Es gab und gibt keine deutsch-französische Partnerschaft – besonders nicht in der Energiepolitik. Fischbrötchendiplomatie ändert daran nichts.

von Edgar L. Gärtner

In der 41. Kalenderwoche des Jahres 2023 konnten nicht nur die Franzosen, sondern auch viele Süddeutsche noch spätsommerliche Temperaturen genießen. Wir verdanken diese Gnade offenbar dem El Niño-Phänomen. Doch mit dem nahenden Winter wächst die Angst vor Energieknappheit beziehungsweise untragbaren Energiepreisen. Diese Angst bekommt durch den grausamen Überraschungsangriff der islamistischen Terrororganisation Hamas auf Israel neue Nahrung. So war es kein Wunder, dass das Thema Energie in der historisch ersten zweitägigen deutsch-französischen Kabinettsklausur, zu der Bundeskanzler Olaf Scholz die Regierungsmitglieder der beiden Nachbarstaaten zum Wochenbeginn in seine Heimatstadt Hamburg eigeladen hatte, eine wichtige Rolle spielte. Greifbare Ergebnisse gab es allerdings nicht. Es gab keine Resolution oder sonstige gemeinsame Abschlusserklärung. Dafür aber zur Beruhigung des Publikums Lippenbekenntnisse zur deutsch-französischen Freundschaft wie diese: „Frankreich und Deutschland sind ein ganz wichtiges Paar für Europa.“ (Olaf Scholz) oder: „Wenn Frankreich und Deutschland sich nicht verstehen, ist ganz Europa blockiert.“ (Emmanuel Macron).

Emmanuel Macron hat am 25. September 2023 in einer Grundsatzrede zur ökologischen Planung angekündigt, die französische Regierung werde die Gestaltung der Strompreise selbst in die Hand nehmen und nicht warten, bis die Debatten in Brüssel und Straßburg über die Umgestaltung des europäischen Systems der Strompreisfindung nach dem Merit-Order-Prinzip zu einem Ergebnis gelangt sind. In diesem System bestimmen bekanntlich die hohen Produktionskosten der Gaskraftwerke die Endverbraucherpreise. Die französischen Stromkunden hätten demgegenüber Anspruch, in den Genuss der niedrigen Produktionskosten der Kernkraftwerke zu gelangen, die mit 70 Prozent zum französischen Strommix beitragen. Die Gestehungskosten von Nuklearstrom liegen derzeit in Frankreich zwischen 60 und 70 €/MWh. Noch in diesem Monat sollen die zukünftigen Preise für den französischen Strommarkt bekanntgegeben werden. Mutige Kommentatoren gehen bereits so weit, im ironischen Ton eine feindliche Übernahme der deutschen Stromkonzerne durch den französischen Staat anzuregen.

Die französische Energiewende-Ministerin Agnès Pannier-Runacher kündigte Ende September auf einer Kernenergie-Konferenz der OECD in Paris an, der Stromkonzern Électricité de France (EDF), dessen Aktien sich seit Anfang Juni 2023 wieder zu 100 Prozent in der Hand des französischen Staates befinden, werde von nun an jährlich mindestens 20 Milliarden Euro in die Erhaltung und den weiteren Ausbau der Kernenergie investieren. Der neue EDF-Chef Luc Rémont hatte den Investitionsbedarf seines Konzerns kürzlich auf jährlich 25 Milliarden Euro geschätzt. Die französische Regierung hat den Bau von mindestens sechs neuen Kernreaktoren vom Typ EPR2 in den kommenden 20 Jahren angekündigt. Bis 2050 sollen es nach Möglichkeit sogar 14 sein. Allein daraus ergebe sich ein jährlicher Investitionsbedarf von mindestens drei Milliarden Euro. Die Strompreise sollen so gestaltet werden, dass EDF in der Lage ist, diese Investitionen zu finanzieren. Gleichzeitig sollen die Stromkunden vor untragbaren Preisen geschützt werden.

