Die Medien meldeten 55% Erneuerbare im ersten Halbjahr 2020

Quelle Handelsblatt
Rechnen wir die Zahlen von Entso-e nach, so ergeben sich die unten gezeigten Zahlen (in TWh) und prozentuale Anteile. Ich ermittele einen Anteil von 56,5%.

Warum der Anteil des Ökostroms so stark angestiegen ist, wird mit keinem Satz erwähnt. Durch politische Maßnahmen und Nachfrageeinbrüche, gibt es einen signifikanten Einbruch des Stromverbrauches (Last).
Die EEG-Anlagen mussten sich aber der gesunkenen Nachfrage nicht anpassen.
Dadurch mussten vor allem Kernkraft, Kohle und Gas ihre Erzeugungsleistung anpassen.

Auch zeigt sich, dass der grenzübergreifende Austausch von elektrischer Energie kleiner wird.
Besonders der Export von Deutschland in die angeschlossenen Nachbarländer sinkt, bedingt durch die Abschaltung von Kernkraft – und konventionellen Kraftwerken.

Doch wie sieht der Mix der verschiedenen Energieträger aus?  Dazu nutze ich das Kupferplattenmodell. Hierzu wurde der Energiemix jedes Nachbarlandes ermittelt und anteilmäßig auf den Exportstrom verteilt.  (Export des Nachbarlandes = Import durch Deutschland)
Anschließend wird der Energiemix der Nachbarländer addiert. Die Ermittlung der deutschen Exportströme wurde nach dem gleichen Verfahren ermittelt.

Diese Grafik zeigt die Anteile der Energieträger am Import und Export von und nach Deutschland. Leicht zu erkennen ist, dass Deutschland fast so viel Kernkraft importiert, wie es Windstrom exportiert.

 
Daraus ergeben sich folgende Austauschsalden mit den Nachbarländern.

Ein weiteres Problem ist die Residuallast.  ( = Last – Wind – Solar)
Die deutsche Energieversorgung beginnt, aus den Fugen zu geraten, da die Residuallast, zum ersten Mal in einen negativen Wert abgeglitten ist. Dies ist ein Indiz, dass die „Erneuerbaren“ beginnen, sich zu kannibalisieren.

Jahr Residuallast Minimum Residuallast Maximum
2010 28.493 MW 74.863 MW
2011 20.700 MW 73.725 MW
2012 15.796 MW 74.225 MW
2013 14.327 MW 72.282 MW
2014 12.815 MW 71.817 MW
2015 6.857 MW 70.432 MW
2016 6.062 MW 72.397 MW
2017 5.373 MW 72.370 MW
2018 4.866 MW 69.461 MW
2019 2.619 MW 70.561 MW
1 HJ  2020 -2.215 MW 66.148 MW

Ein weiteres Warnsignal ist die Entwicklung der negativen Börsenpreise. Das Wochenende 04.07. und 05.07.2020 addierte weitere 17 Stunden hinzu.


Auch die deutschen Kosten des Engpaßmanagement sind ohne Frage „Weltspitze“.

Mir erscheinen die deutsche Energiepolitiker wie Geisterfahrer, die, da Sie keine Rücklichter sehen, sich an der weltweiten Spitzenposition sehen.
Zusatzinformation: Daten zu Offshore-Windkraftanlagen auf dem Meer


 




EIKE sucht freiwillige und unbezahlte Klima- und Energieautoren!

Die EIKE-Redaktion überlegt, ein eigenes Online-Lexikon nach dem Vorbilde bestehender Online-Angebote mit professioneller Software zu starten. Dazu wollen wir abprüfen, ob sich genügend kompetente Mitmacher finden würden.
Da die „Aufklärung“ über den angeblich menschgemachten Klimawandel von politmedialen Profiteuren einer Weltuntergangserzählung in Presse, Fernsehen und Internetz dominiert wird, bedarf es einer neutralen und wissenschaftlichen Darstellung, die leicht verständlich im Netz präsentiert wird.
Da wir aber bekannterweise nicht von der Ölindustrie und anderen bösen Konzernen des alten weißen Mannes finanziert werden, haben wir kaum Personal, das mehr als Organisation zu leisten vermag. Wir brauchen also Physiker, Ingenieure, Chemiker u.v.a., die Kompetenz besitzen und die Zeit aufbringen wollen, um mitzumachen!
Daher rufen wir mit diesem Artikel unsere Leser auf, die Internet-Nutzer im deutschsprachigen Raum mit wissenschaftlich gesicherten und empirischen Informationen zum Thema Klima&Energie zu versorgen. Bei Interesse bitte Email an: m.limburg@eike-klima-energie.eu

