Nachhaltige Halluzinationen beim Chef der Bundesnetzagentur

Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und Dunkelheit produzieren dürfen. Was erzeugt so nachhaltige Halluzinationen? 

von Manfred Haferburg

Klaus Müller ist von Beruf Diplom-Volkswirt. Im Unterschied zu vielen seiner Politikerkollegen hat er eine erfolgreich abgeschlossene Ausbildung und schon mal in seinem Leben gearbeitet. 1990, also im zarten Alter von 19 Jahren, trat er in die Grüne Partei ein. Im Februar 2022 wurde er von Robert Habeck in die Funktion des Chefs der Bundesnetzagentur gehievt. Seither treibt er dort sein Unwesen.

In einem Interview mit der Zeitungen der Funke Mediengruppe zeigte sich Müller mehr als optimistisch und außergewöhnlich gönnerhaft: „Im vergangenen Jahr haben wir erstmals über 50 Prozent Strom aus Erneuerbaren produziert. Das ist ein guter Ansporn, die Anstrengungen fortzusetzen… Auch 100 Prozent halte ich für möglich… Wir brauchen mehr Tempo in den Genehmigungsbehörden der Länder. Es geht um mehr Personal und weniger Bürokratie – auch bei Windparks in Wäldern und anderen geschützten Gebieten.“

Einschränkend fügte Müller hinzu, dass es in Deutschland immer Dunkelflauten ohne Wind und Sonne geben werde. Das mache neue Gaskraftwerke erforderlich. Offenbar fiel ihm der Widerspruch zu seiner obigen Aussage der 100 Prozent möglichen Vollversorgung gar nicht auf. Ist das schon Orwellsches „Doppeldenk“ oder schlicht Unbedarftheit?

Müller rief die Bundesregierung dazu auf, zeitnah die geplante Kraftwerksstrategie vorzulegen. „Die Energieversorger warten dringend darauf, um die Gaskraftwerke, die langfristig dann auf Wasserstoff umgestellt werden sollen, bis 2030 fertigstellen zu können“. Ja, Herr Müller, die Energieversorger brennen darauf, 60 Milliarden Euro in Gaskraftwerke zu investieren, die sich nicht rechnen können, da sie nur bei Flaute und Dunkelheit produzieren dürfen. Was gab es denn bei der Silvesterfeier der Bundesnetzagentur Feines, das so nachhaltige Halluzinationen erzeugt?

Halluzinierte 50 neue Groß-Gaskraftwerke bis 2030

In weniger als sechs (6) Jahren sollen also 50 neue große Gaskraftwerke gebaut werden? Wasserstoff-Ready-Gasturbinen der 300 bis 500 MW-Klasse. Bisher gibt es eine (in Zahl 1) Wasserstoff-Ready-Gasturbine mit einer Leistung von 123 MW in Leipzig, die aber in Ermangelung von Wasserstoff mit schnödem Erdgas betrieben werden muss. Bis zur Umsetzung der Halluzinationen des Chefs der Bundesnetzagentur, die ja dem Habeckschen Halluzinations-Ministerium untersteht, fehlen allerdings noch ein paar winzige Kleinigkeiten.

Erst mal fehlen 60 Milliarden Euro für die Investition, denn kein Energieversorger wird Geld in ein Kraftwerk stecken, dass sich unmöglich rechnen kann, da es nur weniger als die Hälfte seiner Zeit produzieren darf, aber volle Invest- und Unterhaltskosten verursacht. Also muss sich Herr Habeck einen neuen Notstand ausdenken, der ihm erlaubt, sich die 60 Milliarden irgendwo als Schulden, genannt Sondervermögen, zu pumpen.

Dann fehlen die Ausschreibungen für die 50 Gaskraftwerke, es fehlen die Standorte mit wasserstofffähigen Gasleitungsanschlüssen und Stromnetzanbindungen, es fehlen die Planfeststellungsverfahren, es fehlen die Anfragen und Angebote der Hersteller für die 50 Großturbinen, von denen es weltweit nur wenige gibt und deren Auftragsbücher ja nicht leer sind, es fehlt an Personal für die gleichzeitige Errichtung der Kraftwerke und es fehlt vor allem an Gas oder Wasserstoff.

