Killt die Klimapolitik unsere Mittelstandsindustrie?

Deutschland ist das Land des Mittelstandes. Wir haben zwar auch einige namhafte Globalkonzerne, aber die Masse der Arbeitsplätze findet sich in kleinen und mittleren Industriefirmen, deren Namen dem Bürger häufig gar nicht bekannt sind. Auch wird hier das Gros unseres Wohlstandes und des Steueraufkommens erwirtschaftet. Die Großkonzerne hingegen können sich über das Abgreifen von Subventionen und diverse Steuererleichterungen häufig über eine geringe Netto-Abgabenlast freuen.

Ein Informant aus Mitteldeutschland, der in der Auto-Zuliefererbranche arbeitet, erzählte uns, daß die grün-politmediale Hetze auf den Verbrennungsmotor in den Chefetagen der großen Hersteller Panik, wenigstens aber Unsicherheit ausgelöst habe und daher die Modell- und Neubauplanung auf Eis gelegt oder weit nach hinten verschoben werde. Ergebnis: Die Zulieferer, die Teile von Fahrzeugen oder Produktionsanlagen bauen, erhielten deutlich weniger Aufträge. Zusammen mit der von rotgrünen Politikern verursachten Bildungsmisere setze das die mittelständischen Unternehmen, die kaum über politische Macht verfügen, gehörig unter Druck.

Ein anderer Informant von einer Firma aus der Region, die nicht von der Automobilbranche abhängig ist, erzählte uns, daß sein Betrieb 2019 schon mehrere Dutzend Male von Stromausfällen betroffen war, und zwar unangekündigt. Sinkt die Frequenz, eine Maßzahl für die verfügbare Energie im Stromnetz, klemmen die Überwacher der Regulationsstellen zuerst den energie-intensiven Fabriken den Saft ab, bevor sie Ausfälle in den Städten riskieren. Weil: Hier wohnen ja Wähler, und zwar mitteldeutsche. Die teils noch Sozialismus-erfahrenen Ostdeutschen wüßten sehr genau, welche politischen Fehlentscheidungen die Ausfälle verursachen, und dann möglicherweise bei der nächsten Wahl ihr Kreuz an der falschen Stelle machen. Fällt der Strom „nur“ am Arbeitsplatz aus, ist die Gefahr der falschen Wahl wohl geringer. Nichtsdestotrotz richtet die grüne Energiewende jetzt schon ordentlich wirtschaftliche Schäden an. Wird zum Beispiel gerade ein Präzisions-Bauteil für eine Maschine gefräst oder gebohrt, darf der Prozeß nicht einfach zu irgendeinem Zeitpunkt unterbrochen werden, sonst frißt sich der Klingenkopf fest und man kann das Werkstück samt Klinge wegwerfen. Hinzu kommt der Produktionsausfall, weil die Personalkosten natürlich trotzdem anfallen.

Der Problemkomplex findet nicht nur im regionalen Umfeld von EIKE statt, sondern bundesweit. Die Süddeutsche Zeitung SZ beschrieb kürzlich einen „Umbruch, wie ihn die Autoindustrie noch nicht erlebt hat“. Selbst bekannte große Zulieferer wie Continental, Bosch oder Brose müssen Personal abbauen. Das ist zwar auch der Konjunkturdelle geschuldet, die in der Marktwirtschaft irgendwann automatisch auftritt. Aber ein derartiger Einbruch, der die Kleinen in der „dritten oder vierten Reihe […] verschwinden“ läßt, ist hausgemacht. Den Grund nennt die SZ deutlich:

„…vieles von dem, was produziert wird, [wird] künftig nicht mehr gebraucht… Dieseleinspritzsysteme, Kolben, Auspuffrohre, Abgasreinigung – all das wird man in ein paar Jahren so dringend benötigen wie Pferdekutschen für den öffentlichen Nahverkehr. Deutschland, das Land, das mit Geschäften rund um den Verbrennungsmotor jahrzehntelang gut Geld verdient und Jobs geschaffen hat, steht vor einiger gewaltigen Zäsur.“

Man hört schon den anklagenden Ton des SZ-Journalisten heraus. Der alte weiße Mann aus Deutschland hat 130 Jahre lang das Klima mit seinen satanischen Produkten zerstört, und nun kommt die Quittung. Daß „man“ in ein paar Jahren keine Verbrennertechnik mehr brauchen wird, ist allerdings mehr ein feuchter Traum des grünen Juste Milieu. Tatsächlich werden die Entrückten die profitable und bitter nötige Spitzentechnologie einfach nur aus Deutschland vertreiben, wie der hessische Umweltminister Joschka Fischer es zusammen mit der Gesinnungspresse mit dem transgenen Insulin schon in den 1980ern machte. Das Produkt kommt heute aus dem Ausland.

