Pacific Gas And Electric: nicht so klimasmart wie gedacht

Der Text zum Bild rechts lautet:

Das ClimateSmart-Programm endet am 31. Dezember 2011. Mit Hilfe von über 30000 privaten und 700 kommerziellen Kunden hat dieses Programm die Leute auf die Herausforderungen durch den Klimawandel aufmerksam gemacht, während gleichzeitig geholfen worden ist, die Infrastruktur für eine Kohlenstoffarme Wirtschaft in Kalifornien zu legen.

Warum endet das ClimateSmart-Programm?

Das Programm wurde im Jahre 2007 ins Leben gerufen als ein dreijähriges Demonstrationsprogramm und war bis Ende 2011 verlängert worden.

Das Programm endet, weil es seine Kernziele erreicht hat. Diese Ziele schließen ein, die Kunden von PG&E über ihren Energieverbrauch hinsichtlich der Emissionen von Treibhausgasen (GHG) aufzuklären und ihnen eine Möglichkeit zu bieten, diese Emissionen zu reduzieren; sie in die Reduktion von 1,36 Tonnen GHG einzubeziehen; zu helfen, Protokolle für einen transparenten und rigorosen Kohlenstoffmarkt zu entwickeln und zu testen; und zu helfen, Untersützung für die nichtkommerzielle California Climate Action Registry zu erhalten (jetzt Climate Action Reserve). Dies ist jetzt ein hoch geachtetes nationales Programm.

 

Der Text in diesem Bild unter der Überschrift PG&E beendet Plan zur Abscheidung von Kohlenstoff, nachdem sich nur wenige dazu gemeldet hatten  lautet:

Das ClimateSmart-Programm von Pacific Gas and Electric (PG&E), welches seinen Kunden anbietet, für einen Aufpreis „kohlenstoffneutral“ zu werden, wird Ende des Jahres beendet, weil weitaus weniger Leute als erwartet sich dafür gemeldet haben.

Im Jahre 2007 ins Leben gerufen, gab das Programm den Teilnehmern Gelegenheit dazu beizutragen, Treibhausgasemissionen von den Kraftwerken abzuscheiden, von denen sie ihre Energie beziehen.

Die Kunden von PG&E, die an dem Programm teilnahmen, haben ein wenig mehr für ihre monatliche Stromrechnung gezahlt – etwa 3,30 Dollar für einen typischen Hausbesitzer. PG&E benutzt das Geld, um Projekte zu unterstützen, die die Bildung von Treibhausgasen in der Atmosphäre bekämpfen, wie z. B. zu verhindern, dass der Wald betroffen wird oder das Methan von Gülle aufzufangen.

Aber das Programm hatte nur einen kleinen Teil der von PG&E erwarteten 168 000 Menschen angesprochen. Die Teilnehmerzahl erreichte 2008 mit knapp 31000 die Höchstzahl und hat seitdem auf 29623 abgenommen.

Soweit der Text im Bild. Anthony Watts meint dazu:

Ich liebe dieses Zitat, eines der besten Beispiele für Realitätsverweigerung, das ich je gesehen habe:

„Es war ein Demonstrationsprogramm, und es wird erfolgreich beendet, nachdem die Ziele erreicht worden sind”, sagte die Firmensprecherin Katie Romans. „Sicherlich hätten wir es sehr gerne gesehen, wenn sich ein paar Teilnehmer mehr gemeldet hätten“.

Mehr: hier

Wenn also unsere Alarmistin Mary Nicholls und CARB einen Hinweis bekommen könnten, würden wir weiterkommen. CARB hat immer noch vor, den Zertifikatehandel in Kalifornien einzuführen.

[CARB = California Air Resources Board, die amerikanische Umweltschutzbehörde]

Ich frage mich, ob die Kunden die 10 Millionen Dollar, die sie für dieses „erfolgreiche Demonstrationsprogramm“ gezahlt haben, jemals zurück bekommen werden!

Positiv ist, dass selbst Joe Romm das Programm unsinnig fand (hier)

Die Energie, die PG&E bei der Werbung für dieses Programm aufgewendet hatte, würde ausreichen, viele Generatoren zu betreiben (hier).

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/11/12/pacific-gas-and-electric-not-so-climate-smart-after-all/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




BEST: Wobei ich zustimme und was ich ablehne – plus ein Ruf nach zusätzlicher Transparenz, um „Vettern”-Begutachtung zu vermeiden

Und dann ist da noch die Sache der 60-jährigen Studie hinsichtlich der Aufstellorte, wenn wir garantiert nur 30 haben. Selbst die NOAA-Studie von Menne et al. wusste, wie man einen so stupiden Fehler vermeidet. Daten zu fabrizieren, wo es keine gibt, war das, was Steig et al. in Antarktika so in Schwierigkeiten gebracht hatte, und sie wurden darauf von Jeff Id, Steve McIntyre und Ryan O’Donnell in einer begutachteten Folgestudie hingewiesen.

Aber ich denke, es ist sinnvoll, hier zu beschreiben (seit ich weiß, dass manche Blogger einfach “Leugner” sagen und der Fall für sie dann erledigt ist), wobei ich tatsächlich zustimmen und es akzeptieren kann und wo nicht. Sie wollten sofort eine Antwort, noch bevor ich Gelegenheit hatte, die anderen drei Studien auch nur zu lesen. Medien haben mich nach meiner Meinung dazu gefragt, selbst vor der Veröffentlichung dieser Studien, und ich habe klar gesagt, dass ich nur eine einzige gesehen habe (hier) und die anderen daher nicht kommentieren kann. Das machte aber nichts, sie wandten meine Meinung zu der einen Studie einfach auf alle vier an.

Wobei ich zustimmen kann:

  1. Auf der Erde ist es wärmer , als es vor 100 bis 150 Jahren war. Aber das stand niemals zur Debatte – es ist ein Scheinargument. Die Größenordnung und die Ursachen sind es, nach denen die Skeptiker fragen.
  1. Aus der Presseerklärung “Die globale Erwärmung ist real…” siehe Punkt 1! Bemerkenswerterweise wurde die „anthropogene globale Erwärmung“ von BEST gar nicht erwähnt, und in ihren Ergebnissen weisen sie explizit darauf hin, dass sie diese Sache gar nicht angesprochen hatten, wie aus diesem Ausschnitt aus der  Presseerkläung hervorgeht:
  1. Wie David Whitehouse hier geschrieben hat: „die Forscher fanden eine starke Korrelation zwischen Jahrzehnte langen nordatlantischen Temperaturzyklen und der globalen Temperatur auf dem Festland. Sie geben zu, dass deren Einfluss während der letzten Jahrzehnte nicht beachtet worden war und dass sie den größten Teil, wenn nicht die gesamte, Erwärmung erklären können, einschließlich der Möglichkeit, dass die „menschliche Komponente der globalen Erwärmung irgendwie überbetont worden sei“. Hier folgt ein Auszug aus diesem Papier:
  1. Die eindeutige BEST-Methodik ist vielversprechend. Die Skalpell-Methode, mit der Diskontinuitäten der Stationen angegangen worden sind, ist eine gute Idee, und das habe ich auch früher schon gesagt.
  1. Die Ergebnisse der globalen Analyse von BEST passen zu den Ergebnissen anderer globaler Temperaturuntersuchungen. Das ist nicht überraschend, da die gleiche Basis von Rohdaten verwendet worden ist. Es ist ein Mythos, dass die Datenquellen von NASA GISS, HadCRUT, NOAA und jetzt Berkeley voneinander unabhängig sind. Das ist nicht die volle Wahrheit. Sie teilen sich eine Menge allgemeiner Daten aus dem GHCN, verwaltet von National Climatic Data bei der NOAA. Also ist es überhaupt keine Überraschung, dass sie alle zueinander passen.

