Woher kommt der Strom? Regenerative Stromerzeugung nur am Wochenende ausreichend

29. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Wie bereits in der vergangenen Woche hat die regenerative Stromerzeugung lediglich am Wochenende die Bedarfsline überschritten. Das führte zum Absturz des Strompreises auf die 0€/MWh-Linie. Diesmal ohne „Sonderfall„. Selbstverständlich wurde praktisch die komplette Woche Strom importiert. Grund ist nicht die mangelnde Möglichkeit deutschen Strom fossil-konventionell zu erzeugen. Installierte Leistung (68 GW Kohle, Braunkohle und Gas) ist genügend vorhanden. Die Politik will das nicht:

  • Importierter Strom ist rechnerisch für Deutschland CO2-frei.
  • Importierter Strom hält den Strompreis hoch (Erhöhte Nachfrage steigert den Preis)
  • Importierter Strom bringt den konventionellen wie auch den regenerativen Stromerzeugern mehr Ertrag.

Findet, wenn der Bedarf durch Eigenerzeugung überschritten wird, eine Stromübererzeugung statt, erhalten die Windmüller und Solarernter die EEG-Vergütung, erhalten die konventionellen Stromerzeuger das Geld für ihre Systemdienstleistungen. Denn ein bestimmter Anteil des Stroms (um die 20 Prozent) muss immer mittels großer Generatoren der Kohle- und Gaskraftwerke hergestellt werden. Nur diese Generatoren gewährleisten die Stabilität des Stromnetzes. Dennoch steigen in letzter Zeit die Stromausfälle. Und wirklicher Ersatz für mechanische Großgeneratoren ist faktisch nicht in Sicht. Dafür wird heuer die Süd-Link-Trasse ausgebaut. Für Abermilliarden Euro. Dabei ist die Menge überschüssigen Stroms in Norddeutschland gering (etwa 9,5 TWh von 284 TWh) und könnte besser zum Beispiel in Hamburg genutzt werden. Hamburg, der Stadtstaat, der auch aktuell hauptsächlich Kohle- und Gasstrom – knapp 75 Prozent im Jahr 2023 – verwendet. Hamburg, die Stadt mit den meisten E-Autos, fährt seine umweltfreundlichen und angeblich CO2-freien Fahrzeuge mit einem Strommix, der hauptsächlich fossil hergestellt wurde. Nimmt man noch den CO2-Rucksack, der bei der Herstellung einer jeden Autofahrbatterie entsteht, hinzu, kann man bezweifeln, ob die E-Mobilität in Hamburg gut für Klima und Umwelt ist. Es ist – meine Meinung – eine gewaltige Volksverdummung gekoppelt mit einer sagenhaften Abzocke, was da im Namen des Klimaschutzes veranstaltet wird.

Wochenüberblick

Montag, 14.7.2025 bis Sonntag, 20.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 47,9 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,9 Prozent, davon Windstrom 18,4 Prozent, PV-Strom 29,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,0 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 29. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 28. KW 2025:
Factsheet KW 29/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 14.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 41,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 55,1 Prozent, davon Windstrom 13,1 Prozent, PV-Strom 28,8 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 13,2 Prozent.

Fast kein Offshore-Strom, wenig Windstrom, ganztägiger Stromimport. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo- Tagesvergleich zum 14. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 14.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 15.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 49,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,1 Prozent, davon Windstrom 23,5 Prozent, PV-Strom 26,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.

Ein ähnliches Bild wie gestern aber mehr Offshore-Strom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 15.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 16.7.025: Anteil Wind- und PV-Strom 46,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 58,5 Prozent, davon Windstrom 22,6 Prozent, PV-Strom 23,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,2 Prozent.

Der Chart ähnelt den Vortagen. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 16. Juli 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 16.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 17.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 49,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,6 Prozent, davon Windstrom 22,5 Prozent, PV-Strom 27,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,8 Prozent.

Das Wetter wird besser, die PV-Stromerzeugung zieht an. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 17. Juli 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 17.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 18.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 36,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,1 Prozent, davon Windstrom 3,9 Prozent, PV-Strom 32,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,7 Prozent.

