Klimarettung und Energiekrise: ein Überblick

von AR Göhring

Die Hiobsbotschaften, auch in den Massenmedien, sie reißen nicht ab: Nicht nur die Rohstoffe wie Eisen werden knapp, sondern auch das Erdgas – und zwar in ganz Europa. Das liegt nicht nur an russischer und chinesischer Politik, sondern in erster Linie an der EU-Klimapolitik, die in erster Linie deutscher Herkunft ist.

„Im Ausland halten sie uns für Bekloppte“,

meinte der damalige Außenminister Sigmar Gabriel einmal mit Blick auf die Energiewende seiner Regierungschefin. Dabei ist der Bau von Windrad-Wäldern keine rein deutsche Unart, sondern auch in Dänemark und den Niederlanden verbreitet. Und Großbritannien, obwohl die Insel nur die Küstengewässer offshore verschandelt statt das ganze Land. Da 2021 nicht nur trotz angeblicher Erderwärmung naß und kalt war, sondern auch noch recht windschwach, mußten die Energieversorger ihre Gasometer leeren. Da das Gas – politisch gewollt oder nicht – recht teuer geworden ist, hat man erst einmal nicht nachgefüllt. Und zu lange gewartet, weil im kalten Herbst ganz Westeuropa kaufen muß, was die Sache nicht billiger macht.

Daß die Energiewende deutscher Prägung die Abhängigkeit von Putins Regime, das bekanntermaßen nach dem Motto „Rußland zuerst“ handelt, erhöht, wurde seit Jahren betont und ist den Kabinetten Merkels bekannt. Wenn bei erhöhter Abhängigkeit auch noch der Youtube-Kanal von RT/Russia Today gesperrt wird, ist nicht nur Politikexperten klar, daß Moskau darauf reagieren wird.

Immerhin werden die Energieknappheit und die Blackoutgefahr in den Massenmedien nun thematisiert, auch wenn die Zusammenhänge und Gründe wenig beleuchtet werden. Bei EIKE oder Reitschuster, und internationalen Kanälen aber schon.

Vera Lengsfeld betont bei Reitschuster in diesem Zusammenhang die Ignoranz der zu erwartenden Regierung, die sich zum Beispiel gerade ernsthaft mit dem Thema Cannabis-Freigabe beschäftigt. Oder ist das Absicht?

„Das ist wunderbar sozial gedacht, denn wenn im Winter das Licht ausgeht und die Heizung ausfällt, können sich wenigstens die Junkies dieses Landes in ihre bunten Träume flüchten“, ätzt Vera auf köstliche Weise.

Auch im Wahlkampf gab es ein für Demokratien schon gruselig zu nennendes Schweigekartell, da außer der Schwefelpartei und der Basis fast niemand etwas zu Corona oder Blackouts sagen wollte.

Dabei sind es genau diese Probleme, die der Bevölkerungsmehrheit („eklig weiß“, wie die neue Grünjugendchefin sagt) akut zu schaffen machen. Nach Komplettquarantäne wegen der angeblichen Jahrhundertseuche müssen Betriebe schon wieder Kurzarbeit anmelden oder bis Weihnachten dichtmachen, weil Rohstoffe oder Chips für die Auto-Elektronik fehlen. Den Parteispitzen von R2G+FDP fällt dazu aber nichts ein. Die Freidemokraten im Bundestag treibt heuer eher um, daß sie neben den AfDlern sitzen müssen statt wie gewünscht neben den Grünen. (Wenn man bedenkt, daß der neue Grünjugendchef Christian Lindner heftig beschimpfte, schon erstaunlich.) Katarina Barley (SPD) mahnt die Plebs zum Stromsparen, vergißt dabei aber irgendwie, daß zum Beispiel neue Fenster Tausende Euros kosten. Sie hätte auch gleich sagen können, „wenn sie kein Brot haben, sollen sie halt Kuchen essen. Mache ich doch auch.“

