Klima-Angriff auf Gustav-Klimt-Gemälde – Warum schützen Museen ihre Pretiosen nicht vor Aktivisten?

Grünfeld, Robert

Trotz heftiger Abscheu, auch auf zynische Verteidigungsversuche von FfF & Letzter Generation, und dem Vorwurf, den Tod einer Frau mitverantwortet zu haben, kleben und schmieren angebliche Klima-Aktivisten in den DACH-Ländern immer weiter.

Am Montag griffen zwei österreichische Männer im Wiener Leopold-Museum das Meisterwerk Tod und Leben von Jugendstil-Maler Gustav Klimt an – mit Mineralöl oder ähnlicher Farbe. Sie rechtfertigten dies mit üblichen Weltuntergangsbehauptungen und der Tatsache, daß das Museum einen „Fossilkonzern“ zu seinen Mäzenen zählt.

Der offensichtlich überforderte Direktor Wipplinger erklärte anschließend, man ahnte das Problem schon und habe die Besucher seit einiger Zeit deswegen genauer untersucht. Und wie konnten dann zwei „typisch“ aussehende junge Männer mit reichlich Ölfarbe ins Museum gelangen? Er entschuldigte sein Versagen mit der Tatsache, daß er 4.000 Kunstwerke ausstelle und daher nicht vor jedes Wachleute stellen könne.

Der Klimt ist aber riesengroß (1,70 * 2m ca.) und dürfte eines der wertvollsten Werke des Hauses darstellen. Daher sei auch eine Panzerglasscheibe 20 cm vor das Bild montiert worden (sieht man im Video nicht?). Warum konnte da nicht ein Wachmann im Raum sein? Die Männer der Sicherheitsbranche besitzen meist ein Auge, welcher Gast problematisch sein könnte. Tipp: Junge, studentisch aussehende Leute mit europäischem Erscheinungsbild stellen die absolute Mehrheit der Klimakleber und -Schmierer.

https://twitter.com/carla_hinrichs_/status/1591083339435360257

Seine besondere Fähigkeit für sein Amt stellte Direktor Wipplinger unter Beweis, als er in minutenlanger/langatmiger Rede allen Ernstes von der „Evidenz“ der Katastrophe erzählte und daher die „Anliegen“ der Aktivisten verstehen könne. Ob er das bei Kunsträubern auch sagen würde? Vielleicht, wenn diese ihre Tat als Klima-Aktivismus tarnten….




Klimakleber – Graswurzelaktion oder von Politikern und Oligarchen bezahlter politischer Kampf?

Grünfeld, Robert

Eindeutige Antwort: Von Politikern und Oligarchen bezahlter politischer Kampf.

Der Focus und Profil.at berichten von einer Wiener Verkehrsblockiererin, die  „versteuertes Nebeneinkommen“ von einem Fonds aus Deutschland erhält. Zitat:

[Caroline Thurner] selbst und weitere Klima-Kleber schreiben den Angaben zufolge nach ihren Aktionen Rechnungen und reichen diese beim „Climate Emergency Fund“ ein. „Reiche Leute“, die „ein schlechtes Gewissen haben“, würden in diesen Fonds einzahlen, so die Aktivistin.
Aus Berlin wurde bekannt, daß sogar das Bundeswirtschaftsministerium von Habeck via einer NGO rund 150.000 Euro an Verkehrsblockierer zahlte. Nach dem durch einen Stau mitverantworteten Tod einer 44jährigen Radfahrerin ebenda geraten die Politiker und ihre Straßenkräfte nun zunehmend in Erklärungsnot. Wie zum Trotz, oder um keine Schuld zugeben zu müssen, waren letzte Woche in der Hauptstadt schon wieder 50 Klima-Aktivisten auf den Verkehrswegen unterwegs, von denen sich rund 30 auf der Fahrbahn festklebten.
BZ: Wie stellen Sie sicher, daß bei den Aktionen eine Rettungsgasse bleibt?
HJ: Das kann keiner sicherstellen und wir sind nicht Gott. Wir können an die Autofahrenden nur appellieren, sich so zu verhalten, daß es klappt.
In der Mitte jeder Straßenblockade sind die Menschen nie festgeklebt, sodaß sie aufspringen können. Auch arbeiten wir da mit der Polizei zusammen, die sehr schnell da ist und oft mehr Informationen zu möglichen Notfällen hat.
Es wäre doch am allerbesten, wenn es uns und die Unterbrechungen gar nicht bräuchte: Schon der offene Brief im September hätte reichen können, dass die Bundesregierung den Notfall anerkennt und die ersten Schritte eines überfälligen Tempolimits und eines effektiven und gerechten 9-Euro-Bahntickets geht.
Die Klimaproteste mit Zyan-Akrylat auf der Straße und in Kunstmuseen scheinen sich folgerichtig zu einer Art Beruf zu entwickeln. Jura-Studentin Mirjam Herrmann, die in Potsdam den teuersten Monet mit Kartoffelbrei überschüttet hatte, will aktuell als Verteidigerin (?) eines anderen Klimaaktivisten aus Bayern fungieren. Der 58jährige aus einem Dorf bei München kam eigens in die Hauptstadt, um sich hier auf dem Asphalt festzukleben. Zitat:
„Ziviler Ungehorsam soll unignorierbar, eine effektive Störung sein. Käme uns die Regierung entgegen mit 9-Euro-Ticket und Tempolimit, würden wir unsere Kampagne sofort beenden. Wir müssen stören bis zum Gehtnichtmehr!“
Wer’s glaubt – es finden sich immer Gründe und beruflose Narzißten, die wegen irgend etwas Ökologischem den Verkehr aufstauen würden.
Aus der Haupstadt vermeldet die Qualitäts-Seite Tagesschau.de gerade die ernstgemeinte Nachricht über einen Tanzklub namens SchwuZ, dessen Betreiber mit öffentlicher Förderung klimafreundlicher werden will. Wichtigster Punkt: Die mechanische Bewegung der Tänzer auf dem Parkett soll in elektrische Energie umgewandelt werden, die dann im Berliner Nachtleben am Wochenende vermehrt zur Verfügung stehen soll. Die Idee ist nicht neu – ich selber habe mir beim Anblick der Steh-Fahrräder im Fitneßstudio schon vor langer Zeit gedacht, daß man diese Energie doch speichern oder einspeisen könnte. Als ich erfuhr, was „Grundlast“ bedeutet, nahm ich von dem Einfall Abstand.
Und überhaupt – wie soll die Bewegungsenergie der Tänzer gewandelt werden? Ein einfacher Fahrraddynamo wird nicht reichen, da Menschen keine drehenden Körperteile haben.
Der ARD-Artikel erinnert daher stark an die peinliche Ente aus Südafrika über den Ingenieur, der Energie aus terrestrischen Wellen für den TV-Empfang mittels eines besonderen Gerätes gewinnen wollte. Haben die ARD-ZDF-Journalisten immer noch nichts gelernt? Sie sollten endlich – zumindest heimlich- bei uns mitlesen. Dann würde so etwas nicht mehr passieren.



Woher kommt der Strom? Sehr niedriges Preisniveau

von Rüdiger Stobbe

44. Analysewoche

Mit 107€/MWh im Durchschnitt wurde in der 44. KW ein sehr niedriges Preisniveau erreicht. Vom 17.10. bis zum 6.11.2022 lag der Durchschnittsstrompreis bei 121€/MWh. Vom 1.1.2022 bis zum Machtwort des Kanzlers am 17.10.2022 waren es 245€/MWh. Selbstverständlich wird an der Strombörse spekuliert. Der psychologische Faktor ist dabei nicht hoch genug einzuschätzen. Formal gibt es ein technisches Preisfindungsverfahren. Faktisch aber zählen Angebot und Nachfrage. Wenn Deutschland Strom benötigt, wird der importierte Strom hochpreisiger gehandelt, als der Strom, der von Deutschland exportiert werden muß. Die Preisspitzen der 44. Analysewoche belegen das – wie immer – eindrucksvoll. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Importstrompreise seit dem 17.10.2022 erheblich geringer sind als im bisherigen Jahr 2022. Das, obwohl am 29.10.2022 ein Importstrom-Peak erreicht wurde.

Leider hat der Kanzler die Gelegenheit für ein weiteres Machtwort zwecks Weiterbetrieb der KKW über den 15.4.2022 hinaus verstreichen lassen. Wenn die Markteilnehmer feststellen, dass es tatsächlich am 15.4.2023 dank der endgültigen Abschaltung zu einer Grundlast-Stromverknappung kommen wird, wird der Strompreis mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wieder erheblich steigen.

Die Stromerzeugung der 44. Analysewoche [Zeitraumanalyse seit 2016; Daten-PDF] war von starken Schwankungen gekennzeichnet.  Der Montag und der Dienstag sind sehr schöne Beispieltage für die Probleme, die bei hohen Erzeugungsschwankungen Wind- und PV-Strom entstehen können und werden deshalb in den Tagesanalysen gemeinsam abgehandelt. Die Strompreise bleiben auch in dieser Woche niedrig. Zumindest im Verhältnis zu den Preisen bis zum 17.10.2022. Es ist schon bemerkenswert, dass der Sachverhalt medial praktisch nicht thematisiert wird. Es ist wohl ein zu starkes Argument für den Weiterbetrieb der drei KKW über den 15.4.2023 hinaus.

