Jetstream-Winde kaum verändert – Klimaschau 230

Der Nord-Winter 2020/21 war kalt und äußerst schneereich – was sich mit politischen Narrativen einer Erwärmungskatastrophe nicht verträgt. Lösung: „Hitze macht auch Kälte“ – da die Arktis sich angeblich immer weiter aufheize, würde der Temperaturunterschied zwischen Äquator und Pol immer geringer. Folge: Der Jetstream verlangsame sich und ließe so immer mehr kalte Luft nach Europa – 70 cm Schnee vorm EIKE-Büro.
Die Verlangsamung des Jetstreams, von ZDF-Wetterfröschen 2021 gebetsmühlenartig wiederholt, wurde natürlich mit den üblichen Computerprogrammen errechnet.
Richtige Wissenschaft der Universität Mainz sagt etwas anderes – Details hier im Video!




Woher kommt der Strom? An drei Tagen reicht die regenerative Stromerzeugung

36. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Wochenüberblick

Lediglich an drei Tagen erreichte die regenerative Stromerzeugung die Bedarfslinie in der 36. Analysewoche. Es wird herbstlich. Der Wind kommt immer stärker zur Geltung. 32,8 GW Windstrom wurde am 3.9. 2025 um 23:00 Uhr erzeugt. Zum Glück schien um diese Zeit die Sonne bereits einige Stunden nicht mehr auf Europa. Es wurden zu dieser Zeit nämlich nur 48 GW Strom in Deutschland benötigt. Zum Wochenende frischte der Wind noch zwei Mal auf. Dann aber wird es einige Tage in der kommenden Woche – Spoileralarm – Windflaute geben.

Der Strompreis gestaltet sich „normal“. Wenn die regenerative Stromerzeugung plus konventionellem Strom die Bedarfslinie überschreitet, sackt das Preisniveau ab. Muss über Mittag allerdings Strom importiert werden, hält sich der Abschwung in Grenzen, wie Montag, Dienstag und Donnerstag belegen. Nachfrage steigert den Preis!

Dieser Chart zeigt nochmal sehr schön den Zusammenhang zwischen Strom-Bedarfsüberschreitung und Preisrückgang auf. Starke Stromimporte haben hingegen höhere Strompreise zu Folge. Was auch von den deuten Stromerzeugern gewünscht ist. Denn sie verdienen mit.

Bitte beachten Sie die Zulassungszahlen zum Monat August, die Peter Hager nach den Tagesanalysen aufbereitet hat.

Montag, 1.9.2025 bis Sonntag, 7.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,2 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66,1 Prozent, davon Windstrom 27,6 Prozent, PV-Strom 25,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,9 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 36. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 36. KW 2025:
Factsheet KW 36/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2, Agora-Zukunftsmeter 68 Prozent Ausbau & 86 Prozent Ausbau

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 1.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 44,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,2 Prozent, davon Windstrom 22,8 Prozent, PV-Strom 21,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,5 Prozent.

Wind- und PV-Stromerzeugung lassen nach. Stromimporte steigen an. Die Strompreisbildung mit 250€/MWh Spitzenstrompreis: Platz 3

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 2.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,5 Prozent, davon Windstrom 44,2 Prozent, PV-Strom 21,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,6 Prozent.

Wenig Wind- aber etwas mehr PV-Strom. Ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung mit 311€/MWh Spitzenstrompreis: Platz 2

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 3.9.025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,5 Prozent, davon Windstrom 44,2 Prozent, PV-Strom 21,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,6 Prozent.

Viel mehr Wind- und PV-Strom. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. September 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 4.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 57,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,5 Prozent, davon Windstrom 33,5 Prozent, PV-Strom 24,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.

Die Windstromerzeugung lässt nach, der PV-Stromerzeugung bleibt hoch. Die Strompreisbildung mit 350€/MWh Spitzenstrompreis: Platz 1

Welcher Europäische Nachbar verdient das meiste Geld?

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. September 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 5.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 41,9Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,3 Prozent, davon Windstrom 21,7 Prozent, PV-Strom 20,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,4 Prozent.

Die Windstromerzeugung lässt weiter nach. Die PV-Stromerzeugung wird ebenfalls geringer. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 6.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 47,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,9 Prozent, davon Windstrom 9,0 Prozent, PV-Strom 38,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,1 Prozent.

