Wissenschaftler: Der Lärm von Windparks stört den Schlaf und schädigt die Gesundheit
Forschungen haben bewiesen, dass Windparks direkten Einfluss auf Schlaf und gesitige Gesundheit haben können.
Amerikanische und britische Forscher verglichen zwei Gruppen von Einwohnern im US-Bundesstaat Maine. Die eine Gruppe lebte innerhalb eines Radius’ von 1 Meile um einen Windpark, die andere Gruppe nicht.
Beide Gruppen ähnelten sich in demographischer und sozialer Hinsicht, aber die Forscher fanden wesentliche Unterschiede bei der Qualität des Schlafes in beiden Gruppen.
Die Ergebnisse stellen den bisher klarsten Beweis dar, dass seit Langem geäußerte Klagen von Leuten berechtigt sind, die in der Nähe von Windturbinen wohnen, und zwar über den Lärm der Rotoren, der den Schlaf stört und stress-bezogene Probleme bereitet.
Die Studie wird von Kritikern der Windkraft heran gezogen, um gegen neue Turbinen zu protestieren, die in der Nähe von Wohngebäuden errichtet werden sollen, und dass bereits existierende Windturbinen abgeschaltet oder die Umdrehungsgeschwindigkeit der Rotoren reduziert wird, wenn starker Wind den Lärm zunehmen lässt.
Die Forscher nutzten zwei wissenschaftliche Standard-Parameter, den Pittsburgh Sleep Quality Index PSQI, der die Qualität des nächtlichen Schlafes misst, und den Epworth Sleepiness Scale ESS, der misst, wie schläfrig sich Leute fühlen, wenn sie erwachen.
„Teilnehmer, die in der Nähe industrieller Windturbinen wohnten, schliefen schlechter, was durch signifikant höhere mittlere PSQI und ESS-Werte belegt wird“, erklären die Forscher Michael Nissenbaum, Jeffery Aramini und Chris Hanning ihre Ergebnisse. „Es gab klare und signifikante Beziehungen zwischen Dosis und Schlafgüte. Mit zunehmender Entfernung von den Windturbinen nahmen diese Effekte immer mehr ab.“
Die Forscher bestimmten auch „geistige Komponenten” der Teilnehmer und fanden eine „signifikante“ Verbindung – möglicherweise verursacht durch konstant schlechten Schlaf – zwischen Windturbinen und geringerer geistiger Gesundheit.
Mehr als ein Viertel der in der Nähe von Turbinen wohnenden Teilnehmer sagte, sie mussten sich medizinisch wegen Depressionen oder Angst untersuchen lassen, seit der Windpark in Betrieb gegangen war. Keiner der Teilnehmer aus der Gruppe, die weit entfernt von Windparks wohnen, berichtete von derartigen Problemen.
Jede Person wurde auch gefragt, ob man ihr Schlaftabletten verschrieben habe. Mehr als ein Viertel der neben dem Windpark Wohnenden bejahten diese Frage. Dagegen wurde lediglich einem Zehntel der weiter entfernt Wohnenden so etwas verschrieben.
Den Forschern zufolge ist die Studie, erschienen im Journal Noise and Health, die erste, die klare Zusammenhänge zeigt zwischen Windparks und „wichtigen klinischen Indikatoren bzgl. Gesundheit, einschließlich Schlafgüte, Tagesmüdigkeit und geistige Gesundheit“.
Anders als einige allgemeine Arten schlafstörenden Lärms wie z. B. der Straßenverkehr, variiert der Lärm von Windturbinen dramatisch, abhängig von Windrichtung und –stärke. Anders als andere Formen variablen Lärms jedoch, wie von Eisenbahnen und Flugzeugen, kann dies sehr lange andauern. Die Natur des Lärms – ein rhythmisches Schlagen oder Pfeifen der Rotorblätter – stört ebenfalls. Die Planungsvorgaben in UK erlauben ein nächtliches Lärmniveau von 42 Dezibel – äquivalent zum Summen eines Kühlschranks.
Dies bedeutet, dass Windturbinen nicht innerhalb eines Umkreises von 380 bis 550 m um bewohnte Ansiedlungen gebaut werden können. Die genaue Entfernung hängt vom Gelände und der Größe der Turbinen ab.
Da die Besorgnis vor dem Lärm von Windparks vor Ort zunimmt, ziehen viele Gemeindeverwaltungen noch weit größere Kordons um ihre Orte. In Wiltshire beispielsweise wurde jüngst beschlossen, eine minimale Entfernung zwischen 0,6 und 1,8 Meilen zu übernehmen, abhängig von der Größe der Turbinen.
Der Direktor des Planungsbüros bei der Renewable Energy Foundation Dr. Lee Moroney sagte: „Die Lärmgrenzen in UK waren vor 16 Jahren festgelegt worden, als Windturbinen weniger als halb so groß wie heute waren. Schlimmer noch, die Vorgaben erlauben, Turbinen so nahe bei Häusern zu errichten, dass deren Lärm nicht selten nachts im Inneren der Häuser zu hören ist, so dass der Schlaf beeinträchtigt wird und Auswirkungen auf die Gesundheit praktisch unvermeidlich sind.
