„Wer nicht anerkennen will, daß der Klimawandel menschengemacht ist, hat beim Kirchentag nichts zu suchen“

Totalitarismus ist dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Bereiche des gesellschaftlichen Zusammenlebens politisch-weltanschaulich gleichgeschaltet sind. In unserer Vergangenheit geschah dies, der Begriff „gleichgeschaltet“ deutet es an, durch eine Zentralpartei wie die NSDAP oder die SED. Selbst der Romancier Eric Blair (Orwell) konnte sich keinen anderen Mechanismus vorstellen, da in „1984“ die Bürger durch die Inglish Socialist Party (INGSOC) geknechtet werden.

Die westlichen Postdemokratien hingegen werden von einer unscharfen, nicht zentral organisierten Interessensgruppe in Richtung einer totalitären Gesellschaft entwickelt.

Übertreibe ich? Dann schauen Sie sich den gerade zu Ende gegangenen Evangelischen Kirchentag an. Neben zivilreligiösen Abseitigkeiten wie „Vulven malen“ wurde auch dem sicher nicht christlichen Weltuntergangskult des Klimakatastrophismus gehuldigt. Es soll sogar eine eigene Veranstaltungslokalität gegeben haben, in dem nur dieses Thema bearbeitet wurde. Besonders besorgniserregend ist aber ein Satz des Kirchentagspräsidenten Hans Leyendecker, der laut Tichys Einblick* gesagt haben soll,

„Wer nicht anerkennen will, daß der Klimawandel menschengemacht ist, hat beim Kirchentag nichts zu suchen“.

Warum sagt er das? Was hat der Klimawandel mit dem Evangelium zu tun? „Sola scriptura“ sagte einst Martin Luther. Wenn Leyendecker gesagt hätte, daß jemand nichts auf dem Kirchentag zu suchen hätte, der die Auferstehung Jesu leugne, nun gut, das wäre auf einer christlichen Konferenz zu erwarten. Aber Klima?

Hinzu kommt, daß Leyendecker kein Unbekannter ist. Wäre er ein politisch-klerikaler Apparatschik, würde es nicht wundern, wenn er das Lied dessen singt, dessen Brot er ißt. Leyendecker ist aber einer der renommiertesten investigativen Journalisten Deutschlands, der unter anderem die Flick-Affäre aufgeklärt hat. Warum hat er es nötig, sich als Faktotum des Zeitgeistes selbst zu entwürdigen? Die Psychologie des Totalitarismus lässt einen kritischen Zweifler immer wieder staunen.

Ergänzend muß man hinzufügen, daß Leyendecker natürlich nicht der einzige Ober-Evangelische ist, der, aus welchen Gründen auch immer, der politischen Macht nach dem Munde redet. EIKE und andere Seiten wie Tichy hatte schon mehrfach darauf hingewiesen, daß das Führungspersonal der EKD, namentlich vor allem Bischof Bedford-Strohm, die Klima-Zivilreligion an Stelle des Evangeliums predigen. Deus lo vult?

*Tichys Einblick, Nr.8 (2019) S.12; F.VAHRENHOLT u. R.TICHY, in: „1.600 Milliarden fürs Klima“.

=====================================================================

Anmerkung der EIKE-Redaktion :

mittlerweile wurden an Hans Leyendecker zahlreiche kritische Briefe bezüglich seiner intoleranten Äußerung auf dem Kirchentag geschrieben,  z w e i   davon hier anbei :

2019.Brief.Puls.EKD.KiTag.2019

BECKERHOFF.vs.L

=====================================================================

 

 




Faktencheck für Quaschnings Klima-Illusionen

Dank auch an Leser Matthias Grimm für den schnellen Hinweis. Man sieht: Durch das Internet wird der Journalismus pluralisiert und demokratisiert, wodurch er im Saldo an Qualität gewinnt, und nicht verliert, wie Quantitätsjournalisten und Politiker gern behaupten.