Reichweitenschwache Elektroautos sind bekanntlich nur Spielzeuge für reiche Metropolenbewohner; und selbst die nutzen sie häufig nur als Zweitwagen. Nebenbei: In Jena soll es nach Angabe der Lokalzeitung ziemlich genau einhundert reine E-Autos geben. Ich muß die mal suchen. Gesehen habe ich immerhin schon eines neulich an der öffentlichen Stromtankstelle auf meinem Parkplatz in der Nähe.

Der SZ-Artikel meint, daß „einige Hunderttausend der geschätzt 800.000 bis 900.000 Arbeitsplätze in der Branche“ auf dem Spiel stünden. Also ein Viertel, ein Drittel? Und wer baut dann in Zukunft die Verbrenner-Bauteile? Die deutschen Automobilbauer fliehen ja schon nach Rußland vor dem Furor oeco-teutonicus.

Laut SZ sind die großen Hersteller natürlich selber schuld, nicht die Klimaretter oder gar die Erpressungspresse. Es würden zu viele zu große Autos gebaut, und Volkswagen habe ja beim Diesel getrickst. Warum aber, muß man fragen. Daß VW auf unrealistische Vorgaben des politmedialen Komplexes reagierte, bleibt unerwähnt. Primär schuld waren also die ökowahnsinnigen Desindustrialisierer. Das Hauptproblem des Herstellers war eher, sich nicht politisch gewehrt zu haben. Ist die Automobil-Lobby nicht angeblich so furchtbar mächtig? Die Diesel-Affäre hat die Käufer und Volkswagen schon Milliarden gekostet. Mal sehen, was passiert, wenn die wirtschaftlich wie klimatisch nutzlosen, oder besser: schädlichen, Elektroautos keiner kaufen will. Noch schlimmer: Was wird passieren, wenn durch steuerliche Anreize viele Leute den rollenden Lithium-Schrott kaufen? Dann wird das sowieso schon überlastete Zappelstromnetz noch stärker beansprucht und noch schneller zusammenbrechen.

In dem Zusammenhang ist erwähnenswert, daß die öffentlich-rechtlichen Qualitäts-Fernsehsender hie und da schon vor Stromausfällen warnen; ohne natürlich die Schuldigen zu benennen (das wäre man zum Teil ja selber). Wer unabhängig von den grünen Staatsfunkern wissen will, was bei Stromausfall die Stunde geschlagen hat, ist mit dem erfolgreichen Roman xy von z, den Informationen des staatlichen Katastrophenschutzes und den Tipps von Outdoor Chiemgau gut beraten. Als Vorbereitung für den wahrscheinlich bald eintretenden Blackout ist dieses Buch empfehlenswert, das mir ein FB-Freund empfahl. Einer meiner Nachbarn, der gern die Bücher und Broschüren von EIKE liest und verteilt, hat sich schon einen Benzingenerator zugelegt. Seien Sie vorbereitet.

Man fragt sich, wie der deutsche Michel bei den ersten flächendeckenden Stromausfällen reagieren wird. Die Regierung und die Regierungsmedien werden natürlich irgendwelche Ausreden erfinden, die sich aber nicht zeitlich und regional schrankenlos wiederholen lassen. Selbst grüne Metropolenbewohner*innen werden schnell dahinterkommen, was die Ausfälle hervorruft. Ob Journalisten dann Cem Özdemir oder Claudia Roth oder Katrin Göring oder Langstrecken-Luisa dann beim klammheimlichen Kauf eines klimaschädlichen Dieselgenerators in ihren privaten Wohnhäusern erwischen werden? Vielleicht wird Merkel höchstselbst in ihrem Domizil gegenüber dem Pergamon-Museum den Einbau eines Stromaggregates veranlassen. Man will ja nicht die Folgen der eigenen Politik selber ertragen müssen wie die Plebs da draußen…..




