Neue HadCRUT4-Daten der CRU: Und wieder wird der Rückgang versteckt

Gerard Wynn schreibt bei Reuters:

„Die Climate Research Unit in Großbritannien, die jahrelang vom Jahr 1998 als dem wärmsten Jahr ausging, hat neue Daten veröffentlicht, die seitdem noch wärmere Jahre zeigen, was die Ansicht der Skeptiker einer zum Stillstand gekommenen globalen Erwärmung weiter unterminiert.

Die Ergebnisse können nützlich sein, um den Schwerpunkt von der Frage, ob die Welt durch menschliche Aktivitäten wärmer wird – was fast mit Sicherheit der Fall ist – auf dringendere Forschungsgebiete zu lenken, vor allem die Größenordnung und den Druck des menschlichen Einflusses.

Nach Bekanntgabe der neuen Daten sagte das am Hadley Centre des britischen Met.Office’ arbeitende CRU-Team, dass die wärmsten zwei Jahre in einer Aufzeichnung über 150 Jahre die Jahre 2005 und 2010 waren – bisher hatten sie angegeben, dass das Jahr 1998 diesen Rekord hält.“

Keines dieser Ergebnisse ist statistisch signifikant, wenn man die Temperaturunterschiede zwischen den drei Jahren betrachtet, die viel kleiner als die Unsicherheiten bei den Temperaturmessungen sind…

Und Louise Gray schreibt im Telegraph unter der Überschrift:

Met.Office: Die Welt hat sich während der letzten zehn Jahre sogar noch stärker erwärmt als ursprünglich angenommen, nachdem die Daten aus der Arktis hinzugefügt worden sind:

Einige der Änderungen standen im Zusammenhang mit der Hinzunahme arktischer Stationen, aber viele davon haben mit Anpassungen zu tun. Man beachte die Abnahme der Temperatur in der Vergangenheit im neuen Datensatz der CRU:

Die Daten hat Joe D’Aleo geplottet. Der neue HadCRUT4-Datensatz ist blau dargestellt, der alte in rot. Man sieht, dass der blaue (neueste) Verlauf in der Vergangenheit unter dem roten (älteren) liegt.

Hier folgt der ältere HadCRUT-Datensatz aus dem Jahr 2001, verglichen mit 2008 und 2010. Auch hier ist die Vergangenheit plötzlich kälter geworden.

Hier folgen die NASA-GISS-Daten aus dem Jahr 1980 von der anderen Seite des Großen Teiches, verglichen mit der Version aus dem Jahr 2010. Es gab eine noch stärkere Abkühlung der Vergangenheit.

Und natürlich gibt es diese berühmte Animation, bei der es in der Mitte des 20. Jahrhunderts wie von Zauberhand kälter geworden ist. Man sieht, wie die Jahre 1934 und 1998 als wärmste Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Plätze tauschen. Dies ist so, seit GISS einem neuen Datensatz 2004 Anpassungen hat angedeihen lassen, verglichen mit demjenigen des Jahres 1999.

Bevor er zum Befürworter von Protestbewegungen geworden und dann verhaftet worden ist, sagte Hansen:

In den USA ist es im vergangenen Jahrhundert wärmer geworden, aber die Erwärmung übersteigt kaum die Variabilität von Jahr zu Jahr. Tatsächlich war die wärmste Dekade in den USA die dreißiger Jahre und das wärmste Jahr war 1934.

Quelle: Whither U.S. Climate?, By James Hansen, Reto Ruedy, Jay Glascoe and Makiko Sato — August 1999 http://www.giss.nasa.gov/research/briefs/hansen_07/

Im privaten Bereich würden Vorgänge, wie oben beschrieben, Sie Ihren Arbeitsplatz verlieren lassen, oder noch schlimmer (wenn es Börsendaten wären, die von der SEC überwacht werden), Sie würden wegen Versicherungsbetrugs im Gefängnis landen. Aber hallo, hier geht es um Klimawissenschaft, also muss man sich darüber keine Sorgen machen.

