„Extinction Rebellion“ und die Geschäfte – Rußland und Solarzellen

von AR Göhring

Vor kurzem berichteten wir von der Münchener Runde, in der neben der Frontalopposition von der AfD auch die Chefin des deutschen Extinction-Rebellion(XR)-Ablegers, Annemarie Botzki, sprach. Ein wenig Recherche zu Botzki offenbart Interessantes.

Die Aktionen von XR werden in den deutschsprachigen Massenmedien kaum berichtet, mit wenigen Ausnahmen wie eine Straßenblockade im April in Bremen. Noch weniger bekannt sind die Verantwortlichen auf Leitungsebene wie die 34jährige Annemarie Botzki aus Duisburg, Sprecherin der deutschen Sektion. Das erste Mal wahrgenommen wurde sie Mitte Mai in der Münchener Runde des Bayerischen Rundfunks, als sie zu Klimawandel und Energiewende sprach und dabei gleich zwei mal betonte, daß der öffentliche Rundfunk solche falschen Ansichten wie die des anwesenden Münchener AfD-Chefs gar nicht zulassen solle.

Bei solcher Selbstentlarvung wundert es nicht, daß die ARD-Macher wenig geneigt sind, die Dame in gewichtigere Gesprächs-Formate einzuladen. Immerhin tat es Thilo Jung, der kritischen Geistern durch Angriffe auf seinen Kollegen Boris Reitschuster bekannt ist. In einem etwa sechs Monate alten Video erzählt die XR-Chefin, daß sie ein paar Jahre in London für die russische Nachrichtenagentur Interfax gearbeitet hat. Interfax gilt als erste nicht-staatliche Agentur-Gründung der untergehenden Sowjetunion, obwohl der Chef, Mikhail Komissar, im Verteidigungsministerium arbeitete und später für Jelzin.

Eigentlich gelten russische Kontakte in der grünen Szene wegen Putins Regime als anrüchig. Durchaus zu Recht, da der russische Präsident bekanntlich wenig dem Zufall überläßt, vor allem nicht in Energie- und Medienfragen. Und mit Energiethemen kam Botzki gerade in London in Kontakt, wie selber erzählt. Dem geneigten EIKE-Leser, der die Zusammenhänge kennt, ist klar, daß die Energiewende der Angela Merkel ohne Kern- und Kohlekraftwerke auf Gas zur Deckung der Grundlast nicht verzichten kann. Und woher kommt das meiste Gas, das Deutschland einführt? Aus Rußland – daher hat die Moskauer Regierung ein gesteigertes Interesse an der Abschaffung von deutschen Kern- und Kohlemeilern, weil unser Energiebedarf dann durch Gas und ein bißchen Wind- und PV-Strom gedeckt wird.

Wäre es daher nicht folgerichtig, wenn eine ehemals (oder immer noch?) im Dienste russischer Mediendienste stehende Aktivistin die aktuelle Klimapolitik befürwortet oder gar forcieren will? Beweisen läßt sich das ohne unterschriebene Dokumente nicht; der Verdacht steht aber im Raum.

Interessanterweise schrieb Botzki gerade im linken Internetmagazin freitag von Spiegel-Erbe Jakob Augstein gegen das Erdgas an, ohne allerdings die russische Herkunft zu thematisieren. Sie betont im Artikel, daß Methan selber ein Treibhausgas sei und seine Förderung daher ein zusätzliches Klimaproblem darstelle. Das Argument kennt man von der Viehwirtschaft, da Rinder das von ihren Symbionten erzeugte Methan in rauhen Mengen ausstoßen (wobei es einigen Quellen zufolge nach sogleich von Bodenbakterien aufgenommen werde). Da Erdgas in den Medien, und vor allem bei Klimaschutzmaßnahmen, die stets auf CO2-Reduktion abzielen, fast keine Rolle spielt, kann man Botzkis Warnung als symbolisch auffassen – vielleicht als Beweis der neugewonnenen Unabhängigkeit vom alten Arbeitgeber.

