Das Sturmgeschütz der Postdemokratie sagt es mit Rahmstorf: Wir verlieren mal wieder die Kontrolle über die Erde.

Wenn Öko- und andere Weltuntergangsprediger von ihren diversen menschgemachten Krisen sprechen, muß ich immer an die Bibel denken, an den Turmbau zu Babel. Ich bezweifle, daß die heidnischen Babylonier tatsächlich einen Turm zu ihren Göttern im mehr oder minder abstrakten Himmel bauen wollten. Bei den antiken Völkern wohnten die Gottheiten ja eher auf Bergen wie dem Olymp oder irgendwo unter der Erde im Hades; da brauch man keine Türme, um hinzukommen.

Es ist wohl eher so, daß Moses und andere Vorväter uns ähnlich wie Christus mit ihren Gleichnissen und Geschichten vor Dummheiten warnen wollten. Wofür steht der Turmbau zu Babel? Für die menschliche Hybris!

Hätten die Vorväter den Mondflug als Größenwahn betrachtet? Eher nicht – denn die Amerikaner wollten nur die Sowjets schlagen und nicht Gott. Und die NASA-Ingenieure und USAF-Piloten haben Blut, Schweiß und Tränen vergossen, um den Erdmond zu erreichen. Hybris dürfte ihnen daher völlig abgegangen sein.

Anders ist das sicher bei Leuten, die ernsthaft behaupten, wir Menschen hätten seit 1850 die Macht, die Biosphäre des Planeten zu vernichten. Selbst die gleichzeitige Zündung sämtlicher Kernwaffen der Atommächte würde die Atmosphäre ein, zwei Jahre verdunkeln und wahrscheinlich die Menschheit ausrotten. Ansonsten würde die Natur nur über uns lachen; „das Leben findet einen Weg“. Denken Sie an Tschernobyl; wir können uns – schlimmstenfalls – nur selber schaden.

Von daher ist Rahmstorfs Behauptung, wir verlören „die Kontrolle über den Zustand der Erde“ nur das übliche Panik-Geschwätz, das „Wissenschafts“- und Polit-Profiteure seit 50 Jahren verbreiten. Wir hatten niemals die Kontrolle über die gesamte Erde, sondern nur über die Orte, an denen wir dauerhaft siedeln. Und selbst das stimmt bei genauer Betrachtung nicht, wenn man an Fukuschima denkt.

Stefan Rahmstorf sieht das aus geschäftlichen Gründen natürlich ganz anders:

„Über Jahrtausende hat sich der Mensch zu einer Kraft entwickelt, die den ganzen Planeten verändert. Nun ist sie so stark geworden, daß sie das Erdsystem endgültig zum Kippen bringen könnte.“

Weiter führt er, nicht ganz ohne unfreiwillige Komik, aus:

„Haben wir Klimaforscher uns geirrt? Seit mehr als 50 Jahren warnen die Experten [sic!] vor der globalen Erwärmung, vor Eisschmelze und einem Anstieg des Meeresspiegels, verursacht durch unsere Verbrennung fossiler Brennstoffe.“

Nicht ganz, Herr Rahmstorf, vor 50 Jahren warnten die „Experten“ mehrheitlich noch vor der emissions-bedingten Eiszeitkatastrophe. Die das Gegenteil behauptenden Heißzeit-Warner sind erst seit Mitte der 80er dominant.

Der Klimaforscher meint, seinen Projektionen und Computersimulationen würde vorgeworfen, sie seien unrealistisch, und bestätigt diese Einschätzung. Nanu, denkt der skeptische Leser, jemand wie Rahmstorf gibt grundsätzliche Fehler zu? Natürlich nicht – er legt sogar nach und behauptet, alles würde noch schlimmer, als er und seine Freunde vorhergesagt haben. Und jetzt wird es richtig amüsant:

„Ein Grund liegt in der Kultur der Wissenschaft [sic!]; Wer als Forscher Gefahren übertreibt, riskiert seinen guten Ruf.“

Ein echter Forscher sicher; aber ein Polit-Halbwissenschaftler mit voller Unterstützung der Regierung und der etablierten Medien hingegen macht erst richtig Karriere, wenn er laufend neue Apokalypsen und „Kipp-Punkte“ ankündigt. Das beste Beispiel ist der aktuell vor Gericht gescheiterte Michael E. Mann, der mit seiner berüchtigten Hockeyschläger-Kurve seinen Ruf als „Kirchenvater“ der Church of Global Warming begründete.

