Schon wieder: Elektrobusse und Hybridfahrzeuge der ÜSTRA in Hannover brennen lichterloh

Wie die Faus aufs Auge: Fast am selben Tag unseres E-Brand-Artikel überschlugen sich in unserem Kommentarbereich die Nachrichten über den Großbrand in Hannover. Das Busdepot der ÜSTRA (Überlandwerke und Straßenbahnen Hannover AG), in einem Wohngebiet mit Kleingärten gelegen, stand in Flammen, weil sich vermutlich in der Ladestation befindliche nagelneue Elektrobusse entzündeten. Fünf E-Busse, zwei Hybriden und zwei Verbrenner sind zerstört; außerdem die Halle und die Ladestation. Der Schaden geht in die Millionen.

Die Verwaltung von Hannover will im Innenstadtbereich bis 2023 nur noch E-Busse fahren lassen und dafür 50 neue Fahrzeuge anschaffen. Das ist eigentlich sinnvoll, weil so die Luftverschmutzung in der engen Altstadt teilweise ausbleibt. Eigentlich, denn die ersten fünf angeschafften Exemplare sind nun verbrannt. Was mag den nächsten 45 Fahrzeugen passieren?

Wie ich schon schrieb: Niemals E-Busse eng nebeneinander parken! Aber geht das in einem Depot? Man will die Fahrzeuge ja überdachen und schnell nacheinander an die Ladestation heranfahren. Das kann man sich aus Sicherheitsgründen nun wohl abschminken; was mehr Platzbedarf und Arbeit bedeutet. Vor allem: Lädt der Bus an der Station, sollte in Zukunft immer ein Stadtwerker (in E-Isolierung) mit Kühltechnik und Wasserspritze daneben stehen. Alternativ könnte die Feuerwehr einen Löschzug dauerhaft im Depot parken……

Aktualisierung: Leser Klaus Öllerer weist auf eine Quelle hin:

Wie eine Nachfrage bei der ÜSTRA ergab bleiben derzeit alle Elektrobusse vom Linienverkehr ausgeschlossen. Da die Ursache für den Großbrand (05.06.2021) im Busdepot noch nicht ermittelt ist, müssen Akkus als mögliche Auslöser einbezogen werden.

Damit ist ein heikles Thema in den Fokus der Ermittlungen gerückt. Die Akkus von Elektrofahrzeugen gelten als mögliche, gefährliche Brandquelle. Ein Feuerausbruch ist unvorhersehbar, erscheint gar wie zufällig. Ein diesbezüglicher Fortschritt gegenüber Benzin- und Dieseltanks ist nicht erkennbar.




Die Scheintoten der zahlreichen Ökokatastrophen

Die UN-Berichte geben an:

Tschernobyl: Strahlentote:  47 Helfer, Erkrankungen von 4.000 Kindern in der Umgebung an  Schilddrüsenkrebs, davon 9 Todesfälle, zusätzlich 4.000 geschätzte Todesfälle durch zusätzliche Fälle verschiedener Arten Krebs.

Wer bei Tschernobyl heute schon von 8.047 Toten redet, hat momentan folgende Bilanz:

Bilanz: 56 Tote, 7.991 Scheintote, denn zum Glück leben noch 3991 Kinder mit einer Erkrankung der Schilddrüse, und die übrigen Bürger mit dem erhöhten Risiko leben sicher mehrheitlich auch noch.

Fukuschima:   Strahlentote: Noch keine. Etwa 550 indirekte Tote durch Evakuierung. Mögliche spätere Strahlenerkrankungen 15- 1300, mögliche zusätzliche Krebsfälle 24 – 2.500.

Bilanz: keine Strahlentoten, 550 kollaterale Tote, 39 – 3.800 Scheintote.

Hier wird begrifflich gern etwas durcheinander gebracht, um Aufmerksamkeit zu erzielen. Einmal gibt es den monokausalen Tod, mit eindeutiger Ursache, Beispiel Verkehrsunfall, Absturz etc., bei dem man sagen muss „ erlag seinen schweren Verletzungen durch …“. Das sind die kleineren Zahlen.

Die großen Zahlen, die wir etwas medienkritisch als Scheintote bezeichnen, könnte man als Risikogruppe bezeichnen, das würde jeder sofort richtig verstehen. Die Vorwegnahme des Todes in den Medien kommt sicher bei den Betroffenen auch nicht gut an.

Wenn es sich um eine große Gruppe handelt, die einer Anzahl von verschiedenen Belastungen durch Umwelteinflüsse wie Gefahrstoffe, Lärm, Luft, Wasser, Radioaktivität, Stress etc. ausgesetzt ist, so lassen sich die genauen kausalen Zusammenhänge bei jeder einzelnen Person nicht mehr finden. Die Belastung lässt sich eventuell schwer von der ohnehin vorhandenen natürlichen Belastung trennen. Was man dann noch machen kann, ist es, die Statistik zu bemühen. In den meisten Ländern der Erde werden alle Todesursachen, die als nicht natürlich eingestuft werden, in Kategorien registriert.

