Für Bürger mit Leichter Sprache gibt es keinen Klimawandel

So stellt sich gleich beim Titeltext die Frage, welchen tieferen Sinn das substantivierte „Leichter“ haben könnte. Als Inhaber mehrerer, vor langer, langer Zeit gemachter Segelscheine erinnert sich der Autor noch, dass damit Schiffstypen bezeichnet werden und wird fündig:
WIKIPEDIA: Ein Leichter ist ein antriebsloser, schwimmender Ladungsbehälter, der beispielsweise im Schubverband oder durch Treideln bewegt wird.

Irgendwie passt diese Erklärung zu diesem Wahlprogramm der Einheits-Meinungspartei-Vereinigung und vielleicht haben sich die Texter dabei auch heimlich etwas gedacht.
Doch ist dies ein Nebenthema. Denn beim Lesen des  Programms [2] fiel dem Autor auf:

 

Im gesamten Wahlprogramm [2] findet sich kein Klimawandel

Man erinnere sich, wie die Kanzlerin, bis vor kurzem noch ihre Führerschaft in der Weltrettung vor dem Klima verkündete [1] und nun ist das alles vorbei und vergessen – so unwichtig, dass es sich nicht einmal mehr im Wahlprogramm zur nächsten Legislaturperiode findet! Doch das Wort „Klimawandel“ findet sich im ganzen Wahlprogramm nicht.

 

Energie „macht“ man

Wahlprogramm: [2]
Die Energie soll in Deutschland gemacht werden.

Ein bisschen muss man sich an die Reduzierung auf dieses Pidschin-Deutsch: „Wir meinen aber auch alle Frauen“ (der früher dafür oft und gerne verwendete Begriff ist diskriminierend), erst gewöhnen. Man weiß bei den Beschreibungen teils nicht, ob der Texter*in den Inhalt selbst nicht verstanden hat. Auf jeden Fall geht die zum wirklichen Verständnis notwendige Präzision – die unsere Sprache ausmacht – häufig verloren.
Im Radio (Radio BR5 am 19.08.2017) kam gerade, dass in Süddeutschland nach dem Abschalten der nächsten Kernkraftwerke im Jahr 2022 zeitweise ein Drittel bis die Hälfte des Stromes fehlen könnte. Der Eindruck ist nicht nur an dieser Stelle: Wichtige (Zusatz-) Information vermisst man in diesem Programm oderwurde beim Schreiben gar nicht überlegt.

 

Kohlekraftwerke machen Energie

Wahlprogramm: [2]
Energie wird gemacht.
Zum Beispiel in Kohle-Kraft-Werken.
Auch in Deutschland gibt es Kraft-Werke.
Wir wollen:
Die Kraft-Werke müssen umwelt-freundlich sein.

Kein Wort zum Ausstieg aus der Kohle. Kohlekraftwerke sollen nur umwelt-freundlich sein (was moderne auch sind).

 

Man darf nur so schnell fahren, wie es erlaubt ist: Das finden wir schlecht!

Wahlprogramm: [2]
Fahren auf der Auto-Bahn
In vielen Ländern gibt es ein Tempo-Limit.
Auf allen Auto-Bahnen.
Das heißt:
Man darf nur so schnell fahren, wie es erlaubt ist.
Das finden wir schlecht!

EIne der wirklich wichtigen Fragen für des Deutschen weniger mächtige Bürger ist damit geklärt. Mit der Zwangsverpflichtung zum E-Auto erledigt es sich aber von selbst: Wenn die E-Auto-typische „Reichweitenangst“ Allgemeingut des Autofahrens geworden ist, kommt die stromsparende Geschwindigkeits-Selbstbeschränkung automatisch.

 

Anwälte und Lehrer sind die wichtigsten Fachkräfte für Deutschland

Wahlprogramm: [2]
Gute Hoch-Schulen
Deutschland braucht gute Fach-Kräfte.
Zum Beispiel Anwälte.
Oder Lehrer.

Die Listung der wichtigsten Fachkräfte für Deutschland durch CDU CSU teilt der Autor (als technisch ausgebildeter Bürger) nicht. Wie überall, kennen aber auch Politiker*innen eben auch die Berufe am besten, in denen sie ausgebildet sind.
Zudem: Wer benötigt heutzutage auch noch technisches Know-how? Das kaufen wir von dem vielen Geld welches wir haben, doch viel billiger aus China.
Wichtiger sind Fachpersonen, welche die wirklichen Probleme unserer Zeit lösen können, siehe EIKE: Endlich: Eine Studie über Beziehungen von Gender und Gletscher

 

Energie-Sparprogramm

Wahlprogramm: [2]
Alle sollen Energie sparen.
Also zum Beispiel
die Fenster im Winter zu-machen.

Wenn man sich an die dicken Kladden erinnert, welche von SPD-geführten Ministerien zur Energieeinsparung erstellt werden und Planungen bis zum Jahr 2050 beinhalten, ist nur noch erstaunt, wie einfach es die CDU CSU damit hält.
Dabei hat man den Eindruck, es ist eher als Anleitung für noch nicht so lange bei uns lebende Mitbürger*innen gedacht, denn ehemalige Bürger der verblichenen DDR, in deren Wohnungen man die Heizkörper teils nicht regeln konnte und es deshalb über das Fenster machte, haben inzwischen sicher begriffen, was dieses Verfahren inzwischen an zu bezahlenden Heizkosten verursacht

 

Ist Leichte(r) Bürger gut informierter Bürger?

Beim aufmerksamen Durchlesen fällt auf, dass das, was die Union ihren weniger sprachgewandten, potentiellen Wählern vermittelt, fast nur Wohltaten sind. Was er davon wirklich halten darf, steht gleich am Anfang.
Wahlprogramm: [2]
Aber nur das Original-Wahl-Programm
ist wirklich gültig.

Herr Erdogan hat also nicht ganz unrecht, wenn er einem Teil seiner Landsleute in Deutschland Wahlempfehlung gibt, nachdem deutsche Parteien diesen Wählern Wahlinformation vorenthalten.

