Zum Trost gibt es viele Flugmeilen

Es ist ein Kontrast, wie er grösser kaum sein könnte. Wir befinden uns in Lima, einer jener Megastädte, deren Bevölkerung sich in den letzten fünfzig Jahren verzehnfacht hat, auf gegen zehn Millionen Menschen, so genau weiss das niemand. Wer erfahren möchte, was das bedeutet, zumal in einer Weltgegend, in der es nie regnet, der sei eingeladen zu einer Fahrt durch eine der Einfallsachsen der peruanischen Kapitale, durch den «Gürtel der Armut», der Lima in einem Radius von zwanzig bis dreissig Kilo­metern umschliesst. Doch Peru boomt, Lima raucht und brüllt und bebt rund um die Uhr. Die Bonanza im Rohstoffmarkt und die Liberalisierung der Wirtschaft haben dem Land ein seit fünfzehn Jahren anhaltendes Wachstum beschert. Und die Menschen, vor allem jene Millionen in den Favelas, hungern nach mehr. Erstmals in der Geschichte dieses Landes scheint Wohlstand für alle denkbar.
Mitten in diesem Moloch gibt es einen aus­gedehnten grünen Park, hinter dessen Umfriedung sich das Verteidigungsministe­rium versteckt, «el Pentagonito» im Volksmund. Abgeschirmt vom Rest der Stadt durch angeblich 40 000 Polizisten, haben sich hier – je nach Quelle – zwischen 12 000 und 20 000 Leute aus aller Welt eingefunden zur Weltklimakonferenz: Regierungsvertreter, Umwelt­aktivisten, Entwicklungshelfer, Unternehmer und Geistliche mit ihrem jeweiligen Tross, dazu – gemäss peruanischem Umweltministerium – 1000 akkreditierte Journalisten.
In einer wohlklimatisierten Zeltstadt beraten sie, mittendrin und doch isoliert vom infernalen Chaos der Mega­city Lima, über einen globalen Mechanismus, der die Welt besser machen, ja die Menschheit vor ihrem Untergang retten soll.

Dreizehn Container verloren

Wenn es ein Paradies gibt auf Erden, dann müsste es so aussehen. Menschen aller Religionen, Rassen, Sprachen treffen sich im lauschigen Park des «Pentagonito» zum zivilisierten und friedlichen Austausch. Alle sind sie gleich, es gibt keinen Streit, sogar der Eisbär-Clown von Greenpeace, der etwas verloren durch die Hitze irrt, gibt artig Pfötchen. Es fehlt an nichts, das Wi-Fi ist gratis, für das leibliche Wohl aller ist gesorgt. Und das Beste: Alle Menschen sind sich einig. Wenn das Klima immer wärmer wird, hören wir allenthalben, dann ist der Mensch schuld, dann braucht es drastische Massnahmen, um den Ausstoss von CO2 zu drosseln, am besten gleich auf null. Sonst drohen Dürren, Überschwemmungen, Unwetter, Katastrophen, die Apokalypse.
Zweifel und Skepsis scheint es hier nicht zu geben, auf jeden Fall haben wir in diesen Tagen im «Pentagonito» nirgends auch nur eine Andeutung davon erhascht.
Das peruanische Umweltministerium hat ­eine beachtliche logistische Leistung vollbracht. Nach bloss einem Jahr der Planung hat es in sechs Wochen eine 85 000 Quadratmeter grosse Zeltstadt hochgezogen, die vor wenigen Wochen noch im benachbarten Brasilien an der Fussball-WM diente und hernach in 290 Grosscontainer verstaut wurde. Auf dem beschwerlichen Weg durch den Amazonas und über die Anden gingen dreizehn Container auf myste­riöse Weise verloren. Doch das war laut Eduardo Durand López, Generaldirektor des Umweltministeriums, das kleinste von vielen Problemen, die bewältigt wurden. Am aufwendigsten seien die Verhandlungen über Unterbringung und Versorgung von 150 Uno-Funk­tio­nären gewesen, die ein Heer von Anwälten während dreier Monate beschäftigt hätten.
Dazu muss man wissen: Die Uno ist eine In­stitution, in der es keine Mehrheitsbeschlüsse gibt, sondern nur Konsens. So auch beim Klima. Seit der ersten grossen Klimakonferenz in Rio de Janeiro anno 1992 wird permanent verhandelt. Und weil es faktisch unmöglich ist, mit inzwischen 195 Ländern einen Diskurs zu führen, geschweige denn Einhelligkeit zu finden, wird bei jeder Uneinigkeit ein neues Gremium gebildet, das den Konsens sucht und, wenn es diesen nicht findet, weitere Untergremien bildet. Wie eine Lawine, die immer weiter anwächst, bis sie irgendwann am Talboden angelangt ist. Die Frage ist, was übrigbleibt. Zwei Jahrzehnte nach Rio ist das immer noch nicht absehbar.
Zwar wurde 1997 das famose Kioto-Protokoll beschlossen, das 2005 in Kraft gesetzt wurde und als Erfolg gefeiert wird. Die Vorgaben, so heisst es, seien zum Teil sogar übertroffen worden. Es lohnt sich indes, das etwas genauer anzuschauen. Die EU-Länder verpflichteten sich zum Beispiel, den CO2-Ausstoss – gemessen am Stand von 1990 – bis 2012 um acht Prozent zu reduzieren. Das ist gelungen, allerdings nur auf dem Papier und mit rechnerischen Tricks. Der wirtschaftliche Zusammenbruch des Ostblocks mit seiner archaischen Schwerindustrie hatte in Russland einen Rückgang der CO2-Emissionen um vierzig Prozent zur Folge, in der Ukraine waren es fast sechzig Prozent. Dieser zweifelhafte Erfolg wurde in Form von Zertifikaten in den Westen transferiert.
Deutschland fiel die CO2-Reduk­tion dank der Wiedervereinigung mit der bankrotten DDR in den Schoss.
Die Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA) sprechen eine andere Sprache. Weltweit stieg der CO2-Ausstoss zwischen 1990 und 2010 um satte fünfzig Prozent, von 21 Milliarden Tonnen auf über 30 Milliarden. Die Kohle hat gemäss IEA zugelegt wie kein anderer Energieträger. Einzig 2008 und 2009, während der Finanzkrise, verzeichnete die IEA einen vor­übergehenden Rückgang der Emissio­nen. Deutlicher kann man das Dilemma nicht illus­trieren: Wachstum und Brennstoffverbrauch gehören zusammen wie siamesische Zwillinge.

