Nicht nur die US-Wetterbehörde NOAA schummelt – natürlich auch der DWD. tkp berichtet

Vor kurzem berichteten wir über „Geister-Meßstationen“ in Großbritannien, die immerhin ein Drittel des Gesamtbestandes ausmachen. Nicht nur der Meteorologische Dienst des Vereinigten Königreiches pfuscht also recht offen herum, auch die Kollegen auf der anderen Seite des Großen Teichs von der US-Wetterbehörde NOAA sind alles andere als zuverlässig.

Da darf der Deutsche Wetterdienst nicht fehlen. Das Portal tkp schreibt:

Der Bürgerjournalist Tim Reality konnte aufdecken, wie der DWD gezielt historische Wetterdaten verschweigt, die belegen, daß es in der Vergangenheit wärmer war als angegeben.

Die „Anpassung“ ist simpel: Für Dresden gibt man die Jahresmitteltemperatur erst ab 1828 an. 2024 erklärt man dann zum „Hitze-Rekordjahr“ mit einer Mitteltemperatur von 11,7 Grad Celsius. Aber: 1817 maß man durchschnittlich 11,6 Grad Celsius. Da die Zählung aber erst ab 1828 beginnt, wird dieser Wert verschwiegen. In Dresden war es also vor mehr als 200 Jahren so warm wie heute.




Woher kommt der Strom? Immer viel PV-Strom

10. Analysewoche 2025, von Rüdi Stobbe

Mal etwas mehr, mal etwas weniger Windstrom, aber immer viel PV-Strom. So wird die aktuelle Analysewoche zu einem Paradebeispiel für das Scheitern der Energiewende. Der Frühling (Beginn am Donnerstag, 20. März 2025 um 10:01) klopft mit Macht an die Tür und gibt mit seinem schönen Wetter einen eindrucksvollen Ausblick auf die regenerative Stromerzeugung im kommenden Frühjahr und im Sommer, wenn die Sonne ihre Jahreshöchststände erreicht und am kräftigsten scheint. Schauen Sie sich den Chart an und erkennen Sie auf einen Blick das Dilemma einer Stromerzeugung, welche sich auf Wind- und Solarkraft verlässt: Über die Mittagszeit wird jeden Tag der Analysewoche mit dem IMMER zusätzlich notwendigen (Netzstabilisierung) fossil-konventionellen Strom der Bedarf übertroffen. Es ist zu viel Strom im Markt. Nach Wegfall der PV-Stromerzeugung fehlt dagegen jeden Tag Strom zur Bedarfsdeckung. Dieser Strom wird denn auch Tag für Tag importiert. Bis auf den Mittwoch werden auch vor Beginn der PV-Stromerzeugung Stromimporte notwendig, um den Bedarf zu decken. Die Strompreisbildung ist entsprechend. Zur Mittagszeit verfällt der Strompreis und geht gegen 0€/MWh. Ab und zu wird der Strompreis sogar negativ. Zusammengefasst: Der Strom wird praktisch verschenkt. Ist die PV-Stromerzeugung vorbei, bleibt der Bedarf gleichwohl hoch. Strom muss importiert werden. Die hohe Strom-Nachfrage führt jeden Tag der Woche um 18:00 Uhr zu Strompreisspitzen. Das gleiche gilt für den Strompreis vor Beginn der PV-Stromerzeugung. Am Morgen allerdings steigt der Preis nicht in gleichem Umfang wie am Vorabend. Wie reagieren Deutschlands Nachbarn en Detail auf die schwankende Stromerzeugung mit den stark schwankenden Preisen? Dieser Chart belegt, dass sie gut vorbereitet sind und den überschüssigen, praktisch geschenkten Strom über die Mittagszeit problemlos abnehmen können. Sie reduzieren zum Beispiel die Strommenge, die ihre steuerbaren Kraftwerke liefern kann oder sie speichern den geschenkten Strom in Pumpspeicherkraftwerken. Insgesamt zeigtdie aktuelle Analysewoche eindrucksvoll, dass der bestehende regenerative Kraftwerkspark „Wind und Solar“ in Deutschland nicht geeignet ist, den Strombedarf auch nur annähernd bedarfsgerecht zu decken. Mal wird viel zu viel Strom mit Preisverfall produziert, mal ist es viel zu wenig. Höchstpreise werden verlangt. Ein Ausgleich findet nicht statt, kann nicht stattfinden. Gäbe es einen solchen, muss man sich doch fragen, warum dieser Ausgleich bisher – die Energie wird bereits seit über 20 Jahren gewendet – nicht stattfindet. Und: Ein weiterer Ausbau von Windkraftanlagen und Solarkraftwerken wird den beschriebenen Sachverhalt (Mal wird viel zu viel Strom mit Preisverfall produziert, mal ist es viel zu wenig. Höchstpreise werden verlangt) nur weiter verschärfen. Auch bei noch so viel installierter Leistung Wind- und Solarkraft wird bei wenig Wind und kaum/keiner Sonne immer nur wenig Strom erzeugt werden. Weht hingegen der Wind stark und scheint die Sonne kräftig, dann explodiert die Strommenge je mehr, desto mehr installierte Leistung der Wind- und PV-Anlagen Strom produziert. Bedarfsgerecht wird die regenerative Stromerzeugung dadurch nicht. Aber immer unwirtschaftlicher. Denn der Stromkunde muss nach wie vor Stromniedrigpreise an der Börse dank EEG „aufpeppen“ oder Negativpreise=Zusatz-Bonus für Stromabnehmer bezahlen.

