Energie- und Ernährungskrise: Verlage reagieren mit Ratgeber-Titeln

von AR Göhring

In der Mangelwirtschaft der DDR gab es ein paar Ratgeber-Zeitschriften wie Guter Rat!, die den Lesern halfen, mit Spürsinn und Kreativität seltene Produkte aufzustöbern, selbst zu bauen oder zu ersetzen.

Die durch die „Energiewende“, Coronapolitik und Kriegsfolgen hervorgerufene Energie- und Versorgungskrise erzeugt einen ganz neuen Markt für Ratgeber-Büchern, die renommierte deutschsprachige Verlage nach vertraulichen EIKE-Informationen planen.

Ein paar Beispiele:

Backen ohne Mehl

Kochen ohne Öl

Kochen ohne Strom (schon auf dem Markt)

Regieren ohne Hirn

Autofahren ohne Treibstoff

Sex ohne Partner*in

Heizen ohne Wärme

Überleben ohne Essen

Lebensfreude im Arbeitslager

und vieles mehr.

Aus dem angedachten Werbetext eines Verlags:

Freuen Sie sich auf die reichhaltigen Ideen renommierter Autoren! Lernen Sie, wie gut Sägespäne und Fensterkitt, richtig zubereitet, schmecken! Und erfahren SIe, wie förderlich Verzicht und Kälte für die Gesundheit und das Immunsystem sind! Jedes Grad weniger Raumtemperatur, jede Spaghetti weniger hilft der Regierung beim Kampf gegen den Russen!

Für die Anhänger von Rüdiger Nehberg & Co. sei der Videokanal von Outdoor Chiemgau – Der Krisenvorsorgekanal empfohlen. Auf solchen und ähnlichen Kanälen unter anderem: Auch Regenwürmer schmecken, kroß gebraten, lecker. Mit einem Solarbrenner ist die Garung schonend und erdgasneutral.

Altbundespräsident Joachim Gauck unterstützt die Verlags-Offensive auf Nachfrage. O-Ton:

„Wir können auch einmal frieren für die Freiheit. Und wir können auch einmal ein paar Jahre ertragen, dass wir weniger an Lebensglück und Lebensfreude haben.“

Dem ist nichts hinzuzufügen – Gauck, einer der begnadetsten politischen Redner des Landes, erzeugt mit seiner Ausnahme-Rhetorik Gänsehaut und macht jeden weiteren Aufruf überflüssig.

Haben Sie noch weitere Ideen für Ratgeber-Titel? Der EIKE-Verlag und andere namhafte Häuser interessieren sich dafür – schreiben Sie sie in die Kommentare! Manuskripte als pdf bitte an: leserreporter (ät) eike-klima-energie.eu




EIKEs Videos jetzt auch auf Odysee und Rumble

(ARG)

In unsicheren Zeiten legt der Hamster mehrere Lager an – deswegen haben wir unseren Youtube-Kanal auf libry/Odysee und Rumble gespiegelt. Sie können daher die neuesten, aber auch ältere Videos dort wiederfinden.

Von katanski – Eigenes Werk, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10550799




Michael Shellenberger: Deutsche Energiewende mit schuld am Ukraine-Krieg

von AR Göhring

Der amerikanische Umweltaktivist Michael Shellenberger, bekannt durch seine Ablehnung „erneuerbarer Energieanlagen“ in der kalifornischen Wüste, richtet in der Jungen Freiheit schwere Anschuldigungen an die deutsche Energiewendepolitik. Titel: Putins Werk und unser Beitrag

Zunächst erinnert Shellenberger an Eigenschaften Rußlands, die nicht ganz so bekannt sind: Die Wirtschaft im Reiche des Bären ist kleiner als die von Texas, und die Lebenserwartung liegt zehn Jahre unter der von Frankreich. Wie kann ein derartiger Zwerg einen Feldzug auf ein Flächenland wie die Ukraine starten?

Es liege am archaischen Willen des Nicht-Westlers Putin, und an der postmodernen Ängstlichkeit Westeuropas. Und:

Was bei dieser Erklärung jedoch fehlt, ist eine Erörterung der materiellen Realität und der grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge – zwei Dinge, die Putin weitaus besser zu verstehen scheint als seine Amtskollegen in der freien Welt, insbesondere in Europa.

