Verschiebt der Klimawandel Europas Hochwässer dramatisch?

Die Hochwasser in Europa kommen scheinbar nicht mehr pünktlich, wie im Kalender angegeben

TU Wien, Pressemeldung: [6] Der Klimawandel verschiebt Europas Hochwässer
Ein Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und Hochwässern ist nun erstmals klar belegt. Eine von der TU Wien geleitete Studie zeigt: Der Zeitpunkt der Hochwässer verschiebt sich dramatisch.
… In einem internationalen Großprojekt, geleitet vom Hochwasserexperten Prof. Günter Blöschl von der TU Wien, wurden nun Datensätze aus 50 Jahren von über 4000 hydrometrischen Stationen aus 38 europäischen Ländern gesammelt und ausgewertet. Das Ergebnis: Der Klimawandel hat tatsächlich einen deutlichen Einfluss auf Hochwasserereignisse. Erkennen lässt sich das am besten daran, dass sich das Auftreten der Hochwässer über die Jahre zeitlich verschiebt. Je nach Ursache der Hochwasserereignisse treten sie in manchen Regionen immer früher auf, in anderen immer später …

Es lohnt sich, die Studie zu sichten, da sie (wieder) eines der typischen Beispiele ist, wie aus im Kern unbrauchbaren Daten durch statistische Kunstkniffe Abweichungen „generiert“ werden und das unspektakuläre Ergebnis dann medial aufgebauscht vermittelt wird.

 

Die Hochwasserpegel wurden bisher nicht höher und die Starkniederschläge ebenfalls nicht schlimmer

Wie unlängst in einer kleinen Sichtung anhand 100-jähriger Niederschlagsreihen gezeigt wurde, sind die Starkniederschlags-Streuungen unglaublich hoch. Es ist so „schlimm“, dass ist nicht einmal nach 100 Jahren sichere Trends belegbar sind. Vor allem jedoch: Eine Korrelation mit der steigenden Temperatur oder dem CO2-Eintrag zeigt sich definitiv nicht [4].

Zur Erinnerung dazu Niederschlags-Verläufe [4] einer von Starkniederschlag oft betroffenen Gegend: Einmal die Tageswerte und dazu die 7-Tageswerte, wie sie in der Studie [6] [7] ausgewertet wurden. Farblich hinterlegt ist das Jahr 1960, mit dem die Auswertungen der Studie beginnen.

Bild 1 Tagesniederschlag Annaburg (DWD-Station 170) von 1901 – 2017

Bild 2  7-Tages-Niederschlag Annaburg (DWD-Station 170) von 1901 – 2017

 

Historische Flutpegel sind verblüffend oft erheblich höher, als die seit dem „Klimawandel“. Es wird noch viele, viele Jahrzehnte dauern (falls es überhaupt so weit kommt), bis solche überhaupt wieder erreicht werden, von einer Erhöhung dann noch gar nicht zu reden.
Der Pegel des Mains (aber auch viele andere) sind dafür ein beredtes Beispiel. Im Jahr 2013 wurde in Würzburg das Afrikafestival überschwemmt, weil die Stadt der Veranstaltung ein Überflutungsgebiet zugewiesen hatte und musste abgebrochen werden. Zeitungen schrieben damals dazu, es wäre eine sichtbare Auswirkung des Klimawandels. Der Autor sagt anhand von Bild 3 dazu, es war eine sichtbare Auswirkung von Dummheit des städtischen Planungsamtes. Das städtische Amt, welches die Fläche zugewiesen hatte, hielt sich mit Äußerungen zurück.

Bild 3 Hochwassermarken des Mains bei Würzburg seit dem Mittelalter bis 2013 (Grafik vom Autor anhand der Hochwassermarken-Angaben erstellt)

Bild 4 Hochwassermarken Neckarsteinach vor dem Bistro „Stadtgarten“ Quelle: Historische Hochwassermarken

Bild 5 Hochwassermarken in Frankfurt a. M. Quelle: Historische Hochwassermarken

Bild 6 Elbe, Fließmengen seit 1850. Wert der Flut 2002 von 4.700 m3 nach vom Autor nach den Angaben in der Studie ergänzt. Quelle: MUDELSEE ET AL.: EXTREME FLOODS IN CENTRAL EUROPE

Das ist nicht nur in und um Deutschland herum so, sondern zum Beispiel auch in Schweden:
[9] … The results show that the changes in annual maximum daily flows in Sweden oscillate between dry and wet periods but exhibit no significant trend over the past 100 years.

 

Es muss aber doch ein (negativer) Klimawandeleinfluss zu finden sein

Den schlimmen Einfluss des Klimawandels zeigende „Belege“ müssen aber her. Und da es die Höhe und die Häufigkeit der Hochwasser nicht hergeben, muss es eben deren zeitliche Verschiebung sein. Scheinbar konnte man sich früher auf die Pünktlichkeit der Hochwässer verlassen und diese Pünktlichkeit scheint der Klimawandel nun „zerstört“ zu haben.
Damit der Nachweis gelang, wurde ein enormer (geförderter) Aufwand betrieben.

 

Jahrelange, mühevolle Arbeit, um zu erkennen, dass wenn der Schnee früher schmilzt, das Schmelzwasser auch früher im Flachland ankommt

Die durchführende TU Wien meldete stolz die (Klimawandel-negativen) Ergebnisse.
TU Wien, Pressemeldung: [6] … So wurden in jahrelanger, mühevoller Arbeit Hochwasserdaten aus ganz Europa zusammengesammelt, aufbereitet und mit Hilfe von Modellrechnungen analysiert. Dabei zeigte sich tatsächlich, dass sich die Hochwässer in Europa in den letzten 50 Jahren zeitlich ganz deutlich verschoben haben:
„Im Nordosten Europas, in Schweden, Finnland und im Baltikum kommen die Hochwässer heute um einen Monat früher als in den 60er und 70er Jahren. Damals traten sie durchschnittlich im April auf, heute im März“
, sagt Günter Blöschl. „Das liegt daran, dass der Schnee heute bereits früher schmilzt als damals.“ In England und Norddeutschland hingegen kommt das Hochwasser heute um etwa zwei Wochen später als damals .. An den Atlantikküsten Westeuropas führt der Klimawandel dazu, dass früher im Jahr das Maximum an Bodenfeuchte erreicht ist, und in Teilen der Mittelmeerküste führt die Erwärmung des Mittelmeers dazu, dass die Hochwasserereignisse immer später auftreten.

Diese Erkenntnis hat etwas an sich. Nun wissen von durch Schneeschmelzen-Hochwasser Betroffene endlich, warum solche früher auftreten.
Allerdings soll es doch weniger Schnee haben, so dass dadurch einmal die Ereignisse selbst und auch deren Höhe zurückgehen müssen. Und früher gab es viele besonders schlimme Schmelz-Hochwasser durch Eisstau im Fluss. Diese sind durch die Erwärmung (und veränderte Fließgeschwindigkeiten) fast völlig verschwunden. Alles Einflüsse, welche in der Studie keine Berücksichtigung finden, da sie weitgehend vor dem Untersuchungszeitraum lagen.

 

Ein Fleckerlteppich an differierenden Trends

So man will, lässt sich zu allem und überall ein kurzfristiger Trend als Korrelation berechnen und statistisch belegen, was ja auch Anlass für viele Witze ist. Warum soll das bei Hochwässern nicht so sein. Wenn man es, wie in der Studie [7] durchgeführt, kommen auch bei Hochwässern Trendrichtungen heraus, allerdings regional verteilt sehr unterschiedliche. Bild 7 aus der Studie zeigt diese: Blau: positive Zeitverschiebung (später), Braun: negative Zeitverschiebung (früher). Daraus kann man sich heraussuchen, welchen Trend man in Europa gerne möchte.

Bild 7 [7] Supplement, Fig. S3 (Teilbild) 7-day maximum precipitation (1960-2010), trend in timing; red indicates earlier precipitation, blue later precipitation (days per decade) (B).