Über Tag kaum Windstrom, dafür sehr viel PV-Strom. Der Wochendbedarf wird stark überschritten. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie+ Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6. September ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 6.9.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 7.9.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 67,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 80,5 Prozent, davon Windstrom 36,1 Prozent, PV-Strom 31,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent.

Starke regenerative Stromübererzeugung von 10:00 bis 17:00 Uhr. Die Strompreisbildung. Negative Strompreise von 9:00 bis 16:00 Uhr

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 7. September  ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 7.9.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

PKW-Neuzulassungen August 2025: Wieder deutlicher Zuwachs bei Plug-In Hybrid-PKW und BEV-PKW (im Vergleich zum schwachen Vorjahr)

von Peter Hager

In vielen Medien werden die deutlich gestiegenen BEV-Zulassungszahlen bereits als neuer Erfolg der E-Mobilität gesehen.

Wenn man sich die letzten 3 Jahre anschaut, handelt es sich lediglich um eine Seitwärtsbewegung.

  • 01-08/2023: 355.575
  • 01-08/2024: 241.911
  • 01-08/2025: 336.707

Von einer neuen Dynamik ist bisher nichts zu sehen.

Die PKW-Neuzulassungen lagen im August 2025 bei 207.229. Das bedeutet ein Plus von 5,0 % zum Vorjahresmonat.

Im Vergleich zum Juli 2025 mit 264.802 Neufahrzeugen bedeutet dies ein Minus von rund 21,7 %.

+ Plug-in-Hybrid-PKW sowie reine Elektro-PKW (BEV) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum schwachen Vorjahr

+ Hybrid-Fahrzeuge (ohne Plug-In) legen zu

+ Rückgänge bei Fahrzeugen mit reinem Benzin- und Dieselantrieb

Antriebsarten 

Benzin: 57.253 (- 18,2 % ggü. 08/2024 / Zulassungsanteil: 27,6 %)

Diesel: 27.219 (- 9,2 % ggü. 08/2024 / Zulassungsanteil: 13,1 %)

Hybrid (ohne Plug-in): 58.605 (+ 5,1 % ggü. 08/2024 / Zulassungsanteil: 28,3 %)
darunter mit Benzinmotor: 46.977
darunter mit Dieselmotor: 11.628

Plug-in-Hybrid: 23.973 (+ 76,7 % ggü. 08/2024 / Zulassungsanteil: 11,6 %)
darunter mit Benzinmotor: 22.662
darunter mit Dieselmotor: 1.310

Elektro (BEV): 39.367 (+ 45,7 % ggü. 08/2024 / Zulassungsanteil: 19,0 %)

Sonstige: Flüssiggas (795 / Zulassungsanteil: 0,4 %), Wasserstoff (0), Brennstoffzelle (2) sowie Erdgas (0)

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 08/2025 

VW ID 3 (Kompaktklasse): 2.350
VW ID 4/5 (SUV): 1.814
Skoda Elroq (SUV): 1.731
VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 1.717
BMW X1 (SUV): 1.645
Skoda Enyaq (SUV): 1.456
Mini (Kleinwagen): 1.364
Audi Q4 (SUV): 1.163
Ford Explorer (SUV): 1.161
Seat Born (Kompaktklasse): 1.134

Quelle I   Quelle II

Leuchtturmprojekt gescheitert: Porsche steigt aus der Batterieproduktion aus – Und muss außerdem den DAX verlassen!

Mit viel Vorschusslorbeeren und etlichen Fördermillionen startete Cellforce 2021 – ein Joint Venture der Fraunhofer-Ausgründung Custom Cells und Porsche – in Kirchentellinsfurt (Baden-Württemberg). Es sollte ein Grundstein für eine wettbewerbsfähige Batteriezellenfertigung am Standort Deutschland werden.

Nach dem Aufbau der Pilotfertigung erfolgt nun das Aus für die Batterieproduktion, da laut Porsche ein „unvorteilhaftes Marktumfeld“ (u.a. der schleppende Hochlauf der E-Mobilität) kein wirtschaftliches Geschäftsmodell möglich macht.

Auch aus der Zusammenarbeit mit Valmet Automotive aus Finnland will Porsche aussteigen. Der Valmet Fertigungsstandort in Kirchardt wurde erst 2023 eröffnet und sollte Batteriesysteme für die elektrischen Sportwagen Boxster und Cayman liefern (ursprünglich sollten die Batterien von Northvolt kommen).

