CO2-Kreditsystem für Reiche? Schellnhuber fordert Begrenzung der persönlichen Emissionen

von AR Göhring

Da Reiche mehr CO2 emittieren als die untere Hälfte der Bevölkerung, will der pensionierte Ex-Chef und Gründer des privaten Potsdam Institutes für Klimafogenforschung (-Forschungsfojgen?) PIK den individuellen CO2-Ausstoß begrenzen, wie er dem ARD-Magazin Panorama sagte.

Seit 60 Jahren berichten Reporter*innen unbequem, investigativ und unabhängig. Seit 2001 moderiert Anja Reschke die Sendung – nunmehr also seit 20 Jahren.
(das muß EIKE nicht mehr kommentieren)

Klingt für die Ohren eines EIKE-Autoren erst einmal nicht schlecht – sind Grünenwähler doch zuallermeist Besserverdiener und bekämen dann die Medizin zu schmecken, die sie stets nur der unteren Hälfte der Bevölkerung zumuten (Wohlstandsverlust, Arbeitsplatzverlust, Windradbelästigung, Preisexplosion). Der Vorschlag erinnert an die grüne Idee von vor ein paar Jahren, das individuelle Fliegen mit Sonderabgaben oberhalb einer Grenze zu belegen. Den Vorschlag kassierte Chefin Baerbock sogleich – warum ist klar: Klimapolitik ist Umverteilungspolitik von unten nach oben; die Besserverdiener sollen von der Weltrettung also möglichst nur profitieren, und nicht noch zahlen.

Viele Millionäre kommen jährlich sogar auf mehr als 100 Tonnen CO2 , Superreiche auf tausende Tonnen pro Kopf. In den letzten Jahren habe man gesehen, dass eine Dimension von Reichtum die Klimaschädlichkeit sei, so Schellnhuber.

Der renommierte Wissenschaftler fordert deshalb im Interview mit Panorama, eine individuelle CO2-Grenze einzuführen und gleichzeitig einen privaten Handel mit CO2-Rechten zu ermöglichen.

Schellnhubers Idee wurde analog von Robert Habeck auch sogleich abgelehnt. Man fragt sich, warum Schellnhuber sie überhaupt äußerte. Nun gut, der Mann ist in Rente und muß „Knackiges“ äußern, um nach der Pandemiepolitik auch einmal wieder ins TV zu kommen. Knackiges muß inhaltlich nicht sinnvoll sein – Hauptsache Aufmerksamkeit, so funktioniert Marketing.

Dennoch sollte man sich nicht unbedingt unbeliebt machen wie der Abgeordnete mit den Flugabgaben damals. Die Redaktionsaktivisten des Milliarden-Staatsfunkes wollen wie andere Bestverdiener nämlich gern weit und häufig fliegen und werden Schellnhuber nach solchen Vorschlägen nicht mehr gern interviewen. Nachher setzt der das noch durch.

Aber Schellnhuber hat in seine Forderung ein schönes finanzkapitalistisches Bonbon für die Bestverdiener eingebaut: Man soll privat mit CO2 handeln können. Daß Ernman-Thunbergs, Elon Musk und Al Gore mit „Klimaaktien“ (also heißer Luft) ordentlich Geld machen, ist dem EIKE-Leser bekannt (dem Tagesschau-Zuseher eher nicht).

„Jeder Mensch kriegt drei Tonnen CO2 pro Jahr, aber wer mehr braucht, muss es sich eben einkaufen“, schlägt Schellnhuber vor, und zwar von anderen, die weniger verbrauchen.

Wörtlich genommen müßten dann Klimaforscher, Grünwähler, ARD-Leute u.v.a. zm Beispiel solchen Leuten wie uns von EIKE oder Windkraftgegnern aus St. Gangloff Emissionsrechte abkaufen, da wir meist nicht mit SUV-Boliden fahren und nur einmal im Jahr nach Mallorca düsen. Das kann teuer werden – Klima-Hypermilliardär Elon Musk hat via Tesla damit ja den größten Teil seines Vermögens gemacht.

Ernst oder wörtlich gemeint ist es daher wohl nicht. Geht es vielleicht um die Ausweitung der Klimageschäftemacherei via Börse? Aus seinen Worten ist es nicht erschließbar. Vielleicht doch nur darum, mit sinnlosen aber harten Aussagen in die Medien zu kommen?