Die Zukunft

Gemäß Zukunfts-Agorameter fehlt im Jahr 2030 (Ausbaugrad Erneuerbare 68%)  trotz der zufriedenstellenden Windstromerzeugung eine Menge Strom. Sogar im Jahr 2040 reicht ein Ausbaugrad von 86% Erneuerbare nicht aus, um jeden Tag den Bedarf zu decken. Dennoch gibt es an manchen eine erhebliche Überproduktion von Strom. Das wird den Strompreis zeitweise in den Negativbereich fallen lassen.

Detailanalysen

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuellen Energiewende-Rechner. (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) Ebenso den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdopplung (Original-Excel-Tabelle) beziehungsweise Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle) des Wind- und Photovoltaik (PV)-Stroms auswirken würde. Beachten Sie bitte, dass der Strom bei entsprechender Kennzeichnung im Chart (= 1) oft eben nur im Tagesdurchschnitt ausreicht.

Man erkennt, daß zum Beispiel gut 40 Prozent regenerative Stromerzeugung im Jahr 2021 nur ein Durchschnittswert sind und daß die knapp 50 Prozent im Jahr 2020 trotz Zubaus weiterer regenerativer Stromerzeugungsanlagen durchaus nicht sicher erreicht werden (1. Januar bis 6.11 2022 = 47,3 Prozent). Der Wind, der Wind, das himmlische Kind, der Wind macht halt, was er will. Wobei noch das oben bereits belegte physikalisch-technische Problem hinzukommt: Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er richtig stark, wird sehr viel Strom produziert. Dann müssen die Windkraftanlagen unter Umständen aus dem Wind genommen, abgeregelt werden.

Der Chart mit den Import- und Exportzahlen bis zum 6.November 2022 sowie der Vortrag von Professor Georg Brasseur von der TU Graz sind sehr erhellend. Professor Brasseur folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Die WiSo-Dokumentation zum Blackout ist dank Professor Harald Schwarz von der BTU Cottbus und diversen Energiewendeprotagonisten (Mindset-GraichenKemfertPaech) in jeder Hinsicht – realistische Einschätzungen/spinnerte Träumereien – informativ. Dass die Energiewende faktisch gescheitert ist, veranschaulicht Professor Fritz Vahrenholt in seinem Vortrag beim „Berliner Kreis in der Union“.

Am 24. Oktober 2022 erschien

Energiekrise & Lösungen der Bundesregierung

Ich möchte wieder und besonders auf einen Artikel hinweisen, der auf der Achse erschienen ist und mögliche Folgen einer intensiven Stromerzeugung per Windkraft thematisiert: Wenig Wind durch Windkraft heißt Dürre und Starkregen!

Sehr zu empfehlen, aber leider hinter der Bezahlschranke ist der FAZ-Artikel vom 8. Oktober 2022: ZU BESUCH BEI TRANSNETBW – Stromversorger kämpft gegen Blackout-Gefahr.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche, möglich bis 2016, in der jeweiligen Tagesanalyse unten. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Das Analysewerkzeug stromdaten.info ist ein sehr mächtiges Instrument, welches mit dem Tool Fakten zur Energiewende nochmals erweitert wurde. Falls Sie die Agora-Handelstage vermissen: Bitte die in den Tagesanalysen verlinkte Agora-Chartmatrix aufrufen.

Wichtige Info zu den Charts: In den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und immer oben, oft auch über der Bedarfslinie. Das bedeutet aber nicht, daß dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt.

Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten. Der hierfür zusätzlich benötigte Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom aktuell immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Nach den Tagesanalysen: Peter Hagers Zusammenstellung der Zulassungszahlen E-Auto

Tagesanalysen

Montag, 31.10.2022 : Anteil Wind- und PV-Strom 26,35 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,02 Prozent, davon Windstrom 17,97 Prozent, PV-Strom 8,37 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,67 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.  Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. Oktober ab 2016.

Dienstag, 1.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 52,53 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,21 Prozent, davon Windstrom 46,39 Prozent, PV-Strom 6,14 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,68 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden. Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. November ab 2016.

