Woher kommt der Strom? Strompreis jeden Tag zwischen 18:00 und 19:00 Uhr Spitze

13. Analysewoche 2024 von Rüdi Stobbe

Es fällt in dieser Woche auf, dass der Strompreis jeden Tag in der Zeit 18:00/ 19:00 Uhr einen Peak erreicht. Dass auch genau in diesen Zeiträumen Strom importiert werden muss, liegt an der Tatsache, dass der immer weniger werdende PV-Strom weder durch zusätzliche konventionelle Erzeugung noch durch ausreichende zusätzliche Windstromerzeugung ersetzt wird. An fünf Tagen fällt bewegt sich der Strompreis um die Mittagszeit Richtung Null-€-Linie. Das ist dem Sachverhalt geschuldet, dass die PV-Stromerzeugung plus Windstrom plus notwendiger konventioneller Netzstabilisierungserzeugung den Bedarf zeitweise überschreiten. Immer dann, wenn die bundesdeutsche Strom-Eigenerzeugung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken und auch über die Mittagsspitze Stromimporte notwendig werden, verharrt der Preis im mittleren Segment um die 60€/MWh. So wie am Montag und Mittwoch. Am Donnerstag von 21:00 Uhr bis Freitag 16:00 Uhr liegt die eigene Stromerzeugung über Bedarf. Der Preis bewegt sich in dieser Zeit im niedrigen Segment, erreicht die Null-€- Linie aber nicht. Dass die 100 Prozent Bedarfslinie nicht regelmäßig genau von der dargestellten Stromerzeugung plus Importstrom exakt abgedeckt, sondern oft unter- manchmal sogar inkl. Stromimport überschritten  wird, ist sehr bedauerlich, aber gemäß Antwort der Bundesnetzagentur auf meine Nachfrage unvermeidlich. 

Beeinflusst eine mehr oder weniger starke Bewölkung die Erzeugung von PV-Strom, so kam es in dieser Woche zu einem Phänomen, das zwar allgemein bekannt ist, aber für die Wetterbeobachter der PV-Strom-Dispatcher der Netzbetreiber überraschend kam:

Sand und Staub aus der Sahara haben die deutschen Netzbetreiber an Ostern kalt erwischt. In Baden-Württemberg fehlte teilweise mehr als die Hälfte des erwarteten Solarstroms. Um die überraschende Lücke zu füllen, mussten Reservekraftwerke aktiviert werden – zu hohen Kosten. Quelle

Am Samstag fehlte im ´Ländle` etwa die Hälfte des kalkulierten PV-Stroms:

So hatte Baden-Württembergs Netzbetreiber TransnetBW für Karsamstag damit gerechnet, dass in der Spitze knapp 3500 Megawatt Sonnenenergie ins Stromnetz drängen würden. Doch die überraschend große Staubwolke aus Afrika dimmte den Solarstrom-Beitrag auf knapp 1600 Megawatt herunter. Plötzlich fehlten dem Netzbetreiber im Südwesten 1850 Megawatt Leistung – eine Größenordnung, die der von drei konventionellen Großkraftwerken entspricht. Quelle

Der „Saharasand-Zwischenfall“ vom Ostersamstag 2024 belegt, wie wichtig schnell verfügbare Backup-Kraftwerke für die Versorgungssicherheit sind.

Wochenüberblick

Montag, 25.3.2024 bis Sonntag, 31.3.2024Anteil Wind- und PV-Strom 52,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,0 Prozent, davon Windstrom 35,0 Prozent, PV-Strom 17,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,9 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 13. Analysewoche ab 2016.

Factsheet KW 13/2024 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Jahresüberblick 2024 bis zum 31. März 2024

bisherigen Jahr 2024Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Montag, 25. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 43,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,5 Prozent, davon Windstrom 24,3 Prozent, PV-Strom 18,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,6 Prozent.

Über Tag recht viel PV- und wenig Windstrom. Fast den ganzen Tag wird Strom importiert. Die Strompreisbildung. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Dienstag, 26.3 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 52,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,2 Prozent, davon Windstrom 35,1 Prozent, PV-Strom 17,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent.

Heute mehr und gleichmäßige Windstromerzeugung bei ordentlicher PV-Stromerzeugung. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Mittwoch, 27. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 44,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,4 Prozent, davon Windstrom 26,7 Prozent, PV-Strom 17,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,4 Prozent.