Greta auf dem Rückweg und angekommen – diesmal nicht CO2-neutral

Der medialen Gretamanie haben wir es auch zu verdanken, daß aufgehetzte Umweltgruppen und irgendwelche Studentinnen aus München unser NH-Konferenzhotel in Aschheim „gestürmt“ haben, um die Direktion zu zwingen, uns zu kündigen, was sogar klappte. Postdemokratie nennt man so etwas.

Immerhin ging der Schuß nach hinten los, so daß wir ungeplant bald so bekannt sind wie die Kunstfigur Grethel. Nein, ganz so bekannt natürlich nicht, aber deutlich bekannter. Danke, Greta und Klimawandel-Antifa.

Insofern lohnt sich ein kleiner Rückblick, was die mißbrauchte Schwedin, die bald 17 wird, eigentlich so treibt. Ihren Ehrendoktor im belgischen Bergen/Mons konnte sie ja leider nicht persönlich entgegennehmen, da sie lieber mit einer Rennyacht über den großen Teich segelte. Randnotiz: Die Malizia II havarierte auf dem Rückweg nach Monaco (?) und mußte in Neufundland ankern. Es wurde ein Spezialtechniker klimaneutral eingeflogen, der den Kahn wieder flottmachte.

Über Grethels einstudierten und reichlich mißlungenen Auftritt vor der UN hatten nicht nur wir, sondern zahlreiche Kritiker einschließlich Dieter Nuhr berichtet, der dem Hysteriker-Schittsturm bravourös standhielt und den Klimablödsinn fleißig weiter auf die Schippe nimmt. In New York begegnete Greta dem Präsidenten Donald Trump, der sie aber nicht beachtete und ihr den Rücken zudrehte, was ihr sichtlich mißfiel. Eigentlich hat Trump ihr damit einen Gefallen getan, da er ihr reichlich derangiertes Selbstbild zurechtgerückt hat.

Danach reiste das Thunberg-Duo, Greta und ihr Vater, von den Nordamerikanern eher mit Achselzucken bedacht auf dem Kontinent herum. Unter anderem besuchte Greta eine kanadische Familie, die ein kleines süßes Ferkel rettete und sich dann wunderte, daß ihr neues Haustier irgendwann 100 Kilogramm wog. Es gibt halt wichtige Nachrichten.

Nach der Absage der Weltklimakonferenz in Santiago de Chile, da das Land auch wegen der elitären Klimapolitik der unbeliebten Regierung bürgerkriegsartige Zustände erlebt, muß Grethel nun nach Madrid, wohin die COP25 ausgewichen ist. (Gott sei Dank hat sich Berlin nicht angeboten, dieses Theater wäre nicht auszuhalten…) Zur Erinnerung: Die schwedische Klima-Marionette hatte ihren großen Durchbruch auf der COP24 in Kattowitz/Polen, wo sie vor fast leeren Reihen sprach, was in den Medien aber nicht zu sehen war; außer bei uns und den Kritiker-Kollegen.

Da muß der PR-Troß natürlich mit Greta in Madrid aufschlagen, um das Millionen-Geschäft am Laufen zu halten. Da nur die Entourage, nicht aber Greta selbst, mit dem Düsenflieger schnell nach Europa darf, bat sie weltweit um Mitfahrgelegenheit. Die Malizia-Betreiber wollten wohl nicht mehr (?). Nun schippert die Klima-Ikone im Luxus-Katamaran über den Atlantik, immerhin wieder ein Segelschiff. Klimaneutral ist da allerdings nix, wie die Kollegen der Achse sehr schön berichteten. Die beiden Skipper sind ein australisches Ehepaar, die von Reisevideos auf Youtube leben.

Leser Frank G. ergänzt: Die weltbekannte Greta ist heute um 13:00 Uhr Ortszeit in Lissabon angekommen. Sie war zusammen mit ihrem Vater (elterliche Aufsicht !!) und dem australischen Social-Media Paar Whitelum und Crausu zusammen mit der britischen Skipperin Nikki Henderson drei Wochen auf dem Atlantik unterwegs.

