichte der Aeorosole) -Mitte- und von PI Nc basierend auf der Regression zwischen Nc und AI (= aerosol index =AOD x Angström Koeffizient)(unten). Die Satellitenabschätzungen des Strahlungsantriebs schließen lediglich die Region zwischen 60°N und 60°S ein. Wenn der wirkliche Modellantrieb auf diese Region beschränkt wird, beträgt der gesamte Antrieb -1,56 W/m².

[mit Dank an Leser Fischer für Erläuterungen der Abkürzungen]

Von der University of Michigan [ist das] etwas, von dem ich glaube, dass es Dr. Roy Spencer interessieren wird, ist dies doch ein weiterer Fall, bei dem Modelle und Satellitenbeobachtungen signifikant differieren. Siehe die Abbildung S1 am Ende dieses Beitrags. – Anthony

Aerosole beeinflussen das Klima mehr als von Satellitenabschätzungen vorhergesagt

ANN ARBOR, Michigan. Aerosolpartikel, einschließlich Ruß und Schwefeldioxid aus der Verbrennung fossiler Energieträger maskieren maßgebend den Effekt von Treibhausgasen und stehen im Zentrum der größten Unsicherheit in der Vorhersage von Klimaänderungen. Neue Forschungen an der University of Michigan zeigen, dass satellitengestützte Projektionen der Auswirkung von Aerosolen auf das Klima der Erde den realen Effekt signifikant unterschätzen.

Die Ergebnisse werden in der Woche vom 1. August in der frühen Ausgabe von Proceedings of the National Academy of Sciences online gestellt.

Aerosole stellen den Anfangszustand von „Wolkentröpfchen” dar – in die Luft eingebetteten Wasserpartikeln, die sich dann zu Niederschlägen verdichten. Zunehmende Aerosole verursachen zunehmende Wolkentropfenbildung, was zu helleren Wolken führt, die mehr Licht reflektieren und in einen größeren Abkühlungseffekt auf dem Planeten resultieren.

Hinsichtlich des Ausmaßes dieses Abkühlungseffektes gibt es von Wissenschaftlern verschiedene Szenarien, die die globale mittlere Temperatur während des nächsten Jahrhunderts sich unter 2 bis über 3°C verändern lassen. Das mag sich nicht nach einer großen Bandbreite anhören, aber es erweitert den 2-Grad-Kipp-Punkt, jenseits dessen die Wissenschaftler sagen, dass der Planet mehr katastrophale Auswirkungen der Klimaänderung zu befürchten hat.

Die Satellitendaten, die diese proklamierten Ergebnisse allmählich entwerten, wurden zur Argumentation benutzt, dass all diese Modelle überschätzen, wie warm es auf dem Planeten werden wird.

 „Die Satelliten-Abschätzungen sind viel zu gering”, sagt Joyce Penner, die angesehene Ralph J. Cicerone – Professorin der atmosphärischen Wissenschaft. „Es gibt Dinge in den globalen Modellen, die zu den Satellitendaten passen sollten, dies aber nicht tun. Daher würde ich nicht sagen, dass die Modelle notwendigerweise korrekt sind. Aber wir haben erklärt, warum die Abschätzungen des Satelliten und die Modelle so unterschiedlich sind“.

Penner und ihre Kollegen fanden Fehler in den Techniken, welche Satellitenabschätzung verwenden, um mit ihnen den Unterschied zwischen der Konzentration von Wolkentröpfchen heute und vor der Industriellen Revolution aufzufinden.

„Wir erkannten, dass die Nutzung von Satellitendaten, um herauszufinden, wie viel Strahlung heute reflektiert wird im Vergleich zu der Menge, die in der verschmutzungsfreien vorindustriellen Atmosphäre reflektiert worden ist, sehr ungenau ist“, sagte Penner. „Mit der Beziehung zwischen der optischen Dichte der Aerosole – im Wesentlichen ein Maß für die Dicke der Aerosole – und der Anzahl der Tröpfchen aus Satellitenbeobachtungen kann man eine falsche Antwort um den Faktor drei bis sechs erhalten“.

Diese Ergebnisse sind ein Schritt vorwärts zur Erzeugung besserer Modelle, und Penner sagte, dass dies die nächste Phase der Forschung sein wird.