Was Berkeley Earth nicht getan hat, ist eine unabhängige Abschätzung, wie viel der beobachteten Erwärmung auf menschliche Aktivitäten zurückzuführen ist, räumte Richard Muller ein. Als nächsten Schritt plant Berkeley Earth, die Gesamterwärmung der Ozeane zu untersuchen mit der Absicht, genauere Angaben für die Gesamtmenge der beobachtbaren globalen Erwärmung zu erhalten. (hier)

AMO Regiment. Falls die langfristigen Änderungen der AMO durch Treibhausgase ausgelöst worden sind, könnte das  AMO-Regiment als positive Rückkopplung dienen, die die Auswirkungen des Antriebs von Treibhausgasen über Land erweitern. Andererseits kann Einiges dieser langfristigen Änderungen der AMO auch durch die natürliche Variabilität herrühren, z. B. Fluktuationen des thermohalinen Flusses. In diesem Fall könnte die menschliche Komponente der globalen Erwärmung irgendwie überschätzt worden sein. (hier)

Was ich ablehne:

  1. Die Art und Weise, wie sie mit meinen Stationsdaten in ihrer Analyse umgegangen sind, ist schlicht und ergreifend falsch, und das habe ich ihnen auch mehrere Tage vor dieser Veröffentlichung gesagt. Sie boten keine Korrektur an, ja sie erkannten das nicht einmal an. Die Angelegenheit hat mit der 60-Jahre-Periode zu tun, die sie benutzt haben. Zwei begutachtete Studien hierzu, von Menne et al. 2010 sowie Fall et al. 2011 benutzten 30-Jahres-Perioden. Dies ist ein Schlüsselpunkt, weil niemand weiß (ich nicht, die NOAA nicht, BEST nicht), wie die Beschaffenheit der Umgebung der Stationen vor 30 bis 60 Jahren ausgesehen hatte. Im Grunde haben sie eine Analyse über einen Zeitraum durchgeführt, von dem gar keine Metadaten existieren. Ich habe sie aufgefordert, dies doch einfach für die 30 Jahre zu tun wie in den beiden begutachteten Studien, ein Vergleich von Äpfeln mit Äpfeln. Wenn sie das tun und das gleiche Resultat erhalten, bin ich zufrieden. Vielleicht finden sie etwas Neues, wenn sie das ordnungsgemäß durchziehen; wir alle verdienen diese Gelegenheit.

Willis Eschenbach weist auf diesen Auszug aus der Studie hin:

Wir evaluieren den Effekt sehr ländlicher Stationen auf das globale Mittel, indem wir die Mittelungsprozedur  von BEST auf diese ländlichen Stationen übertragen. Durch den Vergleich des daraus resultierenden Mittels mit dem aus allen Stationen gewonnenen Mittel können wir den Einfluss der Standortwahl ohne Verstädterung auf die geschätzte mittlere Landtemperatur quantifizieren.

Eschenbach fügt hinzu: Das kommt mir blöde vor. Warum vergleicht man die schlechtesten Stationen mit allen Stationen? Warum vergleicht man nicht die schlechtesten Stationen mit den besten Stationen?

  1. Die UHI-Studie scheint ein wenig seltsam in diesem Zusammenhang. Sie schreiben in ihrer  Presseerklärung:

Der städtische Wärmeinseleffekt ist lokal groß und real, trägt aber nicht wesentlich zum Anstieg der mittleren Temperatur über Land bei. Dies liegt daran, dass urbane Regionen der Erde nur etwa 1% der gesamten Landmasse ausmachen.

Etwa 1/3 der Temperaturmessstationen rund um die Welt haben während der letzten 70 Jahre eine globale Abkühlung aufgezeichnet (einschließlich großer Gebiete der USAS und Nordeuropas). Aber 2/3 der Stationen zeigen eine Erwärmung. Individuelle historische Temperaturreihen einer einzelnen Station sind häufig verrauscht und/oder unzuverlässig, und es ist immer notwendig, viele Aufzeichnungen zu vergleichen oder zu kombinieren, um die wahre Natur der globalen Erwärmung zu verstehen (hier).

Sie haben sich nicht angemessen mit den 1% auseinandergesetzt, indem sie keine sorgfältige Wichtung der Gebiete vorgenommen hatten. Und welcher Prozentsatz von Wetterstationen wird von diesem 1% erfasst? Während sie einige Beweise der Nutzung einer „kriging“-Technik haben, bin ich nicht sicher, ob sie das sorgfältig genug gemacht haben. Die Tatsache, dass 33% der Messpunkte eine Abkühlung zeigen, bietet mit Sicherheit Anlass, dies viel näher zu untersuchen. Das ist nicht etwas, das man einfach so unter den Tisch fallen lassen kann, obwohl sie genau das versuchen. Hoffentlich fällt dies bei der wissenschaftlichen Begutachtung auf.

3. Die von ihnen gewählte Methode der Veröffentlichung, nämlich eine Art Medien-Blitzkrieg und die Vorab-Positionierung von Schreibern an wesentlichen Positionen der MainStreamMedien MSM, liegt jenseits der Grenze des Erlaubten. Während ich Dr. Mullers Ansicht zustimme, dass das Zirkulierenlassen von Studien unter Kollegen für eine größere Begutachtung eine exzellente Idee ist, ist das, was sie mit dem geplanten und koordinierten Vorgehen getan haben (kein Fehler, es war koordiniert für den 10. Oktober, wie mir Liz Muller persönlich selbst gesagt hat), nicht nur selbst gewählter Größenwahn, sondern auch sehr riskant, falls die Begutachtung zu einer anderen Antwort kommt.

Die Hatz nach einer Beurteilung, bevor die Wissenschaft eine Chance hatte zu sprechen, ist schlimmer als alles, was ich bisher erlebt habe, und von meinen  früheren Begegnungen mit ihnen kann ich sagen, dass ich keine Ahnung hatte, dass sie so vorgehen würden, sonst hätte ich sie nicht so offen begrüßt. Eine Lüge durch Auslassung ist immer noch eine Lüge, und ich habe das Gefühl, dass mir nicht die wahren Absichten der BEST-Gruppe genannt worden waren, als ich mich mit ihnen getroffen habe.