Klimaforscher Schellnhuber findet, es sei Zeit, endlich eine ehrliche Rechnung aufzumachen. Man brauche eine „radikale Klarheit“, was jeder Einzelne beizutragen habe, so Schellnhuber. „Und diese Klarheit haben wir längst nicht erreicht.“




Woher kommt der Strom? Bedarf niedrig, viel Wind & Preise im Keller

52. Analysewoche 2022

von Rüdiger Stobbe

Der Strombedarf Deutschlands ´zwischen den Jahren` ist traditionell, in diesem Jahr aber besonders gering. Ebenfalls in diesem Jahr kommt es zu einer exorbitant starken Windstromerzeugung => Eine starke Strom – Übererzeugung ist die Folge. Dieses „Zuviel“ an Strom, an elektrischer Energie lässt die Preise purzeln. In der 52. KW liegt der mittlere Strompreis bei 31,50€/MWh.  Das ist ein Wert, wie er vor der Energiekrise im Bereich des Normalen lag. Etliche Stunden allerdings war der Strompreis nahe Null €/MWh oder sogar knapp darunter. Das war für unsere Nachbarn, sogar zum Beispiel für Schweden, für Norwegen und nach langer Zeit wieder auch mal wieder für unsere polnischen Freunde eine gute Gelegenheit, sich mit günstigem Strom einzudecken. Manchmal gab Deutschland sogar noch etwas Geld als Bonus mit. Besonders Österreich deckte sich in der 52. KW mit sehr viel Strom ein. Belege: Chart Stromerzeugung & Bedarf; Chart Im- und  Exporte Strom;  Zahlen der 52. Analysewoche 2022 auf einen Blick.

Der Blick in die Zukunft belegt eindrucksvoll die wahrscheinlich noch stärkere  Strom- Übererzeugung mit dem ´massiven` Ausbau von  Windkraft- und PV-Anlagen. Der vom Zukunfts-Agorameter kalkulierte Ausbaugrad von rechnerischen 68% im Jahr 2030 führt mit den Wetterverhältnissen der 52. KW 2022 zu einer knappen 100%-Stromversorgung. Der rechnerische Ausbaugrad von 86% im Jahr 2040 ergibt viel-zu-viel Strom. Strom, der entweder bereits im Vorfeld durch Abregelung der Windkraftanlagen gar nicht erst erzeugt werden sollte, oder, falls er doch erzeugt wird, an das benachbarte Ausland verschenkt werden muss. Dann selbstverständlich mit wesentlich höheren Bonuszahlungen als aktuell. Entscheidend und Beleg für die faktische Sinnlosigkeit einer Energieversorgung, die sich auf Wind und Wetter verlässt, ist folgender Sachverhalt: Ein rechnerisch korrekter Ausbaugrad von 86% bringt bei wenig Wind und Sonne nicht annähernd die kalkulierten 86% des benötigten Stroms. Weht der Wind hingegen stark, wird bei gleichem Ausbaugrad erheblich zu viel Strom erzeugt. Passen tut es selten. Dann aber auch nur, weil die faktische Strom-Übererzeugung die kalkulierte Erzeugung 68%  stark übersteigt und deshalb in etwa an dem 100% Bedarf kratzt.

Was auch in Jahren, in Jahrzehnten nach meiner Einschätzung nicht möglich sein wird: Die Speicherung von mehreren TWh Strom, von solchen Strommengen, wie sie zum Beispiel im Jahr 2040 bei Ausbaugrad 86% innerhalb weniger Tage anfallen würden, mittels Wasserstoff- oder anderen Speichersystemen. Über eine Bereitstellung von Regelleistungs- und Schwarzstartstrom werden die möglichen Speichersysteme nicht hinauskommen.

Rückschau auf das Strom-Jahr 2022

Sowohl die Bundesnetzagentur als ach Agora-Energiewende haben eine Betrachtung des Jahres 2022 vorgelegt. Während  Agora-Energiewende meines Erachtens eine akzeptable Analyse vorlegt, ist die Rückschau der Bundesnetzagentur, die das Portal smard.de betreibt, manipulativ-verklärend und einer Bundesbehörde, die vom Steuerzahler finanziert wird, unwürdig. Auch wenn Bundesbehörden weisungsgebunden sind: So geht es nicht. Da müsste sich bei den gut bezahlten Wissenschaftlern der Agentur doch Widerstand regen. Dass vom Leiter der Behörde, Klaus Müller,  in dieser Richtung nicht viel zu erwarten ist, verwundert eingedenk seiner Qualifikation und seiner Verbundenheit mit Klimaminister Robert Habeck nicht wirklich. Jedenfalls habe ich diese E-Mail an die Bundesnetzagentur geschrieben, die zusätzlich eine Frage zu den Strommarkt-Daten stellt, die von der Bundesnetzagentur per CSV-Dateien bereitgestellt werden, welche eine Daten-Quelle (DQ) für das Analysetool stromdaten.info sind. Deshalb werde ich erst nach Antwort der Bundesnetzagentur einen Jahresrückblick 2022 erstellen. Wenn Sie sich die Daten des Jahres 2022 unkommentiert anschauen wollen: DQ Bundesnetzagentur; DQ Agora-Energiewende! Das Analysetool verarbeitet neben den Daten, welche die Bundesnetzagentur bereitstellt, auch die Daten von Agora-Energiewende als zweite Datenquelle. Ein Switch – Button oben rechts in den Tools – zwischen den Datenquellen ist immer möglich.