In medias res: Ob ein Zusammenhang mit unserem Artikel besteht oder nicht, Quaschnings Video mit dem Essigsäure-Natron-Versuch hat offenbar eingeschlagen wie eine Bombe. Ich beobachte die Reaktionen unter dem Video schon ein paar Wochen und wundere mich, wie viele „Klimaleugner“ dort ganz trocken chemisch-physikalisch basiert kritisieren. Die Unterstützer des Energiesysteme-Professors hingegen (auch hier auf Twitter) äußern sich überwiegend allgemein (Weiter so! Prima!).

Daß Quaschning ausgerechnet den ARD-Begriff „Faktencheck“ verwendet, verwundert, weil dieser wegen des umstrittenen Personals nicht den besten Ruf genießt. Außerdem sollte ein Wissenschaftler nicht seine eigenen „Fakten“ checken, sondern die Überprüfung einer eindeutig neutralen und kompetenten Instanz überlassen. Aber da Q. dann wahrscheinlich den Kollegen Lesch o.ä. beauftragen würde, machen Prof. Lüdecke und ich den EIKE-Faktencheck.

Quaschning stellt den kritischen Kommentaren bei Youtube jeweils seine Position („Fakten“) gegenüber, welche wir dann wieder kommentieren.

1. Der Versuchsaufbau kann gar nicht die Verhältnisse in der Atmosphäre nachbilden.

Q.s Fakten: Das war nie das Ziel des Versuchs. Bei dem Versuch geht es lediglich um den qualitativen Nachweis, dass sich eine kohlendioxidreiche Luft bei ansonsten identischen Bedingungen durch eine Strahlungsquelle stärker erwärmt als kohlendioxidarme Luft. Dieser Versuch soll Behauptungen entkräften, dass Kohlendioxid keinerlei Einfluss auf das Klima hat. Um das zu zeigen, ist es ausreichend, dass die Temperatur steigt. Natürlich ist der Anstieg ein anderer wie in der realen Erdatmosphäre. Um den gleichen Effekt wie in der Realität zu erzeugen, ist der Versuchsaufbau viel zu klein.

EIKE: Wir stimmen zu, daß dieser Versuch rein qualitativ (d.h., grundsätzlich, nicht zwingend relevant) zeigen könnte (beachte den Konjunktiv), daß CO2 in der Luft via „Treibhauseffekt“ einen Einfluß auf die Temperatur der bodennahen Luftschichten hat. Was Quaschning aber nicht anspricht: Es geht noch nicht einmal um den Treibhauseffekt des CO2. Es geht um den Treibhauseffekt, den zusätzliches (!), menschgemachtes CO2 erzeugt. Dieser Effekt ist ungleich schwächer, weil die Infrarotabsorption des CO2 bereits bei weitaus geringeren CO2-Konzentrationen der Luft, als aktuell vorhanden, weitgehend gesättigt war. Gegenüber den anderen Klimafaktoren wie Erdsonne, Erdmond, die schweren Planeten im Sonnensystem, die kosmische Hintergrundstrahlung, den Vulkanismus und die Meeresströmungen ist der Effekt des zusätzlichen, anthropogenen CO2 vernachlässigbar. Der Versuch zeigt also nichts, was in der Wirklichkeit von Belang ist.

 

2. Die Atmosphäre hat keine Käseglocke.

Q.s Fakten: Das würde ich nie bestreiten. Der einzige Grund der Kunststoffhaube ist die räumliche Begrenzung des Versuchs. Alternativ hätte man die Kohlendioxidkonzentration im gesamten Raum erhöhen und den Versuch dann mit Sauerstoffmaske durchführen können. Das wäre eine schöne Idee, um das Risiko des Klimawandels noch besser bildlich darzustellen. Anderseits war für viele Kommentatoren die jetzige sachliche Darstellung schon viel zu dramatisch.