Eine vom elsässischen Abgeordneten Raphaël Schellenberger (Les Républicains) geleitete Enquete-Kommission, die über sechs Monate lang kompetente Persönlichkeiten wie Yves Bréchet (ehemaliger Hochkommissar für Atomenergie), Henri Proglio (ehemaliger Chef von EDF) und Loïc Le-Floch Prigent (ehemaliger Chef des Mineralölkonzerns Elf) sowie auch die ehemaligen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und François Hollande anhörte, sah diesen Plan eher skeptisch. Zwischen 1990 und 2010 seien Fehler gemacht worden, die heute nur schwer korrigiert werden könnten. Die erfolgreiche Umsetzung des Messmer-Plans des Ausbaus der Kernenergie habe die Illusion von Überkapazitäten erzeugt. Statt in die Modernisierung des Nuklear-Parks habe man dann massiv in die Entwicklung „erneuerbarer“ Zufallsenergien investiert. Währenddessen sei das nukleare Humankapital vernachlässigt worden. Das erkläre die Rückschläge beim Bau des ersten französischen EPR bei Flamanville in der Normandie, an dem 15 Jahre gebaut wurde. Es sei daher höchst zweifelhaft, ob es gelinge, bis 2050 alle zwei Jahre einen neuen EPR fertigzustellen (nach Philippe Charlez: „Les dessous d’une catastrophe énergétique“ (Editions Kiwi 2023).

 




Extremwetter: Klimaforscher sollten den IPCC-Bericht lesen

Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Brände hätten wegen des Erderwärmung stark zugenommen, hört man immer wieder. Sogar Klimaforscher machen entsprechende Behauptungen. Falsch sind sie trotzdem – das sagt sogar das IPCC.

Von Peter Panther

Ende August war im Wissenschaftsmagazin «Einstein» des Schweizer Fernsehens diese Behauptung in einem Beitrag zum Klimawandel zu hören: «Extremwetterereignisse nahmen in den letzten Jahren enorm zu: Waldbrände, Dürren und Hitze, Fluten und Tornados. Kein Kontinent blieb verschont.»

Für durchschnittlich informierte Zuschauer mag das keine Überraschung gewesen sein. Schliesslich bekommt man in den Medien immer wieder gesagt, sogenanntes Extremwetter habe enorm zugenommen – wegen der Erderwärmung.

So titelte die «Zeit» im Oktober 2020: «Mehr Naturkatastrophen durch den Klimawandel». Die Zahl der Katastrophen habe sich laut einem UN-Bericht seit dem Jahr 2000 fast verdoppelt. Im September 2021 schrieb der Spiegel, die Zahl der Naturkatastrophen habe sich seit den 1970er-Jahren gar verfünffacht. Das zeigten Daten der Weltwetterorganisation.

«Was wir jetzt erleben, ist erst ein Vorgeschmack auf die Zukunft»

In der Tat reden selbst renommierte Klimaforscher von einem angeblichen Trend zu mehr Stürmen, Fluten und Dürren. Zu ihnen gehört Sonia Seneviratne, Klimaforscherin an der ETH Zürich. Vom «Tages-Anzeiger» liess sie sich Anfang Oktober in einem Artikel so zitieren: «Wir beobachten klar, dass es seit einigen Jahren deutlich mehr Extremereignisse gibt – und das ist konsistent mit allen Klimasimulationen.» Und es komme bald noch schlimmer: «Was wir jetzt erleben, ist erst ein Vorgeschmack auf die Zukunft.»

Seneviratne muss es wissen – sollte man meinen. Immerhin ist sie Hauptautorin des Kapitels über Extremereignisse im sechsten Sachstandsbericht des Weltklimarats (IPCC) von 2021. Dieser Bericht halte fest, «dass der Klimawandel bereits heute mehr Extremereignisse mit sich bringt», war im erwähnten Artikel des «Tages-Anzeigers» zu lesen.

Man reibt sich die Augen. So mag es auch dem amerikanischen Umweltforscher Roger Pielke jr. gegangen sein, als er tief im physikalischen Grundlagenteil des sechsten Sachstandsberichts des IPCC von 2021, genauer gesagt auf Seite 1856, auf eine einschlägige Tabelle stieß. Pielke berichtete mit einem Eintrag in seinem Blog über diese Tabelle .

IPCC: Bei den meisten Extremwetter-Kategorien kein Trend

Was sich daraus ablesen lässt, ist praktisch das Gegenteil von dem, was Wissenschaftler wie Sonia Seneviratne und viele Medien laufend behaupten: Es gibt bisher zwar tendenziell mehr Hitzewellen, höhere Ozeantemperaturen und weniger Meereis. Ansonsten sind aber keine Trends punkto Extremwetterereignissen feststellbar – nicht zu mehr Starkregen, zu mehr Dürren, zu mehr Feuerwetter, zu mehr tropischen Wirbelstürmen und auch nicht zu mehr Küstenüberschwemmungen. Und es gibt wenig Anzeichen, dass sich das in diesem Jahrhundert wesentlich ändert.