Und dann gibt es da noch die kumulativen Anpassungen an das US Historical Climatological Network (USHCN)

Quelle: http://cdiac.ornl.gov/epubs/ndp/ushcn/ts.ushcn_anom25_diffs_urb-raw_pg.gif

All diese Anpassungen lassen den Trend im vorigen Jahrhundert zunehmen. Wir müssen also weiter darauf warten, bis uns ein neuer Datensatz präsentiert wird, bei dem eine abkühlende Anpassung vorgenommen worden ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle an den Daten vorgenommenen Anpassungen positiv sind, ist gleich Null. Das ist zum Teil der Grund, warum sie sich so eifrig gegen einen UHI-Effekt und andere Auswirkungen des Landschaftsverbrauchs aussprechen, welche eine Anpassung zum kühleren erfordern würden.

Was die arktischen Stationen betrifft, haben wir vor Kurzem gezeigt, wie diese Stationen individuell ebenfalls angepasst worden sind: Another GISS miss: warming in the Arctic – the adjustments are key

Die zwei Graphen von GISS, überlagert mit einer nuancierten Verschiebung, um den Graphen „nach der Anpassung“ abzugrenzen. Durch die künstliche Abkühlung in der Vergangenheit hat der Erwärmungstrend pro Jahrhundert zugenommen – was es „schlimmer als wir gedacht haben“ gemacht hat – Giss-Graphen kommentiert und kombiniert von Anthony Watts.

Und hier folgt die Zusammenfassung aller arktischen Stationen, wo man die Vergangenheit kälter gemacht hat: Die Werte stehen für das Jahr 1940. Sie zeigen, wie die Klimageschichte umgeschrieben worden ist:

Die CRU verwendet die gleichen Daten wie GISS, die alle im GHCN wurzeln, im NCDC gemanagt von Dr. Thomas Peterson, den ich mal „Patient Null“ nennen möchte, wenn es um Anpassungen geht. Seine Revisionen der USHCN und GHCN-Daten fanden ihren Weg in jeden globalen Datensatz.

Wenn man dies wieder und immer wieder sieht, scheint es, als läge hier ein Fall vor von: Diejenigen, die die Daten der Vergangenheit abkühlen, sind dazu verdammt, dies immer wieder zu tun.

Und dann wundern sie sich, wenn wir ihren Daten misstrauen.

Anthony Watts

Original hier 

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Studie: Man braucht 10 Einheiten alternativer Elektrizität, um 1 Einheit Strom aus fossilen Treibstoffen auszugleichen

Bei der Konzentration auf die Technologie übersieht man das menschliche Verhalten, wenn es um die Klimaänderung geht.

Eine Studie zeigt, dass man 10 Einheiten alternativer Elektrizität braucht, um eine Einheit Strom aus fossilen Treibstoffen auszugleichen.

EUGENE, Oregon – Die Technologie allein wird nicht dabei helfen, die Welt von auf fossilen Treibstoffen basierenden Energiequellen wegzuführen, sagt der Soziologe Richard York von der University of Oregon. In einer gerade veröffentlichten Studie plädiert York für eine Änderung von politischen und ökonomischen Maßnahmen, um den Umstand, dass der weiter wachsende Energieverbrauch nicht nachhaltig ist, abzufedern.

Viele Nationen, einschließlich der Vereinigten Staaten, verfolgen aktiv technologische Vorteile, um den Verbrauch fossiler Treibstoffe zu reduzieren, um potentiell die menschlichen Beiträge zur Klimaänderung abzuschwächen. Das Vorgehen des IPCC nennt alternative Energiequellen – nuklear, Wind und solar – die den Verbrauch fossiler Treibstoffe eins zu eins ersetzen werden. Dieses Vorgehen, argumentiert York, ignoriert die „Komplexität menschlichen Verhaltens“.

Basierend auf einer vierschichtigen Studie des verbrauchten Stroms in 130 Ländern während 50 Jahren fand York, dass man mehr als 10 Einheiten aus nicht-fossilen Treibstoffen braucht – nuklear, Wasserkraft, Geothermie, Wind, Biomasse und solar – um eine einzelne Einheit fossil erzeugter Energie auszugleichen.

 „Schaut man sich zum Beispiel das Wachstum der Kernkraft an, scheint sie die Wachstumsrate fossil erzeugter Energie nicht sehr stark zu beeinflussen“, sagte York, ein Professor im Fachbereich Soziologie und im Programm für Umweltstudien. Er präsentierte auch zwei Modelle des gesamten Energieverbrauchs. „Schauen wir uns den gesamten Energieverbrauch an, fanden wir einen geringfügig größeren Ausgleich, aber immer noch brauchte man bestenfalls vier oder fünf Einheiten nicht-fossiler Energie, um eine Einheit fossil erzeugter Energie auszugleichen“.