Die Russen verbrauchen viel weniger Gas, als sie fördern, in Westeuropa ist es andersherum. Der Westen braucht Gazprom also, was, wir schon betonten, auch an der Geheimdiensttätigkeit Rußlands liegt, die westliche „Umwelt“-NGOs finanzieren.

Da liegt für Shellenberger der Hase im Pfeffer: Die grüne Ideologie Gesamtdeutschlands sorge seit 30 Jahren für eine Abhängigkeit vom russischen Gas (das schon seit Ende der 70er fließt). Insbesondere in den reichen DACH-Ländern wird kräftig Stimmung gegen fast alles gemacht, was Energie bringt – Kernkraft, Fracking, Kohle, Öl. Und die Wirtschaft solle auch Ökogründen auch noch schrumpfen – „Degrowth“.

Der US-Klimabeauftragte John Kerry warnte gerade davor, daß eine mediale Konzentration auf den Krieg in der Ukraine vom leidigen Klimathema ablenken würde. Das Gegenteil sei der Fall, meint Shellenberger :

Aber es war die Konzentration des Westens auf die Gesundung des Planeten durch erneuerbare Energien und die Abkehr von Erdgas und Atomkraft, die es Putin ermöglichte, die Energieversorgung Europas in den Würgegriff zu bekommen.

Zu Hause baute Putin langfristig ausgesprochen billige Kernkraftwerke, damit er noch weniger Gas verbrauchen muß, daß er für teuer Geld an Merkels Reich verkaufen konnte. Bei uns machte man sich hingegen nur Sorgen um Plastikstrohhalme und den „Kohlenstoff-Fußabdruck“ – das eine Thema hatte ein Neunjähriger in einer Schulaufgabe gestartet, das zweite die PR-Abteilung von BP.

Mit dem Ergebnis, daß der russische Anteil an Gaslieferungen für die EU kontinuierlich stieg – 2016 mit 30%, heute 47%. Selbst der Putinfreund Trump warnte in der UN vor der wachsenden Abhängigkeit Deutschlands – was der anwesende Heiko Maas und Kollegen mit Heiterkeit quittierten.

Shellenberger ist kein „Klimaleugner“ (zumindest offiziell), sondern unterstützt das Narrativ von klima-erhitzenden Atemgasen. Mit den großen Klima-Panikmachern des Westens geht er deswegen noch lange nichtkonform:

Sie bezeichnen den Klimawandel als nahe apokalyptische Bedrohung für das Überleben der Menschheit und rümpfen gleichzeitig die Nase über die Technologien, die am meisten und am schnellsten zur Bekämpfung des Klimawandels beitragen können: Atomkraft und Erdgas.

Die 30% Strom aus deutschen Kernkraftwerken des Jahres 2.000 seien nahezu CO2-frei gewesen, weswegen sich der Autor darüber wundert, daß man es nicht wie Frankreich mit seinen aktuell 70% Kernstrom macht. Er nennt die Gegenargumente zu den „Erneuerbaren“ und erwähnt einen selten genannenten Fakt: China läßt seine billigen Solarmodule, die gern nach Deutschland verkauft werden, in Sklavenarbeitslagern herstellen.

Die deutsche Politik habe mehr Angst vor Greta gehabt als vor Putin. Was nicht bedeutet, daß man nun tatsächlich effizient gegen den Kriegsherrn im Kremlin vorgehe: Die Abwicklung der Erdgasgeschäfte via Banken werde nicht behindert; auch werde der russische Gashahn am deutschen Ende nicht zugedreht. Daher fordert Shellenberger klar, die Abhängigkeit von Gas aus Dikaturen zu beenden:

Nationale Sicherheit, Wirtschaftswachstum und Nachhaltigkeit erfordern eine stärkere Abhängigkeit von Kernkraft und Erdgas und weniger von Sonnenkollektoren und Windturbinen, die Strom zu teuer machen.

Konkrete Maßnahmen wären:

– Biden sollte Scholz dazu bewegen, die noch betriebsfähigen deutschen Kernkraftwerke wieder hochzufahren oder kritisch zu lassen, u.a. Weltmeister Grohnde. Dadurch spart man elf Milliarden Kubikmeter Erdgas

– Die Nordamerikaner sollten ihre gewaltigen Erdgas- und Ölreserven in einer konzertierten Aktion erschließen, um sich selbst und ihre Verbündeten versorgen zu können. Dafür braucht es Flüssiggas-Hafenterminale, die Scholz zum Glück nun bauen wolle.