Sollte die große Unsicherheit für diesen Strahlungsantrieb bestehen bleiben, werden wir niemals eine kleinere Fehlerbandbreite der projizierten Klimaänderungen unterhalb der gegenwärtigen Größenordnung erzielen“, sagte sie. „Unsere Ergebnisse haben gezeigt, dass wir klüger sein müssen. Wir können uns ganz einfach nicht auf die Satellitendaten verlassen, wenn es um die Auswirkungen von Aerosolen geht. Ich denke, dass wir eine Strategie entwickeln müssen, die Modelle zusammen mit den Satellitendaten auszuwerten, um die besten Antworten zu bekommen“.

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Die Studie trägt den Titel “Satellite-methods underestimate indirect climate forcing by aerosols.” [etwa: „Satellitenmethoden unterschätzen den indirekten Klimaantrieb durch Aerosole”]. Die Forschung wird von der NASA finanziert.

PNAS Frühausgabe: http://www.pnas.org/content/early/recent

Joyce Penner: http://aoss.engin.umich.edu/people/penner

[Im Original folgt hiernach ein längerer Abschnitt über die University of Michigan. Da dies nicht zum Thema des Artikels gehört, wird er nicht mit übersetzt. Link hierzu: http://www.engin.umich.edu/]

Der ganze Text der Studie einschließlich des SI kann hier gelesen werden: http://www.pnas.org/content/early/2011/07/25/1018526108.full.pdf?with-ds=yes

[ACHTUNG! Das Selbstanklicken dieses Links durch den Übersetzer führte jedes Mal zum Absturz seines Computers!]

Diese Abbildung von SI ist ziemlich interessant:

Abb. S1: Der indirekte Einfluss von Aerosolen, gemittelt von 60°S bis 60°N (GLB), Nordhemisphäre (NH), Südhemisphäre (SH), Landgebiete (LAD, Ozeane (OCN) und den Regionen, die in Tabelle S1 unter Verwendung vorindustrieller Werte von Nc definiert sind, basierend auf der Regression von heutigen Werten der optischen Dichte von Aerosolen (AOD) sowie auf den echten modellierten vorindustriellen Werten. SPO, Southern Pacific Ocean; SAO, Southern Atlantic Ocean; SIO, Southern Indian Ocean; TPO, Tropical Pacific Ocean; TAO, Tropical Atlantic Ocean; TIO, Tropical Indian Ocean; NPO, North Pacific Ocean; NAO, North Atlantic Ocean; SAM, South America; AFR, Africa; OCE, Oceania; NAM, North America; EUR, Europe; ASI, Asia.

Link: aerosol-sat-observations-and-climate-models-differ-by-a-factor-of-three-to-six

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE. Der Übersetzer bedankt sich bei Prof. Lüdecke für die wissenschaftliche Überarbeitung der Übersetzung.




Umweltaktivist und US Exsenator Tim Wirth über die Erfindung der Klimakatastrophe: Geben Sie es zu, Herr Wirth – eine Herausforderung!