Die Rechenkünste des Chefs der Bundesnetzagentur

Nur der Vollständigkeit halber. Herr Müller hat in seinem Überschwang ganz vergessen, dass ja nicht nur der Stromsektor dekarbonisiert werden soll, sondern der ganze Primärenergieverbrauch durch die Erneuerbaren gestemmt werden muss. Der Stromsektor macht ganze 25 Prozent des Primärenergieverbrauchs aus. Und die Müllerschen „schon erreichten 50 Prozent“ beziehen sich ausschließlich darauf. Schon deshalb ist seine Aussage grober Unfug.

Die derzeitige Kapazität der drei Gasterminals reicht etwa für 5 Gigawatt, ungefähr so viel, wie die letzten drei Kernkraftwerke hatten. Die Bundesregierung plant aber 21 Gigawatt Gaskraftwerksleistung bis 2030. Ist es erlaubt zu fragen, von wo das fehlende Gas für die verbleibende Leistung von 16 Gigawatt kommen soll? Ich frage für einen Freund. Von grünem Wasserstoff kann bis 2030 noch nicht einmal ein Gedanke sein. Mit viel Glück könnte dann vielleicht die Leipziger Gasturbine mit Wasserstoff laufen, der aber aus Gas produziert wird.

Warmduschen ausdrücklich erlaubt

Welt-Online berichtet dann über die für die Bürger gönnerhaften Sprüche des Herrn Müller: „Verbraucher in Deutschland müssen aus Sicht der Bundesnetzagentur keine besonderen Anstrengungen mehr zum Einsparen von Gas unternehmen. Wir haben die Hälfte des Winters hinter uns, und wir sind sehr optimistisch … Die Gasspeicher sind mit über 90 Prozent sehr gut gefüllt.“

Zwar seien sechs Prozent mehr Gas verbraucht worden als im vergangenen Winter – bei den Privathaushalten fast drei und bei der Industrie knapp neun Prozent. Wir verbrauchen in diesem Winter aber immer noch gut 16 Prozent weniger Gas als vor der Krise“. Daher rufe die Bundesnetzagentur nicht dazu auf, „kälter zu duschen oder die Heizung runterzudrehen“, betonte Müller. Das könne jede Person für sich selbst entscheiden“.

Danke für die huldvolle Erlaubnis, möchte doch da der überglückliche Bürger rufen und im Gegenzug gnädig darüber hinwegsehen, das bei Müllers drei plus neun gleich sechs ist.

Doch ein Grüner Müller wäre kein Grüner, wenn er nicht gleich mit einer Drohung um die Ecke käme. Welt-Online: „Der Behördenleiter verwies allerdings darauf, dass es teurer werde, eine Gasheizung zu nutzen. Deshalb schone ein achtsamer Umgang mit Gas auch das eigene Portemonnaie. Müllers Resümee: „Man muss nicht jeden Raum im Haus genauso heizen wie das Wohnzimmer. Aber man gefährdet nicht die Gasversorgung, wenn man es tut.“

Wenn man die ganze Inkonsistenz und Größenwahnsinnigkeit der Interviewfakten rekapituliert, fragt man sich unwillkürlich: Weiß der Chef der Bundesnetzagentur es nicht besser oder erzählt er einfach propagandistische Unwahrheit? Im ersten Fall ist er ein Scharlatan und im zweiten Fall ein Lügner. Auf jeden Fall ist er auf dem Posten des Leiters der Bundesnetzagentur hochgefährlich, da ja seine Behörde für die Sicherheit und Stabilität des Rückgrats des ganzen Landes zuständig ist.

 

 




Warum Energie in Deutschland teuer und nicht sicher verfügbar ist

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel

Die Ampelregierung hat die Energieversorgung immer unsicherer und teurer gemacht. Die Energiewende im Namen der Weltklimarettung ist eine unsoziale gigantische Umverteilung von unten nach oben ohne jeden Einfluss auf das Klima. Kurzfristige Gewinner sind nur die Profiteure. Wir alle sind die Verlierer dieser unsinnigen Politik. 

Deutschland hat fast die höchsten Energiekosten in der Welt. Nur wenige kleinere Länder können die Kosten noch toppen. Die Ampelregierung führt die hohen Kosten auf die Folgen des Ukraine-Krieges zurück. Preiswerte Erdgas-, Erdöl- und Kohlelieferungen aus Russland seien wegen des Embargos ausgeblieben und hätten durch teure Importe aus anderen Ländern ersetzt werden müssen. Doch Russland hat niemals einen Lieferstopp verhängt. Die deutsche Regierung hat ihn mit ihrem Embargo selbst verhängt und damit langfristige Lieferverträge gebrochen.