EIKE: Der unterkomplexe Versuchsaufbau entspricht in etwa dem eines Treibhauses im Garten und ist komplett ungeeignet, reale Prozesse in der gigantischen Atmosphäre der Erde zu simulieren.

 

3. Die Kohlendioxidkonzentration im Versuch ist ungleich höher als in der echten Atmosphäre.

Q.s Fakten: Für den Versuch ist eine höhere Konzentration zwingend erforderlich. Bei der Absorption der Strahlung kommt es nämlich auf die Konzentration UND die Strecke der Strahlung im Ausbreitungsmedium an. In der echten Atmosphäre beträgt die Strecke, die dem Kohlendioxid zur Absorption zur Verfügung steht, viele Kilometer in der Versuchsatmosphäre wenige Zentimeter. Kleines Rechenspiel: In der Atmosphäre befinden sich 3.000 Milliarden Tonnen Kohlendioxid, das bei Normaldruck eine Dichte von rund zwei Kilogramm pro Kubikmeter hat. Würde man das gesamte Kohlendioxid der Atmosphäre direkt auf die 510 Millionen Quadratkilometer große Erdoberfläche verteilen, gäbe es sogar eine 30 Meter hohe Säule an reinem Kohlendioxid.

EIKE: Es kommt sehr wohl auf die Konzentration des Klimagases CO2 an, weil in der Natur oft genug ein Schwellenwert überschritten werden muß, damit eine relevante Wirkung eintritt. Quaschning bringt dieses Argument interessanterweise selber, als er weiter unten den Dosis-Effekt von Paracelsus aufgreift. Mit seinem Experiment hätte Quaschning also nur bewiesen, daß sich die Temperatur in der Atmosphäre eines Planeten deutlich erhöht, wenn der Anteil riesig ist, z.B. 50 oder 90%.

 

4. Bei der Herstellung von Kohlendioxid aus Waschsoda entsteht Wärme.

Q.s Fakten: Das spielt für den Versuch keine Rolle. Wir haben natürlich vor dem Versuch gewartet, bis sich ein Temperaturgleichgewicht eingestellt und das Gas die Umgebungstemperatur angenommen hat. Die wirklich gemessenen Temperaturen sind im Übrigen im Video dokumentiert. Außerdem kommt es bei dem Versuch nur auf die Temperaturdifferenz und nicht die Starttemperatur an. Zur besseren Vergleichbarkeit haben wir aber darauf geachtet, dass die Startbedingungen nahezu identisch waren.

EIKE: Im Video wird nicht deutlich gezeigt, daß die Startbedingungen identisch waren. Es gibt keine Kontrollmessung der Temperatur der entstehenden Reaktionsgase. Warum nicht?

 

5. Kohlendioxid ist ja kein Giftgas, sondern für die Pflanzen sehr wichtig. Mehr Kohlendioxid führt zu mehr Pflanzenwachstum und ist gut für die Umwelt.

Q.s Fakten: Die Dosis macht das Gift wußte schon Paracelsus im 16. Jahrhundert. Die aktuelle Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre liegt bei 410 ppm (parts per million, 100 ppm = 0,01 %). In Innenräumen gilt Raumluft nur bei einer Kohlendioxidkonzentration von weniger als 800 ppm als gut. Bei höheren Konzentrationen nimmt die Luftqualität ab und wird zunehmend als unangenehm empfunden. Solche Konzentrationen könnten ohne Klimaschutzmaßnahmen schon in der zweiten Jahrhunderthälfte auftreten. Eine Konzentration von 5 % (50.000 ppm) führt zu starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen, 8 % und mehr sind tödlich. Gesundheitsschädliche Extremwerte sind aber auch bei einem ungebremsten Klimawandel nicht zu erwarten.
Eine geringfügig erhöhte Kohlendioxidkonzentration kann sich positiv auf das Pflanzenwachstum auswirken. Höhere Konzentrationen sind aber auch für Pflanzen schädlich und es kommt zu Veränderungen bei der Nährstoffzusammensetzung. Durch den Klimawandel kommt es aber auch zu mehr Dürren und temperaturbedingten Streß für Pflanzen, sodass dieser trotz eines möglichen Düngeeffekts des Kohlendioxids unter dem Strich zu einer spürbaren Abnahme der Ernteerträge führen wird.