Ab 6:00 Uhr sinkt die Windstromerzeugung. Ganztägiger Stromimport wird notwendig. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. März 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Donnerstag, 28. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 62,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 75,6 Prozent, davon Windstrom 50,3 Prozent, PV-Strom 12,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,2 Prozent.

Ab 8:00 Uhr zieht die Windstromerzeugung stark an. Um 15:00 Uhr erreicht die deutsche Strom-Eigenerzeugung kurzfristig den Bedarf. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. März ab 2016.

ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Freitag, 29. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 63,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 77,1 Prozent, davon Windstrom 51,2 Prozent, PV-Strom 11,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,0 Prozent.

Die Windstromerzeugung lässt stark nach. Ab 16:00 Uhr sind Stromimporte notwendig. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag, 30. März 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 47,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,5 Prozent, davon Windstrom 29,4 Prozent, PV-Strom 18,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 17,7 Prozent.

Gute PV-Stromerzeugung gepaart mit ordentlicher Windstromerzeugung bei wenig Bedarf. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

: Anteil Wind- und PV-Strom 48,0 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,3 Prozent, davon Windstrom 19,7 Prozent, PV-Strom 28,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 21,3 Prozent.

Über Tag kaum Windstrom. Ordentliche PV-Stromerzeugung. Und hohe Stromimporte. Innerhalb von vier Stunden steigt der Strompreis von Null auf 117,30€/MWh. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. März ab 2016.

ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE




Höllenfrühling jetzt schon bei 26°C – Minister Lauterbach und Medien warnen vor apokalyptischen Hitzewellen

von Hitzewarner AR Göhring, Dr. rer. apokal.

Das Ende naht!

Prof. Dr.Dr.med. Karl Lauterbach, DER Mann für Wissenschaft aller Art in der Bundesregierung, warnt in einer aktuellen Verlautbarung seines Kontos auf TwitterX vor bevorstehenden Hitzewellen, die die Erde unbewohnbar machen werden.

https://twitter.com/Karl_Lauterbach

Die Quantitätsmedien erklärten den Februar 2024 bereits zum heißesten seit 125.000 Jahren, mindestens aber seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen 1881!

Es kann keinen Zweifel mehr geben!

Es gibt keinen Zweifel mehr: Das Ende ist nah, und wir werden alle sterben! Entweder an Hitze & Dürre, wie von Prof. Lauterbach gerade angekündigt, oder an Tsunamis & Kälte, wie von Golfstrom-Experte Prof. Stefan Rahmstorf und Kollege Roland Emmerich aus Hollywood/USA 2004 (The day after tomorrow) seit Jahren gepredigt!

„Beruhigende“ Aussagen wie von Physiker Nicola Scafetta aus der Mafiastadt Neapel, die den Anstieg der Temperaturen seit 1881 sogenannten „urbanen Wärmeinseleffekten“ zuschreiben, sind rechte Schwurbelei und werden nur von @AfD-Ignoranten geglaubt, vor denen Herr Lauterbach ja eigens warnt.

Klima weltweit kippt!

Die Quantitätsmedien zeigen in ihren Nachrichten, daß das vom Industrie-CO2 aufgeheizte Klima des gesamten Planeten kippt! Beweis: Die Flußpegel am Amazonas fielen 2023 auf historisch niedrige Stände! Und die Korallenriffe sterben auch wegen der Hitze!

Die Normieschau, ein KI-Ableger der Tagesschau, sagt daher einen Höllensommer vorher!

EIKE empfiehlt: Stürmen Sie die Rathäuser Ihrer Stadt und verlangen Sie vom Bürgermeister die SOFORTIGE Einrichtung von Hitzeschutzräumen für vulnerable Gruppen wie Senioren und Kinder!




Was man bei Waldbränden alles falsch machen kann – Klimaschau 179

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Thema der 179. Ausgabe: Waldbrände: Lieber viele kontrollierte kleine als wenige unkontrollierte große.

Hinweis: Die Folge 179 erscheint aus technischen Gründen ausnahmsweise außer der Reihe.




Ist Klimawandel ein Aprilscherz?

von Hans Hofmann-Reinecke

Macht durch Wissensvorsprung

Am ersten April ist es weltweit erlaubt, jemanden zu täuschen. Der Spaß hört auf, wenn man den Getäuschten „dumm sterben lässt“. Dann entsteht eine Welt, in der die Schwindler durch Wissensvorsprung Macht über ihre Opfer haben. Diese Macht werden sie dann nutzen, um Scheinwelten aufzubauen, welche Maßnahmen rechtfertigen, die in der Realität niemals akzeptiert würden.