Aber auch abseits der Arbeit für Interfax ist ein persönliches Interesse Botzkis an der Energiewende bekannt, auf das uns Leser Michael Krüger hinwies. Die XR-Chefin, Absolventin der Sozialwissenschaft, Europäischen Politik und des Umweltmanagements, war jahrelang Geschäftsführerin der Firma Rocsun in Berlin, die robuste Photovoltaik-Bauelemente verkaufte. Solche Platten sind den PV-Kritikern von den „energieproduzierenden Fahrradwegen“ bekannt, die in Erftstadt verlegt wurden, aber nicht funktionierten, weswegen der Fahrradweg gesperrt wurde. Die robusten Bauelemente sollten wohl die schmutz- und kratzempfindlichen Standard-Solarzellen ersetzen, die aufwändig gepflegt und nach einigen Jahren ersetzt werden müssen. Klappt aber wie gesehen auch nicht, weswegen Rocsun mittlerweile in Konkurs ging. Geschadet haben wird es ihr wohl trotzdem nicht, da heutzutage alle möglichen Startup-Firmen, die irgendeine EE-„Wunderwaffe“ anbieten, vom Staat für ein paar Jahre gefördert werden. Läuft die Subventionierung des unwirtschaftlichen Produkts aus, wird die Firma halt abgewickelt; wie wir es von den Windrädern kennen. Eine weitere Firma, für die Botzki arbeitet(e), ist SevenGen Investment UG, deren Aufgabe ist:

Das langfristige Halten und Verwalten von Unternehmensanteilen im eigenen Namen, auf eigene Rechnung und nicht als Dienstleistung für Dritte.

Eine Beteiligungsfirma, ganz kapitalistisch? Be-merkenswert.

Botzki bleibt dem klimapolitischen Komplex aber treu, da sie nun als „Senior-Kampagnenleiterin“ für „WirbewegenEuropa“ arbeitet. Die typische Akademiker-NGO macht irgendwie alles im Asyl-Klima-Umwelt-Komplex: Meere säubern, Plastikverbot, Agrardeal, Seenotrettung von Migranten, Impfstoff, Saatgut-Patente, Steuern für Tech-Giganten, Gentechnik in der Natur, Grundeinkommen, Luftverschmutzung……

Vielleicht winkt ja bald eine Karriere als Grünen-Abgeordnete?




Kochen ohne Strom? Trinken ohne Wasser? Michael Limburg über die Empfehlungen der Regierung

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Artikel KOCHEN OHNE STROM

Broschüre: „Blackout – Tipps für den Ernstfall




Die WELT warnt: „Dutzende Prozesse gegen Klimasünder sind in Vorbereitung.“

„Greenpeace, Nabu, Germanwatch: An organisierten Umwelt- und Klimaschützern herrscht in Deutschland keinMangel.

… meint Daniel Wetzel von der Welt. Man könnte auch sagen: Steuergeldumverteilungs-Vereine von Akademikern, die mit wechselnder Argumentation zu wechselnden Weltuntergängen Kasse machen. Mit dem Verbandsklagerecht hat die Bundesregierung Dutzenden dieser Vereine eine Art Lizenz zum Gelddrucken erteilt, da nun zum Beispiel die Umwelthilfe von Vielflieger Jürgen Resch sogar Strafgelder von Mobelhändlern eintreiben darf, weil auf irgendeinem ausgestellten Kühlschrank der Aufkleber mit der Energieklassifizierung fehlte.

Aber das sind nur Petitessen, jetzt geht es an die ganz großen Wirtschaftsunternehmen. In der Umweltretterszene herrscht Goldgräberstimmung, nachdem das Bundesverfassungsgericht und das Haager Gericht die Bundesregierung und Royal Dutch Shell verurteilt hatten. Um am Ende nahezu jedes größere Unternehmen verklagen und ggfls. ausnehmen zu können, das irgendwo CO2-Emissionen hat (unmöglich, gar keine zu haben), hat sich nun eine aktivistische Initiative gebildet, um die letzten Klagelücken schließen zu können. Der Verein Green Legal Impact Germany e.V. (GLI) wurde im Dezember 2019 in Berlin gegründet und „versteht sich als „katalytisch-strategischer Akteur“ im Bereich Umweltrecht in Deutschland. Der Verein will den Zugang zu Gerichten stärken, und in einer fortschreitend globalisierten Welt helfen, die Umweltauswirkungen deutscher Akteure im Ausland (staatliches und unternehmerisches Handeln) zu erkennen und globale Akteure in ihrem rechtlichen Vorgehen stärken.“