Ich erhielt die e-mail über diesen Teil der hässlichen Seite der Klimadebatte gerade nach dem Abendessen am Freitag Abend. Ich konnte nicht darauf reagieren, weil ich gerade von Sacramento nach Hause fuhr, und das war auch gut so, denn ich war ziemlich wütend. Die stundenlange Fahrt gab mir Gelegenheit, darüber nachzudenken und mich daran zu erinnern, wie die Welt aussah, bevor die globale Erwärmung das Wetter vermeintlich schlechter machte.
Lassen Sie mich zunächst rekapitulieren, wer der frühere Senator Tim Wirth ist. Dafür müssen wir bis Juni 1988 zurück gehen. Dr. James Hansen bereitet sich darauf vor, vor dem Senat auszusagen, was er über das seiner Ansicht nach ernste Problem der globalen Erwärmung denkt. Der Sponsor für Dr. Hansen? Senator Tim Wirth.
Bild rechts: Dr. James Hansen sagt zur globalen Erwärmung aus, Juni 1988
Wenn wir hier aufhören, gäbe es wirklich nichts weiter zu sagen außer der Tatsache, dass er derjenige war, der Hansen vor den Senat und das Ganze ins Laufen gebracht hat. Aber Senator Wirth hat sich schuldig gemacht, dem Senat etwas vorzuflunkern, damit dieser das Problem in Gestalt einer gut gespielten Lüge „fühlen“ kann.
Falls irgendjemand von Ihnen jemals während des Sommers in Washington war, werden Sie in der Lage sein, zu verstehen, worauf sich das Folgende bezieht. Senator Wirth hat sich versichert, dass es im Raum „brodelte“. Der folgende Auszug stammt aus der Serie Frontline des Fernsehsenders PBS, welcher im April 2007 ein special gesendet hatte. Hier gibt er seine Schauspielerei in seinen eigenen Worten zu:
TIMOTHY WIRTH: Wir riefen im Wetteramt an, um zu fragen, welcher Tag in der Historie der heißeste Sommertag war. Nun, das war am 6. oder am 9. Juni oder so. Also setzten wir die Anhörung für diesen Tag fest, und bingo! es war der jemals beobachtete  heißeste Tag in Washington, oder fast der heißeste.
DEBORAH AMOS (vor der Kamera): Haben Sie an jenem Tag auch die Temperatur im Raum der Anhörung verändert?
TIMOTHY WIRTH: Ich gebe zu, dass wir in der Nacht zuvor alle Fenster geöffnet haben, so dass die Air Condition im Raum nicht ansprang. Und so, als die – als die Anhörung begann, war es nicht nur drückend, sondern wirklich heiß. (Kameraschwenk auf die Zuhörer).
Sehen Sie das Video von Frontline hier. (UPDATE: Das Video von Frontline ist verschwunden, aber hier ist es auf YouTube):
http://www.youtube.com/watch?v=wXCfxxXRRdY&feature=player_embedded
Also erhebt sich die Frage: Wenn die Angelegenheit, die Dr. Hansen dem Senat vortragen wollte, wirklich so brennend war, warum bedurfte es dann dieser billigen Tricks von Senator Wirth?
Und, warum sollte noch irgendjemand den heutigen Ansichten dieses Mannes zum Klima trauen, wenn man das weiß?
Nun, gestern hat der frühere Senator das jüdische Volk brüskiert mit dem alten „Leugner”-Etikett, dann hat er seinen Fuß ins Feuer gesetzt, dann hat er sich nicht entblödet zu sagen, dass er der Hälfte der US-Bevölkerung (jüngsten Umfragen zufolge) „nachstellen“ will, nur weil sie nicht seine Meinung teilt.
Von CNS News stammt eine außergewöhnliche Reportage von einer UN-Pressekonferenz, an der Wirth teilgenommen hatte. Hier folgen die relevanten Ausschnitte:
Früherer Senator der Demokraten: Die Klimaänderung führte in den USA zu Überschwemmungen und Bränden; wir brauchen eine ‚aggressive Kampagne, um die Leugner zu verfolgen’
Von Michael W. Chapman