Kaum Windstrom, viel PV-Strom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 18. Juli 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 18.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 19.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 54,6 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,2 Prozent, davon Windstrom 14,7 Prozent, PV-Strom 39,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,6 Prozent.

Wenig Bedarf, viel PV-Strom. Die Strompreisbildung

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 19. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 19.7.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 20.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 57,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,3 Prozent, davon Windstrom 20,9 Prozent, PV-Strom 36,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 14,3 Prozent.

Etwas mehr Windstrom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 20. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE.




Spencer, Curry, Christy, McKitrick und Koonin schlagen zu: US-Energieministerium legt neuen Klimabewertungsbericht vor

EIKE berichtete kürzlich, daß Steven Koonin und die EIKE-Referenten John Christy und Roy Spencer im Energieministerium der USA (United States Department of Energy, DOE) arbeiten werden.

Gemeinsam mit Judith Curry legten sie nun einen Klimabewertungsbericht vor. Unser Leser Gark Müller schreibt dazu auf Facebook:
Eine kritische Überprüfung der Auswirkungen von Treibhausgasemissionen auf das US-Klima.
Es ist der erste umfassende wissenschaftliche Bericht einer Regierung seit sehr langer Zeit, vielleicht sogar überhaupt, der die gängige Darstellung des Klimawandels in Frage stellt.
Wichtigste Ergebnisse:
1. Die durch Kohlendioxid (CO) verursachte Erwärmung scheint wirtschaftlich weniger schädlich zu sein als allgemein angenommen.
2. Aggressive Minderungsstrategien könnten mehr schaden als nützen.
3. Es wird erwartet, daß die politischen Maßnahmen der USA kaum erkennbare direkte Auswirkungen auf das globale Klima haben werden, und etwaige Auswirkungen werden erst mit großer Verzögerung sichtbar.
Der Bericht wurde von der Climate Working Group (CWG) des DOE verfaßt: Dr. John Christy, Dr. Judith Curry, Dr. Steven Koonin, Dr. Ross McKitrick und Dr. Roy Spencer.

Am 29. Juli 2025 veröffentlichte das Department of Energy (DOE) einen Bericht mit dem Titel A Critical Review of Impacts of Greenhouse Gas Emissions on the U.S. Climate veröffentlicht, in dem die vorhandene Fachliteratur und Regierungsdaten zu den Auswirkungen von Treibhausgasemissionen auf das Klima ausgewertet werden und eine kritische Bewertung der herkömmlichen Darstellung des Klimawandels vorgenommen wird.

Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts gehört, daß die durch Kohlendioxid (CO2) verursachte Erwärmung wirtschaftlich weniger schädlich zu sein scheint als allgemein angenommen, und dass aggressive Strategien zur Eindämmung des Klimawandels mehr Schaden als Nutzen bringen könnten. Darüber hinaus kommt der Bericht zu dem Schluß, daß die politischen Maßnahmen der USA voraussichtlich nur geringe direkte Auswirkungen auf das globale Klima haben werden und sich etwaige Auswirkungen erst mit großer Verzögerung zeigen werden.

Der Bericht wurde von der 2025 Climate Working Group erstellt, einer Gruppe von fünf unabhängigen Wissenschaftlern, die von Energieminister Chris Wright zusammengestellt wurden und über unterschiedliche Fachkenntnisse in den Bereichen Physik, Wirtschaft, Klimawissenschaft und akademische Forschung verfügen.

Dieser Bericht:

1. überprüft wissenschaftliche Gewissheiten und Unsicherheiten in Bezug darauf, wie die anthropogenen Emissionen von CO2 und anderen Treibhausgasen das Klima der Nation, extreme Wetterereignisse und Metriken des gesellschaftlichen Wohlbefindens beeinflusst haben oder beeinflussen werden.
2. Bewertet die kurzfristigen Auswirkungen erhöhter CO2-Konzentrationen, einschließlich des verstärkten Pflanzenwachstums und der geringeren Alkalinität der Ozeane.
3. Bewertet Daten und Prognosen zu den langfristigen Auswirkungen erhöhter CO2-Konzentrationen, einschließlich Schätzungen der künftigen Erwärmung.
4. kommt zu dem Schluß, daß die Behauptungen über eine erhöhte Häufigkeit oder Intensität von Wirbelstürmen, Tornados, Überschwemmungen und Dürren durch historische Daten aus den USA nicht bestätigt werden.
5. stellt fest, daß die CO2-induzierte Erwärmung wirtschaftlich weniger schädlich zu sein scheint als allgemein angenommen, und daß sich aggressive Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels eher als schädlich denn als nützlich erweisen könnten.
6. kommt zu dem Schluß, dass die politischen Maßnahmen der USA voraussichtlich nur geringe direkte Auswirkungen auf das globale Klima haben werden und daß sich etwaige Auswirkungen erst mit großer Verzögerung zeigen werden.




Merz-Regierung eindeutig für „aktive und passive Förderung“ von NGOs

Die Klimarettungspolitik Deutschlands, Östereichs und der Schweiz wird von zahlreichen Nicht-Regierungsorganisationen befeuert, die – trotz ihres Namens – von der Regierung durchfinanziert werden.

Auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag antwortet die Bundesregierung:

„Sie (die Regierung – Red.) ist davon überzeugt, daß verstärkt in die Wehrhaftigkeit unserer Demokratie investiert werden muß. Es ist die Verantwortung des Staates, im Rahmen einer wehrhaften Demokratie für den Erhalt der freiheitlichen demokratischen Grundordnung einzutreten. Hierzu zählt auch die aktive und passive Förderung bürgerschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Engagements“

„Zivilgesellschaft“ ist bekanntermaßen ein Gummi-Begriff, der heuer als Euphemismus für Lobby-Gruppen, Vereine und Organisationen verwendet wird, die typische grüne Politik durchsetzen – und das heißt zu einem Großteil sogenannter Klimaschutz.

Auch wenn die einzelnen NGOs meist sehr klein und sehr unbekannt sind, so sind sie in der Masse extrem mächtig – nach dem Blücherschen Motto „Getrennt marschieren, vereint schlagen“. So können sie nicht nur die Politiker der Industrieländer unter Druck setzen, sondern auch die mediale Berichterstattung bestimmen.

Axel Bojanowski von der WELT deckt gerade einen Fall von „zivilgesellschaftlicher“ Lenkung der Journalisten durch die NGO „Climate Central“ auf. Der US-Verein sitzt in Princeton/ Neu Jersey und hat mutmaßlich durch seinen Sitz zu der berühmten Universität Princeton, wo unser Referent William Happer lehrt, gute Kontakte – so wird auch die Wissenschaft beeinflußt. „Climate Central“ schickte 2021 eine selbsterstellte Karte zu zukünftigen Überflutungsgebieten durch steigende Meeresspiegel an zahlreiche Medien, die den Alarmismus dankbar übernahmen.

Ergebnis: Der Focus schrieb:

Eine neue Studie sieht Bremen und Hamburg in 80 Jahren unter Wasser

Die New York Times sekundierte:

Südvietnam könnte ganz verschwinden

Jaja – und der Kölner Dom könnte bald in der Nordsee respektive im Mittelmeer stehen, wie der Spiegel schon 1986 orakelte. Nichts Neues unter Sonne – nur anders verpackt.

Warum übernehmen die Medien seit Jahrzehnten die bekanntermaßen stets nicht eintreffenden Meldungen? Neben der erhöhten Aufmerksamkeit durch alarmistische Panik-Schlagzeilen profitieren Journalisten laut Bojanowski auch direkt:

Traditionelle Medien straucheln, ihr Geschäftsmodell schwächelt. Für Journalisten lukrativer erscheint die Arbeit für Lobbygruppen, im PR-Bereich locken neue Organisationen mit saftigen Verdiensten. Der Vorstandsvorsitzende der NGO Climate Central beispielsweise erhält Insidern zufolge ein Jahresgehalt von mehr als 250.000 US-Dollar.

Die Geldschwemme muß dabei nicht vom Staat unmittelbar kommen – das Steuergeld wird üblicherweise zwischen Stiftungen, NGOs und Medien hin- und hergeschoben. So erhält die Bill-Gates-Stiftung von der Bundesregierung Hunderte Millionen Euro, die sie dann zum Beispiel teils an den Spiegel weiterreicht.