 

Aber die „anderen“ Bürger erfahren auch nur die gängigen Plattitüden

Nur diese Bürger, welche die deutsche Grammatik beherrschen und das Original-Wahl-Programm lesen können, sollen ihre Aussagen zum Klimawandel erfahren.
Regierungsprogramm 2017 – 2021
Klimaschutz ist Zukunftsschutz
Der Fortgang der Erderwärmung kann weltweit dramatische Folgen haben und erfordert deshalb gemeinsames Handeln. Ganze Länder und ihre Bevölkerungen sind davon betroffen. Aber auch in unseren gemäßigten Breiten würde der Fortgang des Klimawandels zu irreversiblen Schäden führen, die vor allem unsere Kinder und Enkel treffen würden.
Das Pariser Klimaschutz-Abkommen von 2015 ist der bislang größte Erfolg der internationalen Bemühungen zur Begrenzung der Erderwärmung. Dem Abkommen haben sich praktisch alle Länder dieser Welt angeschlossen. Wir bedauern die Entscheidung der amerikanischen Regierung, aus dem Abkommen auszutreten, und werden gemeinsam mit Frankreich und anderen Ländern entschieden für den Erhalt und den Erfolg des Abkommens eintreten.
Auf dem G7-Gipfel in Elmau wurde vor zwei Jahren die Dekarbonisierung der weltweiten Energieerzeugung bis zum Ende dieses Jahrhunderts beschlossen. Langfristig muss ein großer Teil der fossilen Energien wie Kohle, Öl und Gas durch umweltfreundliche Energien ersetzt werden.
Mit der Einleitung der Energiewende und dem Ausbau der erneuerbaren Energien hat Deutschland hierzu einen wichtigen Beitrag geleistet und Alternativen zu den fossilen Energien aufgezeigt. Unser Beispiel wird jedoch nur Schule machen, wenn die Energiewende gelingt und die Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft erhalten bleibt. Deshalb muss die Energiewende marktwirtschaftlich organisiert werden. Dabei sind wir seit 2013 einen großen Schritt vorangekommen.

 

Einen Satz wie „Damit das Klima Zukunft hat“ versteht wohl nicht einmal jeder, der deutschen Grammatik mächtige Bürger

Regierungsprogramm 2017 – 2021
Wir halten an unseren bestehenden Energie- und Klimazielen fest und setzen sie Schritt für Schritt um. Dies gilt auch für den 2016 beschlossenen Klimaschutzplan. Wir lehnen dirigistische staatliche Eingriffe in diesem Bereich ab und setzen stattdessen auf marktwirtschaftliche Instrumente. Damit das Klima Zukunft hat.

 

Leichte(r) Bürger ist aber guter Wahlbürger

Beim Lesen fragt man sich, ob es sinnvoll ist, dass sich Deutschland auf ein so niedriges Sprachniveau reduziert, oder umgekehrt, ob Bürger*innen, welche nur dieses Niveau verstehen, wirklich wählen sollten. Für Parteien sind Wählerstimmen, egal welche, jedoch „das Brot“ und deshalb stellen sie solche Überlegungen nicht an. Im Gegenteil, sie weiten es aus:
Wahlrecht für Neubürger
… In Niedersachsen sollen künftig Neubürger, die dauerhaft hier bleiben, an Kommunalwahlen teilnehmen – selbst wenn sie noch keine deutsche oder EU-Staatsbürgerschaft besitzen. Dieser Plan wurde am Donnerstag, den 11.02.2015 im niedersächsischen Landtag mit den Stimmen von SPD, Grünen und FDP verabschiedet.

Damit bleibt nur übrig, es sarkastisch zu nehmen, wie es auch auf TICHYS EINBLICK [3], worin die anderen Themen dieses „Wahlprogrammes“ rezensiert wurden, gehandhabt ist. Dort wurde als Wahlprogramm-Ergänzung vorgeschlagen:
Deutschland ist so ein tolles Land, weil die, die hier leben, so schlau sind.
Die sind so schlau, weil wir Bildung haben.
Die CDU/CSU will noch mehr Bildung haben.
Ohne Bildung wissen viele gar nicht, ob sie ein Junge oder Mädchen sind.
Oder wie man ohne Finger rechnet.
Deshalb wollen wir ganz viele neue Schulen bauen und die alten Schulen reparieren.
Wir wollen, dass jeder Abitur hat.
Damit kann man dann studieren.
Und dann wird man Doktor oder Astronaut. Wie ich, Angela Merkel.
Ich habe nämlich auch studiert und war Astronaut.
Und dann Bundeskanzlerin.

 

 

Quellen

[1]
EIKE 13.06.2017: Fake News: Diesmal die Bundeskanzlerin A. Merkel „Wir brauchen dieses Pariser Abkommen um unsere Schöpfung zu bewahren

[2]
Das Wahl-Programm von CDU und CSU. Für die Bundes-Tags-Wahl. In Leichter Sprache.

[3]
TICHYS EINBLICK: Das CDU-Strategiepapier: Wie Merkel die Wahl gewinnt




Unter dem Antarktischen Eis wurden fast 100 neue Vulkane entdeckt

Eine neue Satelliten gestützte Untersuchung hat 138 Vulkane auf einem Teil des Kontinents offenbart, der als West-Antarktis-Rift-System bekannt ist, eine riesige Region, die sich 3.500 Kilometer vom Ross-Meer im Süden bis zur Antarktischen Halbinsel im Nordwesten erstreckt. Von 91 dieser gefundenen Vulkanstrukturen hatten die Wissenschaftler vorher noch keine Kenntnis.

Die Vulkane reichen von bescheidenen 100 Metern bis zu imposanten 3.850 m hoch. Die Ergebnisse wurden Anfang dieses Monats in der Zeitschrift Geological Society Special Publications veröffentlicht. [ 50 Erstaunliche Fakten über die Antarktis ]

Die Antarktis gehört zu den am wenigsten untersuchten Gebieten der Welt, und als junger Wissenschaftler war ich aufgeregt, etwas Neues und bislang nicht gut Verstandenes kennen zu lernen. Nach der Untersuchung der vorhandenen Daten über die Westantarktis begann ich, Spuren von Vulkanismus zu entdecken. Natürlich kniete ich mich weiter hinein, was zu dieser Entdeckung von fast 100 Vulkanen unter dem Eisschild führte „, sagt Studien-Co-Autor Max Van Wyk de Vries, ein Geowissenschaftler an der Universität von Edinburgh in Schottland.

 

Land des Feuers und des Eises

De Vries, der derzeit ein Student ist, studierte die Antarktis, als er aus anderen Quellen erfuhr, dass der kälteste Kontinent eine vulkanische Geschichte hatte. Durch die Verwendung einer Kombination von Satellitendaten, eiseindringenden Radardaten und Luftaufnahmen konnte de Vries 91 Spots identifizieren, in denen basaltischer oder vulkanischer Fels unter dem Eis lauerte. Bekannte Vulkane in der gleichen Region tragen diese unverwechselbare Signatur der vulkanischen Tätigkeit.

Die Anzahl der Vulkane in dieser Region rivalisiert mit denen des ostafrikanischen Rift Valley, einer der vulkanisch dichtesten Regionen der Welt.

 

Karte der Antarktis mit der Verteilung von Vulkanen, Alter zwischen 11 Mio Jahre bis heute. Nur eine geringe Anzahl sind aktiv.

Quelle: http://www.antarcticglaciers.org/glacial-geology/subglacial-volcanoes/

 

Die Wissenschaftler wissen noch nicht, wie viele dieser Vulkane aktiv sind, aber der aktive Magmatismus hat in der Vergangenheit den Kontinent eingetrübt. Doch wie jetzt der Klimawandel den Kontinent erwärmt und das Eis verdünnt, könnten einige der jetzt ruhenden Vulkane wieder aktiv werden, sagten die Wissenschaftler in einer Erklärung . Die vorherige Arbeit hat gezeigt, dass die Antarktis in wärmeren Zeiten der geologischen Geschichte vulkanisch aktiv war.