Noch ein Wort zu dem unsäglichen Gerede, dass Strom immer dann importiert werde, wenn er günstig sei. Strom wird importiert, wenn er benötigt wird. Ist Nachfrage vorhanden, steigt der Preis. Die aktuelle Analysewoche belegt dies eindrucksvoll. Das zur Erklärung, weshalb in Deutschland die höchsten Strompreise aller Industrieländer eingefordert werden.

Wochenüberblick

Montag 3.3.2025 bis Sonntag, 9.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 45,8 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,4 Prozent, davon Windstrom 23,8 Prozent, PV-Strom 22,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 10. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 10. KW 2025:
Factsheet KW 10/2025  – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 3.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 44,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,4 Prozent, davon Windstrom 25,1 Prozent, PV-Strom 19,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,5 Prozent.

Nach Sonnenuntergang wird verstärkt Stromimport notwendig. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. März ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.3.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 25.2.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 44,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,0 Prozent, davon Windstrom 24,5 Prozent, PV-Strom 19,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,8 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 2.  Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 25. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 25.2.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 5.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 53,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,5 Prozent, davon Windstrom 34,4 Prozent, PV-Strom 19,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,0 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 3. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. März 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.3.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 6.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 46,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 57,1 Prozent, davon Windstrom 24,9 Prozent, PV-Strom 21,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 4. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6. März ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 6.3.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 7.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 37,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 49,0 Prozent, davon Windstrom 13,9 Prozent, PV-Strom 23,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,4 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 5. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 7. März. 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 7.3.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Samstag

Samstag, 8.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 60,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,7 Prozent, davon Windstrom 42,5 Prozent, PV-Strom 17,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 6. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 8. März ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 8.3.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten

Sonntag

Sonntag, 9.3.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 65,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,7 Prozent, davon Windstrom 48,3 Prozent, PV-Strom 17,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,8 Prozent.

Starke PV-Stromerzeugung – Tag 7. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 9. März ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 9.3.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.




Kondensstreifen – Klimawirkung geringer als gedacht! Klimaschau 216

Seattle. Immer wieder streiten sich die Experten, ob Kondensstreifen von Düsenflugzeugen das Klima schädigen. In der Seattle Times berichtete Dominic Gates über neue Entwicklungen in diesem Forscherstreit. Klimaaktivisten behaupten, dass die Kondensstreifen das Klima signifikant schädigen, sogar mehr als das CO2 aus der Verbrennung des Kerosins.