Im Falle von Climate Central ist es die John D. und Catherine T. MacArthur Foundation, die allerdings wohl kein Steuergeld nötig hat – der Stifter war einer der reichsten US-Bürger, der nach seinem Tod Milliarden $ an seine eigentlich als gemeinnützig geplante Stiftung vererbte.




Woher kommt der Strom? Fast nur Strom aus dem Ausland importiert

 28. Analysewoche 2025 von Rüdiger Stobbe

Nahezu die komplette Analysewoche wird Strom aus dem Ausland importiert. Hintergrund ist die gemäßigt-regenerative Stromerzeugung die nur einmal – am Sonntag – die Bedarfslinie übersteigt. So wird der Strompreis hoch, sprich rentabel gehalten. Die Betrachtung des Import- und Preischarts lässt erkennen, dass der Preis immer dann fällt, wenn kein oder wenig Strom importiert wird. Bemerkenswert ist, dass am besagten Sonntag die Null-Linie NICHT unterschreitet. Das ist meiner Erfahrung nach eine seltene, eine untypische Marktreaktion. Üblicherweise werden bei einem solchen Stromerzeugungsverlauf negative Preise aufgerufen. Die blieben in der 28. Analysewoche aus.

Die Residuallast, der Strom der zusätzlich zur regenerativen Stromerzeugung konventionell produziert, importiert  und/oder aus Stromspeichern zwecks Bedarfsdeckung hinzuerzeugt werden muss, ist trotz des massiven Ausbaus der „Erneuerbaren“ hoch. In der Spitze liegt die – auch Restlast genannte – Residuallast bei gut 46 GW. Stromimporte können aktuell im Bestfall 24 GW liefern. Allein diese kurze Kalkulation belegt, dass die in Politikerköpfen seit Jahren angedachten 25 Gas-Backupkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 20 GW und dem Preis von jeweils einer Milliarde € nicht ausreichen würden, um den Bedarf zu decken. Höhere Residuallasten – und die gibt es – werden erst recht nicht abgedeckt.

Die Ausschreibungen für die Kraftwerke sollen gemäß aktueller Wirtschaftsministerin zum Jahresende erfolgen. Ich sage voraus, dass das auch diesmal nichts werden wird, weil kein Investor Riesensummen für Kraftwerke auslegt, um unter dem Strich nichts zu verdienen. Kraftwerke müssen laufen, sie müssen Tag und Nacht Strom erzeugen, sonst rechnet sich solch ein Investment nicht. Soll, will der Stromkunde, der Steuerzahler auch hier eine „Förderung“ bezahlen, die faktisch nur dazu dienen soll, ein marodes Unterfangen genannt „Energiewende“ künstlich am Leben zu erhalten. Investoren, die nur ein wenig Grips haben, werden es jedenfalls nicht tun.

Beachten Sie bitte den Halbjahresüberblick von Peter Hager zu den Kfz-Zulassungszahlen nach den Tagesanalysen.

Wochenüberblick

Montag, 7.7.2025 bis Sonntag, 13.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 51,6 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,0 Prozent, davon Windstrom 23,3 Prozent, PV-Strom 28,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,4 Prozent.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur 28. Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur 28. KW 2025:
Factsheet KW 28/2025 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 68 Prozent AusbaugradAgora-Chart 86 Prozent Ausbaugrad.

Was man wissen muss: Die Wind- und Photovoltaik-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie, angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem Jahresverlauf 2024/25 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Tagesanalysen

Montag

Montag, 7.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 48,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,7 Prozent, davon Windstrom 26,3 Prozent, PV-Strom 22,5 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 12,9 Prozent.

Über Tag steigt die Windstromerzeugung. Der Preisanstieg zum Abend fällt moderat aus.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo- Tagesvergleich zum 7. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 7.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Dienstag

Dienstag, 8.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 56,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 68,8 Prozent, davon Windstrom 33,2 Prozent, PV-Strom 23,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,3 Prozent.