Detailanalysen

Bei der Tabelle mit den Werten der Energy-Charts und dem daraus generierten Chart handelt es sich um Werte der Nettostromerzeugung, den „Strom, der aus der Steckdose kommt“, wie auf der Website der Energy-Charts ganz unten ausführlich erläutert wird. Nutzen Sie den höchst empfehlenswerten virtuellen Energiewende-Rechner. (Wie viele Windkraft- und PV-Anlagen braucht es, um Kohle- und/oder Kernkraftstrom zu ersetzen? Zumindest im Jahresdurchschnitt.) Ebenso den bewährten Energierechner.

Schauen Sie sich an, wie sich eine angenommene Verdopplung (Original-Excel-Tabelle bis 31.12.2022) beziehungsweise Verdreifachung (Original-Excel-Tabelle bis 31.12.2022) des Wind- und Photovoltaik-Stroms auswirken würde. Beachten Sie bitte, dass der Strom bei entsprechender Kennzeichnung im Chart (= 1) oft eben nur im Tagesdurchschnitt ausreicht.

Man erkennt, dass zum Beispiel gut 40 Prozent regenerative Stromerzeugung im Jahr 2021 nur ein Durchschnittswert sind und dass die knapp 50 Prozent im Jahr 2020 trotz Zubaus weiterer regenerativer Stromerzeugungsanlagen durchaus nicht sicher erreicht werden (1. Januar bis 31. Dezember 2022 = 46,2 Prozent). Nochmal das physikalisch-technische Problem: Weht der Wind schwach, wird auch bei Vervielfachung der Windkraft- und PV-Anlagen weiter wenig Strom produziert. Weht der Wind hingegen richtig stark, wird sehr, sehr viel Strom produziert. Dann müssen die Windkraftanlagen unter Umständen aus dem Wind genommen, abgeregelt werden. Was das kostet, wie sich die diversen Regulierungsnotwendigkeiten (Eisman) bei einer Stromversorgung mit „Erneuerbaren“ bei den Kosten auswirken, wird hier behandelt.

CO2-Ausstoß bleibt auf hohem Niveau

Die Betrachtung der CO2-Emissionen dieses Jahres offenbart, dass sich Deutschland wieder in die Regionen des Jahres 2018/19 bewegt = über 400 g CO2/kWh. Im Jahr 2023 wird eine nochmalige Steigerung des CO2-Ausstoßes der Fall sein. Da braucht es keinen Propheten. Spätestens das Kernkraftwerke-Aus bedeutet noch mehr Ersatz- und Ergänzungsstrom aus Gas- und Kohlekraftwerken.

Die Tabellen mit den Import- und Exportzahlen plus Chart vom 1. Januar 2022 bis zum 31. Dezember 2022 sowie der Vortrag von Professor Georg Brasseur von der TU Graz sind sehr erhellend. Professor Brasseur folgt nicht der Wissenschaft. Er betreibt Wissenschaft.

Wichtige Hinweise zu den Tagesanalysen & Charts

Beachten Sie bitte unbedingt die Stromdateninfo-Tagesvergleiche, möglich bis 2016, in der jeweiligen Tagesanalyse unten. Dort finden Sie die Belege für die im Analyse-Text angegebenen Durchschnittswerte und vor allem auch die Im- und Exportwerte. Der Vergleich beinhaltet einen Schatz an Erkenntnismöglichkeiten. Das Analysewerkzeug stromdaten.info ist ein sehr mächtiges Instrument, welches mit dem Tool Fakten zur Energiewende nochmals erweitert wurde.

In den Charts von Stromdateninfo ist Solarstrom gelb markiert und immer oben, oft auch über der Bedarfslinie. Das bedeutet aber nicht, dass dies der Strom ist, der exportiert wird. Im Gegenteil. Wegen des Einspeisevorrangs wird dieser Strom, genau wie anderer regenerativ erzeugter Strom, bevorzugt in das Netz eingespeist. Zum Export bleibt praktisch nur konventionell erzeugter Strom übrig, der immer allein aus Netzstabilisierungsgründen benötigt wird. Gleiches gilt für zusätzliche Stromsenken, umgangssprachlich Stromverbraucher genannt.

Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge zum Beispiel erhöhen den Bedarf erheblich, so sie denn im geplanten Umfang realisiert werden sollten. Der hierfür zusätzlich benötigte Strom wird aber durchaus nicht regenerativ gedeckt. Die Sonne scheint nicht mehr und länger, der Wind weht nicht stärker, nur weil zusätzlicher Strom benötigt wird. Deshalb wird der zusätzlich benötigte Strom aktuell immer zusätzlich konventionell erzeugt. Jedenfalls so lange, bis der „massive Ausbau“ der „Erneuerbaren“ plus Speicher realisiert wurde und 100 Prozent grüner Strom nicht nur im Durchschnitt, sondern auch tatsächlich zur Verfügung steht, wenn er benötigt wird.

