Endlich spricht es mal jemand laut aus: Klima + Weltregierung ist ein Spiel, das im grünen Himmelreich ausgekungelt wird
Foto rechts: Proteste für die Welt-Klima-Regierung – Manhattan Beach, USA (Photo credit: 350.org)
Eine effektive Weltregierung wird gebraucht, um die Klimakatastrophe abzuwehren
Gary Stix
Vor fast sechs Jahren war ich der Herausgeber einer Ausgabe vom Scientific American mit dem alleinigen Thema Energie. Darunter war auch ein Artikel von Robert Socolow von der Princeton University, in dem er einen wohldurchdachten Plan vorstellte, wie man die atmosphärischen Kohlendioxidemissionen unter einem den Planeten lebenswert machenden Niveau von 560 ppm halten könnte. Das Ganze war vollgestopft mit technischen Lösungen, die von einer Wasserstoffwirtschaft bis zur Gewinnung von Sonnenenergie im Weltall reichten.
Wenn ich das noch einmal machen müsste, würde ich anders an die Sache herangehen, wenn meine Mitherausgeber das zulassen. Ich würde mich auf die Kernfusion und saubere Kohle konzentrieren, anstatt mindestens die Hälfte des zur Verfügung stehenden Platzes für Artikel über Psychologie, Soziologie, Ökonomie und politische Wissenschaft zu verschwenden. Seit ich das gemacht habe, bin ich zu der Schlussfolgerung gekommen, dass die technischen Details der einfache Teil sind. Es ist die Sozialtechnik (social engineering), dass der Killer ist. Mondflüge und Manhattan-Projekte [Manhattan-Projekt, Deckname für den Bau der Atombombe durch die USA. A. d. Übers.] sind ein Kinderspiel im Vergleich zu notwendigen Änderungen der Art und Weise unseres Verhaltens.
Ein politischer Artikel, geschrieben von vielen Dutzend Wissenschaftlern, erschien am 15. März in Science, um diesen Punkt zu bestätigen: „Die menschlichen Gesellschaften müssen jetzt ihren Kurs ändern und sich von kritischen Kipp-Punkten im System Erde entfernen, die zu rapiden und irreversiblen Änderungen führen können. Dies erfordert eine fundamentale Neuorientierung und die Neustrukturierung nationaler und internationaler Institutionen hin zu einer effektiveren Regierung des Systems Erde und dessen planetarischer Verwaltung“.
Der Bericht fasste 10 Jahre Forschung zusammen und evaluierte die Fähigkeit internationaler Institutionen, mit dem Klima und anderen Umweltaspekten umzugehen, eine Beschreibung, die existierende Möglichkeiten gefunden hat, um schmerzlich vermisste Änderungen zu beeinflussen. Die Autoren riefen nach einem „konstitutionellen Moment“ auf der bevorstehenden UN-Konferenz zu nachhaltiger Entwicklung in Rio im Juni, um die Weltpolitik und die Regierungen zu reformieren. Unter den Vorschlägen sind unter Anderem: Der Ruf nach Ersetzung der ineffektiven UN-Kommission zur nachhaltigen Entwicklung durch einen Rat, der nur dem Generalsekretär der UN Rechenschaft schuldig ist; ein Versuch, mit aufkommenden Problemen hinsichtlich Wasser, Klima, Energie und Ernährungssicherheit besser umzugehen. Der Bericht befürwortet ein ähnliches Aufpolieren anderer internationaler Umweltinstitutionen.
Unglücklicherweise braucht man noch viel mehr. Um effektiv zu sein, müsste man einen neuen Satz von Institutionen mit strengen, transnationalen Vollmachten zur Durchsetzung einrichten. Man müsste sich Wege zurecht legen, um gegenüber sozialen Problemen den Kopf in den Sand zu stecken und diesen Problemen dann mit Antworten zu begegnen, die üblicherweise von politischen Entscheidungsträgern als akademisch naiv abgetan werden. Im Prinzip wäre eine spezies-übergreifende Änderung grundlegenden menschlichen Verhaltens ein sine qua non, aber diese Art von Verkündigung strapaziert die Glaubwürdigkeit in das Chaos der politischen Sphäre massiv. Einige der Dinge, die betrachtet werden müssten: Wie überwindet man unsere hartnäckige Tendenz, die Zukunft zu „berechnen“: das, was wir heute haben, höher zu bewerten als das, was mir morgen bekommen könnten? Wäre irgendeine Institution in der Lage, uns eine permanente Krisenmentalität einzuimpfen, die Jahrzehnte dauert, wenn nicht Jahrhunderte? Wie bilden wir neue Institutionen mit Vollmachten, die weit über das jetzige Mandat für die UN hinausgehen? Können wir uns gegen einen übelwollenden Diktator absichern, der die Macht solcher Institutionen missbrauchen könnte?
Ökonomisches Verhalten und andere voraus schauende Disziplinen in den Sozialwissenschaften versuchen, schwerwiegende Fragen aufzugreifen. Aber sie standen niemals einer Herausforderung dieser Größenordnung gegenüber, die alle 7 Milliarden von uns zu gemeinsamer Aktivität rekrutiert. Die Fähigkeit, eine solche Änderung global über die gesamte menschliche Bevölkerung und über Zeiträume weit jenseits dessen auszubreiten, was je versucht worden ist, würde die Planziele bis weit hinter den Bereich des Erreichbaren ausdehnen. Sollten wir jemals gezwungen sein, in irgendeiner fundamentalen Weise dem Klimawandel zu begegnen, ist es also der soziale Aspekt, auf den wir uns konzentrieren müssen. Die relative Effizienz der nächsten Generation von Solarzellen ist im Vergleich dazu trivial.
Link zum ganzen hier übersetzten Artikel: here
Link zur Kurzfassung von Anthony Watts: http://wattsupwiththat.com/2012/03/18/finally-somebody-comes-right-out-and-says-it-climate-world-governance-is-a-match-made-in-green-heaven/
Anmerkung der Redaktion:
Im für solche Bestrebungen -unter der Berufung auf höhere Ziele zur gewünschten Einführung von Diktaturen – besonders anfälligen Deutschland (Siehe Vorschlag zur „Großen Transformation“ vom WBUG) kann man auch kleinteilig den Boden vorbereiten und versuchen unbequeme Gegner mundtot zu machen. So soll auch jüngst wieder eine „Kleine Anfrage“ der Grünen dazu beitragen den Aufsichtsrat der Deutschen Bahn AG, Dr. Knut Löschke von diesem Gremium wegzumobben. Wie das gehen soll lesen Sie hier:
Auszug daraus:
Die Fraktion (Der Grünen) stellte eine Kleine Anfrage an die Bundesregierung (Drs. 17/8944). Ob sie „ihre Ziele in der Energie- und Klimapolitik durch Dr. Löschke im Aufsichtsrat der DB AG vertreten“ sehe, wollten die Grünen beispielsweise wissen. Ob sich Löschke in seinem Amt bereits „für eine Änderung der strategischen Ausrichtung der Deutschen Bahn AG eingesetzt“ habe. Ob die Regierung die Ansichten Löschkes „für das Image und die Geschäftspolitik der Deutschen Bahn AG als klimafreundlichem Transportmittel förderlich“ hält. Ob man vor Löschkes Berufung davon wusste.
Übersetzt von Chris Frey