Peter Ridd: Wie können wir die Wissenschaft vor der Korruption retten?

von AR Göhring

Unser Referent Peter Ridd, der wegen falscher Ansichten von seiner australischen Universität gefeuert wurde, berichtete auf der 13. und 14. EIKE-Konferenz davon, daß das berühmte Große Barriere-Riff 100km vor der Küste laufend an allem möglichen stürbe – an Medikamentenrückständen im riesigen Pazifik, an Schlammeinträgen nach Regengüssen an Land, und – natürlich – am Klimawandel.
Ridd erwähnte, daß führende Wissenschaftler und Publizisten wie Richard Horton (The Lancet) und John Ioannidis (Universität Stanford) das bestehende Kollegen-Gutachter-System als – gelinde gesagt – völlig unzureichend zur Qualitätssicherung der Wissenschaften ansehen. In Gera machte er via Netzkonferenz im November 2021 Vorschläge, wie man das ändern könnte. Wir befragten ihn noch einm,al gesondert dazu.

EIKE: Lieber Prof. Ridd,
in Ihrem Vortrag auf der EIKE-Konferenz in Gera haben Sie berichtet, daß australische Riff- und Klimawissenschaftler Katastrophen melden und damit die Politiker vor sich hertreiben. Gibt es nicht auch das Gegenteil? Immerhin hat Margaret Thatcher das Märchen von der CO2-Klimatheorie in Europa salonfähig gemacht, indem sie willfährige Forscher mit Subventionen bestochen hat.

Ridd: Zweifellos gibt es Politiker, die sich durch Bestechung von Wissenschaftlern einen Vorteil verschaffen, aber ich denke, daß die Politiker eher die Marionetten der Wissenschaftsorganisationen sind als andersherum.

Unsere Recherchen haben ergeben, daß Australien und Neuseeland Vorreiter der Klimakollaps-Theorie sind. Deutsche Panikmacher haben dort studiert, und Canberra ist mit seiner Energiepolitik der Berliner Energiewende etwa zehn Jahre voraus. Warum sind die Vorzeigedemokratien in Down Under so verwundbar?

Ich bin nicht davon überzeugt, daß Australien viel schlimmer ist als Europa, obwohl Neuseeland sicherlich so verrückt ist, wie es nur geht. Australien hat weiterhin Kohle exportiert, weil sie unser zweitwichtigstes Exportgut ist – das hat sogar unsere sozialdemokratischen [Labour-] Regierungen gezwungen, bei den Kohleminen ein wenig praktisch zu sein. Wir haben keine so völlig selbstmörderische Energiepolitik wie Deutschland. Wir haben eine große Fracking-Industrie, vor allem in Queensland – eingeführt von einer Labour-Regierung. Aber Australien ist führend in Sachen Klimakatastrophe, wie Sie sagen. Ein Grund dafür ist, dass wir das Große Barriere-Riff haben, wo bei heißem Wetter gelegentlich große Mengen an Korallen absterben. In Verbindung mit der Tatsache, daß das Riff unter Wasser liegt und daher im Allgemeinen nicht zu sehen ist und vor mehr als 50 Jahren nur sehr wenig darüber bekannt war, konnten Wissenschaftler die Welt davon überzeugen, daß es in einem schlechten Zustand ist. Kein anderes Land hat ein Naturwunder, das angeblich durch den Klimawandel so gut wie tot ist.

Ein letzter Grund dafür, daß Australien mehr als jedes andere Land auf erneuerbare Energien gesetzt hat, ist die Tatsache, daß Solarenergie in Australien tatsächlich einen gewissen Sinn macht, vorausgesetzt, man versucht nicht, einen zu hohen Anteil am Energiemix zu erreichen. Wir haben viel Sonne, viel trockenes, nutzloses Land, auf dem wir Solarzellen aufstellen können, und die Spitzenlasten sind dann, wenn die Sonne am besten scheint. 100 % erneuerbare Energien anzustreben ist verrückt, aber 20-25 % sind für Australien wahrscheinlich sinnvoll.

Um Gruppendenken und die Bildung von Filterblasen zu vermeiden, empfehlen Sie die Einrichtung eines Institutes für Wissenschaftliche Revision. Gute Idee – aber ist die „Katastrophen“-Wissenschaft nicht so profitabel, daß eine solche Institution nicht einmal die Chance hat, wirklich unabhängig zu sein? Ein Schicksal wie das der „Faktenchecker“-Journalisten scheint vorprogrammiert.