Sen. Wirth sagte: “Nun, Barbara, zurück zu der wesentlichen Frage, über die wir hier reden. Erstens, Sie und ich wissen, dass man nicht genau aus den Klimamodellen ablesen kann, was wirklich passiert. Aber wir wissen, dass der Trend alles in allem zu zunehmender Dürre, zunehmenden Überschwemmungen und Zunahme der Anzahl von Flächenbränden geht – und wir erleben genau das heute in den USA mit zunehmenden Überschwemmungen im vergangenen Jahr; mit den Bränden, die sich durch Arizona sowie die westlichen Gebiete von New Mexico und Texas gefressen haben, die Sorte dramatischer Klimaauswirkungen, die wir in den USA schon erlebt haben. Langsam aber sicher setzen die Leute das Puzzle zusammen. Sie verstehen, dass dies genau die Art signifikanter Änderungen ist, die vorhergesagt worden waren und die wir langsam aber sicher erleben.
Glücklicherweise gibt es Leute wie die Wetterprognostiker, die sich in einer großen Gruppe zusammen gesetzt haben, um die Auswirkungen zu besprechen und zu verstehen, und zwar in ihren Ansagen in den Abendnachrichten, wo die meisten Amerikaner ihre Informationen beziehen. Das wird eine Zeitlang ein extrem wichtiger Schritt sein.
Wir haben auch etwas Besseres zu tun, nämlich der wissenschaftlichen Gemeinschaft zu erklären, was sie tun und wie sie es tun und warum sie es in sehr eindeutiger Weise tun, so dass es für 300 Millionen Amerikaner verständlich ist.
Drittens müssen wir, wie ich glaube und es früher schon einmal vorgeschlagen habe, ein aggressives Programm auflegen, um jene Leugner zu verfolgen, die diese Unwahrheiten verbreiten, um sie für das, was sie tun, zur Rechenschaft zu ziehen. Sie hatten eine ganze Menge Freiheiten bisher, und das muss ein Ende haben!“ [Hervorhebung im Original]
Hier folgt der Audioclip, Wirth’s Bemerkungen finden sich etwa an der 3-Minuten-Marke:
http://www.youtube.com/watch?v=hyfk_0_dZwM&feature=player_embedded
========================================================== Meine erste Reaktion ist nicht druckreif.
Zunächst zu den von Wirth aufgestellten Behauptungen von „zunehmenden Dürren, Überschwemmungen und Buschfeuern“.
Um das zu tun, müssen wir vermuten, dass sich seine Behauptungen auf die Warnung von Dr. Jim Hansen aus dem Jahr 1988 bezieht, die da lautete, dass die Zunahme des atmosphärischen CO2-Gehaltes von damals 350 ppm auf jetzt 390 ppm zu „zunehmenden Dürren und Überschwemmungen sowie Flächenbrände“ führen würde.
Wirth sind möglicherweise die technologischen Revolutionen nicht bekannt, die weltweit Berichte über ein fast augenblickliches Ereignis ermöglichen. Ich spreche dies hier an: Why it seems that severe weather is “getting worse” when the data shows otherwise – a historical perspective [etwa: Warum es so aussieht, als ob extremes Wetter „schlimmer wird“, wenn die Daten etwas anderes zeigen – eine historische Perspektive].
Es scheint, als ob wir mehr dieser Dinge erleben, weil Nachrichten- und soziale Medien sowie Leute mit Photoapparaten und Handys überall sind. Nehmen wir als Beispiel das Zugunglück in der Wüste östlich von Reno, Nevada, welches hauptsächlich durch die Anwohner des Unfallortes bekannt gemacht wurde.
Update: Nach der Wahl des Zitats der Woche für diese Woche (siehe hier) kam ich zu der Überzeugung, dass der frühere Senator Wirth geistig nicht in der Lage ist, das Ganze auf vernünftige Weise zu diskutieren; er würde wahrscheinlich nicht antworten, und so gibt es keinen Grund, diesen Spitzenbeitrag zu halten. – Anthony Watts
Den Originalbeitrag finden Sie hier
Die Übersetzung besorgte Chris Frey EIKE




