Versicherungsgeschäfte mit der Klimaangst: Klimaschau 193
Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende.
Thema der 193. Ausgabe: Versicherungsgeschäfte mit der Klimaangst
Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende.
Thema der 193. Ausgabe: Versicherungsgeschäfte mit der Klimaangst
Warum Kapstadt seine Radwege schließt: Man hatte die Radwege dort in den vergangenen Jahren zügig ausgebaut, doch jetzt beginnt man damit, dieselben wieder zu schließen. Man hatte bei der Planung ein Detail übersehen, welches vielleicht auch in Peru von Bedeutung sein könnte.
Nachhaltigkeit am Kap
Um das Fahrrad als Transportmittel attraktiver zu machen, um Verkehrsstaus zu reduzieren und, nicht zu vergessen, um die Nachhaltigkeit zu fördern, hatte Kapstadt Anfang der 2000er Jahre mit dem zügigen Ausbau von Infrastruktur für Radfahrer begonnen. Letzte Woche nun wurden 15 dieser Fußgänger- und Fahrradwege wieder geschlossen, weitere 265 Sperrungen sind geplant. Was ist geschehen?
Kriminelle Banden, die den informellen Markt für Gebrauchtfahrräder beliefern, hatten herausgefunden, dass Radwege eine ideale Bezugsquelle für neues Material sind. So wie ein Angler am Ufer des Flusses nur warten muss und damit rechnen kann, dass seine Beute spontan angeschwommen kommt, so brauchen die Ganoven nur im Busch zu warten und zuzugreifen, wenn sich eine adrette Radlerin auf dem dafür vorgesehenen Pfad nähert.
Selbst des Radfahrens kundig hat der Delinquent jetzt nicht nur ein praktisches Fluchtfahrzeug zur Verfügung, sondern auch ein attraktives und nachhaltiges Transportmittel für Diebesgut, welches er auf dem Heimweg aus der einen oder anderen Villa mitgehen lässt. Diese Entwicklung hat Anwohner jetzt zu einer entsprechenden Petition veranlasst, die zu besagter Schließung der Radwege führte. Die dadurch freiwerdende Bodenfläche wird in die angrenzenden Grundstücke integriert und wieder bepflanzt. Eine echte win-win Entscheidung.
Das Klima in Lima
Die großzügige Förderung von Radwegen in der peruanischen Hauptstadt Lima durch den deutschen Steuerzahler war in jüngster Zeit auf viel Aufmerksamkeit gestoßen. Es gab kritische Fragen, ob diese Millionen denn wirklich gut investiert seien, und es gab die Rechtfertigung, dass der deutsche Klimawandel auch in Peru bekämpft werden muss, so wie unsere Freiheit am Hindukusch verteidigt wird.
Könnte es nun aber passieren, dass man in dieser südamerikanischen Metropole dieselben bitteren Erfahrungen machen wird, wie am Kap der Guten Hoffnung? Sie protestieren jetzt vielleicht und betonen, dass man südafrikanische Kriminalität doch nicht mit der Situation im friedlichen Lima vergleichen könne! Da ist nicht jeder Ihrer Meinung. Die Kriminalstatistik von Numbeo listet für Kapstadt den „Crime Index“ 73,84 und für Lima 70,90 (zum Vergleich München: 20,34). So viel besser ist es da drüben also nicht. Falls für die neuen Fahrradwege also eines Tages der Rückbau angesagt ist, dann wird auch das wieder einiges Kosten, und da wird die Bundesrepublik als Anstifter vermutlich zur Kasse gebeten werden. Der Steuerzahler kann das Ganze dann abbuchen in der Rubrik „Stupid Money“.
Dieser Artikel erscheint auch im Blog des Autors Think-Again. Der Bestseller Grün und Dumm, und andere seiner Bücher, sind bei Amazon erhältlich.
