„Klimaschutz“: Formel1-Weltmeister Sebastian Vettel fährt zum Rennen nach Monza mit der Bahn

Der vierfache Raser-Weltmeister Sebastian Vettel fährt mit dem Zug von seiner Residenz in der Schweiz zum Großen Preis von Italien, um CO2 einzusparen. Es ist nicht zu fassen: Die Formel1 mit ihrem Männlichkeitshabitus (Grid girls, und es gibt keine Fahrerinnen) und ihrem Spritverbrauch ist ein Haßobjekt von Grünfühlenden; und nun macht ein reicher Fahrer den Kotau vor den Öko-Fanatikern. Von mir aus soll er mit dem Zug fahren, so oft er will; es kann ihm nur gut tun, auf normale Bürger zu treffen. Aber ich wette, der fährt 1. Klasse, wo er kaum mit Werktätigen ins Gespräch kommt, sondern wieder nur mit Vertretern des Juste Milieus. Man fragt sich, was seine Fahrerkollegen und Mechaniker zu Vettels Öko-Spleen sagen. In dem Metier dürften grün-akademische Ansichten eher schlecht angesehen sein.

Immerhin geht Vettel sogar Vertreter der politisch korrekten Klasse an. „Nehmt eure Wasserflaschen mit! Hinterlaßt hier keine Müllhalde. Ich hasse Leute, die das tun“, ermahnte er anlässlich des Großen Preises von Ungarn die Journalisten.

Was mag den Weltmeister geritten haben, sich den Feinden seines Berufes anzuschließen? Wohl dasselbe, was alle möglichen Promis aus Wirtschaft, Film, Funk & Fernsehen dazu treibt, vermeintlich höhere Werte anzustreben, zumindest offiziell. Ein Wissenschaftler nannte das Phänomen „Bedürfnispyramide“: Wer schon wohlhabend und berühmt ist, will sich selbst verwirklichen oder gar transzendieren. Ein einfacher Arbeiter würde solche Ambitionen nicht entwickeln; der hat andere Probleme.

Von PNG by Philipp Guttmann, SVG by Jüppsche – http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Erweiterte_Bed%C3%BCrfnishierarchie_%281970%29_nach_Maslow.png, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19910779

Nebenbei, für die mitlesenden Formel1-Fans: Ich habe nichts gegen Wettrennen aller Art, macht ruhig. Je mehr CO2 die Rennwagen und –Motorräder in die Luft pusten, desto besser. Wir haben acht Milliarden Menschen auf der Erde, die ernährt werden müssen. Angesichts des sich entwickelnden Temperaturminimums um 2030 brauchen unsere Pflanzen alle Nahrung, die sie bekommen können.

 




EIKEs Heimstatt Jena ruft den Klimanotstand aus

Ob die Streik-Kinder beziehungsweise der Stadtrat uns von EIKE treffen wollten, ist unwahrscheinlich und würde uns auch nicht groß wundern; bei dem Tamtam um Greta und Konsorten würde es nicht mehr ins Gewicht fallen. Außerdem: Viele Klimaretter, mit denen ich sprach, wissen über die Verschwörungstheorie vom menschgemachten Klimawandel wenig; von EIKE, Elektro- und Thermodynamik rein gar nichts.

Am Mittwoch, den 4. September, hat der bunte Stadtrat, dem Fraktionen von CDU, SPD, Linke, FDP, Grünen und seit kurzem auch die AfD angehören, in seiner wöchentlichen Sitzung mit großer Mehrheit den Klimanotstand ausgerufen. Was das heißt, wissen die Abgeordneten und ihre „zivilgesellschaftlichen“ Taktgeber wahrscheinlich selber nicht so genau. Egal, die Ökobourgeoisie fliegt sowieso laufend um den Planeten; es geht also sowieso nicht darum, irgendetwas zu retten.

Im Beschlußtext heißt es dazu:

Der Jenaer Stadtrat erkennt die Klimakrise als alle relevanten Lebensbereiche
betreffende Herausforderung an und stellt sich dieser in allen Politikfeldern. In
diesem Zusammenhang reagiert der Stadtrat auf die Forderungen von Fridays
for Future und ruft den „Klimanotstand“ (englisch „Climate Emergency“) aus.