Für die Studie – die am 18. März im Journal Nature Climate Change veröffentlicht worden ist – analysierte York Indikatoren der Entwicklung in der Welt von der Weltbank. Um die Vielfalt der ökonomischen und demographischen Variablen sowie der Energiequellen zu überschauen, wurden die Daten sortiert und in sechs statistische Modelle eingegeben.

Zugegebenermaßen, sagt York, sind Energie erzeugende Technologien, die auf solar, Wind und Wellen basieren, relativ neu und könnten trotzdem mit fortschreitender Entwicklung brauchbare alternative Quellen abgeben.

„Ich sage im Prinzip nicht, dass wir den Ausgleich mit diesen neuen Technologien nicht schaffen, aber es ist interessant, dass dies bisher nicht der Fall war”, sagte York. „Eine Ursache für die scheinbar überraschenden Ergebnisse ist, dass wir als Gesellschaft dazu tendieren, Nachfrage als exogen ansehen, die nach Angeboten ruft, aber das Angebot erzeugt auch Nachfrage. Die Stromerzeugung erzeugt das Potential, diesen Strom auch zu verbrauchen, so dass neue Energietechnologien oft dazu führen, dass immer noch mehr Energie verbraucht wird“.

Weiter sagte er, dass im Zusammenhang hiermit die Entwicklung hoch effizienter Automotoren und energieeffizienter Haushalte einher gegangen ist. Diese Verbesserungen reduzierten den Energieverbrauch in mancher Hinsicht, gestatteten jedoch auch den Bau größerer Fahrzeuge und Häuser. Im Endergebnis hat sich dadurch der Gesamtenergieverbrauch oftmals nicht mit der zunehmenden Effizienz der Technologien dramatisch verringert

„Hinsichtlich politischer Maßnahmen der Regierung müssen wir an den sozialen Zusammenhang denken und nicht nur an die Technologie“, sagte York. „Wir müssen uns fragen, welche politischen und ökonomischen Faktoren einen wirklichen Ausgleich bewirken. Die bloße Entwicklung nicht-fossiler Quellen als solche tendiert nicht dazu, den Verbrauch fossiler Energie nennenswert zu reduzieren – jedenfalls nicht genug. Wir müssen eher daran denken, wie man den Verbrauch fossiler Energie zurückfährt, als mit immer neuen Technologien alleine aufzuwarten“.

„Diese Ergebnisse müssen Teil der nationalen Diskussion werden“, sagt Kimberly Andrews Espy, Vizepräsidentin für Forschung und Innovation an der University of Oregon. „Die Forschungsergebnisse der Sozialwissenschaften gehen im Gefüge staatlicher Politik oft verloren“, sagte sie. „Wenn wir wirklich die zukünftigen Herausforderungen an unsere Umwelt meistern wollen, müssen wir unsere eigenen Verhaltensweisen und Standpunkte mit einbeziehen“.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/03/21/study-it-takes-10-units-of-alternative-electricity-sources-to-offset-a-unit-of-fossil-fuel-generated-power/

Übersetzt von Chris Frey EIKE




Der Graben zwischen Monckton und einem Geowissenschaftler und Aktivisten am Union College

Die Meinung eines Lords kann mit der wissenschaftlichen Wahrheit nicht mithalten

Foto rechts: Erin Delman (links), Präsidentin des Environmental Club, diskutiert mit Monckton (Foto von Charlotte Lehman) plus: der Vorsitzende des Fachbereichs und Professor der Geologie  Donald Rodbell (rechts) befragt Lord Christopher Monckton auf der Veranstaltung über die „andere Seite“ der globalen Erwärmung (Foto von Rachel Steiner, Concordiensis)

Von Donald Rodbell und Erin Delman in Opinions | March 7, 2012

Als Geowissenschaftler sind wir zerrissen. Die Republikaner am College sowie das Committee for a Constructive Tomorrow (CFACT) empfingen Lord Monckton, einen weltweit anerkannten Klimaskeptiker am 5. März, und wir waren ziemlich unsicher, wie wir darauf reagieren sollten. Im Klartext, unsere Gefühle schwankten zwischen äußerster Empörung und reinem Zorn [between utter disgust and sheer anger]. Einerseits erschien es aberwitzig, Lord Monckton nur eine Sekunde zu geben oder nur einen einzigen Gedanken an ihn zu verschwenden. Andererseits jedoch bestand das Risiko, dass eine Ablehnung seines Auftritts Eindruck machen würde, noch dazu einen gefährlichen.