Ein Bild, das Text, Screenshot, Zahl, parallel enthält. Automatisch generierte Beschreibung

(Quelle: IPCC, AR6 WG1, 2021, Seite 1856)

Konkret umfasst die Tabelle Befunde und Prognosen zu 33 sogenannten Klimatreiber-Kategorien. Die Tabelle fällt vor allem durch leere Felder auf. Abzulesen ist entsprechend, dass es zu den meisten der Kategorien keinen Trend gibt – und bis 2050 oder sogar bis 2100 auch keinen geben wird. Und das gilt, selbst wenn man das unwahrscheinliche Emissions-Szenario RCP-8.5 des Weltklimarats unterstellt, gemäss dem der CO₂-Ausstoss in den nächsten Jahrzehnten noch stark ansteigen wird.

Die scheinbare Zunahme entsteht durch ein Wahrnehmungsproblem

Schaut man sich in der Tabelle die Extremwetter-Trends an, die satt blau (Zunahme) und satt orange (Abnahme) markiert sind – und damit einem Trend mit «hohem Vertrauen» entsprechen  –, lässt sich wie erwähnt bisher nur eine Tendenz zu steigenden Luft- und Meerestemperaturen, zu mehr Hitze und zu abnehmendem Meereis ablesen. Bis Ende des Jahrhunderts kommen eventuell noch Veränderungen bei den Regenmengen und eine stärkere Versauerung der Ozeane hinzu. Sonst nichts!

Es gibt allerdings Statistiken, gemäss denen die Extremwetterereignisse in den letzten Jahrzehnten – anscheinend – zugenommen haben. In der Regel handelt es sich aber nicht um echte Trends, sondern um ein Wahrnehmungsproblem: Heute werden Naturkatastrophen viel zuverlässiger rapportiert als in vergangenen Jahrzehnten – darum die scheinbare Zunahme.

Einen solchen Fall hat kürzlich die «Welt» beschrieben: Es ging um die belgische Emergency Events Database (EM-DAT), die weltweit auf grosse Beachtung stösst. «Früher trafen nur spärlich Berichte ein», schrieb die Zeitung – und zitierte das Center for Research on the Epidemiology of Disasters, das die EM-DAT betreibt: «Es wäre irreführend, den Aufwärtstrend bei Wetterkatastrophen und deren Auswirkungen im Wesentlichen durch den Klimawandel zu rechtfertigen», hatte das Center bereits 2007 geschrieben.

Es geht um wohl um Ideologie statt um Wissenschaftlichkeit

Man mag die Berichte des Weltklimarats für massgebend halten oder auch nicht. Gerade Klimaforscher, die sonst immer auf die Arbeit des IPCC schwören, sollten sich aber – wenn schon – auch punkto Extremwetter an dessen Resultate halten. Und massgebend sind dabei nicht die Zusammenfassungen für Politiker, die nach politischen Gesichtspunkten verfasst werden, sondern die Grundlagenberichte des Weltklimarats.

«Lest Eure eigenen Berichte!», möchte man vermeintlichen Starforschern des IPCC wie Sonia Seneviratne also zurufen. Man bekommt jedenfalls den Eindruck nicht los, dass es ihnen mehr um Ideologie als um Wissenschaftlichkeit geht.

Anmerkung der Redaktion:

Und die deutsche Umweltministerin Steffi Lemke sagte zum Thema:

Bundesumweltministerin Steffi Lemke: „Schon heute verursacht die Klimaerhitzung in Deutschland und Europa enorme Schäden. Hitze und Dürre, Starkregen und Hochwasser – Wetterextreme werden in Zukunft häufiger und zwingen uns zur Vorsorge und Anpassung an die Folgen der Klimakrise. Deshalb hat die Bundesregierung das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz verabschiedet. Es schafft erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen.“

Quelle hier: Das rot markierte ist alles falsch, da erhebt sich die Frage: Liest man im Umweltministerium die IPCC Reports nicht, oder lügt man wider besseres Wissen?

 




Bundesregierung und EU treiben Energiekosten in die Höhe

Trotz teurer und knapper Energie und Abwanderung der Industrie wird die preistreibende und Energie vernichtende Energiewende im Namen der Weltklimarettung weiter getrieben.

