Die Klimaschau von Sebastian Lüning: Südpol mit kältestem Winterhalbjahr der gesamten Meßgeschichte

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende. Themen der 77. Ausgabe vom 7. November 2021:

0:00 Begrüßung 0:21 Windfarmen mit Windschutz-Wällen 2:22 Überwachung des persönlichen Kohlenstoff-Budgets 4:54 Neuer Kälte-Rekord in der Antarktis

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Repression ersetzt die Debatte: Klimakongreß stößt massig CO2 aus, aber grüne Aktivisten jagen Kritiker

von Vera Lengsfeld

Glasgow hat gezeigt, wie verlogen die führenden Repräsentanten des Klimaschutzes sind. Bis zu 400 Privatjets waren im Einsatz, um die Einpeitscher der Großen Transformation, das heißt der Abschaffung unseres Lebensstandards, zur Weltklimakonferenz zu befördern. Wie viele der zahllosen Teilnehmer mit Linienfliegern angereist sind und wie viele Luxuslimousinen für den Transport der Klimaschützer in der Stadt bereit gestellt werden mussten, dafür liegen mir keine Informationen vor.

Ein Vergleich mit der Klimakonferenz in Kopenhagen 2009 ist vielleicht erhellend. Mehr als 15.000 Klimaretter aus aller Welt waren in die Dänische Hauptstadt gereist, hauptsächlich im Flugzeug, darunter 140 Privatjets, die zum Teil auf die Flughäfen anderer Städte ausgeflogen werden mussten, weil der Airport in Kopenhagen nicht genug Platz bot. Über 1200 Limousinen beförderten die Möchtegern-Weltbewahrer durch die Stadt, mehr als es in ganz Dänemark gab. Die fehlenden Luxuskarossen mussten aus Schweden und Deutschland angefahren werden. In nur sieben Tagen produzierten die Konferenzteilnehmer geschätzte 41.000t Kohlendioxid, mehr als 30 Länder an einem Tag ausstoßen. Schon das machte die Veranstaltung zur Farce.

Wie man sieht, hat sich die Zahl der Privatjets inzwischen beträchtlich erhöht. Wenn die anderen Daten noch erfasst werden, hört man wenigstens nichts davon. Ich wüsste gern, wie viel zusätzliches CO2 von den Konferenzteilnehmern diesmal erzeugt wurde.

Ein paar Tage nachdem in Glasgow Noch-Kanzlerin Merkel die grundstürzende Veränderung unserer Lebensweise als Notwendigkeit verkündet hat und dafür 14 Minuten Beifall bekommen haben soll, wurde bekannt, dass die von ihr eingesetzte EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen im Juni einen Privatjet benutzt hat, um die kurze Strecke von weniger als 50 km zwischen Wien und Bratislava zurückzulegen. Die Frau, die das Gesicht des so genannten „Green Deal“ der EU ist, denkt nicht daran, sich auch nur ansatzweise an die Regeln zu halten, die sie für die EU-Bürger implementieren will. Übrigens haben im Juni die begleitenden Journalisten offenbar keinerlei Anstoß an von der Leyens skandalösem Verhalten genommen. Die Sache kocht erst jetzt hoch, nachdem eine englische Zeitung darüber berichtete.

Klimaschutz ist zum Dogma geworden, das nicht mehr hinterfragt werden soll. Es trommelt nicht nur der Jet-Set für diese Ideologie, sondern viele kleine Gesinnungswächter wollen dafür sorgen, dass es keinen Widerspruch dazu gibt. Besonders natürlich die Grünen in allen Schattierungen. Statt sich lautstark dafür einzusetzen, dass die so genannte „Fortschrittskoalition“, die uns demnächst regieren will, die einfachste und billigste Klimaschutzmaßnahme, ein Tempolimit auf der Autobahn beschließt, greifen sie lieber diejenigen an, die als „Klimaleugner“ etikettiert werden. Das fällt um so leichter, als die grünen Porschefahrer somit auch künftig mit 200 Sachen für den Klimaschutz unterwegs sein können.