Jean Le Rond d’Alembert; Kollege von Denis Diderot. Par D’après Maurice-Quentin de La Tour — Bonhams, London, 4 Dez 2013, lot 48, Domaine public, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29727677




Woher kommt der Strom? gleichmäßiges Stromerzeugungsbild

Die 26. Woche

Die Abbildung belegt, dass die Konsequenzen aus dem Atomausstieg bis Ende 2022 und der Kohleausstieg bis Ende 2038 Lücken in der Stromversorgung aufreißen, die sogar bei einer angenommenen Verdoppelung des Stroms aus erneuerbaren Energieträgern nicht geschlossen werden können. Windstromerzeugung ist unstet. Sowohl an Land als auch auf See (Abbildung 2). Nur mit einem riesigen Backup-Park, bestehend aus Gaskraftwerken, die zur und in der Not annähernd die gesamte Stromversorgung in Zeiten von Dunkelflauten übernehmen, und die zum großen Teil noch gebaut werden müssen, ist eine sichere Stromversorgung für Deutschland möglich.
Das kostet und kostet und bringt eingedenk der Mini-Rolle die Deutschlands CO2-Ausstoß in globalem Maßstab spielt, praktisch nichts für das Weltklima. Wenn denn von Menschen produziertes CO2 überhaupt die überragende Rolle in Sachen Klimawandel spielt.
Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart belegen,  wie schwach die Windstromerzeugung der 26. Woche in Relation zum Bedarf ist. Wären da nicht vor allem die kontinuierlich arbeitenden Stromlieferanten Wasserkraft und Biomasse, sähe es zumindest in der Zeit, in der Sonnenkraft keinen Strom erzeugt, richtig schlecht aus mit dem Strom, erzeugt mittels erneuerbarer Energieträger. Vor allem aber Windkraftanlagen sollen die Energiewende „wuppen“. Denn Wind weht, wenn er denn weht, ganztägig. Windstromerzeugung ist zumindest theoretisch beliebig erweiterbar. Eingedenk der Tatsache, dass es mindestens 3.000 Windkraftanlagen á drei MW braucht, um zumindest rechnerisch eine Gigawattstunde Strom aus Wasserstoff mittels Elektrolyse und Brennstoffzelle zu erzeugen, bekommt man eine Vorstellung davon, was da noch zu tun wäre, um bis 2030 eine Gesamtleistung von fünf GW zu erreichen (Abbildung 3).
Obwohl Deutschland auch in der 26. Woche viel Strom aus dem benachbarten Ausland importieren und über Tag exportieren musste, blieben die Strompreise im positiven Bereich. Den bisherigen Im- und Exportwert des Jahres 2020 sehen Sie hier.

Die Tagesanalysen

Sonntag, 21.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,51 Prozent, davon Windstrom 12,77 Prozent, Sonnenstrom 26,60 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,15 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wenig Windstrom- , doch recht  gute Sonnenstromerzeugung kombiniert mit wenig Sonntagsbedarf führen zu einem nur geringen Stromüberschuss über Tag, so dass der Tiefpreis bei 8,26 €/MWh um 14:00 Uhr liegt.
Montag, 22.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,36 Prozent, davon Windstrom 12,3 Prozent, Sonnenstrom 20,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,57 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Montag, Werktag, mehr Bedarf! Etwas mehr Windstromerzeugung, weiter recht ordentliche Sonnenstromerzeugung führen zur dieser (Strom-)Preislage. Vormittags und zum Abend gibt es Preisspitzen. Da importiert Deutschland. Eine Preissenke ergibt sich über Tag. Da exportiert Deutschland.
Dienstag, 23.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 45,38 Prozentdavon Windstrom 6,93 Prozent, Sonnenstrom 23,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,62 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung sinkt gegen null. Sonnenstrom kommt reichlich, so dass über Tag wieder Strom exportiert werden muss. Ob die Preise auskömmlich sind, weiß ich nicht. Sicher aber ist, dass sie geringer sind als die Importpreise. Da liegt die Spitze um 20:00 Uhr bei 48,65 €/MWh.
Mittwoch, 24.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 46,27 Prozent, davon Windstrom 10,45 Prozent, Sonnenstrom 22,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,43 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Gegen Abend zieht die Windstromerzeugung an. Auch heute wieder eine Preisdifferenz zwischen Im- und Exportstrom zu ungunsten Deutschlands. Ausnahme: Wie fast immer der frühe Morgen. Da drückt die insgesamt geringe Nachfrage bei relativ hohem Angebot den Preis.
Donnerstag, 25.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,94 Prozent, davon Windstrom 17,73 Prozent, Sonnenstrom 18,44 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,77 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Heute etwas mehr Windstrom. Die Versorgungslücken schließen sich fast. Die höchsten Preise werden dort aufgerufen. Vor allem Frankreich, die Schweiz und Österreich nutzen die Gelegenheit für Preisdifferenzgeschäfte.
Freitag, den 26.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 48,15 Prozent, davon Windstrom 14,07 Prozent, Sonnenstrom 20,74 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,33 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Ein ähnliches Bild wie gestern. Nur die Versorgungslücken sind etwas größer. Wieder ergeben sich dort die höchsten Preise. Wieder fahren unsere Nachbarn schöne Gewinne ein.
Samstag, 27.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 54,05 Prozent, davon Windstrom 15,32 Prozent, Sonnenstrom 22,52 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,22 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Einstieg in das Wochenende. Auch heute wieder erhebliche Preisdifferenzen zwischen Im- und Export, den sich unsere Nachbarn zunutze machen. Vor allem Tschechien nutzt heute die Gelegenheit, Geld mitzunehmen.
Der Anteil erneuerbarer Energieträger an der Stromerzeugung der 26. Woche betrug knapp 50 Prozent Sonnenkraft, Biomasse und Wasserkraft sei Dank. Windkraft spielte eine untergeordnete Rolle. Wenn die Sonne nicht auf die Solarmodule schien, musste Strom regelmäßig und verhältnismäßig hochpreisig importiert werden. Zusätzlich zu 50 Prozent konventionellem Strom aus Deutschland.
Ordnen Sie Deutschlands CO2-Ausstoß in den Weltmaßstab ein. Zum interaktiven CO2-Rechner: Hier klicken. Noch Fragen?
Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 4 Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.
Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.