Mit dem Verzicht auf preiswerte Energie aus Russland wurden die Industrie und die Wehrfähigkeit von Deutschland entscheidend geschwächt. Es gilt nach wie vor: Energie ist die Grundlage für Macht und Wohlstand. Denn ein Liter Erdöl oder ein Kubikmeter Erdgas liefert die Leistung eines Menschen für 100 Stunden. Mit Energie vervielfachen wir unsere Leistung. Es war ein schwerer Fehler, auf die Energie aus Russland zu verzichten.

Die Energiewende geht weiter

Zusätzlich hat die Ampelregierung noch die Förderung von teurer und zweitklassiger Fakepower intensiviert. Gemeint ist der Wind-, Solar- und Biogasstrom, der ohne Subventionen und Einspeiseprivilegien keine Abnehmer finden würde. Für die Stützung der Energiewende sollen nach Angaben von Bundeskanzler Scholz jährlich über 100 Milliarden Euro eingesetzt werden, die zur Hälfte aus dem Klima- und Transformationsfonds kommen sollten. Nach Schließung des Fonds durch das Bundesverfassungsgericht soll das Geld nun durch höhere CO2-Abgaben fließen.

Die vom Wetter abhängige, ständig schwankende Fakepower ist weder plan- noch regelbar. Sie kann kein Stromnetz stabil halten. Dazu wird Strom aus konventionellen Kraftwerken gebraucht. Nur er hält die Netzfrequenz stabil und regelt das Netz auf die verlangte Leistung. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, müssen diese Kraftwerke die gesamte Stromversorgung übernehmen, denn ausreichend große Stromspeicher gibt es nicht. Pumpspeicherwerke und Batterien bieten nur einen lächerlichen Bruchteil der benötigten Speicherkapazität.

Fakepower für Wasserstoff fehlt 

Abhilfe soll die Speicherung der überschüssigen Fakepower als Wasserstoff schaffen. Wasserstoff soll elektrolytisch mit Fakepower aus Wasser gewonnen werden, um bei Bedarf mittels Verbrennen in Gaskraftwerken wieder verstromt zu werden. Die zweifache Energieumwandlung (Fakepower zu Wasserstoff und dann zu Strom) sowie die Zwischenspeicherung unter hohem Druck schlucken viel Energie. Am Ende der Kette sind 90 Prozent der eingesetzten Fakepower verloren. Dieser Weg ist eine riesige Energievernichtung. Von den konventionellen Energieträgern Kohle, Erdöl und Erdgas landet dagegen etwa ein Drittel als Nutzenergie beim Verbraucher, also mehr als das Dreifache im Vergleich zur teuren Fakepower.  

Hohe Energieverluste durch die Energiewende

Energievergeudung ist ein Zeichen der Energiewende. Zum Bau und zur späteren Demontage von Windkraftanlagen werden etwa 10 Prozent der gesamten von der Anlage erzeugten Energie benötigt. In den langen Stromtrassen für den Windstrom von Nord nach Süd geht viel elektrische Energie verloren.  Das gilt auch für die Trasse nach Norwegen und die geplante Trasse nach England. Bei Starkwind und zuviel Sonnenschein gibt es mit jeder neuen Fakepower-Anlage mehr Überschussstrom, der unter Zuzahlung entsorgt werden muss (negative Börsenpreise). Mit viel fossiler Energie muss das gesamte Stromnetz verstärkt werden, um Fakepower einzusammeln und zu verteilen.

Die Verstärkung des Netzes kostet viel Geld. Die Netzkosten wurden bisher zu einem großen Teil aus dem Steueraufkommen bestritten und so vor dem Verbraucher versteckt. Dieser staatliche Zuschuss ist mit Jahresbeginn weggefallen. Nun werden dem Verbraucher die Netzkosten direkt in Rechnung gestellt. Die Netzkosten steigen um mehr als 3 Cent je Kilowattstunde. Dies ist eine indirekte Steuererhöhung.

Jeder weitere Ausbau der Energiewende macht die Energie noch teurer. Es müssen Doppelinvestitionen bezahlt werden: Fakepower-Anlagen und Regelkraftwerke. Preiswerte und sichere Braunkohlekraftwerke sollen durch mit grünem Wasserstoff betriebene Gaskraftwerke ersetzt werden. Woher der grüne Wasserstoff kommen soll, bleibt offen. Immerhin ist erkannt, dass in Deutschland nicht genügend Fakepower gewonnen werden kann zur Erzeugung des benötigten Wasserstoffs. Die Energiepolitik der Ampel beruht auf einem Wunschdenken ohne Faktenbezug. Es sind märchenhafte Visionen von Ideologen. 