Diese Situation ist offensichtlich nicht akzeptabel und bringt eine Menge wütender Nachbarn hervor, aber die Reaktion von Industrie und Regierung darauf ist langsam und sehr zögerlich. Die Minister müssen ihren Beamten Feuer unter dem Hintern machen“.
Die Forschung wird dem wachsenden Druck auf die Windindustrie weiter zusetzen. Vorige Woche wurde sie bereits vom stellvertretenden Energieminister John Hayes angegangen, und zwar wegen der Art und Weise, mit der Windturbinen „in der Landschaft verteilt worden sind, ohne die Interessen der lokalen Gemeinden oder deren Wünsche zu berücksichtigen“. Mr. Hayes scheint ein Moratorium hinsichtlich neuer Turbinen über die derzeit im Bau Befindlichen hinaus zu unterstützen.
Er wurde von seinem Boss in der Partei der Liberal Democrats Ed Davey zurück gepfiffen, doch ist es unwahrscheinlich, dass er seine Bemerkung ganz ohne heimliches Abnicken von ganz oben in der Regierung gemacht hat. George Osborne, der Kanzler, ist dafür bekannt, der Effektivität von Windkraft zunehmend skeptisch gegenüber zu stehen, die erheblich subventioniert wird, aber in Wirklichkeit kaum zur Reduktion von Kohlendioxid beiträgt.
Windparks erzeugen nur etwa ein Viertel ihrer theoretischen Kapazität, weil der Wind nicht immer mit der erforderlichen Geschwindigkeit weht. Früher in diesem Jahr haben über 100 Abgeordnete der Tories David Cameron gedrängt, den weiteren Ausbau der Windkraft zu blockieren.
Allerdings, was immer die Regierung beschließt – es könnte völlig egal sein.
Der Sunday Telegraph hat erfahren, dass die EU in Kürze damit beginnen wird, eine neue Direktive auszuarbeiten, der zufolge ein bindendes Ziel für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energie in UK vorgeschrieben wird, meistens Wind. Es gibt bereits jetzt ein Ziel, das auch von der Politik der Regierung verfolgt wird, dass 20 Prozent der verbrauchten Energie bis zum Jahr 2020 aus Erneuerbaren kommen sollten.
Aber in Brüssel wird überlegt, ein sogar noch höheres Ziel anzuweisen, und zwar während der folgenden Dekade. So jedenfalls Günther Oettinger, Leiter der EU-Kommission Energie. Ich will eine ernsthafte Diskussion über bindende Ziele bzgl. Erneuerbare bis 2030“, sagte er früher in diesem Jahr.
Vor zwei Wochen hatte eine leitende Mitarbeiterin in seinem Büro, Jasmin Battista, gesagt, dass Oettinger „offen für erzwungene Ziele“ sei, obwohl noch keine Entscheidung getroffen worden ist.
Das Europäische Parlament hat sich für verbindliche Zuwächse der Erneuerbaren bis 2030 ausgesprochen, und auch Mr. Davey sagt, dass er dahinter stehe. Die Angelegenheit wird auf dem Treffen auf Ministerebene im nächsten Monat besprochen.
Andrew Gilligan
Anmerkung der Redaktion:
Unsere Leserin Frau Helga Hung, selbst schwer betroffen vom Windkraftwahn, hat uns informiert, dass diese Probleme auch in Deutschland bestehen und natürlich z.B. über Petititionen an die zuständigen Parlamente, auch heftig diskutiert werden. Sie hat die derzeitige Situation in zwei Ausarbeitungen zusammengefasst, die wir in Kürze veröffentlichen werden. Hier nur die Zusammenfassung:
Bereits seit 2004, als in Niedersachsen die Ärztekammer auf gesundheitliche Auswirkungen aufmerksam machte, dürfte es den zuständigen Behörden bekannt sein, dass mit Auswirkungen zu rechnen ist.
Prof. Mausfeld informierte die Landesumweltämter bereits 2002. (Inzwischen wird auch Epilepsie in einigen Studien erwähnt).
Die Kernaussagen der zwei Petitionen sind –
1. Die gesundheitlichen Auswirkungen liegen im Belästigungsbereich und der Bürger hat keinen rechtlichen Anspruch auf Beseitigung von Belästigungen.
2. Weder beim Verkauf von Bürgerbeteiligungen noch in der Werbung muss auf Belästigungen (gesundheitliche Auswirkungen) hingewiesen werden.
Links zum Ursprungsartikel
Link: http://www.telegraph.co.uk/earth/energy/windpower/9653429/Wind-farm-noise-does-harm-sleep-and-health-say-scientists.html
Übersetzt von Chris Frey EIKE
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