Ein besonderer Dorn im Auge der grünen Gesinnungswächter sind Initiativen, die sich kritisch mit der Theorie des menschengemachten Klimawandels auseinandersetzen. Für Thüringer Grüne ist besonders das in Jena beheimatete „Europäischen Institutes für Klima und Energie“ (EIKE) ein Dorn im Auge. Besagtes Institut möchte seine nächste „Internationale EIKE-Klima- und Energiekonferenz“ in Gera abhalten. Deshalb haben sich nun diverse grüne Gruppen, angeführt von den Grünen Gera, mit einem Offenen Brief an alle in Frage kommenden Hotels gewandt, um sie durch öffentlichen Druck zu bewegen, die Konferenz nicht bei sich stattfinden zu lassen.

https://twitter.com/laura_wahl_/status/1457683074209230858

Waren in den vergangenen Jahren Hotels unter Druck gesetzt worden, die EIKE bei sich beherbergen wollten, ist man in diesem Jahr ein Schritt weiter. Der Offene Brief beginnt mit:

„Wir, die unterzeichnenden Gruppen, schreiben Ihnen, da die Möglichkeit besteht, dass Ihr Hotel als Veranstaltungsort der jährlichen Konferenz des sogenannten „Europäischen Institutes für Klima und Energie“, kurz EIKE, genutzt werden soll. Sollte dies der Fall sein, möchten wir Sie über die Hintergründe von EIKE informieren – auch in Hinblick auf Ihre eigene Außenwirkung und mögliche Rufschädigung, die mit einer Zusammenarbeit mit EIKE einhergehen würde.

Es wird also nicht nur denunziert, sondern ganz unverhüllt mit Rufmord gedroht. Die „Begründung“ dafür schlägt jedem Demokratieverständnis ins Gesicht. Die Eltern der unterzeichnenden Gruppenmitglieder sind 1989 vermutlich für eine Demokratisierung der DDR, für Freiheiten, wie die Meinungsfreiheit eingetreten. Jetzt wird von den grünen Aktivisten die Meinungsfreiheit umstandslos einkassiert.

„Die von EIKE verbreiteten Darstellungen in Aufsätzen und Vorträgen sind nicht Teil des anerkannten Forschungsdiskurses“, heißt es da.

In einer offenen Gesellschaft gibt es so etwas wie einen „anerkannten Forschungsdiskurs“ nicht. Laut Grundgesetz ist die Forschung frei. Haben die Unterzeichner nie einen Blick in die Verfassung geworfen? Haben sie in den zahlreichen Demokratieförderprogrammen, die angeboten werden, oder in ihrer Schule nicht gelernt, dass es in der Demokratie eine offene Debatte mit unterschiedlichen Meinungen gibt? Die Unterzeichner sind Feinde einer solchen Debatte. Sie beharren auf dem Dogma:

„In der mehrheitlich anerkannten Wissenschaftsgemeinschaft ist auf der Basis jahrzehntelanger Forschung durch hunderte Forschungsgruppen weltweit eindrücklich bestätigt worden, dass die Klimaveränderungen eindeutig menschengemacht und krisenhaft sind.“

Dieses Argument, dass die Mehrheit immer unbedingt im Recht ist, wurde in der Geschichte vielfach widerlegt. Man denke an Galileo Galilei und das heliozentrische Weltbild oder an die Theorie der Kontinentaldrift von Alfred Wegener, die anfangs Einzelmeinungen gegen den Mehrheitskonsens und dennoch richtig waren.

Wenn die Unterzeichner meinen, dass Einzelmeinungen schädlich sind und bekämpft werden müssen, begeben sie sich auf das Niveau der katholischen Inquisition, die Galileo verdammt hat.

An Schluss wird die Drohung vom Anfang wiederholt, indem darauf hingewiesen wird, dass Hotels, die früher unter Druck gesetzt wurden, ihre Zusammenarbeit mit EIKE aufgegeben haben.

Wenn es nach diesen Grünen geht, wird Repression die Debatte ersetzen. Jeder, dem eine offene Gesellschaft am Herzen liegt, sollte sich den grünen Druck widersetzen.