Das millionenteure Doppelrumpfschiff wurde ihnen wohl vom Hersteller zur Verfügung gestellt, hervorragende Reklame. Da der Katamaran ein Luxusgefährt ist, hat er natürlich nicht nur Solarzellen an Bord, sondern auch zwei Kraftstoff-Generatoren. Und die brauchte die Besatzung dringend, da das Herbstwetter im Atlantik wenig Sonnenlicht bietet. Überhaupt war mit den derzeitigen Verhältnissen nicht zu spaßen, vor allem, wenn man in einem Segelschiff sitzt. Da wurden dem schwedischen Mädchen wieder Umstände zugemutet, die man seinen ärgsten Feinden nicht wünscht. Auf der Hinfahrt mußte die Besatzung ohne ordentliche Koje und ohne Toilette auskommen; gerade für Frauen auf der Strecke unzumutbar mit dem Eimer. Auf der Rückfahrt gab es zwar alles an Bord, dafür ist das Herbstwetter richtig gefährlich. Aber Presse und Politiker finden das wahrscheinlich wieder einfach nur toll, wie mutig Greta sei. Aber – für was? Wir wissen doch, daß ihre Segeltörne durch die ebenfalls reisende Entourage viel mehr CO2 erzeugt als ein simpler Sechs-Stunden-Flug.

Wieder Frank G: Aus Logistikgründen und dem notwendigen Langstreckenflug von Nikki Henderson wurde doch wieder unreines CO2 in die Atmosphäre gepustet.

Die Medien freuen sich jedenfalls über ihre Heldengeschichten im Rahmen des Klimamärchens. Koste es, was es wolle.




Ein Wissenschaftserklärer und Physiker fantasiert über die „Klimakrise“

Ein „Wissenschaftserklärer“ und Buchautor ist der Physiker Florian Aigner.

„Er beschäftigt sich nicht nur mit spannenden Themen der Naturwissenschaft, sondern oft auch mit Esoterik und Aberglauben, die sich so gerne als Wissenschaft tarnen“

Weltuntergangsgeschichten meint er damit leider nicht. In einem aktuellen Artikel gibt er einen historischen Abriß von technologischen Lösungen der Probleme, die sich in der industriellen Moderne ergaben. So machte man sich im 19. Jahrhundert Sorgen, daß die wachsenden Städte unter Bergen von Pferdeäpfeln begraben würden – das Auto und die Straßenbahn halfen. Als ein Riesenhochhaus in Dubai geplant wurde, gab es keine Technologie, um den Beton kilometerhoch zu pumpen. Wurde im Laufe des Baus gelöst, das Problem. Man hätte den Problemen der Vergangenheit seitens der Politik und Verwaltung mit Verboten und Grenzwerten begegnen können, meint Aigner, was angesichts des technologischen Fortschrittes aber sinnlos war. Selbst den Atommüll heutiger Tage sieht der Autor nicht als ewiges Problem an, da gewiß eine Lösung gefunden werden wird.

Ganz anders sehen die Verhältnisse natürlich beim „menschgemachten Klimawandel“ aus, da kann man mit technischen Mitteln gar nichts ausrichten. Dem stimmen wir zu, weil es den anthropogenen Klimawandel erstens nicht gibt, und zweitens die Gegenmaßnahmen wie Windräder und E-Autos sinnloser Mumpitz sind, die ihrerseits heftige Probleme zeitigen, die gelöst werden müssen.

Physiker Aigner sieht es etwas anders. Er wiederholt wie ein Papagei die apokalyptische Litanei der Polit-Wissenschaftler von UN und PIK und verlangt drastische Kohlendioxideinsparung sofort:

„Und der Grund dafür ist ganz banal: Wir haben keine Zeit. Der Weltklimarat IPCC hat berechnet, wie viel CO2 wir weltweit noch ausstoßen dürfen, um unsere Chancen auf einigermaßen stabile Ökosysteme nicht völlig zu verspielen. Die Grenze, die uns immerhin noch auf eine 66-Prozent-Chance läßt, die Erwärmung auf 1,5°C zu beschränken, werden wir bei gleichbleibendem CO2-Ausstoß in weniger als zehn Jahren erreichen. ….“