Ich neige dazu, Ihnen zuzustimmen, und ich gestehe, daß ich mit der Zeit immer weniger von dieser Idee begeistert bin. Es scheint, daß alle Institutionen übernommen werden. Aber wir müssen etwas tun. Das Versagen der Institutionen der Wissenschaft ist die Wurzel des Problems. Eine Alternative zum Institut für Wissenschaftliche Revision wäre, daß die einzelnen Regierungen ihre eigenen Überprüfungen durchführen. Eine konservative Regierung ist beispielsweise in der Lage, größere Überprüfungen vorzunehmen, indem sie Wissenschaftler oder Organisationen zur Überprüfung der Wissenschaft direkt finanziert. Es besteht kein Bedarf an einem quasi unabhängigen Amt für wissenschaftliche Überprüfung, das von den Bösewichten übernommen werden könnte.

Wie sehen Sie mittelfristig die Zukunft der korrumpierten Riff-Wissenschaft und Ozeanographie? Das Klima auf der Erde wird dank des Großen Solaren Minimums immer kälter, und dem Großen Barriereriff geht es prächtig, wie Tauchtouristen mit eigenen Augen sehen können. Diese Tatsachen lassen sich nicht mehr lange leugnen.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob die Erde kälter wird – wir werden sehen. Ich hoffe, dass die Fakten am Riff für sich selbst sprechen und daß das Debakel der Wuhan-Grippe viele Menschen davon überzeugt hat, daß eine gründliche Überprüfung unserer wissenschaftlichen Einrichtungen in einer Vielzahl von Fragen notwendig ist. Der Optimist in mir hofft, daß dies wie der Fall der Berliner Mauer sein wird und der Wandel plötzlich, fast ohne Vorwarnung, und möglicherweise recht bald eintreten wird. Wenn die Menschen erst einmal mit der Realität von Netto-Null konfrontiert sind, wird ein gewisses Maß an Praktikabilität unvermeidlich sein. Aber die Institutionen sind so korrumpiert, es gibt so viele Einzelinteressen, und das Klima könnte sich noch jahrzehntelang sanft erwärmen (ganz natürlich), so daß wir noch lange warten müssen. Wir müssen also weitermachen, niemals aufgeben und hoffen, dass sich die Vernunft durchsetzt.




‚Klima – Interessen – Wissenschaft‘ mit Michael Limburg, Timm Herbst, Wätzold Plaum und Dirk Pohlmann

Die faire Internet-Talk-Show mit Jens Lehrich und seinen Gästen Michael Limburg, Timm Herbst, Wätzold Plaum und Dirk Pohlmann.

Da die Gesprächsrunden in ARD, ZDF und den ganzen Privatsendern kaum noch als fair bezeichnet werden können, weil Interessensvertreter und grüne Politiker dort fast unwidersprochen exklusiv ihre Weltsicht präsentieren können, bilden sich im Sinne der Evolutionstheorie Darwins andere Anbieter, die die alten Dinosaurier zumindest dezimieren können. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sendung Fair Talk. In der aktuellen Ausgabe, aufgezeichnet am 9. Dezember 2021 in Dresden, treffen zwei Klimaskeptiker und zwei Alarmisten aufeinander.

 




Woher kommt der Strom? Energiewende zum Scheitern verurteilt

Weswegen ist die Energiewende, wie sie in Deutschland geplant wurde und umgesetzt wird, zum Scheitern verurteilt? Die vierte Analysewoche (Abbildung) bietet exemplarisch Antworten auf diese Frage. 

Flautentage zu Beginn, viel Windstrom zum Wochenende

Preisfindung in einer Marktwirtschaft

Ein weiterer Aspekt ist die Preisfindung für Strom. Gebetsmühlenartig wiederholen unsere Freunde der Energiewende, dass mittels Windkraft- und PV-Anlagen erzeugter Strom doch so günstig sei. Das mag für die Stromgestehungskosten vielleicht gelten. Bleibt allerdings die Frage, warum seit über 20 Jahren die Förderung des regenerativ erzeugten Stroms in Form von Garantiepreisen notwendig ist. Warum werden so viele Anlagen, die aus dieser Förderung herausfallen, abgebaut?

