Der globale Energie-Crash droht – Michael Mross

Michael Mross hatte vor kurzem unseren Vizepräsidenten Michael Limburg interviewt. Hier ein weiteres Statement von ihm zur bevorstehenden Energiekrise.




Woher kommt der Strom? Dringender Aufruf

Es muß umgehend ein Energiewende-Moratorium vereinbart werden. Das Klimaschutzgesetz, aber auch sämtliche Abschaltungen von grundlastfähigen Kraftwerken müssen sofort auf den Prüfstand. Vor allem die restlichen Kernkraftwerke müssen unbedingt weiter betrieben werden. Der Bundestag sollte sofort eine provisorische Genehmigung per Gesetz erteilen. Das wäre eine gute und sinnvolle erste Entscheidung des neu gewählten Parlamentes. Fällt Anfang des kommenden Jahres die Erzeugung von 30 TWh Strom aus drei Kernkraftblöcken praktisch ersatzlos weg, werden die Strompreise Höhen erklimmen, von denen heute noch niemand zu sprechen wagt. Verknappung des Angebots treibt die Preise. Hinzu kommt der notwendigerweise steigende CO2-Ausstoß. Damit wird die Energiewende praktisch konterkariert. Ich stelle dies der heutigen Analyse voran, damit in ein paar Monaten niemand überrascht ist, wenn Deutschland wegen faktisch unbezahlbarer Energiepreise ein wirtschaftliches und in der Folge gesellschaftlich-politisches Desaster erlebt. Neben den normalen Stromkunden werden vor allem Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft die Leidtragenden sein, die ihre Produktion herunterfahren und womöglich einstellen müssen. Was zur Verknappung dringend benötigter Güter führen wird. Der Exodus in Länder mit niedrigen Energiepreisen wird beschleunigt werden. Dann werden auch die letzten Klimaideologen begreifen Abbildung, dass man Staatsknete nicht essen kann.

Die 38. Analysewoche offenbart wieder einmal eindrucksvoll die Absurdität der Energiewende. Der Wind-, Sonnenbuckel, der am Donnerstag seinen Höchststand hat, führt unausweichlich zu einem massiven Absturz Richtung 0€/MWh. Aufwendig regenerativ hergestellter Strom wird verschenkt. Die konventionelle Stromerzeugung wird zwar heruntergefahren (Abbildung 1). Dennoch bleibt viel zu viel Strom im Markt.  Das Preisniveau (Abbildung 2) ist insgesamt wieder sehr hoch. Polen verkauft seinen mittels Kohle erzeugten Strom an Deutschland und kassiert dafür über 16 Mio € (Abbildung 3). 16 Mio € in einer Woche. Wir hingegen schalten Kohlekraftwerke ab. Kohlekraftwerke, die aktuell verstärkt Strom erzeugen, weil Gasverstromung viel mehr kosten würde. Da ploppt nochmals der ganze Wahnsinn der Energiewende auf. Wenn es wirtschaftlich lohnt, ist der CO2-Ausstoß vollkommen egal. Wenn Strom benötigt wird, wird auch Kohlestrom eingekauft. CO2-Ausstoß ebenfalls vollkommen egal. Weitergedacht bedeutet das, dass Deutschland sich mit seiner Energiewende in die Hand von anderen Energieerzeugern gibt, die vor allem Geschäfte machen wollen. Der CO2-Ausstoß interessiert da nur wenig bis gar nicht. Je dringender Deutschland Strom (und Gas!)  benötigt, desto höher werden die Preise, die aufgerufen werden. Und wenn, zum Beispiel in einem harten Winter mit langer Dunkelflaute, unsere Nachbarn selbst kaum genügend Strom haben, um über die Runden zu kommen, dann ist in Deutschland im besten Fall mit großflächigen, gesteuerten Stromabschaltungen (Kommen garantiert!), im schlimmsten Fall mit einem langandauernden, unkalkulierbaren Blackout (Kommt hoffentlich nicht!) zu rechnen. Deshalb mein dringender Aufruf oben.

Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 5 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 6 ab. Abbildung 7 beinhaltet die Charts, welche eine angenommene Verdoppelung und Verdreifachung der Wind- und Solarstromversorgung visualisieren. Bitte unbedingt anschauen. Vor allem die Verdoppelung.

Abbildung 8 weist auf einen Artikel hin, der sich Strompreisen befasst.

Abbildung 9 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf

Ganz unten noch ein wichtiger Hinweis in Sachen Netzentgelte!

Tagesanalysen

Montag, 20.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 27,00 Prozent, davon Windstrom 5,68 Prozent, PV-strom 8,83 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,49 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Regenerativ-schwacher Wochenbeginn. Eine umfangreiche Strom-Versorgungslücke, die hochpreisig geschlossen werden muss. Die Konventionellen bullern kräftig, aber nicht kräftig genug, um die Stromversorgung Deutschlands sicher zu stellen. Da nimmt man lieber hohe Preise für den erzeugten Strom mit. Der Handelstag.