Der Rohstoffmangel in Europa beruht auch auf aggressiver chinesischer Wirtschaftspolitik, die nach vollständiger Beendigung ihrer Corona-Restriktionen die Fabriken unter Volldampf setzt und die Rohstoffmärkte leerkauft. Zudem werden die Frachtrouten blockiert, weil im „woken“ Westen die Regierungen nicht die Durchsetzungskraft eines Donald Trump besitzen und nur noch die eigene Bevölkerung drangsalieren; gegenüber Terror- und KP-Regimen kuscht man. Hinzu kommt in Europa, nicht nur in Großbritannien, trotz massiver Einwanderung ein Arbeitskräftemangel bei den LKW-Fahrern, der dafür sorgt, daß die Container-Frachter ihre Waren in europäischen Häfen nicht schnell (und damit kostengünstig) löschen können – man fährt lieber etwas weiter und löscht dort fix und profitabel. London reagiert auf den dort zuerst akut gewordenen Energiemangel und wirft Kohlekraftwerke wieder an, die zum Glück nicht abgerissen wurden. In Deutschland ist dieses Phänomen aus dem letzten Winter bereits bekannt; und im darbenden Kalifornien werden sogar neue Kohlemeiler errichtet (wir berichteten).

Das Phänomen der künstlichen Knappheit gilt für alle westlichen Länder, sogar für das ferne Australien. Wie unsere Referentin Joanne Nova ausführte, ist die Energiewende Canberras unserer um etwa zehn Jahre voraus, was dazu führt, daß das stark urbanisierte Land seit geraumer Zeit einen Stromausfall nach dem anderen erlebt (was unsere Massenmedien aber nicht wissen … wollen). Dabei sitzt Australien auf dem größten Steinkohlevorkommen der Welt. Auf der anstehenden Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow will die Regierung sich nun verpflichten, den Kohleexport mit einem Volumen von 60 Milliarden Dollar herunterzufahren („Klimaziel Netto-Null-Emissionen bis 2050“). Darüber brach nun Streit in der Koalition aus. Vertreter des Juniorpartners Nationalpartei fragten den Ministerpräsidenten Scott Morrisson, welche Staatsausgaben er denn beschneiden will, um die Verluste aufzufangen: „Welches Krankenhaus wollen Sie schließen?“ Nebenbei: Der unvermeidliche Kronprinz Charles forderte Australien auf, „diese letzte Chance zur Rettung der Welt“ zu ergreifen. Beim Vizechef des Commonwealth ist solche Rhetorik allerdings ein Dauerzustand, da er seit den 80ern von letzten Chancen und Kippunkten spricht.

Die Australier werden realiter aber weniger vom Katastrophen-Fantasten aus dem Hause Windsor bedroht, dafür aber unter anderem von seinen Kollegen aus Brüssel, die eine immer harschere CO2-Bepreisung für Handelspartner verfügen. Der australische „Klimarat“ sieht daher eine massive Gefährdung von 20.000 Arbeitsplätzen alleine im Bundesland Neu Südwales, und einen Verlust von fünf Milliarden Dollar im Bruttosozialprodukt. Ob das stimmt oder nicht – es ist die bekannte Erpressungsrhetorik der Umverteiler, die wir von der Migrationspolitik kennen („wenn Ihr nicht wollt, wird die Wirtschaft sterben“).

Schlechte Klimaretter-Nachrichten auch aus den USA: Dort wurde vor kurzem eine experimentelle Holzvergasungsanlage im Bundesland Mississippi durch „kontrollierte“ Implosion abgerissen. Holzvergaser kennen historisch Bewanderte aus dem letzten Kriegsjahr, als der Treibstoffmangel dazu führte, daß viele deutsche LKW und PKW mit einem tonnenförmigen Gerät an der Stoßstange ausgerüstet wurden, das das weniger knappe Holz in Methan (plus x) umwandelte, welches angepaßte Ottomotoren verbrennen können. Das sogenannte „Kemper-Projekt“, eine Investition von 6,7 Milliarden Dollar, errichtet 2010, versorgte ein Gaskraftwerk mit 582 Megawatt Leistung. Es war geplant, später dort Braunkohle zu hydrieren und in Methan umzuwandeln; das entstandene CO2 sollte in Abscheidern gesammelt werden. Im Sommer 2020 wurde das Projekt vom Eigentümer aber abgeschrieben.

Insgesamt sollten sogar 7,8 Milliarden Dollar aufgewendet werden, um das Projekt zu finanzieren. Die Steuerzahler im armen Mississippi mußten bis 2012 allein 3,8 Milliarden Dollar berappen, weil der Ministerpräsident des Staates sein Traumprojekt unbedingt durchsetzen wollte und das Energieunternehmen Mississippi Power zwang, das Werk zu errichten.