Gemeinsame Betrachtung Montag & Dienstag

Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er richtig stark, wird sehr viel Strom produziert. Der Montag und der Dienstag sind Paradebeispiele für diesen Sachverhalt. Am Montag ist die regenerative Stromerzeugung sehr schwach. Etliche Stunden muß Strom zu verhältnismäßig hohen Preisen importiert werden. Über die Mittagsspitze wird kaum Windstrom produziert. Erst am Nachmittag zieht die Windstromerzeugung an. Am Dienstag ist die Windstromerzeugung stark. Es ist kein Stromimport notwendig. Im Gegenteil. Es muß Strom zu niedrigen Preisen exportiert werden. Diese wären noch niedriger, wenn die Konventionellen am Montag mehr Strom produziert hätten. Dann hätte es wahrscheinlich Produktionsüberhänge auf den Dienstag gegeben. Mit der Folge von noch mehr Strom, noch niedrigeren Preisen. Dieser Chart belegt den Sachverhalt. Übrigens auch die Tatsache, dass der überschüssige Strom konventioneller Strom ist. Er wird nachgeführt = Er muß hergestellt werden, damit die nicht ausreichende regenerative Stromerzeugung zur Deckung des Bedarfs aufgefüllt werden kann. Dass dieses Auffüllen fast nie passgerecht erfolgen kann, wurde bereits mehrmals erläutert. Einer der wichtigsten Punkte: Zwecks Netzstabilität müssen etwa 20% der Stromproduktion konventionell mittels großer Generatoren erzeugt werden. Je näher die Erneuerbaren an die 100% kommen, desto höher ist die zwangsläufige Überproduktion. Aber auch stark-schnelle Schwankungen der regenerativen Stromerzeugung – wie in unserem aktuellen Beispiel – führen zur Stromüberproduktion.

Ein Blick in die Zukunft unserer beiden Beispieltage belegt es eindrucksvoll: Weht der Wind schwach, wird wenig Strom produziert. Weht er stark, wird sehr viel – oft zu viel – Strom produziert. Im Jahr 2030 mit einem Ausbaugrad von 68% muss den ganzen Tag konventioneller Strom zur Bedarfsdeckung hinzuerzeugt werden. Und auch im Jahr 2040 mit 86% Ausbaugrad bleibt die Windstromerzeugung über die Mittagsspitze gering. Trotz der vielen Windkraftanlagen ist am Montag bis 22:00 Uhr zusätzlicher, konventionell erzeugter Strom notwendig. Am Dienstag hingegen knallen die Regenerativen durch die Decke. Mit der Folge einer hohen Strom-Übererzeugung und somit stark fallenden Strompreisen. Nicht, weil die Erneuerbaren so günstig wären. Nein, weil die Nachfrage viel geringer sein wird als das Angebot. Denn unsere Nachbarn können ihre Stromerzeugung viel wirkungsvoller steuern als Deutschland. Denn sie haben viel weniger Erneuerbare als Deutschland. Deshalb müssen die Preise sinken. Sonst wird der Strom nicht abgenommen. Dann produzieren unsere Nachbarn den benötigten Strom eben selbst. Das ist die Zwickmühle für Deutschland. Denn der zu viel erzeugte Strom muß „weg“.

Sonst bricht das Stromnetz zusammen.

Mittwoch, 2.11.2022: Anteil Wind- und PV-Strom 52,75 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,88 Prozent, davon Windstrom 45,91 Prozent, PV-Strom 6,85 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,13 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Mittwoch  [20302040] wartet bis zum Abend weiter mit starker Windstromerzeugung auf. Zum Vorabend kommt es gleichwohl zur hochpreisig zu schließenden Ministromlücke. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. November ab 2016.

Donnerstag, 3.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 47,74 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,17 Prozent, davon Windstrom 42,07 Prozent, PV-Strom 5,67 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,43 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Donnerstag [20302040] bietet fast ein ähnliches Bild wie der Mittwoch. Nur daß die Windstromerzeugung zum Vorabend anzieht und sich die Stromlücke noch während des Sonnenuntergangs bildet. Mit entsprechendem Preis. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. November ab 2016.

Freitag, 4.11.2022: Anteil Wind- und PV-Strom 30,21 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 42,97 Prozent, davon Windstrom 27,02 Prozent, PV-Strom 3,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,78 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Ab 9:00 Uhr [20302040] lässt die Windstromerzeugung rapide nach. Die PV-Stromerzeugung ist schwach. Von 9:00 bis 23:00 Uhr wird Strom importiert. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. November ab 2016.

Samstag, 5. November 2022Anteil Wind- und PV-Strom 36,48 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 50,35 Prozent, davon Windstrom 30,01 Prozent, PV-Strom 6,47 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,88 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-ChartsDie Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Am bedarfsarmen Samstag [20302040] ist zwar wieder Stromimport am Vorabend notwendig. Die Preise aber bleiben ´moderat`. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. November ab 2016.

Sonntag, 6.11.2022Anteil Wind- und PV-Strom 54,50 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,14 Prozent, davon Windstrom 46,98 Prozent, PV-Strom 7,52 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 12,65 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-ChartsDie Agora-Chartmatrix [20302040] mit Handelstag „Strom-Import/Export“.

Heute kann eine starke Pumpspeicherverstromung [20302040] die Vorabendlücke verhindern. Der Preis überschreitet nur einmal die 100€/MWh-Marke. Mit einem Durchschnittspreis von 51€/MWh erinnert der Preis an vergangene Zeiten. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 6. November ab 2016.