Tagesanalysen

Montag, 26.12.2022Anteil Wind- und PV-Strom 57,55 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,01 Prozent, davon Windstrom 56,23 Prozent, PV-Strom 1,31 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 13,47 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Die regenerative Stromerzeugung  [20302040] ist enorm. Jedenfalls im Verhältnis zum geringen Bedarf am zweiten Weihnachtstag. Stromimport wird nicht nötig. Es ist zu viel Strom im Markt. Die Preise sind niedrig. Die 60€/MWh werden nicht überschritten. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 26. Dezember ab 2016.

Dienstag, 27.12.2022Anteil Wind- und PV-Strom 56,25Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 69,08 Prozent, davon Windstrom 52,25 Prozent, PV-Strom 4,01 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,83 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Dienstag [20302040]weist den höchsten Preis der Woche aus. Ursache ist eine virtuelle Vorabendlücke, die durch weniger Windstrom plus untergehender Sonne entsteht. Man, der Markt weiß ja nicht, wie weit der Wind abflaut. Allein das treibt den Preis in die Höhe. Deutschland jedenfalls profitiert. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 27. Dezember ab 2016.

Mittwoch, 28.12.2022Anteil Wind- und PV-Strom 62,66 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,89 Prozent, davon Windstrom 60,25 Prozent, PV-Strom 2,42 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,23 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der erste Tag [20302040] an dem der Preis die Null-Linie erreicht. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 28. Dezember ab 2016.

Donnerstag, 29.12.2022Anteil Wind- und PV-Strom 62,75 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,50 Prozent, davon Windstrom 60,34 Prozent, PV-Strom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 11,75 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Donnerstag  [20302040] bringt das erste Mal in der letzten Jahreswoche negative Strompreise. Das Preisniveau liegt mit 13,58€/MWh im Mittel bei dem „alter Zeiten“. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 29. Dezember ab 2016.

Freitag, 30.12.2022Anteil Wind- und PV-Strom 62,16 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 74,44 Prozent, davon Windstrom 58,22 Prozent, PV-Strom 3,93 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,29 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Freitag [20302040] gestaltet sich ähnlich wie der Vortag. Am Nachmittag steigt die Windstromerzeugung massiv an. Was zu einem Preisverfall von niedrigem Niveau (30€/MWh) Richtung Null-Line führt. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. Dezember ab 2016.

Samstag, 31.12. 2022Anteil Wind- und PV-Strom 64,47 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 77,32 Prozent, davon Windstrom 61,6 Prozent, PV-Strom 2,87 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,85 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Der Samstag [20302040] mit dem noch geringeren Wochenendbedarf bringt einen kompletten Strompreis-Einbruch. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. Dezember ab 2016.

Sonntag, 1.1.2023Anteil Wind- und PV-Strom 61,91 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,07 Prozent, davon Windstrom 57,84 Prozent, PV-Strom 4,08 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 14,16 Prozent. Quelle der prozentualen Auswertung ist die Tabelle mit den Werten der Energy-Charts. Die Agora-Chartmatrix [20302040]. Der Handelstag „Strom-Import/Export“.

Am ersten Tag des Jahres 2023 reicht der regenerativ erzeugte Strom die ersten 12 Stunden lang aus, um den Bedarf Deutschlands alleine zu decken! Es muss aus Gründen der Netzstabilität dennoch konventioneller Strom hinzuerzeugt werden. Der Preis überschreitet die Null-Linie bis 12 Uhr nicht des Neujahrstages nicht. Die Im- und Exportwerte Deutschlands, die von Deutschlands Nachbarn und die Strompreise des Tages plus die Zusammensetzung der deutschen Stromimporte können hier analysiert werden.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Januar ab 2016.

Peter Hagers Kfz-Zulassungsinfos Dezember 2022

PKW-Neuzulassungen Dezember 2022: Subventionsendspurt bei E-PKW

Mit 314.318 PKW-Neuzulassungen übertraf der Dezember noch deutlich den November (260.512). Gegenüber dem Dezember 2021 betrug das Plus 38,3 %.

Die Subventionskürzungen bei E-Autos – Reduzierung bei BEV und Wegfall bei Plud-in-Hybriden) ab Januar 2023 führten zu einem nochmaligen Zuwachs bei deren Neuzulassungen. Der Zulassungsanteil der Elektro-PKWs (BEV und Plug-in-Hybrid) erreichte mit 55,4 % einen neuen Höchstwert. Im Vormonat lag er noch bei 39,4 %.

Bei PKW mit Benzinmotor lag der Rückgang bei 11,7 % (Zulassungsanteil 20,9 %) und bei PKW mit Dieselmotor bei – 4,8 % (Zulassungsanteil 10,8 %).

