Zwischen Kälte und Hitze: Der Schaukel-Sommer 2022 in Deutschland

Stefan Kämpfe

Während im vergangenen Jahr die durch links-grüne Behördenschlamperei verschlimmerte Ahr-Hochwasserkatastrophe alle Schlagzeilen beherrschte, ist es in diesem Sommer wieder mal die Hitze. Doch bei genauerem Hinsehen unterscheidet sich dieser Sommer bislang von seinen anhaltend heißen Vorgängern 2019, 2018 und 2003. Es gab nämlich immer wieder empfindlich kühle Phasen, welche die HNO-Praxen mit Erkältungspatienten füllten. Der Hamburger Hitzerekord mit 40,1°C mag beeindruckend sein, aber kaum 1.000 Kilometer weiter nördlich, in Mittelskandinavien, verlief dieser Sommer bisher empfindlich kühl. Und die Hitze hielt nie lange durch – nur dem obersten Panikmacher der BRD, Karl Lauterbach, stieg sie gehörig zu Kopfe.

Historische Schaukelsommer – kurz betrachtet

Wie wir gleich sehen werden, ist das Verhalten des 2022er Sommers gar nicht so ungewöhnlich. Ein Paradebeispiel ist der Sommer 1989, besonders der August. Damals herrschte am Monatsanfang und am Monatsende empfindlich kühles, in der Monatsmitte aber extrem heißes Wetter.

 

 

Abbildungen 1a bis 1c: Boden- und Höhenwetterkarten aus dem Schaukel-August 1989. Oben (1a) der windig-kalte Monatserste, in der Mitte (1b) der Höhepunkt der Hitzewelle zur Monatsmitte; an jenem 16. August, also recht spät im Jahr, wurden in Süd- und Ostdeutschland verbreitet Maxima von 32 bis 37°C gemessen. Unten (1c) der schon herbstliche, kühle Sturm vom 28. August. Damals blamierte sich der Deutsche Wetterdienst, weil er die Wucht des Sturmes unterschätzt hatte; es kam zu erheblichen Schäden in den Ostsee-Häfen. Bildquellen: wetterzentrale.de

Während sich der 2022er Sommer bislang durch den ständigen Wechsel kurzer Warm- und Kaltphasen auszeichnete, verliefen manche Schaukelsommer etwas anders. Im Jahr 2000 waren die ersten drei Juniwochen sehr heiß und trocken; aber dann folgte eine gut fünfwöchige Kaltphase. Im extrem sonnenscheinarmen, kalten Juli 2000 blieben die Freibäder wochenlang geschlossen, ehe Anfang August Sonne und Wärme zurückkehrten, freilich ohne große Hitze. Ein ähnliches Verhalten zeigte auch der Sommer 2011, während 2006 einem extrem heißen Juli ein sehr kühler, regnerischer August folgte; der September zeigte sich dann wieder hochsommerlich warm.

Welche Großwetterlagen verursachen einen Schaukelsommer?

In einem durchgängig warmen Sommer dominieren Hochdruckgebiete über Mittel- und Nordeuropa das Wettergeschehen; manchmal von Süd- oder Südwestlagen unterbrochen, während durchgängig kühle Sommer von West- oder Nordwest-, seltener Nordlagen, beherrscht werden. Für einen Schaukelsommer kommen nun aber zwei Möglichkeiten in Betracht: Entweder wechseln sich die für einen warmen und die für einen kühlen Sommer typischen Wetterlagen ab, oder aber es kommt innerhalb einer Westwetterlage zu kurzzeitigen Warm- und Kaltluftvorstößen. Letzteres war gerade im 2022er Sommer häufig zu beobachten, besonders im Juli. Möglicherweise hat die zur Westwindphase gewechselte QBO dieses Verhalten begünstigt; eine weitere Ursache ist der sehr hohe Temperaturkontrast zwischen dem extrem heißen Südeuropa und dem empfindlich kühlen Skandinavien – zumal das arktische Meereis diesmal weniger abschmolz, als in den vergangenen Sommern. Bei dieser „antizyklonalen“ Westlage lösen sich immer wieder Hochzellen vom Azorenhoch ab und driften über Mitteleuropa ostwärts. Auf ihrer Vorderseite (Ostflanke) gelangt dabei empfindlich kühle Luft über die Nordsee nach Deutschland, während nach Abzug auf der Rückseite (Westflanke) die Heißluft aus Südeuropa einströmt.

 

Abbildungen 2a und 2b: Oben (2a) liegt die mit „H“ gekennzeichnete Azorenhochzelle noch westlich der Britischen Inseln, Lage vom 15. Juli 2022. Unten (2b, 19. Juli) zog diese Zelle südostwärts ab, so dass extrem heiße Luft nach Deutschland einströmen konnte. Man achte in beiden Karten auf die sowohl am Boden als auch in der Höhe gut entwickelten, mit Kaltluft gefüllten Tiefdruckgebiete über Nordosteuropa. Bildquellen: wetterzentrale.de

Der bisherige Temperaturverlauf im Schaukelsommer 2022

Als besonders geeignet zur Veranschaulichung des Temperaturverlaufs erweist sich die ländliche, relativ wärmeinselarme Station Dachwig nordwestlich von Erfurt, welche sich schon immer durch ein sommerwarmes Steppenklima auszeichnete; hier gibt es Löß-Schwarzerdeböden wie in der Ukraine, doch das Jahresmittel der Lufttemperatur liegt nur unwesentlich über der Deutschlands. Schon im März waren die kalten Nächte und die warmen Tage ein Thema, Näheres dazu hier

https://eike-klima-energie.eu/2022/04/04/maerznachlese-2022-xxl-ein-ungewoehnlich-bestaendiger-vorfruehlingsmonat-mit-rekord-sonnenscheindauer-und-extremer-flaute-wegen-der-kalten-naechte-nur-unwesentlich-zu-warm/ .

Dieser Witterungstyp setzte sich bislang im Sommer wieder zeitweise durch. Wer bei oft einstelligen Morgentemperaturen angesichts der Sommersonne barfuß in Sandalen, Bermuda-Shorts und T-Shirt aus dem Hause ging, der brauchte sich nicht zu wundern, dass er wenige Tage später die HNO-Praxis aufsuchen musste – ein Verhalten, vor dem unser Panik-Minister Karl Lauterbach bislang (noch) nicht gewarnt hat. Auch fällt innerhalb der kurzen Hitzewellen das bisherige Fehlen von Tropennächten (Minimum nicht unter 20°C) an dieser ländlichen Station auf. Hierbei dürften die oft klaren Nächte und die in diesem Sommer völlig ausgedörrten Böden eine nicht unwesentliche Rolle spielen; Beides fördert die nächtliche Abkühlung.

Abbildung 3: Temperatur-Rallye im ländlichen Dachwig im bisherigen Schaukel-Sommer 2022. Besonders bei den Maxima kam es zu eindrucksvollen Temperatursprüngen; der Kreislauf wurde enorm belastet. Auch die Temperaturkontraste innerhalb eines Tages waren eindrucksvoll: So fröstelte man am Morgen des 18. Juli bei kühlen 9 Grad, um sich wenige Stunden später bei heißen 31 Grad in den kühlen Badesee zu retten. Man achte auch auf die in der ersten Juli-Dekade recht häufige „Siebenbrüder-Kühle“ – eine Singularität, welche sich diesmal gut bei den Maxima zeigte, während die Minima unter wolkigerem Himmel meist bei 10 bis 13 Grad verharrten. Bislang fehlten im ländlichen Raum die bei Nachtschwärmern so beliebten Tropennächte – vielleicht kommen sie ja noch.

Viel Solarenergie, aber zu wenig Wind im Sommer 2022

Anders, als im Sommer 2021, hatten so genannte Unbestimmte Großwetterlagen, die XX-Lagen nach der Klassifikation der Objektiven Wetterlagen des DWD, bislang Seltenheitswert; sie sind besonders windschwach. Doch auch die antizyklonalen Westlagen erweisen sich im Sommer offenbar als wenig ergiebig für die Windstromproduktion; man erkennt das an den wenigen Isobaren in den Abbildungen 2a und 2b. So kam es, wie es kommen musste: Kohle, Gas und die (noch) vorhandene Kernenergie mussten die Lücken bei der Stromerzeugung schließen. „The Sun always shines on TV“ trällerte einst die Pop-Gruppe a-ha. Nachts will sie aber selbst im Sommer partout nicht scheinen – da weiß auch Märchenonkel Robert Habeck keinen Ausweg. Und so dokumentiert dieser Sommer das ganze Scheitern der deutschen Energiewende.