Was ist mit der Sonne los? Vorhersage eines starken Abfalls der Sonnenaktivität!

Darstellungen von „Jetstreams“ (siehe untere Abbildung) unter der Sonnenoberfläche nach geografischer Breite über der Zeit zeigen den überraschenden Stillstand des solaren Zyklen-Mechanismus. Neue Jetstreams bilden sich typischerweise bei etwa 50 Grad Breite (wie 1999 auf der Darstellung) und sie sind mit dem 11 Jahre nachfolgenden Sonnenzyklus verbunden. Die Bildung neuer Jetstreams für ein zukünftiges solares Maximum von 2018 – 2020 war 2008 erwartet worden, sie sind bislang aber noch nicht aufgetaucht. Das deutet auf einen verspäteten oder ausfallenden Zyklus Nr. 25 hin.
 
Die Wissenschaftler am Sonnenobservatorium „Solar Observatory (NSO)“ und beim Forschungslabor der U.S.-Luftwaffe „Air Force Research Laboratory (AFRL)“ meinen, dass ein ausbleibender Jetstream, schwächer werdende Sonnenflecken und verlangsamte Aktivität nahe den Polen eine Ruheperiode andeuten, obwohl die Aktivität zum ersten Mal seit Jahren wieder zunimmt.
Während sich der derzeitige Zyklus Nr. 24 auf sein Maximum zu bewegt, deuten voneinander unabhängige Studien über das Sonneninnere, die sichtbare Oberfläche und die Korona darauf hin, dass der kommende 11jährige Sonnenfleckenzyklus Nr. 25 sehr schwach oder überhaupt ausfallen wird.?Die nachfolgenden Erkenntnisse sind auf dem Jahrestreffen der Sonnenphysik-Abteilung der amerikanischen Astronomischen Gesellschaft (AAS) angekündigt worden. Das Jahrestreffen fand in der Woche  vom 12. – 16. Juni 2011 an der New Mexico State University in Las Cruces statt.
http://astronomy.nmsu.edu/SPD2011/
“Das ist sehr ungewöhnlich und unerwartet,” sagte Dr. Frank Hill, Co-Direktor des Solar Synoptic Network NSO, “Aber die Tatsache, dass drei völlig unterschiedliche Beobachtungsrichtungen der Sonne in die gleiche Richtung zeigen, ist ein starkes Anzeichen dafür, dass sich der Sonnfleckenzyklus zur Ruhe begibt.”
Sonnenfleckenanzahl und die Sonnenaktivität steigen und fallen etwa alle 11 Jahre, das ist die Hälfte des magnetischen Sonnenintervalls, während dessen sich die magnetischen Pole umkehren. Daraus ergibt sich sofort die Frage, ob die Verminderung einem zweiten Maunder-Minimum vorausgeht, einer 70jährigen Periode von 1645-1715 mit nahezu keinen Sonnenflecken.
Hill ist Leitautor eines der drei Papiere, die auf dem Jahrestreffen präsentiert wurden. Anhand der Daten der Global Oscillation Network Group (GONG) von sechs über die ganze Welt verteilten Beobachtungsstationen überträgt die Forschergruppe Schallschwingungen der Sonnenoberfläche, die durch die Sonne laufen, in Modelle der inneren Sonnenstruktur. Eine ihrer Entdeckungen ist eine von Ost nach West gerichtete zonale Strömung innerhalb der Sonne, die „torsionale Schwingung“ genannt wird. Sie beginnt in mittleren Breiten und wandert zum Äquator hin. In jedem Zyklus stimmt die Breite dieser Strömung mit dem Gebiet der Bildung neuer Sonnenflecken überein. So wurde auch die Verspätung des derzeitigen Zyklus Nr. 24 vorausgesagt.
“Den Beginn der zonalen Strömung für Zyklus 25 hätten wir jetzt erwartet,” erklärte Hill, “aber wir sehen keine Anzeichen dafür. Das deutet darauf hin, dass der Beginn des Zyklus 25 sich bis 2021 oder 2022 verzögern könnte, oder vielleicht ganz ausfallen wird.“