Und daher haben sich die Umweltaktivisten des Colleges – einschließlich Mitglieder des Umweltclubs, die Leiter und Mitglieder von U-Sustain, besorgte Bürger und renommierte Wissenschaftler mit PhD aus prestigeträchtigen Institutionen – entschlossen, gegen die Anwesenheit Lord Moncktons auf unserem Campus zu opponieren.

Lord Monckton steht mit seinen Gedanken in dieser Sache nicht allein: allerdings sind überwältigende 97% der Wissenschaftler gegen seine Ansichten. Er besteht weiterhin darauf, dass diese Debatte einem rigorosen wissenschaftlich basierten Schema folgen muss, und dass der Konsens der Experten als solcher eine ungenügende Basis ist, auf der man über die Wahrhaftigkeit der Beweise für eine signifikante, vom Menschen beeinflusste Erwärmung befinden könne.

Eine ernsthafte wissenschaftliche Debatte kann weder in der Blogosphäre noch in hochbezahlten und politisch motivierten Präsentationen geführt werden, weder von Lord Monckton noch von Al Gore. Tatsache ist, dass die Wissenschaft gesprochen hat, und die überwältigende Masse der Beweise hat sehr, sehr klar gezeigt, dass die globale Erwärmung im Gange ist und zumindest zum größten Teil vom Menschen verursacht ist. Während ein wissenschaftlicher Konsens falsch sein kann, ist er es meistens nicht.

(Ende der Auszüge)

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Seufz, da ist sie wieder, diese lächerliche Zahl von 97%. Man würde denken, dass diese „gebildeten“ Leute sich die Mühe machen würden, solche Dinge zu hinterfragen, bevor sie sie geistlos wieder hervor würgen und sich zu Schmeichlern degradieren. Und dann dies: „Eine ernsthafte wissenschaftliche Debatte kann nicht in der Blogosphäre geführt werden…“. Nun, dann sagen Sie BITTE RealClimate, damit aufzuhören, genau das zu tun, und zwar auf Kosten der Steuerzahler.

Es scheint, dass Erin Delman alles tut, um zu einer  professionellen, umwelt-legalen Unruhestifterin zu werden…

Sie ist daran interessiert, einen kombinierten PhD und einen juristischen Grad in Geologie und der Umweltgesetzgebung zu erlangen. Und sie überdenkt eine Karriere in Umweltpolitik, besonders wenn es um Wasserrechte geht.

…also denke ich, dass man über diesen Artikel nicht überrascht sein sollte. Mit diesem kalifornischen Hintergrund und den verletzten Wasserrechten sage ich voraus, dass sie bald am Pacific Institute die Mission eines Gleick ergänzen wird.

Der ganze Artikel steht hier: A lord’s opinion can’t compete with scientific truth

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Monckton antwortet in Kommentaren auf diesen Artikel:

Monckton of Brenchley | Permalink

Oh, reden Sie doch keinen Unsinn, Professor!

Von Christopher Monckton of Brenchley

Professor Donald Rodbells persönlicher Angriff auf mich in Concordiensis verdient eine Antwort. Der Professor scheint nicht sehr erpicht auf die Redefreiheit zu sein: Nachdem er davon erfahren hatte, dass ich vor Studenten am Union College einen Vortrag halten würde, sagte er, dass seine „Gefühle schwankten zwischen äußerster Empörung und reinem Zorn“. Mann, oh Mann!

Der Professor sollte sich an das erste Gebot der Verfassung der Vereinigten Staaten erinnern: „Der Kongress sollte kein Gesetz verabschieden…, welches die Redefreiheit einschränkt“. Ich habe von der Redefreiheit am Union College Gebrauch gemacht. Der Professor mag anderer Ansicht sein (obwohl sein Artikel beklagenswert verschwommen daher kommt, mit welchen Punkten meines Vortrages – wenn überhaupt – er nicht übereinstimmt); aber laut Verfassung darf er nicht mein Recht in Abrede stellen oder einschränken, es zu sagen.