Abbildungen 4a und 4b: Verlauf der deutschen Stromerzeugung nach Energieträgern bis zum 23. Juli 2022. Oben (4a) der komplette Juni, unten der bisherige Juli. Von den benötigten 40.000 bis 70.000 MW (Last, schwarze Linie) konnten die über 30.000 Windräder oft nur lächerliche 1.000 bis 15.000 MW beisteuern; oft deutlich unter 10.000 MW (hell blau-grünliche Fläche); nur an wenigen Tagen mehr als 20.000 MW. Die fleißige Sommersonne stand nur für die Tageszeit zur Verfügung (keine Grundlastfähigkeit). Summa summarum leisteten Braun- und Steinkohle, Kernenergie und das politisch momentan sehr unbeliebte Erdgas meist 40 bis 90% der Stromproduktion! Biomasse (grün) und Wasserkraft (dunkelblau) sind praktisch nicht mehr ausbaufähig. Erich Honecker wird’s freuen – sein „Sozialismus in den Farben der DDR“ feiert mit der bei den Öko-Faschisten so verhassten Braunkohle eine fröhliche Auferstehung! Deutschland, einst ein zuverlässiger Stromexporteur, wird zunehmend von Stromimporten abhängig (weiße Flächen unter der schwarzen Lastlinie) und muss seine Überschüsse (gelbe Spitzen über der Lastlinie) meist billig verschleudern. Zur Beachtung: Es handelt sich nur um die Stromproduktion; bei der Primärenergie (Heizen, Verkehr, Industrie) schnitten die „Erneuerbaren“ noch viel, viel schlechter ab. Bildquellen energy-charts.info, ergänzt.

Stefan Kämpfe, unabhängiger Natur- und Klimaforscher




Dass Deutschlands Infrastruktur verrottet ist und nicht einmal die Alarmanlagen funktionieren, hat nicht die Politik, sondern alleine der Klimawandel verschuldet

Gastautor Helmuth Kuntz

Fällt es auf? Die Welt geht gerade wieder wegen dem Klimawandel unter. Woran mag das liegen? Klar, es war „Petersberger Klimadialog“, auf dem 40 Staaten vorab um die Klima-Reparationszahlungen der reichen, westlichen Länder feilschten.
Vereinte Nationen UNRIC: 13. Petersberger Klimadialog: Startschuss für UN-Klimaverhandlungen
Neben den größten CO2-Emittenten wie den USA, China und Indien sitzen auch stark betroffene Inselstaaten wie die Marshallinseln mit am Verhandlungstisch. Neben Emissionsminderung und Anpassung steht auch eine langjährige Forderung vieler von der Klimakrise besonders betroffener Staaten auf der Agenda: Finanzielle Unterstützung bei der Bewältigung von Schäden und Verlusten infolge des Klimawandels.
Damit dieses Geld allerdings (wenigstens aus Deutschland) problemlos abfließen kann, müssen „Wissenschaftler“ die erforderlichen Reparations-Begründungen liefern. Damit diese pünktlich zu den Veranstaltungen eintreffen, werden solche inzwischen vorsichtshalber von Bundesämtern beauftragt. Als „Bonus“ im aktuellen Bericht wurde zudem „entschieden“, diesmal zu demonstrieren, wie schlimm auch Deutschland als Gastgeberland unter dem Klimawandel leidet.

Jährliche 6,6 Milliarden EUR Klimakosten …

sind gemessen am Bruttoinlandsprodukt von Deutschland im Jahr 2021 mit 3.570 Milliarden EUR 0,185 %. Von den direkten Staatsausgaben von 1.762,4 Milliarden Euro sind es 0,34 %. Und selbst dies Wenige nur, wenn die Schadens-Zuweisungen zum Klimawandel stimmen würden.

Um von diesem Wenigen in Zukunft noch etwas einzusparen, will die Ampel zusätzlich zur EU viel Geld in die Hand nehmen und alleine in den nächsten vier Jahren 200 Milliarden EUR ausgeben.
MDR AKTUELL, 08. März 2022: Die Bundesregierung will bis 2026 rund 200 Milliarden Euro für den Klimaschutz ausgeben. Darauf haben sich Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in den Verhandlungen über den Haushalt 2022 und die Planung für die Folgejahre geeinigt.

In welcher Größenordnung die wahren Kosten für die Bürger liegen, konnte man am 22.Juli in den Zeitungen lesen. Die Förderbank KfW rechnet bis zum Jahr 2045 mit 190 Milliarden Euro Klima-Maßnahmenkosten – jährlich.
Das sind allerdings nur die Kosten im eigenen Land. Dazu kommen noch die „Klimaschäden-Reparationskosten“ an alle sich als betroffen meldenden Länder.
Mit diesem Geld – weitergeführt bis zum Jahr 2100 – kann Deutschland am Ende die Globaltemperatur um insgesamt irgendwo zwischen 0,016 … 0,052 Grad „verringern“ und damit am wirklichen Klima mit Sicherheit absolut gar nichts verändern. WIN/WIN-Situationen stellen sich manche Bürger wohl etwas anders vor.

Vor allem ist damit noch nicht viel zum wirklichen Schutz vor Wetterextremen bezahlt, sondern lediglich typische GRÜNe Ampel-Klientelmaßnahmen:
MDR: Lindner zählte auf, was mit dem Geld finanziert werden soll: Minderung des CO2-Ausstoßes in der Industrie, Stärkung der Wasserstoffwirtschaft, Aufbau von Ladesäulen für Elektroautos.

Allerdings wird damit auch ein Meilenstein gelegt und die Delegitimierung des Staates wie wir ihn bisher kennen, seitens der Regierung – mit Unterstützung und Verkündigung durch die FDP – umgesetzt:
MDR: Insgesamt, so Lindner, handle es sich also nicht allein um Investitionen in die Energiewende, sondern um die „Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft in einem umfassenden Sinn“

Klimaopfer

An „Klimaopfern“ werden genannt:
Handelsblatt, 18.07.2022: Neben den 183 Menschen, die infolge der Hochwasserkatastrophe 2021 umkamen und damit mehr als bei allen anderen Stürmen, Hochwasserereignissen, Sturzfluten und ähnlichen Katastrophen seit 2000 zusammen, seien insgesamt „mindestens 7500 Todesfälle auf die außergewöhnlich hohe Hitze in den Jahren 2018 und 2019 zurückzuführen“, schreibt Prognos
Im prognos-Projekt selbst wird dies mit der folgenden Grafik gezeigt:

Bild 1 Hitzemortalität seit 2000 [6]

In der prognos-Studie [6] – die als Projekt bezeichnet wird – werden dazu seit 2020 ganz genaue, 30.775 „Klimaopfer“ gelistet ([6], Tabelle 3). Im Mittel wären das jährlich 1.465 statistisch durch den Klimawandel verstorbene Personen.

Im prognos Studie-Projekt fehlen jedoch:
Corona verursachte in Deutschland innerhalb von zweieinhalb Jahren gelistete 143.000 Todesfälle. Eine schwere Grippesaison wie 2017/18 hat nach Schätzungen rund 25.100 Menschen in Deutschland das Leben gekostet. In Grippewellen zuvor waren es:
WIKIPEDIA: … in Deutschland zum Beispiel für die Wintersaison 1995/96 etwa 30.000 zusätzliche Todesfälle und für die Wintersaison 2012/2013 die Zahl von 29.000 Fällen ermittelt.

Dass die Grippewellen und auch „Corona“ mit ihren enormen Mortalitätszahlen fast nur im Winter „morden“, es also auch „Kälte-Mortalität“ gibt, interessiert die Studienautoren nicht. So etwas muss man anderswo lesen:
Nebelspalter, 1.2.2022: Der Klimawandel rettete über eine halbe Million Menschen
Die britischen Behörden rechnen vor, dass wegen höherer Temperaturen in den letzten 20 Jahren über 550’000 Menschen weniger gestorben sind, als erwartet werden konnte – allein in England und Wales. Die Erderwärmung entwickelt sich in gemässigten Zonen zu einem Segen.
[Link] EIKE 19.12.2019: Klimabericht 2019: Absolute Unkenntnis und/oder Falschinformation kennzeichnen unsere „Eliten“. Beispiel Hitzetote durch den „Klimawandel“ T2(2)

Selbst die ominösen „Feinstaubtoten“ überschreiten die „Klimawandelverstorbenen“ um ein Vielfaches:
In einer von der Süddeutschen hoch gelobten Studie wurde ermittelt:
SZ, 12. März 2019: Neue Studie: Mehr Tote durch schmutzige Luft als durch Rauchen
Weltweit ist nach Berechnungen der Mainzer Wissenschaftler mit 120 zusätzlichen Todesfällen pro 100.000 Einwohnern zu rechnen, in Europa beträgt die Quote 133 pro 100.000 Einwohner, in Deutschland sogar 154 pro 100.000.

