IPCC, Konsens, könnte sein – oder auch nicht
Einleitung des Übersetzers
Diese Artikel ist sehr lang und es ist mir schwergefallen, bis zum Ende durchzuhalten
Ich konzentriere mich auf die mir wesentlichen Punkte, Obama ist ein gutes Stichwort und die Auslassung von nicht passenden Studien.
- Menschen sind schuld am Wetter, ähh Klima – dieser „nicht“ Zusammenhang wird von den Profiteuren als wesentlich angesehen und muss daher immer wieder betont werden.
- Durch die Historie zieht sich die Schuld des / der Menschen wie ein roter Faden.
- Angefangen spätestens bei den Majas, Menschenopfer zur Besänftigung der Götter,
- Erfindung der Hexen als Begründung für die kalten und schlechten Jahre der „kleinen Eiszeit“. Und Beseitigung missliebiger Menschen durch Denunzierung und Raub ihrer Habseligkeiten incl. Ablasshandel.
- Wo ist der Unterschied zu den Klimaklebern und des CO2 Ablasshandels?
- Erfindung der Energiewende und Großparty auf Steuergelder an exotischen Orten – mit Privatfliegern, gepanzerte Limousinen – während auf all das der einfache Bürger verzichten soll.
Bilden Sie sich bitte selbst Ihre Meinung, den detaillierten Beitrag finden Sie unter u.g. Link
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WUWT, Gastautor Jules de Wart, 11.09.2025
Krise oder Schwindel?
Liegt das wissenschaftliche Vertrauen in den Klimawandel bei über 99 % oder unter 1 %? Und ist der IPCC seiner eigenen Schlussfolgerung wirklich sicher? Auf den ersten Blick mögen diese Fragen trivial und sinnlos erscheinen, ja sogar etwas peinlich. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass nur 0,6 % der begutachteten wissenschaftlichen Arbeiten die zentrale Position des IPCC explizit unterstützen – nämlich, dass ein Konsens darüber besteht, dass menschliche Aktivitäten, insbesondere der Ausstoß von Treibhausgasen, die Hauptursache der jüngsten globalen Erwärmung sind. Zwar herrscht ein allgemeiner Konsens darüber, dass der Mensch das Klima beeinflusst, aber nur in einem explizit nicht quantifizierten Sinne und vermutlich eher in geringem Maße. Und das ist etwas ganz anderes.
… Sie werden das wahrscheinlich nicht sofort glauben. Lesen Sie daher bitte den folgenden Artikel. Er basiert größtenteils auf den Absätzen 1 und 3 aus Kapitel 3 meines Buches „Krise oder Schwindel? “. Das Buch ist als Printausgabe bei Bookbaby und als E-Book bei Amazon erschienen . Eine frühere Version dieses Artikels wurde auf der niederländischen Website „Climategate“ veröffentlicht.
Konsens, Wahrscheinlichkeit und Vertrauen
- Ein Konsens von 97 % oder mehr?
Am 16. Mai 2013 twitterte US-Präsident Obama: „97 % der Wissenschaftler sind sich einig: Der Klimawandel ist real, menschengemacht und gefährlich.“
… Es ist schwer vorstellbar, dass Obama oder einer seiner engsten Berater an jenem Maitag nichts Besseres zu tun hatte, als aus Langeweile die Ausgabe der „Environmental Research Letters“ vom Vortag zur Hand nahm und spontan beschloss, dass dieser bis dahin völlig unbekannten Autor die Unterstützung des Präsidenten verdiente. Obama hatte seine Gründe. Fast die Hälfte der amerikanischen Bevölkerung hatte zu diesem Zeitpunkt noch keine Meinung zum Klimawandel, und auch die Wissenschaftler waren uneins. Dies konnte sowohl die Verhandlungen über das neue Pariser Abkommen, das Obama unbedingt unterzeichnen wollte, als auch die Chancen eines demokratischen Kandidaten bei den anstehenden Präsidentschaftswahlen beeinträchtigen. Die Unterstützung einer Studie, die scheinbar belegte, dass praktisch alle Wissenschaftler dem IPCC-Konsens zustimmten, erschien daher als hervorragende Chance – falls es denn überhaupt eine Chance war. Ab Mai 2013 war keine Klimadiskussion mehr dieselbe. Jeder Skeptiker oder Leugner, der es noch wagte, den Mund aufzumachen, konnte mit dem 97%-Argument konfrontiert und widerlegt werden. Der Tweet wurde zu einem der grundlegenden Texte des „Konsenses“ zum Klimawandel.