Ich habe mir die Mühe gemacht, die Bedeutung des Unfugs zu recherchieren. „Klimanotstand“ bedeutet:

Die Jenaer Stadtverwaltung darf bis zum Wirksamwerden der politischen Beschlüsse aus dem September 2019 darf Sofortmaßnahmen zur Eindämmung der Klimaauswirkungen ergreifen und sofortige Maßnahmen zur Verringerung von klimaschädlichen Emissionen im laufenden Verwaltungshandeln umzusetzen.

Und Umweltministerin Siegesmund erklärt:

„Wer ein Stadtquartier neu entwickelt, muss es unter der Maßgabe von Stadthitze oder Starkregen planen“

Juhuu, noch mehr Kosten für Bauherren und Mieter.

Der den „Klimaschutz“ unterstützende FDP-Oberbürgermeister der Stadt, Thomas Nitzsche, ist mit dem Mehrheitsbeschluß der Rot-grün-roten übrigens nicht ganz einverstanden, was er im Video bekräftigt:

In der Universitätsstadt Jena gibt es natürlich seit geraumer Zeit eine Schülergruppe von Fridays for future; außerdem mittlerweile die Scientists for future, die Parents for future (die kannte ich noch gar nicht) und zu meinem Entzücken auch eine Ortsgruppe der aus England übernommenen Ökoterroristen von Extinction rebellion, die seit Wochen die Verkehrs- und Laternenmasten der Stadt mit ihren umweltfreundlichen Plastikaufklebern verschönern. Diese Klimaretter-Grüppchen machen seit Tagen Stimmung mit Demos in der Innenstadt und werden von der örtlichen Qualitätspresse natürlich distanzlos und unprofessionell promoviert.

Am Mittwoch saßen die FFF-Klimastreiker im Rathaus und wollten wohl Druck auf die anwesenden Fraktionen ausüben. Die linken Parteien kamen dem Ansinnen natürlich gerne nach. Nach der Entscheidung für den Klimanotstand, für den auch ein CDU-Abgeordneter stimmte, wurde ein Paket mit dem Namen „Der Klimakrise mit höchster Priorität begegnen“ von allen Fraktionen außer der AfD beschlossen. Ein Parteifreund von der CDU bekräftigte mir gegenüber, daß in diesem Paket aber nur sinnvolle Maßnahmen beschlossen worden seien. So solle die PKW-Flotte der Stadtwerke durch neue Fahrzeuge ersetzt werden, aber „energieoffen“. Wasserstoffbrennzelle, Akkumulator, anderes. Sinnvoll?

Konkrete Maßnahmen:

– Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt wird zum Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt, Klimaschutz und Nachhaltigkeit weiterentwickelt.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, eine kommunale Klimaschutzkoordinationsstelle einzurichten. Sie soll Ansprechpartner für die Akteure der Zivilgesellschaft, der Politik und Verwaltung sein und u.a. die Erarbeitung von Beschlussempfehlungen moderieren. Mögliche Fördermittel sollen hierfür eingeworben werden – die Einrichtung der Klimaschutzkoordination jedoch nicht davon abhängig gemacht werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, bis spätestens zum 1. Quartal 2020 einen Kriterienkatalog zur Klimaverträglichkeitsprüfung (Klimacheck) vorzulegen, nach welchem zukünftig die Klimaauswirkungen sämtlicher Stadtratsbeschlüsse bewertet werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, im Rahmen der Umsetzungsstrategie des Leitbildes Energie und Klimaschutz und des nächsten Nahverkehrsplans eine klima- und umweltschonende Modernisierung bzw. Nachrüstung des Fuhrparks des Nahverkehrs Jena sowie der Stadtverwaltung Jena (inklusive der Eigenbetriebe und Beteiligungen) anzustreben. Dabei sollen die Förderinstrumente auf Landesebene, wenn möglich, genutzt werden.

– Der Oberbürgermeister wird beauftragt, die Stadtwerke prüfen zu lassen, wie nach dem Auslaufen der Verträge zur Wärmeversorgung 2037 die Wärmeversorgung ohne fossile Brennstoffe fortgesetzt oder ausgebaut werden kann. Hierzu wird dem Stadtrat bis 2022 ein Investitions- und Betreiberkonzept vorgelegt.

Nebenbei: Was ist eigentlich ein Notstand?

Eine schlaue Leserin aus Moers wies uns auf einen Blog hin, wo steht:

  • Es dürfen nur bestimmte sehr weit oben angesiedelte Institutionen den Notstand ausrufen. Städte und Kommunen gehören definitiv nicht dazu.