Kondensstreifen (auf englisch: Contrails, nicht Chemtrails) können das Klima auf verschiedene Weise beeinflussen. Diese Streifen entstehen, wenn heiße Abgase aus den Triebwerken der Flugzeuge mit der kalten Luft in großen Höhen in Kontakt kommen, wodurch Wasserdampf kondensiert und sichtbare Eiskristalle bildet. Ein wesentlicher Effekt von Kondensstreifen auf das Klima ist ihre Fähigkeit, Wolken zu bilden, die sogenannten Schleierwolken oder Zirruswolken. Diese Wolken können das Sonnenlicht reflektieren und gleichzeitig die Wärmeabstrahlung von der Erde zurückhalten. Das kann zu einer Erwärmung der Erde führen, insbesondere nachts, wenn sie die Abstrahlung von Wärme verhindern.




Kein Politikwechsel in der Energie-und Klimapolitik

von Fritz Vahrenholt

Wie die Titel- Grafik zeigt, sind die globalen Mitteltemperaturen im Februar gegenüber dem Vormonat in etwa gleich geblieben. Die Abweichung vom langjährigen Mittel der Satellitenmessungen beträgt nur noch 0,5 Grad Celsius. Es ist zu erwarten, dass die Temperaturen im Verlaufe des Jahres weiter zurückgehen, obwohl die kalte La Niña-Phase im pazifischen Ozean vor dem Ende steht und sich dort neutrale Temperaturen einstellen.
Heute werde ich mich mit den enttäuschenden Ergebnissen der Sondierungsvereinbarung zur Energie-und Klimapolitik zwischen CDU und SPD beschäftigen.