EIKE: Genau wie Quaschnings Kollege von den Scientists for future, Eckart von Hirschhausen, war Paracelsus Arzt und bezieht sich auf Substanzen im menschlichen Körper. Das „Dosis“-Argument ist hier also völlig fehl am Platze, genau wie der Fiebervergleich von Hirschhausen oder das „Blausäure“-Argument von Stefan Rahmstorf. Die Erdatmosphäre ist ein riesiges, vergleichsweise offenes und ungesteuertes System; unser Körper ist ein im Vergleich dazu winziges geschlossenes hochreguliertes System. Die Wirkung eines Spurenmoleküls wie CO2 oder Blausäure in diesen beiden unterschiedlichen Systemen zu vergleichen, ist unwissenschaftlich. Pflanzen und Algen benötigen CO2, sind also CO2-Senken und produzieren hierbei, zusammen mit Sonnenenergie, Sauerstoff. Nahrungspflanzen, insbesondere die C3- und C4-Pflanzen[i], liefern bei höherer CO2-Konzentration höhere Erträge, wobei bei der gegenwärtigen CO2-Konzentration der Erdatmosphäre noch längst keine Sättigung dieses Effekts erreicht ist. Das „C“ bezeichnet die Anzahl der Kohlenstoffatome im Molekülaufbau der betreffenden Pflanzenart. C3-Pflanzen sind viele Getreidepflanzen, Raps, Zuckerrübe, Kartoffel, Reis; zu den C4-Arten gehören Mais, Zuckerrohr, Hirse und tropische Savannengräser. Bei C4-Pflanzen steigert sich die Nettophotosynthese ab etwa 400 ppm CO2 in der Luft nicht mehr. Dagegen nimmt das Wachstum von C3-Pflanzen bis über 1000 ppm noch zu[ii]. Eine ausführliche Literaturübersicht  zum Thema CO2 und Pflanzenwachstum findet sich bei I. Goklany[iii].

 

6. Kohlendioxid ist schwerer als Luft, sinkt nach unten ab und kann darum nicht zur Erwärmung der Atmosphäre beitragen.

Q.s Fakten: In Deutschland wurden im Jahr 2017 pro Jahr 798 Millionen Tonnen an Kohlendioxid emittiert*. Wenn man diese Kohlendioxidmenge gleichmäßig über die Landesfläche Deutschlands verteilt, würde Deutschland schon in einem Jahr mehr als einen Meter tief im Kohlendioxid versinken. Ab einer Konzentration von 8 % führt Kohlendioxid zum Tod durch Ersticken. Würde Kohlendioxid wirklich am Boden verbleiben, wären wir inzwischen also alle tot.

EIKE: Dieses Argument von Quaschning ist sinnloser Unfug! CO2 in der Luft ist ein Spurengas und wird es auch beim Verbrennen aller fossilen Brennstoffe bleiben.

 

7. Der Anteil der deutschen Kohlendioxidemissionen am weltweiten Ausstoß beträgt nur gut zwei Prozent. Deutschland alleine kann die Welt nicht retten.

Q.s Fakten: Der Anteil von China liegt inzwischen bei über 25 Prozent. Aber selbst wenn China komplett kohlendioxidfrei wird und der Rest der Welt sich nicht verändert, werden extreme Klimaveränderungen auftreten. Weltweiter Klimaschutz kann also nur funktionieren, wenn auch Deutschland seinen Anteil am Klimaschutz erbringt. Der Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen ist in Deutschland doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt. Unter den Ländern mit den höchsten Kohlendioxidemissionen liegt Deutschland derzeit weltweit an sechster Stelle, und berücksichtigt man die historischen Emissionen, kommt Deutschland unter den Klimasünderländern sogar auf Platz vier. Das ist eine extrem negative Bilanz für ein so kleines Land wie Deutschland und daraus entsteht auch eine sehr große Verantwortung, notfalls bei den Klimaschutzbemühungen auch voranzugehen. Aber nicht einmal das macht Deutschland. Im Klimaschutz-Index (Climate Change Performance Index) von German Watch nimmt Deutschland nur einen traurigen 27. Platz ein.