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel

Inzwischen sollte es jedem klar geworden sein, der kritisch die Energiewende hinterfragt, sie wird mit jedem Schritt teurer. Ohne zunehmende Subventionen geht es nicht. Doch woher soll das Geld kommen, wenn durch die hohen Energiekosten die Wirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig ist und die Einkommen sinken? BP und Total haben daher ihre Pläne, mehr als 1.000 Windkraftanlagen in der Ost- und Nordsee zu bauen, auf Eis gelegt. Gleiches geschieht in England und an der Ostküste der USA. Die Investoren befürchten offensichtlich hohe Verluste, wenn die staatlichen Subventionen nicht mehr gezahlt werden können.

Energiewende-Gesetze verstoßen gegen die Physik

Doch die EU und die Bundesregierung treiben die Energiewende weiter. Gesetze dazu werden von den rot-grünen Abgeordneten mit Hilfe der FDP gebilligt, selbst wenn sie gegen elementare physikalische Gesetze verstoßen. Das heißt, sie sind nicht durchsetzbar, auch wenn dafür beliebig viele Subventionen winken. Die Energieversorgung mit Wasserstoff ist dafür ein herausragendes Beispiel.

Das Heizungsgesetz spart weder Energie noch Geld

Auch das Gebäude-Energien-Gesetz (GEG), besser bekannt als Heizungsgesetz,  gehört dazu. Haueigentümer sollen die Heizungen auf Wärmepumpen umstellen und die Außenwände stärker isolieren. Für die vom Gesetz geforderten Umbauten wird weitgehend fossile Energie, vorwiegend Erdöl zum Antrieb von Maschinen und Kohle für die Metallherstellung, gebraucht. Nach frühesten 10 Jahren kann eine Energieersparnis  erwartet werden. Bis dahin wird mehr Energie durch das Heizungsgesetz  verbraucht. Bei den Kosten sieht es noch schlimmer aus. Die Umbaukosten von über 50.000 Euro pro Wohnung sind erst nach 50 Jahren durch die Heizkostenersparnis bezahlt. Rechnet man Zinsen dazu, ist eine Abzahlung nicht möglich. Das heißt, wirtschaftlich wird der Wohnungseigentümer enteignet. Das Heizungsgesetz soll nach massiven Protesten in Teilen erst später in Kraft treten. Doch von einer Änderung oder gar Aufhebung ist keine Rede.


Erhöhte Autobahn-Maut verteuert Lebensmittel

Die Verdopplung der Autobahn-Maut und Ausdehnung auf Lastwagen ab 3,5 Tonnen bei gleichzeitiger Erhöhung der CO2-Steuer auf Treibstoffe um 10 auf 40 Euro/Tonne CO2 im nächsten Jahr führt zu einer empfindlichen Verteuerung der Transportkosten. Die Preise für Lebensmittel dürften um 10 % steigen. Die weitere Verteuerung wird viele Unternehmen zum Aufgeben zwingen. In Frankreich würden solche Verordnungen zum Blockieren aller Fernstraßen mit LKW führen. Werden wir das auch Deutschland erleben?


CO2-Bepreisung und Energiewende verdoppeln Stromkosten

Ganz schlimme Wirkung hat die CO2-Bepreisung. Nach den Vorstellungen der grünen Gutmenschen soll dadurch fossile Energie unbezahlbar werden. Die Energieversorgung für unser Industrieland würde dann auf dem vom Wetter abhängigen Wind- und Solarstrom basieren. Wie dieser schwankende Strom, der weder planbar noch regelbar ist (Fakepower), ein stabiles Stromnetz aufbauen soll, ist das Geheimnis der Gesetzgeber. Die Stabilisierung des Netzes mit grünem Wasserstoff ist eine Utopie. Die Kosten und die Energieverluste zur Erzeugung, Speicherung und Wiederverstromung von grünem Wasserstoff sind nicht tragbar.

Die CO2-Bepreisung treibt die Energiekosten kräftig in die Höhe. Emissionskosten von 10 Euro/Tonne CO2 erhöhen die Gestehungskosten (Kosten ohne Gewinn) von Kraftwerkstrom um einen Cent/Kilowattstunde (ct/kWh). Das sind etwa 20 %. Treibstoffe werden rund 4 ct/Liter teurer (2,5 %). Bei Erdgas sind es 0,3 ct/kWh (3,5 %). Die Basis für die Prozentangaben von Treibstoff und Erdgas sind die Endpreise, die der Verbraucher bezahlt. Die grüne Bundesregierung plant steigende CO2-Abgaben bis zu 300 Euro/Tonne. Jeder mag selbst ausrechnen, welche Preise er  dann zahlen muss. Hinzu kommt immer noch die Mehrwertsteuer.

