Nachhaltig reisen: So geht klimafreundlicher Urlaub

von AR Göhring

Klimaneutrale Wurst, nachhaltiges Toilettenpapier, klimafreundlicher Urlaub – etliche Produkte aller Preissegmente werden mittlerweile nach der „Biowelle“ als irgendwie klima- und umweltfreundlich beworben. Schwindel oder ehrliches Engagement?

Engagement ist es natürlicht nicht, wenn drei Wurstscheibchen oder irgendein Sprudelwasser in Plastikverpackung als „klimaneutral“ angepriesen werden. Fast nichts kann netto ohne CO2-Emission produziert werden – daher zahlt ein Hersteller wie die Deutsche Bahn mit ihren klimaneutralen ICE Geld an einen Zertifikate-Aussteller wie Tesla, und schon ist man grüngerechnet. Die Akademikerinnen in den Metropolen werden es glauben und greifen zu. Allerdings nützt es nichts, wenn fast jeder Hersteller mit demselben Werbeslogan kommt.

Die ideologische Reklame verwundert, da man sich fragt, an wen sie sich überhaupt noch richtet. Die Ökoschickeria geht doch sowieso in den Besser-Essen-Tempel und Biomärkte. Wen will der Standard-Hersteller dann noch überzeugen? Man hat den Eindruck, daß die Werber in ihrer eigenen akademischen Filterblase lebten und sich selber als repäsentativen Kunden ansähen. Das führt dann zu Stilblüten wie feministischer Reklame für Herrenrasierer.

Oder zu Angeboten für „nachhaltige“ Reisen. Da steckt ein gutes Stück Gewissensberuhigung drin, weil es gerade die klimaschützende Klasse der westlichen Länder ist, die besonders gern dicke SUV fährt und häufig im Langstreckenflieger sitzt. Ein aktueller Artikel von Internetdienstanbietern legt den Finger erstaunlicherweise tief in die Wunde und warnt vor Langstreckenkurztripps und empfiehlt stattdessen Kurzstrecken-Tripps über lange Zeit – mit der Bahn und dem Fahrrad statt dem Auto und dem Flieger. Immerhin wird vor Kreuzfahrten auf Dieseldampfern gewarnt, die von gutverdienenden Weltbürgern sowieso gemieden werden – da kann man sich schon mal besser fühlen.

Stattdessen wird dem klimaschützenden Leser empfohlen, eine Segelreise zu buchen. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: Man verursacht (direkt) keine Emissionen, und ist unter sich, weil die arme Hälfte der Bevölkerung sich keinen Segeltörn leisten kann.

Ein bibelfester Christ würde nun sagen, „Nichts Neues unter der Sonne“, und hätte damit recht. Schon zu Kaisers Zeiten, als die Industriemarken sich etabliert hatten, wurde politisch geworben. Typisch waren Sammelbilder mit Militär- und Kolonialmotiven in allerlei Nahrungs- und Genußmittelprodukten wie Schokolade, Zigaretten oder Kaffee (siehe Titelbild). War die politisch korrekte Reklame, die unmittelbar von der Post-Bismarck-Politik inspiriert wurde, tatsächlich bei den Käufern beliebt? Vermutlich, weil die Sammelbildchen bis heute in Trödelläden noch zu finden sind. Allerdings muß man einwenden, daß Historiker davor warnen, die sichtbare und erhaltene Propaganda einer Epoche mit dem tatsächlichen Geist der Bevölkerung zu verwechseln.

Und so darf man diese Warnung an zukünftige Geschichtswissenschaftler richten: Glaubt nicht dem Zeitgeist in den Internetdateien des frühen 21. Jahrhunderts! Diejenigen Milieus, die den Zeitgeist vertraten, handelten selber meist völlig anders, und zogen aus der PR finanzielle Vorteile.

Das scheint sich herumgesprochen zu haben, da erstaunlich viele Kommentare so lauten wie diese:

Mathias E
Also ich fliege weiterhin in die Südsee und nach DownUnder. Kleiner Tip für alle die vernüftig reisen wollen. Flugticket nach London von Deutschland aus buchen und ab London über ein UK Reisebüro. Da regieren nämlich nicht die Ökotaliban. Man kann buchen mit anszändig Gepäck ohne das man sich Kommentare von diesen (D)U(m)mweltschützern anhören muss. ES LEBE DIE FREIHEIT! Und für alle GrünLinken.. Neid ist die höchste Form der Anerkennung!