Das Robert-Koch-Institut – ein Hotspot epidemiologischen und politischen Versagens

Das RKI mit seinen 1200 Beschäftigten ist als Bundesoberbehörde vollständig in die Bundesverwaltung integriert. Es versteht sich als das Public-Health-Institut für Deutschland, welches – neben anderen Aufgaben – die Bundesregierung berät und durch die Erhebung und Analyse verlässlicher Daten Gesundheitsgefahren erforscht, überwacht und Krisenmanagement zum Schutz der Bevölkerung betreibt. Im Institut beschäftigt sind  laut aktuellem Organigramm  65 Wissenschaftler, darunter 18 Professoren und eine Handvoll Privatdozenten. Es hat nicht den Anschein, dass das RKI diese geballte wissenschaftliche Kompetenz erfolgreich zur Bewältigung der Coronakrise eingesetzt hätte:

  1. Von Anbeginn an wurde bei der statistischen Erfassung der Infizierten durch das RKI nicht danach differenziert, ob sie Symptome hatten oder asymptomatisch waren. Diese Unterlassung war kontraproduktiv angesichts der Zielsetzung der deutschen Schutzmaßnahmen, die Überlastung der Krankenhäuser zu vermeiden. Eine derartige Gefahr droht von Infizierten ohne Symptome nicht.

Nach Schätzungen liegt der Anteil der symptomfrei Infizierten zwischen 30 % und 45 %. Die Heinsbergstudie kam auf 33 % für Normallagen außerhalb von super spreading events ( die Karnevalssitzung in Gangelt ). Für die Differenzierung in Infektionsfälle mit und ohne Symptome, welche übrigens auch einer übertriebenen Angstentwicklung in der Bevölkerung hätte entgegen wirken können, ist das RKI zuständig. Die Unterlassung der Differenzierung ist ein schweres Versäumnis.

  1. Von Anbeginn unterschied das RKI ebenfalls nicht zwischen „mit“ und „an“ Corona Verstorbenen. Es hatte sogar die Empfehlung gegeben, zur Vermeidung von Ansteckungen auf Obduktionen zu verzichten..Diese Praxis verstieß, worauf Sucharit Bhakdi aufmerksam gemacht hatte, gegen ärztliche Leitlinien ( Bhakdi 2020 ). Der Hamburger Rechtsmediziner Püschel, welcher der Empfehlung nicht gefolgt war, präsentierte als Ergebnis seiner über 200 Obduktionen, dass die Patienten durchschnittlich mit 80 Jahren und mehr starben und mindestens eine, überwiegend aber zwei schwere Vorerkrankungen hatten, die dann auch hauptverantwortlich für das Versterben waren. Die Zahl der „an“ Corona Verstorbenen ist danach sehr viel geringer als die unbereinigte Gesamtzahl, eine italienische regierungsamtliche Zählung nennt 12 %  ( Nahamowitz 2020 ).

