Die Hunde von Tschernobyl

von Hans Hofmann-Reinecke

Als im April 1986 die Region um das Kraftwerk Tschernobyl evakuiert wurde, da durften die Haustiere nicht mitkommen. Was ist aus ihnen geworden? Wie ist es den Hunden ergangen, die dort seit 36 Jahren in verstrahlter Umgebung auf sich allein gestellt leben? Erstaunlich gut!

Wie dürfen nicht mitkommen

Nach dem Unfall wurden ca. 50.000 Bewohner aus der „Exclusion Zone“, einem Kreis vom 30 km Radius um den zerstörten Reaktor herum evakuiert, um sie vor den Auswirkungen der radioaktiver Strahlung in Sicherheit zu bringen. Das musste in höchster Eile geschehen und es gab nur Raum, um das Allerwichtigste mitzunehmen. Die lieben Vierbeiner konnten nicht mitkommen; sie blieben sich selbst überlassen, alleine zurück in der Sperrzone. Sie waren der Strahlung vom allerersten Tag an ungeschützt ausgesetzt, sie wurden dem absoluten Härtetest unterworfen.

Was ist aus den armen Kreaturen geworden? Ein Team von Tierliebhabern hat sie kürzlich besucht und kurzen Film gedreht.

Ohne Herrchen und Frauchen

Das erste was auffällt: sie sehen sich alle sehr ähnlich. Das sind keine Golden Retriever, keine Schäferhunde und keine Pudel mehr, man findet nur eine Mischung von alledem. Hat das die Radioaktivität aus ihnen gemacht? Hat die Strahlung die Gene gleichgeschaltet? Nein, es war der Ruf der Natur.

Immerhin sind die Tiere seit 36 Jahren auf sich allein gestellt, und es ist anzunehmen, dass Rüden und Hündinnen nach Erreichen der Pubertät, ohne die Aufsicht von Herrchen, gleich zur Sache kommen, wobei sie in Punkto Rasse wohl kaum Vorurteile haben. Also sehen wir jetzt die zehnte oder zwanzigste Generation vor uns, genetisch perfekt durchgemischt und ausgesiebt nach Darwins gnadenlosem Prinzip: Survival of the fittest. Dabei herausgekommen sind ganz hübsche Kerlchen, so wie auf dem Bild zu sehen. Sie bilden jetzt die neue Rasse „Canis Czarnobyl“.

Und die Strahlung?

Wie haben die Tiere überlebt? Die Umstellung von mundgerecht serviertem Hundefutter auf die Jagd nach Ratten war nicht jedermanns Sache, und auch die mörderische Kälte im Winter, ohne Decke und warmen Kamin in Frauchens Wohnzimmer, das war eine sehr harte Probe. Dazu waren im Sperrbezirk – etwa von der Größe des Saarlands – die Liquidators unterwegs, die den Tieren nicht immer freundlich gesinnt waren. Die sahen ja dem Wolf verdammt ähnlich und wurden in großer Zahl abgeschossen.

Die härtesten aber sind durchgekommen und man schätzt die heutige Population auf einige hundert Tiere, die sich in Rudeln ihres Daseins freuen.

Jetzt steht natürlich wie ein Elefant die Frage im Raum: Ist die radioaktive Strahlung also ungefährlich? Hätte man den Menschen die ganze Evakuierung ersparen können? Die Reporter berichten in ihrem Film ja, sie hätten keine Tiere mit zwei Köpfen gesehen oder solche, die im Dunkeln leuchten. Das ist schon mal eine erste gute Nachricht, aber schauen wir uns das genauer an.

Auf das „Wieviel“ kommt es an

Zunächst eine Vergleich.

Ist Elektrizität eigentlich gefährlich? Da hört man von Verbrechern, die in den USA auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet worden sind oder von Technikern, die bei der Arbeit an Überlandleitungen ums Leben kamen, und trotzdem legen wir Babys elektrische Plüschtiere mit eingebauten Batterien zum Spielen in ihre Bettchen.