Er und seine ihm folgenden Klimaextremisten hätten daher nicht davon sprechen sollen, „gegen die Präsenz Lord Moncktons zu opponieren“, weil das meine Redefreiheit einschränken würde. Es wäre fair von dem Professor gewesen, darüber zu reden, gegen meine Argumente zu opponieren – und komischerweise ist es genau das, was in dem Artikel bei Concordiensis vollständig fehlt.

Der Professor sagt, es ist sicher, dass „sich die Welt erwärmt, dass sich die Klimaverhältnisse ändern und dass die Menschen eine treibende Kraft dabei sind“. Diese drei Feststellungen wollen wir einmal näher beleuchten.

– Die Welt erwärmt sich gegenwärtig nicht. Sie hat sich seit fast eineinhalb Jahrzehnten nicht erwärmt, obgleich es jetzt wärmer ist als im Jahre 1695. Während der 40 Jahre bis 1735, sogar bevor die industrielle  Revolution begonnen hatte, ist die Temperatur in Zentralengland (keine schlechte Proxy für die globale Temperatur) um 4°F (ca. 2°C) gestiegen, verglichen mit dem 1°F (ca. 0,5°C) im gesamten 20. Jahrhundert.

– Die Klimaverhältnisse ändern sich tatsächlich. Aber sie haben sich seit 4567 Millionen Jahren verändert, und das werden sie auch bis in ferne Zukunft noch tun. Allerdings sagt uns die Tatsache der Klimaveränderungen nichts über deren Ursache.

– Die Menschen üben tatsächlich einigen Einfluss aus. Tatsächlich habe ich im Gegensatz zu anders lautenden Behauptungen des Professors explizit in meinem Vortrag darauf hingewiesen, dass das IPCC recht haben könnte, wenn es sagt, dass mehr als die Hälfte der Erwärmung seit 1950 durch uns verursacht worden ist. Allerdings sagt uns das wenig darüber, eine wie starke Erwärmung wir in Zukunft erwarten können. Meine beste Schätzung lautet, dass das CO2, das wir der Atmosphäre zuführen, bis zum Jahr 2100 zu einer Erwärmung um 1°C führen wird. Aber das liegt nicht weit entfernt von der zentralen Schätzung des IPCC von 1,5°C.

Als nächstes behauptet der Professor ohne jeden Beweis, dass „97% der Wissenschaftler überwältigend gegen (Moncktons) Ansichten sind“. Abgesehen von der Doppelaussage (das Wort „überwältigend“ hätte nicht kommen dürfen), gab es meines Wissens keine Übersicht darüber, wie viele Wissenschaftler oder wie viel der öffentlichen Meinung gegen meinen Standpunkt sind. Ich weiß von zwei Umfragen, in denen 97% der Wissenschaftler erklären, dass sich die Welt während der letzten 60 Jahre erwärmt habe, aber in dieser Hinsicht stimmen sie mit meinem Standpunkt überein. Es gab aber keine Umfrage, die ergeben hat, dass 97% der Wissenschaftler mit der viel extremeren Version des IPCC übereinstimmen, dass ungebremste CO2-Emissionen sehr wahrscheinlich zu einer gefährlichen globalen Erwärmung führen. Und selbst wenn es eine solche Erhebung gegeben hätte –  die Ansicht, dass Wissenschaft durch eine derartige Erhebung stattfindet, ist die logische Täuschung des argumentum ad populum [Wikipedia: Argumentum ad populum (lateinisch argumentum ad populum ‚Beweisrede für das Volk‘) bezeichnet eine rhetorische Taktik, bei der etwas als wahr behauptet wird, weil es der Meinung einer relevanten Mehrheit von Personen, z. B. der öffentlichen Meinung entspricht. A. d. Übers.] Diese Täuschung wurde zum ersten Mal von Aristoteles vor 2300 Jahren beschrieben, und es ist deprimierend zu sehen, dass ein Professor das heute immer noch ausführt.