 

Um den Trend-Fleckerlteppich zu beschönigen, wurden die „Trends“ etwas anders „eingefärbt“ (Bild 8) und von kleineren, leidlich „trendigen“ Regionsbereichen (den von Vierecken umschlossenen) Trendbilder erstellt (Bild 9).

Bild 8 [7] Supplement, Fig. S2 (Ausschnitt) Observed trends in flood timing 1960-2010, at individual hydrometric stations (points, n=3184) and interpolated trends (background pattern). Rectangles show selected subregions that were subject to a detailed regional analysis (Fig. 2).

So richtig „trendig“ sind aber selbst diese Regionen nicht. Stellt man sich die Unsicherheitsbereiche, welche (bestimmt nicht zufällig) nur mit +-0,5 Sigma (weniger Aussagekraft als ein Münzwurf) schraffiert wurden, mit den sonst üblichen, mindestens +-2 Sigma (95 %), eher sogar +-2,5 Sigma (99 %) vor, bleibt von einer „Trendsicherheit“ praktisch nichts mehr übrig.

Bild 8-2 [7] Fig. 2 Long-term temporal evolution of timing of floods and their drivers for six hotspots in Europe.
(A) Southern Sweden; (B) Baltics; (C) southwestern Norway; (D) southern England; (E) northwestern Iberia; (F) Adriatic coast. Solid lines show median timing over the entire hotspot; shaded bands indicate variability of timing within the year (±0.5 circular standard deviations). Green, timing of observed floods; purple, 7-day maximum precipitation; orange, snowmelt indicator; blue, timing of modeled maximum soil moisture. All data were subjected to a 10-year moving average filter. Vertical axes show month of the year (June to May).

 

Starkregenereignisse streuen ohne Klimawandel-Trend

Damit Überschwemmungen auftreten, muss es stark regnen. Als Starkregen gelten >30 mm Wassersäule pro Tag, also 30 Liter / m2. In [4] wurden anhand von Beispielen die extremen Streuungen von Starkregenereignissen gezeigt, anbei daraus (und zusätzliche) Darstellungen.
Im folgenden Bild ist die zeitliche Lage der Tage (Tag im Jahr), an denen Starkregen an der Messstation Annaburg auftrat. Es zeigt sich eine Zeit-Spanne von ca. 200 Tagen. Ein Trend ist nicht erkennbar und wäre bei der hohen Streuung auch aus dem über 100-jährigen Verlauf nicht signifikant zu ermitteln.


Bild 9 DWD-Messstation Annaburg, Sachsen-Anhalt (ID 170), Tag des Auftretens eines Starkregenereignisses von 1901 – 2017

Wenn man auf drei Tage Starkregen hintereinander verdichtet, werden die Ereignisse natürlich weniger. Jetzt könnte man im Verlauf von über 100 Jahren einen ganz schwachen Trend sehen. Ob dieser signifikant ist, bleibt fraglich.

Bild 10 DWD-Messstation Annaburg (ID 1176), Tag des Auftretens eines Starkregenereignisses von 1901 – 2017

 

Während die Messstation Annaburg so etwas wie einen Jahreszeiten-Bezug aufweist, zeigt eine Messstation in Württemberg, wie Teile dieses Bundeslandes von Starkregenereignissen geradezu malträtiert werden.

Bild 11 DWD-Messstation Eisenbach, Baden-Württemberg (ID 1176), Tag des Auftretens eines Starkregenereignisses von 1901 – 2017

Verdichtet man die Ereignisse ebenfalls und nimmt wieder nur die, wenn es drei Tage lang ununterbrochen Starkregen gab, ändert sich zwar die Anzahl, aber nicht die zeitliche Auftretenswahrscheinlichkeit über das gesamte Jahr. In Verbindung mit dem Bild 13, welches die 4-Tage-Starkregen-Ereignisse zeigt, wird klar, dass es keinen Trend, sondern ein chaotisches Verhalten gibt.

Bild 12 DWD-Messstation Eisenbach, Baden-Württemberg (ID 1176). Ereignistage von 3 Tagen hintereinander auftretendem Starkregen zwischen 1901 – 2017

 

Bild 13 DWD-Messstation Eisenbach, Baden-Württemberg (ID 1176), Ereignistage von 4 Tagen hintereinander auftretendem Starkregen zwischen 1901 – 2017

 

So hat es auch ein Redakteur DER WELT einmal erkannt und in einem Artikel beschrieben.
ZEIT ONLINE: … Die Grafik zeigt alle Starkregen-Ereignisse seit 1960; jeder der 44.005 Punkte ist eine solche Messung. Einen Trend kann man daraus nicht ablesen. Es gab weder häufiger noch seltener Starkregen in den vergangenen fünfeinhalb Jahrzehnten.
… Könnte alles nur Zufall sein? Könnte es. Statistisch wird man das erst nachweisen können, wenn man bessere Daten – etwa aus den Satellitenaufnahmen – über einen sehr langen Zeitraum auswertet. Und damit meinen Klimaforscher Jahrhunderte …

Bild 14 Deutschland, alle Starkregenereignisse seit 1960 – ca. 2015. Quelle: ZEIT ONLINE, 3. Juni 2016: Was ist starker Regen

 

Was der Autor in DER WELT schrieb, klingt zu vernünftig und widerspricht auch der Doktrin. Deshalb durfte es so natürlich nicht stehen bleiben. Mit einer Dialektik, welche mittelalterlichen Scholastikern zur Ehre gereicht hätte, wurde das Manko gerade gebogen, indem erklärt wird, dass gerade, weil man es nicht belegen kann, es ein Beleg wird, indem man sich darüber eben einigt:
ZEIT ONLINE: … Meteorologe Becker …  „Der fehlende Messnachweis eines Ereignisses stellt keinen sicheren Beweis für die Abwesenheit des Ereignisses oder Trends dar. Außerdem lägen aus der Zeit zu Beginn der Industrialisierung nicht so gute und umfassende Daten vor.
Der Zeitraum, seit dem es Wetteraufzeichnungen gibt, ist einfach zu kurz, um diesen Zusammenhang zu beweisen, sagt auch der DWD selbst. Trotzdem sind sich die meisten Meteorologen einig, dass die globale Erwärmung zu mehr extremen Wetterereignissen und damit auch zu häufigerem und intensiverem Starkregen führt. Und zwar auch in Deutschland.

 

Warum untersucht die Studie nur sieben Tage-Ereignisse?

In der Studie wird eine Flut erst nach 7 Tagen mit starkem Niederschlag angenommen. Gerade die jüngeren Überflutungsereignisse in Deutschland, bei denen viele kleinere Flüsse und Bäche über die Ufer traten und in Städten und Dörfern massivste Schäden anrichteten, geschahen aber spätestens mit dem zweiten Starkregentag.
Doch ist offensichtlich, warum nur die Ereignisse über viele Tage verwendet werden konnten. Wie die Bilder 10, 12, 13 zeigen, kommt man erst dann zu „auswertbaren“ Häufigkeitsbildern.

Dass diese Einschränkung rein „ergebnisorientiert“ und nicht „problemorientiert“ begründet ist, zeigt ein gerade erschienener Artikel sehr schön. Die jüngeren Flutschäden wurden vorwiegend durch kurzfristige Starkniederschläge verursacht:
Bayerische Staatszeitung BSZ, 18.07.2017: Weniger Schäden durch Naturkatastrophen Im ersten Halbjahr ging es auf dem Planeten vergleichsweise ruhig zu, … Hochwasserschäden haben stark abgenommen.
„So haben etwa die Hochwasserschäden an Flüssen stark abgenommen. Das liegt an verbessertem Hochwasserschutz.“ Auf der anderen Seite gebe es einen signifikanten Anstieg der Schäden durch Gewitterereignisse. „Gegen Gewitter kann man sich nicht so gut schützen wie gegen Flussüberschwemmungen, gegen materielle Schäden durch starke Tornados kann man eigentlich gar nichts tun“, sagte Höppe.
In Deutschland hätten Ereignisse wie die schweren Gewitter in Braunsbach und Simbach 2016 und zuletzt in Berlin und Umland hohe Schäden verursacht. „Für diese Entwicklung gibt es auch eine Erklärung, nämlich den Anstieg des Feuchtegehalts der Erdatmosphäre. Das ist ein klares Anzeichen des Klimawandels.“

Auch zeigt der Artikel auf, dass Herr Höppe hier bewusst (er weiß es als Fachmann ganz sicher besser) den leider gängigen Unsinn: Mehr Wärme = mehr Starkregen, erzählt. Denn die Starkregen von Simbach, Braunsbach und diesem Juli (wozu das in Berlin zählt), ereigneten sich nach kühlen Tagen und taugen keinesfalls als „Anzeichen des Klimawandels“, wie der Autor extra nachgeprüft und in mehreren EIKE-Artikeln dazu berichtet hat [4] [10] [11].