Es kommt auf das „Wieviel“ an. Bei der Elektrizität ist es die Spannung, gemessen in Volt. Ein paar davon sind kaum wahrnehmbar, die 230 Volt aus der Steckdose sind unangenehm und darüber, bei Hochspannung, kann es echt gefährlich werden. Bei radioaktiver Strahlung kommt es auf die Dosis an, gemessen in „Sievert“. Wir Lebewesen dieser Erde sind einer durchschnittlichen Dosis von 2,4 Millisievert (mSv) pro Jahr ausgesetzt, die natürlichen Ursprungs ist. Die kann in bestimmten Gegenden um ein Vielfaches höher liegen, die Menschen dort sind aber deswegen nicht weniger gesund.

Hilft der Canis czarnobyl gegen Atomangst?

Man könnte nun also die Dosis in der Sperrzone messen und mit den natürlichen Werten vergleichen, um eine potentielle Gefährdung abzuschätzen.

Aber das würde wenig Sinn machen, denn die Strahlung dort ist zu unterschiedlich verteilt. An Stellen, wo radioaktives Fallout vom Reaktor gelandet ist, an diesen „hot spots“, hätte man extrem hohe Strahlung, und noch dazu die Gefahr, dass solche Substanzen in den Körper aufgenommen werden. Das kommt bei natürlicher Radioaktivität nicht vor. Man kann also gar nicht von einer durchschnittlichen Dosis in der Evakuation Zone reden.

Höchstwahrscheinlich haben Tiere radioaktiv kontaminierte Nahrung aufgenommen. Falls sie daran dann erkrankt sind hatten sie in dieser ohnehin sehr schwierigen Umgebung keine Chance. Falls ihre Gonaden von Strahlung geschädigt wurden und sie krankhafte Veränderungen an Nachkommen weitergeben haben, dann haben die nicht überlebt. Genauere biologische Untersuchungen würden sicherlich sehr interessante Erkenntnisse darüber bringen, wie überlebbar die Strahlenbelastung war.

Es soll an dieser Stelle aber keinesfalls bezweifelt werden, daß die Evakuierung der Bewohner notwendig war.

Das Kraftwerk in Fukushima übrigens war von anderer Bauart als das in Tschernobyl. Der Ablauf und die Folgen der Unfalls waren nicht vergleichbar. Die Evakuierung der Zone um das Kraftwerk war unnötig – und das wusste man bereits zum damaligen Zeitpunkt. Es wäre viel menschliches Leid erspart geblieben, hätte man damals logisch gehandelt.

Vielleicht hilft ja die Entdeckung des freundlichen Canis czarnobyl dabei, die allgemeine Hysterie in Sachen Kernenergie etwas zu heilen.

Dieser Artikel erschien zuerst im Blog des Autors Think-Again. Sein Bestseller „Grün und Dumm“ ist bei Amazon erhältlich.




Das Scheitern der Energiewende: Vortrag Prof. Fritz Vahrenholts auf Tagung „Rettet unsere Industrie“

Prof. Fritz Vahrenholts Vortrag während der Tagung „Rettet unsere Industrie“ im Grand Elysée Hamburg-Hotel am 19.01.2023. Er sagt: Die Energiewende steht vor dem Scheitern. Steigende Kosten für Haushalte und Industrie lassen das Land verarmen. Die Tagung „Rettet unsere Industrie“ wurde ausgerichtet von der Akademie Bergstraße und der Initiative „Rettet unsere Industrie“. Tichys Einblick war berichtend vor Ort.

Hier gibt es seine Daten als pdf!
 




Woher kommt der Strom? Sehr starke Windstromerzeugung

von Rüdiger Stobbe

Zweite Analysewoche 2023

Montag, 9.1.2023 bis Sonntag, 15.1.2023*,  Factsheet KW 2/2023 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Anteil Wind- und PV-Strom 56,4 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 65,9 Prozent, davon Windstrom 54,7 Prozent, PV-Strom 1,7 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,5 Prozent.