Fazit: ich akzeptiere ihre Studien und viele ihrer Ergebnisse, aber ich stimme nicht mit einigen Methoden und Ergebnissen überein, was mein gutes Recht ist. Es wird interessant sein zu sehen, ob diese den Begutachtungsprozess im Wesentlichen unverändert überstehen.

Eine Sache, von der wir annehmen können, dass sie NICHT transparent ist, ist der Begutachtungsprozess, und falls dieser Prozess Mitglieder des „Teams“ einschließt, die versiert genug sind und trotzdem die Ergebnisse schon begrüßen, so wie es Phil Jones getan hat, dann wird die Begutachtung zu einer „Vettern“-Begutachtung.

Die Lösung wäre, die Namen der Begutachter bekannt zu geben. Dr. Muller und BEST wünschen, den Apfelkarren der wissenschaftlichen Prozedur zum Umkippen zu bringen und die öffentliche Begutachtung vor die wissenschaftliche Begutachtung stellen, und erheben diese selbstsichere und höchst ungewöhnliche Behauptung in ihrer Presseverlautbarung:

Vier wissenschaftliche Studien, die zu diesen Schlussfolgerungen kommen, wurden zur wissenschaftlichen Begutachtung eingereicht und werden Teil der Literatur für den nächsten IPCC-Bericht zur Klimaänderung. … Eine Videoanimation zeigt graphisch globale Erwärmung seit 1800 (hier, einschließlich des Links zu BEST).

Das ist eine starke Behauptung. Vier Studien sind noch nicht begutachtet worden, und sie WISSEN, dass sie durch die Begutachtung durchkommen und dass es im nächsten IPCC-Bericht erscheinen wird? Geht es nur mir so, oder klingt das wirklich zurechtgebastelt? Oder handelt es sich lediglich um das Ergebnis eines überaktiven Egos als Teil der BEST-Gruppe?

Ich sage, falls BEST und Dr. Muller wirklich an ein transparentes Vorgehen glauben, wie sie es auf ihrer Website erklären…

 

…dann lassen Sie uns den Begutachtungsprozess transparent machen, so dass die Möglichkeit einer “Vettern”-Begutachtung ausgeschlossen werden kann, und dass man das nicht ohne saubere Wissenschaft durchpeitschen kann.

Da Dr. Muller behauptet, dass „dies eine der wichtigsten jemals gestellten Fragen ist“, sollte man damit so offen wie nur irgend möglich umgehen. Sicherzustellen, dass diese vier Studien einer gründlichen und unparteiischen wissenschaftlichen Begutachtung  unterzogen werden, ist der beste Weg, diese Frage zu beantworten.

Hätten sie nicht behauptet, was ich oben beschrieben habe, nämlich es vor der Begutachtung im nächsten IPCC-Bericht auftauchen zu lassen, bevor diese Frage geklärt ist, hätte ich nie daran gedacht, danach zu fragen. Diese überselbstsichere Behauptung gibt echt zu Sorgen Anlass, vor allem, wenn es der von ihnen losgetretene Medien-Blitzkrieg für jeden potentiellen wissenschaftlichen Begutachter schwierig macht, nicht vorzeitig  auf diese Studien zu stoßen und sie zu lesen und folglich von den Medien verzerrt dargestellt werden.

Wir können den “Pool der Jury” von Wissenschaftlern nicht zu einer anderen Welt verlagern, um ein faires Verfahren sicherzustellen, wenn es jetzt weltweit bekannt ist, oder?

Abstimmen: [Im Original folgt eine Tafel zur Abstimmung. Wer mag, kann (sollte) daran teilnehmen!]

Antony Watts

Link: http://wattsupwiththat.com/2011/10/21/best-what-i-agree-with-and-what-i-disagree-with-plus-a-call-for-additional-transparency-to-preven-pal-review/

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Neue wissenschaftlich begutachtete Studie: Wolken haben einen großen Abkühlungseffekt auf die Strahlungsbilanz der Erde

…es hat sich herausgestellt, dass der strahlungsbedingte Abkühlungseffekt der Wolken infolge Reflektion kurzwelliger Strahlung den langwelligen Erwärmungseffekt überkompensiert, was zu einer Abkühlung des Klimasystems von -21 W/m² führt.

Abbildung rechts: (a) kurzwellige Strahlung (SW), (b) langwellige Strahlung (LW) und (c) Strahlungseffekte im Vergleich mit wolkenlosem Himmel, berechnet aus den CERES-Satellitendaten während der Periode 2001 bis 2007. Fehlende Daten sind grau schattiert. Diese Abbildung findet sich bei Colour Online hier.

Nach all dem Heulen und Zähneklappern (hier) über die Studie von Spencer and Braswell (auf Deutsch bei EIKE hier) in Remote Sensing und dem Purzelbaum durch dessen früheren Herausgeber, der mit der Begründung, der Begutachtungsprozess war ein Fehlschlag, zurückgetreten war (hier), wurde nun vorige Woche in dem Journal Meteorological Applications eine weitere Studie veröffentlicht, die mit Spencer und Braswell in guter Übereinstimmung steht.

Diese neue Studie von Richard P. Allan an der University of Reading zeigt mittels einer Kombination von Satellitenbeobachtungen und Modellen, dass der Abkühlungseffekt der Wolken den langwelligen Erwärmungs- oder „Treibhaus“-Effekt weit überkompensiert. Während Dessler und Trenberth (neben anderen) behaupten, dass Wolken alles in allem einen positiven Feedback-Erwärmungseffekt wegen des Zurückhaltens langwelliger Wärmestrahlung haben, zeigt diese neue Studie, dass Wolken einen großen Gesamtabkühlungseffekt haben, indem sie die einfallende Sonnenstrahlung blockieren und die radiative Abkühlung außerhalb der Tropen zunehmen lassen. Dies ist entscheidend, denn da Wolken ein negatives Feedback erzeugen, wie es in dieser Studie neben denen von Spencer und Braswell bzw. Lindzen und Choi gezeigt wird, macht dies einen dicken Strich durch die Klimamodell-Maschinerie, die da ein katastrophales Niveau positiven Feedbacks zeigt mit einer beschleunigten globalen Erwärmung infolge steigendem CO2-Gehalt.