 

In der ersehnten, vorindustriellen Zeit war es nicht besser

Die Studie behauptet, mit einer Trendanalyse, beginnend im Jahr 1960 könnte man bei durch Niederschläge initiierten Ereignissen signifikante Trends ermitteln. Wie das (außer bei Schneeschmelze-bedingten Ereignissen) gelingen soll, bleibt dem Autor ein Rätsel. Zudem bliebe dann immer noch die Frage offen, ob es solche Trends nicht auch schon früher gab (was in der Studie nicht untersucht wurde), und sie damit (falls sie vorhanden wären) überhaupt Klimawandel-bedingt sein müssen.
Denn natürlich schwankten die Ereigniszeiten auch früher beträchtlich, (Bilder 3 … 6) und als Beispiel:
Dionysius-Kirche in Asselt, 5 km nördlich von Roermond (NL). Datum der Hochwasserereignisse, in bezüglich der Pegelhöhe absteigender Reihenfolge:
2.1.1926; 13.1.1995; 24.12.1993; 14.12.1880; 16.1.1920; 2.2.1981; 16.10.1924; 15.2.1984; 14.1.1992; 23.7.1980; 26.7.1879.
Die Ereignis-Spanne reicht vom Oktober über den Winter bis zum Juli, also über mehr als ein halbes Jahr.

 

Wenn man nicht genau weiß, zu welchem Datum das nächste Hochwasser kommt, kann man doch nicht planen

Wie die Menschheit die vielen Jahrtausende bis zur heutigen Zeit überleben konnte, wird immer mehr zum Rätsel. Man könnte gerade meinen, es gab vor dem Klimawandel nur stabiles, streng nach dem Kalender verlaufendes Wetter und Regen und Sonnenschein erschienen immer pünktlich. Weil dies (angeblich) wegen des Klimawandels nicht mehr so sein soll, hat der moderne Mensch – beziehungsweise die GRÜNEN, denen alles (von ihnen) Ungeplante ein Gräuel ist – nun jedoch massive Probleme.
Studie: [7] … If the trends in flood timing continue, considerable economic and environmental consequences may arise, because societies and ecosystems have adapted to the average within-year timing of floods. Later winter floods in catchments around the North Sea, for example, would lead to softer ground for spring farming operations, higher soil compaction, enhanced erosion, and direct crop damage, thereby reducing agricultural productivity. Spring floods occurring earlier in the season in northeastern Europe may limit the replenishment of reservoirs if managers expect later floods that never arrive, with substantial reductions in water supply, irrigation, and hydropower generation. Our flood timing observations at the continental scale also enable the identification of a clear climate change signal that could not be obtained by earlier studies based on flood magnitude data

Extrakt: … Wenn sich die Trends der zeitlichen Verschieben der Fluten fortsetzen, können erhebliche ökonomische und ökologische Konsequenzen entstehen, weil sich Gesellschaften und Ökosysteme an den durchschnittlichen Jahreszeitplan der Überschwemmungen angepasst haben.

 

Das zeitliche Auftreten in Deutschland schwankt innerhalb weniger Jahrzehnte um 100 … 200 … 360 Tage. Ausgesuchte Gegenden in Europa schwanken innerhalb von 50 Jahren um – 65 … + 45 Tage, ein dramatisches Ergebnis?

Studie: [7]: … Our data show a clear shift in the timing of floods in Europe during the past 50 years (Fig. 1). The regionally interpolated trend patterns shown in Fig. 1 range from –13 days per decade toward earlier floods to +9 days toward later floods, which translates into total shifts of –65 and +45 days, respectively, of linear trends over the entire 50-year period

Durch die selektive Zeitauswahl der Studie konnten über Europa Trends „berechnet“ werden und diese werden als „dramatisch“ dargestellt.

Betrachtet man das Thema etwas globaler und bezieht auch andere Ereigniszeiten mit ein, verschwindet das Ergebnis in den Streuungen, wie es in der Studie auch im Ansatz gelistet ist:
Studie: [7] … where 81% of the stations show a shift toward earlier floods (50% of the stations by more than –8 days per 50 years) …
… there is a shift toward later floods (50% of the stations by more than +5 days per 50 years) …

 

Wie formulierte es der für die Schadenstatistik Verantwortliche von Munich Re so herrlich:
BSZ, 18.07.2017: … Skeptiker des Klimawandels führen als Argument häufig ins Feld, die Schäden durch Naturkatastrophen seien nicht gestiegen. …
Höppe tritt dem entgegen: … „Wenn man sämtliche Naturkatastrophen in einen Topf wirft, haben wir nach dieser Berechnung zunächst tatsächlich keinen Anstieg der Schäden. Doch wenn man das etwas differenzierter betrachtet, sieht man, dass dies teilweise an Präventionsmaßnahmen liegt“, … „So haben etwa die Hochwasserschäden an Flüssen stark abgenommen. Das liegt an verbessertem Hochwasserschutz.“ Auf der anderen Seite gebe es einen signifikanten Anstieg der Schäden durch Gewitterereignisse.
Ausgerechnet die Gewitterereignisse hat die Studie nicht untersucht, dafür die Hochwässer, welche „keinen Anstieg an Schäden zeigen“. Ein guter, zusätzlicher Beleg, dass die Studie nicht nach Gefahren, sondern nach Klimawandel-„Belegen“ gesucht hat.

 

Der Klimawandel verursacht in jedem Fall Kosten

Wenn ein Herr Höppe dazu meint:
… Höppes Fazit: „Der Klimawandel verursacht in jedem Fall Kosten – entweder durch die erhöhten Präventionskosten oder durch Schäden, wenn die Vorsorge unterblieben oder nicht möglich ist.“
hat er sogar recht. Das ist seit Jahrtausenden so, seit man begann, sich gegen Wetterunbilden zu schützen. Was sich über Zeiträume aber verändert hat, ist die Effektivität der Maßnahmen.

Im Mittelalter glaubte man falschen Entstehungstheorien und gab das Geld zur Prävention damit völlig unwirksam für immer größere Kathedralen und einen sich immer weiter aufblähenden Kirchenstaat aus. Mit Beginn der Neuzeit dachte man tiefgehender nach, erfasste die physikalischen Hintergründe und begann, das Geld für wirkliche Lösungen auszugeben. Aktuell glaubt man wieder einer falschen Entstehungstheorie und gibt das Geld lieber vollkommen wirkungslos für die Ökokirche (CO2-Verhinderung) aus, als die direkte Schadensabwehr zu finanzieren. Das ist aber nicht Schuld des „Klimawandels“, sondern der tiefen Gläubigkeit gegenüber Öko-Heilsbringern, wie sie leider auch bei den zuständigen Politiker*innen zu finden ist:
EIKE: Klimawandel-Statements von Umweltministerin Frau Hendricks und UBA Chefin Krautzberger

Dazu abschließend noch Daten aus der Datenbank der Münchner Rückversicherung. Leider schneidet der Viewer (für den interessierten Bürger) die vorhandenen, alten Daten ab. Der Autor behauptet böswillig, damit man nicht so deutlich sieht, wie „schlimme Daten“ früher noch schlimmer waren. Aber auch so erkennt man, dass ein „Klimawandel“ – und damit das anthropogenen CO2 – keinen sich stetig verschlimmernden Einfluss haben kann, wie immer „ermittelt“ und berichtet wird.