Die Veröffentlichung bereinigter Daten durch das RKI hätte sicherlich ebenfalls zu einer Deeskalation der Emotionen und Verminderung von Angst in der Bevölkerung beigetragen. Sie hätte möglicherweise auch die Politik motivieren können, ihre Schutzmaßnahmen anstelle eines flächendeckenden Shutdowns auf die Hochrisikogruppe der sehr alten und vorerkrankten Menschen zu konzentrieren.
Nach einigen Wochen hatte das RKI seine Empfehlung zurückgezogen. An der Praxis der undifferenzierten öffentlichen Verlautbarungen änderte sich freilich fast nichts. Die Sprachregelung in den Nachrichtensendungen erfand die reichlich gekünstelte und zudem weiter verschleiernde Formulierung von den „in Zusammenhang mit“ Corona Verstorbenen. Diese Verschleierungsstrategie, die freilich weiterhin auch vor der pauschalen Bezeichnung  als „Coronatote“ nicht zurückschreckt, wird bis heute weltweit betrieben, wogegen auch die WHO nicht eingeschritten ist – Stoff für Verschwörungstheorien. Der Situation Report – 161 der WHO vom 29. Juni 2020 zeigt, dass die Organisation sogar aktiv an der großen Täuschung mitwirkt: „Today we document a somber landmark: 10 million cases and nearly 500 000 deaths of COVID-19 have now been reported globally“ . Der Fisch stinkt vom Kopf her. Offensichtlich bestand und besteht nahezu flächendeckend bei den zuständigen Stellen kein Interesse an deeskalierender Aufklärung.

  1. Das schwerste Versäumnis des RKI ist freilich in dem Unterlassen zu sehen, die Bundesregierung und die beteiligten MP der Länder durch eine adäquate Wahrnehmung seiner Beratungsfunktion vor den Fehlentscheidungen der beiden Shutdownbeschlüsse zu bewahren. Es hätte mit allem Nachdruck vor allem auf die bereits vor dem Beschluss vom 23. März dramatisch zurück gegangene  Reproduktionszahl R sowie auf die ebenfalls stark gefallene Zahl der täglichen Neuinfektionen hinweisen müssen, was Stefan Homburg in einer eindrucksvollen Kurve dargestellt hat ( vgl. Nahamowitz 2020 ). Zur Veranschaulichung bringe ich noch einmal die beiden Kurven.

Quelle: Epidemiologisches Bulletin 17 | 2020 Online vorab: 15. April 2020


Für die zweite Graphik ist klarzustellen, dass die Darstellung aus technischen Gründen dem realen Infektionsgeschehen vorausläuft. Der Höhepunkt der täglichen Neudiagnosen liegt nicht am 30. März, sondern in Wahrheit am13. März (vgl. näher Nahamowitz 2020 ). Aus beiden Graphiken ergibt sich, dass der radikale Umschwung beim Infektionsgeschehen in Deutschland bereits um den 12. / 13. März erfolgte, mindestens 10 Tage vor dem Shutdownbeschluss.

Zur Vervollkommnung hätte das RKI des weiteren die gerade frisch erschienene französische Studie mit dem deeskalierenden Titel „SARS-CoV-2: fear versus data“ in die Beratung einbringen müssen, welche eine geringe Letalitätsrate von 1,3 % gefunden  hatte. Vor dem Shutdownverlängerungsbeschluss am 15. April hätte die Bundesregierung unbedingt von wesentlichen Ergebnissen der Heinsbergstudie unterrichtet werden müssen, vor allem von der sehr niedrigen Letalitätsrate von 0, 37 %, welche dem Infektionsgeschen insgesamt und der fixen Idee einer „zweiten Welle“ im Besonderen weitgehend den Schrecken nimmt. ( näher zur Heinsbergstudie Nahamowitz 2020 ).
Ich vermute stark, dass das RKI eine derartige deeskalierende Beratung nicht vorgenommen hat. Denn  das Institut  hat von Beginn an eine alarmistische Grundhaltung gegenüber dem Phänomen Covit-19 gezeigt. Ich bin des weiteren aber ebenfalls überzeugt, dass auch bei eindrücklicher deeskalierender Beratung die Bundesregierung sich als beratungsresistent erwiesen hätte. Wer wie die Kanzlerin in Bezug auf  Corona vom 2. Weltkrieg spricht, dabei wohl Macrons Rhetorik vom „Krieg“ nachahmend, dürfte resistent gegenüber einer deeskalierenden Beratung.sein. In diesem Fall hätte der RKI-Präsident freilich von seinem Amt zurücktreten müssen. Anfang Mai sprach die Kanzlerin den gesunkenen Fallzahlen zum Trotz in Bezug auf die Entwicklung der Coronakrise: „Das ist erst der Anfang“. Kopfschüttelnd bleibt dem Beobachter nur die Frage: Wer flüstert der Frau diesen Unsinn ein, Drosten oder Wieler?
Die Diagnose Beratungsresistenz gilt auch für die Riege der an den Shutdowbeschlüssen mitwirkenden MP der Länder. Exemplarisch sei auf den MP von Niedersachsen Stephan Weil  verwiesen, der bei Markus Lanz am 21. 5. 2020 zunächst bemerkte, dass die Reproduktionszahl R für ihn „nicht handlungsleitend“ sei und dann bei der Frage nach der Notwendigkeit der deutschen staatlichen Notstandsmaßnahmen mit Einverständnis voraussetzender  Mimik auf die in der Tat desaströse  Situation in Oberitalien und New York verwies. Dies war und ist eine in Deutschland immer noch gängige, aber absurde Argumentation. Das ist so, als wenn der deutsche Wirtschaftsminister auf die Frage nach der Bekämpfung der deutschen Arbeitslosigkeit mit den italienischen Arbeitsmarktzahlen operierte.