Im Spiegel-Artikel hebt Rahmstorf denn auch ausgiebig auf seine Kipp-Punkte ab. Da viele nördlichen Gletscher bereits wieder fleißig wachsen, erwähnt er nur den antarktischen Eispanzer, der, wie es sich in einem natürlichen Warmzeit-Optimum gehört, immer noch ein wenig schmilzt. Wird er in spätestens zehn bis 15 Jahren wieder zulegen, wird das Thema Heißzeitkatastrophe vom Spiegel mutmaßlich einfach ausgeschlichen wie damals das „Waldsterben“. Wer erinnert sich im Jahr 2035 schon an den Katastrophen-Artikel eines Stefan Rahmstorf vom 31. August 2019? Bis dahin ist der in Rente und hat seine Schäfchen im trockenen, auch dank solcher Spiegel-Artikel.

Eigentlich sind den Klimawarnern unsere natürlichen Ressourcen ja völlig gleichgültig, wie das Beispiel der massenhaft von Windkraftanlagen geschredderten Vögel, Insekten und Fledermäuse zeigt. Ist es ihnen nützlich, entdecken die Klimaforscher aber plötzlich ihre Liebe zu einigen Organismengruppen wie den Korallen. So beklagt Rahmstorf das Sterben dieser Nesseltiere im Großen Barriere-Riff vor Australien, an dem natürlich der menschgemachte Klimawandel mit seinen erhöhten Wassertemperaturen schuld sei. Das Temperatur-Argument könnte durchaus korrekt sein, da in einem natürlichen Warmzeit-Optimum … Sie wissen schon. Frage mich, wie Rahmstorf das erklären will, wenn die Barriere-Korallen ab 2030 im etwas kühleren Wasser wieder wachsen. Wahrscheinlich führt er das dann auf seine unermüdliche Klimarettungs-Arbeit zurück.

Ein Schmankerl am Ende des Artikels: Der Klimaprofessor gesteht, daß er seinen Artikel in Sydney/ Australien schrieb, wo er gerade auf einer Ozeanologen-Konferenz weilte, auf der das Sterben der Korallen ausgiebig beklagt wurde. Und wie sind Rahmstorf und seine Kollegen nach Australien gelangt? Mit der Malizia II, wie Greta? Eher nicht. Hätten die Klimaretter ihre Konferenz online abgehalten, hätten sie aus ihrer Sicht einiges für die angeblich vom CO2 gefährdeten Lebewesen getan. Aber die Klimaprofessoren reisen wie alle Mitglieder des Juste Milieus für ihr Leben gern, vor allem schön weit. Ich wette, die meisten der Teilnehmer reisen nicht exakt zum Beginn der Konferenz an und zum Ende sofort wieder ab. Die hängen wie jeder Wissenschaftstourist ein paar Tage dran und genießen das schöne Australien. Wahrscheinlich erlebt Rahmstorf im Urlaub einen der typischen, gar nicht seltenen flächendeckenden Stromausfälle des energiewende-geplagten Landes. Hoffentlich hat sein Hotel keinen Dieselgenerator und er muß wie jeder gewöhnliche Zeitgenosse im Dunkeln hocken.

 

 

 




Weltretter-NGO: „16 Monate, um die Welt zu retten“

Eine der im Netz umtriebigsten Weltretter-NGOs ist Avaaz, die kürzlich diesen haarsträubenden Brief an Interessenten versandten:

Die Arktis BRENNT. Die Feuer sind so groß, dass man sie aus dem Weltall sehen kann!

Sowas hat’s auf unserem Planeten in den letzten 10.000 Jahren nicht gegeben. Und dieser Juli war der heißeste Monat seit Messbeginn. Unser Planet erwärmt sich nicht nur – er glüht bereits! Und es kann noch viel viel schlimmer werden…

Das alles klingt schrecklich. Aber im Moment ist nichts gefährlicher, als die Hoffnung aufzugeben. Wir können dieses Horrorszenario immer noch umschreiben und eine wundervolle, saubere und grüne Zukunft gestalten.