Andreas B
Solange diejenigen, die mir ein schlechtes Gewissen einreden wollen, selber fast nur Kurzstrecke fliegen, nämlich unsere Politiker, solange fahre und fliege ich wohin und sooft ich will. Die Grünen plakatieren die ganze Ortschaft mit ihren Wahlplakaten voll, sehr nachhaltig und umweltbewusst. Bei den ganzen Wahlkampfveranstaltungen, haben die da auch schön den Ökostrom benutzt?

Rüdiger G
Kann das Wort klimaneutral nicht mehr hören. Das ist so falsch! Die ganze Klimageschichte dient nur dazu, den Menschen noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen! Glaubt Ihr nicht? Denkt in einem Jahr nochmal drüber nach und schaut Euch an, was dann der Sprit, der Strom und die Lebenshaltung kostet! Wenn Ihr es dann immer noch nicht glaubt, dann ist Euch sowieso nicht mehr zu helfen, dann schlaft und zahlt weiter!! #KeineStimmeDenAltparteien!

Klaus H
Was uns Deutschen so alles vorgeschlagen wir um das Kima zu schützen. Dieses kleine Land auf dem Globus soll diesen retten????????

Nebenbei: Es wird auch für „nachhaltige“ Kleidung geworben. Was das bedeuten soll, lesen Sie hier.




Frachtschiff mit Elektroautos vor den Azoren ausgebrannt und gesunken

von AR Göhring

Würden Sie als Frachterkapitän E-Autos mit vollgeladenen Akkus transportieren?

Nach aktueller Nachrichtenlage wohl nicht: Im Atlantik fing ein 17 Jahre alter Frachter, der teure Edelautos, aber auch VW-Stromer geladen hatte, Feuer. Da Lithiumakkus ohne Zufuhr von Oxidationsmittel (Luftsauerstoff) brennen, sind sie praktisch unlöschbar – ganz im Gegenteil zu Verbrennungsmotoren.

So brannte die „Felicity Ace“ im Atlantik rund zwei Wochen und sank nun. Die 22 Mann Besatzung konnten gerettet. Werden. Das in Emden gestartete Schiff mit dem Ziel Rhode Island wurde noch abgeschleppt, ist durch das Dauerfeuer an Bord mit 4.000 deutschen Autos an Bord verloren.

Laut ZDF und anderer Qualitätsmedien sei der Grund für den Ausbruch des Feuers „unbekannt“. Aber nicht für den EIKE-Leser: Die Autos werden in der Regel von Hafenarbeitern einzeln aufs Schiff gefahren – wenn die Fracht selbstbeweglich ist, bietet es sich ja an. Nachteil: Die Verbrenner müssen Benzin im Tank haben, und die Stromer einen vollen Akku.

Letzteres ist äußerst riskant, da die Lithium-Batterien ab und zu spontan Feuer fangen. Das geschieht bei Verbrennern auch mal – sie lassen sich mit modernen Mitteln aber leicht löschen. Die Akkus nicht, und da die Wagen aus wirtschaftlichen Gründen eng auf dem Schiff geparkt sind, fackelt ein einzelner brennender ID.3 schnell das ganze Deck ab. Oder gleich das ganze Schiff.

Reedereien, die jetzt noch E-Autos mit geladenem Akku transportieren, wären als tollkühn zu bezeichnen. Die mutmaßlich nun gewaltig verteuerten Versicherungspolicen werden es wohl unmöglich machen. Man bräuchte wohl aufwendige Neubauten, zum Beispiel wasserbefüllbare Einzelcontainer für jedes E-Auto, die mit einer automatischen Pumpe sofort mit Meerwasser flutbar sind. Günstiger wäre wohl der Trick, die Stromer nur schwach ge- oder entladen mit einem Abschleppwagen ins Schiff zu ziehen.




Woher kommt der Strom? Heftige Stürme

Heftige Stürme fegten in der siebten Analysewoche (Abbildung) über Deutschland hinweg. Obwohl Windkraftanlagen ab einer bestimmten Windgeschwindigkeit aus dem Wind gedreht werden müssen, kam es zu einer hohen Windstromerzeugung.

So trugen die regenerativen Energieträger im Durchschnitt insgesamt mit 73,3% zur Bedarfsdeckung Deutschlands an elektrischer Energie (umgangssprachlich ´Strom`) bei. Der Anteil der regenerativen Erzeugung an der Gesamtstromproduktion lag bei 64,3%. Es wurde aus Gründen der Netzstabilität jeden Tag auch über den Bedarf hinaus Strom produziert. Mittels konventioneller Energieträger (Abbildung 1). Welche auch die Differenz zum Strombedarf abdeckten. Der mittlere Strompreis lag bei 95€/MWh.

