Klimaschau 114 – Potsdamer Golfstrom-Alarm fällt in sich zusammen

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Themen der 114. Ausgabe: Wissenschaftler-Streit über den Golfstrom: Schwächt er sich ab oder bleibt er stabil? Droht er in Zukunft zu kippen oder eher nicht?




Kann Kernfusion die Energiewende retten? … fragt Hans Hofmann-Reinecke, Teil 2

Kann Kernfusion die Energiewende retten? Wie berechtigt ist die Hoffnung? Im letzten Video „Kernfusion Teil 1“ gab Tichys Einblick Ihnen Einblick in die physikalischen Hintergründe der Kernfusion. Wir gaben Ihnen Einblick in die Physik der kleinsten Teilchen, wo Atomkerne zu einem größeren Kern verschmelzen und dabei jede Menge Energie freisetzen. In diesem Video nun geht es um ein gigantisches Projekt, welches den Weg zur technischen Nutzung dieser unerschöpflichen und sauberen Energiequelle zeigen soll.

Aus gutem Grund trägt dieses Projekt also den Namen „ITER“, das ist das lateinische Wort für Weg. Wird dieser Weg uns also zum Ziel führen? Und wenn ja, bis wann? Das Ziel ist, die Atomkerne von Wasserstoff einander so nahe zu bringen, dass die starke Wechselwirkung die elektrische Abstoßung zwischen den Kernen überwindet und die gewünschte Fusion stattfindet.




00Spiegel – Nur der SPIEGEL hat die Lizenz zur Panikmache!

von Michael Limburg und AR Göhring

Der Spiegel wirft EIKE und einer AfD-Organisation vor, Panik mit Warnungen vor dem Blackout zu verbreiten.

„Haltet den Dieb!“, schrie der Dieb, ist eine schöne Umschreibung für das Freud’sche Prinzip der Projektion. Danach wirft ein „Täter“ einem anderen, gern einem Kritiker, genau das vor, was er selber tut. Der Trick ist einfach – wer etwas zuerst sagt, ist nach einer gewissen Logik der, der Recht hat. Viele Beobachter richten ihre Aufmerksamkeit dann auf den unschuldig Beschuldigten, also weg vom wahren Scharlatan.

Der Spiegel, von lustigen Zeitgenossen auch Lügel genannt, ist seit den 1980ern für seine Panik-Kampagnen bekannt. Los ging es mit dem Wettstreit Anfang des Jahrzehnts, wer den Tod des gesamten (west-)deutschen Waldes nicht-faktenbasiert am frühesten kommen sieht. Die Spiegel-Leute machten mit fünf Jahren den Anfang, der Stern toppte aber mit nur drei.

Unvollständige Auswahl von SPIEGEL Titeln mit Fakenews zur Panikmache. Bildkomposition T. Lackmann

1986 legte der Spiegel gleich mit zwei Untergangsfantasien nach: Nach dem Tod des Hollywoodstars Rock Hudson grassierte in deutschen Redaktionen das HIV – allerdings nur im Geist der Redakteure. Ansonsten blieb das wenig infektiöse Persistenzvirus auf die männliche Homosexuellenszene begrenzt, und auf einige sexuell Hyperaktive, wie im Dallas Buyer’s Club Oscar-prämiert gezeigt.
Zusätzlich war es das „Sturmgeschütz der Postdemokratie“, das im selben Jahr schon den Kölner Dom in den Fluten der Nordsee (oder des Mittelmeeres – so genau war man nicht) versinken sah. Hatte das Hanseatische Qualitätsmagazin in den 70er Jahren noch wie andere Zeitungen von der emissionsbedingten Eiszeit berichtet (die 70er waren kühl), schwenkte man jetzt auf die industrielle Heißzeit um (die 80er waren warm, paßte).

Auflagenentwicklung „Der Spiegel!“

Ein Bonmot sagt, die Bild wird von Lieschen Müller gelesen, der Spiegel von Dr. Lieschen Müller. Bei den schon in den 1980ern auftretenden Fehlleistung durchaus berechtigt, ganz zu schweigen von der letzten Phase seit 2010, als das Blatt endgültig zum grünen Zeitgeist-Organ wurde.

Die Erfahrung zeigt, daß Menschen oder Institutionen, die wegen Fehlern wie den oben genannten auf sandiges Terrain gebaut haben, umso aggressiver werden und gern auf die Freud’sche Technik der Projektion setzen. Im aktuellen Spiegel-Heft vom 28. Mai geht es unter der Überschrift „Spiel mit der Angst“ um den Energiewende-bedingt immer wahrscheinlicher werdenden landesweiten Stromausfall und die AfD, die das Thema zur „Panikmache“ nutze.