Zusammengestellt von Peter Hager

PKW-Neuzulassungen Oktober 2022: Hybrid-PKW mit deutlichem Zuwachs

Mit 208.642 PKW-Neuzulassungen war der Oktober um 7,2 % schwächer als der September. Gegenüber dem Oktober 2021 betrug das Plus 16,8 %.

Besonders starke Steigerungen gegenüber dem Vorjahresmonat gab es bei den Hybrid-PKW (ohne und mit Plug-in-Hybriden), bei PKW mit reinem Diesel-Antrieb und bei reinen Elektro-Autos.

Ein Grund für den Anstieg bei den Plug-In-Hybriden dürfte auch der Wegfall der Bundessubvention zum Jahreswechsel sein.

Benzin: 66.676 (+ 3,1 % ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 32,0 %)

Diesel: 36.554 (+ 18,3 % ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,5 %)

Hybrid (ohne Plug-in): 36.469 ( + 32,2 % ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,4 %)
darunter mit Benzinmotor: 25.496
darunter mit Dieselmotor: 10.972

Plug-in-Hybrid: 32.064 (+ 35,1 % ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 15,4 %)
darunter mit Benzinmotor: 30.698
darunter mit Dieselmotor: 1.366

Elektro (BEV): 35.781 (+ 17,1 % ggü. 10/2021 / Zulassungsanteil: 17,1 %)

Der Zulassungsanteil der Elektro-PKWs (BEV und Plug-in-Hybrid) blieb mit 32,5 % im Oktober 2022 nahezu unverändert gegenüber dem September 2022 mit 32,3 %

PKWs mit anderen Antriebsarten (Flüssiggas: 0,6 % oder Erdgas: 0,1 %) spielen so gut wie keine Rolle.

Quelle

Top 5 nach Herstellern

Hybrid-PKW (ohne Plug-in): 381.172 (01-10/2022), + 5,4% ggü. VJ-Zeitraum

Audi (mit 8 Modellen): 19,8%
BMW (mit 13 Modellen): 15,5%
Toyota (mit 6 Modellen): 10,8%
Mercedes (mit 10 Modellen): 10,0%
Ford (mit 8 Modellen): 7,2%

Hybrid-PKW (mit Plug-in): 247.711 (01-10/2022), – 6,5% ggü. VJ-Zeitraum

Mercedes (mit 11 Modellen): 15,6%
BMW (mit 8 Modellen): 13,2%
VW (mit 6 Modellen): 8,8%
Audi (mit 8 Modellen): 8,6%
Seat (mit 3 Modellen): 7,8%

Elektro-PKW: 308.254 (01-10/2022), + 15,3% ggü. VJ-Zeitraum

Tesla (mit 2 Modellen): 13,5%
VW (mit 6 Modellen): 12,2%
Hyundai (mit 3 Modellen): 7,5%
Audi (mit 3 Modellen): 6,5%
Fiat (mit 2 Modellen): 6,3%

Die beliebtesten zehn E-Modelle in 10/2022 (Gesamt: 35.781) waren:

Fiat 500: 2.363 (Minis)
VW ID3: 2.160 (Kompaktklasse)
VW ID4: 2.115 (SUV)
Tesla Model Y: 1.622 (SUV)
Tesla Model 3: 1.563 (Mittelklasse)
Opel Mokka: 1.531 (SUV)
Audi E-Tron: 1.141 (SUV)
Seat Born: 1.140 (Kompaktklasse)
Hyundai Kona: 1.108 (SUV)
Hyundai Ioniq 5: 1.100 (SUV)

Im Oktober kam der Fiat 500 auf Platz 1 vor dem VW ID3 und dem VW ID4. Wieder unter die Top 10 kamen der Opel Mokka und der Audi E-Tron. Herausgefallen sind der Dacia Spring und der BMW i3. Auf über 1.000 Neuzulassungen kamen auch Audi Q4, Mini, Polestar 2, Renault Megane, Skoda Enyaq und VW up.

Tesla hängt VW bei E-Autos ab

So konnte man es noch im Oktober in der Tagesschau lesen:

„Beim Verkauf von E-Autos liegt Tesla in Deutschland in diesem Jahr bislang vorn. Der US-Autobauer hat Volkswagen als Marktführer abgelöst. Der US-Autobauer Tesla hat in Deutschland Volkswagen als Marktführer von Elektroautos abgehängt. Von Januar bis September verkaufte Tesla 38.458 Autos, während die Marke Volkswagen auf Platz zwei einen Einbruch auf 32.326 Autos erlitt.“

Quelle

Was in dem Tagesschau-Beitrag nicht erwähnt wurde

Der erste Platz bei den PKW-Neuzulassungen wechselte im Laufe des Jahres mehrmals zwischen Tesla und VW. So lag VW in den Monaten Januar, Juni, Juli und August vor Tesla.