  • Es muss ein gut definierter Grund vorliegen, wobei vorliegen bedeutet, dass die den Notstand auslösende Situation eingetreten ist und nicht etwa in nicht absehbarer Zukunft eintreten könnte.

  • Es muss anhand dieses Grundes genau spezifiziert werden, was außer Kraft gesetzt wird. Die außer Kraft gesetzten Regeln müssen geeignet sein, den Notstand zu beheben; weitere Regelungen dürften nicht außer Kraft gesetzt werden.

Begleitend zu dem symbolpolitischen und damit auf die Natur und das Klima völlig wirkungslosen Beschlüssen streikten Jenaer Schüler*innen und Studier*innen auf dem zentral gelegenen Holzmarkt von 11:45 bis um Mitternacht. Ich bin zwei mal vorbeigegangen und habe mir angeschaut, was die Kinners so machen. Es gab einen kleinen Pavillon mit Speisen aus der Dose und eine Gruppe von etwa 20 Personen u25, die auf dem Steinboden in der Sonne saß. Abends um neun waren die meisten immer noch da und strampelten auf Fahrrädern, die in ein Gestell mit Dynamotor eingespannt waren und luden damit einen Auto-Bleiakku auf, der einen Beamer und die Beleuchtung speiste.

Für die begrenzte Anforderung sogar eine gute Idee. Allerdings habe ich zuvor sonst noch nie jemanden gesehen, der für die Klimarettung strampelte. Das Ganze erinnerte mich an meine Idee vor Jahren, im Fitneßstudio Dynamotoren an den Geräten anzubringen und so den Strombedarf des Studios (oder gar mehr?) zu decken. Der mitlesende Elektro-Ingenieur möge mir diese naive Idee vergeben. Oder war sie gar nicht so dumm? Aber dann hätten die Sparfüchse unter den Studio-Betreibern sie ja schon umgesetzt. Nur was sich rechnet, ist sinnvoll; ansonsten muß der Steuerzahler für die Weltrettungsfantasien aufkommen.

Werden noch andere Städte Thüringens von der Notstands-Manie angesteckt werden? Wahrscheinlich noch das studentische Weimar und die Hauptstadt Erfurt; in den anderen Städten im Grünen Herz Deutschlands hat man für den elitären Humbug keinen Sinn. Und auf dem Land erst recht nicht, dort wird wahrscheinlich wie in Sachsen und Brandenburg flächendeckend AfD gewählt werden. Die Landtagswahlen finden am 25. Oktober statt.

Bislang haben diese Städte den Klimanotstand ausgerufen: Aachen, Bielefeld, Bochum, Bonn, Düsseldorf, Erlangen, Gelsenkirchen, Greifswald, Heidelberg, Kiel, Köln, Konstanz, Lübeck, Marburg, Münster, Saarbrücken und Wiesbaden.




Das Sturmgeschütz der Postdemokratie sagt es mit Rahmstorf: Wir verlieren mal wieder die Kontrolle über die Erde.

Wenn Öko- und andere Weltuntergangsprediger von ihren diversen menschgemachten Krisen sprechen, muß ich immer an die Bibel denken, an den Turmbau zu Babel. Ich bezweifle, daß die heidnischen Babylonier tatsächlich einen Turm zu ihren Göttern im mehr oder minder abstrakten Himmel bauen wollten. Bei den antiken Völkern wohnten die Gottheiten ja eher auf Bergen wie dem Olymp oder irgendwo unter der Erde im Hades; da brauch man keine Türme, um hinzukommen.

Es ist wohl eher so, daß Moses und andere Vorväter uns ähnlich wie Christus mit ihren Gleichnissen und Geschichten vor Dummheiten warnen wollten. Wofür steht der Turmbau zu Babel? Für die menschliche Hybris!

Hätten die Vorväter den Mondflug als Größenwahn betrachtet? Eher nicht – denn die Amerikaner wollten nur die Sowjets schlagen und nicht Gott. Und die NASA-Ingenieure und USAF-Piloten haben Blut, Schweiß und Tränen vergossen, um den Erdmond zu erreichen. Hybris dürfte ihnen daher völlig abgegangen sein.