Was ist zu tun?

Dabei könnte die Regierung kurzfristig und nachhaltig eine sichere und bezahlbare Energieversorgung erreichen, wenn sie faktenbezogen handeln würde. Der Stromverbraucherschutz NAEB hat die dafür notwendigen Maßnahmen zusammengestellt.

1. Energiewende stoppen, EEG beenden, keine Wasserstoffwirtschaft.

2. Heimische Braunkohleverstromung nicht stilllegen, sondern ausbauen.

Steinkohlekraftwerke reaktivieren. Keine CO2-Abscheidung.

3. Energiebezug aus Russland wieder ermöglichen.

4. CO2-Steuer in allen Segmenten beenden. Klimaschutzgesetz aussetzen.

5. Keine Heizungs- und Dämmvorschriften. Gebäude-Energien-Gesetz aussetzen.

6. Keine Subventionen für Batterie-Mobilität und Treibstoffe.

Im geringeren Umfang hilfreich ist auch die Wiederinbetriebnahme der Kernkraftwerke, die noch nicht demontiert sind.  

Die Folgen

Mit diesen Maßnahmen würde Deutschland kurzfristig wieder konkurrenzfähige Energiekosten haben. Die Abwanderung der Industrie würde gestoppt. Investitionen würden wieder getätigt, die wirtschaftliche Arbeitsplätze und wieder mehr Steuereinnahmen bringen. Die sozialen Belastungen könnten wieder aus dem Steueraufkommen gezahlt werden statt mit Krediten. Die Verwaltung ließe sich deutlich verkleinern, da viele Genehmigungen überflüssig würden. Steuern könnten wegfallen oder reduziert werden. Die Kaufkraft der Einwohner würde zunehmen, Bauen sich wieder lohnen. Ohne die übersteigerten Dämm- und Heizvorschriften könnten Wohnungen gebaut werden, deren Mieten bezahlbar wären.

Doch nicht nur die Ampel-Regierung, sondern auch die CDU will die Energiewende im Namen des Weltklimaschutzes weiterführen. Das neue CDU-Programm beweist dies. Wir stehen an einer Kreuzung. Schafft die Politik die Abkehr von der teuren Energiewende oder  lassen wir es weiterhin zu, in eine Zeit mit Stromausfällen und Stromsperren geführt zu werden?

 

 




Neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben eine hohe Evidenz für eine erhebliche Benachteiligung des Naturschutzes und Bedrohung der Biodiversität auf der Makro- und Mikroebene durch Windindustrieanlagen der heutigen Generation

von Dr. med. Ursula Bellut-Staeck

Der bisherige Konsens zur Aufrechterhaltung der Lebensgrundlagen für eine unbelastete Natur und friedliche Koexistenz der Arten (nach Artikel 20 a GG) steht zur Disposition.

Der gesamte Naturschutz der letzten 60 Jahre in Deutschland ist in Gefahr!

Im Sinne der Nachhaltigkeit und damit Bewahrung von Landschaften, Wildnissen und Artenvielfalt, droht ein Verlust dieser nicht nur für diese Generation, sondern auch für alle nachfolgenden. Um nur einige der sichtbaren Folgen des massiven Windkraftausbaus aus einem ganzen Strauß zu nennen, zählen wir auf:

  1. Massiver Landverbrauch der für die Gesundheit von Mensch und Tier und für eine Klimastabilisierung ökologisch wertvollen Gebiete mit hochgradigen Belastungen für das

Grundwasser, den Feuchtigkeitshaushalt, Frischluftgebiete und Wildnisse;

  1. Drohender Zusammenbruch wertvoller Ökosysteme insbesondere in Wäldern;
  2. Störung, Vergrämung und direkte Schlagwirkung bedrohter Tiere auch in internationalen

Flugrouten der Zugvögel;

  1. Verschmutzung der Umwelt mit verschiedenen Umweltbelastungen, dabei ist insbesondere zu nennen:

a)Infraschallwirkungen mit einer drohenden flächenhaften Verschallung.

b)Rotorblattabrieb mit Feinpartikel- , PFAS- und Bisphenol-A- Belastung

(Teratogenität) (1, 2, 3)

  1. Überregionale klimatische Veränderungen mit Verlust von Taubildung, Trockenheit und Austrocknung im Lee großer Windparks mit Gefährdung wertvoller Ökosysteme wie Seen,

Teiche, Moore und Grundwasserspiegel (4);

  1. Mögliche Interferenzen zwischen luftgetragenem Infraschall und bodengeleitetem Körperschall, die in Innenräumen von Häusern aber auch Ställen zu erheblichen Additionen der Infraschallbelastung führen können (5);
  2. Massiver Ressourcenverbrauch(6);

 

Dies bedeutet in der Konsequenz eine zunehmende Zerstörung von Lebensgrundlagen für Mensch und Tier auf der Makroebene (7).