Umgerechnet auf Deutschlands 83 Mio. Einwohner ergäbe dies 127.820 Feinstaubgemordete jährlich.

Insgesamt starben in den letzten 21 Jahren in Deutschland ca. 18 Mio. Personen, davon im Jahr 2021 laut statista 1.023.723.
Die seit dem Jahr 2000 als „Klimawandelopfer“ in der Studie gemeldeten, 30.775 „statistischen Leichen“ machen somit einen Anteil von 0,171 % an der Gesamtmortalität in Deutschland aus.
Aber das für alle Grünpflanzen lebenswichtige Düngegas CO2 muss für Billiarden EUR vermieden werden. Dümmer geht einfach nimmer.

Auch international sind die Verhältnisse nicht viel anders:

Bild 2 Quelle: International Desaster Database

Bild 3

Unsere Annalena, welche nicht davon lassen kann, ihr unverständliche Begriffe und Zahlen aufzuschnappen und dann mit eigenwilliger Interpretation wie eine wahre Eingebung in die Welt hinauszuposaunen, sagte zu solchen Zahlenverhältnissen:
Handelsblatt, 18.07.2022: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rief die Weltgemeinschaft zu verstärkten Anstrengungen und zum sofortigen Handeln gegen die von Menschen gemachte Erderwärmung auf. „Die Klimakrise ist mittlerweile das größte Sicherheitsproblem für alle Menschen auf dieser Erde“, sagte Baerbock am Montag zum Auftakt des Petersberger Klimadialogs. „Wir haben nicht zehn, 20, 30 Jahre, nein, uns bleiben noch acht Jahre, um die weltweiten Emissionen nahezu um die Hälfte zu senken.“

Projekt „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“

Eine „von den Laien“ hat es vorgemacht. Unsere Mi(ni)sterien haben zwar immer mehr Personal, aber immer weniger Zeit, sich um ihre Aufgaben selbst zu kümmern. Die Arbeit wird deshalb für gutes Geld nach extern vergeben, mit dem Vorteil, dass man dann wenigstens vorher weiß, welches Ergebnis zum Schluss herauskommt.

Und so hat Prognos „eines der ältesten Wirtschaftsforschungsunternehmen Europas“ eine Studie (in Folge „Projekt“ genannt) zur Ermittlung deutscher Klimakosten beauftragt bekommen:
[4] Das Projekt „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“ wurde durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) beauftragt bzw. begleitet. Weitere Projektbeteiligte sind das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und die Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH (GWS).
Vor dem Hintergrund einer hochkomplexen Sachlage sowie einer fragmentierten und teils lückenhaften Datenlage wurde ein konsolidiertes Gesamtbild der volkswirtschaftlichen klimawandelbedingten Schadenskosten gezeichnet. Daran fehlte es der Politik bislang. Dabei profitierten die Projektteams von den unterschiedlichen Fachexpertisen der beteiligten Organisationen und des wissenschaftlichen Review-Teams aus anerkannten Klimafachleuten

Und Folgendes hat das Projekt ermittelt: Kernergebnisse
Die Untersuchungen des Projektteams zeigen, dass die im Rahmen der Analyse erfassbaren Schäden durch extreme Wetterereignisse seit 2018 mindestens 80 Milliarden Euro betragen. Dabei entfallen auf die Hitze- und Dürresommer 2018 und 2019 schätzungsweise 35 Milliarden Euro, auf die Flutkatastrophe 2021 mehr als 40 Milliarden Euro. Auch die Schäden durch Hagel und Sturm liegen im Milliardenbereich.

Anmerkung: Im Projektdokument ist der Gesamtschaden inclusive indirekter Schäden seit dem Jahr 2000 mit 144,678 Milliarden Euro und 30.775 Opfern beziffert.
Nicht unerwähnt soll bleiben, dass an diesem Projekt das Potsdamer Institut zur Erstellung von Klimaalarm am Fließband (PIK) mitgewirkt hat.

Weil man nicht wirklich unterscheiden kann, wurden im Projekt alle Schäden pauschal dem Klimawandel zugewiesen

[6] prognos, Projektbericht „Kosten durch Klimawandelfolgen“: Übersicht vergangener Extremwetterschäden in Deutschland
Methodik und Erstellung einer Schadensübersicht
Es lässt sich festhalten, dass nach derzeitigem Kenntnisstand nicht für alle vorgestellten Extremwettertypen eine klare Evidenz dafür vorliegt, dass der Klimawandel das Eintreten einzelner Ereignisse in Deutschland wahrscheinlicher und intensiver gemacht hat bzw. zukünftig machen wird.
Allerdings schreiten die wissenschaftlichen Erkenntnisse insbesondere auch zur Attribuierbarkeit von Extremwetterereignissen dynamisch voran, sodass diese Feststellung lediglich eine Momentaufnahme des Forschungsstands darstellt. Die KRWA zeigt auf, dass insbesondere bei einem starken Klimawandel hohe Klimarisiken drohen. Damit zeigen vor allem die Prognosen in eine eindeutige Richtung: zu einem Anstieg der klimabedingten Veränderungen in Deutschland mit zunehmenden und intensiveren Extremwettereignissen bei einem starken Klimawandel. Unbestritten ist, dass die genannten Extremwetterereignisse zu vielfältigen gesellschaftlichen Kosten führen. Aus diesem Grund umfasst die Übersicht vergangener Schäden prinzipiell Schäden aller Extremwetterereignisse unabhängig von der Attribuierbarkeit.

Wirklich alles, was dem vorgegebenen (schlimmen) Klimawandel-Narrativ widerspricht, wurde konsequent weggelassen

Vor dem Jahr 2000 muss das Wetter durchgängig paradiesisch und wunschgemäß gewesen sein. Es gab keine Kosten und keine Mortalität. Zumindest wird es im Projekt pauschal so angenommen. Bereits in den vorhergehenden Absätzen wurde es an Einzelbeispielen gezeigt, anbei Ergänzungen.

Obwohl die Studienautoren sehr genau wissen, auf welch glattes Eis sie sich begaben, rutschten sie beständig darauf  herum:

Stürme

[6] prognos: Ob in Deutschland durch den Klimawandel Stürme häufiger oder auch intensiver auftreten, konnte bislang nicht abschließend beantwortet werden. Erste Untersuchungen zu den Stürmen Frederike und Eleonore im Jahr 2018 konnten keinen Zusammenhang mit dem Klimawandel erkennen lassen (WWA, 2018b).

Anmerkung: Nicht nur das gilt. Man weiß auch, dass bei uns die Stürme abnehmen, weil die Temperaturdifferenzen zwischen den höheren Breiten geringer wurden. Darüber gibt es genügend Berichte:
… Die Sturmtätigkeit in Österreich weist im Verlauf der vergangenen 150 Jahre keinen Langzeittrend aufZAMG: „In den drei untersuchten Regionen Europas (Nordwest-, Nord- und Mitteleuropa) gibt es langfristig keinen Trend zu mehr Stürmigkeit. In Mitteleuropa ist sogar ein Rückgang gegenüber der stürmischeren Zeit um 1900 deutlich. In allen drei Regionen war das Sturmklima von den 1920er-Jahren bis in die 1970er-Jahre relativ ruhig. Besonders in Nordeuropa stieg die Sturmtätigkeit danach vorübergehend an, seit etwa 1990 ist sie aber überall wieder rückläufig.“
Das PIK Potsdam wertete Satellitendaten aus und stellte für die vergangenen 35 Jahre eine signifikante Abnahme der Sturmaktivität während des Sommers in den mittleren Breiten der nördlichen Hemisphäre fest, wozu auch Österreich gehört. Mehrere hundert Jahre zurückreichende Sturmrekonstruktionen aus dem mitteleuropäischen Raum zeigen, dass die Kleine Eiszeit generell sogar stürmischer als heute war.

Extremwetter

Die ZAMG stellt fest, dass ein Trend zu extremerem Wetter in Österreich allgemein nicht feststellbar sei … Messdaten – zufolge blieb die Klimavariabilität im südlichen Mitteleuropa gleich oder sie ging sogar zurück.

Auch an den Messstationen lässt sich diese Minderung messen:

Bild 4 Quelle: Stefan Kämpfe, Diplomagraringenieur, unabhängiger Natur- und Klimaforscherl

Anstatt diese Verringerungen „herauszurechnen“, was zu einem „Schadensguthaben“ hätte führen müssen. wurden alle Sturmereignisse ab 2000 als Klimaschäden gezählt.