Fazit: Fast alle westlichen Länder werden heuer von abgehobenen und weltfremden Politikern regiert, die entweder ängstlich den grünen Eiferern nachgeben, oder selbstherrlich irgendwelche bei Journalisten beliebten Weltrettungsprojekte von den Werktätigen finanzieren lassen, deren Erlös die Taschen sowieso schon Wohlhabender füllt.

Nicht ganz allerdings: Emmanuel Macron plant eine Milliarde Euro für die Forschung an neuen Kernkraftkonzepten ein, und durchaus linke Umweltbewegte und Intellektuelle fordern die Berliner Regierung auf, die verbliebenen Kernkraftwerke am Netz zu lassen, darunter Theo Sommer, Steven Pinker, Anne Wendland, James Hansen.




14. Internationale Konferenz zum Klimawandel von Heartland in Las Vegas

von AR Göhring

Unsere Partner vom Heartland Institute veranstalten genau wie EIKE jährlich eine alternative Klimakonferenz. In Amerika ist bekanntlich alles größer – so fand die International Conference on Climate Change 14 ICCC in Las Vegas vom 15. bis 17. Oktober statt. Der Titel lautete:

Der Große Reset. Klima-Realismus gegen Klima-Sozialismus

Mit dabei waren diesmal Naomi Seibt, EIKEs Holger Thuß und Wolfgang Müller, Christopher Monckton, Willie Soon, Myron Ebell, Wiliam Happer und Patrick Moore.

Heartland filmte alle Vorträge und Seminare, die Sie sich nun zum größten Teil auf Englisch online anschauen können.

Das ist selbst für örtliche Teilnehmer notwendig, da, wie bei großen internationalen Konferenzen üblich, mehrere Themenbeiträge gleichzeitig stattfinden. Heartland bot den Gästen eine Politik- und eine Wissenschaftsreihe an („Policy track“ und „Science track“), zwischen denen man je nach Interesse vor Ort wechseln konnte. Zeitplan

Im Rahmen der Politikreihe sprachen:

1. Sinnlose Energiepolitik und Basisopposition:
Kevin Dayatratna, E. Calvin Beisner und Anne Jordan diskutieren die vermeintliche Rechtfertigung für einen schnellen Übergang zu teurer und unzuverlässiger „grüner“ Energie und den Widerstand gegen diese Politik in Amerika und im Ausland.

2. Dubiose Annahmen bei der Verfolgung zweifelhafter Richtlinien.
Präsentationen von Benjamin Zycher, Kenneth Green und Myron Ebell darüber, wie schlechte Wissenschaft zu schlechterer Politik führt.

3. Wie man sich den Bemühungen von Woke Capital, aktivistischen Investoren und Finanzaufsichtsbehörden entgegenstellt, traditionelle Energie abzuschaffen:
Justin Danhof und Scott Shepard vom National Center for Public Policy Research und Stephen Soukup vom Political Forum Institute diskutieren den wachsenden Trend, dass Unternehmen treuhänderische Pflichten aufgeben und sich auf ESG-Ziele konzentrieren. Dieser Fokuswechsel hat tiefgreifende negative Auswirkungen auf Aktionäre, Kunden und die Gesellschaft insgesamt.

4. Prüfung der Energie- und Klimaagenda von Joseph Biden:
Amy Oliver Cooke vom John Locke Institute, Bette Grande vom Heartland Institute und Steve Milloy von JunkScience.com präsentieren die Energie- und Umweltagenda von Biden – von der Kündigung des Keystone XL-Pipeline-Deals mit Kanada bis zur Einschränkung des einst aufkeimenden Fracking-Industrie in den Vereinigten Staaten — wirkt sich auf die amerikanische Energiewirtschaft aus.

5. Zuverlässige Energie, unzuverlässige Energie und Energiearmut.
Oliver Hemmers, Wolfgang Müller und Timothy Doscher werden in dieser Reihe über „Clean Energy Projects“ in den USA, die „Great Energy Transformation“ in Deutschland und was „Umweltgerechtigkeit“ wirklich ist, sprechen.

6. Gefährliche Energiepolitik im In- und Ausland.
Benjamin Zycher, Holger Thuß und Rob Bradley werden in dieser Breakout-Session vorgestellt, die sich mit den sich ändernden Kraftstoffeinsparungsstandards, Deutschlands „erfolgreicher“ linker Energieagenda und der Zukunft der marktwirtschaftlichen Energiepolitik in den USA und im Ausland befaßt.