Hier bietet ein Blick auf die vierte Analysewoche gute Erkenntnismöglichkeiten (Abbildung 2). An den beiden Flautentagen reichen regenerativ und konventionell (Abbildung 3) erzeugter Strom nicht aus, um den Bedarf zu decken. Der Import von Strom wird in erheblichem Umfang notwendig. Der Strompreis steigt in der Spitze auf 400€/MWh. Egal wie niedrig die Gestehungskosten sind. Selbstverständlich könnten die Konventionellen noch Kraftwerke hochfahren. Doch warum? Sie nehmen lieber den hohen Ertrag mit, den die schwache regenerative Erzeugung verursacht.

Schauen Sie sich die kompletten Werte der vierten Analysewoche an und vergleichen Sie diese mit den Jahren ab 2016. 

Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 6 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 7Abbildung 8 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Quelle

Die Antwort ist m. E. doch recht dümmlich und belegt, dass auch Großkonzerne glauben 1 + 1 = 11. Der Vorgang mit dem Beleg für diese Behauptung liegt unter Abbildung 9 ab.  

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum

Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Ist ein Land mit hohen Stromexporten auch für Flautenzeiten gewappnet?

Mit der Frage, ob Deutschland als Stromexporteur genügend Strom auch für die Zeit schwacher regenerativer Stromerzeugung zur Verfügung steht, befasst sich dieser Artikel ausführlich. 

Tagesanalysen

Montag, 24.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 23,72 Prozent, davon Windstrom 9,87 Prozent, PV-Strom 2,88 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,98 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Montag der vierten Analysewoche bringt kaum Wind- und PV-Strom. Eine fast zwei Tage andauernde Strom-Versorgungslücke tut sich auf. Die Konventionellen schließen die Lücke nicht.  Deshalb explodiert der Strompreis von dem sie auch profitieren.  Der Handelstag.

Klicken Sie auf den ´Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016` oben im jeweiligen Faktenabsatz und schauen Sie sich die Gewinner der nach Deutschland exportierenden Länder und vieles mehr an.  

Dienstag, 25.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 22,81 Prozentdavon Windstrom 9,75 Prozent, PV-Strom 2,03 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,04 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Dienstag gleicht dem Montag verblüffend. Die Konventionellen fahren kein weiteres Kraftwerk hoch. Sie wissen bereits, dass ab Mittwoch der Wind verstärkt wehen wird. Wieder ist die Lücke da, wieder explodiert der Preis. Der Handelstag.

Mittwoch, 26.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 40,10 Prozent, davon Windstrom 29,13 Prozent, PV-Strom 1,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,58 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die Windstromerzeugung steigt, die Konventionellen führen gut nach, die Preise sinken in der Tendenz, sind aber noch auf hohem Niveau. Der Handelstag.

Donnerstag, 27.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,40 Prozent, davon Windstrom 49,65 Prozent, PV-Strom 2,04 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,71 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Die regenerative Erzeugung ist heute so stark, dass die 150€/MWh-Marke nicht überschritten wird. Die Konventionellen führen wieder gut nach. Der Handelstag.

Freitag, 28.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,29 Prozent, davon Windstrom 43,33 Prozent, PV-Strom 3,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,48 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Der Freitag bringt eine leichte Winddelle auf hohem Niveau. Eine Stromlücke zu Vorabend kann gerade so von den Konventionellen vermieden werden.  Der Tageshöchstpreis von 260€/MWh um 17:00 Uhr kann ´mitkassiert` werden. Der Handelstag.

Samstag, 29.1.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 73,45 Prozent, davon Windstrom 62,63 Prozent, PV-Strom 1,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,51 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Samstag: Wenig Bedarf, viel regenerativ erzeugter Strom: Die Preise fallen, erholen sich im Zick-Zack wieder etwas und erreichen um 18:00 Uhr zum Vorabend schlappe 123€/MWh. Tageshöchstpreis.  Die Konventionellen drosseln, soweit sie können (Netzstabilität, die Stromerzeugung.  Der Handelstag.

Sonntag, 30.1.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,44 Prozent, davon Windstrom 56,53 Prozent, PV-Strom 3,90 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,01 Prozent. Stromdateninfo Tagesvergleich ab 2016. Die Agora-Chartmatrix: Hier klicken.

Heute erreicht die regenerative Stromerzeugung fast den Bedarf. Zumindest bis zum Sonnenuntergang. Die Konventionellen drosseln unter 20 GW. Das ist möglich, weil der Bedarf so gering ist. Die Preise liegen für etliche Stunden unter20€/MWh. Der Handelstag.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit über fünf Jahren den Politikblog www.mediagnose.de.