Musste zu Beginn der zweiten Analysewoche noch Strom importiert und zum Wochen-Höchstpreis bezahlt werden, wurde die regenerative Stromerzeugung dank des Windstroms im Wochenverlauf immer stärker. Ab Dienstag stieg die ohnehin schon starke Windstromerzeugung noch weiter an. Ab Mittwoch erreichte sie dann ein Niveau, dass zum Wochenende mit seinem generell geringeren Bedarf der regenerativ erzeugte Strom für ein paar Stunden gereicht hat, um den Strombedarf Deutschlands komplett zu decken. Wäre da nicht die Notwendigkeit, die Netzstabilität mit großen, konventionell angetriebenen Stromgeneratoren sicherzustellen. Deshalb war es auch am Wochenende unabdingbar, über den Bedarf hinaus Strom konventionell zu erzeugen und dann praktisch zu verschenken.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet zusätzlich zu den Links oben der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur zweiten Analysewoche ab 2016.

Die Entwicklung des bisherigen Jahres 2023: Chart 1, Chart 2, Produktion, Stromhandel, Import/Export/Preise/CO2, Agora 2030, Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016

Das Jahr 2023 ist bisher mit seiner regenerativen Stromerzeugung sehr stark. Es wird trotzdem eine Menge konventionell erzeugter Strom benötigt. Zum größten Teil als Ergänzung zur Deckung des deutschen Strombedarfs. Zum Teil aber auch aus Netzstabilisierungsgründen. Ein gutes Beispiel: Sonntag 15.1.2023.

Tagesanalysen

Bitte beachten: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Montag, 9.1.2023Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040

Anteil Wind- und PV-Strom 40,1 Prozent. Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 50,6 Prozent, davon Windstrom 38,2 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,5 Prozent.

Der Stromimport, der erste und letzte dieser Analysewoche, dauert an, bis  Pumpspeicherkraftwerke den benötigten Strom zusteuern. Was eine trotz tendenziell fallender Preise eine Menge Ertrag einbringt.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 9.1. ab 2016.

Dienstag, 10.1.2023 Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040

Anteil Wind- und PV-Strom 41,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,3 Prozent, davon Windstrom 39,4 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,9 Prozent.

Ab dem späten Nachmittag zieht die Windstromerzeugung stark an. Das hat einen massiven Preisverfall zur Folge. In der Nacht wird fast die Null €/MWh -Linie erreicht.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 10.1. ab 2016.

Mittwoch, 11.1.2023Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040

Anteil Wind- und PV-Strom 51,00 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 60,4 Prozent, davon Windstrom 49,8 Prozent, PV-Strom 1,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,3 Prozent.

Eine Windstromdelle über Tag wird durch PV-Strom ausgeglichen. Ab 17:00 Uhr kommt es wieder zu starker Windstromerzeugung. Der ab 5:00 von Null auf zum Teil über 130€/MWh angestiegene Strompreis verfällt wieder.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 11.1. ab 2016.

Donnerstag, 12.1.2023 Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040

Anteil Wind- und PV-Strom 62,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 71,5 Prozent, davon Windstrom 61,7 Prozent, PV-Strom 1,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 10,7 Prozent.

Die regenerative Stromerzeugung ist im Verhältnis zum Bedarf stark. Aber nicht so stark, das die konventionelle Ergänzungserzeugung die Bedarfslinie in hohem Ausmaß übersteigt. Deshalb bleibt der Strompreis über Tag hoch. Am frühen Morgen und zur Nacht ist er hingegen gering. Man sieht, dass etwas zu viel Strom im Markt stark absenkende Folgen für den Preis hat. Es ist ein Beleg, dass der Preis eine Folge von Angebot und Nachfrage ist. Die Konventionellen müssen – wie oben bereits erläutert – aus Gründen der Netzstabilität mindestens 25% Strom der Gesamtproduktion erzeugen. Sie müssen. Oder glaubt irgendjemand, die Konventionellen produzieren den Strom freiwillig, um ihn dann zu Tiefpreisen abzugeben oder sogar zu verschenken.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 12.1. ab 2016.

Freitag, 13.1.2023 –  Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040Anteil Wind- und PV-Strom 63,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 72,5 Prozent, davon Windstrom 61,4 Prozent, PV-Strom 2,1 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,0 Prozent.