Die Opfer spalten sich in zwei Gruppen: die einen „haben den Mut, sich ihres eigenen Verstandes zu bedienen“ und kritisieren besagte Maßnahmen. Das sind die „Querdenker“. Die anderen unterwerfen sich widerstandslos, sei es aus Faulheit oder Unvermögen. Das sind die die nützlichen Idioten.

Dieses Spiel wurde anlässlich Corona bis zum Exzess praktiziert. Kürzlich haben nun Querdenker in der Sache ein paar massive Betrügereien aufgedeckt, und es könnte sein, dass diese Querdenker demnächst als Vordenker dastehen, und die nützlichen Idioten nur noch als Idioten.

Kalt und Warm

Corona ist erst mal vorbei, und der Klimawandel steht wieder im Vordergrund. Ich möchte Sie nun motivieren, durch Einsatz des eigenen Verstandes zu erkennen, was für ein Schwindel das ist. Dazu braucht es kein Studium in Klimawissenschaft. Das, was Sie ohnehin längst wissen, ist vollkommen ausreichend.

Es ist Ihnen ja nicht verborgen geblieben, dass es Tag und Nacht gibt. Das liegt daran, dass unsere Erdkugel sich wie ein Kreisel dreht, und dass der Punkt, auf dem wir uns zufällig befinden, mal der Sonne zugewandt ist, und mal nicht. Dann gibt noch es Sommer und Winter. Das liegt daran, dass dieser Kreisel sich nicht nur um die eigene Achse dreht, sondern dass er selbst um die Sonne kreist. Warum wird es deswegen mal wärmer und mal kälter? Sind wir auf dieser Reise mal näher an der Sonne, so wie der arme Ikarus, und mal weiter weg? Das ist tatsächlich der Fall, aber nur ganz wenig. Die Jahreszeiten haben einen anderen Ursprung.

Die Achse unseres Kreisels zeigt während der Reise um die Sonne nicht nach oben oder unten, sondern sie steht unbeirrbar schief im Weltraum. So neigt sich ihr oberes Ende, der Nordpol, manchmal zur Sonne hin, dann haben Sie Sommer. Wenn die Reise dann weiter geht, dann zeigt die Nordhalbkugel von der Sonne weg, und Sie haben dann Winter. Bei mir zu Hause ist das übrigens umgekehrt – ich lebe auf der Südhalbkugel.

Die Drehung der Erde und ihre Reise um die Sonne bestimmen also, wieviel Sonnenschein wir in jedem Moment abbekommen. Warum scheint dann im Sommer nicht ständig die Sonne? Unsere liebe Erde ist ja in eine Hülle aus Luft eingepackt, und die ist recht eigenwillig. Ihr Druck, ihre Strömung und ihr Wassergehalt ändern sich mehr oder weniger chaotisch von Ort zu Ort, von Stunde zu Stunde. Es ist ein Phänomen, welches wir auch als Wetter bezeichnen. Und ein Parameter, der uns hier besonders interessiert, ist die Temperatur.

Wo steht das Thermometer?

Die Temperatur kann beträchtlich schwanken; in einer kalten Winternacht messen wir vielleicht minus 10°C, im Sommer dann aber +30°C. Das sind 40° Unterschied – am gleichen Ort, im gleichen Jahr! Neben den kurzzeitigen Schwankungen gibt es aber auch langfristige Trends – so wie bei Aktien. Um die zu beobachten nehmen die Wetterfrösche dann Mittelwerte über 30 Jahre oder mehr, und sie nennen das Ganze Klima. Seit einigen Jahrzehnten beobachtet man nun mit Aufmerksamkeit, vielleicht auch mit Besessenheit, die mittlere Erdtemperatur; und es besteht der Verdacht, dass diese ansteigt.

Wo steht nun dieses Thermometer für die mittlere Erdtemperatur? Gegenfrage: was ist die mittlere Temperatur in Ihrem Haus? Sie könnten im Wohnzimmer, in der Küche und im Bad Thermometer aufhängen und den Mittelwert bilden. Aber warum nicht auch in Büro und Treppenhaus? Die mittlere Temperatur ist offensichtlich eine willkürliche Angelegenheit. Bei unserem Planeten, mit zwei Drittel Meer und vielen Gebirgen, mit Arktis und Antarktis, ist die Sache noch willkürlicher. Aber das macht nichts, es geht ja nur um die langfristige Veränderung dieser Temperatur, nicht um ihren absoluten Wert.