Anders ist das sicher bei Leuten, die ernsthaft behaupten, wir Menschen hätten seit 1850 die Macht, die Biosphäre des Planeten zu vernichten. Selbst die gleichzeitige Zündung sämtlicher Kernwaffen der Atommächte würde die Atmosphäre ein, zwei Jahre verdunkeln und wahrscheinlich die Menschheit ausrotten. Ansonsten würde die Natur nur über uns lachen; „das Leben findet einen Weg“. Denken Sie an Tschernobyl; wir können uns – schlimmstenfalls – nur selber schaden.

Von daher ist Rahmstorfs Behauptung, wir verlören „die Kontrolle über den Zustand der Erde“ nur das übliche Panik-Geschwätz, das „Wissenschafts“- und Polit-Profiteure seit 50 Jahren verbreiten. Wir hatten niemals die Kontrolle über die gesamte Erde, sondern nur über die Orte, an denen wir dauerhaft siedeln. Und selbst das stimmt bei genauer Betrachtung nicht, wenn man an Fukuschima denkt.

Stefan Rahmstorf sieht das aus geschäftlichen Gründen natürlich ganz anders:

„Über Jahrtausende hat sich der Mensch zu einer Kraft entwickelt, die den ganzen Planeten verändert. Nun ist sie so stark geworden, daß sie das Erdsystem endgültig zum Kippen bringen könnte.“

Weiter führt er, nicht ganz ohne unfreiwillige Komik, aus:

„Haben wir Klimaforscher uns geirrt? Seit mehr als 50 Jahren warnen die Experten [sic!] vor der globalen Erwärmung, vor Eisschmelze und einem Anstieg des Meeresspiegels, verursacht durch unsere Verbrennung fossiler Brennstoffe.“

Nicht ganz, Herr Rahmstorf, vor 50 Jahren warnten die „Experten“ mehrheitlich noch vor der emissions-bedingten Eiszeitkatastrophe. Die das Gegenteil behauptenden Heißzeit-Warner sind erst seit Mitte der 80er dominant.

Der Klimaforscher meint, seinen Projektionen und Computersimulationen würde vorgeworfen, sie seien unrealistisch, und bestätigt diese Einschätzung. Nanu, denkt der skeptische Leser, jemand wie Rahmstorf gibt grundsätzliche Fehler zu? Natürlich nicht – er legt sogar nach und behauptet, alles würde noch schlimmer, als er und seine Freunde vorhergesagt haben. Und jetzt wird es richtig amüsant:

„Ein Grund liegt in der Kultur der Wissenschaft [sic!]; Wer als Forscher Gefahren übertreibt, riskiert seinen guten Ruf.“

Ein echter Forscher sicher; aber ein Polit-Halbwissenschaftler mit voller Unterstützung der Regierung und der etablierten Medien hingegen macht erst richtig Karriere, wenn er laufend neue Apokalypsen und „Kipp-Punkte“ ankündigt. Das beste Beispiel ist der aktuell vor Gericht gescheiterte Michael E. Mann, der mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve seinen Ruf als „Kirchenvater“ der Church of Global Warming begründete.

Im Spiegel-Artikel hebt Rahmstorf denn auch ausgiebig auf seine Kipp-Punkte ab. Da viele nördlichen Gletscher bereits wieder fleißig wachsen, erwähnt er nur den antarktischen Eispanzer, der, wie es sich in einem natürlichen Warmzeit-Optimum gehört, immer noch ein wenig schmilzt. Wird er in spätestens zehn bis 15 Jahren wieder zulegen, wird das Thema Heißzeitkatastrophe vom Spiegel mutmaßlich einfach ausgeschlichen wie damals das „Waldsterben“. Wer erinnert sich im Jahr 2035 schon an den Katastrophen-Artikel eines Stefan Rahmstorf vom 31. August 2019? Bis dahin ist der in Rente und hat seine Schäfchen im trockenen, auch dank solcher Spiegel-Artikel.

Eigentlich sind den Klimawarnern unsere natürlichen Ressourcen ja völlig gleichgültig, wie das Beispiel der massenhaft von Windkraftanlagen geschredderten Vögel, Insekten und Fledermäuse zeigt. Ist es ihnen nützlich, entdecken die Klimaforscher aber plötzlich ihre Liebe zu einigen Organismengruppen wie den Korallen. So beklagt Rahmstorf das Sterben dieser Nesseltiere im Großen Barriere-Riff vor Australien, an dem natürlich der menschgemachte Klimawandel mit seinen erhöhten Wassertemperaturen schuld sei. Das Temperatur-Argument könnte durchaus korrekt sein, da in einem natürlichen Warmzeit-Optimum … Sie wissen schon. Frage mich, wie Rahmstorf das erklären will, wenn die Barriere-Korallen ab 2030 im etwas kühleren Wasser wieder wachsen. Wahrscheinlich führt er das dann auf seine unermüdliche Klimarettungs-Arbeit zurück.