Tesla hatte seinen größten Marktanteil im März (17,3 %) und seinen niedrigsten im Januar (2,0 %).

VW hatte seinen höchsten Marktanteil im Januar (13,2 %) und seinen niedrigsten im April (9,1 %).

Audi-Chef offen für Fahrverbote und autofreie Tage

Markus Duesmann, Chef des Automobilkonzerns Audi  (zuvor in leitenden Positionen bei Daimler und BMW), zeigt sich offen für autofreie Tage und ein Tempolimit auf deutschen Straßen.

Der Süddeutschen Zeitung sagte Markus Duesmann:

Um uns in Deutschland besser einzustimmen auf die Lage und die Notwendigkeit des Sparens, könnte es wieder autofreie Tage geben, so wie in den 1970er Jahren während der Ölkrise„.

Falls es autofreie Sonntage geben sollte, würde er selbst mit seinem Rennrad über die gesperrte Autobahn fahren.

Auch ein Tempolimit könne ein hilfreiches Symbol sein.

Nach seiner Meinung sehe man schon auf der Autobahn, dass den Menschen das Geld knapp werde und nun viele rechts mit 100 km/h fahren.

Dazu passt die Nachricht des Handelsblatts, daß Audi mit Sauber ab 2026 in die Formel 1 einsteigen wird. Schließlich plant der Motorsport-Verband FIA, stärker auf Elektrifizierung und E-Fuels zu setzen. Wenn das keine schlüssige Begründung ist.

Quelle

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.

Seit über sechs Jahren betreibt Rüdiger Stobbe den werbefreien Politikblog www.mediagnose.de.




Klimaimperialismus – 400 Privatflieger auf der UN-Klimakonferenz

von Michael Shellenberger auf seinem Blog, übersetzt

Reiche Menschen entziehen armen Menschen im Namen des Klimawandels die Möglichkeit, billige Energie zu beziehen. Warum eigentlich?

Nur wenigen scheint der Klimawandel mehr am Herzen zu liegen als den Prominenten dieser Welt. Im Jahr 2019 sagte Leonardo DiCaprio vor der UNO:

„Der Klimawandel ist unsere größte Sicherheitsbedrohung.“

Ende letzten Jahres spielten DiCaprio und Jennifer Lawrence die Hauptrollen in dem Hollywood-Klimakatastrophenfilm „Don’t Look Up“. Lawrence sagte:

„Wenn man diese Hurrikane jetzt sieht, ist es schwer, nicht die Wut und den Zorn von Mutter Natur zu spüren, vor allem, wenn man für diesen Film wirbt.“

In einer Rede bei den Vereinten Nationen sagte Prinz Harry Anfang des Jahres:

„Der Klimawandel richtet auf unserem Planeten verheerende Schäden an, unter denen die Schwächsten am meisten leiden.“

Alle haben Einzelpersonen und Nationen dazu aufgefordert, ihre Kohlenstoffemissionen radikal zu reduzieren.

Und doch sind die Prominenten neben den führenden Politikern der Welt die größten Klima-Heuchler des Planeten. DiCaprio, Lawrence, Harry und Meghan fliegen seit Jahren in Privatjets, feiern auf benzinschluckenden Yachten und fahren Jetski. Bereits 400 Privatjets, die fünf- bis 14-mal umweltschädlicher sind als kommerzielle Flüge, sind zu den jährlichen Klimagesprächen der Vereinten Nationen in Ägypten eingetroffen. Letztes Jahr flogen 40.000 Menschen zu den Klimagesprächen nach Schottland, viele von ihnen in Privatjets, und verursachten schätzungsweise 102.000 Tonnen Kohlendioxid, was der Verbrennung von 237.000 Barrel Öl entspricht. Nach ihrer Ankunft wurde ihnen ein Video mit einem sprechenden CGI-Dinosaurier vorgeführt, der von Jack Black gesprochen wurde und die afrikanischen Nationen aufforderte, keine fossilen Brennstoffe zu verwenden.

Es stimmt, daß Prominente versprochen haben, es besser zu machen. DiCaprio flog aber letztes Jahr per Flugzeug zu den Klimagesprächen. Meghan und Harry flogen letztes Jahr Linie zurück nach London. Lawrence flog Linie, nachdem ihr Privatflugzeug fast abgestürzt war. Und die meisten der 30.000 Teilnehmer an den diesjährigen Klimagesprächen werden in Linien-Flugzeugen anreisen.