Starkregen

[6] prognos: Für vergangene Starkregenereignisse in Deutschland, wie in Dortmund 2008, Osnabrück 2010, Münster 2014, Braunsbach 2016, Duisburg 2016 oder Berlin 2017, liegt noch keine klare Evidenz für eine treibhausgasbedingte Steigerung der Intensität oder Häufigkeit vor. Eine Schnell-Attributionsstudie aus dem August 2021 zur verheerenden Sturzflut im Ahrtal und dem südlichen Nordrhein-Westfalen konnte jedoch erstmals einen Zusammenhang zwischen dem anthropogenen Klimawandel und der Auftrittswahrscheinlichkeit eines Ereignisses für Deutschland feststellen (Kreienkamp et al., 2021), wird jedoch derzeit in der Fachwelt für ihre getroffenen Annahmen kritisch diskutiert.
… Inwiefern der Klimawandel vergangene Hochwasserereignisse wahrscheinlicher machte oder intensivierte, ist aufgrund der vielfältigen meteorologischen und nichtmeteorologischen Einflussfaktoren fallspezifisch zu erörtern.

Anmerkung: Das wurde längst durchgeführt. Ergebnis:

Bild 5 Klima-Monitoringericht 2019, Starkregen im Siedlungsbereich: Ein Trend ist nicht ermittelbar

Weitere Anmerkung: Diese unselige Studie (Kreienkamp et al.) unter Federführung des DWD zum Ahrtal braucht man nicht „kritisch diskutiert“. Sie ist methodisch (bewusst) so falsch angelegt, dass ihre angeblichen „Erkenntnisse“ den Wunsch der Auftraggeber erfüllen, dadurch allerdings reiner Datenmüll bleiben [3].
Im Projekt werden die von den über viele Jahrzehnte bis zur letzten Sekunde und noch danach absolut unfähigen Behörden verursachten, extremen Fehlerkosten trotzdem undiskutiert dem Klima zugewiesen (weil es nur so gelang, hohe Klimaschäden auszuweisen).

Interessant nochmals, dass sowohl die DWD-Ahrtalstudie, wie auch eine im Projekt gelistete, darauf hinweisen, dass Extremniederschlag bei Kälte häufiger geschieht.
In der DWD-Attributionsstudie sieht man es an dieser Grafik. Bei niedrigen Temperaturen zeigen sich sowohl bei kleineren, wie bei höchsten Extremen Häufungen:

Bild 6 [DWD-Attributionsstudie] Grafik der Temperaturabhängigkeit von Extremniederschlag vom Autor um die historischen Daten ergänzt

Das folgende Bild stammt aus der im prognos-Projekt angezogenen Studie [2] Vittal Hari et al., 2020. Sehr deutlich sieht man, dass die „Precipitation anomaly“ mit niedriger Temperatur erheblich zunimmt.

Bild 7 [2] (Teilbild, vom Autor ergänzt)

Figure 1. (k) Yearly summer-time precipitation and temperature anomalies estimated over the central Europe region during the 254 years. Tree exceptional years of 2003, 2018 and 2019 are shown by the red dots, where the mean summer temperature anomalies over the Central Europe reached the record extreme conditions of more than 2 ◦C; and precipitation anomalies show defcit of more than 20%.

So wundert es nicht, dass als das schlimmste Starkregenereignis der aufgezeichneten, europäischen Geschichte die Magdalenenflut von 1342 gilt:
Zitierung: Als die Katastrophe losbricht, haben die Menschen im Jahr 1342 schon einiges hinter sich: Einen eisigen Winter mit viel Schnee und dann plötzlich Tauwetter. In Prag hat die Moldau die Judithbrücke – den Vorläufer der heutigen Karlsbrücke – schon fortgerissen, als der Frost wieder einsetzt. Im April schneit es in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz.
Es bleibt den ganzen Frühling nass und kalt. Eine kurze Hitzewelle Anfang Juli bringt nur vorübergehend Erleichterung. Und dann hört es nicht mehr auf zu regnen.
Es beginnt am 19. Juli in Franken. Der Regen breitet sich nach Nordwesten aus. Am 22. Juli hat er die untere Weser erreicht, am 25. Juli die Nordseeküste. Tagelang prasselt das Nass vom Himmel: Main,
Rhein, Donau, Weser und Elbe schwellen an.
Die tiefen Spuren der Mittelalter-Flut sind bis heute in der Natur sichtbar.

Bild 8 Pegelmarken von Limburg an der Lahn mit der Magdalenenflut

Und als das vielleicht schlimmste (konventionell) gemessene Starkregenereignis in Deutschland gilt der Regen von 1926:

Bild 9 Zeitungsausschnitt vom Regenereignis 1926

Bild 10 Aufzeichnung der Wetterstation Marburg mit dem Regenereignis von 1926. Grafik vom Autor anhand der DWD-Daten erstellt

Hagel

[6] prognos: Auch die Schäden durch Hagel und Sturm liegen im Milliardenbereich

Das mag stimmen. Vor allem da davon auch immer mehr und teureres Autoblech betroffen ist. Aber die Schäden nehmen insgesamt ab. Das Projekt ignoriert den Trend und rechnet die Schadenssummen hoch, als ob es früher niemals Hagel gegeben hätte.

Bild 11 Klima-Monitoringericht 2019, Hagelschäden: „Die Ereignisse zeigen einen fallenden Trend“

Waldschäden

Beim finden von Klima-Schadenskosten zeigen sich die Autoren enorm kreativ. Abgestorbene Bäume werden mit CO2-Kosten beaufschlagt und als Klimaverlustkosten hochgerechnet:
[5] prognos: Besonders hohe Schäden der Hitze und Dürre 2018 und 2019 sind in der Forstwirtschaft angefallen ... Des Weiteren führte das hohe Aufkommen von Schadholz durch die Freisetzung des in den Bäumen gespeicherten CO2 (bei Anwendung eines Kostensatzes von 201 € pro freigesetzter Tonne CO2 nach Untersuchungen des UBA) zu weiteren indirekten Kosten von 2,8 Mrd.

Nun geht es unseren Wäldern immer noch weit besser, als vor dem ausgerufenen Klimawandel. Man müsste also einen Klimavorteil herausbekommen. Das darf die Studie aber erkennbar nicht. Anders zeichnende Dokumente werden einfach ignoriert.

Bild 12 Klima-Monitoringericht 2019 Waldzustand: „Keine Anzeichen, dass sich der Waldzustand aufgrund des Klimawandels kontinuierlich verschlechtert“

Erschütternd Berichte, welch desolaten Zustand unsere Wälder früher hatten: (Nürnberger Reichswald) … Eine erste Waldordnung ist schon aus dem Jahr 1294 bekannt, sie forderte von den Reichswaldförstern eine geregelte Bewirtschaftung. Dennoch war der Reichswald zu Beginn des 14. Jahrhunderts derart ausgebeutet und durch Brände verwüstet, dass der Kaiser den „Verlust seiner Gnade“ androhte. Zwei Jahrhunderte später war der Wald bereits wieder in einem derart desolaten Zustand, dass eine neue Waldordnung energisch den verstärkten Schutz der stadtnahen Wälder befahl. Vor allem der überhöhte Wildbestand war es, der im 18. Jahrhundert den scheinbar endgültigen Niedergang herbeiführte. Als Nürnberg seine Reichsunmittelbarkeit verlor und 1806 der Krone Bayerns unterstellt wurde, bot der ausgeplünderte Wald ein Bild des Jammers. Eine Waldbestandsaufnahme in den Jahren 1818 bis 1820 zeigte, dass ein Fünftel nur noch aus Ödflächen bestand, die zum Großteil mit verkrüppelten Kiefern bewachsen waren. Die Forstleute leisteten großartige Arbeit, im Lauf der Jahrzehnte wurde ein kräftiger Bestand an Altholzreserven herangezogen, doch 1893/94 vernichteten Raupen des Kiefernspanners – wie eine Heuschreckenplage – all die Arbeit. 32 Prozent der gesamten Fläche des Reichswaldes mussten kahl geschlagen werden. Versuche zur Einbürgerung von Laubbäumen schlugen damals weitgehend fehl, nur die Kiefer überdauerte in ihren Beständen, aus denen schließlich der „Steckerleswald“ der Nürnberger heranwuchs …

Dürren

Wieder erleben wir unbestritten einen extrem trockenen Sommer. Die Frage bleibt nur: Gab es das früher wirklich nie?