Das Preisniveau war bezogen auf die Preise der vergangenen Wochen und Monate niedrig. Das liegt, um Missverständnissen vorzubeugen, nicht an den angeblich günstigen Gestehungskosten regenerativer Stromerzeugung, sondern an der Tatsache, dass Deutschland so viel Strom erzeugen musste, dass der Bedarf gedeckt wurde und das Netz stabil blieb. Was dazu führte, daß – zu – viel Strom im Markt war, der zu geringen Preisen abgegeben und zum Teil sogar verschenkt werden musste.

Negativpreise gab es in sehr geringfügigem Umfang ebenfalls, sind deshalb keiner speziellen Analyse wert (Abbildung 2). Unter dem Strich nahm Deutschland knapp 122 Mio. € für seine 1,455 Terawattstunden (TWh) Exportstrom ein. Ein Blick auf Abbildung 3 verdeutlicht, dass vor allem Dänemark und Schweden in erheblichem Umfang Strom nach Deutschland exportieren. Norwegen hingegen kauft deutschen Strom zu günstigen Preisen ein, um ihn dann wieder hochpreisig nach Deutschland zu verkaufen. Alle genannten Werte und viel mehr ist mit der Zeitraumanalyse von stromdaten.info nachvollziehbar.

Energiewende neu denken

Die Energiewende in Deutschland muss neu gedacht werden. Mit dem Russland-Ukraine Konflikt ergeben sich sehr wahrscheinlich große Unsicherheiten in der konventionellen Stromerzeugung. Womöglich steht nicht genügend Erdgas zur Verfügung, um die Abschaltungen von diversen Kohle- und den verbliebenen Kernkraftwerken auszugleichen. Immerhin liefert Russland etwa 50% des von Deutschland benötigten Erdgas´. Auch etwa 50% der von Deutschland verfeuerten Steinkohle kommt aus Rußland. So wird neben der volatilen, stark schwankenden Stromerzeugung mittels Wind- und Solarkraft auch die konventionelle Stromerzeugung „volatil“. Wenn nicht genügend Brennstoff vorhanden ist, kann weder genügend Strom erzeugt noch hinreichend geheizt werden.

Das ist wie mit dem Wind und der Sonne. Kein Wind, keine Sonne: Kein Strom! Wer jetzt meint, irgendwo wehe der Wind ja immer, dem sei gesagt: Nicht in dem Umfang, um die Versorgung auch nur annähernd bedarfsgerecht sicher zu stellen. Deshalb ist es nur naiv und dümmlich, wenn die Ampel die Unabhängigkeit von russischen Brennstoffen mit dem verstärkten Ausbau von Windkraft- und PV-Anlagen erreichen will. Hinzu kommen die noch lange in ausreichendem Umfang fehlenden Massenspeicher für überschüssigen Strom. Die angenommene Verdreifachung der aktuellen Wind- und PV-Stromerzeugung deckt zwar den Bedarf (Abbildung 4).

Doch es fallen Unmengen überschüssiger Strom an, der, weil er nicht gespeichert werden kann, nicht nur verschenkt, sondern mit Bonusscheck abgegeben werden muss. Eine angenommene Verdoppelung, ebenfalls Abbildung 4, reicht auch bei den ungemütlichen Wetterverhältnissen der vergangenen Wochen nicht aus, um den Strombedarf Deutschlands nachhaltig auch nur im Durchschnitt zu decken. Der an manchen Tagen überschüssige Strom reicht bei weitem nicht aus, um mit, wenn es sie denn gäbe, Wasserstoffspeicherung die schwachen Stromtage auszugleichen.

Die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und der daraus generierte Chart liegt unter Abbildung 5 ab. Es handelt sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Der höchst empfehlenswerte virtuelle Energiewende-Rechner (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) ist unter Abbildung 6 zu finden. Ebenso wie der bewährte Energierechner.