Anhand von Statistiken kann man versuchen, die Teilwirkung von einzelnen Belastungen dadurch zu erfassen, dass man den Faktor zahlenmäßig erfasst, und die Anzahl von vorzeitigen Erkrankungen in den einzelnen Kategorien notiert.  Das ist schwierig, weil man oft die Teilwirkung anderer Faktoren nicht konstant halten kann, und Wechselwirkungen nicht ausschließen kann.  Die Übertragbarkeit von solchen Statistiken ist oft nicht gegeben. Dennoch ist natürlich eine Statistik besser als nichts, wenn sie zumindest die Tendenz richtig zeigt. Mit einer solchen Statistik kann man dann rechnen, und Prognosen abgeben.

Wenn man so etwas verwendet, muss man aber die Öffentlichkeit ins Bild setzen und einen klaren begrifflichen Unterschied zwischen den monokausalen Todesfällen wahren.  Ansonsten muß man es sich gefallen lassen, daß man genannt wird als jemand, der Scheintote in die Medien gesetzt hat.

Mit einem Artikel der Forscher Corbett, Winebrake, Eyring und anderen, in Folgenden die Autoren genannt, wurde ich zum ersten Mal aufmerksam auf die Methodik der Scheintoten. Ziel war die Begründung für die weitere Regulierung von Brennstoff in der Schifffahrt, die bei der IMO auf der Tagesordnung stand. Dazu wurde ein unangreifbarer Artikel gebraucht.

Die Schiffahrt vollbringt eigentlich transporttechnische Wunder: mit nur 3-4 % des Brennstoffverbrauches aller Transportsysteme der Welt erbringt sie etwa 90% der weltweiten Transportleistung. Daraus muss man, sofern möglich, schlußfolgern, dass die Schifffahrt ein sehr energie- und damit Ressourcen-  schonendes Transportsystem darstellt. Man sollte versuchen, noch viel mehr Transporte auf Schiffe zu verlegen.

Daß all das regelmäßig in politischen Sonntagsreden erwähnt wird, aber selten wirklich passiert, zeigt die Verlogenheit der Verkehrspolitik, und besonders der deutschen. Sie war und ist nicht auf Energieeffizienz ausgerichtet, sondern auf Verkaufsmaximierung. Mehr Verkehr, mehr Autos, mehr Kraftstoff, mehr Mineralölsteuer, mehr Maut. Dort wird das Geld verdient.

Da man dieses Dilemma nicht öffentlich erkannt haben will, und es auch nicht auflösen möchte, muss man die Bemühungen in eine andere Richtung lenken. Beim Straßenverkehr kann man weitere Verminderungen der Abgasemissionen nicht mehr erzielen, weil man dort schon bei einem relativ hohen Aufwand angekommen ist. Die beste Entlastung der Luft wäre die absolute Verminderung der Abgasmenge, indem man mit dem Transportgut auf Bahn und Schiff umsteigt, aber das ist politisch nicht wirklich gewollt.

Was sich inzwischen ganz von selbst entwickelt hat, ist die Benutzung von Schweröl als Brennstoff für Schiffsdieselmotoren. In den Raffinerien, die Erdöl bekommen und durch Trennung die saubere Ware für die Tankstellen herstellen, bleibt die weniger saubere Fraktion des Erdöles als sogenanntes Schweröl übrig. Es ist dickflüssiger als Benzin und Tankstellendiesel, und enthält auch unerwünschte Beimengungen. Es kann bei entsprechender Erwärmung und Reinigung auch in Dieselmotoren eingesetzt werden. Im letzten Viertel des 20. Jahrhunderts werden nach intensiver und teurer Entwicklungsarbeit aller Hersteller die Schiffsmaschinen schweröltauglich. Dabei wird das Schweröl allerdings an Bord nochmals aufwendig gereinigt, ehe es dem Motor zugeführt wird. Einziger Begleitstoff, der bei dieser Reinigung nicht entfernt werden kann, ist der Schwefel.

Somit entsteht eine recht vernünftige Arbeitsteilung: Die Flotte der Landfahrzeuge bekommt den saubersten möglichen Brennstoff, damit ihre Katalysatoren und sonstigen Filter funktionieren, während das Schweröl mit dem Schwefel auf hoher See zum Einsatz kommt. Vor der Benutzung an Bord wird das Schweröl aufgeheizt und gereinigt. Die abgetrennten Stoffe werden an Bord gesammelt und als Brennstoffschlamm wieder zur Entsorgung an Land verbracht. Abgase von Schwerölmotoren enthalten deshalb mehr Schwefeldioxid als Abgase von normalen Dieselfahrzeugen, je nachdem, wie hoch der Schwefelgehalt im Brennstoff ist.  Allerdings ist Schwefeldioxid nicht sehr langlebig. Es wird in feuchter Umgebung schnell gebunden und kann sich daher über dem Wasser  kaum konzentrieren.