Der Freitag ist noch ein schönes Beispiel für die Preisbildung durch Angebot und Nachfrage. Die konventionelle Stromerzeugung liegt über die Mittagsspitze gleichbleibend über dem Strombedarf. Dennoch sinkt der Strompreis etwas. Das liegt am insgesamt höheren Bedarf über die Mittagszeit. Sowohl in Deutschland als auch im benachbarten Ausland, welches den überschüssigen Strom kauft.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 13.1. ab 2016.

Samstag, 14.1.2023Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040Anteil Wind- und PV-Strom 66,4 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 76,1 Prozent, davon Windstrom 64,4 Prozent, PV-Strom 2,00 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,7 Prozent.

Die Windstromerzeugung steigt noch ein wenig gegenüber dem Vortag. Der Bedarf aber nimmt ab. Es ist Wochenende. Dem entsprechend hoch ist die Stromübererzeugung mit entsprechend niedrigerem Preisniveau.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 14.1. ab 2016.

Sonntag, 15.1.2023Chart, Produktion, Handelstag, Import/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030, Agora-Chart 2040Anteil Wind- und PV-Strom 65,3 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 76,6 Prozent, davon Windstrom 65,3 Prozent, PV-Strom 1,6 Prozent Strom Biomasse/Wasserkraft 9,6 Prozent.

In der Nacht zum Sonntag reicht die regenerative Stromerzeugung aus, um den Strombedarf Deutschlands zu decken. Und auch für den Rest des Tages kratzt sie am Bedarf. Die Freunde der Energiewende jubeln. Es geht also doch. Sie verkennen nur, dass der sehr geringe Strombedarf an diesem Sonntag in Verbindung mit starker Windstromerzeugung (über 1 TWh) zu diesem Sachverhalt führt. Wirtschaftlich ist der Sonntag eine Katastrophe. Mit durchschnittlichen 9,26€/MWh lässt sich dauerhaft kein Strom erzeugen. Nun bekommen die Betreiber von regenerativen Stromerzeugungsanlagen ihren per EEG garantierten Ertrag. Die konventionellen Stromerzeuger zahlen bezogen auf diesen Sonntag drauf. Man erkennt auch sehr schön, die um 25% konventionelle Stromerzeugung zwecks Netzstabilität.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 15.1. ab 2016.

Berichte, Vorträge, Artikel & Ausarbeitungen

Leider war in der vergangenen Woche der Artikel von Ellen und Ludger Walther falsch verlinkt. Die Ausarbeitung mit korrigiertem Verweis:

In den Berichten, Videos, Vorträgen usw. werden die Meinungen und Aussagen der jeweiligen Autoren wiedergeben, die nicht unbedingt von Rüdiger Stobbe oder achgut.com geteilt werden.

*Warum gibt es die vielen Verlinkungen im Artikel?

Weil es sich bei den wöchentlichen Analysen, die seit Januar 2019 erscheinen, um wissenschaftsbasierten Journalismus handelt, sind die Links unabdingbar. Ziel der von mir MEDIAGNOSE genannten Form des journalistischen Arbeitens ist es, aufgestellte Thesen, verwendete Werte und Zahlen usw. möglichst genau zu belegen. So, wie das in seriösen wissenschaftlichen Publikationen der Fall ist. Deshalb die vielen Verlinkungen, die es dem interessierten Betrachter ermöglichen, die von mir aufgestellten Behauptungen nachzuvollziehen. Kurz: Der Leser muss nicht „glauben“, er kann „erkennen“, wie ich zu meinen Ergebnissen komme. Dabei ist das „Nachvollziehen“ eine Option und nicht zwingend. So hat ein Leser mit selektiver Leseart recht mit seiner Vorgehensweise. Die meisten Leser rezipieren meine Kolumne „quer“. Sie beschränken sich auf die für sie wesentlichen Aspekte. Aber, das ist das Entscheidende, wer will, kann überprüfen, ob die gemachten Aussagen stimmig, ob sie plausibel sind. Das ermöglicht der wissenschaftsbasierte Journalismus.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.