„Experten“ glauben, mit einer Abscheidung von CO2 und Verpressung in tiefen Erdschichten könne Strom aus fossil gefeuerten Kraftwerken wieder billiger werden, denn dann würden keine CO2-Emissionskosten anfallen. Doch das entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Unsinn. Der Energieaufwand für die Abscheidung aus dem Rauchgas, die Verflüssigung, der Transport und die Verpressung verbrauchen rund 50 % der Kraftwerksleistung. Diese Idee fordert die doppelte Kraftwerkskapazität und den doppelten Brennstoffeinsatz. Energie wird im großen Stil vergeudet.

Der zuständige Wirtschaftsminister Habeck will an der steigenden CO2-Bepreisung festhalten. Die Einnahmen im zweistelligen Milliardenbereich sollen in den Klima- und Energiefonds fließen, der seinem Ministerium zugeordnet ist. Aus diesem Fonds werden die Subventionen für Fakepower und viele Programme zur Durchsetzung der Energiewende bezahlt. Insgesamt stehen über 50 Milliarden jährlich zur Verfügung.


Steigende Stromverluste durch die Energiewende

Die immer teurer werdende Energiewende wird weiter getrieben mit immer mehr Energieverlusten. Von Energieeffizienz kann keine Rede sein. Mit dem Bau weiterer Fakepower-Anlagen gibt es bei Starkwind und Sonnenschein immer häufiger Strom über den Bedarf hinaus. Um das Netz nicht zu überlasten, muss der überschüssige Strom kostenpflichtig entsorgt werden (negative Börsenpreise). In diesem Jahr war das nach einer Aufstellung von Rolf Schuster, Vernunftkraft, bereits an mehr als 190 Stunden der Fall. Die Entsorgungskosten liegen deutlich über 100 Millionen Euro. Auch der nicht brauchbare Überschussstrom trägt zur Steigerung der Stromkosten bei.


Politische Entscheidungen verdoppeln Stromkosten

Der größte Teil unserer Energiekosten sind staatliche Abgaben, und Energieverluste. Neben direkten Steuern sind es vor allem die Subventionen zur Stützung und zum Vorantreiben der Energiewende. Die Energiewende ist der Hauptkostentreiber. Ohne sie würden die Kosten mehr als halbiert, Deutschland wäre wieder weltweit wettbewerbsfähig. Doch noch immer meint die Mehrheit der Deutschen nach Medienberichten, die Energiewende sei zur Weltklimarettung notwendig. Die Profiteure der Energiewende haben gut gearbeitet. Mit Indoktrination und Schüren der Angst vor einem Weltuntergang wird kritisches Denken verhindert. So kann weiter abkassiert werden.

Prof. Dr. Appel ist Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz




Die Pläne der deutschen Schönrechner

Es wird nicht gebaut, was die Bauministerin plant, aber sie hält an den Plänen fest. Auch bei Energie- und Wärmewende wird konsequent an Plänen festgehalten, die nicht funktionieren können. Aber im Schönrechnen entwickeln ihre Planer eine wahre Meisterschaft.

von Manfred Haferburg

Das Bauwesen, es entwickelt sich. Muss ja. Jedes Jahr wandern ein paar hunderttausend „Ankommende“ ein. Und die müssen ja irgendwo wohnen. Die Platte lässt grüßen. Oder das große Zusammenrücken.

Klara Geywitz, SPD, ist ihres Zeichens die Bundesbauministerin. Großspurig kündigt sie seit Jahren an, dass der Bund jährlich 400.000 Wohnungen bauen wird. Nun ja, abgesehen davon, dass Geywitz und die ganze Ministerriege der Ampel noch nicht einmal eine einzige Wohnung hinbekommen würden, weil sie mit Sicherheit keine Maurerkelle halten könnten, wer hätte schon den Mut, in eine von Ministerhand erbaute Wohnung einzuziehen?

Aber auch das politische Ziel von 400.000 wird, von Jahr zu Jahr schlimmer werdend, weit verfehlt. Und was meinen die Frau Bauministerin dazu? „Ich gehe nicht davon aus, dass dieses Ziel 2022 und 2023 erreichbar ist“. Und dann kommt es: „Für die Zukunft wollen wir aber daran festhalten“. Sie will „durch Vorfertigung und Digitalisierung 2024 und 2025 an diese Zahl herankommen“.