EIKE: Extreme Klimaveränderungen sind in der Erdgeschichte laufend aufgetreten. Ein ursächlicher Zusammenhang mit CO2-Konzentrationen der Art, dass CO2 diese Klimaänderungen verursacht hätte, ist nicht bekannt. Wenn Herr Quaschning die Prozentrechnung beherrschen würde, wäre ihm klar, dass die globale Temperaturerhöhung infolge des 2% CO2-Beitrags Deutschlands praktisch Null ist – egal, was diese CO2-Konzentrationen in seiner blühenden Phantasie nun bewirken sollen. Dass Deutschland mit konsequenter CO2-Vermeidung seine Energie-Versorgungssicherheit opfert und Wirtschaft ruiniert, lässt Herrn Q. offenbar ungerührt. Die Chinesen kommen nicht auf solch verrückte Aktionen.

[i] https://www.chemie.de/lexikon/C3-Pflanze.html

[ii] Hamburger Bildungsserver, Auswirkungen höherer CO2-konzentration, Abb. 1, https://tinyurl.com/y555fjdr

[iii] I.M. Goklany, Carbon Dioxide The Good News, http://tinyurl.com/zng6ymt

* Umweltbundesamt UBA: Treibhausgas-Emissionen in Deutschland. 25.04.2019. Internet.




Klima-Gaga: Sagt die Arktis nicht mehr die Katastrophe vorher, ist es jetzt eben die Antarktis

Wie wir berichteten, wachsen die Gletscher in Grönland wieder, was der Klimapanik-Fraktion gar nicht passte und daher mit wachsweichen Erklärungen bedacht wurde, die das Weltbild nicht gefährden.

Da der Meeresspiegel aber nur steigt, wenn die Eispanzer auf dem Land, und nicht die schwimmenden Eisberge, schmelzen, muß sicherheitshalber eine andere Katastrophenmeldung her, die das „klimaleugnerische“ Verhalten des Grönlandeises kompensiert. So meldet Julia Merlot von Spiegel online nun, daß das Abschmelzen der antarktischen Gletscher „gefährlich“ zunehme.

Ähnlich der angeblichen Situation im Norden habe 2017 das südliche Meereis die „geringste Ausdehnung seit 40 Jahren“. Ob das stimmt oder nicht – während eines natürlichen Wärme-Optimums schmilzt das Eis im Sommer nun mal.

Aber nun komme auch noch der kontinentale Eispanzer hinzu. Ein Team vom Georgia Institute of Technology (GIT) habe über Jahrzehnte einige Gletscher, darunter den Florida-großen Thwaites, beobachtet und festgestellt, daß diese heute im Vergleich zu 1990 „fünf mal so schnell“ Eis verlören. Wenn dieser Trend sich fortsetze, wäre bald einer der berühmten Horror-Kipp-Punkte erreicht, nach dem die Gletscher auf jeden alle abschmelzten, auch wenn der menschgemachte Klimawandel gestoppt würde.

Dieser Umschlagpunkt würde aber nicht wie bei Greta in elf oder zwölf Jahren schon erreicht sein, sondern erst in 150 Jahren (beim Thwaites). Wie praktisch, da sind die GIT-Forscher lange tot und können nicht mehr belangt werden. Abgesehen davon: Was denken Sie, lieber kritischer Leser? Wie geht der Trick der Klima-Illusionisten diesmal? Ich würde sagen, es liegt am Vergleichszeitpunkt 1990. Hätte man ein irgendein anderes Vergleichsjahr gewählt, zum Beispiel 1980 oder 2010, sähe die gigantische Abschmelzrate wahrscheinlich weniger dramatisch aus. Außerdem: wie immer, Klima-Optimum, Gletscher schmelzen nun einmal….