Dienstag, 21.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 35,17 Prozentdavon Windstrom 13,32 Prozent, PV-Strom 10,49 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,36 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute zieht über Tag die Windstromerzeugung etwas an. PV-Strom bleibt mager, reicht aber aus, um über die Mittagsspitze für etwas Exportstrom zu sorgen. Der wird denn auch zu Preisen von 128€/MWh und mehr abgegeben. Der Importstrompreis liegt allerdings in der Spitze bei 190€/MWh. Die Konventionellen verdienen gut mit. Den ganzen Tag! Der Handelstag.

Mittwoch, 22.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,18 Prozentdavon Windstrom 15,08 Prozent, PV-Strom 12,37 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,73 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute ebbt die Windstromerzeugung über Tag noch mal kurzzeitig ab. Es ist die Ruhe vor dem Sturm. Die Konventionellen lassen zwei Versorgungslücken entstehen, die hochpreisig geschlossen werden müssen. Der Handelstag. An solch einem Tag importiert die Schweiz etwa 5 GWh mehr Strom als sie exportiert. Das Land kassiert dennoch gut 200.000 €. 

Donnerstag, 23.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,14 Prozentdavon Windstrom 40,73 Prozent, PV-Strom 12,35 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,06 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Sturmtag. Wie aus heiterem Himmel zieht die Windstromerzeugung an. Die konventionellen Stromerzeuger fahren herunter. Dennoch kommt es zu einem Preisabsturz, den unsere Nachbarn selbstverständlich nutzen.

Freitag, 24.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,37 Prozent, davon Windstrom 34,46 Prozent, PV-Strom 9,34 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,57 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

na was? hochpreisig geschlossen werden müssen. Die Konventionellen verdienen wieder gut mit. Der Handelstag.

Samstag, 25.9.2021: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 40,19 Prozent, davon Windstrom 13,89 Prozent, PV-Strom 14,77 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,53 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Handelstag.

Sonntag, 26.9.2021: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 38,25 Prozent, davon Windstrom 11,84 Prozent, PV-Strom 14,15 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,27 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Auch der Sonntag wartet mit der Vorabend-Stromlücke auf. Das Schließen ist allerdings nicht ganz so teuer wie gestern. Das hat mit der insgesamt noch geringeren Nachfrage am Sonntag zu tun. Die Konventionellen. Der Handelstag.

Netzentgelte

Peter Hager hat ´auf den letzten Drücker` noch einen Beitrag gepostet, der sehr schön einen Aspekt für die „Preisdynamik Strom“ aufzeigt. Verlinkt ist auch die komplette Strompreisanalyse des BDEW 1. Halbjahr 2021. Sie finden den Beitrag komplett unter Abbildung 10

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. 

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Warum hat sich die Fläche tropischer Atolle in den letzten 20 Jahren vergrößert?

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende.

Themen der 68. Ausgabe vom 3. Oktober 2021: 0:00 Begrüßung 0:22 Tropische Atolle stemmen sich gegen den Klimawandel 3:34 Windschatten reduziert den Wind-Ertrag 6:55 Kommentar zur Verkehrswende von K. H. Richardt

Thematisch sortiertes Beitrags-Verzeichnis aller Klimaschau-Ausgaben: http://klimaschau.tv




Fragen zum Klimawandel: Klimawissen – kurz&bündig

„Bereits der Begriff ‚Wetterschutz‘ klingt absurd“.

EIKE erklärt in neun Fragen die Grundbegriffe zu Klima, Klimawandel und Klimaforschung. Dieses Video basiert auf der EIKE-Broschüre „9 Fragen zum Klimawandel“ von Horst-Joachim Lüdecke.




Angst vorm Blackout: Der Elektromobilität wird zeitweise der Strom abgestellt

von

Europas Politik hat Angst vor dem Winter. Nein, nicht wegen Corona, wenngleich sich die Anzeichen für eine turbulente Gesundheitslage in der bevorstehenden kalten Jahreszeit verdichten. Immerhin rechnen Experten aufgrund der in der vergangenen Saison „ausgefallenen“ Grippe mit einer umso schwereren Influenza-Welle in den kommenden Monaten. Zudem scheint es irgendwie doch so zu sein, dass Menschen durch die impfbedingte Fixierung des Immunsystems auf Sars-CoV-2 anfälliger für andere Erreger sind. Man wird sehen, was an dieser von so manchem Mediziner vertretenen These dran ist. Um Corona soll es aber gar nicht gehen. Europa fürchtet den Blackout. Die Sorge vor Lieferengpässen im Strom- und Gasbereich, eine Vorhersage, die noch vor kurzem ins Reich rechter Verschwörungstheorien verwiesen worden war, wächst. Noch schauen die Verantwortlichen in der Europäischen Union schadenfroh auf Großbritannien, wo massiv angestiegene Gaspreise eine Reihe von Energieanbietern zum Aufgeben gezwungen haben, weil diese die um bis zu 70% in die Höhe geschnellten Einkaufspreise durch eine gesetzliche Gaspreisdeckelung nicht weitergeben können. Der britische Wirtschaftsminister bereitet die Verbraucher schon einmal auf gravierende Probleme vor und gibt unumwunden zu, dass Hunderttausenden Familien ein schwieriger Winter bevorstehe. Auch im Rest Europas zeigen die Energiepreissprünge Folgen: Die Inflation galoppiert. Dabei wirken die selbsternannten „Klimaretter“ wie Brandbeschleuniger. Die explosive Mischung aus drastischen Steuererhöhungen und rapide gestiegenen Preisen wird vor allem jene schmerzlich treffen, die nur ein paar Euro mehr fürs Klima auszugeben glaubten. Es werden ein paar Hundert sein. Mindestens.