  1. Seine alarmistische Grundhaltung und zugleich seine unzureichende epidemiologische Bildung demonstrierte der Präsident des RKI Wieler, der von seiner Ausbildung her Tierarzt ist, bei seiner Ende Mai mit Emphase vorgetragenen Warnung vor einer „zweiten oder gar dritten Welle“. Seit der spanischen Grippe zu Beginn des 20. Jahrhunderts, d. h. seit 100 Jahren, hat es in Deutschland bei keiner Epidemie das Phänomen der zweiten Welle gegeben . Dennoch ist die Metapher der zweiten Welle gegenwärtig unter „Experten“ und Laien sehr beliebt. Es lässt sich mit ihr Kompetenz suggerieren und zugleich Angst erzeugen.

Am 29. Juni 2020 wurde in den TV-Abendnachrichten berichtet, dass angesichts gestiegener Infektionszahlen nun sogar in dem bei der Infektionsbekämpfung bisher so erfolgreichen Südkorea die Angst vor der zweiten Welle um gehe. Am selben Abend stellte die Talkrunde des  TV-Senders  Phönix die Frage: Wie können wir die zweite Welle vermeiden? Schaut man sich die statistische Kurve der täglichen Neuinfektionen in Südkorea an, sieht man,  dass die Zahl seit Mitte April bis zum aktuellen Rand durchgängig knapp über der Nullinie  verläuft,  bei durchschnittlich unter 30 Neuinfektionen täglich  ( am 21. Juni z.B. gab es 17 Neuinfektionen).
Nach dem Massenausbruch von Corona in der Schlachtfabrik Tönnies in NRW Ende Juni 2020 demonstrierte Wieler seine weiter bestehende Vorliebe für alarmistische Orakel: „Die Krise ist noch nicht vorüber“. Als ob von einem eng lokal und personell ( auf die zumeist ausländischen Fleischarbeiter ) begrenzten Ereignis auf die Gesamtheit des Infektionsgeschehens in Deutschland geschlossen werden könne.
Angesichts dieser Fehlleistungen ist das methodische Versäumnis, rechtzeitig eine nach den Regeln der WHO durchgeführte empirische Studie a` la Heinsberg durchgeführt zu haben, schon fast eine lässliche Sünde. Da muss sich ein Rieseninstitut mit über 60 Wissenschaftlern von einer kleinen Bonner Forschergruppe vormachen lassen, wie lege artis durchgeführte Forschung funktioniert. Immerhin erweist sich das RKI wenigstens in diesem Punkt als lernfähig und hat im Mai und Juni 2020 zwei Studien nach dem  Muster der Heinsbergstudie in Neustadt am Rennsteig und in  Kupferzell durchgeführt.

  1. Wir kommen nun zum zentralen Punkt meines Beitrags. In seiner Stellungnahme vom 12. Juni 2020 zu den Infektionsschutznahmen betätigt sich das RKI unverhohlen als Apologet des Shutdowns vom 23. März 2020 ( RKI 2020 ). Es beantwortet die Frage : „Wenn die Reproduktionszahl R bereits am 22. März unter 1 lag, warum brauchte es dann noch Kontaktbeschränkungen?“ Dies ist in der Tat eine der zentralen zweifelnden Fragen an den Shutdown. Es ist interessant, welche Argumente zur Verteidigung das RKI wählt. Zunächst wird die Bedeutung von R relativiert: „Die Reproduktionszahl kann nicht allein als Maß für Wirksamkeit/Notwendigkeit von Maßnahmen herangezogen werden.Wichtig sind außerdem u.a. die absolute Zahl der täglichen Neuinfektionen – sie muss klein genug sein,  um effektive Kontaktpersonennachverfolgung zu ermöglichen und Kapazitäten von Intensivbetten nicht zu überlasten – sowie die Schwere der Erkrankung“.