Der geneigte EIKE-Leser hört hier Rahmstorf & Co. von ihren Computermodellen und Szenarien reden, die mit der Wirklichkeit, weder in Vergangenheit noch Zukunft, etwas zu tun haben und immer wieder zurechtmanipuliert werden müssen, damit sie zu den Meßdaten passen. Klimagate und Ball-Mann-Prozeß lassen grüßen. Und man darf nicht vergessen, daß die Klima-Kipp-Punkte der „Wissenschaftler“ immer wieder vergessen und neu definiert werden. Nach Al Gore in seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“ sollte die apokalyptische Grenze 2015 erreicht sein, was aber irgendwie kein Journalist oder Rahmstorf im Präsenzgedächtnis hatte. Stattdessen dürfen wir uns von Katastrophen-Gretel heute anhören, daß am Kollaps in zwölf Jahren oder so nichts mehr zu ändern sei. Und in zwölf Jahren dann, wenn Fräulein Thunfisch vergessen ist/wurde, kommt dann jemand anderes mit einem neuen Kipp-Punkt in 15 Jahren oder so.

Das weiß wahrscheinlich auch unser Wissenschaftserklärer im Artikel, aber solche Zweifel läßt man lieber erst gar nicht zu, sonst gibt es keine Jobs als Wissenschafterklärer. Am Ende des Artikels finden sich noch zwei unfreiwillige Pointen, die sich der Klimaleugner nicht besser hätte ausdenken können. Aigner meint allen Ernstes, daß „neue Kraftwerkstypen“ in der Vergangenheit nicht entwickelt worden seien, mit denen man die CO2-Katastrophe hätte aufhalten können. Das soll wohl ein Scherz sein – unser Physiker weiß nichts vom Schnellen Brüter und anderen Konzepten, die in den 1980ern durch grün-mediale Panikmache verdammt wurden uns heute inhärent sicher zuverlässig billige Energie liefern könnten, wegen meiner auch CO2-neutral?

Die zweite Pointe ganz zum Schluß des Artikel ist noch besser: Da steht, daß unser Klimahysteriker sich oft mit „Esoterik und Aberglauben, die sich so gerne als Wissenschaft tarnen“, beschäftigt.

 




Die apokalyptischen Reiter der Klimapolitik – zum Zweiten

So jedenfalls in der Theorie und in den Augen der Gutgläubigen, die es immer geben wird. Bestimmt allerdings der Vorwurf der Lüge die öffentlichen Zuweisungen, dann bekommt auch Wissenschaft zu spüren, dass ihre Verlautbarungen und Profile im Bewusstsein der Öffentlichkeit kein Extra-Abteil besetzen, sondern, hineingeworfen in die allgemeine Debatte, Verdächten ausgesetzt sind und unter Verzerrungen leiden, denen niemand ungeschoren entkommt. Auch Klimawissen ist eine soziale Größe, ein „fait social“. Das begrenzt seinen Wahrheitsanspruch empfindlich.

Man muss nicht lügen, um zu lügen. Es genügt, einer öffentlichen Lüge die Ehre zu geben. Um das zu verstehen, muss man begreifen, wo das öffentliche Lügen beginnt und warum es unabweislich der Fall ist. Es gehört zu den Gemeinplätzen der Sozialwissenschaft, dass es leichter ist, in der Gemeinschaft unterzugehen, denn als Einzelner gegen sie aufzustehen. Das gilt in existenziellen Lagen, in denen materieller Widerstand gefragt ist, es gilt aber auch in Lagen, in denen nichts weiter gefragt wäre als Sicherheit und Persistenz des eigenen Urteils (der Mut, es öffentlich zu bekunden, käme als Komplikation noch hinzu).

Man weiß, dass sich gestandene Zeugen eines Verbrechens ihre Erinnerung abschwatzen lassen, sobald der soziale Preis sichtbar wird, den sie für ihre Standhaftigkeit entrichten müssten, dass das persönliche Gedächtnis selbst eine elastische Komponente besitzt, die sich ungemein leichtfertig den kurrenten Erzählungen anzuschmiegen weiß, gleichgültig, ob es um Prominentenklatsch oder um Fragen von Krieg und Frieden geht, dass Abgeordnete einstimmig Gesetzespakete beschließen, deren Auswirkungen sie – einzeln befragt – im Ernstfall ablehnen würden, dass Wissenschaftler, um an Forschungsgelder zu kommen, sich Lehrmeinungen beugen, von deren Nichtigkeit sie insgeheim überzeugt sind – und wären sie es nicht, so genügte es, wenn sie selbst ihre Indifferenz „Darüber habe ich kein Urteil“ als Zustimmung auslegten und als Stand der Wissenschaft sich und anderen andrehten, was bei näherer Betrachtung nur eine Forschungsmeinung unter anderen darstellt.