Abbildung Die durchschnittliche Magnetfeldstärke in der Sonnenflecken-Umbra  fällt seit über einem Jahrzehnt ständig ab. Der Trend umfasst die Sonnenflecken der Zyklen 22, 23 und des gegenwärtigen Zyklus 24.
In einem zweiten Papier meinen Matt Penn und William Livingston, einen Langzeitschwächetrend bei der Stärke der Sonnenflecken entdeckt zu haben. Sie sagen voraus, dass die im Zyklus 25 auf der Sonne aufbrechenden Magnetfelder so schwach sein werden, dass kaum Sonnenflecken gebildet werden, wenn überhaupt welche. Flecken entstehen, wenn starke röhrenförmige Magnetflüsse aus dem Inneren hervorbrechen und verhindern, dass kühleres Gas zurück ins Sonneninnere strömt. In typischen Sonnenflecken hat das Magnetfeld eine Stärke von 2.500 bis 3.500 Gauß ?(Das Erdmagnetfeld hat weniger als 1 Gauß an der Oberfläche). Die Feldstärke muss mindestens 1.500 Gauß erreichen, um einen dunklen Fleck zu bilden.
Penn und Livingston haben Sonnenfleckendaten von über 13 Jahren benutzt, die vom McMath-Pierce Teleskop auf dem Kitt Peak in Arizona stammen, und sie haben entdeckt, dass die durchschnittliche Feldstärke im Zyklus 23 und nun im Zyklus 24 um 50 Gauß/Jahr abgenommen hat. Sie haben auch beobachtet, dass die Temperaturen der Flecken angestiegen sind, wie für derartige Veränderungen im Magnetfeld zu erwarten war. Wenn sich der Trend fortsetzt, wird die Feldstärke unter die 1.500 Gauß-Schwelle sinken und die Sonnenflecken werden zum großen Teil verschwinden, weil das Magnetfeld nicht mehr stark genug ist, um die konvektiven Kräfte auf der Sonnenoberfläche zu überwinden.
Bei der Auswärtsbewegung hat Richard Altrock, Leiter beim Air Force Korona-Forschungsprogramm „NSO Sunspot“, Neu Mexiko, eine Verlangsamung des Drangs zu den Polen beobachtet (“rush to the poles”), einer raschen Polwärtsbewegung der Magnettätigkeit in der schwachen Sonnenkorona. Altrock hat Beobachtungen aus vier Jahrzehnten mit dem 40-cm koronografischen Teleskop in Sunspot benutzt.
“Der Schlüssel zum Verständnis dieser wunderbar feinen Korona-Erscheinungen ist, dass diese tatsächlich mächtigen robusten Strukturen aus dem Inneren der Sonne kommen,“ erklärte Altrock. „Änderungen in der Korona spiegeln Veränderungen aus der Tiefe der Sonne.“
Altrock benutzte ein Photometer, um Eisen aufzuzeichnen, das auf 2 Millionen Grad C aufgeheizt war. Wenn es der Hälfte seiner Elektronen beraubt ist, wird es leicht vom aufsteigenden Magnetismus von der Sonne konzentriert. Einem wohlbekannten Muster folgend beginnt Sonnenaktivität etwa bei 70 Grad Breite zu Beginn eines Zyklus, mit dem Altern des Zyklus bewegt sich die Aktivität äquatorwärts. Gleichzeitig schieben neue Magnetfelder die Überreste des alten Zyklus bis zu 85 Grad polwärts.
“Während der Zyklen 21 bis einschließlich 23 ereignete sich das solare Maximum, als der Drang zu den Polen die durchschnittliche Breite von 76 Grad erreichte,” sagte Altrock. “Zyklus 24 fing spät und langsam an, und er könnte nicht stark genug sein, einen Drang zu den Polen zu erzeugen, was auf ein schwaches solares Maximum im Jahr 2013 hindeuten würde, wenn überhaupt eins stattfindet. Wenn der Drang zu den Polen nicht eintritt, stellt das ein schreckliches Dilemma für die Theoretiker dar, weil es heißen würde, dass das Magnetfeld von Zyklus 23 nicht vollständig aus den Polarregionen verschwände. (Diesen Kraftakt vollbringt der Drang zu den Polen). Wer weiß, was die Sonne dann machen wird.”
Alle drei Forschungsrichtungen deuten an, dass der bekannte Sonnenfleckenzyklus für eine Weile ausgeschaltet ist.
“Wenn wir recht haben,” schloss Hill, “könnte dies das letzte solare Maximum gewesen sein, das wir für mehrere Jahrzehnte gesehen haben. Alles würde davon beeinflusst, die Weltraumerkundung wie auch das Erdklima.“
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Aus einer offiziellen Pressemitteilung des Southwest Research Institute Planetary Science Directorate mit der AAS (Amerikanische Astronomische Gesellschaft).
Diese Forschungsergebnisse sind auf dem kürzlichen Treffen der AAS/SPD vorgestellt worden: Zitiert nach:16.10: “Large-Scale Zonal Flows During the Solar Minimum — Where Is Cycle 25?” by Frank Hill, R. Howe, R. Komm, J. Christensen-Dalsgaard, T.P. Larson, J. Schou & M. J. Thompson.17.21: “A Decade of Diminishing Sunspot Vigor” by W. C. Livingston, M. Penn & L. Svalgard.18.04: “Whither Goes Cycle 24? A View from the Fe XIV Corona” by R. C. Altrock.
Quelle: Southwest Research Institute Planetary Science Directorate http://www.boulder.swri.edu/
Ergänzendes Bildmaterial: http://www.boulder.swri.edu/~deforest/SPD-sunspot-release/
Anthony Watts:  Den Originalartikel finden Sie hier
Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger EIKE