Die internationale Studienlage der neueren Zeit wies bereits in drei verschiedenen Studien (8,9,10) bei einer chronischen Exposition mit Tieffrequenzen auf das Schädigungspotential für die zelluläre Ebene von lebenden Organismen hin.

Im Rahmen des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes, gewinnen diese Umweltbelastungen eine neue Bedeutung, die klare Hinweise ergibt, dass die chronische Exposition mit tieffrequentem Schall und Vibration nicht mit zahlreichen vitalen Funktionen von Organismen kompatibel ist.

Aus Anlass einer Studie zur Wirkung der anerkannten Emission Infraschall, ausgehend von großen industriellen Windkraftanlagen und anderen geeigneten technischen Emittern, liegt nun erstmals eine stringente Hypothese zum lange gesuchten pathophysiologischen Weg zellulärer Schädigung von Organismen durch chronische Einwirkung von tieffrequentem Schall vor. Sie beschreibt, unter welchen Voraussetzungen Infraschall als Stressor mit den Zellen von lebenden Organismen in Auseinandersetzung treten kann und dabei das Potential zunächst reversibler Störung, später irreversibler Schädigung, hat. Die Studie kann die Gesundheitsstörungen der betroffenen Menschen und Tiere sowie eine umfassende Studienlage in sich schlüssig einordnen (11).

 

Grundlage der Studie ist die nachweisbare Aufnahme von Schall und Vibration über innere Organe bei allen mehrzelligen Organismen (z.B. Insekten, Fische, Wale) und damit auch außerhalb des Ohres. Damit entfällt die bisher angenommene Wirkschwelle, die sich allein an der Hörschwelle des Ohres orientiert hat sowie die Zuordnung bestimmter Schallpegelwerte zur Erreichung einer Hörschwelle (Wahrnehmungsschwelle) zur Festlegung einer Wirkschwelle.

Die Aussage des UBA, die notwendigen Schallpegel würden nicht erreicht um schädlich zu sein, kann somit keine Gültigkeit mehr haben.

Der Beweis hierfür sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Übertragung von Schall und Vibration über besondere Rezeptoren von Gefäßinnenwandzellen

(Endothelzellen) und der Haut und damit den gesamten Körper (2021 MedizinNobelpreis für PIEZO-Kanäle) als Aufnehmer für Schall und Vibration des Körperinneren (12).

  1. Grundlage der Studie ist außerdem die Abhängigkeit lebenswichtiger Funktionen von der Integrität des Endotheliums und damit ungestörten Funktionen der Endothelzellen wie die zeit-, bedarfs und situationsgerechte Energiezufuhr zur Zelle, die Regulierung des Wachstums, die Regulierung von Entzündungen, der Embryonalentwicklung, Regulierung des Blutdrucks, der Zellteilung, der Gerinnung und mehr. Dabei spielen mechanische Kräfte eine herausragende Rolle.
  2. Die internationale Studienlage beinhaltet teratogene und mutagene Effekte bei Tieren, sowie Verhaltensänderungen, verlängerte Tragezeit bei Kühen, verminderte Milchproduktion und ein Vergrämungsverhalten aller Tiere in und über der Erde in der Nähe von großen Windenergieanlagen (alle Tiere verschwinden aus der Nähe des Emitters).

Aktuelles Beispiel ist das Gerichtsurteil für das Volk der Samen, das sowohl ein Vergrämungsverhalten, als auch teratogene und mutagene Effekte bei den Kälbern ihrer Rentiere feststellen musste.