2013 benötigten die Klimaalarmisten dringend wissenschaftliche Unterstützung. Doch es waren immer dieselben Argumente, und die Temperaturen stiegen einfach nicht. Trotz der vielen Milliarden, die für die Klimaforschung ausgegeben wurden (Weart, 2008), größtenteils für alarmistische Studien, gibt es bis heute keine direkten Beweise für die Treibhausgastheorie. Viele Amerikaner glauben [immer noch] nicht an den Klimawandel.
Die alarmistische Szene beschloss, sich auf den „Konsens“ zu konzentrieren.
Wie oft mag es vorgekommen sein, dass so viele Akademien der Wissenschaften einer relativ neuen Theorie zustimmten, die weder bewiesen noch experimentell überprüft worden war, und Kritik daran faktisch unterbanden? Das war keine Wissenschaft. Das war Politik. Und sie kam von ganz oben.
… Wie bereits erwähnt, ist die mit Abstand meistzitierte und einflussreichste Konsensstudie die von John Cook et al . aus dem Jahr 2013. Sie untersuchten 11.944 Artikel von 29.083 Autoren. Cook kam zu dem Schluss, dass in den Abstracts – den kurzen Zusammenfassungen – ein 97%iger Konsens über die Existenz der vom Menschen verursachten Erderwärmung besteht. Er stellte fest, dass die Anzahl der Artikel, die die anthropogene globale Erwärmung (AGW) explizit oder implizit ablehnen, einen verschwindend geringen Anteil der veröffentlichten Literatur ausmacht.
„Es ist unfassbar, dass eine Fachzeitschrift einen Artikel veröffentlichen kann, der einen 97%igen Konsens zum Klimawandel feststellt, wenn aus den eigenen Zahlen des Autors hervorgeht, dass der tatsächliche Konsens unter 1 % liegt.“ (Legates, 2015)
Wie ist das möglich?
Im März 2012 durchsuchten John Cook und ein kleines Team die ISI Web of Science mit den Suchbegriffen „globale Erwärmung“ und „globaler Klimawandel“. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich von 1991 bis 2011. Die Suche ergab 12.465 Artikel, von denen 12.418 eine Zusammenfassung enthielten. Cook et al. arbeiteten ausschließlich mit den Zusammenfassungen. …
Kategorie 1. Die Zuordnung zu Kategorie 1 erfolgte, wenn sich aus dem Abstract ableiten ließ, dass die Autoren der Aussage „ Der Mensch ist die Hauptursache der jüngsten globalen Erwärmung “ (IPCC AR 4 und später auch AR 5 und AR 6) ausdrücklich zustimmten.
Kategorie 2 : Explizite Unterstützung der Theorie der anthropogenen Erwärmung ohne weitere Quantifizierung: „ Der Mensch verursacht die globale Erwärmung “, aber wir wissen nicht, in welchem Ausmaß.
Kategorie 3 : Impliziert, dass der Mensch die globale Erwärmung verursacht, ohne ihn explizit als Ursache zu benennen.
Kategorie 4 (mit Abstand die größte Kategorie): Abstracts, die laut Cook keine Position zur Erwärmung einnahmen.
Kategorie 5 : Implizite Ablehnung der Theorie der anthropogenen Erwärmung.
Kategorie 6 : Explizite Ablehnung ohne Quantifizierung.
Kategorie 7 : Explizite Ablehnung mit Quantifizierung.
Cook veröffentlichte in seinem Artikel die zugrundeliegenden Daten seiner Forschung nicht. Sie lassen sich jedoch mit einigem Aufwand in den verschiedenen Anhängen finden.
Aufgeteilt in die 7 Kategorien ergaben sich folgende Ergebnisse:
Kategorie 1: 65 Treffer
Kategorie 2: 934 Treffer
Kategorie 3: 2.931 Treffer
Kategorie 4: 8.261 Treffer
Die Kategorien 5, 6 und 7 verzeichneten 53, 15 bzw. 10 Treffer.
Für John Cook muss das Ergebnis äußerst enttäuschend gewesen sein. Allein die Wahl der Kategorie 1 impliziert, dass der Mensch eine Hauptursache der globalen Erwärmung ist und stützt die Position des IPCC zur Klimawissenschaft. Lediglich 65 Studien konnten gefunden werden, die seine Kategorie 1 belegten! Das sind nur 65 von 11.944, also gerade einmal 0,6 %: „weit unter 1 %“ (Legates, 2015). Nicht die erhofften 95 %.