Ein Schmankerl am Ende des Artikels: Der Klimaprofessor gesteht, daß er seinen Artikel in Sydney/ Australien schrieb, wo er gerade auf einer Ozeanologen-Konferenz weilte, auf der das Sterben der Korallen ausgiebig beklagt wurde. Und wie sind Rahmstorf und seine Kollegen nach Australien gelangt? Mit der Malizia II, wie Greta? Eher nicht. Hätten die Klimaretter ihre Konferenz online abgehalten, hätten sie aus ihrer Sicht einiges für die angeblich vom CO2 gefährdeten Lebewesen getan. Aber die Klimaprofessoren reisen wie alle Mitglieder des Juste Milieus für ihr Leben gern, vor allem schön weit. Ich wette, die meisten der Teilnehmer reisen nicht exakt zum Beginn der Konferenz an und zum Ende sofort wieder ab. Die hängen wie jeder Wissenschaftstourist ein paar Tage dran und genießen das schöne Australien. Wahrscheinlich erlebt Rahmstorf im Urlaub einen der typischen, gar nicht seltenen flächendeckenden Stromausfälle des energiewende-geplagten Landes. Hoffentlich hat sein Hotel keinen Dieselgenerator und er muß wie jeder gewöhnliche Zeitgenosse im Dunkeln hocken.

 

 

 




Weltretter-NGO: „16 Monate, um die Welt zu retten“

Eine der im Netz umtriebigsten Weltretter-NGOs ist Avaaz, die kürzlich diesen haarsträubenden Brief an Interessenten versandten:

Die Arktis BRENNT. Die Feuer sind so groß, dass man sie aus dem Weltall sehen kann!

Sowas hat’s auf unserem Planeten in den letzten 10.000 Jahren nicht gegeben. Und dieser Juli war der heißeste Monat seit Messbeginn. Unser Planet erwärmt sich nicht nur – er glüht bereits! Und es kann noch viel viel schlimmer werden…

Das alles klingt schrecklich. Aber im Moment ist nichts gefährlicher, als die Hoffnung aufzugeben. Wir können dieses Horrorszenario immer noch umschreiben und eine wundervolle, saubere und grüne Zukunft gestalten.

Deshalb setzt Avaaz alles daran, um in den kommenden 16 Monaten eine Wende herbeizuführen: Es beginnt mit dem entscheidenden UN-Klimagipfel im nächsten Monat. Und Ende kommenden Jahres finden die wichtigsten Klimaverhandlungen seit Inkrafttreten des Pariser Abkommens statt. So können wir gewinnen:

  • Drängen wir Regierungen dazu, den Klimanotstand auszurufen und auf 100% saubere Energie zu setzen.
  • Tragen wir dazu bei, dass sich im September Millionen Menschen den tapferen Kindern beim größten Klimastreik aller Zeiten anschließen.
  • Bieten wir den weltweit inspirierendsten Jugendlichen Trainings an, die eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakrise einnehmen.
  • Bieten wir den großen Erdölunternehmen und ihren Mittätern konsequent die Stirn, wo immer sie gerade ihre Macht ausdehnen.

Damit das Ganze funktioniert, müssen wir sofort loslegen. Wenn 10.000 von uns wöchentlich den Preis einer Tasse Kaffee spenden, können wir den globalen Widerstand beflügeln, um all das zu schützen, was uns am Herzen liegt.

Spenden Sie jetzt – und lasst uns gemeinsam die Welt gestalten, die wir unseren Kindern voller Stolz übergeben können.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Über 21.000 Klimabewegte haben schon gespendet – 16 Monate, um die Welt zu retten! Werden auch Sie Klimaretter*in!