Nur zwei Stunden kein Stromimport. Die Strompreisbildung. 

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 8. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 8.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Mittwoch

Mittwoch, 9.7.025: Anteil Wind- und PV-Strom 50,2 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 63,3 Prozent, davon Windstrom 25,0 Prozent, PV-Strom 25,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,1 Prozent.

Wenig Wind- und recht wenig PV-Strom für den Sommer. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 9. Juli 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 9.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Donnerstag

Donnerstag, 10.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 46,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 59,8 Prozent, davon Windstrom 12,5 Prozent, PV-Strom 34,0 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,3 Prozent.

Teilweise Windflaute und viel PV-Strom. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 10. Juli 2025 ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 10.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inklusive Importabhängigkeiten.

Freitag

Freitag, 11.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 52,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,2 Prozent, davon Windstrom 22,9 Prozent, PV-Strom 29,8 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,5 Prozent.

Windstromanstieg über Tag. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11. Juli 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 11.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Samstag

Samstag, 12.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 55,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 70,7 Prozent, davon Windstrom 27,9 Prozent, PV-Strom 27,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,0 Prozent.

Wenig Bedarf, die regenerative Erzeugung erreicht ihn nicht. Die Strompreisbildung.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 12.7.2025: ChartProduktion, HandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Sonntag

Sonntag, 13.7.2025: Anteil Wind- und PV-Strom 50,9 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 66.5 Prozent, davon Windstrom 13,0 Prozent, PV-Strom 37,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 15,6 Prozent.

Noch weniger Bedarf. Die regenerative Stromerzeugung übersteigt diesen. Dennoch keine negativen Preise.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13. Juli ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 13.7.2025: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2 inkl. Importabhängigkeiten.

Peter Hager

PKW-Neuzulassungen im ersten Halbjahr 2025: Starkes Wachstum bei Plug-In Hybrid und BEV im Vergleich zum schwachen Vorjahreszeitraum

Der PKW-Neuwagenmarkt in Deutschland bleibt weiter schwach. Im ersten Halbjahr 2025 wurden insgesamt 1.402.789 PKW neu zugelassen. Gegenüber dem Vorjahreshalbjahr bedeutet dies ein Minus von 4,7 %. Damit liegen die Neuzulassungen weiter deutlich hinter dem Jahr 2019 (das Jahr vor Corona) mit 1.849.000 PKW zurück.

Antriebsarten

Deutliche Rückgänge bei Fahrzeugen mit reinem Benzin- und Dieselantrieb, wobei die Verschiebung zu Hybridantrieben weiter zunimmt.

Benzin: 397.518 (- 27,8 % ggü. 1. HJ 2024 / Zulassungsanteil: 28,3 %)

Diesel: 211.382 (- 23,2 % ggü. 1. HJ 2024 / Zulassungsanteil: 15,1 %)

Hybrid-Fahrzeuge (ohne Plug-In) legen zu.

Hybrid (ohne Plug-in): 399.966 (+ 9,9 % ggü. 1. HJ 2024 / Zulassungsanteil: 26,4 %) darunter mit Benzinmotor: 314.298
darunter mit Dieselmotor: 85.667

Plug-in-Hybrid-PKW sowie reine Elektro-PKW (BEV) verzeichnen einen deutlichen Zuwachs im Vergleich zum schwachen Vorjahr.

Plug-in-Hybrid: 138.905 (+ 55,1 % ggü. 1. HJ 2024 / Zulassungsanteil: 9,9 %) darunter mit Benzinmotor: 130.416; mit Dieselmotor: 8.485

Elektro (BEV): 248.726 (+ 35,1 % ggü. 1. HJ 2024 / Zulassungsanteil: 17,7 %)

Neben der steuerlichen Begünstigung von Dienstwagen (bei BEV 0,25 %, bei Plug-in-Hybrid 0,5 %) wird die Nutzung eines BEV als Dienstwagen/Firmenwagen in 2025 noch attraktiver

+ Erhöhung des Bruttopreishöchstwerts auf 100.000 Euro (bisher 70.000 EUR)

+ Bei Firmenwagen degressive Sonderabschreibung über 6 Jahre (75% zum Beginn)