Erschienen auf LiveScience am  15. August 2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://www.livescience.com/60133-volcanoes-discovered-beneath-antarctica.html

Ursprünglich auf Live Science veröffentlicht .

 

Tia Ghose

Miss Tia hat bei Science News, Wired.com und dem Milwaukee Journal Sentinel als Praktikantin gearbeitet und hat für das Center for Investigative Reporting, Scientific American und ScienceNow geschrieben. Sie hat einen Master-Abschluss in Bioingenieurwesen von der University of Washington und ein Diplom-Zertifikat in der Wissenschaft schriftlich von der University of California Santa Cruz.

 

Weitere Links

VULKANOLOGIE: MONITORING UND VORHERSAGE VON VULKANAUSBRÜCHEN

Vulkane für Schüler

 

 

 

 

 




Endlich: Eine Studie über Beziehungen von Gender und Gletscher

Die im Januar 2016 veröffentlichte Studie „Glaciers, gender, and science“ [Gletscher, Geschlecht und Wissenschaft] kam zu dem Schluss, dass „Eis nicht nur Eis“ ist und die Wissenschaftler dazu zwingt, einen „feministisch politischen Ökologie und feministischen postkolonialen“ Ansatz zu verfolgen, wenn sie schmelzende Eiskappen und Klimawandel studieren.

„Gletscher sind die wichtigsten Ikonen des Klimawandels und der globalen Umweltveränderung“, erklärte das Paper von Mark Carey, Professor an der University of Oregon. „Die Beziehungen zwischen Gender, Wissenschaft und Gletschern – besonders im Zusammenhang mit erkenntnistheoretischen Fragen zur Herstellung von glaziologischen Erkenntnissen – bleiben jedoch unterschätzt.“

„Das verschmelzen von feministischer postkolonialer Wissenschaftsstudium und der feministischen politischer Ökologie, fördert der feministische Ansatz eine robuste Analyse von Geschlecht, Macht und Erkenntnistheorie in dynamisch-sozial-ökologischen Systemen und führt so zu angemesseneren und gerechteren Wissenschafts- und Mensch-Eis-Interaktionen“, so die Studie.

Veröffentlicht im Sage Journal: Fortschritte in „Progress in Human Geography“ [Humangeographie; so der übersetzte Arbeitsbereich], wurde diese Studie zuerst von Reason’s Robby Soave and Tablet MagazineYair Rosenberg hervorgehoben.

Die Studie argumentiert, dass Gletscher „religiöse Überzeugungen und kulturelle Werte“ gestalten können und dass der Klimawandel zum „Zusammenbruch der stereotypen Geschlechterrollen und sogar zu „Geschlechter Neuverhandlungen“ führen kann.

Obwohl das Paper argumentiert, dass die Gletscherforschung mehr feminine Perspektiven braucht, ist das Geschlecht nicht als männlich und weiblich für die Forscher definiert, sondern „als eine Reihe von persönlichen und sozialen Möglichkeiten“.

„Ein kritischer, aber übersehener Aspekt der menschlichen Dimensionen von Gletschern und globaler Veränderungsforschung ist die Beziehung zwischen Geschlecht und Gletschern“, so die Studie. „Zwar gab es relativ wenig Forschung über Geschlecht und globale Umweltveränderung im Allgemeinen,  gibt es noch weniger aus einer feministischen Perspektive, die sich auf das Geschlecht konzentriert (hier nicht als binär männliche / weibliche, sondern als eine Reihe von persönlichen und sozialen Möglichkeiten verstanden) und auch auf Macht, Gerechtigkeit, Ungleichheit und Wissensproduktion im Kontext von Eis, Gletscherwechsel und Glaziologie. „

Ergänzung durch Abstract

… Dieses Paper schlägt daher einen feministischen glaziologischen Rahmen mit vier Schlüsselkomponenten vor: 1) Wissensproduzenten; (2) geschlechtsspezifische Wissenschaft und Wissen; (3) Systeme der wissenschaftlichen Herrschaft; Und (4) alternative Darstellungen von Gletschern.

Die National Science Foundation finanzierte die Studie  als Teil eines Projekts, das zunächst darauf ansetzte, „die frühe Entwicklung und die anschließende Evolution der fünf Hauptaspekte der Glaziologie zu untersuchen“. Die Studie hat die Steuerzahler $ 412.930 gekostet.

Mark Carey (Professor of History and Environmental Studies) fügte das Geschlecht der Gletscherstudie hinzu, nachdem er eine Studentin der Universität von Oregon angestellt hatte, die fand, dass „Frauenstimmen selten in der Gletscher-bezogenen Forschung zu hören sind“, nach der Webseite der Schule.

„Ich wollte mehr über die Beziehung zwischen Frauen und Eis wissen, also haben wir das Thema von der Klimawandel-Anfälligkeit verfolgt“, sagte die Schülerin Jaclyn Rushing, die Umwelt und Romanische Sprachen studiert.

„Jaclyn fand einen Bericht, der darauf hinwies, dass Frauen sensibler für Gletscherveränderungen und Gefahren sind als Männer„, sagte Carey. „Ich hatte diese geschlechtsspezifischen Schwachstellen nie erforscht.“

Prof. Carey sah dann die Gletscher durch die „Brille der feministischen Studien“.

Die Frage „Warum feministische Glaziologie?“ wird in der Studie mit dem Argument beantwortet, dass die wissenschaftliche Forschung der Gletscher „von Männern und Männlichkeit dominiert wird“.

Ein Ziel der „feministischen Glaziologie“ ist es, „zu analysieren, wie Macht, Herrschaft, Kolonialismus und Kontrolle – unterlegt durch und übereinstimmend mit maskulinen Ideologien – Gletscher-bezogene Wissenschaften und Wissen über die Zeit geprägt haben.“

„Die meisten existierenden glaziologischen Forschungen – und damit Diskurs und Diskussionen über den kryosphärischen Wandel – stammen aus Informationen, die von Männern, über Männer, von männlichen Merkmalen und von masculinistischen Diskursen hervorgebracht wurden“.
Beim Studium der geschlechtsspezifischen Aspekte von Eis kann man das Patriarchat nicht auslassen, fügt das Paper hinzu.

„Die feministische Brille ist angesichts der historischen Marginalisierung der Frauen, der Bedeutung des Geschlechts in Gletscher-bezogenen Erkenntnissen und der Art und Weise, in der die Systeme des Kolonialismus, des Imperialismus und des Patriarchats die geschlechtsspezifische Wissenschaft zusammensetzten, entscheidend“, so die Studie.

Sage Journals legte das Paper unter „feministische Glaziologie“, „feministische politische Ökologie“ und „feministische postkoloniale Wissenschaftsstudien“ ab.

***

Danke an Herrn Kuntz, der mich darauf aufmerksam machte.