Cooks Studie widerlegte eindeutig den „wissenschaftlichen Konsens“ und lieferte keinerlei Unterstützung für die IPCC-Hypothese, wie sie in den Sachstandsberichten 4 und 5 (weniger als ein Jahr später veröffentlicht, aber konzeptionell bereits verfügbar) formuliert war. Es war definitiv nicht das Ergebnis, das die Politik (mit Obama selbst) und die Nationalen Akademien erwartet hatten.
Was ist zu tun?
.. Durch die Vertauschung von Definitionen nutzte Cook eine offene Tür (der Mensch hat einen gewissen Einfluss auf das Klima) und suggerierte damit einen zwar relevanten, aber völlig falschen Konsens mit den IPCC-Ansichten und einem vermeintlichen wissenschaftlichen Konsens. Es ist unfassbar, dass er damit so leicht davongekommen ist. Wie viele Menschen hätten seinen Artikel ernsthaft gelesen? Wie viele haben ihn gelesen und beschlossen, nicht darauf zu reagieren?
Wie lässt sich eigentlich die Einteilung in die Kategorien 1, 2 und 3 ermitteln? Das ist gar nicht so einfach. Im Artikel selbst wird sie nicht erwähnt. In der beigefügten statistischen Analyse sind zwar die Zahlen für die Kategorien 2 und 3 aufgeführt, die Daten für Kategorie 1 fehlen jedoch. Man muss tatsächlich alle 12.000 im Datensatz zitierten Artikel durchgehen, um Wähler der Kategorie 1 zu finden! Ich habe es getan. Tatsächlich sind es nur 65! (Übrigens: KI hat es deutlich vereinfacht. Mit den richtigen Fragen erhält man alle Daten in wenigen Minuten.)
…. Es gab und gibt keinen Konsens (schon gar nicht von 97 %) mit den im vierten Sachstandsbericht (AR 4) (und später im fünften und sechsten Sachstandsbericht (AR 5 und AR 6)) veröffentlichten IPCC-Positionen. Dieser Konsens war weitaus geringer als von Cook dargestellt. Dennoch wurde Cooks Studie zur meistzitierten und einflussreichsten Publikation zum Thema Konsens in der Klimaforschung. Legates [skeptischer] Artikel wurde ignoriert, er selbst wurde entlassen.
Dennoch halte ich Cooks Studie für sehr relevant und wichtig. Cook zeigt deutlich, dass es im Zeitraum von 1991 bis 2011 in der wissenschaftlichen Literatur praktisch keine Unterstützung für seine Kategorie 1 gab: „Der Mensch ist die Hauptursache der jüngsten globalen Erwärmung.“ D.h. Es gab keine Unterstützung für den IPCC-Konsens!
Doch wie sah der Konsens nach 2011 aus? Im Oktober 2021 veröffentlichte Environmental Research Letters einen Folgeartikel von Mark Lynas, einem weiteren überzeugten Klimaalarmisten. Der Titel lautete: „Über 99 % Konsens über den vom Menschen verursachten Klimawandel in der begutachteten wissenschaftlichen Literatur.“ (M. Lynas, 2021). Er wiederholt Cooks (2013) Forschung, diesmal jedoch für den Zeitraum von 2012 bis 2021. Mit nahezu denselben Suchbegriffen wie Cook findet er 88.125 Artikel zum Thema „Klimawandel“. Lynas hält diese Zahl zu Recht für unbrauchbar und verwendet eine repräsentative Stichprobe von 3.000 Abstracts.
Es ist ein einfühlsam geschriebener Artikel. Anders als Cook geht er sehr offen mit seinen Ergebnissen um. Auch zur Anzahl der Wähler in Kategorie 1: Es waren nur 19 von 3000! Das entspricht etwa 0,6 %!
Lynas verwendet praktisch dieselben 7 Kategorien wie Cook im Jahr 2013 und erzielt die gleichen Ergebnisse.
Seine Kategorie 1 ist eine explizite Unterstützung für die These, dass … „Menschliches Handeln ist die Hauptursache der jüngsten Erwärmung.“ 19 [gefundene Übereinstimmungen]
Die Kategorien 2 und 3 beziehen sich auf „einen gewissen menschlichen Einfluss“ 873
Kategorie 4 ohne Position 2104
Kategorie 5, 6, 7: Menschlicher Einfluss verneint 4
Auch hier zeigt sich, dass die überwiegende Mehrheit der Abstracts (fast 70 %) keine Aussage zum menschlichen Einfluss auf das Klima enthält. … Die Übereinstimmung mit den IPCC-Schlussfolgerungen liegt nicht bei 99,6 %, sondern unter 0,6 %!