Deshalb setzt Avaaz alles daran, um in den kommenden 16 Monaten eine Wende herbeizuführen: Es beginnt mit dem entscheidenden UN-Klimagipfel im nächsten Monat. Und Ende kommenden Jahres finden die wichtigsten Klimaverhandlungen seit Inkrafttreten des Pariser Abkommens statt. So können wir gewinnen:

  • Drängen wir Regierungen dazu, den Klimanotstand auszurufen und auf 100% saubere Energie zu setzen.
  • Tragen wir dazu bei, dass sich im September Millionen Menschen den tapferen Kindern beim größten Klimastreik aller Zeiten anschließen.
  • Bieten wir den weltweit inspirierendsten Jugendlichen Trainings an, die eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakrise einnehmen.
  • Bieten wir den großen Erdölunternehmen und ihren Mittätern konsequent die Stirn, wo immer sie gerade ihre Macht ausdehnen.

Damit das Ganze funktioniert, müssen wir sofort loslegen. Wenn 10.000 von uns wöchentlich den Preis einer Tasse Kaffee spenden, können wir den globalen Widerstand beflügeln, um all das zu schützen, was uns am Herzen liegt.

Spenden Sie jetzt – und lasst uns gemeinsam die Welt gestalten, die wir unseren Kindern voller Stolz übergeben können.

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Über 21.000 Klimabewegte haben schon gespendet – 16 Monate, um die Welt zu retten! Werden auch Sie Klimaretter*in!

Nebenbei: Wenn „Hilfsorganisationen“ 40% Ihrer Spenden- oder staatlichen Fördereinnahmen für „Verwaltung“ ausgeben, gilt das als seriös. Damit ist noch nicht gesagt, wieviel die Gründer oder Manager der NGO verdienen. Es gab da einmal einen Fall eines Obdachlosen-Helfers in Berlin, der sich ganz offiziell ein Firmenchef-Gehalt, ein Haus am See und einen Maserati gönnte. Mindestens.




„Beim Ausbau der Windkraft in Deutschland läuft einiges schief“

Der Heise-Artikel kennt solche grundsätzlichen Überlegungen natürlich nicht. Er folgt eher einer Maxime „Sozialismus ist eine gute Idee, wird nur schlecht ausgeführt“.

So beklagt der Autor Christoph Jehle nicht, daß der Zappelstrom der Propeller völlig ungeeignet für das komplexe Stromnetz eines hochindustrialisierten Landes ist. Nein, das Problem liege stattdessen an nicht „ausreichend dimensionierten Netzen“, weswegen bei Starkwind die überschüssige Energie nicht eingespeist werden könnte. Von Januar bis März 2019 betrug der Überschuß 3,23 Milliarden kWh; die Windradparks werden dann „abgeregelt“. Man nennt das euphemistisch „Einspeisemanagement“. Die für Staat und Bürger unvorteilhaften Verträge garantieren den reichen Windkraftbetreibern trotzdem üppige Einnahmen, weil deren Verdienstausfall natürlich vom Verbraucher ausgeglichen werden muß. Der genannte nicht einspeisbare Überschuß verursachte eine satte Drittelmilliarde Euro Kosten – ohne jede Gegenleistung. 2018 wurden insgesamt sogar 654 Millionen Euro an die opportunistischen Betreiber gezahlt. Wissen Sie jetzt, warum Ihre Strompreise so hoch sind?

Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: Der Autor von Heise, einem Technik-Magazin (!), kritisiert allen Ernstes, daß die aufnehmenden Stromleitungen nicht dick genug seien. Und was, wenn es im Falle von genügend Leitungskapazität zum Zeitpunkt der Einspeisung nicht genügend Abnehmer gibt? Ich bin auch nur Biologe, weiß aber, daß die Kirchhoffschen Gesetze thermodynamisch begründet sind und daher naturgesetzlichen Charakter haben (einen Ingenieur fragen hilft ungemein, liebe Heise-Journalisten). Heißt im Klartext, der Verbraucher (die Senkung) bestimmt den Energiegehalt des Netzes. Speist man zuviel Strom ein, springen die Sicherungen heraus, im besten Fall. Wenn die Generatoren durchbrennen, wird es hingegen richtig teuer. „Das Netz ist der Speicher“ ist ein Hirngespinst ahnungsloser Grünen-Politiker und keine realistische Aussage.