Kleine modulare Reaktoren SMR – die Zukunft der Energieversorgung? – Klimawissen – kurz&bündig

No. 29: SMR – „Small Modular Reactors“ – Firmen wie Rolls Royce investieren in neue, sichere Kernreaktortypen. Die kleinen modularen Reaktoren sind standardisierbar und gehören zu den favorisierten Energielieferanten vieler Länder (nur nicht Deutschland und Österreich).




Täglich „Atombomben in der Atmosphäre“: Wie Al Gore mit Klimaalarmismus 330 Millionen Dollar verdiente

von AR Göhring

Der fast schon vergessene Vorgänger von Greta Thunberg, der Oscar-Preisträger von 2007, Al Gore, ist derzeit in Davos beim WEF zu Gast und „schnappt bereits über“, wie Michael Klein es auf sciencefiles es so bodenständig wie bildhaft ausdrückt. In der Tat – im Video dort fantasiert Gore von „Atombomben, die täglich in der Atmosphäre“ explodieren. Pikant, daß eine große britische Zeitung einen Tag später darüber aufklärt, wieviele Villen der Panikmacher Gore besitzt, und wie er an seine 330 Millionen Dollar Vermögen kam.

Daß es bei der Klimarettung ausschließlich um Macht & Geld der „Retter“ geht, muß man EIKE-Lesern nicht erzählen. Aber wir sind ja nur ein kleines Medium, das nicht auf den Asch-Effekt im Gehirn der Leser hoffen kann – den Konformismus.
ARF, ZDF, Spiegel oder Stern hingegen können den Lesern durch ihre teils zwangsfinanzierte Oligopolstellung problemlos jede freie erfundene Absurdität als Tatsache verkaufen, da nach Solomon Asch rund drei Viertel aller Menschen der „Autorität“ einfach alles glauben, weil die „Autorität“ es gesagt hat.

Deswegen ist es höchst amüsant zu sehen, wenn ein Massenmedium etwas schreibt oder sagt, was nicht zum Zeitgeist paßt. Gerade geschehen in der britischen Daily Mail, die titelt,

Wie Al Gore mit Klimaalarmismus 330 Millionen Dollar verdient hat: Der ehemalige Vizepräsident machte ein Vermögen, nachdem er gegen George W. verloren hatte, als er eine grüne Investmentfirma gründete, die jetzt 36 Milliarden Dollar wert ist und ihm zwei Millionen Dollar pro Monat zahlt… während er vor „Regenbomben“ und „kochenden Ozeanen“ warnt.

Es ist schon frappierend, wie frech und dreist Albert Arnold Gore Jun. nach seiner Wahlniederlage gegen George Walker Bush Jun., den späteren Irakkriegs-Präsidenten, gleichzeitig Klimapanik und Klimageschäfte machte. In den USA wäre ein solches Verhalten an der Börse wahrscheinlich ein „Insidergeschäft“ und somit ein Straftatbestand, der mit Freiheitsentzug geahndet wird. 2004 gründete Gore mit einem Freund, dem Ex-Chef von Goldman Sachs, David Blood (nomen est omen) die Firma Generation Investment Management GIM. Geschäftsfeld: Umweltberatung von produzierenden Firmen, also „Grünwaschung“. Dank entsprechender Gesetze ist GIM äußerst lukrativ und zahlt Gore ein monatliches (!) Gehalt von zwei Millionen Dollar. Der Wert der Firma beträgt sagenhafte 36 Milliarden Dollar – außer der „Klimawirtschaft“ schaffen heutzutage nur IA-Internetfirmen und RNA-Impfstoffhersteller solche Zuwächse.

Von 2008 bis 2011 machte GIM einen Profit von 218 Millionen $, von denen Gore mutmaßlich das meiste bekam. Besonders ökologisch oder moralisch ist man dabei gar nicht einmal – GIM besitzt große Aktienpakete von Amazon, Microsoft, Alphabet (Google), Charles Schwab (Finanzriese) und John Deere (Schwertraktoren). Außerdem hat sie Anteile an E-Roller-Herstellern wie Gogoro aus Taiwan. Ölriese British Petrol BP durfte auch nicht fehlen, wie Gore 2017 gegenüber Wired zugab.