Hybrid (ohne Plug-in)

40.359 (+ 11,5 % ggü. 12/2021 / Zulassungsanteil: 12,8 %)
darunter mit Benzinmotor: 26.705
darunter mit Dieselmotor: 13.654

Plug-in-Hybrid

Neuzulassungen: 69.801 (+ 113,1 % ggü. 12/2021 / Zulassungsanteil: 22,2 %)
darunter mit Benzinmotor: 67.869
darunter mit Dieselmotor: 1.932

Top 10 nach Hersteller

Mercedes (mit 11 Modellen): 8.697
Ford (mit 2 Modellen): 6.819
VW (mit 6 Modellen): 5.151
Mitsubishi (mit 1 Modell): 4.882
Seat (mit 3 Modellen): 4.782
Audi (mit 8 Modellen): 4.768
BMW (mit 8 Modellen): 4.506
Kia (mit 4 Modellen): 4.076
Opel (mit 2 Modellen): 2.935
Volvo (mit 5 Modellen): 2.522

Elektro (BEV)

Neuzulassungen: 104.325 (+ 115,4 % ggü. 12/2021 / Zulassungsanteil: 33,2 %)

Top 10 nach Hersteller

Tesla (mit 4 Modellen): 17.501
VW (mit 6 Modellen): 16.803
Opel (mit 4 Modellen): 7.900
Renault (mit 3 Modellen): 6.634
Fiat (mit 3 Modellen): 6.606
Hyundai (mit 3 Modellen): 6.367
Audi (mit 4 Modellen): 4.912
Mercedes (mit 8 Modellen): 4.585
BMW (mit 6 Modellen): 4.506
Dacia (mit 1 Modell): 4.058

Die beliebtesten zehn E-Modelle 

Tesla Model 3: 9.566 (Mittelklasse)
Tesla Model Y: 7.382 (SUV)
VW ID4: 7.191 (SUV)
VW ID3: 6.865 (Kompaktklasse)
Fiat 500: 6.512 (Minis)
Opel Corsa: 4.112 (Kleinwagen)
Dacia Spring: 4.058 (Minis)
Seat Born: 3.403 (Kompaktklasse)
Hyundai Kona: 3.352 (SUV)
Opel Mokka: 3.303 (SUV)

Auch im Dezember kam das Tesla Model 3 wieder auf Platz 1, gefolgt vom Tesla Model Y und den beiden VW ID4 und ID 3. Wieder unter die Top 10 kamen der Opel Corsa und der Hyundai Kona. Herausgefallen sind der Renault Megane und der Polestar 2.

Das Jahres-Resümee von Peter Hager folgt in den kommenden Wochen!

Ausgewählte Berichte, Vorträge, Artikel & Ausarbeitungen

Es werden die Meinungen und Aussagen der jeweiligen Autoren wiedergeben, die nicht unbedingt von Rüdiger Stobbe oder achgut.com geteilt werden.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.




Das nicht passende Klimapanikpuzzle – von Markus Fiedler

Teil 1: „Datenmassagen, Weglassungen, sportliche Interpretationen und andere Manipulationen.. Wer sich über längere Zeit mit dem Thema „menschgemachter Klimawandel“ beschäftigt, wird früher oder später festgestellt haben, daß viele Veröffentlichungen von sogenannten „Klimaforschern“ gerne als Grundlage für Hiobsbotschaften aller Art genutzt werden.“

Ein Kommentar von Markus Fiedler auf apolut.net.




Tabulos und in einfacher Sprache: Physik für Politiker – am Beispiel des australischen Wombats

von Hans Hofmann-Reinecke

Es gab da einmal diesen Woody-Allen-Film über Alles was Sie schon immer über Sex wissen wollten, sich aber nicht zu fragen getraut haben. Ich bin sicher, Sie haben inzwischen alle Fragen zu dem Thema geklärt. Allerdings habe ich den dringenden Verdacht, daß Sie auf einem anderen Gebiet hochgradig naiv sind – und Sie wissen genau, wovon ich rede.

Es geht hier und jetzt um diese Problematik der Mega-Giga-Tera-Watt oder Wattstunden, welche sogar die kognitiven Fähigkeiten unseres hochkarätigen Personals in Politik und Medien überfordert. Dazu werde ich Ihnen jetzt alle Fragen  beantworten, tabulos und in einfacher Sprache.

Dinge bewegen

Wenn wir im Alltag etwas bewegen wollen – das Auto reparieren oder eine Reise machen – dann brauchen wir dazu Geld; ohne das geht’s nicht. Das ist die treibende Kraft hinter allen Veränderungen, die wir durchführen wollen. Auch in der technisch – physikalischen Welt brauchen alle Veränderungen solch eine magische Kraft, ohne die nichts geht.

Diese wird Energie genannt und sie kann in unterschiedlichen Formen kommen – Bewegung, Wärme, Strahlung, Elektrizität etc. Diese unterschiedlichen „Währungen“ der Energie kann man auch gegeneinander eintauschen, allerdings nicht immer ohne Verluste.

Eine besonders angenehme Form der Energie ist die Elektrizität. Sie lässt sich leicht transportieren und recht verlustlos in die anderen Energieformen verwandeln. Man kann damit das Wasser für den morgendlichen Kaffee heiß machen, ein Tesla-Auto betreiben, einen Christbaum beleuchten oder einen Computer rechnen lassen. Und wie beim Geld brauchen wir auch hier für verschiedene Anwendungen unterschiedlich Mengen von dieser magischen Kraft.