Immerhin bemerkt Autor Jehle korrekt, daß bei Überlastung des Netzes flächendeckende Stromausfälle drohen. Den mangelhaften Ausbau der Stromautobahnen vom windreichen  Norden und Osten nach dem industriellen Süden führt er auf unterschiedliche Gründe zurück. Der Bau von Windkraftanlagen werde durch die Bundesnetzagentur immer mehr zurückgefahren. Ab 2020 dürfen so in den Küstenländern nur noch landgestützte Windrotoren mit einer Nennleistung von 786 Megawatt zugelassen werden. Ergebnis: Die profitorientierten Windrad-Hersteller investieren weniger in Deutschland, sondern verlagern die Produktion in andere Länder, deren Politiker auch das Klima retten wollen. Daß die Photovoltaikhersteller folgen, wird angenommen.

Dann folgt ein schöner, ein wahrer Satz:

„Wer die aktuelle Entwicklung bei den Erneuerbaren in Deutschland verfolgt, hat praktisch nur noch die Wahl zwischen Sarkasmus und Verzweiflung.“

Oh ja, das kennen wir von EIKE – sogar schon seit 2007 (und vorher).

Der Heise-Mann meint das natürlich anders: Die Regierung plant die Erhöhung des „Ökostrom“-Anteils von heute 40% auf 65% im Jahr 2030. Gott bewahre – dann werden wir wirklich Stromausfälle wie in der Dritten Welt haben. Nebenbei, ein Insider verriet mir, daß die Zahl von derzeit 40% Anteil wohl geschönt ist – sie beziehe sich nur auf die Privathaushalte. Sobald man die Industrie hinzurechne, würde der Anteil schon viel kleiner, Gott sei Dank.

 

 




Michael E. Mann, ein Star der Klimaforschung, scheitert vor Gericht

Was nach einem ganz miesen Spiel klingt, ist die Realität. Der Spieler, der „sehen“ wollte heißt Timothy Ball, ein kanadischer Geograph, der Typ mit dem „geheimen Blatt“ ist Michael Mann, ein amerikanischer Paläoklimatologe. Das „Spiel“ fand vor wenigen Tagen am obersten Gericht von British Columbia in Kanada statt. Fall Sie von dieser Partie bisher nichts gehört haben, liegt das jedoch nicht daran, dass sie nur von „lokaler Bedeutung“ wäre. Die Bedeutung des Spiels ist groß, auch deshalb, weil sein Ausgang ein aus Angst errichtetes Gebäude ins Wanken bringt und dessen Fundament sich gerade in Treibsand verwandelt hat: die Mär vom ausschließlich menschengemachten Klimawandel und ihre graphische Inkarnation, die wie ein Hockeyschläger steil nach oben abknickende Temperaturkurve, auch als „Hockeystick-Kurve“ einschlägig bekannt geworden.

Die Hockeyschlägerkurve: Angeblich waren die Temperaturen bislang fast stabil; erst der weiße Mann mit seiner Industrie „kocht“ den Planeten.

Michael Mann ist niemand anderes als der Vater dieser Hockeystick-Kurve, einer Grafik der globalen Durchschnittstemperatur, die seit tausend Jahren angeblich nur so vor sich hin dümpelte, bis der Mensch mit der Industrialisierung dafür gesorgt hätte, dass die Temperatur rasant anstieg. Das sieht dann aus, wie ein Eishockey-Schläger, dessen Blatt in Richtung Klimakalypse weist. Beweis erbracht, Panik erzeugt! Und das lange vor Greta! Denn erst mal kam Al Gore, der die Kurve in seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ dramaturgisch einbaute. Ein Ex-Vizepräsident der Demokraten zeigt uns in einem Oscar-prämierten Film ein Diagramm, von dem ein Wissenschaftler sagt, es beruhe auf Daten und Fakten, und Gore erhält dafür auch noch den Friedensnobelpreis… was kann da schon schief gehen!