Die Top 10 BEV-Marken und deren Marktanteile im ersten Halbjahr 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

VW: 52.445 (21,1%), 1. HJ 2024: 29.213 (15,9%)
BMW: 22.583 (9,1%), 1. HJ 2024: 18.312 (9,9%)
Skoda: 22.320 (9,0%), 1. HJ 2024: 9.629 (5,2%)
Audi: 19.362 (7,9%), 1. HJ 2024: 10.570 (6,3%)
Seat: 16.299 (6,6%), 1. HJ 2024: 6.256 (3,4%)
Mercedes: 14.438 (5,8%), 1. HJ 2024: 15.494 (8,4%)
Hyundai: 12.963 (5,2%), 1. HJ 2024: 8.371 (4,5%)
Tesla: 8.890 (3,6%), 1. HJ 2024: 21.249 (11,5%)
Opel: 8.702 (3,5%), 1. HJ 2024: 4.362 (2,4%)
Ford: 6.922 (2,8%), 1. HJ 2024: 1.544 (0,8%)

Der große Gewinner ist der VW-Konzern (mit seinen Marken VW, Skoda, Seat, Audi). Neu in den Top 10 sind Opel sowie Ford.

Die großen Verlierer sind Tesla und Mercedes. Ebenso MG Roewe (1. HJ 2024: 11.023 = 6%), Smart (1. HJ 2024: 8.549 = 4,6%) und Volvo (1. HJ 2024: 7.909 = 4,3%) die nicht mehr unter den Top 10 sind.

Die beliebtesten zehn E-Modelle im ersten Halbjahr 2025 (248.726) – davon acht Modelle aus dem VW-Konzern – 

VW ID 7 (Obere Mittelklasse): 18.017
VW ID 4/5 (SUV): 15.072
VW ID 3 (Kompaktklasse): 14.623
Skoda Enyaq (SUV): 12.973
Seat Born (Kompaktklasse): 10.239
Skoda Elroq (SUV): 9.394
BMW X1 (SUV): 7.421
Audi Q6 (SUV): 6.449
Tesla Model Y (SUV): 6.305
Audi Q4 (SUV): 6.254

Durchwachsenes Bild bei den chinesischen BEV-Herstellern

Die chinesischen Hersteller kämpfen im Heimatmarkt mit zum Teil hohen Überkapazitäten (z.B. BYD von 01-05/25 über 300.000) und einem ruinösen Wettbewerb (z.B. BYD mit Rabatten von teilweise über 30 % im Mai).

Zudem ist der Markteintritt in Deutschland durch den Aufbau eines Händlernetzes (Verkauf, Service) schwierig. Die EU-Einführzölle für chinesische BEV-Fahrzeuge sind ebenfalls nicht förderlich. Zudem erfordert der Aufbau einer lokalen Fertigung in der EU (z.B. BYD in Ungarn) sehr hohe Investitionen.

Die Wachstumsraten sind zum Teil sehr hoch, was häufig der niedrigen Ausgangsbasis geschuldet ist.

Die KBA-Neuzulassungen China für das 1. Halbjahr 2025 

BYD*1: 4.544 (1. HJ 2024: 1.165)
MG Roewe *1 *2: 4.532 (1. HJ 2024: 11.032)
Polestar: 1.915 (1. HJ 2024: 1.584)
Leapmotor*1: 1.844 (1. HJ 2024: 0)
GWM*1: 1.235 (1. HJ 2024: 896)
Xpeng: 1.065 (1. HJ 2024: 31)

Nio: 121 (1. HJ 2024: 234)
Maxus: 67 (1. HJ 2024: 44)
Chery: 6 (1. HJ 2024: 0)
Fisker: 1 (1. HJ 2024: 129)
AIWAYS: 0 (1. HJ 2024: 23)

  • *1: Hersteller bietet auch Plug-In Hybrid-Modelle an
  • *2: Hersteller bietet auch Verbrenner-Modelle an

Die Summe aller Marken beläuft sich im 1. Halbjahr 2025 auf 15.330 PKW-Neuzulassungen (1. HJ 2024: 15.138).