Im Rahmen der Wissenschaftsreihe sprachen:
1. Temperatur-Trends: Anthony Watts, Roy Spencer, und Ross McKitrick, zeigten Präsentationen zu den neuesten globalen Temperaturtrends und erklären, was sie antreibt.

2. Der Weltklimarat und die wissenschaftliche Methode: Ken Haapala, David Legates, Howard Hayden und Tom Sheahen diskutieren die wissenschaftliche Methode, und darüber, wie die Berichte der Vereinten Nationen sie immer wieder verletzen.

3. Das richtige Klima: Texas Freeze, Kernenergie und der Weg nach vorn Tom Moser, Gregg Goodnight, Bob Bauman und Marty Cornell von The Right Climate Stuff (gegründet von ehemaligen NASA-Ingenieuren) werden Vorträge über die katastrophalen Stromausfälle in Texas im letzten Winter halten und wie man solche Katastrophen in Zukunft vermeiden kann.

4. Natürliche Klimatreiber: Jay Lehr, Gregory Wrightstone und Willie Soon erklären, welche Naturkräfte den größten Einfluß auf das Klima haben und warum. Es ist nicht CO2, das die Temperatur antreibt.

5. Degradierte Wissenschaft und der kommende große Reset: Steve Milloy, H. Sterling Burnett und Marc Morano werden in dieser Breakout-Session vorgestellt, wie die Wissenschaft im Dienste des Great Reset des Kapitalismus mißbraucht wird.

6. Die Wahrheit über extremes Wetter: Neil Frank, Stanley Goldenberg und James Taylor sprechen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stärke und Häufigkeit von Hurrikanen sowie andere extreme Ereignisse wie Tornados, Waldbrände, Überschwemmungen und Dürren.

Die Grundsatzvorträge für das gesamte Publikum hielten:

1. William Happer mit dem Titel „Noble Lies“ und eine Vorführung des Trailers zu Climate Hustle 2 von Craig Rucker von CFACT

2. Präsentation von Patrick Moore, Mitbegründer von Greenpeace, und Beobachtungen während der Konferenz von James Taylor, Präsident des Heartland Institute, und Joseph Morris, dem Vorsitzenden des Board of Directors von Heartland. Verleihung eines Klimaschutzpreises

3. Podiumsdiskussion zum 20-jährigen Jubiläum von „ClimateGate“ und Impulsvortrag von Naomi Seibt

4. Viscount Christopher Monckton hält eine Präsentation zum Thema Wissenschaft.

5. Filmvorführung und Empfang von Climate Hustle 2.
Filmemacher Marc Morano zeigt seine fantastische Fortsetzung des Originals Climate Hustle aus dem Jahr 2017. Mit Diskussion.

Video-Übersicht hier.




Notstrom – Die ganze Wahrheit von Michael Mross

Erster Stromanbieter gibt auf. Der Winter wird kalt und dunkel. Die wahren Ursachen der Strom/Energieknappheit.
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Konzerne schreien nach mehr Klimaschutz, aber Luftfahrtbranche leidet unter „Fit for 55“

von AR Göhring

„Fit for 55“ ist kein Sportprogramm im Wellnesstempel, sondern eine willkürliche Formulierung der Europäischen Union unter Ursula vd Leyen, bis 2030 55% der Spurengas-Emissionen zu reduzieren. Das Ganze gehört zum „Europaean Green Deal“, der faktisch auf die Desindustrialisierung des Kontinentes abzielt.

Im Rahmen von „Fit for 55“ soll die Luftfahrtindustrie deutlich höhere Steuern auf Kerosin zahlen, was eine Mehrbelastung von 2,2 Milliarden Euro bis 2025 bedeute. Zudem sollen die Flugzeuge nach und nach immer mit mehr synthetischem Kraftstoff betankt werden („Bio-Kerosin“), der erheblich teurer ist als das Erdölprodukt, und zwar 15 Milliarden ab 2025, wenn der Anteil von „Bio“ schon 63% betragen soll. Wer dann noch viel fliegen kann und wird, ist klar – Grünwähler und Abgeordnete aus Budestag und EU-Parlament. Ursula von der Leyen und Kommissionskollegen übrigens bevorzugt im Privatjet.

Trotz solcher hausgemachter Probleme gibt es tatsächlich Konzern- und Firmen-Manager, die allen Ernstes noch mehr Klimaschutz fordern. Wie die Tagesschau gerade eil-meldet, wollen große Unternehmen eine „Umsetzungsoffensive für Klimaneutralität“, darunter Otto, Telekom und Aida.