Diese Argumentation ist wenig überzeugend. Zunächst ist darauf zu verweisen, dass die Bedeutung von R während der gesamten Coronazeit sowohl von der Kanzlerin als auch vom RKI selbst immer wieder in der Öffentlichkeit betont worden ist. Sodann ist daran zu erinnern, dass die Zahl der täglichen Neuinfektionen bereits am 12. /13. März, also 10 Tage vor  dem 23. März, in geradezu dramatischer Weise zu sinken begonnen hat. In der obigen Graphik ist wegen der langen Dauer von der Infektion bis zur Registrierung von 17 Tagen der Abstiegsbeginn der Neuinfektionen nicht erst der 30. März, sondern der 13. März.( vgl. Nahamowitz 2020 ). Und was die Schwere der Erkrankungen und die Überlastung der Intensivkapazitäten als Kriterien angeht, so habe ich unter Punkt 1. gerade die statistische  Praxis des RKI kritisiert, bei den Infizierten nicht danach zu unterscheiden. ob sie Symptome haben oder nicht. Im übrigen erwiesen sich die Intensivkapazitäten in den deutschen Krankenhäusern schon sehr bald als stark unterausgelastet..
Sodann behauptet das RKI, dass das Verbot von Großveranstaltungen ( 9. März ) und die folgenden Schulschließungen (16. März )  „zu einem Rückgang der Reproduktionszahl zu Werten nahe 1 seit dem 19 März“ führten. Die Schulschließungen sind erst nach der spektakulären Trendumkehr vom 12. /13. März bei  R und den täglichen Neuinfektionen erfolgt. Ihre positive Wirkung ist daher sehr zweifelhaft. Und beim Verbot von Großveranstaltungen sollte die Wirkung dieser Maßnahme nicht überschätzt werden. Das Verbot erfolgt am 9. März, einem Montag. Es konnte sich in seiner vollen Breite erst bei den Bundesligaspielen  am darauf folgenden Sonnabend auswirken, d. h. erst ab dem 14. März. Zwischen dem 11. März . und dem 14. März. war die Indexzahl von R  aber bereits regelrecht von 3 auf  2  abgestürzt ( vgl. die Graphik ). Und am 19. März schon lag R  nahe 1, wie das RKI selbst unterstreicht. Warum soll das nicht nur die Fortsetzung der begonnenen Abwärtsbewegung  gewesen sein ? Außerdem finden sportliche Großveranstaltungen in der Regel im Freien statt, bei denen die Ansteckungswirkung stark reduziert ist. Zutreffend dürfte es sein, den ab dem 12. / 13. März in Deutschland einsetzenden spektakulären Rückgang von R und den täglichen Neuinfektionen auf die inhärente Dynamik der auch bei SARS-COV-2 auftretenden „epidemiologischen Welle“ zurückzuführen, welche zunächst stark ansteigt und dann wieder stark zurückgeht – ein Phänomen, welches übrigens auch in Südkorea und ebenfalls  ( von den Medien nicht beachtet ) in New York zu beobachten war. Was nicht ausschließt, dass das Verbot der Großveranstaltungen eine gewisse Zusatzwirkung hatte.
Aber auch wenn die Ursächlichkeit des Verbots von Großveranstaltungen und der Schulschließungen für die starke Reduktion der R-Zahl bejaht würde, stellt sich die Frage, warum die große Beschlusskoalition aus Bundesregierung und MP der Länder es am 23. März nicht dabei hat bewenden lassen und in Ruhe zwei oder drei  Wochen die weitere Entwicklung abgewartet hat. Das RKI gibt zur Antwort: „ Die Einführung des bundesweit umfangreichen Kontaktverbots ( zu ergänzen: vom 23. März ) führte dazu, dass die Reproduktionszahl auf einem Niveau unter 1 / nahe 1 gehalten werden konnte.“ Sowie: „Es ist davon auszugehen, dass die Reproduktionszahl ohne das Kontaktverbot wieder angestiegen und sich der Basisreproduktionszahl angenähert hätte. Genau hier setzt das bundesweite Kontaktverbot an“.
Dies sind rein spekulative  Unterstellungen, deren Begründung nicht einmal versucht wird. Die im Vorfeld des Beschlusses dramatisch zurückgehenden Infektionszahlen ließen in keiner Weise erkennen, dass sie wieder ansteigen werden. Auch die historischen Erfahrungen mit Epidemien als zeitlich begrenzte Phänomene sprechen gegen die Argumentation des RKI. Oder hatte das RKI unausgesprochen das Modell einer Coronaepidemie  mit eingebauter „ zweiter Welle“ im Sinn? Dies würde allerdings klar den auch in Südkorea und sogar New York gemachten Erfahrungen widersprechen.
Rational kann die Argumentation  des RKI nicht überzeugen. Ich bin aber sicher, dass sie die argumentative Verteidigungslinie skizziert, zu welcher die  exekutiven Staatsorgane greifen werden, falls es zu der wünschenswerten  gerichtlichen und / oder politischen Überprüfung der Verfassungsmäßigkeit  der beiden Shutdownbeschlüsse  kommen sollte, Als gerichtliches Überprüfungsverfahren kommt neben der Verfassungsbeschwerde gemäß Art 93 Abs. 1 Nr. 4 GG und der abstrakten Normenkontrolle nach § 47 VwGO eventuell auch die konkrete Normenkontrolle nach Art. 100 GG  in Betracht. Da letztere nur gegen förmliche Gesetze gerichtet werden kann, können auf diesem Weg nicht die Coronaverordnungen  der Länder, sondern nur das Infektionsschutzgesetz überprüft werden. Die abstrakte  Normenkontrolle gem. Art 93 Abs. 1 Nr. 2 GG wiederum hat einen stark politischen Einschlag und kann nur von mindestens einem Viertel der Bundestagsabgeordneten angestrengt werden; mit ihr können auch Verordnungen angegriffen werden.  Als rein politisches Überprüfungsverfahren kommt schließlich die Einsetzung  eines Untersuchungsausschusses nach Art. 44 GG in Frage. Dieser kann durch Mehrheitsbeschluss des Bundestags eingesetzt werden ( Mehrheitsenquete ), auf Antrag eines Viertels der Abgeordneten muss er eingesetzt werden ( Minderheitsenquete ).
Es ist zu wünschen, dass von den doch recht vielfältigen Möglichkeiten, den unglaublichen Corona – Machtmissbrauch höchster Stellen der Staatsexekutive unvoreingenommen  und sachkundig untersuchen und beurteilen zu lassen, auch Gebrauch gemacht wird.
Quellenverzeichnis
Bhakdi, Sucharit ( 2020 ): Offener Brief an die Bundeskanzlerin, Video vom 29.3.
Maxeiner, Dirk ( 2020 ): Corona-Aufarbeitung: RKI – Ruhe in Frieden, EIKE-Beitrag vom 26. Juni.
Nahamowitz, Peter ( 2020 ): Sechs kurze Begründungen für die Verfassungswidrigkeit des Shutdown in Deutschland, Eike- Beitrag vom 17. Mai..
 RKI ( 2020 ) : RKI – Navigation – Infektionsschutzmaßnahmen ( Stand: 12.6.2020 ).
Der Autor ist Prof. für öffentliches Wirtschafts- und Finanzrecht sowie Politikwissenschaft am Fachbereich Rechtswissenschaften der Universität Hannover im  Ruhestand.