Zuerst erschienen bei Vera Lengsfeld

Aktueller Fall: Quarks -Podcast: „Science Cops“: Der Fall EIKE: So dreist tricksen Klimawandel-Verharmloser

und: Geras Oberbürgermeister Julian Vonarb: „Beim Klimaschutz zählen Erfolge und Fakten“




Autoritäre entdecken Klimaschutz: „Tagesschau“ klärt über Nutznießer auf

von AR Göhring

Daß der Klimaschutz nur dem Abbau der bürgerlichen Freiheit und der Finanzierung von Interessensgruppen dient, ist dem geneigten EIKE-Leser klar. Nun berichtet auch der SWR, daß das Thema zumindest außerhalb der westlichen Länder als Hebel von autoritären Regimen genutzt werde.

Rußland, Brasilien, Saudi-Arabien und die Türkei nennt das Blatt als Beispiel von autoritär regierten Ländern, deren Regierungen sich schon vor der COP in Glasgow erstaunlich eindeutig zum Schutz des Klimas bekannten. In diesen Ländern gibt es aber keine oder kaum steuerlich durchfinanzierte NGOs oder mächtige öko-linke Parteien wie in den westlichen Ländern – warum machen die Politiker es also? Erdogan in Ankara hat wirtschaftliche Probleme und simuliert daher ökologische Kooperation, um sich bei Geldgebern lieb Kind zu machen. Da Klimaschutz nach den Erfahrungen in Deutschland aber die Energiepreise für Industrie und Bürger explodieren läßt und die heimische Wirtschaft teilweise zerstört, stuft sich die Türkei selbst als Entwicklungsland ein, die leider, leider nicht wirklich etwas von dem machen kann, was gefordert wird.

Ähnlich verfährt der eigentlich kapitalistische Jair Bolsonaro aus Brasilien, der es mit dem Klima wahrscheinlich ähnlich hält wie Trump („a hoax to make money“). Es gibt internationale Öko-Portfolios wie den Amazonas-Fonds, der von Klimaschutz-Ländern wie Deutschland und Norwegen finanziert wurde, jetzt aber vorerst nicht mehr.

Sogar Wladimir Putin, der öffentlich Zweifel an der Industrie-Treibhausgastheorie äußerte, will sein Land bis 2060 klimaneutral machen. Kunststück, da Notfallersatzkraftwerke für den Ausfall der Versorgung bei Dunkelflaute russisches Gas brauchen, und da Rußland auf neuartige Kernkraftkonzepte setzt.

China übrigens ist in Glasgow nicht mit Regierungsleuten vertreten, weil es der größte CO2-Emittent der Welt ist und bleiben wird, weil das Riesenreich neben Kernkraft voll auf Kohle setzt. Präsident Xi würde sich in Glasgow wohl nur Kritik anhören müssen, was er aber nicht nötig hat, weil das Land de facto stärkste Wirtschaftsmacht des Planeten ist.

Dem kritischen Leser des Beitrages stellt sich die Frage, ob nicht auch NGOs, Medienagglomerate und nicht zuletzt Regierungen des Westens ebenfalls Vorteile von der rigorosen Klimaschutzpolitik haben, die nicht in Zusammenhang mit Klimaschutz steht – genau diese Frage stellt die Tagesschau, hier: der SWR, aber nicht. Man erfährt also wie so häufig nur die eine Hälfte der Wahrheit – die andere gibt’s zum Beispiel bei uns!

 




Die Temperaturen im Oktober und die Klimakonferenz COP26 in Glasgow

von Fritz Vahrenholt

Es gibt auch positive Überraschungen in Glasgow. So etwa die Mitteilung des Global Carbon projects, dass die CO2-Emissionen seit zehn Jahren stagnieren. Trotzdem werden die weltweiten CO2-Emissionen bis 2030 ansteigen.

Zunächst aber wie immer zur Temperaturkurve.

http://www.drroyspencer.com/latest-global-temperatures/

Die Abweichung der globalen Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen vom Durchschnitt der Jahre 1991-2020 stieg im Oktober 2021 auf 0,37 Grad Celsius. Die sich entwickelnde La Niña hat sich noch nicht bemerkbar gemacht. Der mittlerer Temperaturanstieg der letzten 40 Jahre betrug 0,14 Grad Celsius pro Jahrzehnt.

COP 26 in Glasgow : Deutschlands historische Schuld?