Quelle

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.




Deutschlands Stromversorgung wird zur Sollbruchstelle – von Fritz Vahrenholt

Auch wenn sich die globale Temperatur gegenüber dem Juli kaum geändert hat, bleibt der Abkühlungstrend doch intakt. Die amerikanische Ozean- und Atmosphärenbehörde NOAA sieht für diesen Winter eine kühle LA NINA im Pazifik aufziehen, was zu einem Rückgang auch der globalen Temperaturen führen wird. Die Abweichung vom langjährigen Mittel der Satellitenmessungen beträgt im August 0,39 Grad Celsius.

 

Der Offenbarungseid über die deutsche Stromversorgung
„Die Energiewende steht am Scheideweg“. So beginnt Ministerin Katharina Reiche Ihre Analyse der deutschen Energiepolitik bei der Vorstellung des jährlichen Monitoring-Berichts zur Energiewende am 15.9.2025. Seit 15 Jahren, in denen die klimaschutzorientierte Energiewende von allen Bundesregierungen als alternativlos gefeiert wurde, wagt es Katharina Reiche, darauf hinzuweisen, dass die Energiewende sich nicht hinreichend um die Versorgungssicherheit und die Bezahlbarkeit gekümmert habe :“Verlässlichkeit, Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit muss ins Zentrum gerückt werden.“ Und weiter: „Eine ehrliche Bestandsaufnahme ist unumgänglich.“
Was hatten wir bis jetzt? Die Bürger in Deutschland wurden systematisch falsch über die Folgen der Energiewende informiert. Wie schrieben die ostdeutschen Betriebsräte kürzlich an den Kanzler: „die politischen Versprechungen eines grünen Wirtschaftswunders sind nur Schall und Rauch. Realität ist, das noch nie soviel gute Arbeitsplätze bedroht sind wie heute.“
Die Ministerin knüpft in Ihrem lesenswerten 10-Punkte-Programm an diese Kritik an: „Die Energiewende kann nur durch Pragmatismus und Realismus gelingen.“

 

Ja, alles, was bisher an Träumereien von den politischen Religionsführern der Energiewende wie Röttgen, Altmaier, Gabriel und Habeck verzapft worden ist, ist fern von jeder Realisierbarkeit. Wir haben Sie noch im Ohr:

 

Die lesenswerten 10 Punkte der Wirtschaftsministerin sind eine schallende Ohrfeige an die Ministranten der grünen Bullerbü-Idylle von 2010 bis 2025. Reiche findet zahlreiche „Leerstellen“ in der bisherigen Energiewendepolitik, vor allen Dingen ist nach ihren Worten der tatsächlichen Zahlungsfähigkeit von Industrie, Gewerbe und Haushalten zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Auch der öffentliche Finanzbedarf sei noch nicht belastbar berechnet worden. Sie fordert mehr Markt und mehr Technologieoffenheit. Ein klares Urteil über den Eingriff der Vorgängerregierung mit der Abschaltung von 6 Kernkraftwerken, die zu 2,5 Eurocent pro Kilowattstunde Strom produzierten. Diplomatisch formuliert sie: „Der Ausstieg aus der Kernenergie und das schrittweise Abschalten der Kohleverstromung bis 2038 ist ambitioniert; stabile, verlässliche Grundlastkraftwerke müssen als Rückgrat der Versorgung neu aufgebaut werden.“ Damit meint Sie vor allen Dingen die etwa 50 bis 70 Gaskraftwerke, die nun mit hohen Subventionen errichtet werden sollen.
Zutreffend stellt sie weiter fest, dass Solar- und Windkraftwerke häufig über den Bedarf produzieren. Das bedeutet, dass bei Überproduktion Solaranlagen und Windkraftwerke kostenträchtig abgestellt werden müssen oder als Abfallstrom über die Grenzen mit Milliardenzuzahlungen verschenkt werden. Im Monitoringbericht 2025 (S.68) sieht man die ganze Fehlentwicklung in seiner ganzen Pracht:

 