Aber DiCaprio jettet immer noch für kurze Zwischenstopps durch das Land und hinterläßt damit einen viel größeren Kohlenstoff-Fußabdruck als die Menschen, die er zu Opfern auffordert. Lawrence drückt seine Schuldgefühle aus („Ich weiß, ich verdiene es zu sterben, wenn ich privat fliege“), aber er tut es trotzdem. Harry und Meghan kehrten in ihrem eigenen 12-sitzigen Luxusjet von London zu ihrem Haus in Santa Barbara zurück. Allein die Überquerung des Atlantiks in einem Verkehrsflugzeug verursacht mehr Kohlendioxid-Emissionen als ein durchschnittlicher Mensch in einem ganzen Jahr produziert.

Noch schlimmer ist, dass die globalen Eliten von den armen Ländern im globalen Süden verlangen, auf fossile Brennstoffe zu verzichten, einschließlich Erdgas, dem saubersten fossilen Brennstoff, und das in einer Zeit der schlimmsten Energiekrise der modernen Geschichte. Nichts von alledem hat die europäischen Länder davon abgehalten, Erdgas aus Afrika für ihren eigenen Bedarf zu importieren.

Reiche Länder haben jahrelang gefordert, dass Indien und Pakistan keine Kohle verbrennen. Doch nun treibt Europa den Weltmarktpreis für Flüssigerdgas (LNG) in die Höhe, so dass Pakistan gezwungen ist, die begrenzten Erdgaslieferungen in diesem Winter zu rationieren, weil die Europäer – dieselben, die von Pakistan verlangen, keine Kohle zu verbrennen – den Preis für Erdgas in die Höhe getrieben haben, so dass es unerschwinglich geworden ist.

Bei den Klimagesprächen im letzten Jahr versprachen 20 Länder, die Finanzierung von Projekten für fossile Brennstoffe im Ausland einzustellen. Deutschland zahlte Südafrika 800 Millionen Dollar für das Versprechen, keine Kohle zu verbrennen. Seitdem sind die deutschen Kohleimporte um das Achtfache gestiegen. Indien wird in den nächsten acht Jahren 10 bis 20 Kohlekraftwerke in voller Größe (28 Gigawatt) bauen müssen, um eine Verdoppelung des Strombedarfs zu decken.

Das ist Klimaimperialismus. Die reichen Länder sind nur so lange bereit, den armen Ländern zu helfen, wie diese Energiequellen nutzen, mit denen sie sich nicht selbst aus der Armut befreien können.

Nehmen wir den Fall Norwegens, Europas zweitgrößtem Gaslieferanten nach Russland. Letztes Jahr erklärte sich das Land bereit, seine Erdgasexporte um 2 Milliarden Kubikmeter zu erhöhen, um die Energieknappheit zu lindern. Gleichzeitig setzt sich Norwegen dafür ein, die ärmsten Länder der Welt an der eigenen Erdgasförderung zu hindern, indem es bei der Weltbank darauf drängt, die Finanzierung von Erdgasprojekten in Afrika einzustellen.

Der IWF will 50 Milliarden Dollar als Teil eines „Resilience and Sustainability Trust“ (Treuhandfonds für Widerstandsfähigkeit und Nachhaltigkeit) in Geiselhaft nehmen, der von den Ländern den Verzicht auf fossile Brennstoffe und damit ihre Entwicklungschancen fordert. Solche Bemühungen zeigen Wirkung. Am Donnerstag erhielt Südafrika 600 Millionen Dollar an „Klimakrediten“ von französischen und deutschen Entwicklungsbanken, die nur für erneuerbare Energien verwendet werden dürfen. Die Europäer hoffen, die 7,6 Milliarden Dollar, die Südafrika derzeit in die Strominfrastruktur investiert, von der Kohle auf erneuerbare Energien umzuschichten.

Berühmte Persönlichkeiten und führende Politiker aus aller Welt sagen, dass ihnen die Armen am Herzen liegen. Im Jahr 2019 sagte die Herzogin von Sussex, Meghan Markle, die Ehefrau von Prinz Harry, zu einer Gruppe afrikanischer Frauen:

„Ich bin hier mit euch, und ich bin hier FÜR euch… als farbige Frau.“

Warum fordern sie dann Klimamaßnahmen für sich selbst?

Prominente und führende Persönlichkeiten der Welt sagen, dass sie sich um die Armen kümmern. Im Jahr 2019 sagte die Herzogin von Sussex, Meghan Markle, die Frau von Prinz Harry, zu einer Gruppe afrikanischer Frauen:

„Ich bin hier mit euch, und ich bin hier FÜR euch… als farbige Frau.“

Warum fordern sie dann Klimamaßnahmen auf ihrem Rücken?