Heißt im Klartext, die Lobyyisten unterstützen Klagewütige aus südlichen Ländern, die behaupten, daß Orkane oder andere Naturkatastrophen Folge deutscher Industrietätigkeit seien. Das Schema hat die ARD mit dem Klima-Gerichtsfilm Ökozid bereits beschrieben.

Im Vorstand sitzen Anwälte wie die VerfG-Klägerin Roda Verheyen, die Geschäftstelle leiten alte Bekannte von der DUH & Co.:

Henrike Lindemann – Nach mehreren inspirierenden Jahren in der Change- und Transformations-Szene ist Henrike Lindemann seit Anfang 2021 als Geschäftsführerin von GLI zurück im Bereich Umweltrecht. Bereits von 2010 bis 2013 arbeitete sie als Juristin in der Anti-Kohle-Kampagne der Deutschen Umwelthilfe.

Tatjana Thiel ist diplomierte Ökonomin mit Schwerpunkt auf Nachhaltigkeits- und Gerechtigkeitsthemen. Sie war mehrere Jahre engagierte Umweltaktivistin bei Greenpeace und anderen NGOs.

Höchst interessant ist auch die Vita der Chefin Verheyen, laut Wikipedia:

Von 2001 bis 2006 war sie selbstständige Beraterin, u. a. für die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit, das Bundesumweltministerium, Friends of the Earth, Foundation for International Environmental Law and Development (FIELD, London) und Germanwatch e.V. … 2002 gründete sie mit Peter Roderick das internationale Netzwerk Climate Justice Programme. 2005 wurde Verheyen mit ihrer Arbeit „Climate Change Damage in International Law“ zum Dr. jur. promoviert…. Seit 2006 ist Verheyen als Rechtsanwältin mit Schwerpunkt im Umweltrecht, Planungsrecht, Öffentlichen Baurecht und Völkerrecht sowie in der Politischen Beratung tätig. Am 5. Mai 2021 wurde Verheyen von der Hamburgischen Bürgerschaft für sechs Jahre zum Mitglied des Hamburgischen Verfassungsgerichts gewählt.

Laut Wetzel sei die im Haager Urteil betonte „ungeschriebene Sorgfaltspflicht“ der zentrale Aufhänger – in der DDR sagte man „Gummiparagraf“ – der sich GLI zufolge überall in den Verfassungen und Gesetzbüchern finden lasse.

Nun sind die Ökobewegten und Weltretter, wie man am Musterbeispiel Annalena Baerbock sieht, selten fleißige Studenten, die Volljuristen, Naturwissenschaftler oder Ingenieure werden wollen. Daher mangelte es den Klimaklägern bislang wohl an Fachpersonal, das man aber nun aggressiv anwirbt, um die die Gerichte vor allem der DACH-Staaten mit Klagen zu überschwemmen.

Geworben werden gezielt Referendare, junge Anwälte oder Verbandsvertreter oder Studenten mit prozeßrechtlichen Vorerfahrungen, wie es in einer Mail an die Mitglieder des Berliner Forums Umweltrecht heißt

.. fand die Welt heraus. Ob die meisten jungen Juristen alle klimabegeistert sind, ist fraglich; die Möglichkeiten, mit hoher Erfolgsaussicht viel Geld zu verdienen und Prozesse zu gewinnen, dürfte aber als Anreiz genügen.

Roda Verheyen plant, als nächstes vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen. Den Anwälten ist dabei wohl gleich, ob sie die Industrie ruinieren oder nach Rußland treiben; nach mir die Sintflut. Nicht-Profiteure sehen das anders und schlagen Alarm: so hält der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Weimann aus Magdeburg bereits das Urteil des Bundesverfassungsgerichts für „eine Katastrophe“.