Schluss-Spurt zum grossen Finale

Der weltweit grösste CO2-Sünder, die USA, hat Kioto nie ratifiziert; Kanada und Australien, die ihre Emissionen im fraglichen Zeitraum um siebzehn beziehungsweise dreissig Prozent gesteigert haben, sind ausgestiegen. Schwellenländer wie China, Indien und Brasilien haben sich gar nicht erst zu konkreten Reduktionszielen verpflichtet. Seit Fukushima will auch Japan nichts mehr von den grosszügigen Kioto-Versprechen wissen. Ein möglicher Atomausstieg macht die CO2-Reduktion a priori illusorisch.
Was in Lima als Weltklimagipfel zelebriert wird, ist nur eine von vielen Verhandlungsplattformen der Uno zur Klimafrage, allerdings die wichtigste, mit dem ehrgeizigsten Ziel: Die Conference of the Parties, kurz COP 20, will ­einen weltweit verbindlichen Mechanismus zur Reduktion von Treibhausgasen definieren. Die Verhandlungen wurden 1995 in Berlin mit der COP 1 in Gang gesetzt und laufen seither ­ohne Unterbruch auf verschiedenen Ebenen. In Lima soll der Schlussspurt eingeläutet werden zum grossen Finale nächstes Jahr in Paris.
Am Rande der COP 20 in Lima treffen wir Franz Xaver Perrez, Botschafter im Bundesamt für Umwelt und Leiter der neunzehnköpfigen offiziellen Schweizer Delegation. Obwohl die Schweiz als treibende Kraft bei der COP 20 gilt, ist das eine Mini-Delegation. Brasilien markiert mit einer tausendköpfigen Mannschaft Präsenz. Perrez, ein grossgewachsener, sportlicher Mann von asketischer Statur, berichtet von ­zähen Verhandlungen. Trotzdem verströmt er Zuversicht, schwärmt von kleinen Schritten in die richtige Richtung. Für ihn gibt es keine ­Alternative. Um jedes Wort werde gerungen, in der Endphase von Verhandlungen oft bis in die frühen Morgenstunden, bis der letzte Kritiker resigniert, und sei es bloss, weil die Müdigkeit ihn überwältigt hat.
Die wichtigen Entscheide werden ohnehin meist im informellen Rahmen aufgrund bilateraler Absprachen gefällt. Oft ziehen NGOs, Lobby- und Pressure-Groups, die sich ihr Mandat als Vertreter der ominösen «Zivilgesellschaft» selber erteilen, die Fäden im Hintergrund. Das Resultat ist in der Regel ein komplizierter Kompromiss mit vielen Hintertürchen. Aber es ist immerhin etwas, und auf der Grundlage «eines so beschlossenen Rahmens», so hofft Botschafter Perrez, kann man später «die Schraube anziehen». Das klingt wenig demokratisch, doch die Uno war nie ein demokratischer Betrieb. Der gute Wille muss als Legitimation reichen.