Über die Abschätzung der Strahlungseffekte von Wolken an der Erdoberfläche und in der freien Atmosphäre mittels einer Kombination von Modell- und Satellitendaten

Richard P. Allan

Abstract: Mit Hilfe von Satellitenmessungen und einer Analyse numerischer Modellvorhersagen wird eine Neuabschätzung des globalen vieljährigen Mittels der Strahlungsbilanz vorgenommen, die sich aus den Auswirkungen der Bewölkung am Boden und in der Atmosphäre ergibt. Der radiative Abkühlungseffekt durch Reflektion kurzwelliger Strahlung dominiert über den langwelligen Erwärmungseffekt, was insgesamt zu einer Abkühlung um -21 W/m² führt. Der abkühlende Effekt kurzwelliger Strahlung durch die Reflektion an den Wolken wird hauptsächlich als Reduktion der an der Erdoberfläche absorbierten Solarstrahlung in Höhe von -53 W/m² manifest. Die Wolken beeinflussen die langwellige Strahlung, die die feuchte tropische Atmosphäre erwärmt (bis zu 40 W/m² im globalen Mittel), während sie die radiative Abkühlung der Atmosphäre in anderen Gebieten verstärken, besonders in höheren Breiten und im Bereich von Stratocumulus-Feldern über subtropischen Meeresgebieten. Während die Wolken tagsüber abkühlend wirken, wird es nachts durch den Treibhauseffekt der Wolken wärmer. Der Einfluss von Strahlungseffekten der Wolken und die Bestimmung von deren Feedbacks sowie Änderungen im Wasserkreislauf werden hier diskutiert.

Einführung
Die Strahlungsbilanz der Erde (absorbierte solare Strahlungsenergie und terrestrische Ausstrahlung in den Weltraum) bestimmt den Ablauf von Wetter und Klima, dessen Komplexität durch die Beobachtung sich bildender und auflösender Wolkenstrukturen mittels Satelliten deutlich wird. Die Berechnung der physikalischen Prozesse, die zur Bildung bzw. Auflösung von Wolken führen, ist in der numerischen Wetter- und Klimavorhersage von vitaler Bedeutung. Dennoch muss man viele Annäherungen in diesen detaillierten Modellen unserer Atmosphäre machen (Bony et al. 2006, Allan et al. 2007). Beobachtungen von Charakteristika der Wolken durch Messinstrumente in Satelliten sowie durch Beobachtungen am Boden sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Wolkenprozesse und deren Bedeutung für die Strahlungsbilanz der Erde (Sohn, 1999; Jensen et al., 2008; Su et al., 2010). Der Energieaustausch, der mit der Wolken- und Niederschlagsbildung verbunden ist, ist ebenfalls eine Schlüsselkomponente des globalen Wasserkreislaufs, und er ist von Bedeutung für Klimaänderungen (Trenberth, 2011). In dieser Studie, die ursprünglich auf einem gemeinsamen Treffen der Royal Meteorological Society und dem Institute of Physics on Clouds and Earth’s Radiation Balance (Barber 2011) präsentiert worden ist, wird die Brauchbarkeit der Kombination von numerischen Wettervorhersagen mit Satellitendaten zur Abschätzung der Strahlungseffekte von Wolken beleuchtet. Mit dieser Kombination soll eine einfache Frage beantwortet werden: Wie beeinflussen Wolken die Strahlungsbilanz von Atmosphäre und Erdoberfläche?

Als Beispiel für die Auswirkung von Wolken auf den Strahlungshaushalt zeigt Abbildung 1 Satellitenbilder im infraroten sowie im sichtbaren Spektralbereich über Europa, und zwar mit dem Infra-Red Imager (SEVIRI) an Bord des Satelliten Meteosat 9 (Schmetz et al. 2002).

 

Abbildung 1: Satellitenbilder von SEVIRI am geostationären Satellit (a) im Infrarotkanal 10,8 μm und (b) im sichtbaren Kanal 0,8 μm am 2. März 2011 um 12 UTC. (Copyright 2011, EUMETSAT/the Met Office).

In beiden Bildern erscheinen die Wolken hell: dies deutet auf eine relativ geringe infrarote Emission und eine relativ hohe Reflektion des sichtbaren Sonnenlichts in das Weltall. Die heißen, allgemein wolkenfreien Gebiete Nordafrikas sind ebenfalls in beiden Bildern erkennbar, weil sie verbunden sind mit einer substantiellen thermischen Emission in das Weltall (dunkle Gebiete im Infrarotbild) und hoher Reflektion an der Erdoberfläche (hell im Bild mit dem sichtbaren Bereich). Die hellsten Wolken im thermischen Bild korrespondieren (1) mit einer Kaltfront, die sich von der norwegischen Küste über Schottland hinweg bis zum westlichen Irland erstreckt, (2) mit einem sich entwickelnden Tiefdruckgebiet westlich von Island und (3) mit einem Tiefdrucksystem mit Zentrum über Sardinien.

Dies sind Regionen mit aufsteigender Luft bis in relativ große Höhen und niedrigen Temperaturen an der Wolkenobergrenze, welche die thermische Emission in den Weltraum im Vergleich mit den umgebenden wolkenfreien Gebieten unterdrücken. Jedoch gibt es noch zahlreiche weitere Wolkenstrukturen. Es gibt eine Vorherrschaft tiefer Wolken über den Ozeanen: diese Wolken enthalten große Mengen an Wassertröpfchen, die hoch reflektiv sind (Stephens et al. 1978). Die Bilder zeigen die komplexe zellulare Struktur dieser Wolken (Jensen et al. 2008) im Gebiet um die Kanarischen Inseln. Man nimmt an, dass diese Typen von Bewölkung stark zu den Unsicherheiten in den Klimaprojektionen beitragen. Während auch diese Wolken die Infrarotstrahlung stark dämpfen, sind ihre Auswirkungen auf die thermische Ausstrahlung in das Weltall moderat, da die Temperatur an der Wolkenobergrenze nicht unähnlich den Nachttemperaturen am Boden sind. Also können sie nicht signifikant zu dem starken natürlichen Treibhauseffekt der wolkenfreien Atmosphäre beitragen.

Die Höhe und optische Dichte der Wolken bestimmt den Gesamtstrahlungseinfluss der Wolken, eine Kombination des wärmenden Treibhauseffektes und dem kühlenden Schatteneffekt an der Erdoberfläche. Und doch steht ein sogar noch stärkerer Einfluss möglicherweise gar nicht mit der Wolke selbst im Zusammenhang. Tages- und Jahreszeit diktieren die einfallende Solarstrahlung und modulieren damit die Stärke der kurzwelligen Reflektion: nachts fehlt eindeutig jeder solare Einfluss.

7. Schlussfolgerungen
Die Auswertung von Satellitenmessungen und die Kombination der Ergebnisse mit NWP-Modellen durch die Assimilation der verfügbaren Beobachtungen ergibt die Auswirkung der Wolken auf die Strahlungsenergiebilanz an der Erdoberfläche und innerhalb der Atmosphäre, die für das gegenwärtige Klima quantifiziert werden können. In Konsistenz mit früheren Arbeiten (Ramanathan et al. 1989, Su et al. 2010) zeigt sich, dass der strahlungsbedingte Abkühlungseffekt der Wolken durch Reflektion kurzwelliger Strahlung den langwelligen Erwärmungseffekt überkompensiert, was zu einer Abkühlung insgesamt im Klimasystem von -21 W/m² führt.