Erschienen auf The Washington free beacon am 7. März 2016

Übersetzt (aber nicht ganz verstanden) durch Andreas Demmig

http://freebeacon.com/issues/feds-spent-412930-relationship-gender-glaciers/




Wenn das Modell sich selbst modelliert

… das ist jetzt bizarrer Wahnsinn für mich, aber hier ist, was Eric Worrall bei Frau Dr. Sophie Lewis [Doktor der Philosophie] gefunden hat

Es stellt sich heraus, dass meine Arbeit jetzt als Klima-Wissenschaftlerin nicht ganz gleich geht mit der Art, wie wir in der Regel über Wissenschaft sprechen und wie Wissenschaft funktioniert…

Update durch den Übersetzer; 18.08.2017, 19:35

Die Überschrift und der danach folgende Absatz haben mir keine Ruhe gelassen.

Original:

 1. Methods aren’t always necessarily falsifiable

Falsifiability is the idea that an assertion can be shown to be false by an experiment or an observation, and is critical to distinctions between “true science” and “pseudoscience”.

So würde ich es jetzt übersetzen:

 1. Methoden sind nicht immer notwendigerweise falsifizierbar  überprüfbar  

Falsifizierbarkeit   Überprüfbarkeit ist die Vorstellung, dass eine Behauptung durch ein Experiment oder eine Beobachtung bestätigt oder als falsch dargestellt werden kann und für die Unterscheidung zwischen „wahrer Wissenschaft“ und „Pseudowissenschaft“ wesentlich ist.

„Falsifiability“ wird in den Wörterbüchern mit „Falsifizierbarkeit“; „falsibiable“ mit „fälschen, oder auch „als falsch nachweisen“ . Im Original würde dann „false“ nur „falsch“ heißen, was aber m.e. unterstellt, das Frau Dr. Lewis von vornherein annimmt, dass wenn Klimamodelle geprüft werden, diese sich nur als falsch heraus stellen können!?

Was ist Ihre Meinung?

 

Klimamodelle sind wichtige und komplexe Werkzeuge für das Verständnis des Klimasystems. Sind Klimamodelle falsifizierbar? Sind sie Wissenschaft? Ein Test der Falsifizierbarkeit erfordert eine Modellprüfung oder eine Klimabeobachtung, die zeigt, dass eine globale Erwärmung durch erhöhte menschlich erzeugte Treibhausgase unwahr ist. Es ist schwierig, einen Test von Klimamodellen im Voraus vorzuschlagen, der falsifizierbar ist.

Die Wissenschaft ist kompliziert – und passt nicht immer zu der vereinfachten Version, die wir als Kinder lernen.

Diese Schwierigkeit bedeutet nicht, dass Klimamodelle oder Klimawissenschaft ungültig oder nicht vertrauenswürdig sind. Klimamodelle werden sorgfältig entwickelt und ausgewertet, basierend auf ihrer Fähigkeit, die beobachteten Klimatrends und Prozesse genau zu reproduzieren. Aus diesem Grund haben Klimatologen Vertrauen in sie [ihre Modelle] als wissenschaftliche Werkzeuge und nicht wegen der Ideen rund um die Falsifizierbarkeit.

Seit einiger Zeit sage ich, dass ein Computermodell nur eine solide Inkarnation der Überzeugungen, Theorien und Missverständnisse der Programmierer ist. Allerdings gibt es eine schöne neue Arbeit namens The Effect of Fossil Fuel Emissions on Sea Level Rise: An Exploratory Study [Die Auswirkungen von Treibstoff Emissionen auf den Anstieg des Meeresspiegels], in der ich eine kuriose Aussage fand. Die Studie verdient das Lesen der Erkenntnisse wegen, aber es gab einen Satz darin, der mir als eine natürliche Erweiterung von dem, was ich gesagt habe vorkommt, aber eine, die ich nie in Betracht gezogen hätte.

WUWT: Figure 40: Galveston Split-half test: First 80 years, Jamal Munshi, August 2017

https://www.researchgate.net/figure/318788982_fig22_Figure-40-Galveston-Split-half-test-First-80-years

 

Der Autor, Jamal Munshi, (es stellte sich heraus, dass er bei meiner Alma Mater arbeitet, etwa 45 Minuten von wo ich wohne], beschrieb zuerst die Ergebnisse anderer Wissenschaftler in Bezug auf Meeresspiegel Beschleunigung. Er führt an:

Diese Arbeit ist eine kritische Bewertung der Forschungsergebnisse. Drei Schwächen In dieser Reihe von empirischer Forschung sind bekannt.

 Erstens stört die Verwendung von Klimamodellen die Gültigkeit des empirischen Tests, weil Modelle ein Ausdruck der Theorie sind und ihre Verwendung die Unabhängigkeit des empirischen Theorietests aus der Theorie selbst kompromittiert.

Zweitens dienen Korrelationen zwischen kumulativen SLR und kumulativen Emissionen nicht als empirische Evidenz, da Korrelationen zwischen kumulativen Werten von Zeitreihendaten störend sind (Munshi, 2017).

Und drittens, der in der Regel angenommene Glaube, dass die Beschleunigung in SLR [sea level rise] an und für sich als Beweis für seine anthropogene Ursache dient, ist eine Form der zirkelförmigen Argumentation, weil sie davon ausgeht, dass die Beschleunigung unnatürlich ist.

 Nun, jeder der o.g. Punkte ist in der Tat eine verheerende Kritik zum Stand der Wissenschaft über die Beschleunigung des Meeresspiegels. Allerdings war ich besonders vom ersten Punkt betroffen:

die Verwendung von Klimamodellen (stört) die Gültigkeit des empirischen Tests, weil Modelle ein Ausdruck der Theorie sind und ihre Verwendung die Unabhängigkeit des empirischen Theorietests aus der Theorie selbst kompromittiert.

Genau…! Die Modelle sind ein Ausdruck der Theorie, dass CO2 eine Erwärmung verursacht. Als Ergebnis [ … eine Beschreibung der CO2 Theorie] sind sie damit völlig unnütz zur Prüfung dieser Erwärmungstheorie.

Nun sagt die von Eric Worrell zitierte Wissenschaftlerin, dass die Wissenschaftler den Modellen glauben, weil diese „Klimatrends und Prozesse akkurat wiedergeben“. Genau dafür sehe ich jedoch nur sehr wenige Beweise. Im Gegenteil, die Temperaturänderungen seit Beginn dieses Jahrhunderts haben die Modelle wild überschätzt. Ja, die Modelle können die historischen Aufzeichnungen reproduzieren, wenn Sie auf die Ergebnisse mit nur einem Auge und in der Dämmerung schielen … aber das ist, weil die Modelle durch ihre Programmierer evolutionär darauf trainiert worden sind, um das zu zeigen – die, die die Vergangenheit nicht reproduzieren konnten, starben im Schneideraum [Doppeldeutig]. Allerdings, für irgendetwas anderes, sagen wir mal Niederschlag und Temperatur an verschiedenen Orten, taugen sie nur sehr schlecht.