Doch Wissenschaft funktioniert nicht so, es sei denn, sie fällt der Politik in die Hände. Oder den Tatortreinigern und Türstehern bei Wikipedia. Dort ist zu lesen, dass „…In der wissenschaftlichen Literatur die grundsätzliche Korrektheit des Hockeyschläger-Diagramms nahezu durchgehend bestätigt“ wurde. Das Wörtchen „nahezu“ ist putzig, weil es eine ganze Reihe von Wissenschaftlern gibt, die das ganz anders sehen. Zum Beispiel jene 386, die auf einer „speziellen Liste“ stehen, damit deren Arbeiten nicht versehentlich im Fachblatt Nature erscheinen (Sie ahnen es sicher: alles Leugner und Zweifler).

Den Namen Tim Ball werden Sie dort ebenso finden wie den Physiker Freeman Dyson oder den niederländischen Umweltökonomen Richard Tol, der 2014 aus Protest gegen das Abgleiten des IPCC in blanken Alarmismus den Weltklimarat verlassen hat. Tols Idee, die Menschheit könne wegen des Klimawandels Anpassungsmaßnahmen ergreifen, verschwand aus dem Zustandsbericht des IPCC (Weltklimarat).

Der Beweis der Hockeyschläger-Kurve bleibt aus

Was nun die wikipedieske These der „Bestätigung“ des Hockeystick-Diagramms angeht, gibt es eine allgemein anerkannte Methode, der sich jede wissenschaftliche Publikation unterziehen muss, um (vorbehaltlich späterer Falsifizierung) als anerkannt gelten zu können: Peer-Review. Man muss sich gefallen lassen, dass Fachkollegen (nicht nur ausgewählte) Daten und Methode unter die Lupe nehmen und hoffen, dass diese zu denselben Ergebnissen kommen (Verifizierung). Die alchemistische Methode, der Konkurrenz die eigenen geheimen Formeln und Beschwörungen vorzuenthalten, ist unzulässig, ebenso wie das Beharren auf einem wie auch immer gearteten „Konsens”. Wäre das anders, würden wir heute noch durch Untertauchen feststellen, ob eine Frau eine Hexe ist – das war nämlich auch einst „wissenschaftlicher Konsens”.

Wer Hockeystick-Kurven zeichnet, muss Daten, Algorithmen und die Hände vorzeigen, mit denen er beides in die gewünschte Form geknetet hat. Womit wir wieder bei der Pokerpartie vor dem kanadischen Gericht wären.

Timothy (Tim) Ball ist Wissenschaftler, ein vorlauter noch dazu und er tut das, was Wissenschaftler nun mal so tun: Er zweifelt. (Etwas, dass man auch am Inhalt des Wikipedia-Artikels über ihn tun sollte.) Er kam nämlich bei der Auswertung der Klimadaten der letzten 2.000 Jahre zu ganz anderen Ergebnissen als Mann. Für Mann und seine Hockeykurve hat es sowas wie die römische Warmzeit, das mittelalterliche Klimaoptimum oder die „kleine Eiszeit“ nicht gegeben, was Ball dazu veranlasste, zu kalauern, Mann gehöre wohl eher in ein Staatsgefängnis als an die Universität von Pennsylvania (orig. “belongs in the state pen, not Penn. State“), was zwar schlagfertig und witzig ist, ihm jedoch eine Verleumdungsklage von Mann einbrachte, über welche nun entschieden wurde.

Um es kurz zu machen: Der Prozess zog sich über Jahre hin und war für Ball nicht der einzige dieser Art. Erst 2018 wurde eine andere Klage gegen ihn abgewiesen. Das IPCC schickt seine Besten, um Ball sein freches Mundwerk zu stopfen, was aber nicht sonderlich gut gelingen will. Das Gericht in Kanada jedenfalls wollte Ball Gelegenheit geben, seine Betrugs-Anschuldigungen zu beweisen – und natürlich auch Mann, diese zu widerlegen. Die Sache sei ganz einfach, Mann solle dem Gericht die Daten offenlegen, die zu seiner Hockeystick-Kurve führten. Eine schon häufig gestellte Forderung, welcher Mann bislang – wohl in guter Alchemistentradition – und auch vor Gericht nicht nachkam.