Alle wollen Entwicklungsland sein

In Rio wurde vor zwei Jahrzehnten das Prinzip der «gemeinsamen, aber unterschiedlichen Verantwortlichkeiten» definiert. Klingt gut, ist aber eines jener luftigen Bekenntnisse, in die ­jeder hineindenken kann, was er will.
Letztlich geht es auch hier ums Geld. Entwicklungs­länder, die das Wachstum erst vor sich haben, verlangen von den Industrieländern eine Kompensation für ihre Anstrengungen zur CO2- Reduktion. Die Rede ist von jährlich 300 Mil­liarden Dollar, die über den Handel von Zertifikaten umverteilt werden sollen. Doch was ist ein Entwicklungsland? Gehören China, Singapur und Brasilien dazu? Wie steht es mit Griechenland, Südafrika oder Argentinien? Beim Zahltag wollen sie alle Entwicklungsländer sein.
Das Gastgeberland Peru geht es pragmatisch an. Für die Organisation der COP 20 hat das Umweltministerium laut Direktor Eduar­do Durand neunzig Millionen Dollar budgetiert. Ein Drittel dieser «Investition» soll durch Zuschüsse aus europäischen Ländern sowie durch die Vermietung von Konferenzräumen und Ständen an die Delegationen sowie an NGOs wieder hereingeholt werden. Durand hofft aber vor allem, dass die COP 20, ähnlich wie eine Fussball-WM, indirekt einen dreistelligen Millionenbetrag in die peruanische Volkswirtschaft spülen wird. 15 000 kaufkräftige Gäste aus aller Welt erfreuen nicht nur die Luxus­hotels, sondern auch die Tourismusbranche, die an der COP 20 diskret, aber unübersehbar Präsenz markiert. Die Tours zu den Inka-Ruinen von Machu Picchu und zu den mysteriösen Linien von Nazca sind seit Wochen ausgebucht.
Auch die peruanische Entwicklungshilfe­industrie nutzt die COP 20 als Werbeplattform. Mit seinen bukolischen Indianerkommunen in den Anden und den immensen Regenwäldern im Amazonasbecken ist Peru ein Dorado für Drittweltaktivisten. Durand zitiert eine Studie, wonach der Klimagipfel von Cancún dem Gastgeberland Mexiko seinerzeit einen volkswirtschaftlichen Gewinn von 2,5 Milliarden Dollar eingebracht haben soll. Auch wenn solche Zahlen mit Vorsicht zu geniessen sind, für Peru dürfte sich die Investition auszahlen. Das Klima und vor allem der Handel mit CO2-Zertifikaten ist hier ein etabliertes Business.
Die Frage ist bloss, was als Gegenleistung verlangt wird. Klar ist: Auf Kosten der Wirtschaft und des Wachstums darf es nicht gehen. Peru hat ungleich dringendere Probleme: kein Trinkwasser in Favelas und ländlichen Gebieten, ein trotz Fortschritten nach wie vor prekäres Gesundheits- und Bildungssystem, ein mangelhaftes Strassennetz und nicht zuletzt ein durch und durch korruptes Rechtssystem, das diese Bezeichnung kaum verdient. Anderseits kommt ein Drittel der staatlichen Einnahmen aus dem Bergbau, der seit Jahren unter Dauerbeschuss linker und klerikaler Umweltaktivisten steht.
Es käme keinem Peruaner in den Sinn, auf die Nutzung der Öl- und Gasreserven zu verzichten, die in den 1980er Jahren im Amazonas­becken entdeckt wurden und die ein wesent­licher Pfeiler des Wirtschaftsbooms sind.
Von solchen Widersprüchen redet niemand am Klimagipfel, den Perus Umweltminister Manuel Pulgar-Vidal am Sonntag vor einer ­Woche durch ein «interreligiöses Gebet» vor 3000 Vertretern aller Glaubensrichtungen in einem Park von Lima einläutete. Mit diesem symbolischen Akt hatte der joviale Minister den Geist des Events perfekt getroffen.
Denn im Kern ist COP 20 eine Art Gottesdienst der Superlative mit eingespielten Zeremonien und unverrückbaren Dogmen. Und wo der Glaube regiert, ist kein Raum für Zweifel und Dialektik – und schon gar nicht für Demokratie. Hier steht von Anfang an fest, was gut ist und was schlecht.
Die feierliche Eröffnung der Session im gros­sen Plenarsaal, die Minister Pulgar-Vidal in Anwesenheit von Klimapapst Rajendra Pachauri und anderen Uno-Grössen mit einer halben Stunde Verspätung und einer eher spröden ­Rede eröffnet, war wohl etwas enttäuschend. Die meisten mit modernsten Mikrofonen ausgestatteten Pulte der offiziellen Delegationen waren nach der Rede schnell verlassen. Irgendwie gelang es den Organisatoren trotzdem, die Kameras so zu positionieren, dass wenigstens für die TV-Zuschauer draussen in der Welt der Eindruck eines vollen Plenarsaals entstand.
Nach der Eröffnung lösten sich die Redner in rund zehnminütigen Intervallen ab, wobei sich die meist auf Englisch gehaltenen Reden, abgesehen vom jeweils landesspezifischen Akzent, glichen wie ein Ei dem andern. Die Message war fast immer dieselbe: Die Lage ist ernst, es ist höchste Zeit, etwas zu tun, wir müssen umdenken, wenn wir das Zwei-Grad-Ziel erreichen wollen, doch wir können das erreichen, wenn wir alle zusammenhalten, und wir sind bereit dazu. Das sanfte Wortgeplätscher, begleitet vom monotonen Brummen der (etwas gar kühl eingestellten) Klimaanlage, lastet nach einer halben Stunde schwer auf den Augenlidern.
Der moderne Klimaretter braucht vor allem eines: Sitzleder, sehr viel Sitzleder. Zum Trost gibt es viele Flugmeilen. Die COP 20, die von zahllosen Untergruppen das ganze Jahr durch in zahllosen Sitzungen rund um den Erdball vorbereitet wird, ist ein wahrhaftiger Sitzungsmarathon. Täglich sind Dutzende von Podien, Workshops und Pressekonferenzen angesagt, an denen über grüne Technologie, Zertifikate, Nachhaltigkeit, Studien, Leadership, Menschenrechte und Umweltfrevel aller Art berichtet wird. Die Tabus sind klar definiert. Über die Atomenergie wird nicht gesprochen, obwohl es im Hinblick auf die CO2-Reduktion kaum eine effizientere Technologie gibt. Selbst Länder wie China, Korea oder die Golfstaaten, die voll auf die Kernenergie setzen, reden lieber von den guten alten Windmühlen und Solar-Panels, die sich als Ikonen für das Gute etabliert haben.
Wir starten unseren ersten Tag mit einer Konferenz zum Thema «Intended Nationally Determined Contributions» und lernen, dass es sich dabei um einen Mechanismus handelt, der garantieren soll, dass sich der Globus um nicht mehr als zwei Grad Celsius erwärmt. Fünf Redner aus aller Welt erklären uns während je einer Viertelstunde, wie wichtig und machbar diese zwei Grad sind, ein jeder in seinem eigenen, leider oft kaum verständlichen Englisch. Zum Glück blitzen in jeder Rede immer wieder key words wie «bottom-up», «sus­tainable», «grassroots» und «win-win situation» auf, die einem signalisieren, dass man trotz Verständigungsproblemen dabei ist. In der anschliessenden Fragerunde folgen noch Statements von Leuten, die es noch nicht aufs Podium geschafft haben und auch noch etwas sagen wollen.
Echte Fragen gibt es keine. Alles ist klar, es herrscht Konsens.