Vor kurzem habe ich gezeigt, dass das Ergebnis des „CCSM3 climate model“ (… die modellierte globale Temperatur) durch einfache Verzögerung und Reskalierung der Eingangsgrößen mit einem hohen Maß an Genauigkeit emuliert werden kann … trotz der Komplexität des Modells ist das Ergebnis eine einfache Funktion der Eingabe.

Also … daher:

  • können wir den Modellen nicht vertrauen, weil ihre Vorhersagen durch ihre Programmierer [nach Wunsch und Auftrag] eingebaut werden und
  • wir die Ergebnisse der berechneten globalen Temperatur mit einer einfachen Manipulation ihrer Eingangsgrößen erzwingen können [„emulieren“ ist das Fachwort] und
  • sie sind eine Beschreibung der CO2-Theorie, damit sind sie völlig unnütz zur Prüfung dieser Theorie.

… und dann … für was genau sind diese Modelle denn gut?

Ja, ich bin mir bewusst, dass alle [nicht nur Klima-] Modelle falsch sind, aber einige Modelle sind nützlich … aber sind Klimamodelle nützlich? Und wenn ja, für was genau sind diese Modelle nützlich?

***

Ich belasse es dabei, um Sie alle mitzunehmen. Ich zögere, noch mehr dazu zu sagen, denn ich weiß, dass jedes Wort, das ich schreibe, die Chancen erhöht, dass ein charmanter Kerl auf 1sky1 oder Mosh [ähnlich Twitter oder Facebook] kommen wird, um mir in sehr unangenehmen Worten zu erzählen, dass ich es falsch mache, weil ich so dumm bin, und dann sich schlicht verweigern wird, zu demonstrieren, wie man es denn richtig macht.

Meistens habe ich kein Problem damit, aber es ist bereits nach Mitternacht hier, die Sterne sind zu sehen und mein Blutdruck ist ganz gut, also lasse ich jemand anderen Spaß haben …

Meine Grüße an alle, Kommentatoren und Mitleser, sogar 1sky1 und Mosh, ich wünsche euch allen nur das Beste,

Willis Eschenbach

Meine übliche Bitte: Missverständnisse fangen leicht an und können ewig dauern. Ich bitte höflich, dass die Kommentatoren EXAKT DIE WORTE WIEDERGEBEN; MIT DENEN SIE NICHT EINVERSTANDEN SIND, nur so können wir alle Ihren Einwand verstehen.

Meine zweite Bitte: Bitte nicht aufhören, nachdem sie nur behauptet haben, dass ich den falschen Datenset oder die falsche Methode benutze. Ich kann wohl falsch liegen, aber solche Beobachtungen sind nicht sinnvoll, bis man einen Link zum richtigen Datenset oder eine Erklärung der richtigen Methode hinzufügt.

Erschienen auf WUWT am 11.08.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2017/08/11/when-the-model-models-itself/

 

Bei den Recherchen zu diesem Beitrag fand ich folgende Links, die für unsere Leser von Interesse sein könnten; der Übersetzer.

CESM „open source“ des CCSM3

Das gemeinschaftliche Klimasystemmodell (CCSM) ist ein gekoppeltes Klimamodell zur Simulation des Klimasystems der Erde. Das CCSM besteht aus vier separaten Modellen, die gleichzeitig die Erdatmosphäre, den Ozean, die Landoberfläche und das Meereseis simulieren und eine Zentralkomponente. Die CCSM ermöglicht es Forschern, grundlegende Forschungen über die Vergangenheit, die gegenwärtigen und zukünftigen Klimazustände der Erde durchzuführen.

 

ZAMG Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik, Wien

Es wird sehr viel über Wetter, Klima und Modelle erklärt.

Was mir auffiel: bei „Wetter und Klima“ versucht man Klima als eigenständiges Phänomen darzustellen, Wetter hat für den unbedarften Leser nichts mit Klima zu tun:

… Das Wetter ist ein Teilprozess innerhalb des Klimasystems. Auch das Wetter trägt zum großräumigen Energieaustausch und somit zur Erhaltung eines globalen, energetischen Gleichgewichts bei. Allerdings wird es von kurzfristigen Phänomenen, z.B. von Tiefdruckgebieten, gesteuert.

 




Die Gesetze der Mittelwerte: Teil 2, Information der Verschleierung

Durchschnittliches

Sowohl das Wort als auch das Konzept „Durchschnitt“  sind in der breiten Öffentlichkeit sehr viel Verwirrung und Missverständnis unterworfen und sowohl als Wort als auch im Kontext ist eine überwältigende Menge an „lockerem Gebrauch“ auch in wissenschaftlichen Kreisen zu finden, ohne die Peer-Reviewed-Artikel in Zeitschriften und wissenschaftlichen Pressemitteilungen auszuschließen.

In Teil 1 dieser Serie [Eike, übersetzt] lasen Sie meine Auffrischung über die Begriffsinhalte von Durchschnitten, Mittelwerten und Beispiele dazu. Wenn Ihnen diese Grundlagen nun geläufig sind, dann können wir mit den weiteren Gedankengängen weitermachen.

Wer es vorher oder nochmal lesen möchte, hier ist der Link zum Original [Part 1 of this series]

 

Ein Strahl der Finsternis in das Licht [Übersetzung des Originaltitels] 

oder: Informieren um zu Verschleiern

Der Zweck, zu einem Datensatz verschiedene Ansichten darzustellen – oder über jede Sammlung von Informationen oder Messungen, über eine Klasse von Dingen oder ein physikalisches Phänomen – ist es, dass wir diese Informationen aus verschiedenen intellektuellen und wissenschaftlichen Winkeln sehen können – um uns einen besseren Einblick in das Thema unserer Studien zu geben, was hoffentlich zu einem besseren Verständnis führt.

Moderne statistische Programme erlauben es sogar Gymnasiasten, anspruchsvolle statistische Tests von Datensätzen durchzuführen und die Daten auf unzählige Weise zu manipulieren [bzw. zu sortieren] und zu betrachten. In einem breiten allgemeinen Sinne, ermöglicht die Verfügbarkeit dieser Softwarepakete nun Studenten und Forschern, (oft unbegründete) Behauptungen für ihre Daten zu machen, indem sie statistische Methoden verwenden, um zu numerischen Ergebnissen zu gelangen – alles ohne Verständnis weder der Methoden noch der wahren Bedeutung oder Aussagekraft der Ergebnisse. Ich habe das erfahren, indem ich High School Science Fairs beurteile [zu vergleichen mit „Jugend forscht“] und später die in vielen Peer-Review-Journalen gemachten Behauptungen gelesen habe. Eine der derzeit heiß diskutierten Kontroversen ist die Prävalenz [allgemeine Geltung] der Verwendung von „P-Werten“ [probability value ~ Wahrscheinlichkeitswert], um zu beweisen, dass [auch] triviale Ergebnisse irgendwie signifikant sind, weil „das die Aussage ist, wenn die P-Werte geringer als 0,05 sind“. Die High School Science Fair Studenten bezogen auch ANOVA Testergebnisse über ihre Daten mit ein –jedoch konnte keiner von ihnen erklären, was ANOVA ist oder wie es auf ihre Experimente angewendet wurde.