Hockeystick-Michael-Mann muss die Gerichtskosten tragen

Thomas Lifson drückt es in „American Thinker“ so aus: „Real science, not the phony ‚consensus‘ version, requires open access to data, so that skeptics (who play a key role in science) can see if results are reproducible.“ 

Mann weicht dem Vorwurf der Geheimniskrämerei jedoch aus, er behauptet, es sei lediglich eine Frist verstrichen. Balls Behauptung, Manns Algorithmus würde immer einen Hockeyschläger auswerfen, ganz gleich, womit man ihn füttere, konnte Mann so jedoch nicht widerlegen. Was das für Schlüsse über den Algorithmus oder die Daten oder Manns Methoden zulässt, darüber mag sich jeder eigene Gedanken machen.

Es darf angenommen werden, dass Mann, dessen Rolle in der Klimakirche noch am ehesten mit einem Evangelisten oder Kirchenvater zu vergleichen ist, sich die Gelegenheit kaum hätte entgehen lassen, einem frechen „Klimaleugner“ die wahre Botschaft der Apokalypse gerichtlich in die Vita einbrennen zu lassen. Doch er konnte es nicht, weil er offenbar um sein „mieses Blatt“ wusste und so nicht nur den Prozess verlor, sondern auch noch die Gerichtskosten tragen muss. Seine wissenschaftliche Glaubwürdigkeit ist längst dahin, auch wenn die Klimakirchler ihn immer noch als Helden verehren.

Seit ihrer ersten Publikation 1998 ist die „Hockeystick-Kurve“ als Folterwerkzeug der Selbstbezichtigung fester Bestandteil der prophezeiten Klima-Apokalypse. Das Zustandekommen dieser Kurve scheint aber einem Wunder zu verdanken zu sein, dass sich nur in der Gegenwart Manns manifestierte. Reproduzieren lässt es sich offenbar nicht. Auch wenn die ominöse Kurve heute anderen „Klimawundern“ Platz macht und nicht mehr so oft als „knallharter Beweis“ herangezogen wird, ist sie doch ein entscheidender Auslöser einer sich ins Unermessliche steigernden pseudoreligiösen Panik, die ganze Volkswirtschaften zu verschlingen droht. Klimadebatte, Energiewende, Schulstreiks, Sozialistische Tagträume, Flugscham, Autoscham, Fleischscham, Verzicht auf Kinder… die Liste ist endlos.

Doch wenn nach der manipulativen „97-Prozent-Cook-Studie“ nun schon der zweite Gründungsmythos als Betrug (O‑Ton Trump: Hoax) enttarnt ist, wann bricht die ganze Hysterie endlich und endgültig in sich zusammen? Wann kehren wir endlich zu dem guten Prinzip zurück, dass Zweifel keine Ketzerei, sondern Mittel der Erkenntnis ist? Wann erkennen wir wieder an, dass politischer „Konsens“ den Tod wissenschaftlicher Neugier bedeutet? Wann treten wir endlich einen Schritt zurück und betrachten das ganze Bild? Wann erkennen wir an, dass es nicht darum gehen kann, der Erde eine willkürlich ausgedachte „Wohlfühltemperatur“ zu verpassen, sondern jeder Veränderung im Klima mit Anpassung zu begegnen, während wir gleichzeitig menschliches Fehlverhalten abstellen, dessen Auswirkungen heute gern pauschal dem Klimawandel zugeschlagen werden?

Die Küstenerosion lässt die Hauptinsel der Fidschis „versinken“, nicht ein Anstieg des Meeresspiegels, und eine beliebige korrupte und kleptokratische Regierung in Afrika treibt millionenfach mehr Menschen in die Flucht, als es der Klimawandel je könnte. Ja, der Klimawandel ist real, das war er immer. Was uns die Hockeystick-Kurve und ihr Erfinder aber einreden wollen, ist das genaue Gegenteil. Die Stabilität wurde zum Normalzustand erklärt und die Veränderung zur Katastrophe. Wenn das kein Grund zum kalauern ist: Klimaleugner!