Das Projekt ist sich sehr sicher, allerdings eher für die (simulierte) Zukunft:
[5] prognos:  … Im historischen Vergleich ist sowohl für Europa als auch konkret für Deutschland eine steigende Intensität und Häufigkeit von Dürren zu beobachten (Helmholtz Zentrum für Umweltforschung (UFZ), 2021b). Die Attributionsforschung zeigt eine starke Evidenz dafür, dass der Klimawandel Dürren wahrscheinlicher werden lässt. Konsultierte Studien bestätigen eine treibhausgasbedingte europäische Dürre in den vergangenen Jahren (Garcia-Herrera et al., 2019; Acosta-Navarro et al, 2019). Auch das WWA bestätigt eine klimawandelbedingte Dürre in Kombination mit Hitzewellen für den Sommer 2019 in Deutschland und Europa (WWA, 2019a). Dies lässt darauf schließen, dass Dürren auch in den kommenden Jahren ein zunehmendes Extremwettereignis darstellen werden.
… Modellierungen von Klimaszenarien zufolge dürfte sich die Zahl zweifacher sommerlicher Dürreperioden, wie die der Jahre 2018 und 2019, in Mitteleuropa in der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts versiebenfachen (Hari et al., 2020). Im Vergleich: Seit 1766 gab es in Mitteleuropa keine zwei aufeinanderfolgenden Sommer dieser Art …

Wie immer beim Klimawandel, gibt es auch andere Aussagen:
Universität Greifswald 22.02.2019: Trockensommer wie 2018 waren im Mittelalter keine Seltenheit
Trockene Sommer waren vor 1000 Jahren keine Seltenheit. Forschern der Arbeitsgruppe „Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik“ der Universität Greifswald ist es nun gelungen, 1000 Jahre Sommertrockenheit für den norddeutschen Raum zu rekonstruieren. Der Artikel “Removing the no-analogue bias in modern accelerated tree growth leads to stronger medieval drought” ist im Februar 2019 in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienen.
„Neu ist jedoch, dass wir mithilfe einer eigens für dieses Vorhaben entwickelten Datenmethode diese Wachstumsraten in unserer Rekonstruktion herausrechnen konnten. Dadurch konnten wir zeigen, dass in unserer Region zu Zeiten des mittelalterlichen Klimaoptimums, also vor ca. 1000 Jahren, die Niederschläge im Sommer im Schnitt deutlich niedriger waren als bisher angenommen. Vielleicht waren also Jahrhundertsommer, wie wir 2018 erlebt haben, damals gar nicht so selten.“

Als schlimmstes Dürrejahr in der aufgezeichneten, Europäischen Historie gilt 1540:
Auf der Grundlage von über 300 Quellen mit Wetterberichten aus erster Hand aus einem Gebiet mit einer Größe von 2 bis 3 Millionen km² zeigen wir, dass Europa von einer beispiellosen, 11 Monate dauernden Mega-Dürre betroffen war. Die geschätzte Anzahl der Tage mit Niederschlag und die Niederschlagsmenge in Mittel- und Westeuropa im Jahre 1540 ist signifikant niedriger als die 100-Jahre-Minima der Periode mit instrumentellen Messungen für Frühjahr, Sommer und Herbst. Dieses Ergebnis wird gestützt durch unabhängige dokumentarische Beweise über extrem niedrige Pegelstände in Flüssen und weit verbreiteten Wald- und Feldbrände in ganz Europa …

Die schlimmsten – bekannten – Hitze- und Dürrejahre außerhalb Europas waren von 1875 – 1878
NewScientist, 20. October 2018: A freak 1870s climate event caused drought across three continents
It’s not easy to forget the deaths of 50 million people, but we have managed it. A global drought in the 1870s caused mass starvation in South America, Africa and Asia, but the event doesn’t even have a Wikipedia page. Now it seems the drought was triggered by a never-before-seen combination of climate events. While rare, the drought was entirely natural so it could easily happen again.
Between 1875 and 1878, severe droughts ravaged India, China and parts of Africa and South America. The result was a famine that struck three continents and lasted three years.
“It is one of the worst humanitarian disasters in human history,” says Deepti Singh at Washington State University.
In India the local manifestation of the event is known as the Great Famine. At the time India was controlled by the British Empire, and British policies exacerbated the drought’s effects. The British continued exporting grain for profit, leaving little for the local people to eat.

Dass Dürren auch mit abnehmenden Temperaturen einhergehen können, wusste sogar ARTE zu berichten:
14.05.2022 Arte-Doku: Geheimnisse der Antike – Als Troja brannte
Vor mehr als 3000 Jahren veränderte sich das Klima im Mittelmeerraum. Eine starke Abkühlung führte zu weniger Regen und das wiederum zu Dürren und Hungersnöten in agrarisch geprägten Gesellschaften

Das „Projekt“ tut aber so, als ob diese Vergangenheit nie geschehen wäre.
Wie unsicher sich die Klimasimulationen dabei selbst sind, zeigt exemplarisch der DWD-Viewer für den Sommerniederschlag. Seine „Vorhersage“ zum Jahr 2100 sagt eigentlich nur aus, dass der Bereich zwischen -80 % … +70 % liegen könnte und im Mittel – also am Wahrscheinlichsten – eigentlich gar keine Veränderung passiert.

Bild 13 Deutschland, Sommerniederschlag seit 1880 mit Projektionen bis 2100. Quelle: DWD Viewer. Vom Autor ergänzt

Positive Klimawandelfolgen gibt es nicht …

Zumindest nicht im „Projekt“, denn dann hätte man sorgfältiger bewerten müssen und die Schadenssumme wäre mit Sicherheit um Dimensionen niedriger geworden, vielleicht sogar negativ? Was hätten die Auftraggeber dazu wohl gesagt, dazu noch auf dem Petersberger Klimadialog?

Man erinnere sich, dass Malthus 1820 das mathematisch gesicherte Verhungern der wachsenden Weltbevölkerung vorhersagte. Und es schien einige Zeit so, als würde dies auch Wirklichkeit:

Bild 14 WIKIPEDIA, Hungersnöte um 1900

1896 entdeckt Arrhenius einen spektralen Effekt des CO2 in der Atmosphäre. Und verkündet, wie glücklich er darüber sei, denn es wäre eine Möglichkeit, der schlimmen Kälte zu entkommen:

Bild 15 Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1912:

Bild 15 Ein Zeitungsartikel aus dem Jahr 1912:  PPM-Artikel, Remarkable Weather of 1912. Der Ausschnitt zeigt den Schlusssatz, in dem der Eintrag von CO2 „begrüßt“ wird.

Doch beim Tenor des „Projektes“ wundert es nicht, dass die vielen positiven Folgen des sich seit der schlimmen, kleinen Eiszeit endlich erwärmenden Klimas keine Berücksichtigung fanden.

Bild 16 Ernteerträge Deutschland (als Relativzahl) von 1400 – 2010. Grafik vom Autor erstellt. Datenquelle: Blog Heimbiotope, Tabelle mit historischen Getreideerträgen

Studie der Universität Göttingen: Erhöhte CO2-Konzentration könnte Ernteerträge in Norddeutschland um bis zu 60% steigern.
In diesem Zusammenhang sei auch auf eine neue GWPF-Studie hingewiesen, die ebenfalls erhebliche Düngeeffekte durch CO2 postuliert. Zudem erschien im August 2015 eine Arbeit in Functional Ecology von Teresa Gimeno und Kollegen, in der die Wissenschaftler eine erhöhte Dürretoleranz und höhere Wachstumsraten von Bäumen unter gesteigerten CO2-Konzentrationen feststellten.

Bild 17 Erzeugung Getreide weltweit

Fazit

Als der neue Tatbestand „Delegitimierung“ von Staat, Wissenschaft und Medien:
[7] EIKE, 14.07.2022: Wer den Eindruck erweckt, dass staatliche Stellen mit der Bewältigung der Lage (im Flutgebiet Ahrtal) komplett überfordert gewesen seien, ist ein Fall für den Verfassungsschutz,
noch nicht verkündet war, hätte man eine vollständige Bewertung dieser Studie formulieren können. Inzwischen ist so etwas obsolet. der Autor beschränkt sich deshalb auf allgemeine Feststellungen, welche nicht nur für diese Studie gelten.

Da sich zum Klima (und Energie) solch unterirdische Studienniveaus häufen, muss man die Teilnahme von „anerkannten Klimafachleuten“ inzwischen wohl allgemein als (Be-)Drohung der Wissenschaft betrachten:
[4] prognos: Dabei profitierten die Projektteams von den unterschiedlichen Fachexpertisen der beteiligten Organisationen und des wissenschaftlichen Review-Teams aus anerkannten Klimafachleuten

Die Teilnehmer am Petersberger Klimadialog wird dieses auf die Stunde pünktlich erschienene Studienprojekt allerdings freuen. Endlich hat ein wichtiges Geberland amtlich dargestellt, dass beim Anmelden von Klimawandel-Schadenskosten einfaches Aufaddieren aller zu findenden „Wetterkosten“ ausreicht und die Begründung das Wetter an sich ist.
Somit können die Mittel aus Deutschland an alle Anspruchsländer endlich „wissenschaftlich begründet“ abfließen.