Bild 15 Flutereignisse Europa von 1980 … 2016. Schäden. Quelle: MuRe Schadensdatenbank NatCat-Viewer

Bild 16 Flutereignisse Europa von 1980 … 2016. Anzahl. Quelle: MuRe Schadensdatenbank NatCat-Viewer

Für Fördermittel publizieren wir jedes gewünschte Ergebnis

Man wird den Verdacht nicht los, dass für das viele Geld und Personal, welches für die Studie bereitgestellt wurde, unbedingt ein (klimaalarmistisches) Ergebnis veröffentlicht werden musste.
Regelmäßige EIKE-Leser ahnen, welches Portal für (Des-)Information zu Klima und EEG die Pressemitteilung vollkommen kritiklos übernahm:
KLIMARETTER.INFO, 14. August 2017: Klimawandel verschiebt Hochwasser

 

Quellen

[1]
EIKE 31.07.2017: G20 Klimafakten ohne Hysterie betrachtet Teil 4 (4)

[2]
EIKE 10.05.2017: Die Volkshochschule Hannover und ihre Ausstellung: Wir alle sind Zeugen – Menschen im Klimawandel

[3]
EIKE 21.11.2015: Die bayerische Umweltministerin Frau Scharf: Extremwetter, Extrem-Hochwasser und die Unberechenbarkeit des Wetters nehmen zu. Doch stimmt das wirklich?

[4]
EIKE 12.08.2017: Die Starkregen vom Juli 2017 in Deutschland sind (keine) Menetekel eines Klimawandels

[5]
EIKE 14.09.2016: Frau Hendricks glaubt im Klimawahn, Klimapäpstin geworden zu sein und den Irrglauben ihrer Bürger verdammen zu dürfen Zu ihrem Gastbeitrag „Weit verbreiteter Irrglaube“ im Handelsblatt

[6]
Technische Universität Wien, 2017-08-1, Pressemeldung: Der Klimawandel verschiebt Europas Hochwässer

[7]
Günter Blöschl at al., 11. August 2017: Changing climate shifts timing of European floods

[8]
WEB-Seite: Historische Hochwassermarken

[9]
Swedish Meteorological and Hydrological Institute, 601 76 Norrköping, B. Arheimer and G. Lindström, 04 Feb 2015: Climate impact on floods: changes in high flows in Sweden in the past and the future (1911–2100)

[10]
EIKE 14.06.2017: Fake News: Diesmal Pfingstunwetter um Hildesheim – neue Einschläge des Klimawandels?

[11]
EIKE 06.07.2016 : Das Unwetter bei Simbach am Inn – Ein Nachtrag zur Debatte im Bayerischen Landtag

 




POLITISCHE BILANZ: Nicht „ob“, sondern „wie schnell“

Die globale Energiewende nach dem Abkommen von Paris

Dr. Barbara Hendricks: Energieversorgung und Klimaschutz, das sind zwei Themen, die nicht mehr getrennt voneinander gedacht und behandelt werden können. Und zwar im globalen Maßstab. Für mich als Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit steht das Thema der globalen Energieversorgung ganz zwangsläufig in einem Wechselverhältnis mit effektivem Klimaschutz. Der weltweite Energiebedarf muss schon in naher Zukunft möglichst nachhaltig und klimafreundlich gedeckt werden. Daran kann es keinen vernünftigen Zweifel mehr geben.
Wir wissen, dass eine auf fossilen Energieträgern beruhende Energieversorgung und die damit einhergehende globale Erwärmung unsere natürlichen Lebensgrundlagen gefährden, angefangen bei der individuellen Gesundheit bis hin zur internationalen Sicherheit. Hier gegenzusteuern, ist keine Frage des Ob, sondern vor allem eine Frage des Wie und des Wie-schnell.
Wir müssen Antworten auf die zentrale Frage geben, wie sich der nötige Strukturwandel auf dem Weg zu einer nachhaltigen und CO2-freien Energieversorgung sozialverträglich für alle steuern lässt. Die Grundlagen sind bereits gelegt: Das Pariser Klimaschutzabkommen markiert einen irreversiblen Wendepunkt und ist ein klares Bekenntnis der Weltgemeinschaft hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschafts- und Lebensweise in diesem Jahrhundert. Das Abkommen ist auch deshalb so bedeutsam, weil es ein unmissverständliches Signal zum Umsteuern an die gesamte Weltwirtschaft und an die Finanzmärkte ausgesandt hat. Die Finanzmärkte sollen ihre Portfolios an den Notwendigkeiten einer dekarbonisierten Weltwirtschaft ausrichten. Andernfalls laufen sie Gefahr, in „stranded assets“ zu investieren.

Klimaschutz verursacht aber nicht nur Kosten, sondern ist schon heute vor allem ein Wachstumsmotor. Der Umstieg auf die Erneuerbaren ist ein großes Modernisierungsprogramm für unsere Volkswirtschaften, ein Treiber für Innovationen und Beschäftigung. Damit einher geht aber auch die Verantwortung, dass wir diese Modernisierung sozial gerecht gestalten müssen – bei uns und im globalen Maßstab. Es geht um eine sogenannte just transition.
In Deutschland haben wir beispielsweise bei der Erarbeitung des „Klimaschutzplans 2050“, der deutschen Klimaschutzlangfriststrategie, von Anfang an einen breiten Dialogprozess ermöglicht, um größtmögliche Transparenz durch Beteiligung sicherzustellen. Für mich war von Anfang an wichtig, dass Klimaschutz kein Elitenprojekt sein darf und deshalb möglichst von der gesamten Gesellschaft getragen werden muss. Dieser Ansatz gilt natürlich auch international. Wir werden den Kampf gegen die Erderwärmung und ihre Folgen nicht gewinnen, wenn wir bestehende Ungerechtigkeiten zementieren, und schon gar nicht, wenn wir neue Ungerechtigkeiten zulassen.

Für die künftige internationale Energieversorgung bedeutet dies, dass wir als Industrieländer die Entwicklungs- und Schwellenländer partnerschaftlich darin unterstützen müssen, alternative Energiequellen zu Kohle, Öl und Gas zu nutzen. Es muss unser gemeinsames Interesse sein, dass wir alle gemeinsam einen Pfad der wirtschaftlichen Entwicklung einschlagen, der Rücksicht auf die Belastungsgrenzen der Umwelt nimmt.
Die deutsche Bundesregierung steht in diesem Zusammenhang fest zu ihrer Zusage, den Beitrag zur internationalen Klimafinanzierung bis 2020 zu verdoppeln. So hat mein Ministerium beispielsweise mit der Internationalen Klimaschutzinitiative im Zeitraum zwischen 2008 und 2016 Maßnahmen zur nachhaltigen Energieversorgung mit rund 237 Millionen Euro gefördert und so die Energiewende in unseren Partnerländern unterstützt. Damit zeigen wir, was möglich ist, wenn wir Energieversorgung und Klimaschutz konsequent zusammen denken.

Quelle: Friedrich­Ebert­Stiftung, info 02/2017 Rückenwind für die Energiewende, Kommunikation und Grundsatzfragen

 

Barbara Hendricks trifft Aktivisten, ihren Messias und macht Werbung für dessen neuen Film

Quelle: BMUB Homepage

Bild Barbara Hendricks und Al Gore (Ausschnitt). Quelle: BMUB Homepage, Arne Wichmann

BMUB Pressemitteilung Klimaschutz

BMUB, 08.08.2017 Pressemitteilung: Heute Abend findet in Berlin die Vorpremiere des Films „Immer noch eine unbequeme Wahrheit – unsere Zeit läuft*“ des ehemaligen US-Vizepräsidenten und Filmemachers Al Gore statt.
Anschließend diskutiert Bundesumweltministerin Barbara Hendricks mit Al Gore, dem Filmemacher und Umweltaktivisten Hannes Jaenicke und WWF-Vorstand Eberhard Brandes über den Kampf gegen den Klimawandel. Der Regisseur Volker Schlöndorff wird zudem über das Thema Film und Verantwortung reden.