Es wird wohl zum Dauerzustand: Berliner Klimaschützer blockieren Werktätige auf Autobahn

von AR Göhring

#letztegeneration: 

Radikale Aktivisten, wahrscheinlich Studenten, blockieren die Berliner Stadtautobahn, um weggeworfenes Essen oder das Klima zu retten – wir berichteten. Es setzte wohl keine relevante Strafe, weil die Straftäter, oder Nachahmer, laut Pauline Schwarz von Tichys Einblick nun nahezu täglich den Arbeitsverkehr blockieren.  Ein aktuelles Video zeigt erboste Autofahrer, die versuchen, die höheren Töchter und Söhne selber von der Fahrbahn zu räumen, weil die Polizei nicht anwesend ist (warum eigentlich nicht?).

Ein Autofahrer versucht fast schon flehend, die Wetterschützer zur Einsicht zu bewegen, als er betont, daß er als Immobilienwirt unterwegs sei, um ausgefallene Heizungen seiner Wohnungen instand setzen zu lassen. Ein gutes Argument, das zeigt, wie die Weltrettungs-Attitüde übersatter Milieus dafür sorgt, daß lebensnotwendige Maßnahmen in der nächsten Umgebung gestört werden oder gar unterbleiben.

Der geneigte EIKE-Leser mag bei diesen Worten an das Hochwasser-Debakel im Ahrtal denken, was vom Autor dieser Zeilen auch beabsichtigt ist. Und die Opfer der Flutkatastrophe kamen nicht nur zu spät, sondern verloren ihr Dach überm Kopf – oder ihr Leben.

Viele andere Videos der Essensretter auf dem Asphalt der Autobahn, die sogar Rettungswagen blockiert haben sollen.




Die Temperaturen im Januar und Greenflation

von Fritz Vahrenholt

die Strom- und Gaspreisexplosion ist zum großen Teil eine Folge der europäischen Klima- und Energiepolitik. Die Folgen für die mittelständische Industrie sind desaströs. Grüne Politik treibt auch die Inflation: Greenflation.

Zunächst aber wie immer zur Temperaturkurve.
Die Abweichung der globalen Mitteltemperatur der satellitengestützten Messungen vom Durchschnitt der Jahre 1991-2020 fiel im Januar auf Null, genauer gesagt auf 0,03 Grad Celsius. Der mittlere Temperaturanstieg seit Beginn der Satellitenmessungen ist leicht auf 0,13 Grad Celsius pro Jahrzehnt gesunken.
Bildet man den Mittelwert der Temperaturen der letzten Jahre, so ergibt sich eine Erwärmungspause von sieben Jahren und drei Monaten. In der Koalitionsvereinbarung heißt es:

„Wir werden unsere Klima-, Energie- und Wirtschaftspolitik auf den 1,5 Grad -Pfad ausrichten“.

Seit sieben Jahren sind wir konstant auf dem 1,2-Grad-Pfad, liebe Bundesregierung!

Wie geht es weiter mit der Erwärmung ?
In den letzten Wochen gab es zwei Wortmeldungen von Klimawissenschaftlern zur Temperaturentwicklung bis 2050. Zum einen stellte Prof. Hans von Storch in einem Interview in SWR2 fest :
„Wir werden das 2-Grad Ziel nicht schaffen…Sofern wir den Klimawandel einschränken… und nicht auf 5 Grad kommen, so dass wir damit umgehen können, obwohl das natürlich eine Herausforderung an Ökosysteme und Gesellschaft sein wird“. (Minute 1:10)