 

Quellen

[1] tagesschau, 18.07.2022: Studie für Deutschland
[2] Studie, Vittal Hari et al., 2020: increased future occurrences of the exceptional 2018–2019 central european drought under global warming
[3] EIKE, 19.07.2022: Wenn historisch belegte Fluten statistisch gar nicht vorgekommen sein können, wird es das Ergebnis einer Attributionsstudie sein
[4] prognos: Bezifferung von Klimafolgekosten Deutschland Projekt „Kosten durch Klimawandelfolgen in Deutschland“
[5] prognos 2022: Extremwetterschäden in Deutschland seit 2018
[6] prognos: Projektbericht „Kosten durch Klimawandelfolgen “ Übersicht vergangener Extremwetterschäden in Deutschland
[7] EIKE, 14.07.2022: Wer den Eindruck erweckt, dass staatliche Stellen mit der Bewältigung der Lage (im Flutgebiet Ahrtal) komplett überfordert gewesen seien, ist ein Fall für den Verfassungsschutz




Studie der GWPF: UK-Regierung vernachlässigt Klimaanpassung

GWPF warnt, dass die Besessenheit der Regierung von erneuerbaren Energien statt der Stärkung der Widerstandsfähigkeit das Vereinigte Königreich ungeschützt lässt.

Eine neue, von der Global Warming Policy Foundation veröffentlichte Studie drängt auf ein völliges Überdenken der britischen Herangehensweise an den Klimawandel und einen neuen Schwerpunkt auf die Anpassung.

Die GWPF ruft die politischen Entscheidungsträger dazu auf, die wichtigsten Lehren aus der jüngsten Hitzewelle zu ziehen und eine Politik zu verfolgen, die wirksamen und relativ kostengünstigen Anpassungsmaßnahmen Vorrang vor massiv teuren und unwirksamen Zielen für erneuerbare Energien einräumt.

Trotz früherer Hitzewellen in den letzten Jahrzehnten bestand die Priorität des Vereinigten Königreichs im Umgang mit dem Klimawandel darin, fast hundert Milliarden für Wind- und Solarprojekte auszugeben, ohne die Gemeinden auf extreme Wetterereignisse vorzubereiten, die unabhängig vom Klimawandel unvermeidlich sind.

In den letzten 20 Jahren mussten die Verbraucher rund 50 Milliarden Pfund an die Investoren in erneuerbare Energien abtreten. Das OBR schätzt, dass allein in den nächsten vier Jahren (2022 bis 2025) weitere 50 Milliarden Pfund an Investoren in erneuerbare Energien fließen werden. Keine dieser kostspieligen Netto-Null-Strategien wird jedoch die Anfälligkeit der Bevölkerung für extreme Wetterbedingungen verringern.

Der Autor des Berichts, der stellvertretende Direktor des GWPF Andrew Montford schreibt:

„Es ist jetzt klar, dass der einseitige und vergebliche Versuch des Vereinigten Königreichs, das Wetter durch den Bau von mehr Windturbinen zu verändern, ein komplettes Desaster war. Wir scheinen nun mit der realen Möglichkeit von Stromausfällen konfrontiert zu sein.

Die Politiker haben sich unerbittlich auf den Versuch konzentriert, die Wirtschaft zu dekarbonisieren, und haben einfache und vergleichsweise billige Anpassungsmaßnahmen vernachlässigt, die die Klimaauswirkungen im Vereinigten Königreich praktisch irrelevant machen könnten.

Anpassung ist der Weg der Regierung zu Energie- und Wirtschaftssicherheit, aber es bleibt abzuwarten, ob die Minister das Gruppendenken, das das Dorf Westminster befallen hat, abschütteln können.“

Montford sagt, dass die Anpassung nicht nur eine Rückkehr zur Energiesicherheit bietet, sondern auch viel billiger ist als die derzeitigen Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels:

„Die Anpassung selbst an die größten Auswirkungen des prognostizierten Klimawandels ist um Größenordnungen billiger als der Versuch, das Wetter im Jahr 2050 zu ändern. Man kann für ein paar Milliarden Pfund so viele Küstenwälle bauen, wie man braucht. Wir geben diese Summe jedes Jahr für die Subventionierung von Windkraftanlagen aus, ohne dass wir einen erkennbaren Einfluss auf das Klima haben“.

[Fettdruck im Original]

In der Studie wird auch darauf hingewiesen, dass Anpassungsmaßnahmen nicht nur viel billiger sind, sondern auch nur bei Bedarf ergriffen werden müssen, im Gegensatz zu Abschwächungsmaßnahmen, bei denen die Politiker die Vorhersagen der Wissenschaftler über das künftige Klima akzeptieren müssen.

Die Studie: Andrew Montford – Adaptation: The Rational Climate Policy (pdf)

Link: https://www.thegwpf.org/publications/government-is-neglecting-climate-adaptation/

Übersetzt von Christian Freuer für das EIKE

 




Alarmismus – Leicht lösbar?

Roger Caiazza

Immer wenn ich denke, dass der Klima-Wahnsinn nicht noch schäbiger werden kann, kommt noch Schlimmeres heraus. Der Rat der American Meteorological Society (AMS) verabschiedete am 8. Juli 2022 eine eigene Stellungnahme als Reaktion auf die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs West Virginia vs. EPA [United States Environmental Protection Agency], die das Ausmaß der Klimahysterie auf ein ganz neues Niveau hebt.

Sondererklärung der American Meteorological Society

Die AMS ist zutiefst besorgt über die unzureichende Reaktion der Vereinigten Staaten auf den Klimawandel und die Gefahren, die er für die Nation und alles Leben darstellt. Diese Unzulänglichkeit wird zuletzt – aber keineswegs nur – durch die Entscheidung West Virginia v. EPA des Obersten Gerichtshofs verdeutlicht.

Der Klimawandel ist ein sehr gut lösbares Problem und die verfügbaren Lösungen bieten enorme Chancen für den gesellschaftlichen Fortschritt und den Klimaschutz. Wir begrüßen die vielen Menschen im ganzen Land, die sich konstruktiv für die Bekämpfung des Klimawandels einsetzen, darunter viele Regierungsbeamte, Politiker, Mitglieder der Öffentlichkeit, Wissenschaftler und Mitglieder der Geschäftswelt.

Das sollten alle Menschen wissen:

  1. Der Klimawandel ist außerordentlich gefährlich für die Menschheit und alles Leben
    • Das Klima ist ein grundlegendes Lebenserhaltungssystem für Menschen und alles Leben.
    • Die jetzt stattfindenden globalen Klimaveränderungen sind größer und schneller, als die Menschheit seit unserem gesellschaftlichen Übergang zur Landwirtschaft bekanntermaßen ertragen hat.
    • Die physikalischen Eigenschaften des Planeten, die biologischen Systeme und die von ihnen bereitgestellten Ressourcen sowie die von uns geschaffenen sozialen Institutionen hängen alle stark vom Klima ab, sind von zentraler Bedeutung für das menschliche Wohlergehen und reagieren empfindlich auf den Klimawandel.
  1. Die Menschen verändern das Klima
    • Mehrere unabhängige wissenschaftliche Beweise bestätigen, dass Menschen Verantwortung tragen.
    • Die Erwärmungswirkung unserer Treibhausgasemissionen wird durch Laborexperimente, Beweise aus früheren Klimaveränderungen auf der Erde und die Rolle von Treibhausgasen auf anderen Planeten demonstriert.
    • Die jetzt auftretenden Muster des Klimawandels entsprechen den Eigenschaften, die wir von unseren Treibhausgasen erwarten, und nicht von den anderen potenziellen Treibern des Wandels: Sonne, Vulkane, Aerosole, Landnutzungsänderungen oder natürliche Schwankungen.
  1. Die hier zusammengefassten wissenschaftlichen Schlussfolgerungen sind das Ergebnis jahrzehntelanger intensiver Forschung und Auseinandersetzung
    • Die wissenschaftlichen Beweise wurden umfassend von unabhängigen wissenschaftlichen Institutionen und unabhängigen Experten bewertet, die alle Beweise berücksichtigen.
    • Genauigkeit ist von zentraler Bedeutung für die Glaubwürdigkeit wissenschaftlicher Institutionen wie der US-amerikanischen National Academy of Sciences, der American Meteorological Society und der American Association for the Advancement of Science, die alle die Klimawissenschaft bewertet haben.
    • Es liegen keine weitgehend widersprüchlichen Einschätzungen glaubwürdiger wissenschaftlicher Organisationen vor.
  1. Lösungen sind verfügbar und vielversprechend – ein ernstzunehmender Grund für Optimismus.
    • Treibhausgasemissionen sind ein volkswirtschaftlich schädliches Marktversagen. Wer Schadstoffe in die Atmosphäre emittiert, verschiebt die Kosten der Klimaschäden auf alle, auch auf künftige Generationen. Emittenten für alle Kosten ihrer Nutzung unserer Atmosphäre bezahlen zu lassen, würde dazu beitragen, dieses Versagen zu korrigieren und dadurch das wirtschaftliche Wohlergehen zu verbessern.
    • Regulierungsansätze können die Übernahme von Best Practices beschleunigen, Technologien mit breitem Nutzen erfordern, das öffentliche Interesse fördern und Gerechtigkeit und Fairness fördern.
    • Infolgedessen kann die Reduzierung der Treibhausgasemissionen die Klimasicherheit, die nationale Sicherheit, das Wohlergehen biologischer Systeme und die wirtschaftliche Vitalität erhöhen.
    • Bestehende und neu entstehende Technologien wie Dachsolaranlagen, Elektrofahrzeuge und elektrische Wärmepumpen können Treibhausgasemissionen reduzieren, die Luftqualität in unseren Häusern und Städten verbessern und oft überlegene Produkte oder Dienstleistungen bieten.
    • Der Aufbau unserer Widerstandsfähigkeit gegenüber Klimaauswirkungen (Anpassung) macht Gemeinschaften stärker und besser in der Lage, sowohl mit bestehenden Schwachstellen als auch mit neuen Bedrohungen umzugehen.