In dem illustren Polittheater in Glasgow, bei dem viele Staatenlenker fehlten, dafür aber Leonardo diCaprio und Jeff Bezos angeflogen waren, kamen die schrillsten Stimmen wieder einmal von Greta Thunberg und Luisa Neubauer vom Reemtsma-Clan. Zur geforderten CO2-Emissionminderung lieferte die Schwedin den Beitrag :

„Deutschland hat eine große Verantwortung und eine historische Schuld“.

Der eigentliche Skandal ist aber, dass die ebenfalls in Glasgow anwesende Bundesumweltministerin Svenja Schultze, diese Masslosigkeit nicht in die Schranken gewiesen hat. Summiert man die CO2-Emissionen der letzten 50 Jahre ( das vorher ausgestossene CO2 befindet sich zum größten Teil nicht mehr in der Atmosphäre) so stellt man fest: die USA liegen mit 261 Milliarden t vorn, gefolgt von China mit 226 Milliarden, Russland 89,7, gefolgt von Japan und Indien. Dann folgt Deutschland mit 47,7 Milliarden t, die allerdings auch die hohen Emissionen der DDR, des Staates mit den wohl höchsten pro Kopf Emissionen weltweit mitumfassen. Wäre es zuviel von einer deutschen Bundesministerin verlangt, daraufhinzuweisen, dass in den letzten 40 Jahren kaum ein anderes Land einen größeren Beitrag zur Emissionsminderung geleistet hat als Deutschland mit minus 40 % gegenüber 1990 ? Sollten wir auf diese Leistung nicht mit Stolz verweisen dürfen ?

Während die Emissionen in 2021 gegenüber 2019 in den USA und Europa leicht sinken, nehmen sie in China dramatisch zu. Wie das Global carbon project in Glasgow bekanntgab, hat China in 2021 mit einem Anstieg von 5,5 % seiner Emissionen auf 11,1 Milliarden Tonnen nunmehr 31 % der Emissionen der Welt auf sich vereint.

Das Global carbon project stellt fest :

„Der weltweite Anstieg der fossilen CO2-Emissionen ist vor allem auf die Zunahme des Kohleverbrauchs im Strom- und Industriesektor in China zurückzuführen.“

Nur Greta Thunberg sieht in Deutschland einen der größten Klima-Schurken.

Der Staatschef des Hauptverursachers des CO2-Wachstums ist nicht in Glasgow

Xi Jinping, chinesicher Staatschef, lässt sich wie viele andere Staatschefs in Glasgow nicht blicken. Immer offensichtlicher wird, dass die Strategie Chinas, die CO2-Minderung zur Sache des Westens zu erklären , nicht aufgeht. Bislang hatte China die Chuzpe, als grösste Exportnation der Erde in der Verkleidung eines Entwicklungslandes immer größere Forderungen zur CO2-Senkung an die die westlichen Länder USA, Europa, Kanada oder Australien zu richten. Das Kalkül wurde nicht von jedem durchschaut. Jede grüne Strategie, die die Wettbewerbssituation westlicher Industriebetriebe oder Automobilfirmen durch zusätzliche CO2– Kosten erschwert, war recht, um das Ziel zu erreichen, 2050 die führende Weltmacht zu werden („Zeit und Momentum sind auf unserer Seite„, Xi Jinping, zitiert nach Theo Sommer).

Doch zunächst hat China ein Eigentor geschossen. Die Forderungen Australiens nach einer erneuten unabhängigen Untersuchung der Ursachen der COVID-19 Quelle in Wuhan, beantwortete China mit einem Boykott australischer Waren. Diese lieferten aber nicht nur Wein, sondern vor allen Dingen Kohle nach China. Zum Zeitpunkt des Boykotts warteten 70 Kohleschiffe vor der chinesischen Küste, um abgefertigt zu werden. Sie mussten über einen längeren Zeitraum weltweit umdirigiert werden. Seitdem fehlt China etwa 5 % des Kohleeinsatzes, was sich nach der schnellen Erholung der Industrie in China als unüberbrückbare Lücke herausstellte. Schliesslich musste China sogar Kohle aus den verhassten USA importieren. 153 bereits stillgelegte alte Kohleminen wurden wieder in Gang gesetzt, um 220 Millionen t zusätzliche Kohle pro Jahr zu produzieren. Das ist nahezu das Doppelte dessen, was Deutschland noch verbrennt. Man importiert sogar Kohle aus Nordkorea unter Verstoß gegen UN-Sanktionen.