– Die USA müssten aufhören, ihre Kernkraftwerke zu schließen und neue errichten – und zwar die neueste Generation. Die Angst vor den Massen von Atommüll sei nur Panikmache und meist unwissenschaftlich, da die Lagerung technisch erprobt sei (und, wie der EIKE-Leser weiß, absehbar in neuen Kernkrafttypen verarbeitet werden kann, bis fast nichts mehr übrig bleibt).

Michael Shellenberger, geboren 1971, war jahrelang Ökoaktivist und 2008 „Umweltheld des Jahres“ des Time Magazine, bis er aus dem ideologischen Teil der grünen Bewegung ausstieg. Heute plädiert der Umweltjournalist in seinen Büchern und Artikeln für einen rationalen und wirklich effektiven Naturschutz, basierend u.a. auf friedlicher Nutzung der Kernkraft.

Soeben ist sein New York Times-Bestseller „Apokalypse, niemals! Warum uns der Klima-Alarmismus krank macht“ auf Deutsch erschienen.




Nach dem Wald stirbt jetzt auch das Meer – Hirschhausen schlägt wieder zu

von AR Göhring

Klima-Arzt Eckart von Hirschhausen nutzt seine Kolumne im Drogerie-Magazin alverde zur Ankündigung des ökologischen Weltuntergangs. Diesen Monat stirbt: das Meer.

Harald Schmidt galt während seiner Zeit als Moderator der gleichnamigen Show auf Sat.1 und ARD als Schandmaul – wobei die verbalen Rüpeleien eher der Unterhaltung dienten. Aber er kann auch ernsthaften Klartext: In einer Radiosendung der Komikerin Hazel Brugger verriet er, daß sein Team den 2007 und 08 in der Schmidt&Pocher-Show auftretenden Hirschhausen „gehaßt“ habe, weil dieser so „schmierig“ gewesen sei. Schmidt habe sich sogar verleugnen („ghosting“) lassen, weil Hh wie eine „Klette“ gewesen sei. Nichtsdestotrotz sei der Arzt mit der roten Nase ein Publikumsmagnet.

Hätte man derartiges vom sympathischen Arzt und Erklärbären Hirschhausen erwartet?

Mittlerweile ja, da der omnipräsente Popstar 2019 gleichzeitig mit Luisa Neubauer auf den Greta-Zug aufsprang und und nun nicht mehr nur wie früher unterhaltsame Wissenschafts-Ergebnisse präsentiert, was er sehr gut kann, durchaus mit Gewinn für das Publikum. Mittlerweile bringt er aber wie der ähnlich arbeitende Harald Lesch die Märchen der Weltuntergangs-Professoren mit seiner speziellen Art an den zahlenden Gläubigen.

Wir hatten schon einmal einen Artikel von ihm über das nun wieder auftretende „Waldsterben“ und sein Klima-Erde-Buch berichtet. Nun legt der Panikmacher nach und schreibt im Schmink- und Kosmetik-Magazin alverde der Drogeriekette dm über an Sauerstoffmangel sterbende Meere. Grund: Warmes Wasser kann nicht so viel Gase lösen wie kaltes – bei warmer Luft und Feuchtigkeit ist es genau andersherum. Deswegen sind die Äquatorialbereiche der Ozeane gar nicht so freundlich für Tiere, wie man vermuten würde – in der Arktis und Antarktis fängt man viel mehr Fische und Krabben.

Und da wegen der „Erderwärmung“ die Meere bekanntlich immer „heißer“ werden, ist weniger Sauerstoff drin (seltsamerweise aber mehr CO2, das dann die Korallen über den sauren pH-Wert killen soll…). Ergebnis: Fischsterben, wie im „Hitzesommer 2017“, als es in der Ostsee zu einem „regelrechten Massensterben“ kam. Aber lag es wirklich an der Hitze – war das ein Menetekel für die ganze Erde? Unsinn – wie Hirschhausen selber sogar betont, ist die Ostsee ein zwischen Landmassen eingeklemmtes Meer mit einem einzigen engen Zugang zum Atlantik, dem Skagerrak zwischen Dänemark und Skandinavien. Daher kann man die Ostsee gewissermaßen als riesiges Bassin betrachten, in dem wenig Bewegung ist und daher jeder Eintrag, Wärme oder Stoffe, lokal viel stärker wirkt als in der stürmischen Nordsee, die eigentlich ein Teil des Atlantiks ist. Schon der niedrige Salzgehalt des östlichen Meeres zeigt, daß das Brackwasser mit den großen Ozeanen nicht allzu viel zu tun hat.