Im 1. Halbjahr stieg der Anteil der erzeugten Strommenge an Photovoltaik, der zu negativen Preisen eingespeist wird, auf 29 %! Fast ein Drittel des erzeugten Photovoltaik-Stroms ist praktisch wertlos und wird trotzdem bislang mit Milliardenbeträgen vergütet.
Auch die Dunkelflaute ist bei der Ministerin eine Erwähnung wert: „In Zeiten von wenig Wind und Sonne kann die Lücke nur durch fossile Erzeuger oder Importe geschlossen werden.“ Und sie räumt auch mit dem Märchen von Franz Alt auf, das ganze Heerscharen von grün-angehauchten Journalisten unters Volk gebracht haben: Die Sonne schickt keine Rechnung. Reiche: „Die Annahme, dass Strom aus erneuerbaren Energien praktisch zum Nulltarif zur Verfügung gestellt werden kann, ist bei Berücksichtigung des Gesamtsystems falsch – durch diese verkürzte Sichtweise entstehen enorme wirtschaftliche Risiken.“ Wer von den vier oben genannten klimapolitischen Religionsführern hat jemals die außer Rand und Band geratenen Systemkosten für Erneuerbare Energien thematisiert?

 

 Über verlorenene Industriearbeitsplätze kein Wort

 Die größte Änderung nimmt Ministerin Reiche in der Schätzung des Strombedarfs bis 2030 vor. Während die Ampelkoalition noch von 750 Terawattstunden träumte, liegt ihre Schätzung im unteren Bereich von 600 bis 700 Terawattstunden, weil sie einen schwächeren Hochlauf von E-Autos, Wärmepumpen aber auch den Rückgang der energieintensiven Industrie in Deutschland berücksichtigte. Eine Zielerfüllung durch Abbau der Industriearbeitsplätze sollte die Wirtschaftsministerin mit Sorgen erfüllen. Stattdessen findet sie kein Wort in Ihrem 10 Punkte-Plan über den seit Jahren anhaltenden Verlust an Industriearbeitsplätzen durch die Energiewende.

Reiche kritisiert dagegen zu Recht die überbordende Bürokratie in der Energiepolitik. Über 15 000 Rechtsnormen führen die Teilnehmer am Energiemarkt zu administrativer Überforderung. Der vor kurzem erschienene Bericht von Frontier economics „Neue Wege in der Energiewende“ quantifiziert: „die energiewende-getriebene Bürokratie verursacht allein auf Bundesebene geschätzt jährlich rund 10 Mrd. € an Bürokratiekosten“. Die nächste Grafik zeigt diesen rasanten Anstieg der Bürokratiekosten seit 2017.

 

Das Fazit der Ministerin : Kein Unternehmen, kein Produkt, keine Idee darf am Strompreis scheitern!
Doch das genau passiert im Augenblick. Jede Woche gibt es Meldungen über Stillegungen von Industriebetrieben oder Verlagerungen ins Ausland auf Gund zu hoher Energiekosten. Noch in der Koalitionsvereinbarung hieß es im Hinblick auf die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz „Wir stärken den Rechenzentrumsstandort Deutschland als Leuchtturm Europas.“ Wenige Monate später übersteigt nach Angaben der Mainova die Nachfrage an Netzanschlüssen für Rechenzentren im Frankfurter Netzgebiet – 1/3 der Leistung aller Rechenzentren ist hier konzentriert – das verfügbare Leistungsangebot. E.DIS, Verteilnetzbetreiber in Brandenburg und Mecklenburg- Vorpommern liegen 170 Anfragen für Rechenzentren mit einer Leistung von je 20 bis 320 MW vor, von der die Mehrzahl nicht bedient werden kann. Der Westnetz GmbH, dem größten Verteilnetz Deutschlands, liegen für NRW, Rheinland-Pfalz und Niedersachsen Anfragen von Rechenzentren in Höhe von 10 000 MW vor. Die gesicherte Leistung sowie die Netzkapazität fehlen weitgehend. KI -Zentren, die gesicherte Leistung rund um die Uhr benötigen, werden an Deutschland vorbeigehen.

 

Die politische Sollbruchstelle der Energiewende

 

Die Versorgungssicherheit wird zur politischen Sollbruchstelle. Das zeigt auch die jüngste Studie von PWC. Danach drohen der deutschen Stromversorgung in den kommenden Jahren massive Engpässe. Der Studienverfasser Andree Gerken hat berechnet, dass ab dem Jahre 2035 ein Versorgungsdefizit in der Hälfte aller Stunden eines Jahres droht. Die Studie spricht von einem „komplexen Marktversagen“, das sich durch die steigende Stundenzahl von negativen Strompreisen an der Börse zeige. Doch die Dunkelflaute ist das noch größere Problem. Mittlerweile importiert Deutschland nach dem Kernenergieausstieg 6 % des Strombedarfs, Tendenz steigend mit jedem weiteren stillgelegten Kohlekraftwerk. Batteriespeicher sind keine Lösung für länger anhaltende Dunkelflauten. Da helfen laut Studie nur der Bau von Gaskraftwerken. Es könne aber „zehn oder sogar fünfzehn Jahre dauen, bis solche Anlagen in Betrieb gehen. Unter anderem weil es weltweite Engpässe bei Gasturbinen gibt.“