Sind die Manager finanziell selbstmordgefährdet? Nein, man will das Krokodil füttern, um als letzter gefressen zu werden. Und wohl chaotischen Wildwuchs verhindern, wie er im Falle einer Klimaschutzministerin Baerbock zu erwarten ist. Die praktisch beruflose und technisch völlig ahnungslose Grünen-Politikerin würde, so befürchtet man wohl, ein unrealistisches und nicht umsetzbares CO2-Verhinderungsprogramm nach dem anderen durchboxen und so Milliardenverluste verursachen.

Die vermutlich in Panik geratenen Manager fordern daher einen „klaren, verlässlichen und planbaren Pfad zur Klimaneutralität“.

„Klare Perspektiven statt wolkiger Visionen – und zwar jetzt! Ein gewaltiger Umbau braucht einen verläßlichen Rahmen. Zum Beispiel für ausreichend Erneuerbare Energie zu wettbewerbsfähigen Kosten“

will der Chef der Papierfabrik Varel. Man sieht – da glaubt keiner an die Klimakatastrophe, sondern will von den Verantwortlichen der Regierung, daß die Interessen der Wirtschaft langfristig beachtet werden und nicht laufend irgend etwas Neues erfunden wird.

Die Unternehmen haben sich zum Zweck der Schadensbegrenzung in der „Stiftung 2 Grad“ organisiert. Seltsamerweise fordern die Manager den schnelleren Ausbau der Erneuerbaren Energien – wohl, um dem Strommangel infolge Abschaltung der grundlastfähigen Kraftwerke entgegenzuwirken.

Heißt im Klartext, man will vom Staat wenigstens noch ordentlich Steuergelder für die Errichtung sinnloser Windkraft- und PV-Anlagen bekommen, bevor der letzte dann das Licht ausmacht. Die Verhinderung von grünen Vebotsorgien durch die wirtschaftlichen und technischen Laien Baerbock und Habeck durch „Einbeziehung“ der Wirtschaft wird das Problem nicht beseitigen, sondern die Desindustrialisierung nur verlangsamen.




Die Temperaturen im September und die steigenden Gas- und Strompreise

von Fritz Vahrenholt

Die aus den Fugen geratenen Gas -und Strompreise bilden den Kontrast für das energiepolitische Wunschkonzert der Klimapolitik der nächsten Bundesregierung.


Zunächst aber wie immer zur Temperaturkurve: Die Abweichung der globalen Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen vom Durchschnitt der Jahre 1991-2020 stieg im September 2021 auf 0,25 Grad Celsius. Die sich entwickelnde La Niña wird sich mit einer Verzögerung von 2-3 Monaten in sinkenden globalen Temperaturen bemerkbar machen. Einen größeren Einfluss auf das nordeuropäische Winterwetter hat allerdings die nordatlantische Oszillation NAO (Druckluftunterschied zwischen Azorenhoch und Islandtief), die sich in einer negativen Phase befindet und damit einen kälteren Spätherbst begünstigt. Alles weitere bleibt Spekulation um einen milden oder bitterkalten Winter. Letzterer hätte vor dem Hintergrund von leeren Gasspeichern und exorbitant hohen Gasspreisen weitreichende Folgen für unsere Gesellschaft.

Die Energiepreise gehen durch die Decke

Seit Mitte des Jahres steigen die Preise für Erdgas, Kohle, Öl und Strom massiv an.
Der Preis für die Kilowattstunde (kWh) Strom hat sich an der Leipziger Börse auf 13 Eurocent pro kWh nahezu verdreifacht, der Gaspreis hat sich verfünffacht. Im zurückliegenden Wahlkampf war das kein Thema. Aber an der Entwicklung der Preise ist die Politik nicht ganz unbeteiligt. Die Gründe sind
– der in ganz Europa und insbesondere in Deutschland vorgenommene Kohleausstieg zwischen 2017 und 2021 (Italien, UK, Spanien, Niederlande, Deutschland),
– die Verdreifachung der CO2-Zertifikatspreise seit 2020 von 20 auf über 60 Euro pro Tonne CO2 durch die Verknappung der Emissionszertifikate durch die Europäische Union. Das trifft auch die Gasverstromung.
– der Wechsel von Kohlestrom zu teurerem Gasstrom,
– die weltweite gestiegene Nachfrage nach Gas in Folge der wirtschaftlichen Erholung nach der Pandemie
– sowie ein äußerst schwaches Windjahr von Januar bis September 2021.
Der schwarze Peter wird schnell Wladimir Putin zugeschoben. Doch Russland hat genau die Gasmengen geliefert, die von den Gasimporteuren bestellt worden sind. Offensichtlich ist nicht genug Gas geordert worden, wie selbst Bundeskanzlerin Merkel einräumte.