Da ist es leicht, aus örtlich und zeitlich begrenzten Ereignissen irgend etwas mit „Klima“ zu konstruieren. Oder „Umweltverschmutzung“ – Hirschhausen hebt auf den Dünger ab, der als „Sauerstoffkiller“ massenhaft in die Meere gerate, dort Algenblüten hervorrufe, deren tote Biomasse durch bakterielle Zersetzung den ganzen Sauerstoff verbrauche. Kennen Sie das Argument? Ja, und zwar aus der Limnologie, von hypertrophierten Seen, die durch Düngereintrag tatsächlich „umkippen“ können, wie der Ökologe sagt. In solchen Fällen kann man entweder Jahre warten, bis die mächtige Natur sich erholt hat, oder mit speziellen Maschinen nachhelfen (Sauerstoff-Wiederanreicherung etc.). Das Problem betrifft aber nur kleine Seen ohne großen Zu- und Ablauf – ein Riesen-Brackwasserteich wie die Ostsee, oder gar die lauend durchgewühlten Ozeane, ist davon nicht betroffen. Ein üblicher Trick: Probleme aufblasen und auf andere Systeme übertragen.

Richtig unhygienisch wird es, wenn Hh sogar Luftschadstoffe wie Stickoxide, die die DUH an Stuttgarter Kreuzungen in angeblich astronomischer (astrologischer?) Konzentration mißt, für das Meeressterben verantwortlich macht.

Dadurch wird in manchen Meeresregionen der Sauerstoff immer knapper, es entstehen regelrechte Todeszonen.

Wo und wann, lesen wir nicht, außer die eine Zeile zur Ostsee, die zwar offiziell ein Meer, aber kein Oceanos ist (Meere sind immer von Landmassen eingeschlossen, bei den Ozeanen ist es andersherum – Hh verwendet das Wort „Meer“ hier also etwas unscharf, was aber nicht unüblich ist). Hirschhausens Fazit:

Wer das Meer retten will, beginnt damit an Land. Viel weniger Dünger und Gülle auf die Felder, dann stinkt auch die Ostsee nicht so zum Himmel.

Ach, wirklich. Und den Klimawandel bekämpfen, ist irgendwie für alles gut.

Beim Lesen erstaunt, wie kongruent Profiteure der Wissenschaftsverdrehung und selbst Markenmagazine inhaltlich schreiben. Schaut man sich die neue alverde einmal komplett an, liest man da:

Schauspielerinnen-Interview

Hasen-Fakten zum Schmunzeln

Nägel kunterbunt

Farbige Hingucker: lila Lider

Clean Beauty

Heute lockig, morgen glatt

Seilspringen

Kürbiskerne

Abnehmen oder annehmen?

Und vieles mehr zu Gesundheit und Kosmetik, was Frauen gerne lesen (ja, und manche Männer…).

Mittendrin aber so etwas:

Gendermedizin – Wo das Geschlecht den Unterschied macht

Herzensangelegenheit: Wald

Wie geht es unseren Ozeanen? Hh

Neben völlig unpolitischen Beiträgen knallharte Interessenspolitk von Weltanschauungskriegern – das nennt man wohl Framing. Sehr gutes übrigens – wenn man keine Alarmglocken im Kopf hat, merkt man durch gefälliges Design und idyllische Fotos, sogar Hh druckt einen Kinder-Schnappschuß von der Ostsee ab, kaum, daß hier Glaubensinhalte für die Finanzierung von Priestern verkauft werden sollen.




Klimawissen kurz&bündig: Ampel-Koalitionsvertrag: Was sagt er eigentlich zu Energie und Klimaschutz?

Nr. 17: Die neue Bundesregierung aus FDP, SPD und Grünen hat nach der Bundestagswahl einen Koalitionsvertrag geschlossen, in dem die geplante sozial-ökologische Marktwirtschaft skizziert wird. Was steht drin? Zum Beispiel die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels der Erderwärmung, und die Einhaltung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.