Umwertung aller Werte

Wer vom „selbstreinigenden“ Prozess der Wissenschaft überzeugt ist, der sollte darüber doch nicht vergessen machen wollen, dass die Scientific Community zu allererst community ist, ein soziales Gebilde, innerhalb dessen Wissenschaft betrieben wird. Auch in ihr gilt, dass niemand lügen muss, um zu lügen. Hypothesen lügen nicht, sie werden widerlegt und zu den Akten gelegt oder auch nicht, insbesondere nicht, solange sie Geld, Ruhm und Einfluss generieren. Manche unter ihnen sind längst in einem ignorierten Winkel des wissenschaftlichen Universums widerlegt und werden künstlich am Leben gehalten, solange die Quelle munter weitersprudelt. Wozu gäbe es schließlich Schulen?

Man muss sich, schon aus Gründen der Lehrbarkeit seines Fachs, in vielerlei Hinsicht einigen können, ohne sich einig zu sein. Wer mag, kann das „weitgehenden Konsens“ nennen oder Leitauffassung oder führende Theorie oder „Erzählung“: keine Gesellschaft ohne Prämiensystem, kein Prämiensystem ohne einen Anflug von Schwindel. Verhandelt erst die Diskursgesellschaft ihre Schwierigkeiten im kontroversen Benennen dessen, was ist, unter dem Etikett „Lüge“, dann hält das Wort – und die darin enthaltene Unterstellung – über kurz oder lang auch Einzug in die Wissenschaft und ist auf kaum eine erdenkliche Weise mehr aus ihr zu entfernen.

Lägen die Dinge umstandslos so, wie Greta Thunberg – und mit ihr die Leute von Extinction Rebellion sowie eine weitere nicht exakt zu bestimmende Anzahl von Zeitgenossen – zu wissen glaubt, dann hätte sie einfach recht. Das zu konstatieren, verlangt die intellektuelle Redlichkeit. Recht hätten die Klimakämpfer nicht unbedingt mit dem einen oder anderen Maßnahmenkatalog, wohl aber in der Unbedingtheit ihres Appells, also gerade in dem, was wohlwollende Kommentatoren, das „Machbare“ fest im Blick, Gretas New Yorker Auftritt als „überzogen“ ankreiden. Die Paradoxie des Augenblicks besteht darin, dass diejenigen, die ihr gern glauben wollen (und dabei ebenso viel oder wenig wissen können wie sie selbst), die praktische Uneinlösbarkeit dieses Glaubens weiterhin als Richtschnur ihres Alltagshandelns und – sofern sie Politiker sind – ihrer Entscheidungen benützen.

Während all diejenigen, die mit ihr glauben, dass angesichts des drohenden Untergangs nur noch die radikale Umwertung aller Werte greift, also die „wahrhaft Wissenden“ nolens volens ein Gemeindeleben entfalten, durch das sie sich als Sekte vom Rest der Gesellschaft, die sie doch auf ihre Seite bringen wollen, isolieren – und zwar bereits vor jedem „Kampf“. Hier wie dort kommt damit ein unkontrolliertes und offenbar unkontrollierbares Element ins Spiel, das dem guten Willen partout nicht zur Verfügung stehen möchte – ein schlechtes Element demnach, dem einen eigenen Willen und Daseinszweck zu unterstellen bei gehöriger Motivation nicht schwerfällt, also ein „böses“.

Auslassung des „Wandels“

Zur Logik des „Wer nicht für mich ist, der ist wider mich“ gehört unbedingt die Figur des Bösen, des Widersachers, die verbal im Englischen deutlicher noch als im Deutschen zutage tritt: der climate denier (deutsch: „Klimaleugner“) ist primär Verneiner (und nicht einfach „Leugner“, wenngleich auch hier die Parallele zum „Gottesleugner“ und, wer weiß, „Holocaust-Leugner“, stärkste Assoziationen verspricht). Dies vor Augen, liest sich eine Liste der „TOP 10 CLIMATE DENIERS“ im Netz wie die handverlesene Auflistung hochdekorierter Handpuppen der Macht, die, wie gesagt wurde, stets das Böse will und stets das Böse schafft: Lobbyisten einer Ölindustrie, die das Ende der Menschheit willentlich zu Profitsteigerungszwecken in Kauf nimmt – während man doch andernorts nachlesen kann, dass auch sie längst in Klimaprojekte investiert.

