Woher kommt der Strom? Reichlich Strom regenerativ erzeugt

5. Analysewoche 2023- von Rüdiger Stobbe

Montag, 30. Januar 2023 bis Sonntag, 5. Februar 2023Anteil Wind- und PV-Strom 47,1 Prozent. Anteil regenerativer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 56,5 Prozent, davon Windstrom 44,7 Prozent, PV-Strom 2,4 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,3 Prozent.

An den ersten fünf Tagen der KW 5/2023 wurde reichlich Strom regenerativ erzeugt. 68,5 Prozent betrug der Anteil am Bedarf. 61,8 Prozent an der Gesamtproduktion. Samstag und Sonntag brach die regenerative Stromerzeugung massiv ein (Anteil Bedarf 37,4 / Anteil Produktion gesamt 36,8). Der Strombedarf war – wie immer am Wochenende – gering. So musste nicht allzu viel Strom importiert werden. Denn für die konventionellen Stromerzeuger in Deutschland lohnte sich der Aufwand zur Bedarfsdeckung offensichtlich nicht. Die regenerative Erzeugung im Wochenüberblick. Der Strompreis schwankte zwischen 2€ und knapp 185€/MWh.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Wochenvergleich zur fünften Analysewoche ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zur KW 5/2023 Factsheet KW 5/2023 – ChartProduktionHandelswocheImport/Export/Preise, CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Jahresübersicht 2023

Wenn im Herbst/Winter die Windstromerzeugung in dem Bereich liegt, den sich die Verfechter der Energiewende erhoffen, geht das immer mit „schlechtem Wetter“ einher.  Die Energiewende ist faktisch eine „Schlechtwetterwende“. Im Sommer resultiert eine starke PV-Stromerzeugung nicht selten aus sehr hohen, meist drückenden Temperaturen, die es – aufgemerkt – auch vor dem „Klimawandel“ gab, mit den so genannten Sommertoten. Und dennoch: Im Sommer reicht die PV-Stromerzeugung bei weitem nicht aus, um den Strom-Bedarf Deutschlands auch nur einen (Halb-) Tag zu decken. Geschweige denn „überschüssigen Strom“ für Bedarfslücken zu speichern. Es gibt praktisch keinen überschüssigen PV-Strom. Ebenso gibt es praktisch keinen überschüssigen Windstrom. Auch in der Summe der Stromerzeugung mittels beider Energieträger gibt es keine Überschüsse. Der Beleg 2022, der Beleg 2023. Überschüsse werden bis auf sehr wenige Stunden im Jahr immer konventionell erzeugt!

Daten, Charts, Tabellen & Prognose zum bisherigen Jahr 2023: Chart 1Chart 2ProduktionStromhandelImport/Export/Preise/CO2Agora 2030Stromdateninfo Jahresvergleich ab 2016

Geisterstrom“

Manchmal müssen Windkraftanlagen aus dem Wind genommen werden. Der deshalb nicht erzeugte Strom wird den Windmüllern vergütet. Mit Millionenbeträgen. Dennoch: Die „vergeudete“ Strommenge ist mit bisher maximal einem Prozent der Gesamtstromerzeugung ( 6 TWh) zwar teuer zu bezahlen, doch in der Menge gering. Eine Speicherung mit Wasserstoff würde in etwa den Strom eines Tagesbedarfs (1,5 TWh) ergeben. Das rettet die Energiewende nicht. Sollte man dennoch mal machen. Mal abwarten, was draus wird, denn solch´ eine (oder mehrere) Anlage(n) mit den entsprechenden Zuleitungen wäre(n) schon richtig groß.

Geisterstrom könnte vermieden werden, wenn genügend Stromtrassen zwecks Transports des heute nicht erzeugten aber vergüteten Stroms nach Süddeutschland vorhanden wären. Zu diesem Thema hat Peter Hager nach den Tagesanalysen beachtenswerte Informationen zusammengestellt.