Der große Unterschied im Schwefelgehalt, der bewusst aufgebaut wurde, um die Risiken an Land zu senken, fällt nun plötzlich ins Auge. Daraus wird nun von neuen Mitspielern eine ganz neue  Argumentationskette aufgebaut: Die hohen Forderungen für den möglichst niedrigen Schadstoffgehalt von Abgasen, die man bei Straßen- und Schienenfahrzeugen in Europa schon erzielt hat, muss nun nach deren Meinung auch die Schifffahrt erzielen. Zu diesem Zweck wird nun von unseren Autoren eine breite Aufregung über das „schmutzige und giftige Schweröl“ in allen Medien losgetreten. Die Schifffahrt selber stellt sich kaum öffentlich dar, aber die neuen Mitspieler, die in den Medien die Erklärung der Schifffahrt übernommen haben,  müssen scheinbar noch einiges dazu  lernen. In deren öffentlichen negativen Darstellungen zum Schweröl fehlt immer ein wichtiges System im Schwerölbetrieb: die Aufbereitungsanlage für Brennstoff an Bord.

Sie reden über einen Stoff, mit dem Schiffsmechaniker und Ingenieure bereits Jahrzehnte oft in direktem Hautkontakt stehen und damit umgehen müssen, weil sie auch diese Reinigungsanlagen für Brennstoff betreiben müssen. In der Brennstoffaufbereitung werden mit Filtern und Zentrifugen alle Begleitstoffe, die größere Partikel oder größere Dichten als Brennstoff haben, abgetrennt. Ansonsten wäre das Schweröl für den Betrieb unbrauchbar, weil eben zu schmutzig.

Die Forderungen nach sauberen Abgasen von Schiffen führten bereits dazu, dass den Anhang VI der MARPOL-Konvention ausgearbeitet wird. Er reguliert zwei Zusammenhänge:

  1. Die Entstehung von Stickoxiden zu begrenzen wird durch konstruktive Gestaltung des Motors und eine zusätzliche Bauteildokumentation realisiert,
  2. und der Schwefelgehalt der Abgase wird limitiert, indem der Schwefelgehalt im Brennstoff limitiert wird.

Die Emissionen beider Stoffe sind nicht langzeitstabil, Stickoxide und Schwefeloxide werden in der Luft innerhalb weniger Tage natürlich abgebaut. Es lohnt sich also eigentlich nicht, bei Schiffen einen hohen Aufwand zu treiben, nur um der Natur zuvorzukommen.

Dieser Sachverhalt wird nun von den neuen Mitspielern, zu denen unsere Autoren gehören,  ausgeblendet. Die Grundidee ist, wenn man die immerhin 3-4% vom Weltbrennstoffverbrauch rechnet, die Schiffe benötigen, so kann man mit einer Abgasbehandlung zumindest auf dem Papier einige tausend Tonnen Schadstoffe einsparen. Politisch ist das gut durchsetzbar, denn die IMO hat spezielle Mechanismen, um die Konventionen nachträglich zu verschärfen, die von den Vertretern der Nationen schon unterzeichnet sind. Dieser Mechanismus heißt „MARPOL ANNEX“, in unserem Fall ist es Nummer VI.

Die Tonnenideologie muss noch wissenschaftlich abgesichert werden. Dabei muss die Ferne der Schiffe vom Menschen möglichst wegdiskutiert, und der natürliche Abbau der Stoffe als möglichst geringfügig dargestellt werden. Nur so ist es zu verstehen, wenn man zur Einstimmung auf die wissenschaftliche Gratwanderung der  Autoren 2008 plötzlich solchen neuen Unfug liest wie: „Die meisten Schifffahrtsrouten befinden sich in Landnähe (!) Das kann man wirklich nur behaupten, wenn 400 km Nähe bedeuten…“

Auch darf man auf keinen Fall Luftmesswerte benutzen, denn sie stützen die These von der Wirkung von Schiffsabgasen an Land nicht. Beispiel Deutschland, die Luftqualität im Zentrum Hamburgs ist im Vergleich immer schlechter, als an der Elbe oder in Brunsbüttel neben der Schleuse. Wenn man Messwerte zur Kenntnis nehmen würde, müsste man merken, dass seit der Entschwefelung von Abgasen in Kohlekraftwerken das Schwefeldioxid in der Luft nur eine Tendenz kennt: nach unten. Es ist auf einem solchen historischen Tiefstand,  es dass es die ganze Limitierung von Schwefel im Brennstoff eigentlich lächerlich macht.

Hier muss ein neues Erklärungsmodell her, das die Schwefelgesetze und vielleicht auch das geplante Geschäft mit Umwelttechnik retten soll. Das Erklärungsmodell heißt jetzt „Partikel“ oder Feinstaub.

In einer Versuchsreihe mit einem Dieselmotor in Hamburg  im Labor des Germanischen Lloyd wurde versucht, Klarheit über die Zusammensetzung Partikeln in Abgasen von Motoren zu bringen. Es wurden verschiedene Sorten Brennstoff benutzt, Dieselöl und Schweröl, der Schwefelgehalt wurde systematisch erhöht, während die anderen Bestandteile annähernd gleich gehalten wurden. Die Partikel im Abgas wurden mit Filtern zurückgehalten und gewogen.  Wesentliche Partikel fallen in folgenden Gruppen an:  1. Ruß, 2. Schwefeldioxid oder Sulfat, 3. Wasser, 4. Teilverbrannter Brennstoff, 5. Asche.

Das Ergebnis war einfach: bei erhöhtem Schwefelgehalt im Brennstoff fand sich mehr Schwefeldioxid im Abgas, und mehr Wasser, Alle übrigen Anteile veränderten sich kaum. Man kann kaum etwas anderes erwarten, denn was in den Motor hineingeht, muss hinten wieder herauskommen.