Auch die Strompreise schießen in die Höhe

Die Strompreise für die Industrie haben sich verdreifacht, der Haushaltsstrom wird von 31 Ect/kWh auf etwa 40 Ect/kwh ansteigen.Mehr als die Hälfte des Strompreises sind Steuern und Abgaben, von der EEG Umlage bis zur Stromsteuer. Hier wäre viel Spielraum für die Bundesregierung, die Kosten zu senken.
Die Verknappung der gesicherten Stromerzeugung durch den Kernenergieausstieg und den bereits begonnenen Kohleausstieg treibt aber nicht nur die Preise. Er macht in Zeiten der Dunkelflaute des Winters die Stromversorgung zur Strommangelwirtschaft mit der erhöhten Gefahr gezielter oder unfreiwilliger Abschaltungen. Vor diesem Hintegrund ist die Stilllegung der noch am Netz befindlichen 6 Kernkraftwerke, die noch 11 % der Stromversorgung liefern, unverantwortbar. Der Zubau an Windkraft und Solaranlagen in den nächsten 8 Jahren wird allenfalls reichen um diese gesicherte Leistung zu ersetzen, selbst wenn die Installation von Windkraftwerken und Solaranlagen pro Jahr verdoppelt wird. Bis 2030 ist dann weder Strom für ein einziges zusätzliches Elektroauto noch zusätzlicher CO2-freier Strom für die Industrie bereitgestellt. Von der Waermeversorgung gar nicht zu reden.


Quelle:Fraunhofer ISE

Die Erwärmung der letzten 20 Jahre hat ihre wesentliche Ursache in der Veränderung der Wolken

Rolf Dübal und ich haben eine viel beachtete Publikation in „Atmosphere“ veröffentlicht. Wir untersuchten die Strahlungsbilanz der Erde in den letzten 20 Jahren anhand der Daten des satellitengestützten CERES Projektes der NASA. Die Untersuchung hat ein überraschendes Ergebnis zu Tage gefördert: die Erwärmung der Erde in den letzten 20 Jahren ist im Wesentlichen auf eine höhere Durchlässigkeit der Wolken für die kurzwellige Sonneneinstrahlung zurückzuführen. Die kurzwellige Reflexion durch die Wolken ist in diesem Zeitraum stark zurückgegangen und zwar gleichermaßen auf der Nord- und Südhalbkugel (s. Abb.). Das bedeutet bei nahezu konstanter Sonneneinstrahlung, dass mehr kurzwellige Strahlung die Erdoberfläche erreicht hat und damit zur Erwärmung beitrug. Die langwellige Rückstrahlung (der sog. Treibhauseffekt) trug nur zu einem geringeren Teil zur Erwärmung bei. Er wurde sogar weitgehend kompensiert durch die ebenfalls ansteigende Durchlässigkeit der Wolken für von der Erde ausgehende langwellige Strahlung.
Die Zeitspanne von 20 Jahren ist noch zu kurz, um abschließend entscheiden zu können, ob die jetzige Heizphase eine temporäre oder permanente Entwicklung ist. Im ersteren Fall müssen die Klimaprognosen grundlegend überarbeitet werden. Der physikalische Mechanismus, der zu der Wolkenverdünnung geführt hat, wird in der Literatur unterschiedlich diskutiert.. Die Wolkenveränderungen können durch Rückgang der Aerosole, durch Erwärmung der Atmosphäre auf Grund natürlicher Ursachen (z.B. der AMO oder der PDO), durch anthropogene Erwärmung durch CO2 oder einer Kombination dieser einzelnen Faktoren ausgelöst worden sein. Eines kann allerdings schon jetzt festgehalten werden: die Erwärmung der letzten 20 Jahre wurde stärker durch Veränderung in den Wolken als durch den klassischen Treibhauseffekt verursacht.
Ein Zusammenfassung der Publikation in Deutsch ist hier zu finden.