Tagesanalysen

Was man wissen muss: Die Wind- und PV-Stromerzeugung wird in unseren Charts fast immer „oben“, oft auch über der Bedarfslinie angezeigt. Das suggeriert dem Betrachter, dass dieser Strom exportiert wird. Faktisch geht immer konventionell erzeugter Strom in den Export. Die Chartstruktur zum Beispiel mit dem bisherigen Jahresverlauf 2023 bildet den Sachverhalt korrekt ab. Die konventionelle Stromerzeugung folgt der regenerativen, sie ergänzt diese. Falls diese Ergänzung nicht ausreicht, um den Bedarf zu decken, wird der fehlende Strom, der die elektrische Energie transportiert, aus dem benachbarten Ausland importiert.

Montag, 30. Januar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 54,2 Prozent. Anteil erneuerbarer Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 62,9 Prozent, davon Windstrom 52,3 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.

Satte 68,9 Prozent betrug der regenerative Beitrag zum Strombedarf Deutschlands an diesem Montag. Der Preis lag in der Morgennacht nahe 0€/MWh, erholte sich dann aber.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 30. Januar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 30.1.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Dienstag, 31. Januar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 53,1 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 61,9 Prozent, davon Windstrom 51,5 Prozent, PV-Strom 1,6 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,7 Prozent.

Die regenerative Erzeugung ist auch heute stark. Das Preisniveau steigt.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 31. Januar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 31.1.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Mittwoch, 1. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 58,7 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 67,00 Prozent, davon Windstrom 57,2 Prozent, PV-Strom 1,5 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,2 Prozent.

75,5 Prozent regenerativer Beitrag zum Bedarf. Das Preisniveau fällt wieder

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 1. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 1.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Donnerstag, 2. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 42,8 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 51,9 Prozent, davon Windstrom 41,00 Prozent, PV-Strom 1,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 9,1 Prozent.

Zum Vorabend gibt es eine regenerative Strom-Delle, der Stromimporte notwendig macht. Mit entsprechend hohen Preisen.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 2. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 2.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040

Freitag, 3. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 56,5 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 64,7 Prozent, davon Windstrom 55,3 Prozent, PV-Strom 1,2 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 8,2 Prozent.

Gleichmäßig wird regenerative Strom am heutigen Freitag in Summe erzeugt. Der Preis schwankt zwischen 85 und 114€/MWh.

Belege für Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 3. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 3.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Samstag, 4. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 22,9 Prozent. Anteil Erneuerbare an der Gesamtstromerzeugung 35,1 Prozent, davon Windstrom 16,5 Prozent, PV-Strom 6,3 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,2 Prozent.

PV-Strom wird heute wesentlich mehr erzeugt als an den Vortagen. Der Frühling lässt grüßen. Nach Sonnenuntergang allerdings ist die regenerative Stromerzeugung nur noch gering. Bis in die Nacht werden Stromimporte notwendig. Zu diesen Preisen, die wieder mal belegen, dass in erster Linie Angebot und Nachfrage den Preis des Stroms bestimmen.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 4. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 4.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2, Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Sonntag, 5. Februar 2023: Anteil Wind- und PV-Strom 27,4 Prozent. Anteil erneuerbare Energieträger an der Gesamtstromerzeugung 39,8 Prozent, davon Windstrom 23,5 Prozent, PV-Strom 3,9 Prozent, Strom Biomasse/Wasserkraft 12,4 Prozent.

Der geringe Sonntagsbedarf macht wegen der insgesamt geringen regenerativen Stromerzeugung Stromimporte notwendig.  Zum Vorabend wird der Spitzenpreis aufgerufen.

Ein Blick in die Zukunft verdeutlicht, dass ein solches Wochenende inkl. Freitag auch bei vom Zukunfts-Agorameter entsprechend kalkulierten Ausbaugraden 68 Prozent im Jahr 2030 und 86 Prozent im Jahr 2040 die Energiewirtschaft vor erhebliche Probleme stellen wird.

Belege für die Werte und Aussagen im Text oben, viele weitere Werte sowie Analyse- und Vergleichsmöglichkeiten bietet der Stromdateninfo-Tagesvergleich zum 5. Februar ab 2016.

Daten, Charts, Tabellen & Prognosen zum 5.2.2023: ChartProduktionHandelstagImport/Export/Preise/CO2Agora-Chart 2030Agora-Chart 2040.

Beim Netzausbau läuft der Ampel die Zeit davon

Im Rahmen der Energiewende sind für den Ausbau des Übertragungsnetzes rund 14.000 km Stromleitungen geplant (nicht enthalten sind darin Ausbaumaßnahmen zur Ertüchtigung des Verteilnetzes).