Zitat:

Die AfD hat ein Thema für sich entdeckt: den Blackout. Die Partei schürt Panik vor einem massiven Stromausfall, Plünderungen und Unruhen. Dafür nutzt sie auch harmlos klingende Vereine.

Damit sind wir gemeint (EIKE) sowie Energievernunft Mitteldeutschland und der Verein für Energiesicherheit bei dem der AfD-Politiker Steffen Kotré führendes Mitglied ist..

Wir könnten an dieser Stelle nun die Argumente aufzählen, warum der Zappelstrom von Wind- und Solaranlagen in der Tat das Netz destabilisiert, aber dazu schreiben wir ja laufend. Argumente sind den Haltungsjournalisten sowieso egal – aber wie sieht es mit den Warnungen in anderen öffentlichen Indstitutionen aus? Gerade läuft eine erfolgreiche Serie mit Moritz Bleibtreu zum Thema, die wiederum auf dem Bestseller von Marc(us) (Raf)elsberg(er) beruht. Auch das Bundesministerium des Inneren rät seit einem halben Jahr verstärkt zur Vorsorge für Stromausfall – wenn auch mit seltsam verniedlichenden Comic-Filmen. Immerhin sollen wir jetzt >20 Liter Wasser und haltbare Nahrungsmittel bevorraten.
Elsbergs Buch und der Bleibtreu-Film entstammen nicht einer Serie von Katastrophenfilmen wie der von Roland Emmerich, der so ziemlich jedes Thema als Vorlage für erstaunlich preiswerte Bummkrach-Filme nimmt, sei es Klimakollaps, Maya-Kalender oder außerirdische Parasiten. Nein, das Thema Stromausfall/ Blackout ist recht eng umgrenzt und technisch gut begründet – nichts für Verschwörungstheoretiker.

Was bringen die drei Spiegel-Autoren an Argumenten gegen uns vor? Eigentlich nichts – wir seien halt „obskur“, leugneten den menschgemachten Klimawandel, und arbeiteten neben der AfD mit der Denkfabrik Heartland zusammen, die Spenden vom selben Milliardär wie Donald Trump bekäme. Klimaleugnung, AfD, Trump – das sind heuer drei völlig ausreichende Argumente bei Haltungsjournalisten. Nun, in einer Kirchengemeinde ist eine solche Argumentation sinnvoll, da alle Anwesenden dasselbe Heilige Buch lesen und die Dogmatik kennen, sonst wären sie nicht da. Aber ein journalistisches Magazin richtet sich zumindest offiziell nicht an Gläubige, sondern an eine gewisse Bandbreite von Lesern. Zumindest früher war es einmal so.




Die Klimaschau 113 – Antarktisches Meereis: Unberechenbar und voller Rätsel

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Thema der 113. Ausgabe: Das antarktische Meereis – unberechenbar und voller Rätsel.




Britische Großbank HSBC feuert klimakritischen Manager

von AR Göhring

Eine der größten Banken der Welt, die HSBC (Hongkong & Shanghai Banking Corporation Holdings PLC, Platz 9 der Rangliste), entließ gerade einen ihrer Spitzenmanager, weil er sich äußerst kritisch zum Klima-Alarmismus äußerte. Pikant: Der Manager Stuart Kirk hatte seine Rede auf einem Bankengipfel vorher absegnen lassen. Titel: Warum Investoren sich keine Sorgen über den Klimawandel machen müssen. Was war also passiert?

„Substanzlose, schrille, parteiliche, eigennützige und apokalyptische Warnungen sind immer falsch“, sagte Kirk auf dem „Moral Money Summit“, zu deutsch: „Moralischer Geld-Gipfel“.

Man darf nicht vergessen, daß Versicherungen und Banken Weltuntergangsthemen als erste Wirtschaftsunternehmen gern annahmen, weil medial verängstigte Bürger in reichen Ländern gerne Versicherungen gegen „Klimaschäden“ etc. abschließen. Das beweist der jährliche Bericht mit dem „Klima-Risiko-Index“ der Grün-NGO Germanwatch, die Klimaalarmismus mit Entwicklungshilfe verknüpft. Darin erscheint Deutschland recht weit oben auf der Liste der klima-gefährdetsten Länder (Top20) – was recht offensichtlich auf die hohe Dichte von Versicherungspolicen hierzulande hinweist, und nicht auf häufiges Extremwetter.

Auch das Potsdam-Institut für Klimaforschungsfolgen PIK arbeitete schon mit der Allianz zusammen.

Wenn Lobbyisten wie FfF, Germanwatch und das PIK in Zusammenarbeit mit den Medien aber jedes Hochwasser, das schlicht durch schlechte Verwaltung und suizidale Baumaßnahmen hervorgerufen wurde, als „Klima-bedingt“ definieren, kann das gute Geschäft der Banken und Versicherungen ins Gegenteil umschlagen. Das mag ein Grund gewesen sein für Stuart Kirks Ansage, bzw. für die Freigabe durch seine Chefs.