Kein Politikwechsel der Rot-Grünen Energiepolitik
Ein entlarvender Satz von Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist die passende Zusammenfassung des folgenschweren „Weiter so“ in der Energiepolitik durch Schwarz-Rot:
Zur Erinnerung: die schweren Fehler des Kernenergieausstiegs durch die Regierungen Merkel und der Ampel, die ausufernde CO2-Bepreisung von Energie in Deutschland, die vorzeitige Stilllegung von Kohlekraftwerken, der 500 Milliarden € teure Ausbau der Erneuerbaren Energien und der ebenso großen Kosten des Netzausbaus haben zu einer dramatischen Strompreiserhöhung geführt. Deutschland hat den höchsten Strompreis aller Industrienationen und die energieintensive Industrie schrumpft demzufolge und verlässt Deutschland.
Schwarz-Rot setzt die teure Energiewende fort
Diese fatale Politik des Ersatzes von grundlastfähigem Strom aus Kern- und Kohlekraftwerken durch teurere und unzuverlässige Erneuerbare Energien soll durch Schwarz-Rot fortgeführt werden.
So fordert das Sondierungspapier „den entschlossenen und netzdienlichen Ausbau von Sonnen -und Windenergie“. Dass Solar- und Windenergie jedes Jahr 20 Milliarden an Subventionen benötigen, ist kein Thema.  Sonnenenergie -und Windenergie waren noch nie netzdienlich. An Sommertagen (Hellbrise) führt die ungebremste Einspeisung von Solarstrom zu Frequenzproblemen im Netz, so das demnächst ganze Regionen abgeschaltet werden müssen, um einen „Brownout“ zu vermeiden. Im Winter führen fehlender Solarstrom bei Windstille zu einer Dunkelflaute, die die Preise explodieren lässt und sogar unsere Nachbarn mitreißt und in Schwierigkeiten bringt. Um solche Zeiten zu überbrücken, soll eine zweites Kraftwerksinventar von 20 000 MW Gaskraftwerken gebaut werden.  Erdgasnutzung soll aber nach dem Willen der Koalitionäre 2045 beendet sein („Wir stehen zu den europäischen Klimazielen“). Langfristige Gasverträge sind für Gaskraftwerke, die vielleicht ab 2030 ans Netz gehen, gar nicht mehr möglich. Hier bahnt sich eine jährliche Milliardensubvention an, denn LNG-Gas ist zwei-dreimal so teuer wie Pipeline-Gas. Eine eigene Gasförderung – Deutschland hat für die nächsten 30 Jahre genügend eigenes Schiefergas- wird gar nicht erst erwähnt. Schiefergasförderung in Deutschland bleibt verboten.
Dass man innerhalb von 2 bis 5 Jahren sechs bis neun Kernkraftwerke zurückholen könnte, wird mit keinem Satz angesprochen. Im Wahlkampf wurde den Bürgern seitens der CDU und auch durch Friedrich Merz Sand in die Augen gestreut, dass man die Rückholung der Kernkraftwerke prüfen wolle. Selbst eine Prüfung wird nicht mehr im Sondierungspapier erwähnt. Mit der 20 Milliarden – Subvention für Wind -und Solarenergie eines einzigen Jahres könnte man die Revitalisierung von 6 zuverlässigen, preiswerten Kernkraftwerken erreichen. Wie sagte Boris Pistorius so zutreffend:
Milliardensubvention statt grundlastfähiger Stromerzeugung
Die Erosion der deutschen energieintensiven Industrie will man nicht durch Ausbau grundlastfähiger Kraftwerke erreichen, sondern indem der Strompreis heruntersubventioniert werden soll. Um 5 €ct/kWh soll der Strom aus Steuergeldern bezuschusst werden. Bei 450 Terawattstunden im Jahr sind das rund 20 Milliarden €. Sie teilen sich auf in die Senkung der Stromsteuer (etwa 7 Mrd. €) und der Halbierung der Netzentgelte (etwa 12,5 Mrd. €). Für die energieintensive Industrie hat das keine große Bedeutung, denn sie ist hinsichtlich der Stromsteuer und der Netzentgelte bislang zum erheblichen Teil befreit. Allerdings ist dies für das verarbeitende Gewerbe überlebensnotwendig, wohl wahr. Wir kennen nun das Preisschild der falschen Energiepolitik:  Die Entlastung von den energiewendebedingten Kosten wird in den nächsten vier Jahren 80 Milliarden kosten. Deswegen braucht man ja Sonderschulden, um das zu finanzieren.
Zwar haben CDU und SPD vereinbart, dass die bislang in Deutschland verbotene CO2-Abscheidung (CCS) bei bestimmten Industrien wie Zementwerken angewandt werden kann. Das hatten aber schon Rot-Grün am Schluss der Ampel auf den Weg gebracht. Die CDU feiert das als Erfolg.  Aber die entscheidende Frage, ob auch Kohle- und Gaskraftwerke (anstatt der unbezahlbaren Wasserstoffkraftwerke) mit CCS ausgestattet werden, findet sich nicht im Sondierungspapier. Da ließ die SPD die CDU nicht in ihren mit ideologischen Zäunen verbarrikadierten Vorgarten.
Auch die Vereinbarung zur Förderung der Fusionsenergie („Wir wollen die Fusionsforschung stärker fördern“) sieht die CDU auf ihrer mageren Haben-Seite. In Wirklichkeit ist es aber ein sozialdemokratisches Anliegen, die Fusionsforschung, insbesondere die Fusionsanlage Wendelstein 7-X  in Greifswald zu fördern. Seit Gerd Schröder fördert der Bund die Fusionsforschung mit 150 Millionen € pro Jahr. Nur die Grünen haben immer wieder versucht im Haushaltsauschuss die Fusionsforschung abzuschaffen. Doch in der letzten Ampelregierung wurde die Fusionsforschung auf Drängen der FDP auf 250 Mio. € aufgestockt. Die Fortschreibung der Ampelpolitik wird durch die CDU als bahnbrechender Erfolg verkauft, weil man davon ablenken will, dass die Kernenergieforschung zur Entwicklung der inhärent sicheren Kernkraftwerke der 4. Generation von Kernkraftwerken, von denen Merz im Wahlkampf so geschwärmt hat, gegen die SPD nicht durchgesetzt werden konnte. Wie armselig!
Industrie im Würgegriff der Klimapolitik
Dagegen wurden vollmundig die Schaffung von „Leitmärkten für klimaneutrale Produkte“ wie z.B. „Quoten für klimaneutralen Stahl“ vereinbart. Diese Sumpflanze aus dem Vorgarten der Grünen führt zu nichts anderem als einer deutlichen Verteuerung der auf grünem Stahl basierenden Produkte in Deutschland. Grüner Stahl ist doppelt so teuer. Das bezahlt doch die ums Überleben kämpfende Automobilindustrie oder die Bauindustrie gerne.
Wir erinnern uns, wie die CDU schon im Europawahlkampf die Aufhebung des Verbrennerverbots (2035) gefordert hat und den Bürgern auch im Bundestagswahlkampf suggerierte, dass das Verbrennerverbot aufgehoben werden soll. Nichts davon hat die SPD in ihrem Vorgarten zugelassen. Im Positionspapier heißt es wolkig und billig:
Das ist eine recht hintersinnige Formulierung.
Herzlichst
Ihr
Fritz Vahrenholt