Der kurzwellige Strahlungseffekt der Bewölkung macht sich hauptsächlich durch eine Reduktion der an der Erdoberfläche absorbierten Solarstrahlung um etwa -53 W/m² im globalen vieljährigen Mittel bemerkbar. Die Größenordnung dieses Effektes ist stark abhängig von der einfallenden Solarstrahlung und der Dominanz kurzwelliger Abkühlungseffekte über die langwelligen Treibhauseffekte. Maximal wird dies am Mittag (Nowicki und Merchant, 2004), während nachts der langwellige Erwärmungseffekt dominiert.

Der langwellige Treibhauseffekt der Bewölkung, gemessen an der Obergrenze der Atmosphäre [= Troposphäre?] macht sich hauptsächlich durch das Aufheizen der Atmosphäre in den feuchten Tropen bemerkbar, was mit Berechnungen von Sohn 1999 konsistent ist.

Über den maritimen Gebieten mit Stratocumulus sowie in höheren Breiten wird die wolkenbasierte Rückstrahlung zur Erdoberfläche substantiell und dominiert über die reduzierte abgestrahlte langwellige Strahlung in das Weltall, was zu einer verstärkten Strahlungsabkühlung der Atmosphäre und Erwärmung der Oberfläche führt. Der Strahlungseinfluss der Bewölkung auf den Austausch von Strahlungsflüssen zwischen der Atmosphäre und der Erdoberfläche ist eng verbunden mit dem Wasserkreislauf, und zwar über die strahlungskonvektive Balance. Während hohe Wolken über den Tropen stabilisierend auf die atmosphärischen Strahlungsprofile wirken, tendieren die Wolken über den Polargebieten dazu, die Atmosphäre zu kühlen und die Oberfläche durch erhöhte langwellige Strahlung zur Erde zu erwärmen. In zukünftigen Studien würde es informativ sein, diese Effekte in Abhängigkeit von der Wolkenart zu kategorisieren (Futyan et al. 2005) und mit Modellsimulationen zu vergleichen. Diese Analysen sind Voraussetzung, um Feedback-Prozesse der Wolken weiter zu stützen und sie mit zukünftigen Änderungen des Wasserkreislaufs zu kombinieren (Stephens, 2005; Bony et al., 2006; John et al., 2009).

Eine spezielle Herausforderung ist die genaue Quantifizierung von Strahlungsflüssen an der Oberfläche wegen des spärlichen Netzes von Beobachtungen (Rösch et al. 2011) und auch das Monitoring jüngster Änderungen der Strahlungseffekte durch Wolken in den Satellitendaten, Analysen und Modellen (Wielicki et al. 2002). Die Kombination meteorologischer Analysen mit Satellitendaten und Bodenbeobachtungen stellt eine grundlegende Methodik dar, diesen Herausforderungen zu begegnen.

Das Abstract ist hier!

Die ganze Studie findet man hier!

Update [von Anthony Watts]: Einige Leute einschließlich Dr. Roy Spencer (und auch Dr. Richard Allen, während ich dies schrieb) schlugen in Kommentaren vor, dass es in der Studie nicht um Feedback geht (zumindest in den Augen der IPCC-Interpretationen, aber Spencer fügt hinzu, „es könnte sein“). Also habe ich dieses Wort aus der Überschrift entfernt, um solchen Klagen Rechnung zu tragen. Meine Ansicht ist, dass Wolken sowohl ein Feedback als auch ein Antrieb darstellen. Andere stimmen dem nicht zu. Diese Angelegenheit wird uns alle eine Weile beschäftigen, da bin ich sicher.

Hinsichtlich der Feedbacks der Wolken folgt hier, was ich in der Studie im Abschnitt 6, fast am Ende, notiert habe. Allan bezieht sich auf Abbildung 7 (unten), die (a) die globale Strahlung und (b) den Strahlungsantrieb der Wolken zeigt:

Substantielle negative Anomalien des Strahlungsflusses von ERA Interim sind in den Jahren 1998 und 2010 offensichtlich. Beides waren El Niño-Jahre, was nahelegt, dass die substantielle Reorganisation der atmosphärischen und ozeanischen Zirkulation bewirken, dass Energie von der Erde während dieser Zeiträume abgestrahlt wird.

Abbildung 7: Jahreszeitbereinigte monatliche Anomalien (a) der Strahlung und (b) des Strahlungsantriebs der Bewölkung auf fast dem gesamten Globus (60°N bis 60°S) aus der ERA Interim-Analyse, dem ERBS- Übersichtsinstrument und dem CERES-Instrument an Bord von TERRA: ERBS WFOV; CERES Ed2.5Lite; ERA Interim; ERA Interim, clear-sky.

Man kann die berühmte Doppelspitze des 1998-El Niño klar erkennen, aber sie ist invers. Für mich sieht das aus wie die Wirkung eines Thermostats, und nicht nach einer Blockade elektrischer Kontakte, d. h. einem negativen Feedback.

Link: hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Nobelpreisträger tritt aus der Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft aus, um gegen deren Haltung zum Klimawandel zu protestieren

Foto rechts: Ivar Giaever, Physics Department, Rensselaer Polytechnic Institute

Dr. Ivar Giaever schrieb an Frau Kirby Direktorin von der APS (Amerikanischen Physikalischen Gesellschaft):

„Vielen Dank für Ihren Brief, in dem Sie mich zu meiner Mitgliedschaft befragten. Ich habe diese nicht erneuert, weil ich nicht mit der (APS)-Feststellung zur globalen Erwärmung leben kann. APS: Die Beweise sind unwiderlegbar: Die Globale Erwärmung ist im Gange. Wenn keine Aktionen, diese abzuschwächen, unternommen werden, wird es wahrscheinlich zu signifikanten Störungen in den physikalischen und ökologischen Systemen der Erde, in den sozialen Systemen, Sicherheit und menschliche Gesundheit kommen. Wir müssen ab sofort die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren’.

Giaver erklärte, sein Austritt aus der APS sei wegen des Glaubens der Gruppe in die Ängste vor der anthropogenen globalen Erwärmung erfolgt. Giaver erklärte in seiner e-mail an die APS: „In der APS ist es in Ordnung, darüber zu diskutieren, ob sich die Masse eines Protons mit der Zeit ändert, oder wie sich ein Multi-Universum verhält, aber der Beweis der globalen Erwärmung ist unwiderlegbar? Die Behauptung (wie können Sie die mittlere Temperatur der ganzen Welt über ein ganzes Jahr messen?) lautet, dass sich die Temperatur von etwa 288,0 K auf 288,8 K während der letzten 150 Jahre erhöht hat. Das würde bedeuten (falls es stimmt), dass die Temperatur erstaunlich stabil geblieben ist, und dass sich sowohl die menschliche Gesundheit als auch das Wohlergehen definitiv in dieser ‚Erwärmungs’-Periode verbessert hat“.