Deutschland steuert auf eine Versorgungslücke zu

 

Zu diesem Ergebnis kommt auch das jährliche Versorgungssicherheitsmonitoring der Bundesnetzagentur. „Die Versorgungssicherheit in Deutschland ist gewährleistet, wenn bis 2035 zusätzliche steuerbare Kapazitäten von 22 400 MW ( Zielszenario) bis zu 35 500 MW (Verzögerte Energiewende) errichtet werden„. Schon 2030 fehlen 17 bis 21 000 MW.
Bundeswirtschaftsministerin  Reiche weist im Begleitschreiben zur Kabinettvorlage ihre Ministerkolleginnen und -kollegen darauf hin, dass es „unter bestimmten Annahmen zur einer Versorgungslücke kommen könne“ . Im Jahre 2030 könnte die Stromnachfrage „in wenigen Stunden am Strommarkt nicht vollständig gedeckt werden“. Schon Robert Habeck hatte in seinem Entwurf des Kraftwerkssicherheitsgesetzes 12 500 MW Gaskraftwerke gefordert. Die Koalitionsvereinbarung vom Mai 2025 sprach dann von 20 000 MW fehlender gesicherter Leistung, die durch Gaskraftwerke gedeckt werden müsse. Nun sind es 22400 bis 35 000 MW, die zugebaut werden sollen.
Denn bis 2035 sollen folgende Kohlekraftwerke vom Netz:
Weisweiler, Jänschwalde, Boxberg, Niederaußem, Neurath, Schkopau, Lippendorf, Altbach, Heilbronn, Herne, Bergkamen, Rostock, Karlsruhe, Hamburg-Tiefstack, Wilhelmshaven, Berlin-Reuter, Walsum-Duisburg, Gelsenkirchen-Scholven, Staudinger, Groß-Krotzenburg, Weiher-Saarland, Bexbach, Zolling, Völklingen, Mannheim, Karlsruhe-Rheinhafen 7. 
Der Chef des Übertragungsnetzbetreibers Amprion, Christoph Müller sieht unangenehme Entwicklungen schon im Herbst diesen Jahres. Er kann sich vorstellen, dass es zu hohen Strompreisen kommt.
Auch kontrollierte Lastabschaltungen, also Unterbrechungen bei der Stromversorgung von Betrieben, hält er für möglich, wenn auch nicht zwangsläufig im kommenden Herbst. „Unsere Handlungen werden der Situation angemessen, aber nicht schön sein“, so der Energiemanager.
Dazu würden „vordefinierte Gruppen“ vorgewarnt, dass bei ihnen am nächsten Tag für eine gewisse Zeit der Strom abgeschaltet wird, so Müller weiter. Etwa für eineinhalb Stunden. „Krankenhäuser müssten auf Notstrom ausweichen und vielleicht auch Operationen verschieben, Supermärkte ihre Läden schließen, Industriebetriebe vielleicht eine Produktionslinie pausieren.“ Vor dem Hintergrund dieser Aussage ist die Stillegung der letzten sechs Kernkraftwerke durch Habeck, Scholz und Lindner ein schwerer nicht wiedergutzumachender Verstoss gegen den Amtseid, den die drei abgelegt haben.
 LNG-Erdgaskraftwerke produzieren mehr CO2 als Kohlekraftwerke

 

Die grüne Traumwelt ist geplatzt, übrig bleiben Milliardenkosten und ein Versorgungsrisiko, schreibt Heinz Steiner in report 24. Die fehlenden 35 000 MW Gaskraftwerkskapazität bedeuten übrigens 70 neue Gaskraftwerke. Sie müssen mit zusätzlichen LNG-Importen befeuert werden. Kommen die LNG aus Übersee, so ist der umgerechnete äquivalente CO2-Ausstoss der Kette Erdgasförderung-LNG-Verflüssigung-Transport-Verbrennung im Gaskraftwerk sogar größer als die CO2-Emissionen der stillzulegenden Kohlekraftwerke.(Howarth 2024)