Eine Billion? Wir schaffen das!

von Hans Hofmann-Reinecke

Sie schaffen das

Unsere politische Klasse verwöhnt und gegenwärtig mit großen Zahlen. War für lange Zeit die Million das Höchste der Gefühle, so kam – etwa zeitgleich mit Corona und UvdL – die Milliarde ins Gespräch. Das sind tausend Millionen. Wenn Sie also von Ihrer Milliarde Schulden schon mal eine Million abbezahlen, dann stehen Sie immer noch mit 999 Millionen in der Kreide.

Jetzt aber ist die Billion ins Rampenlicht gerückt, das ist eine Million mal eine Million. Solche großen Zahlen werden handlicher, wenn man sie durch die Anzahl der Nullen ausdrückt, die hinter der Eins stehen. So schreibt man dann die 100 als 10^2, weil da zwei Nullen hinter der 1 stehen. Tausend sind 10^3, eine Million ist 10^6, die Milliarde 10^9 und die Billion ist 10^12. Zweihundert würden wir als zwei mal hundert, also 2 × 10^2 schreiben, fünftausend als 5 × 10^3 und die von Herrn Merz Neuverschuldung Deutschlands wären 2,5 Billionen Euros, also 2,5 × 10^12 €. Zum Dividieren ziehen wir diese „Dachzahlen“ einfach ab. Also


tausend durch zehn = 1000 / 10 = 10^3 / 10^1 = 10^2 = 100 = hundert

Zahlen die kleiner als eins sind bekommen ein Minuszeichen nach dem Dach, also ein Zehntel = 0,1 = 10^-1 und ein Tausendstel = 10^-3. Wenn wir solche Zahlen mit einander multiplizieren wollen, dann addieren wir einfach die Ziffern hinter dem Dach, also beispielsweise 100 × 10.000 = 10^2 × 10^4 = 10^6, mit anderen Worten: hundert mal zehntausend ist eine Million – einverstanden? Ist doch nicht so schlimm!

Hochstapler

Ich schlage vor, wir machen aus den erwähnten 2,5 Billionen Euro von Herrn Merz einen Stapel, und zwar aus Hundertern, also aus 10^2 € Scheinen. Wie viele Scheine wären das?

2,5 × 10^12 € / 10^2 € = 2,5 × 10^10 Scheine

OK? Zwölf minus zwei ist zehn. Einverstanden?

Wie hoch wäre ein Stapel aus diesen Scheinen? Jeder Schein ist einen Zehntel Millimeter dick, das ist ein auch Zehntausendstel Meter = 0,0001 m = 10^-4 Meter. Dann kommen wir auf eine Stapelhöhe von

2,5 × 10^10 × 10^-4 m = 2,5 × 10^6 m = 2,5 × 10^3 km = 2500 km.

Würde man diesen Stapel senkrecht aufstellen, dann käme man in 400 km Höhe an der ISS vorbei und dann in den weiten Weltraum. Auf dem Boden ausgelegt, als Stapel – nicht neben einender – würden die Scheine von München bis Hammerfest reichen. Und wenn Sie da mit dem Auto unterwegs sind, dann fahren Sie auf jedem Meter an einer Million Euro vorbei! Bon Voyage.

(Ein freundlicher und aufmerksamer Leser hat mich zu diesem Artikel animiert.)

Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.