Emissionshandel angezählt: der Weltmarkt für Emissionszertifikate fällt zum ersten Mal.

Ich bin gespannt, wie lange es dauert, bis der Kurs auf Null ist, wie vergangenes Jahr bei der  Chicagoer Emissionshandels-Börse CCX.
Sogar der Guardian behandelt diesen “Reinfall” auf dem Zertifikatemarkt. Dort heißt es:
Der internationale Zertifikatehandel ist fast gänzlich zusammengebrochen. Im vergangenen Jahr sind nur Zertifikate für etwa  $1.5 Mrd. gehandelt worden …
Jetzt, nachdem das Kyoto-Protokoll im Wesentlichen tot ist,  werden die Märkte nach den Rettungsringen greifen, seit es keine politische Unterstützung mehr für die Emissionsreduzierungen gibt. In diesem Bericht und auch in der Berichterstattung der Medien kann man förmlich hören, wie die Händler zu den Notausgängen rennen.
Dann auch noch das hier von Reuters: – Der europäische Emissionshandel könnte während der kommenden Jahrzehnts von überschüssigen Verschmutzungsrechten überflutet werden. Die Preise könnten um die Hälfte fallen und den Regierungen Milliarden Euro Einnahmen fehlen, wie aus EU-Quellen verlautete.
Die Weltbank meldete in ihrer Pressemitteilung:2011/514/SDN:
Wachstumsstillstand im globalen Zertifikatehandel wegen Unsicherheit
(World Bank Releases 2011 “State and Trends of the Carbon Market” Report)
Barcelona, 1. Juni 2011 – Der jährliche Zustandsbericht der Weltbank über den globalen Zertifikatehandel zeigt für 2010 einen Hagelschlag. Das seit fünf Jahren andauernde robuste Wachstum endete mit einem leichten Rückgang gegenüber 2009. Der Zustand und die Trends auf dem Markt für Emissionsrechte 2011 (Veröffentlichung auf der Carbon Expo in Barcelona) zeigt auf, dass das Gesamtvolumen des globalen Emissionshandels im vergangenen Jahr auf etwa US$ 142 Mrd. geschätzt worden war. 
Die Verfasser schreiben, dass mit Hilfe vieler Gründe der Niedergang erklärt werden kann, darunter der fortwährende Mangel an Klarheit auf dem Markt für die 2012 und der Verlust an politischer Schubkraft bei der Schaffung neuer Handelsschematat in vielen Industriestaaten. Einige Einkäufer aus Industriestaaten, die in den vergangenen Jahren ihre Minderungsziele erreicht oder übertroffen hatten, kauften konsequenterweise weniger ein als 2010. Auch die noch fortwährenden Auswirkungen der Rezession in verschiedenen Industriestaaten führten zu weniger Treibhausgasemissionen und senkten den Druck zur Erfüllung der Reduzierungsverpflichtungen.
Darüber hinaus ist der Hauptmarkt der Certified Emission Reductions (CERs), auf dem die meisten projektbezogenen Transaktionen stattfinden, zweistellig gesunken. Verschiedene Gründe spielten eine Rolle, darunter eine geringere Nachfrage nach Rechten und die Konkurrenz von besser vorhersehbaren Investitionen (Assigned Amount Units and secondary CERs). Der Markt des Clean Development Mechanismus CDM befindet sich derzeit auf dem tiefsten Stand seit dem Inkrafttreten des  Kyoto-Protokolls 2005. Er ist um 46% auf geschätzte US$ 1.5 Mrd. für neue projektbezogene Transaktionen gefallen. Gleichermaßen sind andere Zertifikates-Märkte heruntergegangen oder auf gleicher Höhe geblieben. Nichtsdestoweniger sind zusammengenommen auf dem primären Markt der Erlaubnisse Transaktionen im Werte von fast US$ 30 Mrd. seit 2005 durchgeführt worden und man erwartet, dass sie noch viel mehr Finanzmittel freigesetzt haben, vorwiegend aus dem privaten Sektor.
“Der globale Emissionshandel steht am Scheideweg. Wenn wir die falsche Richtung nehmen, riskieren wir den Verlust von Milliarden von kleineren privaten Investitionen und neue technologische Entwicklungen in den Entwicklungsländern,“ sagte Andrew Steer, Sonderbeauftragter für Klimawandel der Weltbank. “Dieser Bericht sendet die Botschaft, dass wir einen stärkeren, robusteren Emissionshandelsmarkt mit Hilfe von klaren Signalen sichern müssen.”
Der Bericht “State and Trends of the Carbon Market 2011” macht klar, dass vergleichsweise die EU-Verschmutzungsrechte (Sie werden unter dem „EU Emissions Trading Scheme ETS“ gehandelt) das bei weitem größte Segment darstellen. Sie betragen 84% des gesamten Marktvolumens des Emissionsrechtemarkts. Wenn man sekundäre CLEAN DEVELOPMENT MECHANISM (CDM) Transaktionen einbezieht, erreicht der von den ETS angetriebene Markt 97% des globalen Marktvolumens.
Die Autoren des Berichts sagen voraus, dass während der kommenden beiden Jahre die Differenz zwischen der Gesamtnachfrage und dem kumuliertem Angebot an flexibilisierten Kyoto-Protokoll-Emissionszertifikaten etwas unter US$ 140 Mio. liegen wird. Eigentlich die gesamte Nachfrage wird von den Europäischen Regierungen kommen. Nach 2012 wird die nennenswerte und uneingeschränkte Nachfrage aus Europa kommen, obwohl der mögliche Bedarf an Emissionsreduzierungen sich auf 3 Mrd. Tonnen belaufen könnte. Das zwischen 2013 und 2020, aus den existierenden Projekten herrührende verfügbare Angebot wird für ausreichend gehalten, den Bedarf zu decken. So verbleibt nur wenig Anreiz für Projektentwickler, weiter zu investieren und zukünftiges weiteres Angebot für Verschmutzungsrechte zu erzeugen.
Im Kontrast zum Fall im Marktwert steht die generelle Meinung vom Erfolg der Verhandlungen auf der UNO-Klimakonferenz in Cancun im Dezember 2010. Von dort kommt eine relativ positive Markteinschätzung.
Obwohl einige Möglichkeiten zur Stärkung der Regulierungsrahmen in einigen Industrieländern versäumt wurden, haben nationale und lokale CO2-Minderungs-Initiativen an Stärke gewonnen und lassen hoffen.