Interessanterweise hat die NASA diesmal beim Panikmachen geholfen: Eine Forscherin  meint, dass nur das Abschmelzen von Thwaites den Meeresspiegel um einen halben Meter erhöhen würde. Würde der Westen des Antarktika-Kontinentes komplett abschmelzen, würde sich der Meeresspiegel sogar um fünf Meter heben. Aber wo? Vor Antarktika, oder überall?

Im Artikel steht auch, wie die Klimaforscher zu ihren Ergebnissen gekommen sind. In „500 verschiedenen Modellen“ habe man die Thwaites-Schmelze über maximal 800 Jahre simuliert und kam „auf immer andere Werte“, nach denen dem Gletscher noch 200 bis 600 Jahre blieben. Oder so.

Ich erspare mir einen eigenen Kommentar zu solch konkreten und exakten Aussagen und lasse lieber meinen Lieblingskabarattisten Vince Ebert sprechen:

„Dazu muß man wissen, dass die Klimaforschung alles andere als eine exakte Wissenschaft ist. In der Fachwelt gelten die Klimaforscher son bißchen als die Homöopathen. Beweisführung, Methoden, Modelle, das ist alles son bisschen huschi-pfuschi.“

 




„Künftig wahrscheinlich jeden Sommer über 40 Grad“

Laut Wikipedia habe Otto ihr Fachgebiet mitbegründet und sei eine der wichtigsten Vertreterinnen der „Attributs- oder Zuordnungsforschung“. Sie ist Direktorin des Environmental Change Institute ihrer Akademie. „Attribut“ heißt, wie wir aus der Schulgrammatik wissen, „Eigenschaftszuordnung“; im Zusammenhang mit der Klimaforschung bedeutet der Begriff, daß man genau berechnen will, welcher Anteil der „menschgemachte Klimawandel“ an extremen Wetterereignissen habe. Die „Klimatologin“ hat einen Studienabschluß, also Diplom oder Master, in Physik, promovierte dann aber wie Robert Habeck in Philosophie. Das ist ungewöhnlich; üblicherweise müssen Naturwissenschaftler in ihrem oder einem benachbarten Fach studiert und promoviert haben, um eine Professur oder verwandte Position zu erhalten. Da aber die Elite-Universitäten der angelsächsischen Welt üblicherweise Vorreiter weltanschaulicher Verirrungen sind (denken Sie an die UC Berkeley), ist die Einstellung fachfremder, inkompetenter Ideologen nicht verwunderlich.

Der Berliner Tagesspiegel befragte Friederike Otto zum heißen Juni, aber nicht zum kalten Mai 2019. Erwartungsgemäß antwortet die „Klimatologin“, daß es keine „europäische Hitzewelle in der heutigen Zeit“ gäbe, bei der der „Klimawandel keine Rolle“ spiele. Die Wahrscheinlichkeit für hohe Temperaturen sei „mindestens fünffach wahrscheinlicher“ geworden.

Wie Otto zu dieser Einschätzung kommt, wird im Artikel nicht so recht deutlich. Überhaupt können weder der Journalist, noch die Klimaforscherin im Interview vermitteln, was die Attributionsforscher in Oxford da überhaupt machen. Interessanterweise haben auch die Leser in den Kommentaren auf der Tagesspiegel-Seite offenbar den Eindruck, daß Otto keine Ahnung hat, wovon sie redet. Die Widersprüche und Unstimmigkeiten des Interviews werden denn auch gnadenlos aufgespießt. Ein paar Kostproben:

Putzig diese Klimaforscher. Irgendwie eine Mischung aus Theologie, Esoterik und Wahrsagerei.