Allein die Auslassung des „Wandels“ („climate change denier“), der dem offenkundig unsinnigen Ausdruck eine halbwegs fassbare Bedeutung verleihen würde, deutet an: Mit solchen Leuten diskutiert man nicht, schon gar nicht ergebnisoffen (so wie Greta den in New York versammelten Repräsentanten des so oder so dem Untergang geweihten Systems grotesk überspitzte Anklagen ins Gesicht schleudert, statt sich der geschmeidigeren Sprache der Werbung zu bedienen). Man bekämpft sie mit allen Mitteln. Die einzig verbleibende Frage ist: erlaubt und/oder unerlaubt?

Seit die These vom menschengemachten Klimawandel existiert, hantieren einige ihrer Vertreter mit Schreckensszenarien. Das Angebot reicht von unfassbaren Massenkatastrophen über den Untergang der Spezies Mensch bis hin zur Auslöschung der gesamten Biosphäre auf diesem Planeten. Das ist deshalb bemerkenswert, weil – von unwesentlichen Vorläufern abgesehen – die Erstellung computergestützter Welt-Klimamodelle und die allgemeine Propaganda für jene Theorie sowohl zeitlich als auch praktisch miteinander Hand in Hand gehen. Ein nüchterner Zeitgenosse könnte einfach konstatieren, dass die schleichend zum Schulstandard avancierte „Treibhaus-Theorie“ des weltweiten Klimawandels das Geld und Prestige zusammentrommeln musste und muss, das die Wissenschaft benötigt, um einerseits die teure Rechnerleistung für das überwölbende Projekt eines allgemeinen Klimamodells bei den Förderern anfordern und andererseits all die Institute und Forschungsprojekte finanzieren zu können, ohne deren Zuarbeit die schönste Modelliertätigkeit rasch an Aussagekraft verliert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Realismus ist ein schlechter Ratgeber

Das wäre auch gar nicht nötig, gesetzt, man bliebe sich der forschungspragmatischen Implikationen dieser Interessenverbindung stets hinreichend bewusst. Fest steht: Ein Klimamodell, dessen ein für allemal fixierte Aufgabe darin besteht, die These der vom menschlichen CO2-Ausstoß ursächlich bewirkten Erderwärmung mit allen möglichen katastrophalen Folgen auf unverrückbare Füße zu stellen, ist „vom Ansatz her“ etwas fundamental anderes als eines, das ohne dogmatische Ausgangsorientierung und Prognoseabsicht das klimarelevante Geschehen auf dem Planeten in all seinen bekannten und noch zu erforschenden (und zu gewichtenden) Komponenten abzubilden versucht.

Das bliebe auch dann richtig, wenn – gesetzt, es gäbe die Alternative – beide eine Zeitlang zu vergleichbaren Ergebnissen kämen. Modelle, die auf einer gemeinsamen Ausgangshypothese beruhen, besitzen eine Familienähnlichkeit, die man tunlichst nicht mit Wahrheit oder Verlässlichkeit verwechseln sollte. Der Grund für sie kann ebenso gut auch die eine Hypothese zuviel sein, die irgendwann zur Berichtigung ansteht. Das gilt übrigens unabhängig vom Bemühen, ein „möglichst realistisches“ Bild der Klimaverläufe zu erstellen. Realismus ist ein schlechter Ratgeber, sobald es um theoretische Grundsatzentscheidungen geht, wie die Liste der wissenschaftlichen Revolutionen von Kopernikus über Newton bis zu Einstein und seinen Nachfolgern eindrucksvoll belegt.