Für die Genehmigung von etwa 7.300 km ist die Bundesnetzagentur (BNetzA) zuständig. Die Planung sowie Umsetzung wird von den vier Übertragungsnetzbetreibern (ÜNB) Tennet, Amprion, TransnetBW und 50Hertz übernommen.

Die Bundesnetzagentur titelt in einer Pressemitteilung vom 06.01.2023 von Fortschritte beim Stromnetzausbau„.

Präsident der BNetzA Klaus Müller meint dazu:

„Wir haben unsere Verfahren 2022 sehr intensiv vorangetrieben und werden sie in allen denkbaren Aspekten weiter beschleunigen. Jeder genehmigte Kilometer bringt uns beim Ausbau des Netzes voran.“

Der fachfremde aber ´grüne` Klaus Müller produziert in erster Linie Binsenweisheiten, die mit dem konkreten Netzausbau wenig bis gar nichts zu tun haben.

Die Ergebnisse der angeblich im Jahr 2022 vorangetriebenen Verfahren lesen sich Stand Ende Jahr 2022 entsprechend bescheiden:

  • Für rund 5.000 km wurde ein Trassenkorridor festgelegt
  • ca. 700 km befinden sich im Bundesfachplanungsverfahren
  • 5.000 km befinden sich vor oder im Planfeststellungsverfahren
  • lediglich 230 km sind genehmigt oder gebaut

Betrachtet man die „HGÜ- Strom-Autobahnen“ von Nord nach Süd – diese sollten eigentlich mit dem KKW-Ausstieg bis Ende 2022 abgeschlossen sein – ist der Stand der Dinge noch ernüchternder:

  • Ultranet: Osterrath – Philippsburg
    Kapazität: 2 GW, Länge: 341 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
    Stand 12/2022: im Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2027 geplant
  • SuedLink: Brunsbüttel – Großgartach
    Kapazität: 2 GW, Länge: 689 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen
    Stand 12/2022: Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2028 geplant
  • SuedOstLink: Wolmirstedt – Isar
    Kapazität: 2 GW, Länge: 538 km, betroffene Bundesländer: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Thüringen
    Stand 12/2022: Planfeststellungsverfahren, im Bau: 0 km, Inbetriebnahme: Im Jahr 2027 geplant

Die Übersicht der Bundenetzagentur zu allen ´Vorhaben`

Die vom Präsidenten der BNetzA, die von Klaus Müller angekündigte Beschleunigung, zeigt sich beispielsweise durch den vom Ampel-Kabinett Ende Januar beschlossenen Beschleunigers für Wind- und Netzausbau* auf Basis der EU-Notfallverordnung (diese wurde am 19.12.2022 im EU-Energieministerrat beschlossen).

In der beschlossenen Formulierungshilfe – diese ist vorerst auf 18 Monate befristet – sind auch Stromnetze ab 110 kV enthalten, d.h. dies betrifft sowohl das Hochspannungsnetz (110 kV) als auch das Höchstspannungsnetz (220 kV oder 380 kV).

Bereits seit dem 29. Juli 2022 ist gesetzlich festgelegt, dass die erneuerbaren Energien im überwiegenden öffentlichen Interesse liegen und der öffentlichen Sicherheit dienen. Damit soll der beschleunigte Windkraftanlagen- und Netzausbau durchgesetzt werden. So entfällt für ausgewiesene Netzgebiete, die bereits eine strategische Umweltprüfung durchlaufen haben, im Genehmigungsverfahren die Pflicht der Umweltverträglichkeitsprüfung und der artenschutzrechtlichen Prüfung (Vogelschutz, Fauna-Flora-Habitate). Betreiber müssen lediglich einen finanziellen Ausgleich in ein Artenhilfsprogramm leisten.

Die Ampel, die Verwaltung plant, träumt und hofft, dass mehr oder weniger diktatorischen Maßnahmen zur Rettung der Energiewende führen würden. Größter Coup des Bundeskanzlers ist die Ankündigung in der Bild am Sonntag, dass bis 2030 jeden Tag 4 bis 5 Windkraftanlagen gebaut werden würden. Der Autor dieser Kolumne hat sich im Kontrafunk – Interview vom 7.2.2023 dazu dezidiert geäußert. Die Berechnungen zum Vorhaben des Kanzlers sind auf der Interviewseite abrufbar.