Wir müssen das Ganze mal positiv sehen. Dadurch dass es wärmer wird, sind die ganze Flugreisen während der Ferien nicht mehr notwendig.

Also durch den Klimawandel werden wir automatisch weniger Treibhausgase in die Luft blasen. Und was wir im Winter weniger heizen (Durchschnittstemperatur im Winter 18C) kann dann im Sommer für die Airco eingesetzt werden.
Die Mieten gehen auch runter, da niemand mehr energetische Vollfassadenisolierung braucht.
Ein weiterer Vorteil ist im Bereich der Textilindustrie zu erwarten. Warmes Wetter – weniger Baumwolle notwendig – weniger Dünger für die Baumwollfelder.
Ach ja – Antarktis wird bewohnbar. Die ersten Jahrzehnte für die Skifahrer (die nicht mehr die Vegetation in den Alpen kaputt fahren), danach für ganz normale Leute (Extra Tipp – noch heute einen Claim dort abstecken).
Man sehe – alles nur Vorteile.

Und dann lese ich den Artikel nochmal und komme zur Kernaussage:

<<Das war ein besonderer Fall, ein sogenanntes „Cut-Off-Low“, ein Tiefdruckgebiet vor der Iberischen Halbinsel, das warme Luft aus der Sahara gebracht hat. Für diesen Fall sehen wir bisher keine Hinweise, dass sich diese meteorologische Situation künftig häufen würde.>>

Wenn der Hahn kräht auf dem Mist – ändert sich das Wetter oder es bleibt wie es ist. Paßt denn Heißluft aus der Sahara in die Klimamodelle? Kann man sich ein so multfaktorielles, hochkomplexes Phänomen wie Klima (soll der Schnitt von dreißig Jahren sein) stringent zusammen basteln?
Welches Modell kann denn hier überzeugen, da die Phänomene erst künftig auftreten? Klima ist kein Labor, nicht einmal das Wetter, das wir allenfalls für 3-5 Tage prognostizieren können.
Wir sind doch in den Wissenschaften längst von monokausalen Erklärungen abgerückt.

<< […] auch in Deutschland die Wahrscheinlichkeit und Intensität von Hitzewellen erhöht. Wie viel genau, das müsste man im Detail analysieren, das haben wir bisher nicht getan.>>

Schade, aber immerhin vermutet hat man. Ist ja auch schon was. Aber zum Schluss wirds dann nochmal so richtig konkret.
<<[…] das kann dazu führen, dass man an einem bestimmten Ort noch mehr Hitzewellen bekommt – oder auch weniger.>> Vielen Dank, keine weiteren Fragen.

Fazit: Die Klima-„Zuordnungsforschung“ ist ein typisches Fachgebiet aus dem Bereich der Arbeitsbeschaffung für Leute mit der richtigen Gesinnung und dem richtigen Stallgeruch. Sobald einem der Stelleninhaber auf den Zahn gefühlt wird, und sei es nur durch einen wohlwollenden Zeitungsaktivisten, wird schnell deutlich, daß dessen „Forschung“ nur aus heißer Luft besteht.
Wortspiel nicht beabsichtigt. Die Dame ist außerdem Autorin eines Buches mit dem passenden Titel „Wütendes Wetter“. Aus der Beschreibung erfahren wir:

Die Physikerin Friederike Otto hat die Attribution Science mitentwickelt. Mittels dieser revolutionären Methode kann sie genau berechnen, wann der Klimawandel im Spiel ist.

Schon der geniale Fürst der Mathematiker Carl Friedrich Gauss, wusste um die Schwächen auch genauestens berechneter Zahlen und ihrer Verursacher. Er sagte dazu lapidar:

„Übergenaues Rechnen ist das Kennzeichen schlechter Mathematiker“




Steigende Durchschnittstemperaturen – stimmt das, und wenn ja, ist das relevant?