Der Wombat in Aktion

Das morgendliche Kaffeewasser braucht weniger Energie als der ICE auf der Fahrt von München nach Frankfurt. Und so wie wir Einheiten für die Geldmenge definiert haben, etwa den Euro (Eu) oder den Wumms (Wu), so brauchen wir auch eine Einheit um Energiemengen zu beschreiben. Vorübergehend möchte ich dieser Einheit den Namen „Wombat (Wb)“ geben, in Anlehnung an den Wumms. Ich bemühe mich hier um einfache Sprache

Für den Morgenkaffee wird rund ein zehntel Wombat = 0,1 Wb verbraucht. Zusammen mit Kühlschrank, Heizung und anderem hilfreichen Gerät im Hause ziehen wir jeden Monat so um die 350 Wb aus den diversen Steckdosen; diese Zahl kann von Haushalt zu Haushalt etwas abweichen.

Für jeden Wombat bezahlen wir dem Hersteller einen gewissen Preis, sagen wir rund 0,30 Euro.

Ein unglücklicher Name

Es kann nun interessant sein, wie viele Wombats in jedem Moment aus der Steckdose kommen, so wie es auch beim Autofahren interessant ist zu wissen, wie viel Strecke wir jeden Moment zurücklegen. Wir nennen das die „Geschwindigkeit“ und messen die in Kilometern pro Stunde (km/h), auch wenn wir keine ganze Stunde unterwegs sind. Entsprechend messen wir den momentanen Energieverbrauch in Wombats pro Stunde (Wb/h), und  nennen das „Leistung“.

Wie es der Teufel nun will haben sich die Ingenieure für die „Wombats pro Stunde“ einen eigenen Namen einfallen lassen, nämlich das „Kilowatt“ = 1.000 „Watt“ . Für den Wombat selbst aber gibt es noch keinen Namen. Man half sich nun damit, indem man sagte, ein Wombat ist die Energiemenge, wenn eine Stunde lang die Leistung von ein Kilowatt aus der Steckdose geflossen ist. Und dann hat man dem armen Tier den Namen Kilowatt mal Stunde, oder kurz „Kilowattstunde“ verpaßt.

Also:

Leistung: 1 Wombat pro Stunde = 1 Kilowatt

Oder 1 Wb/h = 1 kW

und

Energie: 1 Wombat = 1 Wombat/Stunde  x 1 Stunde = 1 Kilowatt x 1 Stunde

Oder 1 Wb = 1 kWh

Liegt es an den großen Zahlen?

Wer sich berufsmäßig mit der Sache befaßt, der hat die Zusammenhänge entweder im Laufe der Zeit verstanden oder er hat sich zumindest daran gewöhnt. In dem Masse aber, wie die „Energie“, oder besser gesagt die „Energieprobleme“ den Alltag und die Politik bestimmen, desto häufiger kommt es hier zu Mißverständnissen.

Potenziert wird das Problem nun dadurch, daß es bei dem Thema oft um sehr große Zahlen geht. Will man etwa wissen, wie viele Wombats = kWh  alle deutschen Haushalte in einem Jahr verbrauchen, dann muß man den durchschnittlichen monatlichen Verbrauch mit 12 multiplizieren und dann mit 40 Millionen, also

350 kWh x 12 x 40 000 000 = 168 000 000 000 kWh = 168 000 000 MWh = 168 000 GWh = 168 TWh

Durch die Vorsilben k = Kilo = tausend, M = Mega =  1 Million, G = Giga = 1 Milliarde, T = Tera = 1 Billion lassen sich die großen Zahlen einfacher schreiben.

Wie viele Kernkraftwerke bräuchten wir, um all diese Haushalte zu versorgen? Dazu rechnen wir die benötigte Leistung aus, das sind die Wombats  pro Stunde = Kilowatts, also  der gesamte jährliche  Energieverbrauch dividiert durch die 8766 Stunden des Jahres:

168 000 000 000 kWh / 8766  = 19 160 000 kW  = 19 160 MW ≈ 19 GW

Ein Kernreaktor gibt so um die 1,2 Gigawatt (GW) ab, man bräuchte also 19 GW / 1,2 GW ≈ 16 Reaktoren. So viele gab es schon einmal in Deutschland. Was es damals nicht gab, das waren Stromprobleme und Angst vor Frieren und Blackout.  Dafür retten wir heute den Planeten.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Paul R. Ehrlich – 55 Jahre Erfolg mit frei erfundenen ökologischen Untergangserzählungen

von AR Göhring

Der Insektenforscher Paul Ralph Ehrlich von der eigentlich renommierten Privat-Universität Stanford, wo auch der Epidemiologie-Papst und Pseudowissenschafts-Aufklärer John Ioannidis forscht und lehrt, treibt seit über 50 Jahren erfolgreich mit alarmistischen Märchen sein Unwesen in den Medien.