Das Grundproblem technischen Infraschalls: Tief und Tiefstfrequenzen stören offenbar die normalerweise autochthone Regulation der Feindurchblutung, sie nähern sich bei einer großen WKA durch Größenzunahme der Rotorblattlänge einem Schwellenwert für eine 1:1 Übertragung der Information des Schalls auf sensible Membranstrukturen an, dabei wird die Impulsivität deutlicher beantwortet als ein dauerhafter Reiz. Die Chronizität lässt überdies keine Erholung zu. Individuelle Kompensationsmechanismen müssen bei allen Organismen bei einer Dauerbelastung versagen. Da das Problem alle Organismen betrifft, ist hier möglicherweise von einer bisher unerkannten Gefahr für die gesamte Biodiversität ausgehen, inklusive der Bedrohung von Insekten und andere Pollinatoren.

Besonders betroffen erscheinen aufgrund der Schallleitungsbedingungen im Wasser, der sog. Hydroakustik, auch alle Lebewesen im Wasser. Im Ozean ist der Schall mit etwa 1480 m/s wesentlich schneller als in der Luft, wo er sich unter normalen Bedingungen mit ungefähr 340 m/s ausbreitet. Die Schallausbreitung endet erst an einer Landmasse und nimmt mit der Tiefe, Temperatur, dem Druck und dem Salzgehalt zu. Es gibt Befürchtungen insbesondere um unsere Meeressäuger, aber auch alle anderen marinen Lebewesen.

Inzwischen wird in Fachkreisen spekuliert, ob das teilweise aggressive Verhalten großer

Meeressäuger gegenüber bemannten Booten auf eine Art Verzweiflungsreaktion gegenüber Tieffrequenzen und Vibration zurückzuführen ist, denen die Tiere auch in der Tiefe des Meeres nicht entkommen können. Ohne ein Überleben der marinen Ökosysteme kein Überleben der gesamten Populationen.

 

Fazit:

Auf der „Makroebene“ wie auch der zellulären Ebene ist ein Grad der Schädlichkeit der rein technischen Maßnahmen zum sog. Klimaschutz erreicht, von der im Verfassungsgerichtsurteil zur Verantwortung des Staates die Rede ist und die deshalb zu einem Überdenken aller Maßnahmen hinsichtlich einer vollumfänglichen Folgeabschätzung führen muss.

Ohne Umwelt- und Naturschutz sowie Bewahrung der Biodiversität im ureigensten Sinne sind die Lebensgrundlagen aller Bewohner dieser Erde in akuter Gefahr.

Wir fordern die Behörden auf, entsprechende Schutzmaßnahmen zu ergreifen, alle Maßnahmen zum Erhalt der Gesundheit von Menschen und Tieren sowie der Biodiversität ernsthaft anzugehen bzw. Maßnahmen zu unterlassen, die diese gefährden. Wir fordern sie außerdem auf, die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse nicht zu ignorieren und ihrer Verantwortung gegenüber Menschen, Tieren und Landschaften nach unserem GG nachzukommen.

Es ist darüber hinaus höchste Zeit, die natürlich vorkommenden Kompensationsmechanismen der Natur weltweit zu stützen (C02 -Anstieg und Pflanzenwachstum) und nicht die Grundlagen dafür zu schwächen.

Im Oktober 23 Im Namen zahlreicher Naturschützer und der von tieffrequentem Schall und Vibration betroffenen Menschen und Tiere.

 

Dr. med. Ursula Bellut-Staeck

Fachärztin, Wissenschaftsautorin, Spezialgebiet Mikrozirkulation, kardiovaskuläre Physiologie, vaskuläre Biologie

Mitglied in der NI e.V. Naturschutzinitiative e.V.

Mitglied in der DSGS e.V. Deutsche Schutzgemeinschaft vor Schallerkrankungen für Mensch und Tier e.V.

Mitglied AKEN e.V. Aktionskreis Energie und Naturschutz

 

 

 

 

 

 

1. Quellenangaben

 

 

 