Nehmen wir einmal die Jahresmittelwerte, die seit langem von einer diszipliniert betriebenen Wetterstation aufgezeichnet wurden. Da bekommen wir eine wilde Zickzacklinie. Wir nehmen jetzt ein Lineal und ziehen eine Linie, die möglichst wenig von den einzelnen Werten abweicht. Und siehe da: diese Linie hat eine Steigung!

Halb so schlimm

Vielleicht gibt es in der gleichen Gegend noch eine andere Wetterstation, mit deren Daten wir dieselbe Prozedur machen können. Und siehe da: jetzt hat diese Linie fast keine Steigung! Wie kann das sein? Nun, die erste Station stand 1950 noch mutterseelenallein auf einer grünen Wiese. Seither aber wurde die Gegend bebaut. Es wurden Straßen gelegt, deren schwarzer Asphalt in der Sonne heiß wird, und Häuser, die im Winter geheizt werden. Davon hat die erste Wetterstation etwas abbekommen, die zweite aber nicht – und bedenken Sie, wir messen hier hundertstel Grade! Im Zentrum einer Großstadt aber kann es bis zu 5°C wärmen sein, als in ihrer Umgebung! Und wieder anders ist es, wenn Wetterbojen oder freundliche Handelsschiffe die Temperatur der Luft über dem Meer messen, das ergibt etwas ganz anderes.

Wir brauchen keine Supercomputer um uns daraus einen Reim zu machen: Während der letzten Zeit ist die durchschnittliche Lufttemperatur pro Jahr um ein bis zwei Hundertstel Grad Celsius angestiegen, je nachdem wo man misst. Ist das tragisch? Auf garkeinen Fall. Anders ausgedrückt, in fünfzig Jahren ist es nicht mehr als 1°C wärmer geworden; das ist weniger als an einem ganz normalen Tag vom Aufstehen bis zum Frühstück.

So wenig – aber dennoch ist darauf eine globale politisch – religiöse – finanzielle Bewegung entstanden, die nichts im menschlichen Dasein unberührt lässt.

Eine kleine Eiszeit

Das Universum wurde nicht geschaffen, um den Erdbewohnern über Jahrmillionen hinweg die von den Klimapäpsten und -Priestern geforderte ideale konstante Temperatur zu garantieren. Zur Zeit der Dinosaurier war es rund 15°C wärmer als heute, und seither ging es gewaltig auf und ab. In Wintern des 17. Jh. war die Themse in London oft zugefroren, und nicht nur dort herrschte die „kleine Eiszeit“.

Es sind unterschiedlichste Prozesse welche die Erdtemperatur bestimmen, manche davon laufen auf der Erde selbst ab, manche in der Sonne, und wieder andere im übrigen Weltall. So hat die Sonne ihre Launen und strahlt manchmal mehr und manchmal weniger. Insbesondere schwankt ihre Leistung in Zyklen von 11 Jahren, die sich dann in der Erdtemperatur wiederspiegeln (siehe Graphik unten). Aber auch von weiter weg wird eingegriffen: Aus Entfernungen von Tausenden von Lichtjahren kommt kosmische Strahlung, die letztlich die Bildung von Wolken beeinflusst, und damit den Anteil des Sonnenscheins, der an deren Oberseite zurück ins All reflektiert wird.

Das böse CO2

Dann gibt es in der Atmosphäre die so genannten „Treibhausgase“, welche die Abstrahlung von Wärme durch die Erdoberfläche in den Kosmos behindern. Das in der Luft enthaltene Wasser ist das stärkste unter ihnen, und dann gibt es da noch das Kohlendioxid (CO2), wie es etwa bei der Gewinnung von Energie aus fossilen Brennstoffen entsteht.

Seit 1955 hat die CO2-Konzentration in der Luft von 315 auf 420 ppm zugenommen, d.h. heute finden sich 420 Moleküle CO2 unter einer Million Moleküle Stickstoff und Sauerstoff. Vor 220 Millionen Jahren waren es 4.000 ppm, also zehnmal so viel, und damals fühlten sich die Dinosaurier durchaus wohl.

Ende des vergangenen Jahrtausends entstand nun eine Bewegung, deren Aussagen weltweit starken Einfluß auf die Politik gewannen. Deren Behauptungen sind:

  • Die gegenwärtige Temperaturzunahme stellt für alle Lebensformen auf der Erde eine existenzielle Bedrohung dar.