Zum anderen machte Prof. Judith Curry (Crossing or not the 1,5 and 2 °C threshold) Hoffnung, dass die Erwärmung in den nächsten 30 Jahren sehr wahrscheinlich zwischen 1,5 und 2 Grad (gegenüber 1850-1900)  liegen wird, selbst wenn wir die CO2-Emissionen nur auf dem heutigen Niveau belassen würden (IPCC-4.5 Szenario). Der Grund hierfür ist die Berücksichtigung natürlicher Einflüsse. Curry weist daraufhin, dass
– es seit 25 Jahren keine wesentlichen vulkanischen Einflüsse gab und es nicht sehr wahrscheinlich ist, dass das so bleibt
– die solare Aktivität seit dem letzten Solarzyklus schwach bleiben kann
– die Atlantische Multidekadische Variabilität vor ihrer negativen Phase steht.
„Alle Komponenten der natürlichen Variabilität weisen auf eine Abkühlungsperiode von 2020-2050 hin“, so Curry.
Die Atlantische Multidekadische Oszillation (AMO) hat ihren Höhepunkt hinter sich gebracht und leistet keinen wachsenden positiven Beitrag mehr wie in den letzten 30 Jahren. Man beachte die Temperaturspanne von -0,4° C in 1975 und +0,23°C in 2021. Die Atlantische Multidekadische Oszillation ist eine Schwankung der Ozeanströmung des Nordatlantiks, die eine Veränderung der Meeresoberflächentemperatur in einer Periode von 50 -70 Jahren bewirkt.
Die Atlantische Multidekadische Oszillation von 1850-2021
Curry kommt zu folgender Wahrscheinlichkeitsverteilung in der Temperaturentwicklung im Vergleich zum Bezugsrahmen von 1850 bis 1900. Die rote Linie ist die heutige Erwärmung von 1,2°C.Daher bedeutet 0,4°C auf der linken Seite der Skala eine Abkühlung um 0,8°C gegenüber den heutigen 1,2°C. Erwärmungen über 2°C haben demnach eine Wahrscheinlichkeit von weniger als 10 %.
Wie heisst es in der Koalitionsvereinbarung ?
„Wir werden unsere Klima, Energie- und Wirtschaftspolitik auf den 1,5 Grad-Pfad ausrichten“ (Koalitionsvereinbarung S. 54).
Zitieren wir von Storch:
Die wichtigste Ursache der Energiepreisexplosion ist grüne Politik in Europa und Deutschland
Die Medien greifen mittlerweile das Thema der explodierenden Strom- und Gaspreise auf. Es  wird immer offensichtlicher, wie dramatisch die Verteuerung die privaten Haushalte, aber vor allen Dingen die mittelständische Industrie belastet. Doch bei den Ursachen kommt man meistens nicht auf des Pudels Kern. Der bedeutendste Preistreiber sind die europäischen Emissionszertifikate, die sich auf über 90 €/t CO2 katapultierten.
Allein durch die politisch gewollte Verknappung und Verteuerung der europäischen CO2-Zertifkate haben sich die Strompreise verdoppelt bis verdreifacht. Beim aktuellen Stand von 93,8 €/t CO2 belasten die Zertifikate den Braunkohlestrom mit 9 €ct/kWh, den Steinkohlestrom mit 7 €ct/kWh und den Gasstrom um 4 €ct/kWh. Zum Vergleich: der Börsenstrompreis lag in den letzten Jahren bei 4-5 €ct/kWh. Hinzu kam der steigende Gaspreis, der auf Grund der Stilllegung von 20 000 MW Kohlekraftwerke in Europa in den letzten vier Jahren die wieder anziehende Stromnachfrage befriedigen musste und ebenfalls knapp wurde.
Neben der Strompreissteigerung durch Emissionszertifikate trifft das Brennstoff-Handelsgesetz den deutschen Mittelstand. 2022 sind 30 € /t CO2 für Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas zu zahlen
Das entspricht:
9,5 €ct/ Liter Diesel
9,0 €ct/Liter Benzin
0,72 €ct/kWh Erdgas
Das bedeutet für ein mittelständisches Unternehmen mit 100 Mio. kWh Erdgasverbrauch Mehrkosten von 720 000 €. Viele Unternehmer der metall- und kunststoffverarbeitenden Industrie wissen nicht mehr, wie sie das bewältigen sollen. Und obwohl die Energiepreiskrise schon zur Jahreswende voll entbrannt war, erhöhte die Bundesregierung den CO2-Steuersatz von 25 auf 30 €/t CO2 zum 1. Januar 2022.
Aber das dicke Ende kommt noch. Denn nun steigen auch die Düngemittelpreise und mit ihnen die Nahrungsmittelpreise. Die Ächtung der Erdöl- und Erdgasexploration der börsennotierten westlichen Ölgesellschaften von Shell bis BP durch grüne Vorgaben von Investoren werden die Öl -und Gaspreise, aber eben auch von Weizen und Soja weltweit weiter in die Höhe treiben. Nur China, Rußland und die arabischen Ölgesellschaften werden davon profitieren. Am ärgsten wird es die Armen in der Welt treffen.