Von den Partikeln, die sich im Abgas befinden, sind Ruß (Black Carbon = BC) und teilverbrannter Brennstoff (Particular Organic Matters = POM) die gefährlichen Sorten, da bekannt ist, daß sie Lungenkrebs erzeugen können. Schwefeldioxid und Sulfat gehört nicht zu den Krebserzeugern, es reizt die Luftwege bei größeren Konzentrationen. Der Rest ist eher unkritisch.

Damit kommt man zu zwei wichtigen Aussagen: bei Erhöhung des Schwefelgehaltes steigt die Gesamtmenge der Partikel im Abgas an, allerdings bleiben die Mengen der krebserzeugenden Partikel konstant. Diese, Ruß und teilverbrannter Brennstoff,  könnten durch eine optimale Verbrennung im Motor reduziert werden, aber nicht durch Begrenzung des Schwefelgehaltes. Diese nicht unwesentliche Tatsache wird konsequent verschleiert. Man geht scheinbar stillschweigend davon aus, dass eine Begrenzung des Schwefels im Brennstoff die Gesundheitslage verbessern könnte, weil insgesamt weniger Partikel entstehen.

Im Artikel unserer Autoren geht man nun großflächig und ganz gewissenhaft vor: man stellt ein Emissionsinventar auf, d. h. alle Schadstoffquellen der Welt werden modelliert, und die Schifffahrt auf ihren Routen auch. Dann wird die Ausbreitung der Partikel modelliert, indem man die Modelle der allgemeinen Zirkulation benutzt. Was ist das? Die allgemeine Zirkulation bildet die Windgürtel der Erde nach, und ist somit eine gute Annäherung für die geografische Verschiebung von Luftmassen, und damit auch der Partikel.

Zur Einschätzung der Schiffsemissionen ergeben sich mit dem Modell nun die Möglichkeiten, ihre alleinige Wirkung auf die Konzentration zu sehen, indem man die übrigen Emissionen wegläßt. Dabei stellt sich heraus, daß die höchsten erzielbaren Konzentrationen von Feinstaub mit Schiffen in der Nähe von Hauptschifffahrtslinien bei zwei Mikrogramm pro Kubikmeter Luft liegen. Die Erhöhung der an Land schon vorhandenen, meistens wesentlich höheren Konzentrationen (7-14 Mikrogramm ) kann man ebenfalls nachweisen, indem man an Land einmal ohne, und einmal mit den Schiffsemissionen rechnet. Die Ergebnisse zeigen, daß die Konzentrationen von Partikeln aus Schiffsemissionen die Konzentration an Land um 0.5 bis 1.5 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft anheben kann.

Damit ist man nun in der Lage, flächendeckend die Wirkung der Schifffahrt nachzubilden. Um die Wirkung auf die Bevölkerung zu ermitteln, ordnen die Autoren nun die Bevölkerungszahlen den Wohnorten zu, und können somit errechnen, für wieviel Menschen es welche Erhöhung der Feinstaubwerte gibt.

Anhand von statistischen  Zusammenhängen zur Konzentration von Feinstaub, und den erwähnten Fällen von Lungenkrebs fühlt man sich nun in der Lage, eine weltüberspannende Prognose zu Erkrankungen mit und noch einmal ohne die Partikelanteile der Schifffahrt zu machen.

Methodisch ist das bis dahin ganz in Ordnung, und die Zahlen mögen für interne Abschätzungen brauchbar sein. Sie wurden aber umgehend publiziert, um Beschränkungen beim Schwefelgehalt durchzusetzen. Auf dem langen Weg bis zu diesem Ergebnis mussten die Autoren aber einige Schwachstellen der Zusammenhänge in Kauf nehmen:

Nach der Emission wurde der Feinstaub nur noch als Partikel abgebildet, nicht mehr in den einzelnen Fraktionen. Damit wurde automatisch dem Schwefeloxid gleiche Lebensdauer und  Wirkung zugeschrieben wie dem Rest der Partikel, was so nicht stimmt.  Damit ging der Sachzusammenhang der Wirkungen verloren, und Wirkung wurde mit Masse gleichgesetzt.

Der Zusammenhang der Sterblichkeit der Menschen abhängig vom Feinstaubgehalt der Luft ist  aus Statistiken der USA übernommen worden, ohne die Zusammensetzung des Feinstaubes dort und des Feinstaubes von Schiffen zu vergleichen.  Aus diesen Statistiken wurden die Herzerkrankungen und Lungenkrebs gemeinsam berücksichtigt, wobei der Zusammenhang der Herzerkrankungen mit Abgasen nicht nachgewiesen ist.

Schwellenwerte wurden nicht berücksichtigt. In Deutschland gelten für PM 10 als zulässig 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, Jahresmittel 40, die werden nur in Städten mit starkem Autoverkehr besonders bei Inversionslagen erreicht. Die Hintergrundbelastung (7-14) und die Konzentrationen aus der Schiffahrt (+1.5) sind weit darunter.