Hendricks: „Seit 2014 haben wir drei Temperaturrekorde in Folge registriert – das gab es noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnung. Seit den 1960er Jahren war jede Dekade wärmer als die vorherige. Und für das laufende Jahrzehnt deutet alles darauf hin, dass es wieder einen neuen Höchststand geben wird. Auch Deutschland muss sich auf die Konsequenzen des Klimawandels einstellen.
Zur Wahrheit, um die es ja auch im zweiten Film von Al Gore geht, gehört, dass wir Dinge nicht weiter auf die lange Bank schieben können. Das bedeutet: Wir müssen weg von Öl, Kohle und fossilem Gas bis zur Mitte des Jahrhunderts. In Deutschland werden wir dazu im nächsten Jahr einen Pfad für den schrittweisen und sozialverträglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung verabreden.
Das zweite große Thema ist der Abschied vom Öl im Verkehrssektor. In Deutschland hat der Verkehr seit 1990 nichts zur Minderung der Treibhausgase beigetragen. Aktuelle Zahlen deuten darauf hin, dass die Treibhausgase aus dem Verkehr in diesem Jahr sogar steigen werden. Das ist das vollständige Versagen der Verkehrspolitik beim Klimaschutz. Darum brauchen wir jetzt schnell eine echte Verkehrswende.“
Quelle: BMUB Homepage 08.08.2017, Pressemitteilung Nr. 275/17 Klimaschutz

*Kleine Rezension zum Film: Achgut: Al Gott vom Planeten Ich
Artikel, welche die fachliche Qualität von Frau Hendricks beleuchten:
EIKE 20.07.2017: Randalen von Atomfrontkämpfern werden von Frau Hendricks ausdrücklich als „Freunde des Staates und der Gesellschaft“ gelobt
EIKE 27.03.2017: Nee, bei uns gibt´s keine Klimaleugner
EIKE 08.03.2017: In einer Zeit, die immer mehr von Unsicherheit und Ängsten geprägt ist, macht Klimaschutz Mut

 

Wer hofft, es gäbe in Deutschlands politischer Landschaft vielleicht doch noch eine Ideologie-freie Zone, in welcher noch Fakten abwägend Berücksichtigung finden, wird leider enttäuscht. Die Chefin der neben dem Umweltministerium wohl zweitwichtigsten Behörde steht Frau Hendricks an tiefster Ökogläubigkeit nicht nach. Sie huldigt (in Ihrer Rede) dem nach Al Gore weltweit zweiten Klimaguru, Herrn Schellnhuber bedingungslos, von kritischer Reflexion keine Spur. Und sie ist überzeugt, dass Klimaskepsis rechtsradikal ist.
Das wäre als Meinung einer privaten Einzelperson nicht schlimm, dass es aber von einer UBA-Präsidentin auf einer Podiumsdiskussion ohne Kritik verkündet werden kann, zeigt den mehr als desolaten Zustand der Klimadiskussion in Deutschland.

 

Begrüßungsrede von Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes, anlässlich der Podiumsdiskussion „Selbstverbrennung oder Transformation

am 15. Juli 2016, in der Akademie der Künste, Berlin

… meine Damen und Herren,
die Akademie der Künste ist für das Umweltbundesamt (UBA) eher ungewohntes Terrain. Umso mehr freue ich mich, dass es gelungen ist, diese Veranstaltung gemeinsam zu organisieren! Und noch dazu mit einem Thema, das aus unserer Sicht das wichtigste Thema dieses Jahrhunderts ist: der Klimawandel. 
Der Klimawandel sollte, muss uns alle alarmieren. Aber wir haben immer noch das Problem, dass die Ergebnisse der Klimawissenschaftler nicht überall und nicht in gleicher Weise ernst genommen werden. Dabei gibt es große politische Erfolge: das Paris Abkommen oder die Erklärungen des G 7- und des G 20-Gipfels. 
Dennoch: Es bewegt sich weltweit noch zu wenig; die notwendigen politischen Entscheidungen lassen immer noch auf sich warten. Wir brauchen sie dringend, um die Welt vor den dramatischen Folgen des Klimawandels zu bewahren.
Daher kann man zu Recht, wie es im Titel der Veranstaltung heute heißt, von einer Klimakrise sprechen.

Die „ZEIT“ hat kürzlich in einem Dossier mit der Überschrift „Morgen vielleicht“ die Frage beleuchtet: Wie kann es sein, dass alle – Wissenschaftler, Politiker, breite Teile der Gesellschaft  über die Erderwärmung wissen, dass seit Jahren viele, fast alle, das Klima retten wollen – und es dennoch so schwer ist, das Problem zu lösen? Liegt das an der Natur der Menschen?
Es gibt dafür viele Gründe. Und die Frage, warum das so ist beschäftigt uns natürlich auch im UBA sehr. 
Sicher spielt die Komplexität des Klimawandels eine Rolle, auch die oft fehlende, unmittelbare Betroffenheit – jedenfalls in unseren Breiten. Der Klimawandel erscheint  – als eine Gefahr, die wir nicht unmittelbar erleben,  – als eine Gefahr, die weit weg zu liegen scheint – irgendwo in der Zukunft und – als ein Phänomen, das auf den ersten Blick zwar eindeutige Opfer, aber viele, viele Täter hat – so dass es schwer ist, die Verursacher konkret und einfach zu beschreiben. Wir gehören hier ja letztlich alle irgendwie zu der Tätergemeinde.

Daneben gibt es auch immer noch die so genannten KlimaSkeptiker. Sie vertreten unter dem Anschein von Wissenschaftlichkeit die Meinung, dass der Mensch gar keine Rolle spielt beim Klimawandel. Alles sei natürlich. Klimaänderungen habe es schon immer gegeben. Somit sei es irrelevant, wie sich der Mensch verhält. Es gehe darum, sich einfach nur auf die Klimaveränderungen einzustellen.  

Der letzte Punkt ist ja richtig. Wir müssen uns auf den Klimawandel einstellen, weltweit. Aber die Wissenschaft hat klar belegt, dass der Mensch den Klimawandel durch den Ausstoß von Treibhausgasen entscheidend verursacht und beeinflusst. Alle hier wissen das. Aber ich fürchte, wir müssen uns auf neue Debatten darüber einrichten, wenn ich die Argumentation der Rechtspopulisten in Europa – und in der Welt – verfolge.
Wir dürfen uns nicht nur auf den Klimawandel einstellen. Vor allem müssen wir ihn begrenzen! Gelingt uns das nicht, dann drohen uns nach allem, was wir heute wissen, apokalyptische Zustände! 

Da wir Menschen die zentrale Rolle beim Klimawandel und Klimaschutz spielen, liegt es nahe, diese Themen in verschiedensten gesellschaftlichen Feldern, gerade auch in der Kultur, zu reflektieren. Die Ursachen der Klimaveränderung sind ja konkrete Folgen unserer neuzeitlichen Lebenswelt: Unser anthropozentrisches Welt- und Menschenbild, unsere Ökonomie bestimmen bekanntlich den Umgang mit der Natur, mit unseren Lebensgrundlagen. 

„Selbstverbrennung“ – so hat Hans Joachim Schellnhuber seinen großen Beitrag zum Verhältnis von Klima, Mensch und Kohlenstoff genannt. Er findet sich im Titel dieser Veranstaltung, auch weil er ursprünglich selbst dabei sein wollte. Der Begriff beschreibt – wie auch sein Buch –, wie wir Menschen uns selbst die Zukunft nehmen. 
Dabei hat das alles erst vor kurzer Zeit begonnen: Die industriell-fossile Revolution hat in knapp 200 Jahren unseren Alltag, die Produktionsweisen und auch unser Denken komplett verändert. So gründlich, dass sich viele Menschen keine andere Art zu leben oder zu wirtschaften mehr vorstellen können.
Wir wissen schon länger, dass diese Entwicklung unsere Ökosysteme an die planetaren Belastungsgrenzen gebracht hat. Nicht nur in Bezug auf das Klima. Die Grundlagen unseres Wohlstands sind damit bedroht. Wir leben auf Kosten kommender Generationen. Die Erde ist dabei, sich grundlegend zu verändern.
Schon heute sind manche Schäden deutlich sichtbar. Dürren, Überflutungen, Wetterextreme oder das Abschmelzen der Gletscher. Sie kennen diese Bilder.
Schreckensszenarien dürfen und sollten uns aber nicht alleine motivieren, Dinge zu verändern. Wir brauchen auch positive Visionen. Diese positiven Zukunftsbilder können auf vielerlei Weise entstehen. Kunst und Kultur spielen dabei auf jeden Fall eine zentrale Rolle! 