Die Kosten für 15 000 MW Gaskraftwerke wurde in 2024 mit etwa 27 Mrd. € nötiger Subventionen beziffert. Für 35 000 MW Gaskraftwerke wären es über 60 Milliarden €. Falls die EU die Subventionen durch den Steuerzahler aus dem Bundeshaushalt nicht genehmigt, müsste der Strom in Deutschland mit einer weiteren Abgabe in Höhe von 3,7 €ct/kWh belegt werden. Soviel zu den Sprüchen, dass Solar und Wind die Stromerzeugung immer günstiger macht.
Die Gesamtkosten der Energiewende bis 2045 beziffert Frontier economics mit 4800 bis 5400 Milliarden Euro.  Dem DIHK-Präsident Peter Adrian ist zuzustimmen, wenn er sagt, es brauche dringend ein Umdenken in der Energiepolitik. Aber wir brauchen nicht nur ein Umdenken, wir brauchen ein Umsteuern. Dies wird aber erst möglich sein, wenn wir uns von den selbstzerstörerischen Zielen des europäischen Alleingangs in der Klimapolitik lösen.




Woher kommt der Strom? Aus dem Film „Die Götter müssen verrückt sein“

 35. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Bis zum Donnerstag ist nur eine recht schwache Windstromerzeugung zu verzeichnen. Erst am Freitag zieht die Stromerzeugung mittels Windkraft leicht an. Die PV-Stromerzeugung liegt Montag und Dienstag noch über 40 Gigawatt (GW). Mittwoch werden die 40 GW mit 39,7 GW knapp gerissen. Am Donnerstag ist es bedeckt (19,1 GW) in Deutschland. Dann steigt die PV-Stromerzeugung wieder an, die 40 GW werden allerdings bis zum Ende der Analysewoche nicht mehr erreicht. Die steigende Windstromerzeugung in Verbindung mit der erklecklichen PV-Stromerzeugung und dem geringen Wochenendbedarf führt zu einer Stromübererzeugung, die die Strompreise sofort Richtung Null-Linie/Negativbereich führt. Am Samstag wird nur einmal die Null-Linie (15:00 Uhr -0,4€/MWh) unterschritten. Die regenerativen Stromerzeuger erhalten die  komplette Vergütung gemäß EEG. Am Sonntag allerdings liegen die Preise vier Stunden unter 0€/MWh (12:00 bis 15:00 Uhr). Deshalb entfällt die Vergütung für diese Stunden. Die Wochenendgrafik illustriert sehr schön die Funktionsweise der Preisdifferenzgeschäfte, die in erster Linie von europäischen Nachbarn getätigt werden. Mittlerweile ist ein gewisser Boom in Sachen Batteriegroßspeicher festzustellen, der meines Erachtens in erster Linie von den Gewinnaussichten gespeist wird. Denn die Preisdifferenzen können selbstverständlich von jedermann zum Geldverdienen genutzt werden. Dass damit aber das Problem der Dunkelflauten über ein, zwei Tage oder gar Wochen gelöst werden könnte, ist absolut unmöglich.

Wochenüberblick

Montag, 25.8.2025 bis Sonntag, 31.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,9 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,3 Prozent, davon Windstrom 22,5 Prozent, PV-Strom 31,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,4 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 35. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 35. KW 2025:
Factsheet KW 35/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2, Agora-Zukunftsmeter 68 Prozent Ausbau & 86 Prozent Ausbau

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 25.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 50,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,3 Prozent, davon Windstrom 14,4 Prozent, PV-Strom 36,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,8 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung übersteigt knapp die Bedarfslinie. Die Strompreisbildung. Gigantische Verdienstmöglichkeiten. Nur nicht für die Stromkunden in Deutschland. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. August ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 25.8.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 26.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 45,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,8 Prozent, davon Windstrom 10,7 Prozent, PV-Strom 35,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,9 Prozent.

Die Regenerativen kratzen an der Bedarfslinie. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. August ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 26.8.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 27.8.025: Anteil Wind- und PV-Strom 47,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,9 Prozent, davon Windstrom 20,8 Prozent, PV-Strom 26,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung bricht ein. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. August 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 27.8.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 28.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 29,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 43,8 Prozent, davon Windstrom 13,0 Prozent, PV-Strom 16,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,8 Prozent.