Das ist so, als wäre ich seit Jahren im ausgeschöpften Dispo und halte trotzdem an dem Ziel fest, nächstes Jahr mehr Geld als Elon Musk auf dem Konto zu haben. Aber Frau Geywitz ist nicht allein im Taka-Tuka-Land, die ganze Ministerriege hat sich dahin verbarrikadiert, einschließlich Olaf dem Vergesslichen.

Die Bundesregierung hält an ihren Ausbauzielen der Energiewende fest. Welt-Online: „Trotz des Fachkräftemangels und einer sich abschwächenden Marktdynamik sieht die Bundesregierung den Wärmepumpenhochlauf auf einem guten Weg. Am Ziel von 500.000 neu installierten Wärmepumpen pro Jahr ab 2024 wird festgehalten, dafür seien Qualifikation und Weiterbildung „wichtige Handlungsfelder“, teilte das Bundeswirtschaftsministerium anlässlich des Wärmepumpengipfels mit.“ 500.000 Wärmepumpen pro Jahr, macht 1.370 Wärmepumpen pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Die Förderanträge aber sind um 50 Prozent eingebrochen.

„Wir sind zum Erfolg verdammt“

Auch die hochtrabenden Ziele bei den Elektroautos werden um Galaxien verfehlt. Geplant waren 15.000.000 Elektroautos bis 2030, macht 6.000 Neuzulassungen von Elektroautos pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Der Verkauf von Elektroautos ist 2023 dramatisch eingebrochen, er hat sich fast halbiert.

Klimaschutzminister Robert Habeck mit Blick auf die Fortschritte beim Ökostromausbau. „Wir sind noch lange nicht durch. Aber wir haben große Gesetze gemacht, etliche große und kleine Stellschrauben gedreht, um Verfahren zu vereinfachen, Bürokratie schrittweise hinter uns zu lassen und schneller zu werden“. 30 Gigawatt Windenergie auf See bis 2030 sind geplant, macht drei 5 MW Offshore-Windräder pro Tag einschließlich Ostern und Weihnachten. Derzeit schafft man 11 Prozent vom geplanten Tempo.

Insgesamt 115 Gigawatt Windenergie an Land bis 2030, macht 5 neue Windenergieanlagen 5 MW pro Tag, einschließlich Ostern und Weihnachten. Derzeit schafft man 35 Prozent vom geplanten Tempo. Dadurch steigt die Anzahl der täglich zu bauenden Anlagen, verglichen mit der Planung, immer mehr an. Der „Ausbau-Stau“ beträgt zum 20.09.2023 etwa 1,2 Gigawatt. Um ehrlich zu sein: Ich bin im Interesse unserer Landschaften froh, dass sie bei der Umsetzung dieses Irrsinns nicht richtig vorankommen.

22 Gigawatt Solarpaneele sollen pro Jahr bis 2030 installiert werden. Hier kann man nur schätzen, das sind so um 500 Solaranlagen pro Tag. Eine nähere Betrachtung erübrigt sich, da auch künftig nachts in Deutschland keine Sonne scheint, besonders im Winter.

Habeck hat mehr Tempo beim Ausbau der Stromnetze gefordert: „Wir brauchen eine Halbierung der Planungs- und Genehmigungszeiten für den Netzausbau„, sagte der Grünen-Politiker beim Besuch des Umspannwerks Heide der neuen schleswig-holsteinischen Westküstenleitung in Wöhrden. „Wir sind zum Erfolg verdammt.“ Na, denn man los, Robert: 7.000 km Hochspannungsleitungen sind bis 2030 zu bauen. 1.800 km wurden bisher seit 2018 – nämlich als Altmaier den Netzausbau zur Chefsache erklärte – fertiggestellt. Das meiste ist noch nicht einmal genehmigt. Statt 300 km pro Jahr müssten ab sofort über 1.000 km pro Jahr gebaut werden.

Für „Dunkelflauten“ sollen neue Wasserstoff- und Gaskraftwerke gebaut werden. Denn es gebe immer auch Phasen, wo Wind und Sonne nicht ausreichten, so Habeck. Dann sollten „steuerbare“ Kraftwerke als „Backup“ einspringen, um die Stromnachfrage zu decken. Die Versorgungssicherheit werde immer an oberster Stelle stehen.