*Quelle

Es ist grotesk: Die in den letzten Jahrzehnten insbesondere durch grüne Initiativen erwirkten Vorgaben hinsichtlich des Landschafts- und Artenschutzes, sowie die Bürgerbeteiligung werden jetzt unter Federführung der Grünen ausgehebelt. Umwelt- und Naturschutzorganisationen wie der BUND schweigen dazu. Oder nicht?

Eine kritische Betrachtung der Jahresrückblicke Strom 2022 von Bundesnetzagentur und Agora-Energiewende sowie ergänzende, weiterführende Literatur, Artikel, Videos und mehr rufen Sie hier auf.

Die bisherigen Artikel der Kolumne Woher kommt der Strom? mit jeweils einem kurzen Inhaltsstichwort finden Sie hier.

Noch Fragen? Ergänzungen? Fehler entdeckt? Bitte Leserpost schreiben! Oder direkt an mich persönlich: stromwoher@mediagnose.de. Alle Berechnungen und Schätzungen durch Rüdiger Stobbe und Peter Hager nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr.




Rechtsstaat geht noch: Klage der NGO Greenpeace gegen Volkswagen abgewiesen

Die Umwelt-NGO Greenpeace wollte Volkswagen vor Gericht dazu zwingen, bereits ab 2030 keine Verbrennermotoren mehr herzustellen. Das hatte VW mit seinen „ID“-Modellen auch vor, rückte aber wegen der schlechten Verkaufbarkeit der Stromer wieder davon ab.

Deutschland werde laut Kritikern mittlerweile von nicht-gewählten und demokratisch nicht kontrollierten Parallelregierungen beherrscht – vor allem den „Nicht“-Regierungsorganisationen NGOs, die paradoxerweise mit Steuergeld finanziert werden – neben Spenden von Hypermilliardären.

Vor allem die Deutsche Umwelthilfe DUH von Vielflieger Jürgen Resch und die deutsche Greenpeace-Sektion wandeln ihre erheblichen finanziellen Rücklagen und Einkünfte in politische Macht um – so wurde ihnen schon unter den Kabinetten Schröder-Fischer ein „Verbandsklagerecht“ eingeräumt. Die DUH treibt damit als Abmahnverein noch mehr Geld von Geschäftstreibenden ein und konnte bereits die Automobilindustrie mit naturwissenschaftlich unhaltbar niedrigen Abgaswerten schurigeln.

Jetzt versuchte es Greenpeace Deutschland auch einmal und wollte Volkswagen zwingen, ab 2030 keine Verbrenner-PKW mehr herzustellen. Begründung:

„Wir klagen gegen Volkswagen, weil der Konzern mitverantwortlich dafür ist, daß unsere Grund- und Eigentumsrechte beeinträchtigt und weiter bedroht sind“

Weil: Die CO2-Emissionen der PKW trügen zur „Klimakrise“ bei, weswegen das 1,5°-Ziel verfehlt würde.

Die Richter am LG Braunschweig sahen das anders: Der Gesetzgeber habe dem Beschluß des Bundesverfassungsgerichts bereits genügegetan, darüber hinaus müßten die Kläger eventuelle Beeinträchtigungen dulden. Offenbar ist das Landgericht Braunschweig noch mit professionellen Richtern besetzt, statt mit Rechtsanwälten, die einmal im Parlament saßen und von Politikern auf ihren Posten gehievt wurden.




Gegen „Plünderung des Planeten“: Mit „Feuer der Solidarität“ 25 Fahrzeuge von Amazon in Berlin abgefackelt

Kurzmeldung:

Anarchisten (?) zündeten in Berlin 25 Lieferfahrzeuge von Amazon an. Im Bekennerschreiben begründeten sie ihre Tat wie folgt:

In den frühen Morgenstunden des 16. Januar 2023, haben wir uns Zugang zu einem gut gesicherten Gelände in der Germaniastraße in Berlin-Tempelhof verschafft und 25 Amazon-Prime Fahrzeuge mittels Brandsätzen aus dem Verkehr gezogen. Ein Feuer der Solidarität mit den Besetzer*innen (sic!) in Lützerath und den Gefangenen im Hungerstreik.
(…)
In Verbundenheit mit den Besetzer*innen Lützeraths.
Gegen die fortschreitende Plünderung des Planeten – Den techno-industriellen Komplex angreifen.
Freiheit für alle Gefangenen!