[Als Varianzanalyse (ANOVA von englisch analysis of variance) bezeichnet man eine große Gruppe datenanalytischer und strukturprüfender statistischer Verfahren, die zahlreiche unterschiedliche Anwendungen zulassen; Quelle Wikipedia]

 

Moderne Grafik-Tools ermöglichen alle Arten von grafischen Methoden um Zahlen und ihre Beziehungen anzuzeigen. Das US Census Bureau [statistisches Amt] verfügt über einen große Anzahl von Visualisierungen und Graphikwerkzeugen. Ein Online-kommerzieller Service, Plotly, kann in wenigen Sekunden eine sehr beeindruckende Reihe von Visualisierungen Ihrer Daten erstellen. Sie bieten einen kostenlosen Service an, dessen Niveau mehr als ausreichend für fast alle meine Verwendungen war (und eine wirklich unglaubliche Sammlung von Möglichkeiten für Unternehmen und Profis mit einer Gebühr von etwa einem Dollar pro Tag). RAWGraphs hat einen ähnlichen kostenlosen Service.

Es werden komplexe Computerprogramme verwendet, um Metriken wie die globalen Durchschnittlichen Land– und Meerestemperaturen oder die globale mittlere Höhe des Meeresspiegels zu erstellen. Ihre Schöpfern und Promotoren glauben daran, das damit tatsächlich ein einziger aussagekräftiger Wert produziert werden kann, der eine durchschnittliche Genauigkeit bis zu einem Hundertstel oder Tausendstel oder eines Millimeters erreicht. Oder, wenn schon nicht aktuelle quantitativ genaue Werte, so werden zumindest genaue Anomalien oder gültige Trends berechnet. Die Meinungen zu diesen Werten variieren sehr stark, betreffend der Gültigkeit, der Fehlerfreiheit und der Genauigkeit dieser globalen Durchschnittswerte.

Die Mittelwerte sind nur eine von unterschiedlichsten Möglichkeiten, die Werte in einem Datensatz zu betrachten. Wie ich in den Grundlagen für den „Durchschnitt“ erklärt habe, gibt es drei primäre Arten von Mittelwerten – Mittel, Median und Mode – sowie weitere exotische Typen.

In Teil 1 dieser Reihe erklärte ich die Fallstricke von Mittelwerten von heterogenen, nicht miteinander zu vergleichenden Objekten oder Daten über Gegenstände. Solche Versuche enden mit „Obstsalat“, ein Durchschnitt aus Äpfeln und Orangen ergibt unlogische oder unwissenschaftliche Ergebnisse, mit Bedeutungen, die illusorisch, imaginär oder von so geringer Aussage und damit nicht sehr nützlich sind. Solche Mittelungen werden oft von ihren Schöpfern mit Bedeutung – Sinn – erfüllt, die sie nicht haben.

Da der Zweck, Daten auf unterschiedliche Weise zu betrachten – wie das Betrachten eines Durchschnitts, ein Mittelwert oder ein Modus des numerischen Datensatzes – zu einem besseren Verständnis führen soll, ist es wichtig zu verstehen, was tatsächlich passiert, wenn numerische Ergebnisse gemittelt werden und in welcher Weise sie zu einem besseren Verständnis führen und in welcher Weise sie aber auch zu einem reduzierten Verständnis führen können.

Ein einfaches Beispiel:

Betrachten wir die Größe der Jungs in Frau Larsens hypothetischer 6. Klasse an einer Jungenschule. Wir wollen ihre Größe kennenlernen, um eine horizontale Klimmzugstange zwischen zwei starken, aufrechten Balken platzieren, damit sie trainieren können (oder als leichte konstruktive Strafe – „Jonny – Zehn Klimmzüge bitte!“). Die Jungs sollten in der Lage sein, sie leicht zu erreichen, indem man ein bisschen hochspringt, so dass beim Hängen an den Händen ihre Füße nicht den Boden berühren.

Die ärztliche Station liefert uns die Größen der Jungs, die gemittelt werden, und wir erhalten das arithmetische Mittel von 65 Zoll [ = 165 cm; für den weiteren Vergleich lasse ich Zoll (= Inch) stehen].

Mit diesen Durchschnittsgrößen rechnen wir weiter, um die benötigte Stangenhöhe in Zoll zu ermitteln:

Größe / 2.3 = Armlänge (Schulter zu den Fingerspitzen)

= 65 / 2.3 = 28 (ungefähre Armlänge)

= 65 + 28 = 93 Zoll = 7,75 Fuß oder 236 cm

Unsere berechnete Höhe der Stange passt gut in ein Klassenzimmer mit 8,5 Fuß Decken, also sind wir gut. Oder sind wir gut? Haben wir genügend Informationen aus unserer Berechnung der Mittleren Höhe?

Lassen Sie es uns überprüfen, indem wir ein Balkendiagramm aller Größen aller Jungs betrachten:

Diese Visualisierung, gibt uns eine andere Sicht als unser berechneter Durchschnitt – um die vorhandenen Informationen zu betrachten – um die Daten der Größen der Jungen in der Klasse auszuwerten. Mit der Erkenntnis, dass die Jungen von nur fünf Fuß groß (60 Zoll) bis hin zu fast 6 Fuß (71 Zoll) groß sind, werden wir nicht in der Lage sein, eine Stangenhöhe festzulegen, die ideal für alle ist. Allerdings sehen wir jetzt, dass 82% der Jungs innerhalb der Mittelhöhe von 3 Inch liegen und unsere berechnete Stangenhöhe wird gut für sie sein. Die 3 kürzesten Jungs könnten einen kleinen Tritt brauchen, um die Stange zu erreichen, und die 5 längsten Jungs können ihre Knie ein bisschen beugen, um Klimmzüge zu machen. Also können wir es so machen.

Aber als wir den gleichen Ansatz in Mr. Jones ‚Klasse versuchten, hatten wir ein Problem.

Es gibt 66 Jungen in dieser Klasse und ihre durchschnittliche Größe (Mittelwert) ist auch 65 Zoll, aber die Größen sind anders verteilt:

Jungens, die zweite Klasse

Herr Jones Klasse hat eine andere Mischung, die zu einer ungleichen Verteilung führt, viel weniger um den Mittelwert zentriert. Mit dem gleichen Durchschnitt: +/- 3 Zoll (hellblau), der in unserem vorherigen Beispiel verwendet wurden, erfassen wir nur 60% der Jungs anstatt 82%. In Mr. Jones Klasse, würden 26 von 66 Jungs die horizontale Reckstange bei 93 Zoll nicht bequem finden. Für diese Klasse war die Lösung eine variable Höhenleiste mit zwei Einstellungen: eine für die Jungen 60-65 Zoll groß (32 Jungen), eine für die Jungen 66-72 Zoll groß (34 Jungen).