„Energie-Apartheid“

Im August 2019 segelte Greta Thunberg von Europa nach New York, um ein Beispiel dafür zu geben, wie man leben kann, ohne Kohlenstoff zu emittieren. Doch Gretas Reise mit einem mit erneuerbaren Energien betriebenen Segelboot über den Atlantik verursachte viermal mehr Emissionen als ein Flug. Der Grund dafür war, daß zum Segeln eine Segelbootbesatzung erforderlich war, die anschließend wieder nach Hause flog.

Der Grund dafür, dass selbst die aufrichtigsten Grünen große Mengen an Energie verbrauchen, ist einfach: Wenn man in wohlhabenden Ländern lebt und Dinge tut, die Menschen in wohlhabenden Ländern tun, vom Autofahren und Fliegen bis hin zum Essen und Wohnen in einem Haus, werden erhebliche Mengen an Energie benötigt.

Weltpolitiker und Klimaprominente sagen, dass erneuerbare Energien zu wirtschaftlichem Wachstum in Afrika und Südasien führen können, aber sie wissen ganz genau, dass ihre Privatjets nicht mit Solarzellen betrieben werden. Und es ist allgemein bekannt, dass das Fliegen mit dem Jet zu erheblichen Kohlenstoffemissionen führt.

In der Tat bekennen sich Prominente regelmäßig zu ihrer Schuld.

„Ich weiß“, sagte Lawrence, „wenn ich privat fliege, verdiene ich es zu sterben“.

Elton John kaufte Emissionszertifikate, um angeblich die Emissionen von Harry und Meghan auszugleichen. Und ein Sprecher von Thunberg räumte ein:

„Es wären weniger Treibhausgasemissionen entstanden, wenn wir nicht abgereist wären.“

Al Gore weiß, daß sein Haus mit zwanzig Zimmern zwölfmal mehr Energie verbraucht als ein durchschnittliches Haus in Nashville, Tennessee. Er weiß, dass erneuerbare Energien die Menschen nicht aus der Armut holen können und die Menschen in den reichen Ländern noch ärmer machen werden. Warum sonst würde er darauf bestehen, dass wir unsere Lebensweise ändern müssen“, um den Klimawandel zu lösen?

Es gibt keinen „Energiesprung“ – das ist nur die Propaganda der reichen Welt, um den Imperialismus grün zu waschen. Das Pro-Kopf-Einkommen ist nach wie vor eng an den Pro-Kopf-Energieverbrauch gekoppelt. Es gibt keine reiche Nation mit niedrigem Energieverbrauch, genauso wenig wie es eine arme Nation mit hohem Energieverbrauch gibt. Zwar verbrauchen die Europäer im Durchschnitt weniger Energie als die Amerikaner, doch ist dies weniger auf ökologische Tugenden zurückzuführen als vielmehr auf die Tatsache, daß sie aufgrund der höheren Bevölkerungsdichte mehr auf Züge und weniger auf Autos angewiesen sind.

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Auch die britische Daily Mail kritisierte den klimatischen Alm-Auftrieb mit CO2-spuckenden Düsenjets heftig: Ein Auszug des aktuellen Artikels:

Den Klimadelegierten wurde Heuchelei vorgeworfen, nachdem 400 Privatjets zur COP27 in Ägypten eingetroffen waren.

In zahlreichen Beiträgen in den sozialen Medien wurde kritisiert, dass die Delegierten mit Privatjets zum UN-Klimagipfel anreisten. In den Beiträgen und Berichten wurde die Zahl der Flugzeuge, die die Delegierten zu dem Treffen im Badeort Sharm el-Sheikh bringen, unterschiedlich geschätzt.
Climate Action Against Disinformation, eine Gruppe, die Trends bei Falschinformationen in sozialen Medien analysiert, sagte in einem Bericht vom Donnerstag, dass Erzählungen über angebliche „Heuchelei und Elitismus“ einer der Hauptschwerpunkte der klimaskeptischen Nachrichten während der COP27 waren.
Klimadelegierte wurden der Heuchelei beschuldigt, nachdem 400 Privatjets zur COP27 in Ägypten eingetroffen waren. Ägyptische Quellen bestätigten die weit verbreiteten Behauptungen, dass während der COP27 rund 400 Privatjets gelandet sind. (…)

Für die COP27 sind mehr als 33 000 Teilnehmer registriert, die auf hoher Ebene über die Aufstockung der Finanzmittel für die Entwicklungsländer sprechen, damit diese ihre Wirtschaft umweltfreundlicher gestalten und sich auf die Auswirkungen der globalen Erwärmung vorbereiten können.




Grönlands Küsten kühlen ab – Klimaschau 133

Die Klimaschau informiert über Neuigkeiten aus den Klimawissenschaften und von der Energiewende.

Themen der 133. Ausgabe:

0:00 Begrüßung

0:18 Der kalte Klecks

4:41 Was dich nicht umbringt, macht dich stärker

6:08 Die dunkle Seite der Wasserkraft