Eigentlich Schmetterlings-Experte, blieb Ehrlich nicht bei seinen Leisten, sondern verbreitet seit 1968 analog zum Millionärs- und Managerclub „Club of Rome“ faktenfrei Geschichten zum Massensterben der Menschheit. Sein Lieblings-Grundargument ist dabei der angebliche Mangel an planetaren Ressourcen, der „so viele“ oder „zu gut lebende“ Menschen nicht zulasse (oder beides). Sein einflußreichstes Buch schrieb er gleich zu Beginn seiner Guru-Karriere 1968, Die Bevölkerungsbombe, recht offensichtlich an den damals bereits lange widerlegten Thomas Malthus angelehnt.

Er hätte es zum Beispiel auch „Problem Überbevölkerung?“ nennen können – aber das war dem gewieften Medien-Wissenschaftler nicht knallig genug. Eigentlich hätte er sich mit seiner durchaus beachtlichen Insektenbiologie-Karriere zufrieden geben können. Aber ähnlich seinem Kollegen, dem Insektenkundler und späteren Sexologen Alfred Kinsey, waren ihm die sechsbeinigen Krabbler nicht genug, und er wandte sich zeitgeistigeren Themen zu, auf die sensationsgierige Medien und die Öffentlichkeit leicht mit erheblicher Aufmerksamkeit reagierten.

Einige seiner kuriosen Aussagen über die Jahrzehnte:

1968: „Der Kampf um die Ernährung der gesamten Menschheit ist vorbei. In den 1970er Jahren wird die Welt von Hungersnöten heimgesucht werden – Hunderte von Millionen Menschen werden verhungern, trotz aller jetzt eingeleiteten Notprogramme. Zu diesem späten Zeitpunkt kann nichts mehr einen erheblichen Anstieg der weltweiten Sterblichkeitsrate verhindern.“

1970 sagte er voraus, daß „die Luftverschmutzung … sicherlich allein in den nächsten Jahren Hunderttausende von Menschenleben fordern wird“. Ehrlich skizzierte ein Szenario, wonach 1973 bei „Smogkatastrophen“ in New York und Los Angeles 200.000 Amerikaner sterben würden.

1970: in der Zeitschrift Audubon, ..daß DDT und andere Chlorkohlenwasserstoffe „die Lebenserwartung von Menschen, die seit 1945 geboren wurden, erheblich verringert haben könnten“. Ehrlich warnte, daß Amerikaner, die seit 1946 geboren wurden, nur noch eine Lebenserwartung von 49 Jahren hätten

1975: „Da mehr als neun Zehntel der ursprünglichen tropischen Regenwälder in den meisten Gebieten innerhalb der nächsten 30 Jahre abgeholzt werden, ist zu erwarten, dass die Hälfte der Organismen in diesen Gebieten mit ihnen verschwinden wird.“

1980: Seine Vorhersagen über die zunehmende Ressourcenknappheit veranlaßten ihn 1980 zu einer Wette mit dem Wirtschaftswissenschaftler Julian Simon, dass fünf Rohstoffe bis 1990 teurer werden würden. (Stattdessen sanken die realen Preise für alle fünf Rohstoffe.)

2022: „Die nächsten Jahrzehnte werden das Ende der Zivilisation sein, an die wir gewöhnt sind. Die Menschheit verbraucht 175 Prozent dessen, was die Erde regenerieren kann. Unsere derzeitige Lebensweise ist nicht nachhaltig.

Nebenbei – der Man heißt EHRLICH, die Ironie ist fast schon unterhaltsam. Ob die Amerikaner die Bedeutung des Wortes kennen? Ein Vorfahr von Paul Ralph in Osteuropa muß ja für seine Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit bekannt gewesen sein, wenn man ihm diesen Namen gab.

Fazit von Jordan Peterson:

Paul Ehrlich liegt bekanntlich seit sechs Jahrzehnten mit allen seinen Vorhersagen falsch.

„Hört nicht auf die falschen Propheten“ sprach schon Christus in der Bibel – nach noch älteren Vorlagen im Alten Testament. Heuchler und Unfug-Prediger scheinen also eine menschliche Konstante zu sein, die man gerade in der modernen aufgeklärten Industriegesellschaft nicht mehr erwartet hätte. In der Tat gab es in den zwanzig Jahren nach dem Krieg im Westen kaum Chancen für Berufslügner – wenn man von Edward Bernays absieht, der die New York Times und US-Präsident Eisenhower faktenfrei davon überzeugen konnte, die Sowjets stünden kurz vorm Einmarsch in Guatemala. Ansonsten steckte vielen Menschen damals noch Krieg, Wirtschaftskrise, Konzentrationslager& Gefängnis, Hunger und Diktatur in den Knochen, was sie weitgehend immun gegenüber nur im Fernsehen oder der Zeitung existierenden Katastrophen machte.