Wissenschaft wird nicht betrieben, indem man die Anzahl der Wissenschaftler ermittelt. Sie wird betrieben durch Messungen, Beobachtungen und Experimente, sowie durch Anbringen etablierter Theorien an die Ergebnisse. Bis Einstein haben 100% aller Wissenschaftler geglaubt, dass Raum und Zeit unveränderlich seien. Sie lagen alle falsch. So viel zum Stichwort Konsens.

Als nächstes meinte der Professor, ich mache „zahlreiche Ungenauigkeiten und Falschbehauptungen“. Und doch spricht er nicht eine einzige in seinem Artikel an, der in Wirklichkeit zu einer bloßen Handbewegung mutiert. Dann behauptet er, ich habe „kein wie auch immer geartetes Interesse daran, einer echt wissenschaftlichen Vorgehensweise zu folgen“. Wer zugegen war, wird jedoch gemerkt haben, dass ich große Mengen von Daten und Analysen präsentiert habe, die zeigen, dass die grundlegenden Schlussfolgerungen aus jedem der vier IPCC-Klimabehauptungen fehlerhaft sind; dass die durch Verdoppelung des CO2-Gehaltes zu erwartende Erwärmung 1°C betragen wird; und dass – selbst falls man eine Erwärmung im 21. Jahrhundert um 3°C zugrunde legt – es 10 bis 100 mal billiger und kosteneffektiver ist, jetzt nichts zu tun und sich schwerpunktmäßig später anzupassen als zu versuchen, die Erwärmung durch Kontrolle des CO2 anzuhalten.

Der Professor fährt fort, dass „das Fundament aller Wissenschaft begutachtete Veröffentlichungen sind”. Nein: nur rigoroses Denken ist der Eckpfeiler der Wissenschaft. Das ist es ja, was in der Vorgehensweise des IPCC fehlt. Alle seine grundlegenden Schlussfolgerungen basieren auf Modellierungen. Und nicht eines dieser Modelle jedoch, auf die sich das IPCC verlässt, ist wissenschaftlich begutachtet. Auch ist irgendeines der IPCC-Dokumente nicht in akzeptierter Weise begutachtet. Es gibt Gutachter, aber den Autoren wird gestattet, sie zu überstimmen, und das ist in keiner Weise Begutachtung. Darum auch ist der grobe Fehler hinsichtlich des angenommenen Verschwindens der Himalaya-Gletscher bis 2035 nicht korrigiert worden. Schlimmer noch, fast ein Drittel aller im 4. Zustandsbericht 2007 aufgeführten Referenzen war ebenfalls nicht begutachtet worden. Sie wurden von  Umweltaktivisten, Journalisten und sogar Studenten geschrieben. Das ist nicht gut genug.

Als nächstes sagt der Professor, dass ich „fundamental unwissenschaftlich“ sei, weil ich meine eigene Analyse der „globalen Erwärmung“ nicht in einem begutachteten Journal veröffentlicht habe. Und doch hat er nie Al Gore in die Verantwortung genommen, der ebenfalls niemals irgendetwas in einem begutachteten Journal veröffentlicht hat. Warum dieses Messen mit zweierlei Maß? Das Wichtigste wäre mit Sicherheit die Zerschlagung des IPCC, dessen Vorgehen – mit dem eigenen Begutachtungstest des Professors – „fundamental unwissenschaftlich“ ist.

Der Professor fährt fort und sagt, dass es „unmöglich sei, (Moncktons) Methoden, seine Berechnungen und Schlussfolgerungen ohne eine vollständige und detaillierte begutachtete Veröffentlichung eingehend zu prüfen, in der die wichtigen Details erläutert werden“. Das Gegenteil ist richtig: Meine Bilder sind öffentlich verfügbar und zeigen präzise, wie ich zu meinen Schlussfolgerungen gekommen bin, mit zahlreichen Referenzen begutachteter Literatur und der (nicht begutachteten) Zustandsberichte des IPCC.

Als nächstes sagt der Professor, dass mir „ziemlich substantielle Fehler“ im Union College vorgehalten worden sind. Und doch war ich in der Lage, alle vorgebrachten Punkte zu beantworten: und der Professor sagt hier ebenso wie anderswo nicht im Einzelnen, welche „Fehler“ ich gemacht haben soll. Ich habe auf einige sehr ernste Fehler in den Dokumenten des IPCC hingewiesen: Warum schaut der Professor in die andere Richtung, wenn er mit diesen „offiziellen“ Fehlern konfrontiert wird? Auch hier scheinen verschiedene Maßstäbe angelegt zu werden.