Mechanismen der Ausfällung der Partikel aus der Luft wurden nicht modelliert. Der Fakt, dass Schwefeloxid schnell Wasser an sich bindet, und damit Kondensationskeime schafft, welche für schnelleres Abregnen sorgen, wurde nicht berücksichtigt.  Der Abbau des übrigen Feinstaubes erfolgt hauptsächlich durch Regen. Niederschläge haben die  Autoren nicht nachgebildet, jedenfalls wurde es nicht erwähnt.

Besonders hohe Konzentration von Feinstaub erfolgt über Land in trockenen Inversionswetterlagen. Auch zur Berücksichtigung solcher Spitzen und ihrer Wirkung finden wir keine Hinweise.

Daras folgt, dass die Bevölkerung, die mit Partikeln aus Schiffsabgasen in Berührung kommt, wahrscheinlich systematisch kleiner ist, als von den Autoren angegeben.

Die Differenz der beiden Szenarien, mit und ohne Schiffsemissionen,  sind die Zahlen, die hier als Tote in die Öffentlichkeit gelangt sind.  Das suggeriert, daß man für jeden Todesfall eine genaue Todesursache angeben kann. In Wirklichkeit ist die Sache aber komplexer, jeder Mensch stirbt an der Summe von verschiedenen Ursachen. Gerade die Ursachen von Krebs sind vielfältig und nur teilweise bekannt. Die Ergebnisse der Studie zeigen bei all ihren Schwächen mit Sicherheit richtige Tendenzen auf,  die Ergebnisse wären sogar akzeptabel,  wenn man sie nicht in der Presse als „Tote durch Schiffsabgase“ sondern als „Risikofaktor einer Prognose“ bezeichnen würde.

Wer einen Zeitungsartikel liest, und 20.000 Tote genannt bekommt, stellt sich einen Berg mit 20.000 Leichen vor, bei denen als unmittelbare Todesursache Rauchvergiftung oder Lungenkrebs, ausgelöst  durch Schiffsabgase, auf dem Totenschein steht.  Das ist Panikmache. In Wirklichkeit gibt es diese klare Zuordnung von Ursache und Wirkung so nicht. Es sterben weltweit jährlich weit mehr Menschen an Krebs, und jeder einzelne Fall davon wird ausgelöst durch eine Summe verschiedensten Ursachen. Die Berechnungen der Autoren drücken lediglich die Stärke einer Teilwirkung aus, die als Ursache in Frage kommt.  Den genauen Auslöser festzumachen, ist nur bei wenigen Krebsarten gelungen.

Aber die gravierendsten Fehler werden jetzt bei der Interpretation der Ergebnisse gemacht.

In einer zweiten Rechenschleife werden nun verschiedenen geplante Schwefelbeschränkungen berücksichtigt, und die gesamten Partikelmengen der Schiffe um die Schwefelanteile entsprechend verringert. Niemandem erinnert sich, dass nur Ruß (BC) und teilverbrannter Brennstoff (POM) die Krebsmacher sind, und daß diese durch Schwefelbeschränkungen nicht verringert werden.

Die Tonnenideologie führt zwangsweise zum gewünschten Ergebnis. Der Schwefel wird reduziert, die Feinstaub Konzentrationen sinken um minimale Beträge, die gleichen statistischen Kurven damit multipliziert ergeben geringere Wahrscheinlichkeiten von Erkrankungen, und diese geringen Unterschied, multipliziert mit einer viel zu großen Bevölkerung, ergibt schließlich beeindruckende Zahlen.

Der Beantwortung einer Grundfrage, die zur Wahrung des Überblicks dient und an den Anfang aller Betrachtungen gehört,  wird im gesamten Beitrag konsequent ausgewichen,

Die Grundfrage lautet:

Ist der Risikofaktor für die Gesundheit von Menschen durch Feinstaub aus Abgasen der Schifffahrt überproportional im Vergleich zu Ihrem Brennstoffverbrauch, oder nicht?

Ein „JA“  würde bedeuten, dass die Maßnahmen der Schifffahrt tatsächlich unzureichend wären.

Die Antwort ist gut versteckt,  aber wir haben die Puzzleteile gefunden, und zusammengesetzt.

Alle Todesfälle durch städtischen Feinstaub werden durch Corbett mit 800.000 pro Jahr, an anderer Stelle mit 737.000 pro Jahr angegeben. Die Zahl müsste  erhöht werden, um die ländlichen Fälle zu berücksichtigen, das tun wir aber nicht. Diese Daten sind älter, so dass wir einen Vergleich mit den Berechnungen der Inventare 1a und 1b von 2001 machen könnten. Dort sind nur Ruß (BC) und Organik (POM) und SO4 berücksichtigt, was unserer Auffassung von den Verursachern am nächsten kommt.  1 c ist zu hoch, da hier alle Partikel in Betracht gezogen werden. Der Mittelwert aus der Betrachtung 1a und 1b wäre in etwa realistisch, das ist (18.920 + 38.870) /2 = 57.790/2 = 28.895  Fälle.

Im Verhältnis zu den nach eigenen Angaben der Autoren  737.000 Personen starken Risikogruppe durch Feinstaub insgesamt weltweit wären das 3,92 % durch die Teilwirkung der Emissionen der Schifffahrt. Das ist fast genau der Anteil des Brennstoffes, den die Schifffahrt vom gesamten Brennstoffverbrauch des Transportes bekommt. Eine überproportionale Gefährdung durch Schweröl und Schwefel, wie gern herbeigeredet wird, ist also nicht erkennbar.