Auch Forschung beruht, wie alles menschliche Tun, auf vorgängigen Entscheidungen, dem gern so genannten „Framing“: Wer einen anderen Ausschnitt als seine Vorgänger und Konkurrenten ins Zentrum seiner Untersuchungen rückt, der findet in der Regel auch etwas anderes, und sei es das berühmte Haar in der Suppe. Ein Mammutprojekt, finanziell alternativlos aufgestellt, mit einer Überlast an Verantwortung gegenüber Geldgebern, in deren Augen interesseloses Forschen noch hinter einem Grippe-Impfprogramm für Polarfüchse rangiert, gestartet mit dem Versprechen, den Entscheidern in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft nichts weniger in die Hand zu geben als den ultimativen „big stick“, mit dem sich buchstäblich jede unpopuläre Maßnahme begründen und durchziehen lässt, sofern man sie propagandistisch nur richtig anfasst – ein solches Projekt darf sich, einmal in Gang gesetzt, nicht auf das übliche wissenschaftliche Hypothesenspiel von „trial and error“ verlassen. Es benötigt die härtere Gangart: Trial and horror.

Dies ist der zweite Teil einer vierteiligen Serie.

Dank an den Autor. Zuerst erschienen bei der Achse des Guten.




Wunder der Energiewende: Wasserstofftankstelle für Zuhause

Die Wasserstoffbrennzelle ist ein gescheiterter Technik-PR-Knaller aus den 1990ern und wird nun zwangsweise exhumiert, da Klima-Lesch und andere Aktivisten den Lithium-Akku medial beerdigt haben. Da das hochexplosive Gas nur mit Hochdruck-Tanks oder sehr teurer Tiefkühlung gelagert werden kann, wäre eine flächendeckende Ausrüstung der Tankstellen eine finanzielle und technische Mammutaufgabe; eine „nationale Kraftanstrengung“, wie Kanzlerinnen es ausdrücken würden. Derzeit soll es in der Bundesrepublik 90 Wasserstoff-Tankanlagen geben; rund 1.000 wären nötig, um eine nennenswerte Zahl von Fahrzeugen versorgen zu können.

Wirtschaftlicher Unfug; da zudem eine halbwegs günstige und gut ausgebaute Fossil-Infrastruktur zur Verfügung steht, werden die Autofahrer in der Masse den H2-Schwindel nicht akzeptieren. Da kommt dem deutschen Klimaredakteur eine Entwicklung aus dem Hause der Polytechnischen Hochschule EPFL in Lausanne/ Schweiz gerade recht. Das kühlschrank-kleine Gerät produziert Wasserstoff und speichert ihn. Die Erzeugung des Gases erfolgt über Elektrolyse, die durch Solar-Strom vom Dach gespeist werden könnte. Ein Windrad wird sich ja kein Ökobürger in den eigenen Garten stellen, obwohl es lustig wäre, wenn die Schuldigen die Folgen ihrer Arroganz selber erleben müßten.

Als Spielerei oder Zusatz-Versorgung ist die Idee eigentlich sogar nicht unattraktiv, würde ich auch einmal ausprobieren, wenn die Apparate nicht so extrem teuer wären. Wenn genug Sonne da ist, die Energie speichern und somit die eigene Stromrechnung etwas verringern. Problem ist aber genau die Speicherung des kleinsten aller Moleküle, das nach und nach jedes Material durchdringt und somit entweicht; man denke an einen Kinderluftballon, der mit dem zweitkleinsten Molekül Helium gefüllt ist. Die findigen Schweizer wollen das Problem mit einem Metallhydrid lösen, das das H2 wie ein Schwamm „aufsaugt“. Durch Erwärmung der Tankeinheit steige paradoxerweise der Druck im Inneren, so daß das Gas komprimiert werde.

Die Schweizer behaupten allerdings, daß keine „Selbstentladungen“ möglich sein. Dafür müßte man dann aber den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik nicht glauben; und den umgeht kein Klimarettungs-Forscher so leicht, wie uns die Erfahrung und Ockhams Rasiermesser lehren.

„Bis das System auf den Markt kommt, wird es aber noch ein wenig dauern.“

So der Spiegel. Ich würde vermuten, daß wir am Sankt-Nimmerleins-Tag mit der Marktreife rechnen können. Auf jeden Fall wird die Technologie wahrscheinlich viel zu spät kommen, um irgendetwas zu retten; sei es das Klima oder Merkels vergeigte Energiewende. So sieht das auch Michael Sterner, ein Professor für Energiespeicher an der Ostbayerischen Technischen Hochschule in Regensburg OTH.

„Um die Pariser Klimaziele zu erreichen, brauchen wir eine Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab, beispielsweise in Raffinerien oder in der Stahlindustrie. Haushalte sind da leider nur <Liebhaberei> und bringen nichts in die Masse.“

Sag ich doch.