Kulturpolitik ist ja auch Gesellschaftspolitik. Sie steht für Lebensstile, Werte und Überzeugungen. Kunst und Kultur können Identität erzeugen, Orientierung bieten oder gar Sinn stiften. Sie können gesellschaftliche Herausforderungen reflektieren und Transformationsprozesse anstoßen, zumindest aber begleiten. Und vielleicht die Frage beantworten, wie wir diejenigen erreichen, die bislang gar nicht am Klimawandel interessiert sind; wie wir das Problem adäquat benennen und öffentlich zur Debatte stellen. Das ist wichtiger denn je. 

Kunstschaffende wie Michael Sailstorfer oder Tomàs Saraceno können uns den Kopf und die Sinne öffnen und zeigen, welche Schönheiten unser Planet bietet. 
Beide haben – und darüber freue ich mich – für diese Veranstaltung zwei Videoarbeiten beigesteuert. Diese werden wir gleich im Anschluss sehen. 
Übrigens: Michael Sailstorfer wird im nächsten Jahr ein Kunst am-Bau-Projekt für den Erweiterungsbau des Umweltbundesamtes in Dessau realisieren. Darauf freuen wir uns alle sehr.
Meine Damen und Herren, 
wir brauchen viele Verbündete, um unsere Erde vor der Selbstverbrennung zu retten. Und immer wieder Koalitionen, wie die so wichtige und auch bewährte Koalition zwischen Wissenschaft und Kunst. Daher freue ich sehr, dass wir uns heute hier – in der Akademie der Künste mit ihrer langen Geschichte – darin üben können diesen Diskurs zu führen ….  

 

Es gibt nur noch eine zulässige Meinung – wer diese auch glaubt, steigt auf

Wie total es unserer Kanzlerin gelungen ist, dazu eine feste, politische Einheitsmeinung herzustellen, zeigte jüngst auch das Entwicklungshilfe-Ministerium:
EIKE, 26.06.2017: Das globale Klimami(ni)sterium des Entwicklungsministers Müller
und die gelisteten Publizierungen bestätigen, was (nicht nur) Herr Dr. Koelle gerade auf EIKE beschrieben hat.
EIKE, Dr. Koelle, 17.08.2017: Die unheimliche Allianz von Politikern und Klimatologen

Wenn für Arbeitsplätze und den Staatshaushalt lebenswichtige Industrien von der Politik Zugeständnisse erfahren, treten NGOs in Deutschland die Hölle los und maßen sich an, über den Staat bestimmen zu dürfen. Wenn sich Spitzenpolitiker*innen offen als tiefgläubige Anhänger von Klimawandel-Gurus und deren teils abstrusen Thesen bekennen und Kritik daran öffentlich ausschalten, opponiert in Deutschland niemand (außer kleine Häuflein in wenigen, kritischen Blogs).




Für Bürger mit Leichter Sprache gibt es keinen Klimawandel

So stellt sich gleich beim Titeltext die Frage, welchen tieferen Sinn das substantivierte „Leichter“ haben könnte. Als Inhaber mehrerer, vor langer, langer Zeit gemachter Segelscheine erinnert sich der Autor noch, dass damit Schiffstypen bezeichnet werden und wird fündig:
WIKIPEDIA: Ein Leichter ist ein antriebsloser, schwimmender Ladungsbehälter, der beispielsweise im Schubverband oder durch Treideln bewegt wird.

Irgendwie passt diese Erklärung zu diesem Wahlprogramm der Einheits-Meinungspartei-Vereinigung und vielleicht haben sich die Texter dabei auch heimlich etwas gedacht.
Doch ist dies ein Nebenthema. Denn beim Lesen des  Programms [2] fiel dem Autor auf:

 

Im gesamten Wahlprogramm [2] findet sich kein Klimawandel

Man erinnere sich, wie die Kanzlerin, bis vor kurzem noch ihre Führerschaft in der Weltrettung vor dem Klima verkündete [1] und nun ist das alles vorbei und vergessen – so unwichtig, dass es sich nicht einmal mehr im Wahlprogramm zur nächsten Legislaturperiode findet! Doch das Wort „Klimawandel“ findet sich im ganzen Wahlprogramm nicht.

 

Energie „macht“ man

Wahlprogramm: [2]
Die Energie soll in Deutschland gemacht werden.

Ein bisschen muss man sich an die Reduzierung auf dieses Pidschin-Deutsch: „Wir meinen aber auch alle Frauen“ (der früher dafür oft und gerne verwendete Begriff ist diskriminierend), erst gewöhnen. Man weiß bei den Beschreibungen teils nicht, ob der Texter*in den Inhalt selbst nicht verstanden hat. Auf jeden Fall geht die zum wirklichen Verständnis notwendige Präzision – die unsere Sprache ausmacht – häufig verloren.
Im Radio (Radio BR5 am 19.08.2017) kam gerade, dass in Süddeutschland nach dem Abschalten der nächsten Kernkraftwerke im Jahr 2022 zeitweise ein Drittel bis die Hälfte des Stromes fehlen könnte. Der Eindruck ist nicht nur an dieser Stelle: Wichtige (Zusatz-) Information vermisst man in diesem Programm oderwurde beim Schreiben gar nicht überlegt.

 

Kohlekraftwerke machen Energie

Wahlprogramm: [2]
Energie wird gemacht.
Zum Beispiel in Kohle-Kraft-Werken.
Auch in Deutschland gibt es Kraft-Werke.
Wir wollen:
Die Kraft-Werke müssen umwelt-freundlich sein.

Kein Wort zum Ausstieg aus der Kohle. Kohlekraftwerke sollen nur umwelt-freundlich sein (was moderne auch sind).

 

Man darf nur so schnell fahren, wie es erlaubt ist: Das finden wir schlecht!

Wahlprogramm: [2]
Fahren auf der Auto-Bahn
In vielen Ländern gibt es ein Tempo-Limit.
Auf allen Auto-Bahnen.
Das heißt:
Man darf nur so schnell fahren, wie es erlaubt ist.
Das finden wir schlecht!

EIne der wirklich wichtigen Fragen für des Deutschen weniger mächtige Bürger ist damit geklärt. Mit der Zwangsverpflichtung zum E-Auto erledigt es sich aber von selbst: Wenn die E-Auto-typische „Reichweitenangst“ Allgemeingut des Autofahrens geworden ist, kommt die stromsparende Geschwindigkeits-Selbstbeschränkung automatisch.

 

Anwälte und Lehrer sind die wichtigsten Fachkräfte für Deutschland

Wahlprogramm: [2]
Gute Hoch-Schulen
Deutschland braucht gute Fach-Kräfte.
Zum Beispiel Anwälte.
Oder Lehrer.

Die Listung der wichtigsten Fachkräfte für Deutschland durch CDU CSU teilt der Autor (als technisch ausgebildeter Bürger) nicht. Wie überall, kennen aber auch Politiker*innen eben auch die Berufe am besten, in denen sie ausgebildet sind.
Zudem: Wer benötigt heutzutage auch noch technisches Know-how? Das kaufen wir von dem vielen Geld welches wir haben, doch viel billiger aus China.
Wichtiger sind Fachpersonen, welche die wirklichen Probleme unserer Zeit lösen können, siehe EIKE: Endlich: Eine Studie über Beziehungen von Gender und Gletscher

 

Energie-Sparprogramm

Wahlprogramm: [2]
Alle sollen Energie sparen.
Also zum Beispiel
die Fenster im Winter zu-machen.