Frage als Zumutung

Dasselbe Ritual wiederholt sich an einem halben Dutzend weiterer Events, an denen wir teilnehmen. Der Unterschied ist lediglich graduell. Wenn Greenpeace zur täglichen Pressekonferenz lädt, sind Maximalforderungen angesagt, Vertreter der Uno geben sich betont zurückhaltend. Als Germanwatch ihren Bericht über ex­treme Wetterereignisse vorstellt, wird der Tonfall scharf und anklagend. Der mit Zahlen und Fakten gespickte Bericht vermittelt ein Szenario des Schreckens, gefolgt von den Schilderungen eines aus den Philippinen eingeflogenen Regierungsvertreters, der vom verheerenden Taifun «Haiyan» berichtet.
Nun wagen wir die scheue Frage, ob der Taifun denn milder gewütet hätte, wenn es weniger CO2 gäbe. Allein diese Fragestellung, so gibt man uns zu verstehen, ist eine Zumutung für die Opfer: «Jedes verlorene Menschenleben ist eines zu viel, und selbst wenn wir ein einziges Leben retten, war es das wert – next question
Eher pragmatisch wirkt dagegen der Auftritt der Schweizer Öko-Szene, etwa beim Podium zum Thema «Clean Technology Funds». Die Veranstaltung wurde von der Schweizerischen Vereinigung für ökologisch bewusste Unternehmensführung organisiert, die Teil der offiziellen Schweizer Delegation ist. Nach theoretischen Ausführungen zur Finanzierung von Öko-Projekten (Tenor: Die Investitionen sollten auch rentieren, Subventionen und Lenkungsabgaben können unliebsame Nebenwirkungen zeitigen) erklärt uns Patrick Bürgi das Wesen des Klimarappens und anderer Lenkungsabgaben. Von Euphorie ist hier wenig zu spüren, es bleibt alles im Abstrakten.
Fazit:
Nach zwanzig Jahren Klimapolitik sind sie sich zwar immer noch alle so einig wie am ersten Tag, doch konkrete Erfolge sind leider nirgends in Sicht.

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Anmerkung EIKE-Redaktion :

Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich :

| Die Weltwoche, Ausgabe 50/2014 Donnerstag, 11.12.2014 ; http://www.weltwoche.ch/

EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.