Die ganze Geschichte steht bei Climate Depot

Hier folgt der Brief im Wortlaut:

From: Ivar Giaever [ mailto:giaever@XXXX.com]

Sent: Tuesday, September 13, 2011 3:42 PM
To: kirby@xxx.xxx
Cc: Robert H. Austin; ‘William Happer’; ‘Larry Gould’; ‘S. Fred Singer’; Roger Cohen
Subject: I resign from APS

Liebe Frau Kirby,

vielen Dank für Ihren Brief, in dem Sie sich über meine Mitgliedschaft erkundigen. Diese habe ich nicht erneuert, weil ich mit der folgenden Behauptung nicht leben kann:

Emissionen von Treibhausgasen aufgrund menschlicher Aktivitäten verändern die Atmosphäre auf eine Art und Weise, dass das Erdklima davon beeinflusst wird. Treibhausgase schließen Kohlendioxid ebenso wie Methan Stickoxide und andere Gase ein. Sie stammen von der Verbrennung fossiler Treibstoffe und einer ganzen Reihe industrieller und landwirtschaftlicher Prozesse.

Der Beweis ist unwiderlegbar: Die Globale Erwärmung ist im Gange. Wenn keine Aktionen, diese abzuschwächen, unternommen werden, wird es wahrscheinlich zu signifikanten Störungen in den physikalischen und ökologischen Systemen der Erde, in den sozialen Systemen, Sicherheit und menschliche Gesundheit kommen. Wir müssen ab sofort die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren’.

In der APS ist es in Ordnung, darüber zu diskutieren, ob sich die Masse eines Protons mit der Zeit ändert, oder wie sich ein Multi-Universum verhält, aber der Beweis der globalen Erwärmung ist unwiderlegbar? Die Behauptung (wie können Sie die mittlere Temperatur der ganzen Welt über ein ganzes Jahr messen?) lautet, dass sich die Temperatur von etwa 288,0 K auf 288,8 K während der letzten 150 Jahre erhöht hat. Das würde bedeuten (falls es stimmt), dass die Temperatur erstaunlich stabil geblieben ist, und dass sich sowohl die menschliche Gesundheit als auch das Wohlergehen definitiv in dieser ‚Erwärmungs’-Periode verbessert hat

Best regards,

Ivar Giaever

Nobel Laureate 1973

PS. I included a copy to a few people in case they feel like using the information.
Ivar Giaever

Link zum Rückzug von Hal Lewis: hier, auf Deutsch bei EIKE hier und hier und  hier.

Link zum Original dieses Artikels auf Wattsup: hier

Übersetzt von Chris Frey für EIKE




Neue Studie von Lindzen und Choi zeigt, dass die Modelle die Klimasensitivität übertreiben

Abbildung 11: Sensitivität im Vergleich zum Feedback-Faktor.

Dr. Richard Lindzen hat mir von dieser wichtigen neuen Studie berichtet. „Es hat fast 2 Jahre gedauert, diese Studie zu veröffentlichen“, sagte er. Teil des Problems waren feindlich gesinnte Begutachter in früheren Eingaben an JGR (Journal of Geophysical Research), ein Umstand, den wir kürzlich auch bei anderen skeptischen Arbeiten erlebt haben wie z. B. O’Donnell’s Erwiderung auf Steig et al (die Antarktis erwärmt sich), wobei Steig selbst unfairerweise als Begutachter fungierte, und ein feindlicher noch dazu.

Trotz der feindlichen Begutachter wird diese Studie jetzt in einer der nächsten Ausgaben des Asia-Pacific Journal of Atmospheric Sciences veröffentlicht werden, und es ist eine Ehre für mich, sie bereits jetzt hier präsentieren zu können. Die Autoren stellen fest:

Wir haben die Annäherung von Lindzen und Choi (2009) korrigiert, und zwar auf der Basis der gesamten Kritiken an der früheren Arbeit (Chung et al. 2010, Murphy 2010, Trenberth et al. 2010).”

Das hier vorgestellte Papier antwortet auf die Kritik und korrigiert frühere Annäherungen, wo es nötig ist. Die früheren Ergebnisse wurden nicht signifikant verändert, und wir zeigen, warum sich diese Ergebnisse von anderen Ergebnissen wie z. B. von Trenberth et al. (2010) und Dessler (2010) unterscheiden.

Während dies also einige Kritiker befriedigen könnte, wenn man die Feindseligkeit gegenüber dem Gedanken betrachtet, dass es eine geringe Sensitivität für Antriebe gibt, bin ich sicher, dass eine ganze neue Meute von Kritikern zu dieser Studie wachsen wird. Die Reaktion auf diese Studie in Kreisen der AGW-Befürworter wird wie das postulierte Feedback auf das Klimasystem der Erde sicher negativ sein. Lassen wir das Spiel von Neuem beginnen!

Einige Höhepunkte:

Jedoch würde die Erwärmung bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes lediglich etwa 1°C betragen (basierend auf einfachen Kalkulationen, bei denen die Strahlungsstärke und die Planck-Temperatur von der Wellenlänge abhängen, zusammen mit den Dämpfungs-Koeffizienten der gut durchmischten CO2-Moleküle; eine Verdoppelung jedweder Konzentration in ppmv erzeugt die gleiche Erwärmung, und zwar wegen der logarithmischen Abhängigkeit der Absorption durch die Menge des CO2; IPCC 2007)

Diese moderate Erwärmung ist viel geringer, als gegenwärtige Klimamodelle bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes erwarten. Die Modelle simulieren bei einer Verdoppelung eine Erwärmung von 1,5°C bis 5°C und sogar noch mehr.

Als Ergebnis zeigt sich eine geschätzte Klimasensitivität bei einer Verdoppelung des CO2-Gehaltes von 0,7 K (innerhalb eines Intervalls von 0,5 K bis 1,3 K bei einem Niveau von 99%). Dieses auf Beobachtungen beruhende Ergebnis zeigt, dass die im Zustandsbericht 4 des IPCC erwähnten Modell-Sensitivitäten vermutlich größer sind als man nach den Abschätzungen aus Beobachtungen annehmen kann.

Unsere Analyse der Daten erfordert lediglich eine relative Stabilität der Instrumente über kurze Zeiträume und ist weitgehend unabhängig von langzeitlichen Strömungen.

Willis Eschenbach wird zweifellos einige interessante Aspekte in dieser Studie finden, da es darin um einige der gleichen Regulations-Mechanismen in den Tropen geht, die Willis bereits hier auf WUWT angesprochen hat [auf Deutsch auch bei EIKE u. a. hier].