Somit muss die Einrichtung der Schwefelemissions-Kontrollgebiete als nahezu wirkungslos angesehen werden. Wirkungslos, was die Luftqualität betrifft. Eine andere Wirkung entfalten sie täglich. Durch das Umstellen von Brennstoffen kommt es gelegentlich zu Ausfällen von  Hilfs- und Hauptmaschinen, also zum Verlust des Antriebes oder zu Ausfällen der Stromversorgung an Bord. Die Betriebssicherheit von Schiffen ist zeitweise stark vermindert, das häuft sich an den Grenzen der Schwefelkontrollgebiete. Für solche Vorkommnisse gibt es noch keine Meldepflicht, denn sie war in der Vergangenheit nicht notwendig.  Reeder und Schiffsführungen werten das heute als eigenes Versagen, wenn Motoren den Temperaturschock oder unterschiedliche Brennstoffe nicht vertragen. Wenn möglich, werden solche Ereignisse noch vertuscht.

Das alles spielt den selbsternannten Schiffahrtsfachleuten noch in die Hände. Das wird sich aber ändern, denn auch Schiffspersonale und Schiffsbetreiber werden die neuen Spielregeln begreifen. Daß das Umstellen von Kraftstoff gefährlich ist, ist längst bekannt. Daß sich aus Motorausfällen gefährliche Situationen entwickeln können, ist auch nicht neu. Wenn man ab sofort eine Meldepflicht für solche Komplikationen einführen würde, würden die Neueingänge von Fällen sofort sprudeln. Daß diesen Risiken keine Vorteile beim Umweltschutz gegenüberstehen, wird man hoffentlich bald begreifen. Wenn nicht, wird die Sache durch das Produkt aus Risiko und Zeit gelöst, indem irgendwann der unvermeidliche erste Schiffsverlust eintritt, für den man als Ursache nennen muss: „Umweltschutz“.

Joachim Illge ist Schiffsingenieur und befuhr alle Weltmeere. Auf Kiribati gab er Kurse für zukünftige Kollegen.




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Wie neutral ist das Bundesverfassungsgericht? Klimaschutz-Urteil 2021




Die Matrix

Ordnung am Himmel

Vor gut hundert Jahren haben zwei Astronomen versucht Ordnung in das Chaos am nächtlichen  Firmament zu bringen. Sie nahmen die einzigen beiden Eigenschaften, die sie beobachten konnten – Helligkeit und Farbe – und ordneten jedem Stern entsprechend zwei Zahlen zu. Die Farbe wurde durch Temperatur repräsentiert: die rötlichen Kandidaten waren eher „kühl“, während bläulich für hohe Temperatur stand. Bei der Helligkeit hat man auch noch die Entfernung von der Erde herausgerechnet und bekam so die absolute Leuchtkraft.

Die beiden Werte nun trugen sie in ein Diagramm ein: Helligkeit auf der vertikalen y-Achse, Temperatur auf der horizontalen x-Achse. Das machten sie für sehr viele Sterne, aber die Arbeit hat sich gelohnt. Das Ergebnis sehen sie hier.  

Die Sterne sind offensichtlich nicht wild über die Ebene aus Helligkeit und Farbe verstreut, sondern es gibt Gruppen, wie etwa die Roten und die weißen Zwerge. Die liebe Sonne liegt voll im Mainstream, wird aber demnächst zu einen Roten Riesen degenerieren, sich ausdehnen und dabei die Erde in sich aufnehmen und verdampfen lassen. Das wird dann der finale Beitrag zu Global Warming sein. Die Grünen werden allerdings auch dann, in ein paar Milliarden Jahren, die SUV-Fahrer dafür verantwortlich machen.

Diese Darstellung der Sternenwelt wurde nach ihren beiden Schöpfern „Hertzsprung-Russell-Diagramm“ genannt. Es war ein gigantischer Sprung vorwärts für die Astronomie, die dadurch Einblick in die Spielregeln von Leben und Sterben am Himmel gewann.

Die armen Hunde

Solch eine zweidimensionale Darstellung als Matrix kann aber auch auf Erden sehr hilfreich sein, etwa in Unternehmen. Dort gibt es oft viele Ideen, was man noch alles machen könnte. Und jeder Protagonist ist sicher, dass seine Idee die beste ist, dass sie gigantische Gewinne bringen würde. Welche sollte man nun verfolgen?

Zunächst ist nur sicher, dass das Geld kostet. Man kann also nicht alles machen. Da kamen die Denker von McKinsey und General Electric mit einem guten Vorschlag: Laßt uns für jede Idee die folgenden zwei Parameter abschätzen: 1. Wie kompetent ist unsere Firma auf dem Gebiet und 2. Wie attraktiv ist dieser Markt überhaupt.