Der Fehler steckte wohl in der Verknüpfung der allzu realistischen Rede und dem „Moral-Gipfel“, wo auch grüne Aktivisten und Journalisten anwesend gewesen sein dürften, die im Sinne einer Gesinnungspolizei sogleich für den Rauswurf des Managers sorgten.

Erst recht, weil Kirk keineswegs zurückhaltend war, sondern die Schnorrerszene recht klar beleuchtete:

Es habe in den 25 Jahren seiner Karriere in der Finanzbranche „immer irgendeinen Verrückten“ gegeben, „der mir vom Ende der Welt erzählt“… Die Menschen seien schon immer „fantastisch darin gewesen, sich dem Wandel anzupassen, an Klimakrisen anzupassen, und sie werden es weiterhin tun.“

Ob Kirk EIKE-Videos mit Michael Limburg geschaut hat? Die Formulierung legt es zumindest nahe. Und Youtube hat heuer eine recht gute Übersetzungsfunktion.

Und weiter:

Was sei schlimm daran, „wenn Miami in hundert Jahren sechs Meter unter dem Meeresspiegel liegt?“, so eine rhetorische Frage an die Zuhörer. „Amsterdam liegt schon seit Ewigkeiten sechs Meter unter dem Meeresspiegel, und es ist eine richtig schöne Stadt. Wir werden damit fertig.“

Die Lösung heißt auf niederländisch Polder – das sind eingedeichte, dem Meer abgerungene Flächen, die mit modernen hoch-flachen Deichsystemen, an denen sich selbst eine Sturmflut totläuft, trocken gehalten werden. Die genannten Werte sind übrigens nicht ganz korrekt, da Amsterdam „nur“ 40cm unter der Nordsee liegt, und die sechs Meter in Miami sind veraltet, weil die IPCC-Meeresspiegelanstiege seit Jahrzehnten sinken….

Er erwähnt auch das grüne Kalifornien, daß nur 1% seines Budgets für Feuerbekämpfung ausgeben müsse. Das sind rund 0,1% des BIP – und wenn das wirtschaftliche Wachstum anhalte, wovon er ausgehe, könne man die Klimaprobleme mit technischer Anpassung lösen. Man sieht – Kirk ist gar kein „Klimawandelleugner“, er stellt „die Wissenschaft“, die ja „settled“ ist, gar nicht in Frage. Er schaut sich nur recht emotionslos die angeblichen Folgen der „Klimakrise“ an und bemerkt, daß die Probleme so klein sind wie die akademische Leistung von Annalena Baerbock (das sagt er aber nicht wörtlich).

Zitat:

„Auch wenn die Klimakrise nicht vernachlässigbar ist, liegt sie für die meisten Unternehmen zu weit in der Zukunft, um sich darum zu kümmern.“

Solche Sätze sind in der Öffentlichkeit natürlich nicht problemlos sagbar, weil die Twittermeute, die aus vielleicht gar nicht so vielen physischen Mitgliedern besteht (Jan Fleischhauer: „immer dieselben 30 Konten, die shitstorms machen“), allzu laut auftretende Kritiker sogleich niedermacht und finanzielle Einbußen des Arbeitgebers bewirken kann (oder will). Typisches Beispiel: Die ehemalige Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Christiana Figueres, sprach auf Twitter von einer „abscheulichen Unverschämtheit“. Eine Bank on our Future nannte die Aussagen „unentschuldbar“.

Folge: Der gerade amtierende Vorstandschef Noel Quinn ging sofort auf die Knie.

„Ich stimme nicht überein, mit den Bemerkungen, die vergangene Woche gemacht wurden, ganz und gar nicht überein. Sie repräsentierten weder die Strategie der Bank, noch die Sichtweise ihrer Führung. Unsere Ambition ist es, die führende Bank zur Unterstützung der Transition der Weltwirtschaft zu Netto-Null zu sein“, so Quinn.

Erst einmal wurde Kirk suspendiert, die Entlassung dürfte folgen, oder schon beschlossen sein.

Daß gerade ein HSBC-Manager offiziell eine klimakritische Rede hält, ist besonders pikant, da schon der Twitter-Auftritt der Riesenbank zeigt, wie politisch korrekt man sich gibt. „Net zero“ (Nettonull-Emissionen) und „Diversity“ (sexuelle und ethnische Vielfalt) sind häufige Themen der HSBC-PR. Sie haben sogar eine „Konzernbeauftragte für Nachhaltigkeit“, die mit Bild mehrfach im Twitter-Verlauf auftaucht. Was die Dame, Celine Herweijer, die auch auf dem Welt-ökonomischen Forum WEF von Klaus Schwab spricht, wohl im Konzern macht?