 

Über die durch Beobachtungen festgestellte Klimasensitivität und deren Bedeutung

Asia-Pacific J. Atmos. Sci., 47(4), 377-390, 2011 DOI:10.1007/s13143-011-0023-x

Einführung:

Wir schätzen die Klimasensitivität aus Beobachtungen ab, indem wir jahreszeitbereinigte Fluktuationen der Wassertemperatur (SST) und die konkurrierenden Fluktuationen der an der Obergrenze der Atmosphäre (TOA) ausgehenden Strahlung nutzen, gemessen und beobachtet von den ERBE (1985 bis 1999) und CERES (2000 bis 2008)-Satelliteninstrumenten. Ausgeprägte Perioden der Erwärmung und Abkühlung der SST wurden benutzt, um die Feedbacks zu evaluieren. Eine frühere Studie (Lindzen und Choi 2009) war Gegenstand signifikanter Kritik. Diese aktuelle Studie stellt eine Erweiterung der früheren Arbeit dar, in der die zahlreich geäußerte Kritik berücksichtigt wird. Die hier präsentierte Analyse berücksichtigt die 72-tägige Präzessionsperiode der ERBE-Satellitendaten besser als in der früheren Arbeit. Wir entwickeln eine Methode, das Rauschen in der hinausgehenden Strahlung genauso zu bestimmen wie Änderungen der Strahlung, die zu Änderungen der SST führen. Wir zeigen, dass unsere neue Methode ganz gut geeignet ist, positive von negativen Feedbacks zu trennen und die negativen Feedbacks zu quantifizieren. Im Gegenteil, wir zeigen, dass einfache Regressionsmethoden, die in vielen Studien zur Anwendung kommen, generell positive Feedbacks übertreiben und sogar dann noch positive Feedbacks zeigen, wenn diese in Wirklichkeit schon negativ sind. Wir argumentieren, dass Feedbacks zum größten Teil in den Tropen konzentriert auftreten, und die tropischen Feedbacks können so justiert werden, dass sie für die Auswirkungen auf der Welt als Ganzes stehen können. Tatsächlich zeigen wir, dass unter Einschluss aller CERES-Daten (nicht nur aus den Tropen) ähnliche Resultate zeigt wie für die Tropen allein – wenn auch mit größerem Rauschen. Erneut zeigt sich, dass die hinaus gehende Strahlung durch SST-Fluktuationen über das Null-Feedback hinausgeht und folglich ein negatives Feedback impliziert. Im Gegensatz dazu zeigen modellierte, an der TOA ausgehende Strahlungsflüsse von 11 atmosphärischen Modellen aufgrund beobachteter SST weniger als das Null-Feedback, was konsistent ist mit den positiven Feedbacks, die diese Modelle charakterisieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Modelle die Klimasensitivität übertreiben.

Schlussfolgerungen:

Wir haben auf der Grundlage all der Kritik (Chung et al. 2010; Murphy 2010; Trenberth et al. 2010) zu dem früheren Artikel von Lindzen und Choi (2009) die darin gemachten Aussagen korrigiert. Um die statistische Signifikanz der Ergebnisse zu verbessern, haben wir zu allererst die ERBE-Daten durch die CERES-Daten ersetzt, dann haben wir das Rauschen mit einer Glättung über 3 Monate heraus gefiltert, haben objektiv die Intervalle aufgrund dieser geglätteten Daten gewählt und haben vertrauenswürdige Intervalle für alle Abschätzungen der Sensitivität vorgestellt. Diese Bemühungen haben uns geholfen, noch genauere Klima-Feedback-Faktoren zu erhalten als mit den monatlichen Daten. Als nächstes spiegeln unsere neuen Formeln zum Klimafeedback und zur Klimasensitivität, dass das Feedback in den Tropen auch in der übrigen Welt zu finden ist, so dass die Region der Tropen jetzt sauber als ein offenes System identifiziert werden konnte. Und zuletzt, die Feedback-Faktoren aus den atmosphärischen Modellen sind konsistenter mit der vom IPCC definierten Klimasensitivität als jene aus den gekoppelten Modellen. Dies deswegen, weil vor dem Hintergrund der Veränderungen im Strahlungshaushalt durch sich veränderte Bewölkung und der sich dadurch ändernden Wassertemperatur die Abschätzungen des Klima-Feedbacks dazu tendieren, ungenau zu sein. Mit all diesen Korrekturen lautet die Schlussfolgerung aber immer noch, dass alle gegenwärtigen Modelle die Klimasensitivität immer noch überschätzen (einige sehr erheblich). Mehr noch, wir haben gezeigt, warum Studien, die nur einfache Regressionen der Änderungen des Strahlungsflusses (ΔFlux), die zu Änderungen der SST (ΔSST) führen, kaum geeignet sind, Feedbacks zu bestimmen.

Als Reaktion auf die Kritik daran, dass wir unser Augenmerk auf die Tropen gelegt haben (Murphy 2010, Trenberth et al. 2010) haben wir die kompletten Aufzeichnungen von CERES für den Globus analysiert (Dessler 2010). (Man beachte, dass ERBE-Daten aus hohen Breiten nicht zur Verfügung stehen, weil der beobachtete Bereich nur von 60° S bis 60° N reicht). Wie im vorigen Abschnitt gezeigt, führt die Verwendung der globalen CERES-Daten zu einem Ergebnis, dass grundsätzlich ähnlich der Daten aus den Tropen in dieser Studie ist. Die globalen CERES-Aufzeichnungen enthalten jedoch mehr Rauschen als die Aufzeichnungen aus den Tropen. Dieses Ergebnis verleiht dem Argument Nachdruck, dass das Feedback durch Wasserdampf hauptsächlich auf die Tropen beschränkt ist, und es gibt Gründe für die Annahme, dass dies auch für das Feedback durch Wolken gilt. Obwohl Klima-Feedbacks im Prinzip aus allen Breiten stammen können, gibt es stichhaltige Gründe für die Annahme, dass sie sich tatsächlich hauptsächlich in den Tropen konzentrieren. Das bekannteste Modell-Feedback ist jenes durch Wasserdampf, wobei allgemein davon ausgegangen wird, dass sich die Modelle so verhalten, als ob die Relative Feuchtigkeit einen festen Wert hat. Pierrehumbert (2009) untersuchte die Ausstrahlung als eine Funktion der Temperatur an der Erdoberfläche in Atmosphären mit einer theoretisch konstanten Relativen Feuchtigkeit. Seine Ergebnisse zeigt die Abbildung 13.

Abbildung 13. OLR im Vergleich mit der Oberflächentemperatur von Wasserdampf in Luft mit einer konstant gehaltenen Relativen Feuchtigkeit. Der Druck an der Oberfläche beträgt 1 Bar. Das Temperaturprofil im Modell ist die Feuchtadiabate in Wasser/Luft. Die Berechnungen wurden mit dem Strahlungscode des Community Climate Model durchgeführt (Pierrehumbert 2009).