Der Professor endet mit den Worten, dass „die Wissenschaft gesprochen habe“ und dass „ein wissenschaftlicher Konsens zwar falsch sein kann, dies aber meistens nicht ist“. Nun, der Konsens der Eugenik in den zwanziger Jahren, demzufolge Menschen wie Rennpferde gezüchtet werden müssen, um das Erbe zu verbessern, war fast universal unter den Wissenschaftlern, aber er war falsch und führte direkt zu den Todeszügen nach Oswiecim und Treblinka. Der Lysenko-Konsens der vierziger und fünfziger Jahre, demzufolge das Austreiben von Saatgut durch das Tränken mit Wasser während des Winters verbessert werden könne, zerstörte 20 erfolgreiche Ernten in der Sowjetunion und tötete 20 Millionen des Proletariats. Der Konsens zur Verbannung von DDT in den sechziger Jahren hat zu 40 Millionen Malariatoten, vor allem Kindern geführt (die Zahl steigt immer noch), davon allein im vergangenen Jahr 1,25 Millionen. Der Konsens zu AIDS [the don’t-stop-AIDS consensus] der achtziger Jahre tötete 33 Millionen, mit weiteren 33 Millionen, die sich angesteckt haben und auf den Tod warten.

Der Klima-„Konsens” tötet ebenfalls Millionen, und zwar durch die Umverteilung von Milliarden Dollar, ursprünglich gedacht für die Armen, zur Bereicherung von Regierungen, Bürokraten, Bankiers, Landbesitzern, Windparkbetrügern und umweltlicher Geschäftemacher – und um der Dritten Welt den Zugang zu Energie aus fossilen Treibstoffen zu verwehren, die sie so dringend braucht. Es ist Zeit, das Töten zu beenden. Wenn ich für eine vernünftigere und wissenschaftlich basierte Politik eintrete, um das Abschlachten unserer Mitbürger auf diesem Planeten zu beenden, werde ich das weiterhin tun, ob der Professor das nun mag oder nicht.

Er sollte sich durch und durch über sich selbst schämen!

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/03/17/monckton-in-a-rift-with-union-college-earth-scientists-and-activists/

Übersetzt von Chris Frey EIKE

*Im Original steht wirklich das deutsche Wort „angst“. A. d. Übers.




Neue Studie: Eine hoch aufgelöste Karte der Massenbilanz zeigt „von 1979 bis 2010 keinen signifikanten Trend der antarktischen Eisbedeckung“

Bild rechts: Zeitserie von SMB-Komponenten (SMB = Surface Mass Balance), integriert über den Eisschild einschließlich des Schelfeises für die Periode 1979 bis 2010 (alle in Gt y#-1). Schneefall (schwarze durchgezogene Linie) wird auf der linken Achse gezeigt, zusammen mit der SMB (Balken), die anderen Komponenten werden auf der rechten Achse angezeigt.

Eine neue, hoch aufgelöste Oberflächen-Massenbilanz der Antarktis (1979 bis 2010) auf Basis regionaler atmosphärischer Klimamodellierung

J. T. M. Lenaerts, M. R. van den Broeke, W. J. van de Berg, E. van Meijgaard,
und P. Kuipers Munneke
Received 17 January 2012; accepted 21 January 2012; published 21 February 2012.

Abstract: (1) Eine neue, hoch aufgelöste (27 km) Karte der Oberflächen-Massenbilanz (SMB) des antarktischen Eisschildes wird präsentiert. Sie basiert auf den Ergebnissen eines regionalen atmosphärischen Klimamodells, in das auch die Physik von Schneewehen eingegangen ist, ebenso wie die jüngsten Daten einer Neu-Analyse des Europäischen Zentrums für Mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF), ERA-Interim (1979 bis 2010). Die SMB-Karte bestätigt Zonen mit hoher Akkumulation auf der Westseite der antarktischen Halbinsel (über 1500 mm pro Jahr) und der Küste der Westantarktis (über 1000 mm pro Jahr). Niedrige SMB-Werte zeigen sich in weiten Gebieten des innerantarktischen Eisschildes (unter 25 mm pro Jahr). Die Örtlichkeit und das Ausmaß von Gebieten der Abtragung werden realistisch modelliert.