Bislang wurde von deutschen Unternehmen nur das RWE unmittelbar beklagt – von dem berühmten peruanischen Bauern, dessen Haus von einem anschwellenden Gletschersee bedroht werde. Daß ein Bauer aus den Anden weder an den menschgemachten Klimawandel glaubt, noch weiß, daß man in Alemania mit grünen Themen Geld erklagen kann, dürfte klar sein – deswegen erschließt sich, daß da eine deutsche NGO dahinter steht.

Jeder Ökonom weiß, daß mangelnde Rechtssicherheit in „shithole countries“ einer der wichtigsten Gründe ist, warum Investitionen in- und ausländischer Kapitalgeber ausbleiben – warum soll ich Millionen investieren, wenn mir irgendein Profiteur mit einer simplen Klage den Gewinn streitig machen kann?

Wetzel erinnert in diesem Zusammenhang an das neue Lieferketten-Gesetz, das deutsche Unternehmen dazu verpflichtet, Lieferanten im Ausland auf „moralische Einwandfreiheit“ abzuklopfen. Und „Moral“ heißt in der Umverteilungswirtschaft Deutschlands heute auch „Klima“. Es ist was faul im Staate Dänemark!




Ist die Abschaltung der Kohlekraftwerke überhaupt möglich?

Eine Kohle-Kommission aus Politikern, Klimaforschern und anderen religiösen Autoritäten empfahl 2019 einen sukzessiven Ausstieg aus der Kohlekraft bis 2038, die 2020 zu einem Gesetz führte.

Daß ein Ausstieg in der Praxis wahrscheinlich gar nicht möglich ist, und die bestehenden Kohlemeiler nicht wie die abgeschalteten Kernkraftwerke publikumswirksam gesprengt, sondern mehr oder minder heimlich in Bereitschaft gehalten werden, zeigt ein Fall aus Westfalen.

Der E.on-Ableger Uniper, mittlerweile eigenständig, wirbt zwar offiziell mit grünem Image, betreibt tatsächlich aber Lücken-Sicherheits-Kraftwerke für die schöne neue Solarwindkraft-Welt der Zukunft. Eigentlich will man die Notfallversorgung bei Dunkelflaute nur mit Erdgas und später Wasserstoff sicherstellen; Anfang 2021 brauchte man dazu aber den eigentlich schon abgeschalteten Kohlemeiler Heyden in Westfalen. Pikant: Uniper hatte Heyden fünf Jahre früher als geplant stillgelegt und dafür Bundesmittel erhalten. Dennoch wurde das Werk seit Jahresbeginn allein bis März sechs mal wieder hochgefahren, um eine Dunkelflaute auszugleichen. Die Manager hatten das wohl geahnt und die Werksingenieure und -Techniker nicht abgezogen, um den Ofen und die Turbinen bei Bedarf sofort anfachen zu können.

Heyden ist nicht alleine: Der regionale Netzbetreiber Amprion beantragte, die „stillgelegten“ Kraftwerke Walsum 9 (Steag) und Westfalen E (RWE) als systemrelevant einzustufen, damit die Konzerne sie betriebsbereit halten dürfen/ müssen.

Was wird uns also erwarten? Die nächsten 17 Jahre werden alle halbwegs modernen Kohlekraftwerke in Deutschland nach und nach „abgeschaltet“, aber keineswegs eingemottet oder gar abgerissen. Einen kleinen Teil alter ineffizienter Anlagen wird es wohl erwischen, damit man der besserverdienenden Ökoklientel schöne Abrißfotos in den jeweiligen Presseorganen und der Tagesschau präsentieren kann. Die meisten Kraftwerke werden aber, wie jetzt Heyden, nur vom Netz getrennt und während der Zwangspause gepflegt, damit sie im Fall einer Dunkelflaute, vor allem im Winter-Vierteljahr, sofort wieder Kohle verbrennen und ans Netz können.