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Das Solardebakel von Calasparra

Das Glück schien es gut zu meinen mit uns. Nach Murcia lichtete sich die Wolkendecke, und als wir nach einer halbstündigen Fahrt durch blühende Obstplantagen in Calasparra eintrafen, war der Himmel knallblau. Verheis­sungsvoll glitzerte die Sonne in den Spiegeln, die das Solarkraftwerk Puerto Errado* aufheizen. Auf einer Fläche von 65 Hektaren, was etwa 84 Fussballfeldern entspricht, so erfahren wir im Hochglanzprospekt, wird hier sauberer Strom für 15 400 Haushaltungen produziert. Den Treibstoff liefert, gratis und franko, die Natur. Was will man mehr.
Das vermeintliche Glück erweist sich indes, wie so vieles, was wir in diesen zwei Tagen in Calasparra erleben, als hinterhältiger Irrtum. Leider, so erklärte uns Isaac Hernández, der Chef des Solarkraftwerks Puerto Errado, werde die Anlage heute nicht mehr in Betrieb genommen. Der Himmel über Calasparra war an diesem Tag die meiste Zeit bedeckt gewesen, und die zwei Stunden Abendsonne reichten nur knapp aus, um die Produktion hochzufahren. Weil Dampfturbinen aber schneller altern und revidiert werden müssen, wenn sie dauernd rauf- und runtergefahren werden, ­verzichte man auf den ohnehin geringen ­Rest-Ertrag.
Wir nutzen die Zeit also für eine ausgedehnte­ Besichtigung von Puerto Errado – einem ­Bijou deutscher und schweizerischer Inge­nieurs­kunst. Verstellbare Spiegel, die sich ständig nach dem Stand der Sonne richten, lenken die Strahlen auf Kollektoren, wo sie Wasser auf rund 280 Grad Celsius aufheizen. Über ein weitverzweigtes Leitungsnetz wird der Wasserdampf dann zu den beiden Dampfturbinen geleitet, welche die Generatoren antreiben. Das Prinzip hört sich simpel an, doch die richtige Temperatur und die richtige Konsistenz des Dampfes hinzukriegen, ist hohe Kunst, die ein komplexes computergesteuertes Netz an Reglern und Ventilen vollbringt.
Dampfturbinen haben etliche Vorteile ­gegenüber den marktüblichen Solarpanels, bei denen die Sonnenstrahlen direkt in Strom umgewandelt werden. Man braucht weniger und vor allem auch keine hochgiftigen Rohstoffe, was sich im Preis niederschlägt. Die Wärmekollektoren sind weniger kompliziert aufgebaut als Solarpanels und haben damit eine längere Lebenserwartung. Da sich der Dampf in Puerto Errado über rund zwanzig Minuten speichern lässt, wenn etwa eine Wolke über den Himmel zieht, ist die Stromproduktion weniger den Schwankungen ausgesetzt, die den Netzbetreibern bei der Fotovoltaik Kopfzerbrechen bereiten. In Calasparra, wo auch ein Fotovoltaik-Kraftwerk von einer vergleichbaren Grösse steht, lässt sich das am praktischen Beispiel zeigen: Bei einer bloss um 50 Prozent höheren Spitzenleistung produzierte das Solar-Dampf-Kraftwerk Puerto Errado im letzten Jahr etwa doppelt so viel Strom (41,4 GWh) wie sein fotovoltaischer Konkurrent (21,2 GWh).
Zum Vergleich: Das Wasserkraftwerk Mühleberg (Wohlensee) produzierte im gleichen Zeitraum 157 GWh Strom, also knapp das Vierfache, während das AKW Mühleberg rund 2600 GWh Strom lieferte. Oder andersherum: Wollte man das kleinste Schweizer AKW durch spanischen Solarstrom ersetzen, brauchte es 62 Anlagen in der Grösse von Puerto Errado 2. Nicht mit eingerechnet sind dabei allerdings die Verluste beim Transport durch eine 1400 Kilometer lange Überlandleitung, die es im Moment noch nicht gibt.

Und dann wäre da noch ein zweites Problem: Auch in Spanien scheint die Sonne vor allem im Sommer – doch wir brauchen den Strom vor allem im Winter.Die saisonalen Unterschiede sind auch im sonnenreichen Süden Spaniens drastisch. Im Spitzenmonat Juli produzierte Puerto Errado achtmal mehr Strom als im letzten Dezember.