Vergangene Woche gab es bereits einen Hinweis auf die Fortsetzung der Negativpreisserie beim Stromhandel. Die 20. Analysewoche wartete an den ersten vier Tagen mit recht hoher Wind- und PV-Stromerzeugung, so dass es über Mittag auch an den bedarfsstärkeren Werktagen zur Stromübererzeugung kam. Am fünften Tag flachte die PV-Stromerzeugung etwas ab, so dass die Preise im positiven Bereich blieben. Weshalb wird Strom importiert, obwohl die bundesdeutsche Eigenerzeugung die 100-Prozent-Linie teilweise übersteigt? Die Antwort der Bundesnetzagentur. An den letzten beiden Tagen der Woche fällt die Windstromerzeugung zwar massiv ab. Doch der geringe Wochenendbedarf und die hohe PV-Stromerzeugung sorgen wieder dafür, dass die Strompreise über Mittag wieder in den negativen Bereich rutschen: Am Samstag zwar erheblich weniger als am Sonntag, aber immerhin. Weil die Minus-Preisphase am Samstag länger als zwei Stunden anhält, wird die regenerative Stromerzeugung nicht vergütet. Ein Sachverhalt, der in diesem Sommer vermutlich recht häufig vorkommen wird. Zum Leidwesen der Investoren und Projektierer, die mit grünem Strom das Klima retten wollen und denen dieses hehre Ziel immer öfter nicht honoriert wird. Jedenfalls nicht mit barer Münze.
monatliche Analysen, die beachtenswert sind. Als Beispiel hier die Betrachtung „Beispieljahr 16.4.2023 bis 15.4.2024 ohne Bedarfssteigerung / Quelle). Zumindest für die Strompreise. Auch und gerade, wenn die Sonne auf die Paneele strahlt.
Wochenüberblick
Montag, 13.5.2024 bis Sonntag, 19.5.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 60,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,3 Prozent, davon Windstrom 33,5 Prozent, PV-Strom 26,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,2 Prozent.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 20. Analysewoche ab 2016.
Factsheet KW 20/2024 – Chart, Produktion, Handelswoche, Import/Export/Preise, CO2, Agora-Chart 68 Prozent Ausbaugrad, Agora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.
Jahresüberblick 2024 bis zum 19. Mai 2024
bisherigen Jahr 2024: Chart 1, Chart 2, Produktion, Stromhandel, Import/Export/Preise/CO2
Tagesanalysen
Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2024 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.
Eine große Menge Strom wird im Sommer über Tag mit PV-Anlagen erzeugt. Das führt regelmäßig zu hohen Durchschnittswerten regenerativ erzeugten Stroms. Was allerdings irreführend ist, denn der erzeugte Strom ist ungleichmäßig verteilt.
Montag, 13.5.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 63,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,7 Prozent, davon Windstrom 33,3 Prozent, PV-Strom 30,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,1 Prozent.
Viel PV-Strom. Über Mittag sinkt der Strompreis
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Dienstag, 14.5.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 68,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 80,6 Prozent, davon Windstrom 38,7 Prozent, PV-Strom 30,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,8 Prozent.
Das gleiche Bild wie gestern. Nur mehr Windstrom. Deshalb noch höhere Negativpreise.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Mittwoch, 15.5.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 62,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,7 Prozent, davon Windstrom 38,4 Prozent, PV-Strom 24,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,0 Prozent.
Weniger PV-Strom, die Windstromerzeugung bleibt gleich. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Mai 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Donnerstag, 16.5.2024: Anteil Wind- und PV-Strom 59,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,3 Prozent, davon Windstrom 36,7 Prozent, PV-Strom 22,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,7 Prozent.
Vorerst der letzte Tag mit negativen Strompreisen.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Freitag, 17.5. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 57,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,9 Prozent, davon Windstrom 39,8 Prozent, PV-Strom 17,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,3 Prozent.
Gleich mäßige Windstromerzeugung. Wenig PV-Strom. Ganztägiger Stromimport. Der Strompreis bleibt positiv.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.
Samstag, 18.5. 2024: Anteil Wind- und PV-Strom 51,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,7 Prozent, davon Windstrom 21,3 Prozent, PV-Strom 30,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 19,4 Prozent.
Wochenende mit wenig Bedarf. Die Windstromerzeugung kratzt am Flautenbereich. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
: Anteil Wind- und PV-Strom 49,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,4 Prozent, davon Windstrom 15,1 Prozent, PV-Strom 34,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 21,0 Prozent.
Noch weniger Windstrom. Erst zum Nachmittag zieht vor allem die Offshore-Erzeugung an. Die Strompreisbildung.
Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Mai ab 2016.
Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten
Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.
Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.
Was ist los in „the Länd“? Dr. Martin J.F. Steiner spricht mit Herrn Dipl.- Ing. Klaus Richardt, über „the Länd“! Offizielle Webseite von BW: www.thelaend.de
Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Thema der 192. Ausgabe: Neue Temperatur-Satellitendaten zeigen weniger Erwärmung an als gedacht