Ein regenerativer Zusammenbruch. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. August 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 28.8.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 29.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 46,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,5 Prozent, davon Windstrom 19,4 Prozent, PV-Strom 26,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,2 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung nimmt wieder Fahrt auf. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. August 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 29.8.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 30.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 55,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,3 Prozent, davon Windstrom 25,5 Prozent, PV-Strom 30,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,6 Prozent.

Der niedrige Wochenendbedarf wird regenerativ übertroffen. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. August ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.8.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 31.8.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 61,2Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,6 Prozent, davon Windstrom 27,7 Prozent, PV-Strom 33,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,4 Prozent.

Das gleiche Bild wie gestern. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. August ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 31.8.2025: ChartProduktionHandelstag,  Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.




Boris Palmers unterirdische Klima-Argumentation

Ein Gastautor aus Norddeutschland schickte uns eine Analyse zu Boris Palmers Klima-Thesen. Der streitbare Oberbürgermeister von Tübingen ist nach diversen Kollisionen mit seiner alten Partei, den Grünen, ausgetreten, wurde aber von den Wählern seiner Stadt im Amt bestätigt. In einem Punkt wich Palmer nie von seinen grünen Anfängen ab – er will das Klima schützen und stemmt daher angeblich CO2-sparende Projekte in Tübingen. Unser Gastautor analysiert:

Immerhin brachte der Oberbürgermeister Boris Palmer den Mut auf, am 5. September 2025 in seiner Stadt Tübingen mit dem AfD-Abgeordneten Markus Frohnmaier kontrovers zu diskutieren.

Vielleicht hatten es ja noch nicht alle Besucher im Veranstaltungs-Saal und die Protestierenden außerhalb gespannt, aber Frohnmaier ist demokratisch und ordentlich gewählter Abgeordneter des deutschen Bundestags.  Man muss leider vom „Mut“ Palmers sprechen, weil in seiner Stadt, die gemäß seiner Versicherung absolut ruhig und geordnet sei, viele krakeelende Störer der Diskussion von der Polizei auf seine Anweisung hin aus dem Veranstaltungs-Gebäude entfernt werden mussten. Vom Zirkus draußen auf der Straße braucht man nicht mehr zu reden. Die Veranstaltung stand anscheinend kurz vor dem Abbruch.

Den Mut Palmers bringen heute Hochschulrektoren bei ähnlichen Anlässen leider nicht mehr auf. Dies belegt, wie weit die deutsche Demokratie bereits dem Druck der Straße gewichen ist, genauer, dem Druck kompletter Irren, deren Ziele Demokratieabschaffung, Chaos, kommunistische Diktatur, islamisches Kalifat oder Ähnliches mehr sind.

Da EIKE nur für ein Diskussionsthema, nämlich „Klima“, fachlich zuständig ist, eine Kurzanalyse zu diesem Diskussionspunkt. Dabei schwingt eine gewisse Ungläubigkeit mit. Deswegen, weil Palmer immerhin studierter Mathematiker ist – na ja, fürs Lehramt, da fängt die Mathematik noch gar nicht richtig an, aber sei‘s drum – und sich daher wenigstens etwas in der wissenschaftlichen Welt auskennen sollte. Er hat eine Universität wenigstens von innen kennengelernt – sollte man meinen. Palmer argumentierte nämlich, dass beim Klima alles bekannt und gesichert sei. Es gäbe daher nichts mehr zu diskutieren.

Palmer wusste vielleicht wirklich nicht Bescheid. Oder er wusste Bescheid, dass er keine Argumente hatte und benutzte als letzten Ausweg das „Totschlag-Argument“, es gäbe nichts zu diskutieren. Jedem Akademiker, der diese Bezeichnung verdient, ist dagegen bekannt, dass sich die wissenschaftliche Wahrheit grundsätzlich nur im (gesitteten) wissenschaftlichen Streit durchsetzt. Wissenschaftlicher Konsens ersetzt keine Wissenschaft – er wäre ihr Ende. Es gab in der Wissenschaft niemals etwas wirklich Neues, das nicht erst einmal erbittert bekämpft wurde. Bekanntes Beispiel ist die Theorie der Kontinentalverschiebung von Alfred Wegener, die von allen seiner Fachkollegen mit teilweise unfairen Mitteln abgelehnt wurde – heute trägt ein renommiertes Forschungsinstitut seinen Namen. Um es kurz zu machen: selbstverständlich ist auch so gut wie alles in der Klimawissenschaft umstritten. Von Konsens kann keine Rede sein.