Die Menschen verändern das Klima und es birgt ernsthafte Risiken für die Menschheit. Es gibt eine breite Palette von Antwortoptionen, die gut verstanden werden, von denen viele allgemein nützlich wären. Wir müssen zusammenarbeiten, um den menschlichen Einfallsreichtum zu nutzen, den Klimawandel anzugehen. Darin liegt eine noch größere Chance für die Menschheit. Wenn wir unser Klimaproblem angehen können, werden wir eine neue Vorlage für die vielfältigen Herausforderungen und Chancen haben, denen wir uns an diesem Punkt des 21. Jahrhunderts gegenübersehen.

Diskussion

Tony Heller, der für Real Climate Science schreibt, hat die Aussage „Der Klimawandel ist außerordentlich gefährlich für die Menschheit und alles Leben“ einer näheren Betrachtung unterzogen. Er zeigte, dass Naturkatastrophen zurückgehen und sich die Lebenserwartung verdoppelt hat, seit die Nutzung fossiler Brennstoffe weltweit weit verbreitet ist. Willis Elsenbachs Beitrag Where is the Climate Emergency ist eine weitere Bestätigung dieser Aussage.

Ich habe meine Mitgliedschaft bei AMS in 2012 gekündigt, da m.E. n. die Organisation Interessenvertretung über Wissenschaft stellte. Die Argumente, die die Aussage „Menschen verändern das Klima“ unterstützen, scheinen in der Öffentlichkeit für Gesprächsstoff zu sorgen. Gegen Ende der Trump-Administration wurde eine Reihe kurzer, leicht verständlicher Broschüren vorbereitet, die die allgemeine Ansicht stützen, dass es keine Klimakrise oder einen Klimanotstand gibt und auf die weit verbreiteten Fehlinformationen hinweisen, die von Alarmisten über die Medien verbreitet werden. Die folgenden Broschüren behandeln die andere Seite dieser Argumente:

Der Abschnitt „Die hier zusammengefassten wissenschaftlichen Schlussfolgerungen resultieren aus Jahrzehnten intensiver Forschung und Prüfung“ ist ein direkter Appell an Autoritäten. Der kürzlich erschienene Artikel von Die goldene Gans der globalen Erwärmung fasst zusammen, dass „Follow the Money Trail“ darauf hindeutet, dass die wissenschaftlichen Institutionen, denen wir vertrauen sollten, nicht unbedingt nur an wissenschaftlicher Wahrheit und Aufklärung interessiert sind.

Der nächste Abschnitt „Lösungen sind verfügbar und vielversprechend“ zeigt einen erstaunlichen Mangel an Selbstbewusstsein. Der Punkt des vorherigen Abschnitts war, dass Sie nur den „Experten“ vertrauen sollten. Warum um alles in der Welt sollte irgendjemand erwarten, dass die American Meteorological Society über Expertise in Energielösungen verfügt. Die vagen, inhaltslosen Argumente sind ein Witz für jeden, der Zeit damit verbracht hat, sich mit den enormen technologischen Schwierigkeiten zu befassen, die damit verbunden sind, die heutige Gesellschaft mit intermittierendem und diffusem Wind und Sonne zu führen oder die heutigen Energieprobleme intensiver verfolgt.

Mein Feed von abonnierten Websites enthielt Artikel über Kupferknappheit, die den Netto-Null-Übergang bis 2050 ausschließen wird , die Menge an Solarmodulen, die für den Übergang benötigt werden, dem deutschen Netto-Null-Übergang geht die Energie aus, und die aktuelle Hitzewelle in Texas belastet die Stromversorgung so sehr, dass Besitzer von Elektroautos gebeten werden, außerhalb der Spitzenzeiten aufzuladen . All diese Probleme entlarven die Behauptung, dass die Klimabedrohung „leicht lösbar“ sei.

Ich war einmal stolz darauf, Mitglied der American Meteorological Society zu sein. Deren o.g. Grundsatzerklärung ist so peinlich, dass ich nicht zugeben möchte, dass ich mit dieser wissenschaftlichen Organisation verbunden war, die etwas so weit von der Realität entferntes veröffentlichen konnte

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Roger Caiazza schreibt über New Yorker Energie- und Umweltthemen bei Pragmatic Environmentalist of New York . Dies stellt seine Meinung dar und nicht die Meinung eines seiner früheren Arbeitgeber oder eines anderen Unternehmens, mit dem er verbunden war.

https://wattsupwiththat.com/2022/07/17/easily-solvable/

Übersetzt durch Andreas Demmig




Grünes Dogma hinter dem Fall Sri Lankas

Michael Shellenberger, 10. Juli 2022

Grüne Fanatiker von Bio-Bauernhöfen sagten, sie wollten das Beste für die 22 Millionen Menschen des Inselstaates vor der Küste Indiens. Doch was ist schief gelaufen?

Wegen Copyrights: Im Link Bilder aus Sri Lanke, auf denen zu sehen ist, dass die Polizei Wasserwerfer einsetzt, um Bauern zu zerstreuen, die am 6. Juli 2022 an einem regierungsfeindlichen Protest teilnahmen und den Rücktritt von Sri Lankas Präsident Gotabaya Rajapaksa forderten.

(Fotos von AFP) (Getty Images) Bild 1: Start der Wasserwerfer  Bild 2 Fortsetzung: Menschen gehen zu Boden

Sri Lanka ist gefallen. Demonstranten drangen in die offiziellen Residenzen des srilankischen Premierministers und Präsidenten ein, die aus Todesangst an unbekannte Orte geflohen sind. Der unmittelbare Grund ist, dass die Nation bankrott ist und unter der schlimmsten Finanzkrise seit Jahrzehnten leidet. Millionen haben Mühe, Lebensmittel, Medikamente und Treibstoff zu kaufen. Energieknappheit und Inflation waren wesentliche Faktoren der Krise. Die Inflation in Sri Lanka lag im Juni bei über 50 % . Die Lebensmittelpreise stiegen um 80 %. Und eine halbe Million Menschen gerieten im letzten Jahr in Armut.

Aber der eigentliche Grund für den Fall Sri Lankas ist, dass seine Führer in den Bann westlicher grüner Eliten geraten sind, die mit ökologischer Landwirtschaft und „ESG“ hausieren gehen, was sich auf Investitionen bezieht, die nach angeblich strengeren Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien getätigt werden. Sri Lanka hat einen nahezu perfekten ESG-Score (98), der höher ist als Schweden (96) oder der Vereinigten Staaten (51).

Natürlich gab es noch andere Faktoren für den Sturz Sri Lankas. Covid-Lockdowns und ein Bombenanschlag im Jahr 2019 schadeten dem Tourismus, einer Branche mit einem Umsatz von 3 bis 5 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Sri Lankas Führer bestanden darauf, China seine Kredite für verschiedene „Belt and Road“-Infrastrukturprojekte zurückzuzahlen, als andere Nationen sich weigerten, dies zu tun. Sri Lanka hat eine riesige Auslandsverschuldung angehäuft. Das Wachstum ist seit 2012 rückläufig . Und höhere Ölpreise bedeuteten, dass die Transportpreise seit Mai um 128 % gestiegen sind.

Aber das größte und wichtigste Problem, das den Sturz Sri Lankas verursachte, war das Verbot chemischer Düngemittel im April 2021. Viele andere Entwicklungsländer mussten sich mit ähnlichen Herausforderungen auseinandersetzen, einschließlich Covid und hoher Auslandsverschuldung, aber die Versorgung ist dort nicht zusammengebrochen. Indonesien hat terroristische Bombenanschläge erlitten, die dem Tourismus schadeten, konnte sich aber wieder erholen und der Tourismus in Sri Lanka erholte sich ab letztem Jahr. Und während das Wirtschaftswachstum nach 2012 zurückging , allerdings von astronomischen Höchstständen um 8 % und 9 % und bis 2020 um 3 % und 4 % über dem Durchschnitt blieb.