Das hat mit dem Einstrahlungswinkel der Sonne und der Länge der Tage zu tun – und mit dem Wetter. Nehmen wir zum Beispiel die Woche vom 16. bis zum 23. Februar. Die ersten drei Tage­ stand das Werk still wegen schlechten Wetters. Der 19. war ein perfekter Sonnentag: Nach einer Aufheizphase von knapp zwei Stunden produzierte das Werk zwischen 10 und 17 Uhr auf einer Turbine (die zweite wird nur im Sommer zugeschaltet) die volle Leistung (15 Megawatt). Der 20. Februar lief gut an, bis gegen 15 Uhr der Himmel wieder zumachte. Auch am folgenden Tag war tote Hose, danach ging es wieder bergauf. Der 23. Februar wäre perfekt gewesen, leider etwas zu perfekt – wegen eines Überangebots an Windenergie im Netz musste Puerto Errado seine Tagesproduktion um 30 Prozent drosseln.
Werkchef Isaac Hernández vertröstet uns auf den nächsten Tag – «mañana» wird das Wetter freundlicher sein. Und tatsächlich, nach 8 Uhr verzieht sich der Morgennebel aus den blühenden Obstplantagen, die Puerto ­Errado umgeben. Die Solarspiegel gleissen in der milden Wintersonne, dass es eine Freude ist, und auch das Gesicht des Betriebschefs hat sich aufgehellt. Isaac – wir haben uns nach spanischer Sitte von Anfang an geduzt – brennt darauf, den Besuchern heute sein tadellos funktionierendes Hightech-Solarkraftwerk zu zeigen. Schweizer Elektrizitätswerke – die EBL und die IWB aus den beiden Basler Halbkantonen, das EWZ und die EKZ aus Zürich sowie die Berner EWB – haben für Puerto Er­rado immerhin den stolzen Betrag von insgesamt 180 Millionen Franken hingeblättert.

Bescheidener Ertrag – enormer Verschleiss

Früher arbeitete Isaac in einem der Gaskombikraftwerke, die man benötigt, um die Strom­engpässe bei Wind- und Sonnenflauten auszugleichen. Doch Puerto Errado ist für ihn mehr als ein Job: «Es ist doch schön, etwas Gutes für die Umwelt zu tun.» Isaac räumt ein, dass die Kapriolen des Wetters der grosse Haken an der Sache seien, den selbst die raffinierteste Technologie der Welt nicht aus der Welt schafft. ­Damit das Netz nicht zusammenbricht, muss man immer so viel Strom einspeisen, wie man rausnimmt – und das ist ziemlich schwierig, wenn man nie weiss, wie viel Strom gerade kommt. Eine einigermassen wirtschaftliche Möglichkeit, den Strom in grossen Mengen über längere Zeiträume zu speichern, ist leider nach wie vor nicht in Sicht.
Immerhin, so versichert Isaac, seien die meteorologischen Prognosen heute so verfeinert, dass man die Produktion danach richten und planen könne. Heute zum Beispiel, so steht es auf dem Plan, den er auf seinen Bildschirm zaubert, soll Puerto Errado volle Winterlast fahren. Doch es ist, als führte der Teufel Regie: Während uns Isaac die Vorzüge computer­gestützter Vorhersagen erklärt, haben graue Wolken den Himmel überzogen.
Vielleicht ist es ja bloss ein gemeiner Zufall, die Ausnahme, welche die Regel bestätigt. Doch auch an diesem Tag braucht Puerto Er­rado nur Strom, ohne selber welchen zu erzeugen. Etwas ratlos sitzen die Ingenieure im Kommandoraum herum. Und das ist nun keine­ Ausnahme.

Das Kraftwerk läuft im Jahr gerade mal während 1400 Stunden auf Volllast – während 7360 Stunden, also die meiste Zeit, produziert die teure Anlage nichts.

Dass die Ausbeute in der Schweiz noch viel schlechter wäre, ist ein schwacher Trost.
Für Puerto Errado II wurden 65 Hektar fruchtbares Kulturland geopfert. In der sonnenreichen und trockenen Region von Murcia gäbe es zwar Brachland in Fülle, doch es eignet sich selten für Solarkraftwerke. Um diese einigermassen effizient zu betreiben, braucht es eine leicht gegen Süden geneigte Hanglage mit einem Anschluss ans Wassernetz – und solche Lagen werden naturgemäss auch landwirtschaftlich genutzt. Der Wasserverbrauch wurde dank einer ausgeklügelten Luftkühlung zwar auf ein Minimum beschränkt, doch ohne geht es nicht, zumal die Solarspiegel mindestens zweimal pro Woche gereinigt werden müssen. Wo es trocken ist, da gibt es naturgemäss immer auch viel Staub.

Ohne staatliche Abnahmegarantie und – unabhängig von Angebot und Nachfrage – ohne einen garantierten Preis von knapp 30 Eurocent pro Kilowattstunde wäre Puerto Errado ein gewaltiges Verlustgeschäft.

Auf dem spanischen Markt wird mit einem durchschnittlichen Referenzpreis von 5 Eurocent pro kWh Strom gerechnet.

Die Differenz von 25 Eurocent wird über Zwangsabgaben beglichen.