Wenn man sich an die dicken Kladden erinnert, welche von SPD-geführten Ministerien zur Energieeinsparung erstellt werden und Planungen bis zum Jahr 2050 beinhalten, ist nur noch erstaunt, wie einfach es die CDU CSU damit hält.
Dabei hat man den Eindruck, es ist eher als Anleitung für noch nicht so lange bei uns lebende Mitbürger*innen gedacht, denn ehemalige Bürger der verblichenen DDR, in deren Wohnungen man die Heizkörper teils nicht regeln konnte und es deshalb über das Fenster machte, haben inzwischen sicher begriffen, was dieses Verfahren inzwischen an zu bezahlenden Heizkosten verursacht

 

Ist Leichte(r) Bürger gut informierter Bürger?

Beim aufmerksamen Durchlesen fällt auf, dass das, was die Union ihren weniger sprachgewandten, potentiellen Wählern vermittelt, fast nur Wohltaten sind. Was er davon wirklich halten darf, steht gleich am Anfang.
Wahlprogramm: [2]
Aber nur das Original-Wahl-Programm
ist wirklich gültig.

Herr Erdogan hat also nicht ganz unrecht, wenn er einem Teil seiner Landsleute in Deutschland Wahlempfehlung gibt, nachdem deutsche Parteien diesen Wählern Wahlinformation vorenthalten.

 

Aber die „anderen“ Bürger erfahren auch nur die gängigen Plattitüden

Nur diese Bürger, welche die deutsche Grammatik beherrschen und das Original-Wahl-Programm lesen können, sollen ihre Aussagen zum Klimawandel erfahren.
Regierungsprogramm 2017 – 2021
Klimaschutz ist Zukunftsschutz
Der Fortgang der Erderwärmung kann weltweit dramatische Folgen haben und erfordert deshalb gemeinsames Handeln. Ganze Länder und ihre Bevölkerungen sind davon betroffen. Aber auch in unseren gemäßigten Breiten würde der Fortgang des Klimawandels zu irreversiblen Schäden führen, die vor allem unsere Kinder und Enkel treffen würden.
Das Pariser Klimaschutz-Abkommen von 2015 ist der bislang größte Erfolg der internationalen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung. Dem Abkommen haben sich praktisch alle Länder dieser Welt angeschlossen. Wir bedauern die Entscheidung der amerikanischen Regierung, aus dem Abkommen auszutreten, und werden gemeinsam mit Frankreich und anderen Ländern entschieden für den Erhalt und den Erfolg des Abkommens eintreten.
Auf dem G7-Gipfel in Elmau wurde vor zwei Jahren die Dekarbonisierung der weltweiten Energieerzeugung bis zum Ende dieses Jahrhunderts beschlossen. Langfristig muss ein großer Teil der fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas durch umweltfreundliche Energien ersetzt werden.
Mit der Einleitung der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien hat Deutschland hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet und Alternativen zu den fossilen Energien aufgezeigt. Unser Beispiel wird jedoch nur Schule machen, wenn die Energiewende gelingt und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft erhalten bleibt. Deshalb muss die Energiewende marktwirtschaftlich organisiert werden. Dabei sind wir seit 2013 einen großen Schritt vorangekommen.

 

Einen Satz wie „Damit das Klima Zukunft hat“ versteht wohl nicht einmal jeder, der deutschen Grammatik mächtige Bürger

Regierungsprogramm 2017 – 2021
Wir halten an unseren bestehenden Energie- und Klimazielen fest und setzen sie Schritt für Schritt um. Dies gilt auch für den 2016 beschlossenen Klimaschutzplan. Wir lehnen dirigistische staatliche Eingriffe in diesem Bereich ab und setzen stattdessen auf marktwirtschaftliche Instrumente. Damit das Klima Zukunft hat.

 

Leichte(r) Bürger ist aber guter Wahlbürger

Beim Lesen fragt man sich, ob es sinnvoll ist, dass sich Deutschland auf ein so niedriges Sprachniveau reduziert, oder umgekehrt, ob Bürger*innen, welche nur dieses Niveau verstehen, wirklich wählen sollten. Für Parteien sind Wählerstimmen, egal welche, jedoch „das Brot“ und deshalb stellen sie solche Überlegungen nicht an. Im Gegenteil, sie weiten es aus:
Wahlrecht für Neubürger
… In Niedersachsen sollen künftig Neubürger, die dauerhaft hier bleiben, an Kommunalwahlen teilnehmen – selbst wenn sie noch keine deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft besitzen. Dieser Plan wurde am Donnerstag, den 11.02.2015 im niedersächsischen Landtag mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP verabschiedet.

Damit bleibt nur übrig, es sarkastisch zu nehmen, wie es auch auf TICHYS EINBLICK [3], worin die anderen Themen dieses „Wahlprogrammes“ rezensiert wurden, gehandhabt ist. Dort wurde als Wahlprogramm-Ergänzung vorgeschlagen:
Deutschland ist so ein tolles Land, weil die, die hier leben, so schlau sind.
Die sind so schlau, weil wir Bildung haben.
Die CDU/CSU will noch mehr Bildung haben.
Ohne Bildung wissen viele gar nicht, ob sie ein Junge oder Mädchen sind.
Oder wie man ohne Finger rechnet.
Deshalb wollen wir ganz viele neue Schulen bauen und die alten Schulen reparieren.
Wir wollen, dass jeder Abitur hat.
Damit kann man dann studieren.
Und dann wird man Doktor oder Astronaut. Wie ich, Angela Merkel.
Ich habe nämlich auch studiert und war Astronaut.
Und dann Bundeskanzlerin.

 

 

Quellen

[1]
EIKE 13.06.2017: Fake News: Diesmal die Bundeskanzlerin A. Merkel „Wir brauchen dieses Pariser Abkommen um unsere Schöpfung zu bewahren

[2]
Das Wahl-Programm von CDU und CSU. Für die Bundes-Tags-Wahl. In Leichter Sprache.

[3]
TICHYS EINBLICK: Das CDU-Strategiepapier: Wie Merkel die Wahl gewinnt




Unter dem Antarktischen Eis wurden fast 100 neue Vulkane entdeckt

Eine neue Satelliten gestützte Untersuchung hat 138 Vulkane auf einem Teil des Kontinents offenbart, der als West-Antarktis-Rift-System bekannt ist, eine riesige Region, die sich 3.500 Kilometer vom Ross-Meer im Süden bis zur Antarktischen Halbinsel im Nordwesten erstreckt. Von 91 dieser gefundenen Vulkanstrukturen hatten die Wissenschaftler vorher noch keine Kenntnis.

Die Vulkane reichen von bescheidenen 100 Metern bis zu imposanten 3.850 m hoch. Die Ergebnisse wurden Anfang dieses Monats in der Zeitschrift Geological Society Special Publications veröffentlicht. [ 50 Erstaunliche Fakten über die Antarktis ]

Die Antarktis gehört zu den am wenigsten untersuchten Gebieten der Welt, und als junger Wissenschaftler war ich aufgeregt, etwas Neues und bislang nicht gut Verstandenes kennen zu lernen. Nach der Untersuchung der vorhandenen Daten über die Westantarktis begann ich, Spuren von Vulkanismus zu entdecken. Natürlich kniete ich mich weiter hinein, was zu dieser Entdeckung von fast 100 Vulkanen unter dem Eisschild führte „, sagt Studien-Co-Autor Max Van Wyk de Vries, ein Geowissenschaftler an der Universität von Edinburgh in Schottland.

 

Land des Feuers und des Eises

De Vries, der derzeit ein Student ist, studierte die Antarktis, als er aus anderen Quellen erfuhr, dass der kälteste Kontinent eine vulkanische Geschichte hatte. Durch die Verwendung einer Kombination von Satellitendaten, eiseindringenden Radardaten und Luftaufnahmen konnte de Vries 91 Spots identifizieren, in denen basaltischer oder vulkanischer Fels unter dem Eis lauerte. Bekannte Vulkane in der gleichen Region tragen diese unverwechselbare Signatur der vulkanischen Tätigkeit.