Sondervermögen und Hybridkapital

Gleich 30 Gigawatt Strom will der Bundeswirtschaftsminister mit CO2-freien Wasserstoff-Kraftwerken erzeugen. Knapp neun Gigawatt sollen reine Wasserstoff-Kraftwerke liefern, 15 Gigawatt Hybrid-Anlagen, die erst noch mit Erdgas, ab 2035 dann mit Wasserstoff betrieben werden. 30 Gigawatt neue Gaskraftwerke bis 2030, macht so um 100 neue Gaskraftwerke. Das sind um 15 neue Gaskraftwerke der 300-MW-Klasse pro Jahr. Doch auch diese Plan-Zahlen sind völlig belanglos: Es gibt weltweit nur eine Handvoll Hersteller, die diese Gaskraftwerke bauen können. Wollen etwa die Minister selber Hand anlegen? Die H2-Ready-Gaskraftwerke sind noch nicht mal erfunden, es gibt noch keine Investoren, keine Projekte, ja nicht einmal Ausschreibungen. Aber der Robert gibt die Parole aus: „Wir sind zum Erfolg verdammt“. Tja, lieber Robert Habeck, Ihr seid zum Erfolg verdammt, weil Ihr die Brücken für den Rückzug hinter Euch in die Luft gejagt habt.

Die Schuldenbremse wird mit Sondervermögen und Hybridkapital eingehalten. Die Bahn wird ab 2070 pünktlich im Deutschlandtakt fahren. Die Zahl der Flüchtlinge wird durch Lebensverbesserungen in ihren Heimatländern begrenzt. Und die Welttemperatur wird auf 1,5 Grad konstant gehalten – von einem Land, das ganze zwei Prozent zum menschgemachten Ausstoß beiträgt. Die Liste der Polit-Illusionisten könnte endlos fortgesetzt werden. Die Leser können ja in den Zuschriften weitere Beispiele nennen. Politiker können nicht einmal realistisch planen, doch tönen sie „für die Zukunft wollen wir aber daran festhalten“. Einstein soll gesagt haben: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

Früher nannte man Menschen, die unhaltbare Ziele herausposaunten, einfach Maulhelden, Scharlatane oder schlicht Irre. Später nannte man sie Zentralkomitee der Sozialistischen Einheitspartei der DDR. Die planten so lange, bis der Sand in der Wüste knapp wurde. Ich nenne solche Maulhelden schlicht „Thekentänzer“. Und die schönrechnenden Thekentänzer werden aber leider zehntausende kleine Leute ruinieren, weil sie sich allein bei der Wärmepumpe für angebliche 20.000 Euro um den Faktor 10 verrechnet haben. Es kostet nämlich 200.000 Euro. Und wer hat die schon. Blackrock reibt sich schon die Hände.

Bertolt Brecht hat für solche Leuchten einen treffenden Vers geschmiedet:

„Ja mach nur einen Plan
Sei nur ein großes Licht
Und mach dann noch ‚nen zweiten Plan
Gehn tun sie beide nicht.“

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 




Habeck´s Heizungshammer kostet bis zu 72.000 € pro Tonne CO₂-Vermeidung

Ein Video mit Bericht zu einem Vortrag von EIKE Vize Michael Limburg im Berliner Hayek Club am 19.9.23

Ein wertvoller sachlicher Vortrag zu einem aktuellen brisantem Thema. Referent Michael Limburg, Vizepräsident des Europäischen Instituts für Klima- und Energie, langjähriges Mitglied der Hayek-Gesellschaft von Beruf Dipl. Ing der E-Technik und Mess- und Regelungstechnik erläuterte dem interessierten und tlw. sehr fachkundigem Publikum, die extremen Kosten der Energiewende, bei gleichzeitig nicht erkennbarem Nutzen. Er erläuterte dies am Zustand des immer wackliger werdenden Stromnetzes, welches heute zwei völlig zueinander konträr laufende Erzeugersysteme, mit immer größer werdendem Aufwand, in Balance halten muss.