  1. Erosion an der Blattvorderkante: Wieviel Geld kosten Erosionsschäden – Windenergietage Potsdam – 11. November 2021

image2.pdf

  1. Friesen, Alexandra: Untersuchung der Toxizität von Carbonfaser- und Quarzstäuben durch Exposition über ein „air-liquid interface“, Dissertation KIT, 22.Juli 2022.
  2. Solberg et al. (2021) „Leading edge erosion and pollution from wind turbine blades“, The turbine group 2021, 5th edition, July 8th, 2021)
  3. https://www.welt.de/wissenschaft/article158110222/Wetter-aendert-sich-in-Deutschlandbesonders-krass.html
  4. Krahe, D., Schreckenberg, D., Ebner, F., Eulitz, C. and Mohler, U. (2014) Machbarkeitsstudie zu Wirkungen von Infraschall. Entwicklung von Untersuchungsdesigns für die Ermittlung der Auswirkungen von Infraschall auf den Menschen durch unterschiedliche Quellen. Verlag Umweltbundesamt.https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/machbarkeitsstudiezu-wirkungenvon-infraschall
  5. Quelle:https://www.zdf.de/dokumentation/planet-e/planet-e-streitfall-windenergie100.html (Video 28:55)
  6. Bellut-Staeck, U., 2022, Die Mikrozirkulation und ihre Bedeutung für alles Leben, , ISSN 21976708 ISSN 2197-6716 (electronic) essentials, 1. Aufl., ISBN 978-3-662-66515-2 ISBN 978-3-662-

66516-9 (eBook), Springer Heidelberg, https://doi.org/10.1007/978-3-662-66516-9

  1. Roos und Vahl (2021) Infraschall aus technischen Anlagen. Wissenschaftliche Grundlagen für eine Bewertung gesundheitlicher Risiken“, ASU Arbeitsmed. Sozialmed. Umweltmed. 2021:

56:420-430.7/21.https://www.asu-arbeitsmedizin.com/

  1. Dumbrille A, McMurtry RY, Krogh CM (2021) Wind turbines and adverse health effects: Applying Bradford Hill’s criteria for causation. Environ Dis 2021;6: 65-87. Downloaded free from http://www.environmentmed.org on Saturday, February 5, 2022, IP: 109.42.177.196
  2. Weichenberger, M., Bauer, M., Kühler, R., et al. (2017) Altered Cortical and Subcortical

Connectivity due to Infrasound Administered near the Hearing Threshold—Evidence from fM PLOS ONE, 12, e0174420. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0174420

  1. Ursula Bellut-Staeck (2023) – Impairment of the Endothelium and Disorder of Microcirculation in Humans and Animals Exposed to Infrasound due to Irregular Mechano-Transduction, Journal of Biosciences and Medicines in Vol.11 No.6, June 2023, DOI: 10.4236/jbm.2023.116003; Link: https://www.scirp.org/journal/paperinformation.aspx?paperid=125553

Anmerkung: Im Disclaimer der Studie stellt der Autor klar, dass es ihm nicht darum geht, mögliche wichtige zusätzliche Energielieferanten wie industrielle Windkraftanlagen oder Luftwärmepumpen als solche zu verhindern , sondern rein um den medizinischen Aspekt, nämlich zu klären, ob technische Anlagen mit der Emission tiefer Frequenzen im

Infraschallbereich mit möglicherweise zusätzlichem impulsiven und chronischen Charakter bei lebenden Organismen zu einer Unverträglichkeit empfindlicher Membranstrukturen wie der Mikrozirkulationsebene führen bzw. unter welchen Voraussetzungen sie dies tun. Die Studie soll helfen, sichere Abstände zu definieren.

 

  1. Rode B, Shi J, Endesh N, Drinkhill P, Webster PJ, Lotteau S et al. Piezo1 channels sense whole body physical activity to reset cardiovascular homeostasis and enhance performance.

NATURE COMMUNICATIONS 2017 Aug 24;8(1):350. PMID: 28839146 PMCID: PMC5571199 . DOI: 10.1038/s41467-017-00429-3

 

 




2024: Die Rückkehr der Nationen – nicht nur in der Energiepolitik

Edgar L. Gärtner

Auch wenn gerade eine Kältewelle im Anrollen ist, haben die Franzosen in diesem Winter zum ersten Mal seit Jahren keinen Grund, sich Sorgen um einen möglichen Blackout infolge von Strom- und Wassermangel zu machen. Die Talsperren für die Wasserkraftwerke sind trotz der langen Trockenperiode im vergangenen Jahr durch die ergiebigen Regenfälle gegen Jahresende bis zum Rand voll. Auch die Gasspeicher sind trotz der Unterbrechung der Versorgung aus Russland zu 100 Prozent gefüllt – und zwar überwiegend mithilfe von teurem Flüssiggas aus den USA. Nicht zuletzt ist der französische Nuklearpark nach dem reparatur- und wartungsbedingten monatelangen Ausfall von fast der Hälfte der Kernreaktoren jetzt wieder überwiegend im Betrieb. Aktuell gilt eine gesicherte Energiemenge von 300 bis 330 TWh abrufbar. „Das französische Energiesystem ist zur Normalität zurückgekehrt,“ meldet der Top-Ingenieur Philippe Charlez auf der regierungskritischen Plattform „Boulevard Voltaire“.