Nebenbei: Wenn „Hilfsorganisationen“ 40% Ihrer Spenden- oder staatlichen Fördereinnahmen für „Verwaltung“ ausgeben, gilt das als seriös. Damit ist noch nicht gesagt, wieviel die Gründer oder Manager der NGO verdienen. Es gab da einmal einen Fall eines Obdachlosen-Helfers in Berlin, der sich ganz offiziell ein Firmenchef-Gehalt, ein Haus am See und einen Maserati gönnte. Mindestens.




„Beim Ausbau der Windkraft in Deutschland läuft einiges schief“

Der Heise-Artikel kennt solche grundsätzlichen Überlegungen natürlich nicht. Er folgt eher einer Maxime „Sozialismus ist eine gute Idee, wird nur schlecht ausgeführt“.

So beklagt der Autor Christoph Jehle nicht, daß der Zappelstrom der Propeller völlig ungeeignet für das komplexe Stromnetz eines hochindustrialisierten Landes ist. Nein, das Problem liege stattdessen an nicht „ausreichend dimensionierten Netzen“, weswegen bei Starkwind die überschüssige Energie nicht eingespeist werden könnte. Von Januar bis März 2019 betrug der Überschuß 3,23 Milliarden kWh; die Windradparks werden dann „abgeregelt“. Man nennt das euphemistisch „Einspeisemanagement“. Die für Staat und Bürger unvorteilhaften Verträge garantieren den reichen Windkraftbetreibern trotzdem üppige Einnahmen, weil deren Verdienstausfall natürlich vom Verbraucher ausgeglichen werden muß. Der genannte nicht einspeisbare Überschuß verursachte eine satte Drittelmilliarde Euro Kosten – ohne jede Gegenleistung. 2018 wurden insgesamt sogar 654 Millionen Euro an die opportunistischen Betreiber gezahlt. Wissen Sie jetzt, warum Ihre Strompreise so hoch sind?

Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Autor von Heise, einem Technik-Magazin (!), kritisiert allen Ernstes, daß die aufnehmenden Stromleitungen nicht dick genug seien. Und was, wenn es im Falle von genügend Leitungskapazität zum Zeitpunkt der Einspeisung nicht genügend Abnehmer gibt? Ich bin auch nur Biologe, weiß aber, daß die Kirchhoffschen Gesetze thermodynamisch begründet sind und daher naturgesetzlichen Charakter haben (einen Ingenieur fragen hilft ungemein, liebe Heise-Journalisten). Heißt im Klartext, der Verbraucher (die Senkung) bestimmt den Energiegehalt des Netzes. Speist man zuviel Strom ein, springen die Sicherungen heraus, im besten Fall. Wenn die Generatoren durchbrennen, wird es hingegen richtig teuer. „Das Netz ist der Speicher“ ist ein Hirngespinst ahnungsloser Grünen-Politiker und keine realistische Aussage.

Immerhin bemerkt Autor Jehle korrekt, daß bei Überlastung des Netzes flächendeckende Stromausfälle drohen. Den mangelhaften Ausbau der Stromautobahnen vom windreichen  Norden und Osten nach dem industriellen Süden führt er auf unterschiedliche Gründe zurück. Der Bau von Windkraftanlagen werde durch die Bundesnetzagentur immer mehr zurückgefahren. Ab 2020 dürfen so in den Küstenländern nur noch landgestützte Windrotoren mit einer Nennleistung von 786 Megawatt zugelassen werden. Ergebnis: Die profitorientierten Windrad-Hersteller investieren weniger in Deutschland, sondern verlagern die Produktion in andere Länder, deren Politiker auch das Klima retten wollen. Daß die Photovoltaikhersteller folgen, wird angenommen.

Dann folgt ein schöner, ein wahrer Satz:

„Wer die aktuelle Entwicklung bei den Erneuerbaren in Deutschland verfolgt, hat praktisch nur noch die Wahl zwischen Sarkasmus und Verzweiflung.“

Oh ja, das kennen wir von EIKE – sogar schon seit 2007 (und vorher).

Der Heise-Mann meint das natürlich anders: Die Regierung plant die Erhöhung des „Ökostrom“-Anteils von heute 40% auf 65% im Jahr 2030. Gott bewahre – dann werden wir wirklich Stromausfälle wie in der Dritten Welt haben. Nebenbei, ein Insider verriet mir, daß die Zahl von derzeit 40% Anteil wohl geschönt ist – sie beziehe sich nur auf die Privathaushalte. Sobald man die Industrie hinzurechne, würde der Anteil schon viel kleiner, Gott sei Dank.