Diese Parameter drücken wir nun nicht – wie die Astronomen – durch Zahlen und Dezimalstellen aus, sondern klassifizieren einfach „niedrig“, „mittel“ „und hoch“. Und dann erstellen wir ein Diagramm, in dem diesmal die Attraktivität senkrecht und die Kompetenz waagerecht aufgemalt sind. Da jedes der beiden Kriterien drei Möglichkeiten hat, entstehen jetzt genau neun Felder, und das Diagramm sieht aus wie ein Schachbrett für Babys.

Fallbeispiel: Sollte die Firma Bosch eine neue Schreibmaschine auf den Markt bringen? Da hätte man aber „niedrige Kompetenz“ und der Markt schreit auch nicht nach solchen Geräten, also wird dem Produkt auch  „niedrige Attraktivität“ bescheinigt. Diese Kombination von „niedrig“ / „niedrig“ landet in unserer Matrix im Feld links unten, die das Etikett „Poor Dog“ trägt. Wir lassen also die Finger von diesem Hund.

Anruf von Elon Musk

Anderes Szenario: Ihr Telefon klingelt und am anderen Ende ist Elon Musk.

Er sagt: Guten Morgen aus USA. Mein Stab hat Sie als Leser von Think-Again und der Achse des Guten identifiziert, wir haben also Grund zur Annahme, dass Sie über hohe Intelligenz und reife Urteilskraft verfügen. Meine Frage: Sollen wir für den deutschen Markt ein Geschäft mit Backup-Batterien bei Stromausfall entwickeln?

Sie: Einen Moment Elon, da nehm‘ ich meine neun Felder Portfolio-Analyse zu Hilfe.  So. Wie schätzen Sie die Kompetenz Ihres Unternehmens in Sachen Batterie ein?

Elon: I beg your pardon? Ihre Frage überrascht mich. Haben Sie noch nie von TESLA gehört? In Sachen Lithiumionen sind wir Nummer eins auf der Welt.

Sie tragen also bei „Kompetenz“ die Wertung „hoch“ in Ihre Matrix ein. Jetzt müssen Sie noch bewerten, wie attraktiv der Markt für solche Produkte ist. Aber da müssen Sie nicht lange nachdenken: Kohle und Atom sind weg, Wind und Sonne flatterhaft, Tschechien und Frankreich sind überfordert. Da wird es Stromausfall geben – so sicher wie das Amen in der Kirche. Also werden alle verantwortungsvollen Familienväter vorsorgen und Batterie plus Inverter im Haus installieren. Entsprechend tragen Sie „high“ auch bei Attraktivität ein.

Der Vorschlag von Elon landet mit „high“ / „high“ in der oberen rechten Ecke der Matrix – und da leuchten die Sterne, es ist ein „Star“ Projekt, sozusagen der Antipode vom „Poor Dog“.

Sie antworten also:

Hallo Elon, sorry for the wait, full steam ahead, es ist ein Star Produkt. Du hast grünes Licht von mir!

Elon: Thank you buddy und 10% Discount für Dich beim ersten Kauf einer Batterie für Deine Villa. So Long.

(Manchmal hat diese Portfolio-Matrix übrigens nur vier Feldern und rechts und links sind vertauscht, aber das Prinzip bleibt der gleiche).

Zwei interessante Kriterien

Was sich bei Sternen und in Unternehmen bewährt hat, das könnte man doch auch zur Beurteilung von Menschen benutzen, etwa von Politikern, die sich uns zur Wahl stellen. Da müssen wir nur die zwei richtigen Parameter für unsere Matrix finden.

Ich schlage vor, wir bewerten unseren Kandidaten zunächst hinsichtlich der  Fähigkeiten, die erforderlich sind, um das angestrebte Amt zu führen. Dazu gehören Fachwissen, Intelligenz, Erfahrung im Umgang mit komplexen Situationen, Augenmaß und die Fähigkeit zu Delegieren. Fassen wir all das mal unter „Kompetenz“ zusammen.

Unser Kandidat muss aber noch mehr mitbringen, damit er für die Allgemeinheit von Nutzen ist. Zur gerade beschriebenen Kompetenz muss sich das totale Commitment für das gemeinschaftliche Ziel gesellen. Der Politiker muss willens sein, persönliche Interessen für die Gemeinschaft zu opfern. Er muss bereit sein, sich selbst eine blutige Nase zu holen. Bezeichnen wir diesen Aspekt seiner Persönlichkeit mal als „Charakter“.

Wo landen unsere Helden?

Kompetenz und Charakter sind also die Kriterien für die Auswahl unserer Kandidaten.

Wenn Sie Lust haben, dann können Sie zur Prüfung dieser Aussage einmal Politiker Ihrer Wahl nach diesem System bewerten. Ordnen Sie Charakter bzw. Kompetenz jeweils auf der Skala niedrig – mittel – hoch ein und übertragen die Werte in die Graphik ein  (dabei hilft cut and paste and print). Charakter ist vertikal, Kompetenz horizontal.

Das gibt dann ein Quadrat, in dem Nelson Mandela vielleicht oben rechts und Jimmy Carter oben links positioniert wären, und Richard Nixon eher rechts unten.

Sie können natürlich auch aktuelle Politiker und Kandidatinnen in dieser Matrix abbilden, aber wichtig: Sagen Sie nicht „Ach, die Annalena ist so sympathisch, der gebe ich ganz einfach ein „hoch“ in Kompetenz und ein „hoch“ in Charakter“.  Falsch! So würden wir das Pferd am Schwanz aufzäumen.