… Das bedeutet, dass es in den letzten 30 Jahren keinerlei Übereinstimmung zwischen den Meinungen aktiv publizierender Klimaforscher in Fachzeitschriften und dem IPCC-Konsens gab. Im Gegenteil: Der Anteil der Abstracts, die die IPCC-Schlussfolgerungen explizit stützten, liegt zwischen 0,6 % und 2 %. Natürlich ist dies ein heikles Thema, und Klimaalarmisten versuchen nur allzu gern, es zu ignorieren.

Abbildung 1. Nur 19 von 2.718 Artikeln (0,6 %) unterstützen den IPCC-Konsens. (M. Lynas, 2021)
Die oben genannten Schlussfolgerungen wurden in der wissenschaftlichen Literatur nicht formell angefochten, aber es gab natürlich viele unterschiedliche Meinungen.
Wir sollten einen politischen Konsens nicht mit einem wissenschaftlichen Konsens verwechseln. Das gesellschaftliche Verständnis – geprägt von Medienberichten und politischer Rhetorik – vereinfacht oder übertreibt oft die wissenschaftlichen Erkenntnisse und macht aus komplexen Unsicherheiten moralische oder ideologische Positionen. Im Gegensatz dazu war die tatsächliche wissenschaftliche Unterstützung für den IPCC-Konsens, die in den letzten 30 Jahren in Fachzeitschriften mit Peer-Review-Verfahren veröffentlicht wurde, bemerkenswert gering.
Wahrscheinlichkeit und Vertrauen in die IPCC-Berichte
Seit der Gründung des IPCC im Jahr 1988 wurden etwa sechs Sachstandsberichte und zahlreiche Sonderberichte veröffentlicht. Die darin enthaltene Kernaussage, wie sie in den Zusammenfassungen für politische Entscheidungsträger dargestellt wird, war weitgehend einheitlich. Dennoch gab es stets Meinungsverschiedenheiten, auch innerhalb des IPCC selbst. [Wie sich an den Berichten der verschiedenen Fachgruppen innerhalb des IPCCs zeigt]
Das zeigt sich an dem geringen Vertrauen, das der IPCC in seine eigenen Ansichten zu haben scheint. Der IPCC spricht nie von „Beweisen“. Fast immer spricht er von „Evidenz“, von Indizien.
Der IPCC weist in vielen seiner Aussagen auf Unsicherheitsmargen hin. Dafür wird er oft gelobt, und meiner Ansicht nach zu Recht.
… Darüber hinaus verwendet der IPCC den Begriff „Konfidenz “; damit ist der Grad an Vertrauen gemeint, den die Forschenden in die Richtigkeit ihrer eigenen Schlussfolgerungen haben. Der Begriff wurde im vierten Sachstandsbericht (AR4) eingeführt und danach zunehmend häufiger verwendet. Im neuen sechsten Sachstandsbericht (AR6) wird lediglich die „Konfidenz“ erwähnt. (Terje & Renn 2015).

„Konfidenz“ in die IPCC-Berichte AR5 / AR6 (Coren 2021)
- Sehr hohes Vertrauen 6 / 6
- Hohes Vertrauen 36 / 56
- Mittleres Vertrauen 37 / 32
- Geringes Vertrauen 20 / 6
…Wir müssen daher schlussfolgern, dass der IPCC seinen „politischen Entscheidungsträgern“ ein bemerkenswert niedriges Maß an Vertrauen zusichert – deutlich niedriger als üblicherweise für wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen erforderlich. Wir müssen außerdem feststellen, dass es den politischen Entscheidungsträgern gleichgültig war.
… Äußerlich wirken sie [die Berichte] wissenschaftlich, sind es aber nicht; es fehlt der Wille, die Wahrheit zu finden und zu kommunizieren.
Ich denke, vielen Wissenschaftlern, darunter auch zahlreichen Alarmisten, ist dies bewusst. Skeptische Forscher messen der Fülle an alarmistischer Literatur und detaillierten Berichten wenig Bedeutung bei. Manche sehen diese Fülle vor allem als Nebelkerze, als Schleier, der den Blick auf das große Ganze verhüllt. Es herrscht eine Vertrauenskrise; ein Problem, das bereits früher angesprochen wurde. Offenbar gibt es innerhalb des IPCC selbst immer deutlich mehr Zweifel an den eigenen Ansichten als in der alarmistischen Außenwelt. Leider hat der IPCC dies nie klar kommuniziert, und die internationale Politik (UNFCCC) hat dies entweder nicht zur Kenntnis genommen oder sich nicht darum gekümmert.
https://wattsupwiththat.com/2025/11/09/consensus-likelyhood-and-confidence/