EU-Parlament beschließt faktisches Verbot von neuen PKW mit Verbrennermotoren ab 2035

von AR Göhring

Das von Parteien und Ländern bereits im Oktober 2022 verabredete Verbot von Verbrennermotoren wurde am Dienstag im EU-Parlament beschlossen.

Danach werden ab 2035 auf dem Gebiet der Europäischen Union keine Personenkraftwagen und Kleintransporter mit Diesel- oder Benzinmotor mehr neu zugelassen. Ausgenommen sind (noch) Laster, da man offenbar wenigstens in dem Bereich begriffen hat, daß große Transporter mit Elektromotor keine nennenswerten Reichweiten haben. Vielleicht hat sich auch die Transportlobby durchgesetzt.

Zusätzlich sollen bereits 2030 alle PKW 55% weniger Kohlendioxid ausstoßen – wird das ohne Computer-Meßwertschummelei wie bei Volkswagen damals funktionieren? „CO2-frei“ heißt übrigens nur „am Auspuff CO2-frei“ – wieviel Emission bei der Stromproduktion anfiel, wird nicht gefragt. Das ist genau der Trick, mit dem Elon Musk seine Milliarden (>200) gemacht hat – weil seine Teslas „klimaneutral“ seien, müssen deutsche Verbrenner-Hersteller ihm seine Zertifikate abkaufen. Daß schon die Produktion der E-Autos, erst recht die Erzeugung des Ladestroms, enorme CO2-Mengen freisetzen, wird einfach mißachtet. Dabei könnte es sogar mehr CO2 sein, als durch Verbrenner freigesetzt wird…

Man merkt: Es geht nur ums Geschäft einiger politisch umtriebiger Interessensgrüppchen – und nicht zuletzt wohl um die Ideologie von Reichen, die sich die Flughäfen und Autobahnen nicht mit der Plebs teilen wollen. Denn eines ist klar: Werden nur noch Stromer im Personenbereich zugelassen, wird der Individualverkehr wie zu Kaisers Zeiten zum Privileg der Reichen. In Europa wurde das eigene Auto erst nach dem Ersten Weltkrieg in den 1920er Jahren zu einem häufigeren Phänomen – also vor recht genau 100 Jahren. Passend zu aktuellen Entwicklungen, die ebenfalls auf das Konto grüner Denkweise gehen, hatten deutschsprachige Großstadtbewohner vor 1920 in der Mehrheit auch noch keine Zentralheizung und kein fließendes warmes Wasser in den Häusern und Wohnungen. Wir bewegen uns also nicht gleich ins Mittelalter, aber zurück in die Wilhelminische Ära. Wer will das? Bestimmte reiche „Weltretter“, natürlich, aber wie viel Promille der Bevölkerung in den DACH-Staaten machen die aus?

„Man kann alle Menschen eine Zeitlang betrügen, oder einige immer- aber niemals alle für immer“ sagte schon Abraham Lincoln.

Und 2035 ist in zwölf Jahren! Ist es daher realistisch, daß das Gesetz tatsächlich zur Anwendung kommt? Eher nicht, wenn heute schon einige Städte E-Autos nicht in Tiefgaragen lassen und laut Klaus Müller von der Bundesnetzagentur Strom rationiert werden soll. Bekam der Grüne am Dienstag in seinem Büro eigentlich die Krise, als er vom Abstimmungsergebnis des EU-Parlaments erfuhr? Wahrscheinlich nicht, da der Chef der Agentur wohl mit jeder Koalition wechseln wird und sich dann niemand mehr an ihn erinnern wird.

Die Erfahrungen mit hohem Stromauto-Anteil haben die Norweger gerade gemacht. Jahrzehntelang waren die Preise für elektrische Energie im Wasserkraft-Paradies Europas niedrig – aber seit 2022 explodieren sie auch dort. Warum? Wegen des ehedem billigen Stroms haben die Norweger wie verrückt Teslas und andere Stromer gekauft – dem Vernehmen nach soll schon ein Drittel aller PKW mit Akku fahren. Ob die grünen, oder wenigstens die anderen Politiker in der Schweiz, Österreich und Deutschland das Beispiel Norwegen zur Kenntnis nehmen?