Was die Öffentlichkeit vor allem gar nicht wissen darf, ist die riesige Unkenntnis der Ursachen des immerwährenden Klimawandels. Das liegt nicht an den Klimaforschern, sondern an der extremen Komplexität des globalen Klimasystems. Ein einfaches Beispiel: Man versteht inzwischen recht gut, was alles so bei einem neuen ENSO (oder El Nino) passiert. Veränderte Meeresströmungen im äquatorialen Pazifik, der Auftrieb kühlen Wassers vor Peru aus dem tiefen Ozean usw. usw. Vieles ist sogar einigermaßen gemessen, nichts ist total rätselhaft. Und dennoch ist der gesamte Vorgang noch ein Rätsel. Es ist bis heute nicht einmal möglich einen neuen El Nino ausreichend früh vorherzusagen. Und wer gar behauptet, Klimamodelle seien zuverlässig, macht Witze.

Zum wissenschaftlichen Klimastreit nur zwei Zeugen, die bereits ausreichen dürften: Die Organisation CLINTEL positioniert sich gegen das (noch) herrschende Klima-Narrativ, das in den USA von Donald Trump zum Glück für die amerikanische Industrie und ihre Beschäftigten gerade abgeschafft wird. Deutschland wäre gut beraten, dem US-Präsidenten hierbei zu folgen. Zurück zu CLINTEL: Um zu erfahren, mit wem man es dort zu tun hat, auf der angegebenen CLINTEL-Webseite einfach „About us und Who we are“ anklicken und die betreffenden Fachleute googeln. Alle CLINTEL-Angehörigen sind Klimawissenschaftler von Weltruf. Sogar die beiden Physik-Nobeltreisträger Ivar Giaever und John F. Clauser, sind in CLINTEL mit dabei, sie sind aber keine spezialisierten Klimaforscher. Palmer dürfte aber zumindest bekannt sein, dass die meisten Klimawissenschaftler von Haus aus Physiker sind.

CLINTEL bestreitet weder den Klimawandel, noch eine unmaßgebliche globale Erwärmung durch anthropogenes CO2. Es bestreitet aber, fachlich gut begründet, all die ideologisch erfundenen Folgen des Klima-Narrativs wie angestiegene Extremwetter, mehr Tornados in den USA, unnatürliche Meeresanstiege, gefährlich hohe Temperaturen (was ist eigentlich mit den weit gefährlicheren zu tiefen Temperaturen, man hört nichts darüber?), Klima-Flüchtlinge (Pardon, die gibt es ja wirklich, wenn Deutsche über den kalten Winter in den warmen Süden flüchten), etc.

Die schrecklichen Folgen des anthropogenen CO2 im landläufigen Klima-Narrativ gibt es nur im ÖRR und in den ihm folgenden staatssubventionierten Zeitungen wie SZ, FAZ usw. Nachgewiesen sind sie nicht. Vermutlich ist Palmer noch unbekannt, dass Klima eine lokale Größe ist (Klimazonen von tropisch bis polar in der Schule verpasst?), ein Globalklima gibt es nicht. Damit ist Klima der lokale, statistische Durchschnitt aller zum Teil schon oben genannten Parameter von Wetter über mindestens 30 Jahre – gemäß Definition der Welt-Meteorologie-Organisation WMO. Der Begriff Klimaschutz ist daher grober Unfug, genauso wie Wetterschutz.

Als zweite Zeugin reicht bereits Judith Curry, Professorin i. R. für Geo- und Atmosphärenwissenschaften am Georgia Institute for Technology. Sie gehört zu den angesehensten Klimaexperten überhaupt. Auf ihrem Internet-Blog unter Challenging the 2 °C target, am 3. Okt. 2014 schrieb sie:

…die unbequeme Wahrheit ist, dass es keinen Nachweis eines Anstiegs der meisten Typen von Extremwettern gibt und es extrem schwierig ist irgendeine Änderung dem Menschen zuzuordnen …

Wir wünschen dem tapferen Herrn Palmer alles Glück bei weiteren Diskussionen. Allerdings sei ihm an dieser Stelle empfohlen, sich für die nächste Diskussion vielleicht ein wenig besser vorzubereiten.