Quelle 1; Quelle 2, Quelle 3

Die bisherigen Artikel der Kolumne „Woher kommt der Strom?“ seit Beginn des Jahres 2019 mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier. Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Rüdiger Stobbe betreibt seit 2016 den Politikblog MEDIAGNOSE




Klimaschutz gefährdet die Umwelt und die Bevölkerung – Teil 2: Giftige Akkus, die explodieren

„Klimaschutz = Umwelt- und Naturschutz“ ist eine alte Formel, die von Medien, Politikern und Aktivisten gern genutzt wurde, um die Sinnhaftigkeit und Wichtigkeit ihrer Politik oder ihrer Meldungen zu betonen. Mittlerweile hat sich dieses Argument aber stark abgenutzt, da Nachrichten zu Windradbau in Wäldern, Plastikkontamination durch Rotorflügel und brennende hochgiftige Akkumulatoren immer häufiger werden.

Batterie-Fabriken und Wiederverwertungsanlagen: Investition oder tickende Zeitbombe?

Im Teil 2 unserer Reihe soll es schon aus aktuellen Gründen um die Verseuchung von Umwelt und Natur durch E-Auto- und Akkufabrik-Brände gehen – und damit um die Gefährdung der Gesundheit der Bürger.

Kürzlich meldete die internationale Presse den bereits zweiten Brand der Akku-Wiederverwertungs-Fabrik North Ayrshire in Schottland. Am 9. April fanden mehrere Explosionen im Werk der Firma Fenix Battery statt, die einen Großbrand zur Folge hatten. Das war nicht das erste Mal: Im Vorjahr brannte die Fabrik etwa zur selben Zeit schon einmal und war fast zerstört worden.

Ein Batteriebrand ist mit gewöhnlichen Hausbränden nicht zu vergleichen, da die für die Herstellung der Akkus benötigten giftigen Chemikalien durch den Qualm verbreitet werden. Hinzu kommt, daß Batterien im geladenen Zustand viel Energie enthalten, die zur Freisetzung im Gegensatz zur Verbrennung von Öl oder Gas kein Oxidationsmittel – also Sauerstoff – benötigen. Einen brennenden E-Auto-Akku kann die Feuerwehr daher nicht mit Wasser, CO2 oder Löschschaum löschen, sondern nur herunterkühlen, bis die zum Brand benötigte Temperatur unterschritten wird. Das dauert Stunden oder Tage!

Daher waren Spezialeinheiten der schottischen Feuerwehr beim Einsatz dabei. Um den giftigen Chemiequalm aus den Häusern zu halten, mußten Anwohner Fenster und Türen geschlossen halten. Nahegelegene Gewässer wurden toxikologisch untersucht.

Erst am Folgetag konnte Vollzug des Löscheinsatzes verkündet werden. Man war offenbar besser vorbereitet als ein Jahr zuvor, als die Polizei gut eine Woche lang löschen mußte. Nach dem Brand 2024 ordnete die Umweltschutzbehörde an, daß länger gelagerte Altbatterien auf dem Fabrikgelände in geeignete Entsorgungsunternehmen zu transportieren seien. Außerdem wurde die Arbeitslizenz entzogen, bis diverse Sicherheitsmaßnahmen umgesetzt seien. Offenbar hatte der Betreiber zuvor gegen einige Regeln verstoßen, was den Brand möglicherweise hervorrief. 2023 wurde die Betriebsgenehmigung bereits teils ausgesetzt.

Nicht nur an Land: E-Auto-Frachter sind schwimmende Chemiebomben

Wie Jo Nova und EIKE berichteten, brannte der Autofrachter „Morning Midas“, der 65 vollelektrische Fahrzeuge und 681 Hybridfahrzeuge an Bord hatte wochenlang vor der Küste Alaskas. Anfang Juli 25 gab die Bergungsmannschaft auf und ließ das Schiff mit seiner Akku-Fracht sinken.

2022 bereits sank die brennende Felicity Ace vor Holland mit Tausenden VW-Fahrzeugen an Bord, davon ein Großteil elektrisch oder hybrid.  Aktuell wird vor Gericht verhandelt, wer den Schaden verursachte.