In der Hälfte des Landes ist Strom rationiert. Produktionen, die für den Export bestimmt sind, werden stillgelegt, wie die Magnesiumproduktion. In vielen Städten werden die Aufzüge in Hochhäusern erst vom 7. Stock aufwärts betrieben. Chinas Schicksal steht und fällt bis auf Weiteres mit der Kohlenutzung.

Vor diesem Hintergund ist die Positionskorrektur Chinas in Glasgow bemerkenswert. Xie Zhenhua, Pekings Chef-Verhandler, erklärte , das 1,5 Grad Ziel sei für viele Nationen zu schwierig einzuhalten. Damit meint er wohl vor allen Dingen sein eigenes Land, das jede dritte Tonne CO2 der Welt emittiert. China versucht sich erneut hinter anderen Entwicklungsländern zu verstecken. Wörtlich Xie Zhenhua:

“ Falls wir uns allein auf 1,5 Grad Celsius fokussieren, zerstören wir den Konsens und viele Länder würden die Wiederaufnahme der Verhandlungen verlangen“.

Damit ist das Paris-Abkommen gemeint. Und um alle Zweifel zu beseitigen :

“ China hätte schon bereits die größtmöglichen Anstrengungen gegen den Klimawandel unternommen.“

Was wie eine petitesse aussieht – 1,5 Grad oder 2 Grad -, ist in den ( aus meiner Sicht fehlerhaften) Berechnungen des IPCC ein Unterschied von nahezu 1000 Milliarden t CO2 noch zusätzlich zulässiger Emissionen. Es bleibt also dabei, China wird seine CO2-Emissionen bis 2030 bis auf 14 Milliarden t CO2 ansteigen lassen. Und hat jemand wirklich geglaubt, dass die in diesem Jahrzehnt gebauten Kohlekraftwerke in 30 Jahren wieder abgebaut werden?

Schaufensterreden aus USA und Europa

Präsident Biden, der in Glasgow vollmundig erklärte, „bis Ende 2022 aus der Finanzierung fossiler Energien im Ausland auszusteigen“, hatte gerade eine Woche zuvor beim G20-Gipfel in Rom die Ölförderländer aufgefordert mehr fossille Energien zu fördern, um den Bedarf zu decken und weiter steigende Energiepreise in den USA zu vermeiden.

Auch Bundesumweltministerin Svenja Schulze („Wir werden 2045 klimaneutral, das sind fünf Jahre früher als die EU“) verheimlichte den Delegierten in Glasgow die Tatsache, dass selbst die rot-grün-gelben Koalitionsverhandler in Berlin mittlerweile einräumen müssen, dass ohne ein massives Bauprogramm von Gaskraftwerken die Stromversorgung in Deutschland nicht aufrecht erhalten werden kann. Um den grünen Schein zu wahren, wird der Zusatz bemüht, dass diese Gaskraftwerke Wasserstoff-ready sein sollen. Das ist aber heute noch illusorisch, denn solche Kraftwerke, die mit reinem Wasserstoff betrieben werden, gibt es noch gar nicht. SIEMENS erklärt, dass sie das Ziel haben, 100 %ige Wasserstoffkraftwerke in 2030 entwickelt zu haben. Zudem stellt sich die Frage, wie dieser Wasserstoff produziert werden wird. Solllte das durch Windkraft passieren, müsste wegen der Verluste auf dem Weg : Windenergie zu Wasserstoff zu Strom viermal soviel Windstrom produziert werden. Für 100 Terawattstunden wären das allein etwa die Vierfache Kapazität der heute im Land stehenden Windkraftanlagen.

Aber auch der Gastgeber Boris Johnson („Es ist eine Minute vor Mitternacht auf der Weltuntergangs-Uhr“), blamierte sich. Da während der Konferenz die Stromerzeugung aus Wind stark abfiel, mussten am 3. November zwei eingemottete Kohlekraftwerke von Drax wieder hochgefahren werden, um die Stromversorgung auch in Glasgow zu retten. Drax liess sich das mit dem exorbitanten Strompreis von 4.000 Pfund pro Megawattstunde bezahlen.