Gleichzeitig mit seinem angeblichen Klima-Engagement hielt Gore als ehemaliger Vizepräsident Vorträge über den angeblich menschgemachten Klimawandel, in dem er mit manipulierten Daten und Mätzchen wie Nutzung einer Hebebühne emotionale Aufmerksamkeit erzeugte – und damit sogar eine Hommage im Simpsons-Film erhielt. Für den auf den Vorträgen basierenden Film Eine unbequeme Wahrheit, der wegen seiner wissenschaftlichen Mängel in Großbritannien nicht mehr unkommentiert in Schulen gezeigt werden darf, erhielt er den Oscar-Filmpreis 2007, und gemeinsam mit dem IPCC den Friedensnobelpreis.

Al Gore versteckt seinen Reichtum noch nicht einmal, da er bekanntermaßen etliche Millionenvillen besitzt: Nashville/Te. 7,5 Millionen $, Montecito/Ca. 13 Millionen (Ufervilla neben Milliardärin Oprah Winfrey), Virginia 3 Millionen $, San Francicso, Appartement 3 Millionen $. Gore hält privat Aktion im Wert von 80 Millionen, unter anderem von Google und Apple – gibt es da Interessens-Vernetzungen mit anderen Milliardären?

Freunde von Gore mögen einwenden, daß der Mann schon mit dem Goldenen Löffel im Munde geboren wurde, da seine Südstaatenfamilie große Ländereien in Tennessee besitzt. Irrelevant – nach acht Jahren Vizepräsidentschaft unter Clinton besaß Gore „nur“ 1,7 Millionen $. Rund 1,1 Millionen davon brachte sein Ökobuch von 1992, Die Erde im Gleichgewicht: Ökologie und der menschliche Geist. Man sieht – der Mann hatte von Anfang an einen Riecher dafür, was Geld bringt. Dabei ist er selber als eher mittelmäßiger Geist bekannt – Gore ist pikanterweise das reale Vorbild von Oliver Barrett, der Hauptfigur aus Love Story und Oliver’s Story, den beiden Kassenschlagern der frühen 1970er. Barrett ist ein mittelmäßiger Student, von Beruf Sohn, der eine arme, aber hübsche und hochintelligente Kommilitonin (Ali McGraw bzw. Tipper Gore (?)) ehelicht.

Trotz seiner dreisten Klima-Geschäftemacherei, oder gerade deswegen, sitzt Gore derzeit in Davos beim Weltwirtschaftsforum von Klaus Schwab und faselt von der „Niederlage gegen den Klimawandel“. Kostprobe:

Das sind die Thermopylen. Das ist Azincourt.* Dies ist Dünkirchen. Das ist die Ardennenschlacht. Dies ist 9/11. Wir müssen uns der Situation stellen.

(*Schlacht bei den Thermopylen – 300 Spartaner gegen das persische Heer. Azincourt: Langbogenschützen besiegen französische Ritter)
Und weiter – der Satz, der aktuell besonders viel Empörung hervorruft:

Die angesammelte Menge (CO2) fängt jetzt so viel zusätzliche Wärme ein, wie 600.000 Atombomben der Hiroshima-Klasse freisetzen würden, die jeden Tag auf der Erde explodieren.

Was will der Mann eigentlich noch? Sind die 330 Millionen Dollar, die Villen, acht Jahre Vizepräsidentschaft, der Nobelpreis und der Oscar noch nicht genug? Vielleicht ist dem 74jährigen langweilig, vielleicht ist er auch einfach nur macht- oder einflußmotiviert, oder giert nach medialer Aufmerksamkeit. Wundern würde es nicht – denn was treibt die Klimakleber – und Terroristen an, was den 90jährigen Berufs-Panikmacher Ralph Ehrlich? Oder will Gore gar den dementen Biden ablösen, um gegen den gleichaltrigen Donald Trump als Präsidentschaftskandidat antreten? Manche Charaktere bekommen nie genug – und können nicht zerstörerisch genug sein. Denn eines ist sicher: Die 330 Millionen $ des Albert Gore Jun. wuchsen nicht an Bäumen – die hatten andere fleißige Hände erwirtschaftet, die sie wesentlich besser gebrauchen können als der schon reich Geborene.