Woher kommt der Strom? – aus dem Ausland, massenhafter Import!

Diese Woche keine negativen Strompreise.
Mittels Wind- und Sonnenkraft wird nur wenig Strom (28,6 Prozent, Erneuerbare gesamt 42,8 Prozent) erzeugt.
Der aus der Tabelle generierte Chart macht es grafisch anschaulich. Die Import-/Exportzahlen der einzelnen Länder für diese Woche wurden hier, die für das bisherige Jahre 2020 hier veranschaulicht.

„Stromlieferant der Woche“ ist die kleine Schweiz. Die sorgt dafür, dass das große Industrieland den Strom bekommt, den es selbst nicht produzieren möchte. Weil Deutschland COeinsparen möchte, weil es keinen Atomstrom produzieren möchte, weil Deutschland nach außen, beim Bürger, als Energiewendeweltmeister dastehen möchte. Sonst könnte der womöglich auf die Idee kommen, der ganze Aufwand, die Milliarden, die ausgegeben werden, all das lohne nicht. Denn bezahlen muss er, der Bürger. Egal ob über die EEG-Umlage, die Steuer oder kombiniert.
Da wird es Zeit, noch mal über die geplante Umstellung auf E-Mobilität nachzudenken. Glaubhafte Quellen meinen, dass ein E-Auto erst ab 200.000 km in den grünen CO2-Sparbereich hineinfährt. Das gilt aber nur, wenn die 200.000 km mit der Batterie ab Werk gefahren wurden. Wird diese – aus welchen Gründen auch immer – vorher ausgetauscht, war der Umstieg auf dieses E-Auto nicht nur teuer, sondern auch klimatechnisch vollkommen sinnlos (Abbildung). Da kommt dieser aktuelle Bericht gerade richtig:

Die euphorisch ungetrübte Welt des Elektroautos, wie man sie in den Studien von Agora-Verkehrswende (2019) oder Fraunhofer Institut ISI (Wietschel, Kühnbach & Rüdiger 2019) finden kann, ist eindeutig: Mit Elektroautos lassen sich 15 bis 30 Prozent der CO2-Emissionen, die im Verkehr entstehen, einsparen. Ulrich Schmidt vom Institut für Weltwirtschaft in Kiel kommt zu einem ganz anderen Ergebnis: Ein Umstieg auf Elektroautos führt nicht zu weniger, er führt zu mehr, zu 73% mehr CO2-Emissionen (Quelle & Weiter lesen: Abbildung 1).