 

Für die Klasse von Herrn Jones war die durchschnittliche Größe, die mittlere Größe, nicht dazu geeignet, um uns ein besseres Verständnis die Informationen über die Höhe der Jungen zu beleuchten, zu ermöglichen. Wir brauchten einen genaueren Blick auf die Informationen, um unseren Weg durch die bessere Lösung zu sehen. Die variable Höhenleiste funktioniert auch für Mrs. Larsens Klasse gut, mit der unteren Einstellung für 25 Jungen und die höhere Einstellung gut für 21 Jungen.

 

Die Kombination der Daten aus beiden Klassen gibt uns diese Tabelle:

Dieses kleine Beispiel soll veranschaulichen, dass Mittelwerte, wie unsere mittlere Höhe, unter Umständen von Nutzen sind, aber nicht in allen Fällen.

In der Klasse von Herrn Jones war die größere Anzahl kleinerer Jungen verdeckt, versteckt, gemittelt, man kann sich auf die mittlere Höhe verlassen, um die besten Lösungen für die horizontale Klimmstange zu bekommen.

Es ist erwähnenswert, dass in Frau Larsens Klasse, die Jungens eine Verteilung der Größen haben – siehe erstes Diagramm oben, die der sogenannten Normalverteilung ähnlich ist, ein Balkendiagramm wie folgend gezeigt:

WUWT

Normalverteilung

Die meisten Werte ergeben einen Gipfel in der Mitte und fallen mehr oder weniger gleichmäßig davor und dahinter ab. Durchschnitte sind gute Schätzungen für Datensätze, die so aussehen. Dabei muss man dann darauf achten, auch die Bereiche auf beiden Seiten des Mittels zu verwenden.

Mittel sind nicht so gut für Datensätze wie es Herr Jones‘ Klasse zeigt oder für die Kombination der beiden Klassen. Beachten Sie, dass das Arithmetische Mittel genau das gleiche für alle drei Datensätze der Größe der Jungen ist – die beiden Klassen und die kombinierten – aber die Verteilungen sind ganz anders und führen zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen.

 

Das durchschnittliche Haushaltseinkommen in USA

Eine häufige angewandte Messgröße für das wirtschaftliche Wohlbefinden in den Vereinigten Staaten ist die jährliche Ermittlung des durchschnittlichen Haushaltseinkommens durch das statistische Amt [US Census Bureau].

Erstens, dass es als MEDIAN gegeben wird – was bedeutet, dass es eine gleich große Anzahl von Familien mit einem größeren Einkommen sowie auch Familien unter diesem Einkommensniveau geben sollte. Diese Grafik hier, von der jeweils regierenden Partei veröffentlicht – unabhängig davon, ob es die Demokraten oder die Republikaner sind – wird vom Oval Office (US-Präsident) und den beiden Häusern des Kongresses gerne als Argument [für ihre gute Arbeit] genutzt:

Das ist die gute Nachricht!
Grafik: Das mediane Familien Einkommen zeigt über die Jahre einem schönen stetigen Aufstieg und wir singen alle zusammen mit dem Beatles: “I’ve got to admit it’s getting better, A little better all the time…” [Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band]

Die nächste Grafik zeigt die nicht so gute Nachricht:

Die Zeitachse ist auf 1985 bis 2015 verkürzt, aber wir sehen, dass die Familien seit etwa 1998 nicht viel, wenn überhaupt, an realer Kaufkraft gewonnen haben, bereinigt um die Inflation.

Und dann gibt es die Grafik der Wirklichkeit:

Trotz der guten Nachrichten! und der Anerkennung der ersten Grafik und der so genannten Neuigkeiten der zweiten, sehen wir, wenn wir tiefer schürfen, eine andere Geschichte – die bislang verdeckt ist. Diese Grafik ist das Durchschnitts Haushalt Einkommen der fünf Quintile des Einkommens, plus die Top 5%, so dass die Zahlen ein bisschen anders sind und eine andere Geschichte erzählen.

Man unterteilt die Bevölkerung in fünf Teile (Quintil), dafür stehen die fünf bunten Linien. Die unteren 60% der Familien mit geringen Haushaltseinkommen, die grünen, braunen und roten Linien, haben in realer Kaufkraft seit 1967 praktisch keine Verbesserung erreicht, die Mitte / das Großbürgertum in lila Linie, hat einen moderaten Anstieg gesehen. Nur die besten 20% der Familien (blaue Linie) haben eine solide, stetige Verbesserung erreicht – und wenn wir die Top 5% herausnehmen, die gestrichelte schwarze Linie, sehen wir, dass sie nicht nur den Löwenanteil der US-Dollar verdienen, Sie haben auch prozentual am meisten davon profitiert .

 

Wo sind die gefühlten Vorteile?

Oben ist, was uns der nationale Durchschnitt mitteilt, die US Median Haushalts Einkommens Metrik. Wenn wir das ein bisschen näher untersuchen, erkennen wir:

Median Haushaltseinkommen nach Bundesstaaten

Neben einigen Überraschungen, wie Minnesota und North Dakota, zeigt es das, was wir vermuten können. Die Bundesstaaten New York, Massachusetts, Connecticut, New Jersey, Maryland, Virginia, Delaware – kommen alle auf das höchste Niveau des durchschnittlichen Haushaltseinkommen, zusammen mit Kalifornien, Washington. Utah war schon immer die Heimstätte der wohlhabenderen Latter-Day Saints [Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage] und ist zusammen mit Wyoming und Colorado ein Ruhestand Ziel für die Reichen geworden. Die Bundesstaaten, deren Abkürzungen eingekreist sind, haben Haushalte mit Einkommen in der Nähe des nationalen Medians.

 

Lassen Sie uns das vertiefen:

Median Haushaltseinkommen nach Landkreisen

Die dunkleren grünen Kreise haben die höchsten Median Haushaltseinkommen. San Francisco / Silicon Valley im Westen und die Washington DC-bis-New York City-zu-Boston Megapolis im Osten, sind leicht zu erkennen.

Diese Karte beantwortete meine große Frage: Wieso hat North Dakota so ein hohes Median Einkommen? Antwort: Es ist ein Bereich, umkreist und markiert „?“, Zentriert durch Williams County, mit Williston als Hauptstadt. Hier wohnen weniger als 10.000 Familien. Und „Williston sitzt auf der Bakken-Formation, der bis Ende 2012 vorausgesagt wurde, mehr Öl zu produzieren als jeder andere Standort in den Vereinigten Staaten“, es ist das Gebiet von Amerikas neustem Öl-Boom.

 

Und wo ist das große Geld? Meistens in den großen Städten:

Median Haushaltseinkommen nach Städten

 

Und wo ist das Geld knapp? Alle jene hellgelben Landkreise sind Gebiete, in denen viele bis die meisten Familien an oder unterhalb der föderalen Armutsgrenze für vierköpfige Familien leben.