Seit Ende der 1960er scheint es aber – wohlstandsbedingt? – eine erneute Sehnsucht nach religiösen Erzählungen wie Marxismus oder Weltuntergang zu geben. Das haben Opportunisten wie Ehrlich oder der „Waldsterben“-Prophet Bernhard Ulrich gespürt und mit erstaunlich wenigen Publikationen Millionen-Bestseller oder unglaubliche Medienpräsenz erreicht. Das Wirken von Verlagsstrategen, wie Dr. Thuß in der Redaktionskonferenz zu bedenken gab, ist auch nicht ganz unwichtig. Da kannte ein Agent wohl einen Dr. Ehrlich vom Naturschutzclub Sierra und fragte ihn, ob er als Biologe zum gerade aktuellen Thema Ökologie oder ähnlich nicht etwas schreiben mag. Ehrlich suchte in seinem Bücherstapel nach dem alten Buch von Rachel Carson, der Stille Frühling (1962), oder nach dem von William Vogt, Der Weg zum Überleben, 1948 (!), in dem der vermutlich PR-motivierte Vogt die ollen Kamellen von Malthus ausgräbt und Alarm schlägt, was nach dem Krieg aber niemanden interessierte. Wahrscheinlich war der unheimliche Erfolg der Bevölkerungsbombe für beide eine Überraschung – zumal Ehrlichs Buch eigentlich nur ein inhaltliches Plagiat von Vogt darstellt. Die Verlagsindustrie publizierte dann weiter solcherlei Alarmschinken, und der geltungssüchtige Ehrlich legte immer nach, weil Journalisten und Leser jedes Mal drauf ansprangen – egal, was Ehrlich sich gerade ausdachte.

Bei Altvorderen wie ihm, als 90jähriger ein Generationsgenosse von George Soros oder Klaus Schwab, scheint das Erfinden von Katastrophen selbst nach 50jährigem Scheitern eine Art Sucht geworden zu sein – und diese Sucht ist bei den Massenmedien nicht geringer ausgeprägt.

Was Medien und Ehrlich gerade schon wieder auf höchst peinliche Art bewiesen: Michael Shellenberger, der ehemalige kalifornische Klimaaktivist, nun Betrugsaufklärer, berichtet über eine „Informationssendung“ des großen US-Senders CBS, in dem Ehrlich und der Moderator davon fantasierten, daß der Mensch ein „sechstes Massenaussterben“ verursache und daß „wir“ das Äquivalent von fünf Planeten Erde bräuchten, damit alle Menschen auf dem derzeitigen westlichen Niveau leben könnten.

Auf welcher Basis diese „Äquivalente“ berechnet werden, bleibt in solchen Aussagen meist unklar. Daß sie unwissenschaftliche Konstrukte sind, wird klar, wenn man „fünf Erden“ wörtlich nimmt und sich überlegt, wie viel % der Erdoberfläche bereits in Schutt und Asche liegen müßten.

O-Ton Ehrlich:

„Nein, die Menschheit ist nicht zukunftsfähig, um unseren Lebensstil aufrechtzuerhalten – Ihren und meinen. Im Grunde bräuchte man für den gesamten Planeten fünf weitere Erden. Es ist nicht klar, woher sie kommen sollen.“

Daß Mediengestalten wie Ehrlich, die Thunberg-Ernmans, Al Gore oder Luisa Neubauer in der Tat selber auf sehr großem Fuß leben, bestreiten Kritiker wie wir nicht. Es scheint bei den Reichen und Mächtigen seit langem aber ein gewisses Interesse zu geben, die nicht-reiche Mehrheit der Weltbevölkerung wirtschaftlich zu beschneiden, oder sogar zu reduzieren. Verschwörungstheorie? Eher nicht – sogar Hollywood verarbeitete diese Sichtweise schon.

Shellenberger zu Ehrlichs Aussage:

Beide Behauptungen sind falsch und wurden in der wissenschaftlichen Fachliteratur wiederholt entlarvt.
Die Behauptung, daß „fünf weitere Erden“ benötigt werden, um die Menschheit am Leben zu erhalten, stammt aus einer Berechnung, die sich „Ökologischer Fußabdruck“ nennt.

Ich habe sie vor zehn Jahren zusammen mit einer Gruppe anderer Analysten und Wissenschaftler, darunter der leitende Wissenschaftler von „The Nature Conservancy“, in der von Experten begutachteten Fachzeitschrift PLOS Biology entlarvt.
Wir haben die sechs Meßgrößen, aus denen sich der „Fußabdruck“ zusammensetzt, aufgeschlüsselt und festgestellt, daß fünf der sechs Meßgrößen, einschließlich Nahrungsmittel und Forstwirtschaft, entweder im Gleichgewicht oder im Überschuß sind. Das einzige, was nicht im Gleichgewicht war, waren die Kohlenstoffemissionen der Menschheit.

Weswegen er immer noch das CO2 reduzieren will – immerhin mit Kernkraft, und nicht mit Windradwäldern und PV-Friedhöfen.

Zu Paul Ehrlichs geistigem Vorläufer, Thomas Malthus, hat unser Format Klimawissen – kurz&bündig gerade ein interessantes Video herausgebracht.