Und 2038? Wenn Uniper und die Konkurrenten es bis dahin nicht schaffen, genügend Methan- und Wasserstoffkraftwerke zu errichten, die die Kohlemeiler vollständig ersetzen, wird wohl auch das Gesetz nicht verhindern, daß die alten Kraftwerke „notfallmäßig“ am Netz bleiben. Daß solch ein „Notfall“ Dauerzustand werden kann, wissen die gelernten Westberliner noch aus der Zeit vor der Wende: Da hieß der Personalausweis der Frontstadtbewohner “ vorläufiger behelfsmäßiger Ausweis“ (wenn man ihn verloren hatte) – jahrzehntelang.

Sicher ist nur eines beim Kohleausstieg: Die doppelte Infrastruktur mit >>30.000 Windspargeln und zusätzlichen Ersatzkraftwerken, die Methan oder gar Elektrolyse-Wasserstoff verbrennen wird für den Kunden richtig teuer – und für Aktionäre und Anteilseigner der Infrastruktur ausgesprochen lohnend.




Woher kommt der Strom? Windstromerzeugung kräftig, PV-Stromerzeugung schwach

Abbildung

An den letzten drei Tagen der Woche war es umgekehrt. Die konventionelle Stromerzeugung (Abbildung 1) folgte der regenerativen. An den letzten drei Tagen jedoch nur so weit, dass erhebliche Stromlücken und eine gleichzeitig zu hohe Stromübererzeugung per Photovoltaik über Mittag vermieden wurde. Dennoch musste am Sonntag Strom mit Bonus (Abbildung 2) verschenkt werden. Es lässt sich gut erkennen, dass der Strompreis den Im- und Exportgeschehen folgt. Wird Strom exportiert, geschieht dies zu günstigen bis sehr günstigen Preisen. Beim Import ist es umgekehrt. Das belegt auch der Blick auf die Durchschnittswerte der 21. Woche. 61,60€/MWh mussten für den Stromimport von 406,1 GWh gezahlt werden. Für eine MWh Stromexport wurden lediglich 37,31 € erzielt. Das allerdings für 857,2 GWh. Rechnet man den Durchschnitt aus Im- und Export aus, erzielte Deutschland für die per Saldo exportierten 451,1 GWh Strom 34,45€/MWh. Die Betrachtung von Abbildung 3 zeigt die Struktur der 21. Woche unter dem Aspekt der handelnden Akteure. Am Samstag und Sonntag wird sichtbar, wie unsere Nachbarn die Preisdifferenzen nutzen, um gute Geschäfte zu machen. Österreich und Polen seien als Beispiele genannt.

Die Tabelle mit den Werten der Energie-Charts und die daraus generierte Tabelle liegen unter Abbildung 4 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, der „Strom, der aus der Steckdose“ kommt, wie auf der Webseite der Energie-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird.

Die Charts mit dem Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 5 ab. Abbildung 6 ermöglicht, dass Sie ihr eigener Energiewender werden. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren.

China rationiert Strom im Sommer

Eine besonders bemerkenswerte Mitteilung einer Elektronikfirma aus China (Im Sommer gibt es in China Stromzuteilung & Stromrationierung!) an ihre Partner in Deutschland wird unter Abbildung 8 veröffentlicht. Der Name der Firma in China und der deutsche Partner sind mir bekannt. Es ist garantiert keine Fälschung.

CO2-Tool ist in Arbeit

Demnächst wird stromdaten.info um ein CO2-Tool ergänzt werden. Das Tool erlaubt eine Sicht auf den CO2-Ausstoß, der Deutschland mit importiertem Strom zwar nicht angerechnet wird, der dennoch – im Ausland – in die Atmosphäre geblasen wird. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil Deutschland in den vergangenen Jahren immer mehr Strom importiert hat.

Beachten Sie bitte unbedingt den Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016 in den Tagesanalysen. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info mittlerweile ein sehr mächtiges Instrument der Stromdatenanalyse geworden.