Sensationelle Neubewertung : Die CO2-Emissionen stagnieren seit zehn Jahren – Ozeane und Pflanzen nehmen immer mehr CO2 auf

Die in Glasgow vorgestellten Zahlen des Global Carbon projects zeigen noch eine weitere interessante Entwicklung auf, die den Berichterstattern der deutschen Medien keine Zeile wert war. Wie die folgende Grafik zeigt, sind die CO2-Emissionen seit 2010 etwa gleichbleibend ( grau : Emissionen durch fossile Brennstoffe und gelb : Emissionen durch Änderung der Landnutzung z. B. Waldrodung). Der Grund hierfür ist eine sensationelle Neueinschätzung des Global carbon projects, wonach die CO2-Emissionen durch Landnutzungsänderung im Unterschied zu den bisherigen Schätzungen nicht zugenommen, sondern um etwa 4 % pro Jahr seit 2000 abgenommen haben. Durch den Rückgang der Landnutzungsänderungen und Waldrodungen ist der leichte Anstieg der fossilen CO2 – Emissionen ausgeglichen worden.

Da aber die Ozeane ungebrochen immer mehr CO2 aufnehmen ( dunkelblau, in 2021 etwa 10,6 Milliarden t CO2) und die Pflanzenaufnahme ebenso ansteigt (grün, auf nunmehr 12,1 Milliarden t CO2), sinkt der Verbleib in der Luft. Der jährliche Anstieg ging von 2,5 ppm (2019) über 2,3 ppm (2020) auf 2,0 ppm (2021 geschätzt) zurück. Sicherlich hat in den letzten drei Jahren auch der globale Temperaturrückgang diese Entwicklung begünstigt.

Warum ist diese Momentaufnahme wichtig ? Weil dies erneut bestätigt, dass die Aufnahme der Pflanzen und der Ozeane hauptsächlich von der Konzentration des CO2 in der Luft abhängt. Während also die globalen Emissionen seit 2019 nahezu konstant geblieben sind, nimmt die Aufnahme von Ozeanen und Pflanzen zu, weil trotz gleichbleibender Emissionen die Konzentrationen in der Luft um die oben genannten 2 bis 2,5 ppm pro Jahr angestiegen sind. Obwohl ich das schon oft in diesem newsletter erwähnt habe, wiederhole ich das noch einmal : Würden die Emissionen in grau und gelb halbiert werden, würde der Zuwachs in der Atmosphäre gestoppt. Die hellblaue Fläche in der Grafik würde verschwinden. Es ist eben leider grundfalsch, was das Bundesverfassungsgericht der Politik vorgegeben hat, wonach das CO2 für nahezu immer in der Luft verbleiben würde und man daher eine Nullemission für Deutschland in den nächsten zwei Jahrzehnten festgelegt hat. Siehe hierzu ausführliche Kritik in Vahrenholt/Lüning, „Unanfechtbar – der Beschluss des Bundesverfassungsgerichts zum Klimaschutz im Faktencheck“.




Manipulation, Desinformation, Panikmache: Mythos Klimakatastrophe Teil 2, von JF-TV

Ist der Klimawandel wirklich schuld am Hochwasser, das sich diesen Sommer in Teilen Westdeutschlands ereignete? Nehmen Extremwetterereignisse tatsächlich zu, wie Medien unter Berufung auf den neuesten IPCC-Bericht behaupten? Welche Rolle spielt das CO2 in der Erdatmosphäre? Erhitzt sich die Atmosphäre wirklich bei Verdoppelung der Konzentration in der Luft – oder gibt es – sogar nach den Werken von Rahmstorf und Schellnhuber – eine Sättigung, die bereits fast erreicht ist, da die hauptsächlich umgewandelten Wellen um 15.000 Nanometer Länge in der Menge begrenzt sind?

Wie glaubwürdig sind jene Klimamodelle, die einen dramatischen Temperaturanstieg fürs 21. Jahrhundert projizieren? Und gibt es wirklich „Kipppunkte“ im Klimasystem der Erde?

Kurzum: Stehen wir tatsächlich vor einer Klimakatastrophe? Und wenn nicht, was sind die Motive derer, die das behaupten? JF-TV interviewte dazu EIKE-Wissenschaftler wie Michael Limburg, Horst Lüdecke, Klaus Puls und unsere Referenten Sebastian Lüning und Stefan Kröpelin.