Klimapolitische Kämpfe in den sozialen Medien – „Warum die Massenmedien Fake News verbreiten, um sie zu bekämpfen“

AR Göhring

Der US-amerikanische Naturschützer Michael Shellenberger gerät wegen seiner Sympathie für Kernkraftwerke offenbar ins Visier von grünen Journalisten: „Warum die Massenmedien Fake News verbreiten, um sie zu bekämpfen“

Auf seinem Blog berichtet er von journalistischen Vorwürfen, „Bots“, also programmierte Twitter-Konten, würden seine umweltpolitische Agenda unterstützen, indem sie ihn teils namentlich erwähnen. Shellenberger sollte angeblich Dienste eines Online-Marketing-Unternehmens in Anspruch genommen, das eine Kampagne betrieb. Der Vorwurf kam von einem Reporter des französischen LeMonde, der mit anderen Journalisten grüner Zeitungen wie Spiegel und Guardian zur „Desinformationsindustrie“ recherchierte.

Der Naturschützer stellte den Reporter telefonisch zur Rede, der ihm zwei der Bot-Nachrichten als Beispiel übermittelte. In diesen „Tweets“ waren Nachrichten verlinkt, die Shellenberger aus den Medien übernommen und auf seinem Konto publiziert hatte. Offizielle Nachrichtenmeldungen also – keine „Desinformation“! Der LeMonde-Reporter orakelte, daß ein Kernkraftbesitzer, der den letzten Meiler in Kalifornien, Diablo Canyon, betreibt, Shellenberger mit einer Kampagne bei Twitter unterstütze – auch ohne Wissen des Naturschützers. Shellenberger hält das für unwahrscheinlich, da der linke kalifornische Ministerpräsident Newsom schon vor einem Jahr grünes Licht für den Weiterbetrieb von Diablo Canyon gab. Außerdem führe er schon seit Jahren intensive Twitter-Debatten mit diversen Journalisten, Politikern und Aktivisten und hält es dafür für unwahrscheinlich, daß eine rechte (?) Desinformationsindustrie, so sie denn existiere, nennenswerten Einfluß habe.

Dem kann man als deutschsprachiger Klimaskeptiker nur zustimmen, da es sich beim Vorwurf von LeMonde, Spiegel & Co. wohl eher um eine typisch ideologische Projektion handelt: Man versucht dem Gegner unterzuschieben, was man selber tut.

Ist nicht fast jede neuere Natur-Doku von ARD&ZDF mittlerweile eine Klimamanifest? Sind „Nachrichten“ von ARD&ZDF, Spiegel, Zeit & Co. nicht längst nur noch Darstellungen im Sinne einiger Interessensgruppen wie der Klimarettungs-Industrie, oder gleich der Regierungskoalition? Wenn man nach „Desinformation“ sucht, muß man also gar nicht lange suchen – es reicht, BBC, ARD, SRF oder ORF einzuschalten, oder sich am Bahnhof die New York Times, den Guardian, den Spiegel oder die NZZ zu kaufen, um viele schöne Beispiele zu finden.

Nebenbei: Kürzlich beklebten empörte Bürger in Großbritannien und den Niederlanden Filialen ihrer jeweiligen öffentlich-rechtlichen Desinformations-Anstalten. Stein des Anstoßes: Nachrichten-Manipulation der Sender zu Impf-Nebenwirkungen. Man sieht: Öffentliches Ankleben kann im Sinne der Demokratie ein sehr nützliches Mittel sein – wenn man es nicht auf der Straße mit seinen Händen und Sekundenkleber tut.

Eine aktuelle und reichlich groteske Desinformationskampagne von grünen Regierungen und ihren Hofmedien sind die derzeit grassierenden Ufo-Sichtungen. Man kann solchen Unfug nur noch mit Humor ertragen:

Zwei Außerirdische kreisen in ihrem Ufo um die Erde. Fragt der eine: „Wollen wir nicht endlich mal landen und uns vorstellen?“ Der andere: „Es ist noch zu früh – die essen gerade Insekten, um das Klima zu ändern.“