Zwar prophezeit die Ökobranche seit drei Jahrzehnten den unmittelbar bevorstehenden Preiszerfall: Wenn der Ökostrom einmal in Massen produziert würde, so die Theorie, würde er auch billiger. Das mag auf den ersten Blick einleuchten. In der Praxis ging die Rechnung bislang nicht auf.

Denn dem relativ bescheidenen Ertrag von Sonne und Wind steht ein enormer Verschleiss an Ressourcen (Land, Arbeit, Infrastruktur) entgegen.

Und diese Ressourcen werden bei einer steigenden Nachfrage nicht billiger, sondern eher teurer. Kommt dazu, dass die ständig der Witterung ausgesetzten Wind- und Solaranlagen rapide altern und entsprechend schnell abgeschrieben werden müssen.
Spanien ist neben Deutschland der grösste Solarstrom- und Windstromproduzent Europas. Seit der Jahrtausendwende haben die Iberer­ den Ökostrom mit zweistelligen Milliardenbeträgen subventioniert.
2009 sorgte indes eine breitangelegte Untersuchung der Universidad Rey Juan Carlos in Madrid für ­einen Schock. Die Studie kam zum Schluss, dass der Ökoboom zwar vorübergehend und vor allem im Baugewerbe gegen 50 000 neue Arbeitsplätze geschaffen hatte – dass aber für jeden der hochsubventionierten green jobs 2,2 Stellen in der realen Wirtschaft verloren­gegangen waren.
Die Erklärung: Die massiv erhöhten Strompreise führten bei der Industrie, aber auch etwa im stromintensiven IT-Bereich zu einer Abwanderung ins Ausland. Wegen der witterungs­bedingten Unzuverlässigkeit des vermeint­lichen Ökostroms konnte Spanien seine Abhängigkeit von Öl- und Gasimporten zudem kaum reduzieren.

Ökostrom-Experiment ist gescheitert

Vom Atomausstieg redet in Spanien heute kaum noch jemand, die Laufzeiten der AKW wurden kürzlich auf unbestimmte Zeit verlängert.

Hingegen gibt es Pläne, die Subven­tionen für Ökostrom massiv abzubauen. Betreiber von Kleinstanlagen sollen sogar ganz auf Subventionen verzichten und darüber ­hinaus für die Regulierungskosten im Netz aufkommen. Die Lage ist ernst. Während die spanischen Stromgiganten auf einem Schuldenberg von 37 Milliarden Euro sitzen, sind die Staatskassen leer, siecht die Wirtschaft in der Euro-Krise vor sich hin.
Allein die Ankündigung des neuen Stromgesetzes liess den spanischen Ökoboom platzen wie eine Seifenblase. Noch ist nichts definitiv, kein Politiker wagt, den ersten Stein zu werfen, doch im Grunde wissen sie alle, dass das Experiment gescheitert ist.
Im municipio von Calasparra empfängt uns Bürgermeister Jesús Navarro. Die Gemeinde im Hinterland von Murcia wurde vom Zusammenbruch der Öko-Bonanza besonders hart getroffen. Neben der Landwirtschaft gibt es hier nicht viel – ausser eben Sonne und Wind in Hülle und Fülle. Im Vertrauen auf die Versprech­ungen der Regierung verschuldeten sich viele Bauern bis über die Ohren, um ihre Einkünfte als Wind- und Sonnenfarmer aufzubessern. Rund ein Drittel der 60 000 spanischen Klein­investoren, die auf Alternativenergie spekulierten, leben in der Gegend von Murcia. Und viele von ihnen stehen nun vor dem Ruin.
In Calasparra wurde eine Schule für Solar­installateure aus dem Boden gestampft, für ihre Pionierrolle wurde die Gemeinde mit Orden ausgezeichnet. Das ist nun alles Makulatur.
Jesús ist wütend – wütend auf die Regierung, die sich nicht an Versprechen hält, aber wütend auch auf die Elektrizitätsriesen, die den Strompreis in astronomische Sphären getrieben hätten. Hundert Euro bezahle eine durchschnittliche Familie hier monatlich für den Strom – und das ist in dieser Weltgegend eine Stange Geld. Achtzehn Cent kostet die Kilowattstunde mittlerweile. Den Einwand, dass die Verteiler denselben Strom den Solarfarmern für 30 Cent abkaufen müssten und dass diese Rechnung irgendwie nicht aufgehen könne, lässt Jesús nicht gelten. Die Stromgiganten seien politisch verfilzt und verdienten sich auf Kosten des Volkes eine goldene Nase.
Juan Ricardo Rothe, der mich als Projektleiter von Puerto Errado auf meinem Ausflug ins spanische Sonnenland begleitete, wirkt auf der Heimreise ziemlich nachdenklich. Das Solar-Dampf-Kraftwerk ist sein Kind. Im Auftrag der Elektra Baselland (EBL) leitete der sympathische Argentinier mit deutschen Wurzeln den Bau der Anlage, die im August 2012 planmässig ans Netz ging und seither ohne nennenswerte Pannen funktioniert. Darauf kann er stolz sein. Juan Ricardo brachte mir einen ganzen Stapel von Hochglanzprospekten über Puerto Errado mit. Doch die Realität, die wir vor Ort sahen, war etwas anders. Die Fragen, die mich interessieren, hatten die PR-Spezialisten der EBL sorgsam ausgeklammert.
Der 63-jährige Juan Ricardo Rothe befasst sich mit einer Reihe von Wind- und Solarprojekten in der europäischen Nachbarschaft, bei denen die EBL einsteigen möchte. Die Baselbieter liegen damit voll im Trend. Schweizer Elektrizitätswerke buttern seit Jahren diskret Hunderte von Millionen in ausländische Ökoprojekte. Das hat zum einen damit zu tun, dass die Schweiz wetterbedingt für Wind- und ­Solaranlagen denkbar ungeeignet ist. Auf der anderen Seite sind die Kassen voll. Und das ­Bedürfnis, etwas fürs Image zu tun, ist gross.