Europas Regierungen fürchten, dass ihnen angesichts steigender Zahlen von Elektrofahrzeugen im sprichwörtlichen Sinne der Strom ausgeht

In Großbritannien hat man derweil noch ganz andere Sorgen: Wegen 100.000 fehlender Lkw-Fahrer stockt die Versorgung der Tankstellen ebenso, wie die Belieferung der Lebensmittelgeschäfte. Das Problem ist hausgemacht, weil man mit einer hysterischen Warn-App wochenlang Millionen von Menschen aus dem Arbeitsprozess gerissen hatte, die nur teilweise wieder in ihre angestammten Jobs zurückkehrten. Zudem hat die rigide Praxis der Visa-Vergabe nach dem Brexit eine Vielzahl ausländischer Arbeiter aus dem Land getrieben. Ob die von Premierminister Johnson angekündigte Kehrtwende schnell genug greift, weiß niemand. Als wäre das nicht genug, fürchten nicht nur die Briten, dass ihnen angesichts steigender Zahlen von Elektrofahrzeugen im sprichwörtlichen Sinne der Strom ausgeht. Diese Gefahr scheint die Bundesregierung auch für Deutschland zu sehen. Sie hatte zu Jahresbeginn einen Gesetzentwurf zur „Spitzenglättung“ vorbereitet, traute sich aber nicht, diesen in den Bundestag einzubringen. Mit der wohlklingenden Bezeichnung ist genau das gemeint, was die Briten im kommenden Jahr festzuschreiben gedenken: Wer sein E-Mobil an der heimischen Ladestation „auftanken“ will, schaut zu den Hochlastzeiten in die Röhre. Ab Mai 2022 soll privaten Ladestationen im Vereinigten Königreich von Montag bis Freitag jeweils neun Stunden am Tag der Strom abgestellt werden. Die große Furcht vor dem Zusammenbruch der Stromnetze ist keinesfalls unbegründet, gab es doch erst vor wenigen Monaten einen Beinahe-Blackout auf dem Kontinent. Immer wieder müssen zudem Industrieanlagen vom Netz genommen werden, um Stromengpässe zu vermeiden.

Schon ziemlich bald werden uns drohende Blackouts rund um die Uhr vor die Frage stellen, wofür wir unser Stromkontingent nutzen wollen

Der Ausbau sogenannter erneuerbarer Energien hat die europäische Versorgung anfällig gemacht und die Lebenslüge der Politik aufgedeckt. Würden die selbstgesteckten Ziele der Elektromobilität auch nur annähernd erreicht, stünden schon heute keine ausreichenden Kapazitäten zur Verfügung. Allein Großbritannien benötigt angesichts der beschlossenen Abkehr vom Verbrennungsmotor bis 2050 das zusätzliche Stromäquivalent von sechs Kernkraftwerken. In Deutschland sieht es nicht besser aus. Ganz unabhängig vom Ausgang der Bundestagswahl dürfen wir uns schon einmal auf drastische Maßnahmen einstellen. Woher der Strom künftig in ausreichender Menge kommen soll, steht in den Sternen. Die Netzbetreiber mehrerer EU-Länder warnten schon zu Beginn des Jahres. Nun scheinen immer mehr Regierungen dem Appell zu folgen, und wäre nicht die Bundestagswahl dazwischengekommen, hätte Deutschland hier einmal mehr den unrühmlichen Vorreiter gespielt. Europa geht einer ungewissen Zukunft entgegen. Immer größer wird die Abhängigkeit von Partnern, die nur ein begrenztes Interesse an einem prosperierenden Kontinent haben. Die „Energiewende“ entfaltet ihre volle Wucht, und schon bald werden die Erinnerungen an die Corona-Beschränkungen verblassen, wenn uns drohende Blackouts rund um die Uhr vor die Frage stellen, wofür wir unser Stromkontingent nutzen wollen. Der zu erwartende Druck der Unternehmen auf die Politik könnte manchen Irrweg korrigieren. Entspannung bedeutet dies allerdings nicht. Der Wiederaufbau einer zuverlässigen Energieversorgung wird ein Vielfaches von dem verschlingen, was wir derzeit für die ideologischen Spielereien wohlstandsverwöhnter „Weltverbesserer“ berappen müssen.

Peymani 2020

Mein aktuelles Buch 2020 erhalten Sie auf Wunsch signiert direkt von mir und darüber hinaus überall im Handel. Meine früheren Werke Weltchaos, Chronik des Untergangs, Hexenjagd und Das Grauen sind ebenfalls im Buchhandel erhältlich. Spukschloss Deutschland gibt es als Ebook.

Zunächst auf der Liberalen Warte erschienen