Da wären zum einen die 500 bis 700 grundlastfähigen, schnell regelbaren zentralen konventionellen Kraftwerke, für die das Netz eigentlich und nur dafür ausgelegt ist, und zum anderen die heute schon 2,5 Millionen Photovoltaik Erzeuger, und die ca. 30.000 Windkraftindustrieanlagen, deren Strom-Erzeugung von den Launen der Natur abhängt, die aber dank der gesetzlich vorgeschriebenen Vorrangeinspeisung immer und zu jeder Zeit in der Einspeisung dominieren. Um dessen extrem wichtige Stabilität zu gewährleisten – Stichwort Vermeidung von Blackout – müssen die Netzbetreiber in 24/7 Schichten ständig und immer mehr Ausgleichsmaßnahmen (Redispatch) vornehmen. Beliefen sich diese in den Nullerjahren dieses Jahrhunderts noch auf weniger als 10 pro Jahr, erreichten sie in 2022 bereits die unglaubliche Zahl von 12.500 und werden – verstärkt durch das Abschalten der letzten 3 Kernkraftwerke im April dieses Jahres – dieses Jahr die Schwelle von 14.500 erreichen oder sogar überschreiten. Das wären dann statt weniger als 10 pro Jahr knapp 40 pro Tag. Die Kosten dafür werden auf die Verbraucher umgelegt und erreichten in 22 bereits den astronomischen Wert von 3,5 Mrd €. Und da es von seiten der Zuschaltung von weiteren Kraftwerken der Umgebungsenergien kein Ende abzusehen ist, denn die Zahl der Windkraftindustrieanlagen soll verdreifacht werden, und auch der Zubau der Photvoltaikanlgen soll um 6.000.000 Einheiten erhöht werden, ist der Blackout nur noch eine Frage der Zeit. Nach Meinung von Limburg wird dies zwangsläufig und sehr bald zu einem Kippen des Netzes führen, sodass dann Brown- und Blackouts an der Tagesordnung sein werden, mit allen furchtbaren finanziellen, sozialen und ökonomischen wie ökologischen Kosten. Die wichtige Frage die Limburg am Schluss stellt und auch beantwortete war, was bringt das dem Klimaschutz? Die Antwort fällt vernichtend aus, denn an der CO2 Konzentration, dem vermuteten Treiber des Klimawandels, ändern diese Maßnahmen gar nichts. Das belegt Limburg an der Darstellung des steten Wachstums der CO2 Konzentration in der Atmosphäre, welches nicht mal die kleinste Delle zeigt, als in 2020 dank politisch verfügtem weltweiten Lockdown, die Wirtschaft in fast allen Ländern der Erde zusammenbrach. Die Folge war ein schwerer Einbruch der CO2 Emissionen dessen Menge um 1,8 – 2,4 Gigatonnen abnahm. Das ist deutlich mehr, als Deutschland, Frankreich und Italien zusammen aufbringen. Das bedeutet – so Limburg – dass selbst die völlige wirtschaftliche Stilllegung der drei Kernländer Europas, nichts aber auch gar nichts am Anstieg der CO2 Konzentration ändern würde. Was wiederum bedeutet, dass die dafür eingeführte Gesetzgebung gegen das Gebot der Verhältnismäßigkeit verstösst, welches zwingend einen legitimen Zweck, die Geeignetheit der Maßnahme, die Erforderlichkeit der Maßnahme, und die Angemessenheit der Maßnahme vorschreibt. Selbst der Zweck der Maßnahme ist, trotz vieler Gesetze nicht mehr legitim, da er auf das Wohl der Allgemeinheit gerichtet sein muss oder auch kein Zweck eines staatlichen Schutzauftrages nicht besteht. Alle anderen Bedingungen erfüllen diese Maßnahmen vorn vornherein nicht. Eine weiterer Beleg für diese These war die Beleuchtung der gerade verabschiedeten Novelle des Gebäude Energiegesetzes, welche – verkürzt dargestellt- die Verwendung von Wärmepumpen für Heizungszwecke für jeden Haushalt vorschreibt. Limburg charakterisierte dieses Gesetz (168 Seiten) als den „Heizungshammer“ mit 168 Seiten, als tiefen Eingriff in die Privatsphäre; wobei Gegenwehr fast unmöglich sei, weil „ Im überragenden öffentlichen Interesse“; und irre Kosten zur Folge haben wird; es wäre ein bürokratisches Monstrum und letztendlich nicht durchführbar, wobei die Kosten sich garantiert in die Größenordnung von knapp 3 Billionen € bewegen dürften und damit CO2 Vermeidungskosten von bis zu 72.000 € pro Tonne CO2 erreichen würden. Auch dafür zeigte Limburg, dass der Vollzug des sog. Green Deal der EU, zu der die GEG Gesetzgebung zählt, selbst bei Annahme, dass CO2 ein klimawirksames Gas wäre, nach Durchführung und nach Berechnung des IPCC Szenarios SSP 2 nur zu einer Absenkung der Erwärmung um 0,004 Grad C bis zum 2100 Jahre führen würde, dafür aber Kosten bis zu 5 Billionen € bsi 2030 entstünden, also in keinerlei Verhältnis zum erwartbaren Ergebnis stünden.