Ein Optimist ist ein Pessimist, der die Finger von Google lässt

Schaut man sich das mangelnde mediale Echo auf das Gerichtsurteil in Kanada an, könnte man jedoch verzweifeln. Überall Schweigen im Walde. Mit Ausnahme einiger kleiner Journale und Blogs in den USA und Kanada (hierhier und hier) ist die Niederlage Manns keine Meldung wert, dabei ist die Tragweite noch gar nicht abzuschätzen. Zwanzig Jahre „Klimaforschung“ in eine einzige, verengte Richtung stehen auf der Kippe und mit ihnen hunderte Milliarden Euro und Dollar, die teils schon ausgegeben wurden, teils zugesagt sind.

Bedenkt man, wie viel für Aktivisten und Profiteure der Klimahysterie auf dem Spiel steht, war Manns Gegenwehr vor Gericht – die ja die Gegenwehr des gesamten Klima-Establishments hätte sein müssen – geradezu erschreckend schwach. Das ausbleibende Medienecho zeigt jedoch wieder einmal, dass es in der Klimadebatte längst nicht mehr um Fakten geht, auch nicht um gerichtsfeste. Viele Medien hecheln nun schon seit mindestens zwei Jahrzehnten so begierig der Apokalypse entgegen, dass man sich die Entschuldigungstexte gar nicht ausdenken mag, welche die Klebercläuse und Gausegundulas vom Teleprompter ablesen müssten, würde der ganze Klimazirkus in sich zusammenbrechen: „Ähm, ‚tschuldigung, war gar nicht so schlimm wie wir immer sagten, wir hatten da einen kleinen Fehler bei der Grundannahme… sorry“. Und weil das nie geschehen wird, werden die Zuschauer von Lesch & Lanz nichts vom Urteil eines kanadischen obersten Gerichts erfahren und auch nichts von seiner Tragweite. Tim Ball rief „Der Klimagott ist tot“, dessen Verteidiger Michael Mann schwieg, und keiner hat etwas mitbekommen.

Und nun das Wetter. Heute 32 Grad in Deutschland, die Klimakatastrophe ist da! Wir werden alle sterben! Mea Culpa! CO2-Steuer jetzt!

Dieser Beitrag erschien zuerst auf Roger Letschs Blog Unbesorgt und bei der Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Unser befreundeter Kanal FMD hat sich der Informationen zum Skandal ebenfalls angenommen.

Video-Podcast über den verloreneren Prozess des Michael Mann gegen Tim Ball in Kanada. Mann „versäumte“ es – nach eigenen Angaben- seine Daten dem Gericht zur Überprüfung vorzulegen. Dieses „Versäumnis“ zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Geschichte dieses Wissenschaftlers der die Hockeyschägerkurve erfand, und der diese Daten bisher niemandem vorlegen wollte (konnte).




Kinder in die Schlacht!

Eine beachtliche Leistung für eine 16-Jährige aus einer schwedischen Mittelstandsfamilie, die wahrscheinlich keine Zeile von Max Weber, Karl Marx, Sigmund Freud oder Theodor W. Adorno gelesen hat. Wozu auch?

Greta hat alle hinter sich gelassen. Über keine Person des öffentlichen Lebens ist so viel in einer so kurzen Zeit geschrieben und berichtet worden. Sie hat vor dem Europa-Parlament gesprochen, auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos und der Klimakonferenz in Katowice. Jean-Claude Juncker hat sie umarmt, der Papst auf dem Petersplatz begrüßt. Und sollte sie demnächst den Friedensnobelpreis bekommen, wäre das nur ein weiterer Schritt auf dem Wege zu ihrer Seligsprechung zu Lebzeiten.

Natürlich ist Greta ein Artefakt, ein „von Menschen hergestellter Gegenstand“, in der Sprache von Archäologen, ein „unechtes, durch Eigenschaften der Methode hervorgerufenes Ergebnis“, wie es ein Zauberer sagen würde, der einen vollbesetzten Bus von der Bühne verschwinden lässt.