Die spezifische Feuchtigkeit ist außerhalb der Tropen gering, während sie in den Tropen hoch ist. Wir sehen, dass sich unter außertropischen Bedingungen die ausgehende Strahlung eng der Planck’schen Schwarzkörperstrahlung annähert (was zu einem geringen Feedback führt). Unter tropischen Bedingungen jedoch wird die Zunahme der ausgehenden Strahlung unterdrückt, was ein substantielles positives Feedback impliziert. Ebenso gibt es Gründe anzunehmen, dass sich Wolken-Feedbacks zum größten Teil auf die Tropen beschränken. In den außertropischen Gebieten sind die Wolken meist stratiformen Charakters, die sich bei aufsteigender Luftbewegung bilden, während Gebiete mit Absinken wolkenfrei sind. Hebung und Absinken werden zum größten Teil durch großräumige Wellenbewegungen bestimmt, die die Meteorologie der außertropischen Gebiete bestimmen. Für diese Wellen erwarten wir etwa 50% Wolkenbedeckung, unabhängig von der Temperatur (obwohl einige Details von der Temperatur abhängig sein können). Andererseits werden hohe Wolken in den Tropen meistens durch das Auswehen aus den Cumulonimbus-Türmen bestimmt, und es wird beobachtet, dass die Wolkenbedeckung signifikant von der Temperatur abhängt (Rondanelli und Lindzen 2008).

Wie schon bei LCH01 [Lindzen und Choi 01] angemerkt, resultiert der Beitrag der auf die Tropen beschränkten Feedbacks aus den Wechselwirkungen mit den Feedback-Flüssen der außertropischen Gebiete. Dies führte zur Einführung des verbindenden Faktors (sharing factor) c in Gleichung 6. Die Wahl eines größeren Faktors c führt zu einem kleineren Beitrag des tropischen Feedbacks zur globalen Sensitivität, aber die aus der Beobachtung abgeschätzte Auswirkung auf die Klimasensitivität ist gering. Zum Beispiel ist bei einem Faktor c = 3 die Klimasensitivität aus der Beobachtung und den Modellen 0,8 K und einem höheren Wert (zwischen 1,3 K und 6,4 K). Mit einem Wert c = 1,5 liegt die globale Gleichgewichts-Sensitivität aus der Beobachtung und den Modellen bei 0,6 K und irgendeinem Wert größer als 1,6 K. Man beachte, dass wir wie in LCH01 nicht die Möglichkeit von Feedbacks in außertropischen Gebieten ausschließen, sondern dass wir uns lediglich auf den Beitrag aus den Tropen zum globalen Feedback konzentrieren. Man beachte auch, wenn man die dynamischen Wärmetransporte in außertropische Gebiete berücksichtigt, dass das Überschätzen des Feedbacks aus den Tropen durch die GCMs zu einer noch größeren Überschätzung der Klimasensitivität führen kann (Bates 2011).

Dies unterstreicht, wie wichtig die tropische Domäne selbst ist. Unsere Analyse der Daten erfordert lediglich eine relative Stabilität der Messinstrumente während kurzer Zeitspannen, und sie ist weitgehend unabhängig von langzeitlichen Abweichungen. Was die unterschiedlichen Messmethoden der Instrumente von ERBE und CERES betrifft, wiederholten Murphy et al. (2009) die Analyse der CERES-Daten von Forster und Gregory (2006) und fanden sehr unterschiedliche Werte als jene von ERBE. In dieser Studie jedoch die Auswirkungen der Addition der CERES-Daten zu den ERBE-Daten auf die Ergebnisse von ΔFlux/ΔSST nur gering – außer dass deren Wert ein wenig steigt (was allerdings auch der Fall ist, wenn nur die CERES-Daten verwendet werden). Dies kann sein, weil diese frühere einfache Regression die Verzerrung von Feedback-Prozessen durch Ausgleich einschließt. Um einen präzisen Feedback aus den Daten abzuleiten, ist die einfache Regressionsmethode von der Datenperiode abhängig, während dies bei unserer Methode nicht der Fall ist. Das Ergebnis der einfachen Regression in Abbildung 7 ist schlechter, wenn die Zeit der Modellintegration länger ist (möglicherweise wegen des größeren Einflusses zunehmender Strahlungsantriebe).

Unsere Studie legt auch nahe, dass in gekoppelten Ozean-Atmosphäre-Modellen die Atmosphäre und der Ozean zu schwach gekoppelt sind, da die thermische Koppelung umgekehrt proportional zur Sensitivität ist (Lindzen und Giannitsis 1998). Newman et al. (2009) hatten angemerkt, dass die Koppelung entscheidend für die Simulationen von Phänomenen wie El Niño ist. Folglich können Korrekturen der Sensitivität in den aktuellen Klimamodellen sehr gut das Verhalten gekoppelter Modelle verbessern und sollten daher vermehrt angebracht werden. Man sollte beachten, dass es bereits unabhängige Tests gegeben hat, die ebenfalls eine geringere Sensitivität nahe legen als von den aktuellen Modellen vorhergesagt. Diese Tests basieren auf den Auswirkungen vulkanischer Eruptionen (Lindzen und Giannitsis 1998), auf der vertikalen Struktur beobachteter im Vergleich zu simulierter Temperaturzunahme (Douglass 2007, Lindzen 2007), auf die Erwärmung der Ozeane (Schwartz 2007, Schwartz 2008) und auf Satellitenbeobachtungen (Spencer und Braswell 2010). Die meisten Behauptungen zu einer größeren Sensitivität basieren auf Modellergebnissen, von denen wir gerade gezeigt haben, dass sie in dieser Sache sehr in die Irre führen können. Es gab auch Versuche, die Sensitivität aus paläoklimatischen Daten abzuleiten (Hansen et al. 1993), aber das sind keine wirklichen Tests, da der Antrieb wegen der Ungewissheiten hinsichtlich der Bewölkung, des Staubs und anderer Faktoren unbekannt ist. Schließlich haben wir gezeigt, dass die Versuche, Feedbacks der SST durch simple Regressionen der von Satelliten gemessenen hinaus gehenden Strahlung zu erhalten, unzweckmäßig sind.

Ein letzter Punkt muss noch erwähnt werden. Geringe Sensitivität der globalen Temperaturanomalien als Antrieb im globalen Maßstab impliziert nicht, dass wesentliche Klimaänderungen nicht stattfinden können. Die Erde hat natürlich erhebliche Kaltphasen in den Eiszeiten durchgemacht, ebenso wie Warmzeiten wie z. B. im Eozän (Crowley und North 1991). Wie jedoch in Lindzen (1993) schon erwähnt, waren diese Episoden hauptsächlich mit Änderungen der Temperaturdifferenz zwischen Äquator und Polen verbunden und räumlich heterogenen Antrieben. Änderungen der globalen Mitteltemperatur sind einfach die Folge solcher Änderungen und nicht deren Ursache.

Richard S. Lindzen (1) and Yong-Sang Choi (2)

(1) Program in Atmospheres, Oceans, and Climate, Massachusetts Institute of Technology, Cambridge, U. S. A.
(2) Department of Environmental Science and Engineering, Ewha Womans University, Seoul, Korea

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Die vollständige Studie von Dr. Lindzen findet sich hier:


Link auf Wattsup hier

Übersetzt und mit einer Einführung versehen von Chris Frey für EIKE