Die modellierte SMB steht in guter Übereinstimmung mit ±750 in-situ SMB-Messungen (R = 0,88), ohne dass es einer nachträglichen Kalibrierung bedarf. Die mittlere SMB integriert über den gesamten Eisschild einschließlich des Schelfeises wird mit 2418 ± 181 GT pro Jahr geschätzt. Der Schneefall zeigt eine moderate jährliche Variabilität (s = 114 Gt pro Jahr), aber einen ausgeprägten jahreszeitlichen Zyklus (s = 30 GT pro Monat) mit dem Maximum im Winter. Der wesentliche Prozess der Abtragung ist die Sublimation von Triebschnee, der ebenfalls im Winter maximal ist, aber mit geringer jährlicher Variabilität (s = 9 Gt pro Jahr).

Referenz: Lenaerts, J. T. M., M. R. van den Broeke, W. J. van de Berg, E. van Meijgaard und P. Kuipers Munneke (2012): A new, high-resolution surface mass balance map of Antarctica (1979–2010) based on regional atmospheric climate modeling, Geophys. Res. Lett., 39, L04501, doi:10.1029/2011GL050713.

Und hier kommt der Schlüsselsatz: (15) Wir haben im Zeitraum 1979 bis 2010 keinen signifikanten Trend in den Komponenten der Massenbilanz gefunden, was die Ergebnisse von Monaghan et al. (2006) bestätigt. Der geschätzte SMB-Trend, integriert über den Eisschild, ist etwa gleich 3+/-2 Gt/y^-2.

Anthony Watts

Die ganze Studie findet man hier.

Link: http://wattsupwiththat.com/2012/02/20/new-paper-a-high-resolution-surface-mass-balance-map-of-antarctica-shows-no-significant-trend-in-the-1979-2010-ice-sheet/

Übersetzt von Chris Frey




Es ist „tote Hitze” – Amerikaner: globale Erwärmung ist das geringste Problem

*Das ist eine Anspielung auf die publicitywirksam angekündigte Fahrt von Al Gore, Hansen und Trenberth zur Antarktis.
Das Pew Research Center veröffentlichte eben ihre jährliche Umfrage, und die globale Erwärmung steht nicht nur an letzter Stelle, sondern auch an letzter Stelle der Bedeutung von 22 Themen, zu denen die Öffentlichkeit befragt worden ist. Wer da glaubt, dass „Klimagate“ keinen Einfluss habe, sollte das noch einmal überdenken. Außerdem erhält das Thema Energieprobleme als politische Angelegenheit doppelt so viel Aufmerksamkeit wie die globale Erwärmung. Im Grunde ist die globale Erwärmung damit „tote Hitze“. Siehe Graphik rechts oben.
In ihrer Presseerklärung heißt es:
Mit dem Näherrücken der State of the Union Address [die jährliche Fernsehansprache von Präsident Obama zur Lage der Nation] sind für die Öffentlichkeit wirtschaftliche Belange weiterhin von höchster Priorität. Ganze 86% sagen, dass die Stärkung der Wirtschaft in diesem Jahr die höchste Priorität für den Präsidenten und den Kongress haben sollte, und 82% sehen die Schaffung von Arbeitsplätzen als höchst prioritär an. Keines der anderen 20 Themen, die in dieser jährlichen Umfrage angesprochen worden waren, hat laut 70% aller Amerikaner hohe Priorität.
Seit die Frage nach der Priorität politischer Themen zum ersten Mal im Jahre 2007 gestellt worden ist, hat die Zahl der Amerikaner, die die globale Erwärmung als höchst prioritär ansehen, von 38% auf 25% abgenommen. Von den Demokraten sehen das noch 38%, von den Republikanern 11% als prioritär an. Aber der Rückgang erfolgte parteiübergreifend: 2007 waren es noch 48% der Demokraten, die die globale Erwärmung ganz nach oben auf die politische Agenda setzten, und 23% der Republikaner.

Anthony Watts
Den ganzen Bericht als .pdf (36 Seiten) findet man hier.
Link: http://wattsupwiththat.com/2012/01/23/its-dead-heat-americans-rate-global-warming-last/
Übersetzt von Chris Frey für EIKE