Die Argumentation muss umgekehrt sein. Sie könnten vielleicht sagen: Annalena hat in ihrer bisherigen politischen Tätigkeit sehr gute Übersicht bei komplexen Aufgabenstellungen bewiesen und sie verfügt über hochkarätiges Fachwissen in Völkerrecht und Energietechnik. Außerdem ist vorbildlich, wie sie politische Dinge von persönlichen Belangen trennt, insbesondere solche finanzieller Art. Da kann man ihr keine Heimlichtuerei vorwerfen, da zeigt sie Charakter. Also, die Bewertung: hoch / hoch.

Aber nehmen Sie bitte Ihre eigene Einschätzung, das hier ist nur ein konstruiertes Fallbeispiel.

Zwischen Zecke und Collie

So naheliegend die Klassifizierung nach Kompetenz und Charakter ist, so schwierig kann es sein, die beiden Kriterien objektiv zu bewerten. Genauso ging es den Topmanagern von McKinsey, Boston und GE mit ihren Ideen für neue Geschäftsfelder. Zur Erleichterung haben sie dann den Feldern ihrer Matrix Tiere zugeordnet. Da gab es dann etwa den armen Hund, den Stern und die beliebte „Cash Cow“.

Unsere Matrix für Politiker bietet auch Tiere. So gibt es da zunächst den „Border Collie“, kompetent genug, um eine ganze Schafsherde unter Kontrolle zu halten, aber 100% treu dem Schwur, seine Überlegenheit nicht zum persönlichen Nutzen zu missbrauchen; etwa indem er ein Lämmlein heimlich fürs Dinner auf die Seite schafft. Unser Urteil: hoch / hoch. Welcher unserer Politiker bzw. Kandidaten passt in dieses Feld? Sie sind am Zug!

Links oben ist das Schaf, also „treu und dumm“. Guter Charakter, stellt seinen Vorteil nicht in den Vordergrund und kommt so in einer Gemeinschaft von Hunderten ohne Konflikte klar. Aber inkompetent genug, um seine Gebeine für ein „Lamb-Shank“ zur Verfügung zu stellen. Das Urteil: hoch/ niedrig.

Das nationale Portfolio

Dem Schaf diagonal gegenüber ist die Hyäne, die schon als Jungtier ihre Geschwister killt, um das eigene Überleben zu sichern. Sie ist mit allen Wassern gewaschen und mit Kiefern ausgerüstet, die jeden Knochen zermalmen. Das ist schlechter Charakter gepaart mit hoher Kompetenz.  Urteil: niedrig / hoch. Davon sollten wir die Finger lassen.

Die Zecke, dagegen, eines der erbärmlichsten Resultate der Evolution, verbringt ihr trostloses Dasein auf einem Grashalm um sich ein paar mal im Leben an einen Warmblüter zu heften, sich vollzusaugen, und dem Wirt dafür die Frühsommermeningoenzephalitis (was für eine elegante Wortschöpfung) anzuhängen. Unser Urteil: charakterlos und inkompetent in den Dingen des Lebens: niedrig / niedrig.

Ihre Aufgabe ist es nun, Kandidaten oder Amtsinhaber zu klassifizieren und uns Ihr Urteil mitzuteilen – einfach per Leserbrief. Bei genügend Antworten werden wir das finale Portfolio der deutschen Politik im nächsten Post veröffentlichen. Schreiben Sie uns also einen Leserbrief mit Ihren Urteilen, etwa im Format:

 „Felix Mustermann, Charakter niedrig / Kompetenz mittel, liegt zwischen Zecke und Hyäne“.

So jemanden hätte ich übrigens … ich verrate aber nicht wen.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Schöne neue Akku-Welt: brennende Busse und E-Roller

Das Video ging vor zwei Wochen um die Welt: In der chinesischen Stadt Baise/ Provinz Guangxi gingen gleich vier Elektrobusse in Flammen auf. Eigentlich fing nur einer beim Laden Feuer, steckte aber drei neben ihm stehende sukzessive mit in Brand (ein vierter hatte wohl Glück gehabt). Auch ein paar Mülltonnen in der Nähe kokelten. Merke: Parke E-Fahrzeuge möglichst weit auseinander! Hier ist Mindestabstand wirklich einmal sinnvoll.

China scheint ein Hot-Spot der Lithiumbrände zu sein. In der Stadt Chengdu schob ein E-Fahrad-Fahrer seinen Flitzer in einen großen Aufzug. Kaum waren die Türen zu, brannte das Fahrzeug lichterloh. Verletzt wurden hauptsächlich eine Großmutter mit Baby auf dem Arm.

Da das Problem in China mit seinen besonders vielen E-Fahrzeugen, die in den großen smogverseuchten Städten durchaus nützlich sein können, drängt, wurden zum 1. Januar 21 härtere Sicherheitsmaßnahmen erlassen. Danach muß es mindestens fünf Minuten dauern, bis sich nach Kurzschluß o.ä. Feuer entwickelt – im Aufzug ausreichend, um zu entkommen. (Die Frage ist nur, ob der Kurzschluß auch sofort bemerkt wird….)