Ein Eimer für alle

Bevor sie an Bord einer Rennyacht zu einer klimaneutralen Atlantiküberquerung aufbrach, wurde sie auch gefragt, ob ihr eine eigene Toilette zur Verfügung stehen würde. Worauf Greta einen Plastikeimer ins Bild rückte, der sowohl ihr als auch den Mitreisenden als Sickergrube dienen sollte. Bei jedem normalen Menschen würde eine solche Aussicht für sofortige Konstipation sorgen, Greta allerdings fand das lustig und versicherte, der Verzicht auf den letzten Rest einer Privatsphäre mache ihr nichts aus. Die Frage, ob der Eimer, den Greta benutzt hat, nach der Reise bei Sotheby’s versteigert oder in den Räumen der Schwedischen Akademie der Wissenschaften ausgestellt wird, kann derzeit nicht beantwortet werden. Ebenso unklar ist, wie sie nach ihrer Amerika-Tournee nach Schweden heimkehren will, mit einem Paddelboot, einem Passagierschiff oder einem Heißluftballon. Es hängt vom jeweiligen CO2-Ausstoß ab.

So, wie man das Licht nur mit dem Wellen- oder dem Korpuskelmodell erklären kann, wobei das eine das andere ausschließt, gibt es auch für Greta nur zwei Auslegungen. Entweder ist es eine Produktion, mit der die Monty Python-Truppe ein Comeback feiern möchte oder ein Experiment, was alles von einer Gesellschaft goutiert wird, die sich von jeder Rationalität verabschiedet hat. Die nur noch durch den Gedanken an den eigenen Untergang erregt wird und ein verhaltensgestörtes Mädchen wie eine Heilige verehrt, die über Wasser wandeln kann.

Eine durch und durch infantile Gesellschaft geht vor einem infantilen Wesen in die Knie. Es ist der vorläufige Höhepunkt einer Infantilität, die sowohl in der Politik wie in der Kultur prägend geworden ist.

Erwachsene Menschen nennen ihre Kanzlerin „Mutti“, Kinder, die noch mit ihren Teddybären kuscheln, protestieren dagegen, dass man ihnen die Zukunft raubt, und die sogenannten Erwachsenen können vor Begeisterung kaum noch stehen. Eine Prophezeiung von Herbert Grönemeyer wird endlich wahr: „Die Armeen aus Gummibärchen, die Panzer aus Marzipan, Kriege werden aufgegessen einfacher Plan, kindlich genial…“

Propheten des Untergangs

Aber die Begeisterung für die Jungen und Mädchen, die sich auf einmal „politisch engagieren“, ist reine Heuchelei. Kein Mensch, der seine Sinne beisammen hat, würde sich von einem 16-Jährigen, dem die Eltern zu Weihnachten einen Anatomieatlas geschenkt haben, den Blinddarm rausnehmen lassen. Kein Mensch, der für sich und seine Familie ein Haus bauen will, würde einen 16-jährigen Architekten anheuern, der bis jetzt nur Sandburgen gebaut hat. Und kein Mensch, der einen Hedgefond von einem Bausparvertrag unterscheiden kann, würde einem 16-Jährigen sein Vermögen anvertrauen. Aber wenn es um das Klima und die Welt, in der wir leben, geht, mutieren lärmende Kinder plötzlich zu geschätzten Propheten eines bevorstehenden Untergangs.

Schnell noch einen neuen Audi gekauft und eine Reise auf die Malediven gebucht. Morgen könnte es schon zu spät sein. Und gegen die Flugscham hilft eine kleine Spende an Greenpeace oder die Umwelthilfe.

Der Greta-Hype wird noch eine Weile weitergehen. Er wird erst vorbei sein, wenn ein Film namens „GRETA“ in die Kinos kommt, der alle Stationen ihres Lebens dokumentiert. Wenn alles gutgeht, wird die Klimakatastrophe kurz nach der Premiere eintreten. Wenn nicht, sollte Gretas Eltern wegen Missbrauchs von Abhängigen der Prozess gemacht werden.

Zuerst erschienen in der Zürcher Weltwoche und auf der Achse des Guten. Mit freundlicher Genehmigung des Autors.