Die Tagesanalysen

Montag, 24.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,25 Prozent, davon Windstrom 35,57 Prozent, Solarstrom 18,61 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,07 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Montagmittag: 6o GW Bedarf, 53 GW (12:00 Uhr) regenerative Stromerzeugung, der Strompreis geht in den Keller. Bis zum späten Nachmittag produzieren die Konventionellen das Minimum (20GW). Dann reicht es gerade so aus, um die Vor- und Abendstromlücke auf ein Minimum zu reduzieren. Eine feine Leistung.

Dienstag, 25.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,27 Prozentdavon Windstrom 35,70 Prozent, Solarstrom 14,43 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,14 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute exportiert Deutschland per Saldo den ganzen Tag Strom. Unter dem Strich werden 57,08€/MWh eingenommen. Die Konventionellen halten sich weitgehend bedeckt. Die PV-Stromerzeugung ist nicht so stark wie gestern. Dennoch ist die regenerative Stromerzeugung stark. Der Handelstag. Heute sieht man sehr schön, wie die Schweiz Preisdifferenzgeschäfte macht.

Mittwoch, 26.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,22 Prozentdavon Windstrom 37,18 Prozent, Solarstrom 11,13 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,92 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Mittwoch ist ein kompletter Exporttag. Die Konventionellen produzieren etwas mehr als gestern. Aber auf niedrigem Niveau. Der Preis unterliegt den meist üblichen Schwankungen. Morgens und abends hoch, mittags und früh am Morgen tief. Allerdings auf hohem Niveau. Insgesamt werden per Saldo 64,43€/MWh für 70,19 GWh erzielt. Der Handelstag.

Donnerstag, 27.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 54,49 Prozentdavon Windstrom 30,92Prozent, Solarstrom 11,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,52Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung lässt über Tag kontinuierlich nach. Die Solarstromerzeugung ist ebenfalls nicht stark. Die konventionelle Stromerzeugung liegt bei knapp 40 GW.  Zu Abend entsteht eine große Stromlücke, die hochpreisig geschlossen werden muß. Per Saldo bleiben dennoch über 66€/MWh Ertrag für den Exportstrom. Der Handelstag.

Freitag, 28.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 44,44 Prozent, davon Windstrom 11,69 Prozent, Solarstrom 18,55 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,20 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag mit schwacher Wind- und recht ordentlicher  Solarstromerzeugung bringt zwei Stromlücken, die beide hochpreisig geschlossen werden müssen. Die Konventionellen schließen die Lücken nicht. Deutschland importiert mehr Strom als es exportiert. Über 109 €/MWh Importstrom musste Deutschland, der Stromkunde in Deutschland per Saldo bezahlen. Der Handelstag. Schauen Sie mal nach, welche Nachbarn besonders gute Preisdifferenzgeschäfte machen.

Samstag, 29.5.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 52,41 Prozent, davon Windstrom 11,76 Prozent, Solarstrom 24,40 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,25 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-ChartmatrixHier klicken.

Der Sonnabend gestaltet sich ähnlich wie der Freitag. Zwei Stromlücken, die hochpreisig geschlossen werden. Über Mittag fällt der Preis, der Exportpreis in den Keller. Bleibt aber wenigsten über Null. Weil die Konventionellen ihre Produktion absenken. Unter dem Strich exportiert Deutschland 24,24 GWh Strom. Für schlappe 15,67€/MWh. Der Handelstag. Österreich schießt heute den Preisdifferenzvogel ab. Deutschland gibt für 6,438 GWh Exportstrom für Österreich noch 14,27 €/MWh mit.

Sonntag, 30.5.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,71 Prozent, davon Windstrom 11,75 Prozent, Solarstrom 31,78 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 16,19Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Wenig Bedarf, viel Solarstrom, das sieht nicht gut aus. Selbstverständlich zwei gewaltige Stromlücken. Die Konventionellen halten sich bedeckt. Das Mittagsdesaster soll nicht noch vergrößert werden. Die Preise fallen auch so in den negativen Bereich. Schauen Sie hier wie die Preise insgesamt aussehen. Für den Sonntag. Für die komplette Analysewoche.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.