Die Charts mit den Jahres- und Wochenexportzahlen liegen unter Abbildung 7 ab. Abbildung 8 zeigt einen Vortrag von Professor Brasseur von der TU Graz. Der Mann folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche ab 2016 in den Tagesanalysen. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vieles mehr. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Überhaupt ist das Analysetool stromdaten.info ein sehr mächtiges Instrument, welches nochmals erweitert wurde:

  • Strom-Import/Export: Die Charts
  • Produktion als Anteil der installierten Leistung
  • Anteil der erneuerbaren und konventionellen Erzeugung am Bedarf
  • Niedrigster, höchster und mittlerer Strompreis im ausgewählten Zeitraum
  • NEU: Beitrag der regenerativen Stromerzeugung zum Bedarf

… sind Bestandteil der Tools „Stromerzeugung und Bedarf„, „Zeitraumanalyse“ sowie der Im- und ExportanalyseCharts Tabellen. Schauen Sie mal rein und analysieren Sie mit wenigen Klicks. Die Ergebnisse sind sehr erhellend.

Ist ein Land mit hohen Stromexporten, zum Beispiel Deutschland, auch für Flautenzeiten gewappnet?

Mit der Frage, ob Deutschland als Stromexporteur genügend Strom auch für die Zeit schwacher regenerativer Stromerzeugung zur Verfügung steht, befasst sich dieser Artikel ausführlich.

Tagesanalysen

Montag, 14.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,32 Prozent, davon Windstrom 48,39 Prozent, PV-Strom 5,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,12 Prozent. Quelle prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Im Verlauf des Tages steigt der Strompreis von 13€/MWh auf 197€/MWh. Die regenerative Erzeugung lässt über Tag nach und zu Vorabend. als der Bedarf ansteigt, wird der Tageshöchstpreis erzielt. Die Konventionellen führen gut nach. Der Handelstag.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14.2. ab 2016.

Dienstag, 15.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 53,98 Prozentdavon Windstrom 40,66 Prozent, PV-Strom 3,76 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,56 Prozent. Quelle prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Der Dienstag bringt mit 250€/MWh den Wochenhöchstpreis. Dieser Höchstpreis fällt keinesfalls zufällig mit der geringsten regenerativen Stromerzeugung der siebten Analysewoche zusammen. Geringe regenerative Stromerzeugung ermöglicht umso passgenauere gleich marktgerechtere  konventionelle Erzeugung. Der Handelstag.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15.2.2022 ab 2016.

Mittwoch, 16.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,09 Prozent, davon Windstrom 58,27 Prozent, PV-Strom 1,94 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,88 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Am Mittwoch zieht die Windstromerzeugung an. Der Strompreis fällt unter die 100€/MWh-Marke. Die Konventionellen führen im Rahmen des Möglichen gut nach. Der Handelstag.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich zum 16.2. ab 2016.

Donnerstag, 17.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,56 Prozent, davon Windstrom 62,24 Prozent, PV-Strom 4,86 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,46 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Heute ist nach dem gestrigen Tag bereits der zweite Tag dieser Woche mit einer Windstromerzeugung höher als eine TWh. Das war bisher selten der Fall. Knapp 80% tragen die Regenerativen im Tagesdurchschnitt zur Deckung des Strombedarfs Deutschlands bei. Die Konventionellen drosseln die Produktion so weit wie möglich. Für einen Werktag ein hohes Ergebnis. Dementsprechend sinkt der Strompreis im Schnitt (68,64€/MWh). Der Handelstag.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17.2. ab 2016.

Freitag, 18.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,60 Prozent, davon Windstrom 54,46 Prozent, PV-Strom 2,39 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,74 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Nachdem am Morgen des Freitags eine Winddelle die Stromerzeugung sinken ließ, stieg diese im Verlauf des Tages wieder massiv an. Die Konventionellen führten wieder – fast – gut nach. Entsprechend stieg das Preisniveau. Von 7:00 bis 8:00 Uhr entstand eine Mini-Versorgungslücke, die hochpreisig geschlossen werden musste. Der Handelstag.

Belege für Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18.2 ab 2016.

Samstag, 19.2.2022: Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 76,74 Prozent, davon Windstrom 58,45 Prozent, PV-Strom 7,53 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,76 Prozent. Quelle prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Der Einstieg ins bedarfsarme Wochenende mit starker regenerativer Stromerzeugung führte zu starkem Preisverfall. Die Konventionellen fuhren die Produktion so weit wie möglich herunter. Dennoch bewegten sich die Strompreise Richtung 0€/MWh und unterschritten diese Marke sogar für vier Stunden minimal. Der mittlere Strompreis lag bei knapp 40€/MWh. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich zum 19.2. ab 2016.