Seit Jahr und Tag berechne ich die theoretischen Werte, welche die erneuerbaren Energieträger Wind- und Sonnenkraft bringen würde, wenn man die installierte Leistung verdoppeln würde. Das Ergebnis ist wenig beruhigend für unsere Freunde der Energiewende (Abbildung 2). Benötigter und überschüssiger Strom halten sich in etwa die Waage. Aber: Nicht mal zur Hälfte (82) der analysierten Tage (172) reicht der Strom, der durch erneuerbare Energieträger erzeugt wurde, aus, um zumindest rechnerisch den Tagesbedarf zu decken. An diesen 82 Tagen werden dann zwar auch Überschüsse erzeugt, die aber bei weitem nicht ausreichen, um den an den übrigen Tagen fehlenden Strom auszugleichen. Auch wenn man sie in Wasserstoff als Speichermedium verfügbar machen würde. Da reduziert sich die später verfügbare Energie rasch um zwei Drittel bis drei Viertel. Je nachdem, wie optimistisch man den Energieverlust bei den Umwandelprozessen ansetzt (Abbildung 3).

Tagesanalysen

Sonntag, 14.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,95 Prozent, davon Windstrom 29,47 Prozent, Sonnenstrom 10,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 18,95 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wind recht ordentlich, Sonne schwach: Keine Überproduktion trotz des bedarfsarmen Sonntags. Im Gegenteil: Strom muß importiert werden. Zu insgesamt moderaten Preisen.
Montag, 1.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,17 Prozent, davon Windstrom 12,5 Prozent, Sonnenstrom 12,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,17 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Über Tag sinkt die Windstromerzeugung immer weiter ab. Die Sonnenstromerzeugung ist wieder schwach. Wieder muß Strom importiert werden. Die Preise ziehen an.
Dienstag, 16.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 31,93 Prozentdavon Windstrom 2,52 Prozent, Sonnenstrom 15,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,29 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Die Windstromerzeugung geht gegen Null. Sonnenstrom schafft es nicht, die Mittagsbedarfsspitze abzudecken. Deutschland importiert den ganzen Tag Strom. Dementsprechend sind die Preise, die aufgerufen werden.
Mittwoch, 17.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,66 Prozent, davon Windstrom 6,2 Prozent, Sonnenstrom 16,28 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,18 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Bis Mittag liegt die Windstromerzeugung praktisch bei Null. Die Sonnenstromerzeugung ist befriedigend. Trotz ansteigender Sonnenstromerzeugung muss Deutschland nach Wegfall der Sonnenstromerzeugung gegen Abend Strom importieren und zahlt saftig. Allerdings nicht so viel wie am Morgen um 8:00 Uhr. Da wurden 56,52 €/MWh aufgerufen.
Donnerstag, 18.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,15 Prozent, davon Windstrom 11,36 Prozent, Sonnenstrom 14,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,39 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Wind- und Sonnenstromerzeugung pendeln sich auf niedrigem Niveau ein. Nur über Mittag und am ganz frühen Morgen reicht die eigene Stromerzeugung aus. Vor allem Österreich, die Schweiz und Frankreich versorgen Deutschland mit dem gewollt fehlenden Strom.
Freitag, den 19.6.2020: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,65 Prozent, davon Windstrom 11,38 Prozent, Sonnenstrom 13,82 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,45 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Auch heute benötigt Deutschland die meiste Zeit des Tages ergänzenden Strom aus dem benachbarten Ausland. Der zu zahlende Preis liegt bei etwa 22 bis 38 €/MWh. Abgegeben wird überschüssiger Strom über Mittag zwischen 24 und 32 €/MWh.
Samstag, 20.6.2020: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 59,26 Prozent, davon Windstrom 24,07, Prozent, Sonnenstrom 17,59 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,59 Prozent. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.
Einstieg ins Wochenende. Wind- und Sonnenstromerzeugung steigen an. Über Mittag wird der Strom günstig abgegeben. Zum Abend wird er verhältnismäßig teuer eingekauft. Die üblichen Verdächtigen profitieren. Der deutsche Stromkunde zählt nicht dazu.
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Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.
Rüdiger Stobbe betreibt seit über drei Jahren den Politikblog  www.mediagnose.de.
Zuerst erschienen bei der Achse des Guten; mit freundlicher Genehmigung.