  • Einzige Ursache für die Erwärmung ist die von Menschen verursachte Emission von CO2, und die hat durch die Industrialisierung und Motorisierung stark zugenommen.

  • Nach Erreichen einer bestimmten kritischen Konzentration von CO2 („Tipping Point“) wird die Erwärmung nicht mehr zu stoppen sein und die Erde wird unbewohnbar.

  • Die Politik muss alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um dem vorzubeugen.

Politik und CO2

Sind diese Behauptungen und Forderungen richtig, bzw. berechtigt? Entscheiden Sie das jetzt bitte selbst. Tatsache ist jedenfalls, dass diese Thesen mit gnadenloser Propaganda verbreitet und verteidigt werden, die nicht zu einer Demokratie passt. Das geht einher mit einer Dekadenz der logischen Denkfähigkeit und der sachlichen Kritik. Da wird dann psychologisch auffälligen Teenagern, die sich auf Straßen und an Bildern festkleben, mehr Raum in den Medien gegeben als einem kritischen Nobelpreisträger.

Und der gehorsame Bürger verteidigt brav das politische „Narrativ“ und behauptet tatsächlich, er könne diese Erwärmung um 0,015° pro Jahr ganz deutlich spüren: „Die Hitze gestern – so etwas hat es früher nie gegeben“. Aber das ist Psychologie, nicht Meteorologie. Hier ein anderes Beispiel:

Da sagt Bärbel zu ihrer besten Freundin: „Du, Anita, ich möchte mich auf keinen Fall in deine Privatangelegenheiten mischen, aber es wird gemunkelt, dass dein Mann eine Freundin hat.“ Anita protestiert, aber Bärbel bleibt am Ball: „Es soll die Sekretärin seines Chefs sein, diese Blonde.“ Anita versucht ihre Emotionen zu verbergen, aber von diesem Moment an sucht sie in jeder kleinsten Aktion ihres Mannes nach Indizien. „Diese Hose hat er doch noch nie ins Büro angezogen. Glaubt wohl, dass man dann seinen Bauch nicht sieht.“, „Schon wieder länger im Büro heute Abend, angeblich wegen Projekt Kondor. Den Vogel möchte ich sehen.“ Etc.

Und so geht es nicht wenigen, die sich vom Klima betrogen fühlen. Eifersüchtig suchen sie nach Indizien, die ihren schlimmsten Verdacht erhärten. Eine Regenschauer um 11 Uhr morgens, oder kein Regen am Wochenende, wenn das keine Indizien für den Klimawandel sind.

Deutschland und das Klima

In der gesamten westlichen Welt hat das Narrativ „Klimawandel“ Einfluss auf die Politik, mit dem Ziel, die pro Kopf CO2-Emissionen zu verringern. Die deutsche Politik hat besonders drastische Maßnahmen implementiert, liegt aber dennoch mit 8,1 Tonnen (pro Person und Jahr) an Europas Spitze. In Österreich sind es nur 7,2 und in Frankreich 4,7. Wie kann das sein?

Die von der deutschen Regierung verordneten CO2-Sparmaßnahmen bringen für die Menschen dramatische Einbußen an Lebensqualität und treiben Unternehmen in den Bankrott oder ins Ausland. Aber der gewünschte Effekt wurde nicht erzielt, im Gegenteil. All diese von Wirtschaft und Bevölkerung erbrachten Opfer waren vergeblich, dank der Abschaltung und Zerstörung der deutschen Kernkraftwerke. Die hatten zuvor große Mengen an CO2-freier Energie geliefert. Wieso hat man das getan? Was ist also das wahre Ziel? Das wird uns nicht verraten.

Offensichtlich genießt hier die Regierung einen Wissensvorsprung und die daraus resultierende Macht, die sie als Täuschender über das getäuschte Volk hat. So war das ja auch während der Corona Krise. Doch haben hier furchtlose Journalisten mit der Aufklärung begonnen. Und es könnte sein, dass auch der Klima-Schwindel eines Tages entlarvt wird. Kein Aprilscherz hält ewig.

(Anregungen zu diesem Text wurden einem Beitrag von Matthias Burchardt entnommen, sowie dem Film Climate – The Movie aus dem auch die beiden Grafiken stammen.)

Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.




Was ist eigentlich CO2 – und stimmen die Informationen in den Medien? Klimawissen – kurz&bündig

No. 43 – Was ist eigentlich CO2? Wie sieht es aus? Wo kommt es her? Wer produziert es – und wie wird das festgestellt? Sind die publizierten Zahlen verläßlich? Wir klären auf!