Die Zahlen sind schockierend. Ein Drittel der Ackerflächen Sri Lankas lag 2021 aufgrund des Düngemittelverbots brach. Über 90 % der Bauern Sri Lankas hatten Düngemittel verwendet, bevor sie verboten wurden. Nachdem sie verboten wurden, betrugen die Ernteeinbußen erstaunliche 85 %. Die Zahlen sind schockierend. Nach dem Düngemittelverbot sank die Reisproduktion um 20 % und die Preise stiegen in nur sechs Monaten um 50 %. Sri Lanka musste Reis im Wert von 450 Millionen Dollar importieren, obwohl es sich nur wenige Monate zuvor mit Getreide selbst versorgt hatte. Der Preis für Karotten und Tomaten stieg um das Fünffache. Während es in Sri Lanka nur 2 Millionen Bauern gibt, sind 15 Millionen der 22 Millionen Einwohner des Landes direkt oder indirekt von der Landwirtschaft abhängig.

Für kleinere Landwirte war es noch schlimmer. In der Region Rajanganaya, wo die Mehrheit der Bauern nur einen Hektar (2,5 Acres) bewirtschaftet, berichteten Familien von 50 bis 60 % weniger Ernten. „Vor dem Verbot war dies einer der größten Märkte des Landes mit tonnenweise Reis und Gemüse“, sagte ein Bauer Anfang des Jahres. „Aber nach dem Verbot wurde es fast null. Wenn Sie mit den Reismühlen sprechen, haben sie keine Vorräte, weil die Ernte der Menschen so stark zurückgegangen ist. Das Einkommen dieser ganzen Gemeinde ist auf ein extrem niedriges Niveau gesunken.“

Aber die starke Beeinträchtigung der Tee-Ernte war der Schlüssel zu Sri Lankas finanziellem Scheitern. Die Teeproduktion hatte jährlich Exporte in Höhe von 1,3 Milliarden US-Dollar generiert. Teeexporte deckten vor 2021 71 % der Lebensmittelimporte des Landes ab . Dann brachen Teeproduktion und -exporte zwischen November 2021 und Februar 2022 um 18 % ein und erreichten den niedrigsten Stand seit 23 Jahren. Das verheerende Düngemittelverbot der Regierung zerstörte somit die Fähigkeit Sri Lankas, für Lebensmittel, Treibstoff und den Schuldendienst zu bezahlen.

Von diesem Moment an beschleunigte sich die Krise. Ende August 2021 erklärte Präsident Gotabaya Rajapaksa den Ausnahmezustand und versuchte zwei Monate später, den Kurs umzukehren. Aber es war zu spät. „Wir haben nicht genug chemische Düngemittel“, sagte Rajapaksa , „weil wir sie nicht importiert haben. Es herrscht Mangel.“ Im Mai 2022 versäumte es Sri Lanka, 77 Millionen Dollar für die Rückzahlung seiner Auslandsschulden zu zahlen. Es scheint ein kleiner Betrag zu sein, aber die Zahlungsunfähigkeit machte es Sri Lanka schwer, sich Geld zu leihen, und so wertete es seine Währung ab, die Inflation stieg um 30 % und der Regierung ging das Geld aus, das sie brauchte, um Treibstoff, Lebensmittel und Medikamente zu importieren.

Was haben sich Rajapaksa und andere srilankische Führer dabei gedacht? Warum haben sie sich auf ein so radikales Experiment eingelassen?

Michael Schellenberger

https://michaelshellenberger.substack.com/p/green-dogma-behind-fall-of-sri-lanka

 

Ergänzung:

Gotabaya wendet sich wegen dringender Treibstofflieferungen für Sri Lanka an Putin

Meera Srinivasan, The Hindu 07. JULI 2022

…. Der srilankische Präsident hat sich am Mittwoch an seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin gewandt und um dringende Kredite für Treibstoffimporte für den krisengeschüttelten Inselstaat gebeten, während Colombo ein Unterstützungspaket mit dem Internationalen Währungsfonds mit Sitz in Washington aushandelt.

„Ich hatte ein sehr produktives Telefongespräch mit dem Präsidenten von Russland, Wladimir Putin. Während ich ihm für all die Unterstützung dankte, die ihm seine Regierung gewährte, um die Herausforderungen der Vergangenheit zu meistern, bat ich um ein Angebot für Kreditunterstützung, um Treibstoff zu importieren, um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu meistern“, sagte Gotabaya Rajapaksa in einem Tweet.

Sri Lanka ging letzte Woche der Treibstoff aus, woraufhin die Regierung sagte, dass sie den Treibstoffverkauf für zwei Wochen aussetzt, um mit der Situation fertig zu werden. Ein Mitarbeiter des Premierministers hat angedeutet, dass die Lieferungen wahrscheinlich bis zum 22. Juli eintreffen werden. Inzwischen warten bereits Hunderte tagelang zusammen in langen Schlangen an Tankstellen. Colombo hatte zuvor seine Minister nach Katar und Russland entsandt, um Hilfe zu suchen. Die Regierung kämpft um Dollars für wichtige Importe und zählt auf Kreditlinien von einem ihrer bilateralen Partner. Nachdem sich Colombo jedoch im April dieses Jahres für einen präventiven Staatsbankrott entschieden hat, sind globale Ölfirmen weniger bereitwillig mit Krediten.

Indien hat im Rahmen seiner diesjährigen Hilfe in Höhe von 3,5 Milliarden US-Dollar zuvor eine Kreditlinie in Höhe von 500 Millionen US-Dollar für Kraftstoffimporte gewährt, und Sri Lanka hat weitere Kredite beantragt. Es scheint jedoch, dass jede zukünftige Hilfe der meisten bilateralen Partner davon abhängen wird, dass Sri Lanka seine Umschuldungsstrategie festigt und die erweiterte Fondsfazilität des IWF durchkommt.

Längerfristige Planung

Abgesehen von der Suche nach Treibstoffkrediten forderte Rajapaksa Putin auch auf, den Betrieb der nationalen russischen Fluggesellschaft zum Inselstaat wieder aufzunehmen, die nach einem diplomatischen Streit im letzten Monat ausgesetzt worden war. Colombo hielt aufgrund eines Gerichtsbeschlusses in einem Handelsstreit ein russisches Flugzeug fest, was zu einem „entschlossenen Protest“ aus Moskau führte. Das Gericht hob die Anordnung später auf, aber die spätere Entscheidung Russlands, den Betrieb einzustellen, führte zu einer hohen Anzahl von Touristenstornierungen, berichteten lokale Medien.

„Darüber hinaus habe ich demütig eine Anfrage gestellt, den Betrieb von @Aeroflot_World in Sri Lanka wieder aufzunehmen. Wir waren uns einig, dass die Stärkung der bilateralen Beziehungen in Sektoren wie Tourismus, Handel und Kultur von größter Bedeutung ist, um die Freundschaft zwischen unseren beiden Nationen zu stärken“, sagte Herr Rajapaksa im Twitter-Thread.

…. In Sri Lanka hat die Europäische Union zuvor Bedenken bei der Zivilluftfahrtbehörde Sri Lankas über die Zulassung von Aeroflot-Operationen geäußert und Fragen zu ihrer „Lufttüchtigkeit“ angeführt, erfährt The Hindu.

Harte Verhandlungen

In der Zwischenzeit kämpft Sri Lanka damit, auf seinen lähmenden wirtschaftlichen Abschwung zu reagieren. Selbst die laufenden Verhandlungen mit dem IWF erscheinen herausfordernd, so die Äußerungen von Premierminister Ranil Wickremesinghe im Parlament am Dienstag. „Wir nehmen jetzt als bankrottes Land an den Verhandlungen teil. Daher müssen wir uns einer schwierigeren und komplizierteren Situation stellen als bei früheren Verhandlungen

https://www.thehindu.com/news/international/gotabaya-turns-to-putin-for-urgent-fuel-supplies-for-sri-lanka/article65608364.ece

Zusammengestellt und übersetzt

Andreas Demmig

 

Spiegel online titelt:

Staats- und Wirtschaftskrise in Sri Lanka»Das ist eine außerordentliche Geschichte«

In Sri Lanka hat der vom Volk getriebene Protest eine korrupte, mächtige Regierung in die Knie gezwungen. Vorerst. Verfassungsrechtler Gehan Gunatilleke sagt, was in den nächsten Tagen über das Schicksal des Landes entscheidet.

Ein Interview von Laura Höflinger, Colombo, 16.07.2022, 09.06 Uhr

Der Rest ist hinter der Bezahlschranke