“Das Wachstum des Emissionsrechtehandels hat zu einem besonders ungünstigen Zeitpunkt gestoppt: 2010 hat sich als wärmstes Jahr seit Wetteraufzeichnungsbeginn erwiesen, dabei stiegen die globalen Emissionen ungebremst an,“

meinte Alexandre Kossoy, World Bank Senior-Finanzexperte.

“Gleichzeitig haben nationale und lokale CO2-Minderungs-Initiativen merklich an Schwung gewonnen, sowohl in entwickelten wie in Entwicklungsländern. Zusammengenommen bieten sie die Möglichkeit zur Überwindung der regulatorischen Unsicherheit und sie senden ein Signal, das auf die eine oder andere Art Lösungen für das Angehens des Klimawandels entstehen.“

Angesichts der fehlenden Nachfrage hat die Weltbank ein Anzahl von Initiativen gestartet, um den Nach-2012-Emissionshandelsmärkten Zuversicht zu vermitteln. Die in Cancun im Dezember 2010 aus der Taufe gehobene „Partnership for Market Readiness” zielt auf die Unterstützung des Trends zu nationalen Minderungsanstrengungen unter Zuhilfenahme des Marktes. Eine ganze Reihe von CO2-Fonds und Kreditlinien (Facilities) der Weltbank, wie die Carbon Partnership Facility, die zweite Tranche der Umbrella Carbon Facility und eine neue derzeit in Entwicklung befindliche Kreditlinie für die ärmsten Länder, sollen auf zukünftigen Bedarf Antwort geben durch verstärkte Reduzierung und durch den Ankauf von Verschmutzungsrechten für die Nach-2012-Zeit. Darüber hinaus unterstützt die Forest Carbon Partnership Facility die REDD+ Initiativen. Diese sind bislang noch nicht im Clean Development Mechanismus CDM enthalten. Die Weltbank hält die Emissionsrechtemärkte für ein wichtiges und wandlungsfähiges Werkzeug zur Schaffung von Anstößen zum Wechsel auf Entwicklungswege mit geringerem Kohlenstoff-Verbrauch.
Die Studie “State and Trends of the Carbon Market 2011” ist auf der CARBON EXPO 2011 vorgestellt worden. CARBON EXPO 2011 ist die weltgrößte Kohlenstoff-Messe mit über 3.000 Vertretern von Regierungen, aus dem privaten Sektor und zivilen Umweltschutzorganisationen, die sich weltweit zur Verminderung Treibhausgasemissionen einsetzen.
Mehr zu den CO2-Finanzaktivitäten der Weltbank und die elektronische Version des Berichts gibt es bei: www.carbonfinance.org
Autor Antony Watts, der Originalartikel erschien hier
Die Übersetzung besorgte Helmut Jäger (EIKE)




Das Aus für das Kyoto-Protokoll. Vier Nationen gehen von der Fahne!

Die Zukunft des Kyoto-Protokolls ist zu einer zentralen Frage bei den Bemühungen geworden, Reduktionen von CO2-Emissionen unter der UNO-Rahmenkonvention zum Klimawandel (UN Framework Convention on Climate Change) zu verhandeln. Das diesjährige Treffen soll vom 29. 11. bis 9. 12. in Durban, Südafrika, stattfinden. 
Die Industriestaaten haben das Kyoto-Protokoll 1997 unterzeichnet. Sie haben sich zu legal bindenden Reduktionen der Treibhausgase verpflichtet, denen man den Klimawandel anlastet.
Diese Verpflichtungserklärungen laufen zum Ende des kommenden Jahres aus. Die Entwicklungsländer halten eine zweite Runde zur Sicherstellung der globalen Vereinbarungen für nötig.
Die die Regierungen von Russland, Japan und Kanada haben laut Aussagen von Diplomaten bestätigt, dass sie keiner neuen Kyoto-Vereinbarung beitreten würden.
Ihr Argument sei, dass die Kyoto-Vereinbarung die Entwicklungsländer zu keinem Reduzierungsziel verpflichte, einschließlich Chinas, des Landes mit dem weltgrößten CO2-Ausstoß.
Den Diplomaten zufolge hat auf dem kürzlichen G8-Dinner US-Präsident Barack Obama bestätigt, dass Washington keinem erneuerten Kyoto-Protokoll mehr beitreten würde.
Die USA, als Land mit dem zweitgrößten CO2-Ausstoß, hatten das Protokoll 1997 unterzeichnet. Aber im Jahre 2001 sagte der amtierende Präsident, George W. Bush, er würde es nicht dem Senat zur Ratifizierung vorlegen.
A. Watts: Den Originalartikel finden Sie hier