Die Realität hat keine Chance

Die massive Subventionierung der Alternativenergie ohne Rücksicht auf Angebot und Nachfrage hat zu einer übermässigen Stromproduktion und zu einem Zerfall der Marktpreise geführt. Darunter leidet vor allem die Wasserkraft. Neue Investitionen rechnen sich kaum noch.
Ein Beispiel dafür liefert das Projekt Chlus zwischen Küblis und Landquart im Bündner Prättigau. Mit Investitionen von 350 Millionen Franken liesse sich hier das Zehn­fache an Strom produzieren, der in Puerto Errado anfällt. Anders als in Spanien wäre die Produktion in den Bündner Bergen zuverlässig und sogar regulierbar. Staudämme und Stollen halten zudem Hunderte von Jahren und müssen nicht auf 30 Jahre abgeschrieben werden. Doch bei einem kalkulierten Preis von 12 Rappen pro kWh rechnet sich das Projekt Chlus einfach nicht – obwohl der heimische Wasserstrom dreimal günstiger zu haben wäre als der Solarstrom im fernen Spanien.
Als die Industriellen Werke der Stadt Basel (IWB) im letzten Herbst ihre finanzielle Beteiligung an Puerto Errado auf null abschrieben, flackerte am Rheinknie eine kurze Debatte über den Irrwitz der Strom- und Subventionspolitik auf. In der restlichen Schweiz schien sich indes keiner gross um das Thema zu scheren.

Das grüne Image des Ökostroms ist derart mächtig, dass die ernüchternde Realität dagegen keine Chance hat.

Vielleicht ist die Materie auch schlicht zu komplex, zu technisch, als dass man sich damit abmühen mag.
Juan Ricardo Rothe ist nicht nur ein erfahrener Ingenieur, sondern auch Ökonom. Er glaubt, dass der Wind- und Solarstrom durchaus einen Platz haben wird im Strommix und dass wir von den fossilen Brennstoffen wegkommen sollten. In Puerto Errado wird auch mit höheren Temperaturen experimentiert, die eine höhere Ausbeute brächten, aber auch mit Salzlösungen, in denen sich die Wärme etwas länger speichern liesse. Vielleicht wird dereinst sogar Solarstrom von Afrika nach Europa fliessen, wer weiss.
Aber selbst Rothe regt sich immer wieder auf über Politiker, die «hundert Prozent Ökostrom» verkünden und sich dabei keinen Deut um die Gesetze der Physik scheren.
Man kann es einem gewinnorientierten Unternehmen kaum verübeln, wenn es irrwitzige Subventionen abholt und dafür die von den Politikern gewünschten Systeme liefert, und mögen sie noch so ineffizient sein. Man kann sich allerdings fragen, ob es die Aufgabe von öffentlichen Schweizer Elektrizitätswerken ist, sich an solch spekulativen Auslandgeschäften zu beteiligen. Der spanische Traum vom garantierten Ökoprofit scheint vorerst geplatzt. Vielleicht wären die Investoren etwas vorsichtiger gewesen, wenn sie ein Wörterbuch in die Hand genommen hätten, bevor sie die Millionen nach Spanien schickten – Puerto Errado heisst auf Deutsch «falscher Hafen».
* Puerto Errado wurde von der deutschen Firma Novatec entwickelt. Der Prototyp «Puerto Errado 1» wird heute zu Forschungszwecken genutzt, die in der Reportage ­beschriebene Anlage heisst offiziell «Puerto Errado 2».
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Anmerkung EIKE-Redaktion :
Dieser Artikel ist zuerst erschienen in WELTWOCHE Zürich:
Die Weltwoche, Ausgabe 10/2014   ; http://www.weltwoche.ch/
EIKE dankt der Redaktion der WELTWOCHE für die Gestattung des ungekürzten Nachdrucks.
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