Die Anzahl der Vulkane in dieser Region rivalisiert mit denen des ostafrikanischen Rift Valley, einer der vulkanisch dichtesten Regionen der Welt.

 

Karte der Antarktis mit der Verteilung von Vulkanen, Alter zwischen 11 Mio Jahre bis heute. Nur eine geringe Anzahl sind aktiv.

Quelle: http://www.antarcticglaciers.org/glacial-geology/subglacial-volcanoes/

 

Die Wissenschaftler wissen noch nicht, wie viele dieser Vulkane aktiv sind, aber der aktive Magmatismus hat in der Vergangenheit den Kontinent eingetrübt. Doch wie jetzt der Klimawandel den Kontinent erwärmt und das Eis verdünnt, könnten einige der jetzt ruhenden Vulkane wieder aktiv werden, sagten die Wissenschaftler in einer Erklärung . Die vorherige Arbeit hat gezeigt, dass die Antarktis in wärmeren Zeiten der geologischen Geschichte vulkanisch aktiv war.

Erschienen auf LiveScience am  15. August 2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://www.livescience.com/60133-volcanoes-discovered-beneath-antarctica.html

Ursprünglich auf Live Science veröffentlicht .

 

Tia Ghose

Miss Tia hat bei Science News, Wired.com und dem Milwaukee Journal Sentinel als Praktikantin gearbeitet und hat für das Center for Investigative Reporting, Scientific American und ScienceNow geschrieben. Sie hat einen Master-Abschluss in Bioingenieurwesen von der University of Washington und ein Diplom-Zertifikat in der Wissenschaft schriftlich von der University of California Santa Cruz.

 

Weitere Links

VULKANOLOGIE: MONITORING UND VORHERSAGE VON VULKANAUSBRÜCHEN

Vulkane für Schüler

 

 

 

 

 




Endlich: Eine Studie über Beziehungen von Gender und Gletscher

Die im Januar 2016 veröffentlichte Studie „Glaciers, gender, and science“ [Gletscher, Geschlecht und Wissenschaft] kam zu dem Schluss, dass „Eis nicht nur Eis“ ist und die Wissenschaftler dazu zwingt, einen „feministisch politischen Ökologie und feministischen postkolonialen“ Ansatz zu verfolgen, wenn sie schmelzende Eiskappen und Klimawandel studieren.

„Gletscher sind die wichtigsten Ikonen des Klimawandels und der globalen Umweltveränderung“, erklärte das Paper von Mark Carey, Professor an der University of Oregon. „Die Beziehungen zwischen Gender, Wissenschaft und Gletschern – besonders im Zusammenhang mit erkenntnistheoretischen Fragen zur Herstellung von glaziologischen Erkenntnissen – bleiben jedoch unterschätzt.“

„Das verschmelzen von feministischer postkolonialer Wissenschaftsstudium und der feministischen politischer Ökologie, fördert der feministische Ansatz eine robuste Analyse von Geschlecht, Macht und Erkenntnistheorie in dynamisch-sozial-ökologischen Systemen und führt so zu angemesseneren und gerechteren Wissenschafts- und Mensch-Eis-Interaktionen“, so die Studie.

Veröffentlicht im Sage Journal: Fortschritte in „Progress in Human Geography“ [Humangeographie; so der übersetzte Arbeitsbereich], wurde diese Studie zuerst von Reason’s Robby Soave and Tablet MagazineYair Rosenberg hervorgehoben.

Die Studie argumentiert, dass Gletscher „religiöse Überzeugungen und kulturelle Werte“ gestalten können und dass der Klimawandel zum „Zusammenbruch der stereotypen Geschlechterrollen und sogar zu „Geschlechter Neuverhandlungen“ führen kann.

Obwohl das Paper argumentiert, dass die Gletscherforschung mehr feminine Perspektiven braucht, ist das Geschlecht nicht als männlich und weiblich für die Forscher definiert, sondern „als eine Reihe von persönlichen und sozialen Möglichkeiten“.

„Ein kritischer, aber übersehener Aspekt der menschlichen Dimensionen von Gletschern und globaler Veränderungsforschung ist die Beziehung zwischen Geschlecht und Gletschern“, so die Studie. „Zwar gab es relativ wenig Forschung über Geschlecht und globale Umweltveränderung im Allgemeinen,  gibt es noch weniger aus einer feministischen Perspektive, die sich auf das Geschlecht konzentriert (hier nicht als binär männliche / weibliche, sondern als eine Reihe von persönlichen und sozialen Möglichkeiten verstanden) und auch auf Macht, Gerechtigkeit, Ungleichheit und Wissensproduktion im Kontext von Eis, Gletscherwechsel und Glaziologie. „

Ergänzung durch Abstract

… Dieses Paper schlägt daher einen feministischen glaziologischen Rahmen mit vier Schlüsselkomponenten vor: 1) Wissensproduzenten; (2) geschlechtsspezifische Wissenschaft und Wissen; (3) Systeme der wissenschaftlichen Herrschaft; Und (4) alternative Darstellungen von Gletschern.

Die National Science Foundation finanzierte die Studie  als Teil eines Projekts, das zunächst darauf ansetzte, „die frühe Entwicklung und die anschließende Evolution der fünf Hauptaspekte der Glaziologie zu untersuchen“. Die Studie hat die Steuerzahler $ 412.930 gekostet.

Mark Carey (Professor of History and Environmental Studies) fügte das Geschlecht der Gletscherstudie hinzu, nachdem er eine Studentin der Universität von Oregon angestellt hatte, die fand, dass „Frauenstimmen selten in der Gletscher-bezogenen Forschung zu hören sind“, nach der Webseite der Schule.

„Ich wollte mehr über die Beziehung zwischen Frauen und Eis wissen, also haben wir das Thema von der Klimawandel-Anfälligkeit verfolgt“, sagte die Schülerin Jaclyn Rushing, die Umwelt und Romanische Sprachen studiert.

„Jaclyn fand einen Bericht, der darauf hinwies, dass Frauen sensibler für Gletscherveränderungen und Gefahren sind als Männer„, sagte Carey. „Ich hatte diese geschlechtsspezifischen Schwachstellen nie erforscht.“

Prof. Carey sah dann die Gletscher durch die „Brille der feministischen Studien“.

Die Frage „Warum feministische Glaziologie?“ wird in der Studie mit dem Argument beantwortet, dass die wissenschaftliche Forschung der Gletscher „von Männern und Männlichkeit dominiert wird“.

Ein Ziel der „feministischen Glaziologie“ ist es, „zu analysieren, wie Macht, Herrschaft, Kolonialismus und Kontrolle – unterlegt durch und übereinstimmend mit maskulinen Ideologien – Gletscher-bezogene Wissenschaften und Wissen über die Zeit geprägt haben.“

„Die meisten existierenden glaziologischen Forschungen – und damit Diskurs und Diskussionen über den kryosphärischen Wandel – stammen aus Informationen, die von Männern, über Männer, von männlichen Merkmalen und von masculinistischen Diskursen hervorgebracht wurden“.
Beim Studium der geschlechtsspezifischen Aspekte von Eis kann man das Patriarchat nicht auslassen, fügt das Paper hinzu.

„Die feministische Brille ist angesichts der historischen Marginalisierung der Frauen, der Bedeutung des Geschlechts in Gletscher-bezogenen Erkenntnissen und der Art und Weise, in der die Systeme des Kolonialismus, des Imperialismus und des Patriarchats die geschlechtsspezifische Wissenschaft zusammensetzten, entscheidend“, so die Studie.

Sage Journals legte das Paper unter „feministische Glaziologie“, „feministische politische Ökologie“ und „feministische postkoloniale Wissenschaftsstudien“ ab.

***

Danke an Herrn Kuntz, der mich darauf aufmerksam machte.

Erschienen auf The Washington free beacon am 7. März 2016

Übersetzt (aber nicht ganz verstanden) durch Andreas Demmig

http://freebeacon.com/issues/feds-spent-412930-relationship-gender-glaciers/