Sonntag, 20.2.2022: Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,98 Prozent, davon Windstrom 62,75 Prozent, PV-Strom 3,12 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,10 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung sind die Werte der Tabelle der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix

Am Sonntag erreicht die regenerative Erzeugung im Schnitt fast 90% des Bedarfs. Ab 10:00 Uhr fallen die Preise stark. Von knapp 100€/MWh auf unter 15€/MWh um 23:00 Uhr. Die Konventionellen liefern den Strom, der zwecks Netzstabilität erzeugt werden muss. Der Handelstag.

Belege für die Werte im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo Tagesvergleich zum 20.2. ab 2016.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einer kurzen Inhaltserläuterung finden Sie hier.

Rüdiger Stobbe betreibt seit sechs Jahren den Politikblog www.mediagnose.de




Beben in der Energiewelt: Fritz Vahrenholt über grüne Politik und die Gasversorgung in Kriegszeiten bei TE

Im neuen Podcast von Tichys Einblick spricht Holger Douglas mit Prof. Fritz Vahrenholt über grüne Energiepolitik und über Verwerfungen auf dem Gasmarkt durch Rußlands Angriffskrieg auf die Ukraine. (hier klicken)

 




Deutscher Wetterdienst: Elfter zu warmer Winter in Folge – stimmt das?

von AR Göhring

Der klirrend kalte Winter 2020/21 mit heftigen Eisstürmen sogar auf der Arabischen Halbinsel paßte nicht ins Konzept der Erzählung von der Erderwärmung, weswegen ZDF-Wetterfrösche behaupteten, die Kälte käme von der Hitze. Ansonsten ging man von „Dürre und Hitze“ ab und nutzte die menschgemachte Flutkatastrophe im Rheinland als angeblich klimabedingtes „Extremwetter“.

Da der Winter 2021/22 zumindest in Deutschland schneearm und mild war, wird nun medial wieder auf Erwärmung umgeschaltet. Der Deutsche Wetterdienst DWD behauptet, daß der meteorologisch gerade zu Ende gegangene Winter zu hohe Temperaturen gehabt hätte – zum elften Mal in Folge. Rein statistisch stimmt das wohl – nur: Der erfahrene EIKE-Leser weiß, was es mit der Technik der Temperaturmessung auf sich hat, und wie die „Statistik“ der Klimaforscher funktioniert. Demnach war sogar der Jahrzehnt-Winter 2020/21 sogar ein bißl zu warm.

Die relevante Frage lautet dabei: Was heißt „zu warm“ oder „zu kalt“? Ist das so etwas wie das Bio-Wetter mit „gefühlten Temperaturen“? Man verwendet dazu die Referenzperiode 1961-1990, in der die jahrhundertkalten 1970er Jahre enthalten sind. Würde man stattdessen 1980 bis 2010 nehmen (etc.), wäre der gerade zu Ende gegangene Winter höchstwahrscheinlich „zu kalt“. Nimmt man die Phase 1990 bis 2020, fällt die „Erderwärmung“ schon deutlich geringer aus. Wie wäre es, mehrere unterschiedliche 30-Jahres-Perioden zu nehmen? Oder gleich die offensichtlich kaum brauchbare 30-Jahres-Frist durch wesentlich längere zu ersetzen, zumindest für „Zu warm“-Vergleiche? Die Definition des Klimas als Wetter von 30 Jahren ist sowieso recht alt, etwa 100 Jahre.

So funktionieren die Tricks – nicht wirklich frei erfunden oder gelogen – aber die meist nicht-medienkompetenten Konsumenten vertrauen den vermeintlichen Autoritäten immer noch zu oft und übersehen die finanzielle und politische Motivation der Wetterfrösche und Klimaforscher.

Ein weiterer Trick: Die Alarmisten in den Instituten und Redaktionen suchen sich immer die Weltgegend heraus, die gerade „zu warm“ ist. Im kalten und nassen Jahr 2021 wurde daher die kurze Hitzeperiode im Westen Nordamerikas als „Beweis“ bemüht, daß es heißer würde. Recht deutliche Gegenbeweise werden hingegen schlicht ignoriert – im Februar 2022 gab es in Syrien, Jerusalem, Istanbul und auf der arabischen Halbinsel schon wieder ordentliche Schneefälle, was in der Region seit 200 Jahren selten vorkommt. Die Weltuntergangspresse sieht das natürlich anders, wenn sie den Schnee schon einmal erwähnt – „nicht ungewöhnlich“.