Median niedrigste Haushaltseinkommen nach Landkreisen

 

Einkommen der restlichen Haushalte

Eine Auswertung der Gebiete der US-Indianer Reservate zeigt, dass diese im Westen vor allem die niedrigsten und zweithöchsten Einkommensgruppen repräsentieren. (Ein eigenes Interesse von mir, mein Vater und seine 10 Brüder und Schwestern wurden in Pine Ridge im südwestlichen South Dakota geboren, das rote Oval.) Man findet viel von dem alten Süden in dem untersten Kreis (hellgelb) und den Wüsten von New Mexico und West Texas und den Hügeln von West Virginia und Kentucky.

 

Eine weitere Grafik:

Prozentuale Verteilung der Haushaltseinkommen

Was sagt uns das?

Es sagt uns, dass das nationale Median Haushaltseinkommen, als Einzelwert – vor allem in Dollar, der nicht Inflation bereinigt ist – die Ungleichheiten und Unterschiede, die wichtige Fakten dieser Metrik sind, verdecken. Der Einzelwert des nationalen Median Haushaltseinkommen ergibt nur eine sehr unzureichende Information – es sagt uns nicht, wie amerikanische Familien  einkommensmäßig einzuordnen sind. Es informiert uns nicht über das wirtschaftliche Wohlergehen der amerikanischen Familien – vielmehr verbirgt es den wahren Sachverhalt.

Daher sage ich, dass das veröffentlichte durchschnittliche Haushaltseinkommen, anstatt das wirtschaftliche Wohlergehen der amerikanischen Familien zu beleuchten, buchstäblich die wirklichen signifikanten Daten über das Einkommen der amerikanischen Haushalte verbirgt. Wenn wir uns erlauben, von dem Strahl der Verschleierung [Im Original „shines a Beam of Darkness“] verblendet zu werden, die diese Art von Wahrheit versteckenden Durchschnittswerten repräsentieren, dann scheitern wir in unserer Pflicht als kritische Denker.

 

Bedeutet das, dass Durchschnittswerte schlecht sind?

Nein natürlich nicht. Sie sind nur eine Möglichkeit, eine Reihe von numerischen Daten zu betrachten. Das bietet aber nicht immer die beste Information. Es sei denn, die Daten, die man betrachtet, sind fast normal verteilt und Änderungen werden durch bekannte und verstandene Mechanismen verursacht. Mittelwerte aller Art führen uns häufiger in die Irre und verdecken die Informationen, die wir wirklich betrachten sollten. Durchschnittswerte sind die Ergebnisse von faulen Statistikern und führen selten zu einem besseren Verständnis.

Der häufigste logische und kognitive Fehler ist es, das es das Verständnis beeinflusst, es eine Meinung suggestiert, indem man nur diese eine sehr schmale Sicht auf die Daten anbietet – man muss unbedingt erkennen, dass sich die Information hinter irgendeiner Art von Durchschnitt versteckt und alle anderen verfügbaren Informationen verdeckt und diese damit nicht wirklich repräsentativ für das gesamte, große Bild sein kann.

Es gibt viele bessere Methoden der Darstellung von Daten, wie das vereinfachte Balkendiagramm, das im Beispiel der Schuljungen verwendet wird. Für einfache numerische Datensätze, Diagramme und Grafiken, sind diese oft angemessen, wenn sie verwendet werden, um Informationen zu zeigen, anstelle diese zu verstecken).

Wie Mittelwerte, können auch Visualisierungen von Datensätzen für gute oder schlechte Informationen verwendet werden – die Propaganda durch Nutzung von Datenvisualisierungen, die heutzutage PowerPoint-Folien und Videos beinhalten, ist Legion.

Hüten Sie sich vor jenen, die Mittelwerte wie Schlagstöcke oder Knüppel handhaben, um öffentliche Meinung zu bilden.

 

Und Klima?

Die Definition des Klimas ist, dass es ein Durchschnitt ist – „diese Wetterbedingungen herrschen in einem Gebiet im allgemeinen oder über einen langen Zeitraum.“ Es gibt keine einzige „Klima Metrik“ – keine einzelner Wert, der uns sagt, was „Klima“ tut.

Mit dieser vorgenannten Definition, zufällig aus dem Internet über Google – gibt es kein Erd-Klima. Die Erde ist kein Klimabereich oder Klimaregion, die Erde hat Klimaregionen, ist aber kein Klimabereich.

Wie in Teil 1 erörtert, müssen die im Durchschnitt gemittelten Objekte in Sätzen homogen und nicht so heterogen sein, dass sie inkommensurabel sind. So werden bei der Erörterung des Klimas einer Region mit vier Jahreszeiten, Allgemeinheiten über die Jahreszeiten gemacht, um die klimatischen Bedingungen in dieser Region im Sommer, Winter, Frühjahr und Herbst einzeln darzustellen. Eine durchschnittliche Tagestemperatur ist keine nützliche Information für Sommerreisende, wenn der Durchschnitt für das ganze Jahr einschließlich der Wintertage genommen wird – solch eine durchschnittliche Temperatur ist Torheit aus pragmatischer Sicht.

Ist es aus der Sicht der Klimawissenschaft ebenfalls Dummheit? Dieses Thema wird in Teil 3 dieser Serie behandelt.

 

Schlussfolgerung:

Es reicht nicht aus, den Durchschnitt eines Datensatzes korrekt mathematisch zu berechnen.

Es reicht nicht aus, die Methoden zu verteidigen, die Ihr Team verwendet, um die [oft-mehr-missbrauchten-als-nicht] globalen Mittelwerte von Datensätzen zu berechnen.

Auch wenn diese Mittelwerte von homogenen Daten und Objekten sind und physisch und logisch korrekt sind, ein Mittelwert ergibt eine einzelne Zahl und kann nur fälschlicherweise als summarische oder gerechte Darstellung des ganzen Satzes, der ganzen Information angenommen werden.

Durchschnittswerte, in jedem und allen Fällen, geben natürlicherweise nur einen sehr eingeschränkten Blick auf die Informationen in einem Datensatz – und wenn sie als Repräsentation des Ganzen akzeptiert werden, wird sie als Mittel der Verschleierung fungieren, die den Großteil verdecken und die Information verbergen. Daher, anstatt uns zu einem besseren Verständnis zu führen, können sie unser Verständnis des zu untersuchenden Themas reduzieren.

Durchschnitte sind gute Werkzeuge, aber wie Hämmer oder Sägen müssen sie korrekt verwendet werden, um wertvolle und nützliche Ergebnisse zu produzieren. Durch den Missbrauch von Durchschnittswerten verringert sich das Verständnis des Themas eher, als das es die Realität abbildet.

Erschienen auf WUWT am 19.06.2017

Übersetzt durch Andreas Demmig

https://wattsupwiththat.com/2017/06/19/the-laws-of-averages-part-2-a-beam-of-darkness/

 

Für unsere Leser in Deutschland, hier eine Grafik des statistischen Bundesamtes

© Statistischen Ämter des Bundes und der Länder, Deutschland, 2017. Dieses Werk ist lizensiert unter der Datenlizenz Deutschland – Namensnennung – Version 2.0.