Wie der kluge EIKE-Leser weiß, leben wir derzeit in einer Phase des Warmzeit-Optimums, die seit etwa 1850 andauert, zwischen 2030 und 2040 zu Ende gehen und vom Shaviv-Svensmark-Minimum* abgelöst werden wird. Es wäre also nicht erstaunlich, wenn seit mindestens 150 Jahren die Temperaturen gestiegen wären.

Was sagt die Statistik dazu? Der philosophische Youtube-Kanal von Thomas Wangenheim betrachtet zu diesem Thema eine Temperatur-Meßreihe in der alten Universitätsstadt Jena, der Heimstatt von EIKE. Setzt man die historische Methodik als zuverlässig voraus, zeigt sich eine leichte Erwärmung von 1824 bis heute.

Standbild https://www.youtube.com/watch?v=r2Xc_uhlo0s

Im Graphen ist diese Aufheizung auf den ersten Blick schlecht ablesbar, weswegen man zum Beispiel das Verfahren der linearen Regression einsetzen kann, um eine Trendgerade zu erzeugen, die entweder steigt oder fällt. (Dem Laien sei versichert, daß die Regression keine große Kunst ist und mit jedem Büro/Office-Programm durchgeführt werden kann.)

Problematisch ist, daß sich die Meßmethode über die Jahrzehnte technisch und örtlich verändert hat, was Wangenheim in seinem Video auch sehr schön dokumentiert. So lag der Messpunkt in Jena vor 200 Jahren am Stadtrand in einem Gartenareal; 100 Jahre später in bebautem Gebiet, und heute mitten in der Innenstadt. Die verwendeten Meßgeräte machten ebenfalls eine Evolution durch; die Technik entwickelte sich vom Gas- übers Quecksilber- hin zum elektronischen Thermometer; und heute kommen noch die Satelliten hinzu.

Aber lassen wir diese Betrachtung einmal im Raume stehen und nehmen die Meßwerte so, wie sie sind. Wangenheim ermittelt in seinem Video (unbedingt seine reiche Quellenlage beachten!) für Jena und Kremsmünster, einem Kloster in Österreich, einen Temperaturanstieg von rund 0,5°C in 250 Jahren. „Das ist nichts“, wie er lakonisch bemerkt.

Neben Jena haben wir in Deutschland eine Temperaturreihe aus Berlin-Dahlem und dem benachbarten Potsdam, die lückenlos von 1701 bis 2008 dokumentiert. Schaut man sich die Dah­le­mer Rei­he an, die nur 14 km Luft­li­nie vom Landtag in Potsdam ent­fernt ist (Bild unten), dann er­kennt man, dass jetzt eine Tem­pe­ra­tur in Ber­lin gemessen wird, wie am An­fang des 19. Jahr­hun­derts. Und dazu noch ohne jede CO2-Korrelation. Dieser sehr geringe Anstieg kann nur  durch den wissenschaftlich unumstrittenen Urban Heat Island-Effekt ausgelöst worden sein, denn seit dem Startjahr 1701 hat sich die Bevölkerung im Bereich beider Städte von einigen Zehntausend auf fast vier Millionen erhöht, was bedeutet, dass die Stadterwärmung der dominante Faktor sein muss.

Abb. 2 Temperaturverlauf der Dahlemer Reihe von 1701 bis 2008. Zur Verfügung gestellt von Prof. Dr. Horst Malberg, ehem. Direktor des Meteorologischen Instituts der Freien Universität Berlin. Der lineare Trend der Dahlemer Reihe zeigt einen Anstieg von nur 0,08°C/Jahrhundert. Die Temperatur steigt in diesen 300 Jahren von ca. 8,75°C auf 9°C. Das ist statistisch völlig irrelevant.

Zum Thema Temperaturmessung und ihre Probleme sei an den Vortrag von Dipl.-Ing. Limburg auf unserer Konferenz erinnert:

*Ich habe mir erlaubt, das Minimum nach unseren beiden Referenten zu benennen.