Im letzten Winter blieben die französischen Stromkunden allerdings nicht nur durch Importe aus Deutschland, Italien, Spanien, der Schweiz und Belgien vor dem Blackout bewahrt, sondern auch durch das außerordentlich milde Wetter. Der elektrische Leistungsbedarf überschritt höchstens für Augenblicke die Marke von 70 GW, während er bei der letzten großen Kältewelle im Februar 2012 wegen der weiten Verbreitung von Elektroheizungen 100 GW und mehr erreichte. Außerdem ist der Strombedarf Frankreichs im letzten Jahr um fast 10 Prozent gesunken. Verantwortlich dafür waren aber weniger bewusste Energiesparmaßnahmen, für die die Regierung Macron/Borne mithilfe ermüdend oft ausgestrahlter TV-Spots über „sobriété énergétique“ (am besten zu übersetzen mit Energie-Knausrigkeit) warb, sondern eher eine Welle von Konkursen vor allem kleiner und mittlerer Unternehmen. Nicht weniger als 55.000 Unternehmen sollen nach ersten Schätzungen im vergangenen Jahr ihren Betrieb eingestellt haben. Das bedeutet eine Verdoppelung im Vergleich zum Jahr 2021, in dem bereits die wirtschaftlichen Auswirkungen des Covid-Lockdowns spürbar waren.

Inzwischen hat Frankreich wieder in seine Rolle als klassisches Elektrizitäts-Exportland zurückgefunden. Es exportiert jeden Tag zwischen 5 und 10, an manchen Tagen sogar 15 Gigawattstunden. So sorgen die Franzosen dafür, dass die deutschen Stromkunden nach der Abschaltung des letzten Kernkraftwerkes immerhin etwas „klimaneutral“ erzeugten Strom bekommen. Glück hatten die Franzosen auch mit der Entwicklung des Gaspreises, der in der EU bis zum Ende dieses Jahres aufgrund des in der EU geltenden Merit order Systems der Strompreisbildung noch immer indirekt die Strompreise beeinflusst. Der Gaspreis ist seit November 2022 von 150 € je Megawattstunde auf 32 €/MWh gefallen. Der Gestehungspreis für Strom bewegte sich in Frankreich im vergangenen Jahr zwischen 50 und 100 €/MWh. Um die Jahreswende 2021/22 war der Strompreis schon vor dem Stopp der Gasimporte aus Russland wegen des Ukraine-Krieges über 400 €/MWh geschossen und hatte viele Unternehmen in Schwierigkeiten gebracht. Allerdings kommen die Endverbraucher kaum in den Genuss dieser beeindruckenden Verbilligung, denn die französische Regierung setzt seit Anfang 2023 streng nach Plan die schrittweise Aufhebung des Tarif-Schutzschildes (bouclier tarifaire) um. So werden die Strompreise in Frankreich noch bis Anfang 2025 kräftig ansteigen. Aber Dank der Renaissance der Kernenergie haben die Franzosen zumindest keinen Blackout zu fürchten.

Die EU war nicht hilfreich

Die Franzosen können sich glücklich schätzen, dass sie ihren überaus EU-freundlichen Staatschef Emmanuel Macron dazu gebracht haben, in der Energiepolitik nicht auf Brüssel zu hören. Macron musste sich (wahrscheinlich à contre-coeur) dafür einsetzen, dass die Kernenergie in der EU-Taxonomie zur Umsetzung des „Green Deal“ als „klimaneutral“ anerkannt wird. Er musste sich dabei gegen eine mächtige, von Berlin gesteuerte Lobby für 100 Prozent „Erneuerbare“ durchsetzen. Wie es seine Art ist, versuchte Macron den Konflikt zu entschärfen, indem er beides versprach: Kernkraftwerke und „Erneuerbare“. Dabei liegt es auf der Hand, dass Kernkraftwerke Anlagen zur Gewinnung von „Zappelstrom“ wie Windräder, Photovoltaik-Anlagen u. ä. völlig überflüssig machen und deren Ausbau durch Kapitalverschwendung obendrein beeinträchtigen.

Sicher wäre es weit verfrüht, davon auszugehen, dass Frankreich die Energiekrise dauerhaft überwunden hat, zumal sich auch dort die grüne Unvernunft ausbreitet. Aber es ist klar, dass Frankreich sich nun in der Energiepolitik auf seine nationalen Stärken besinnt. Dem trug Macron in seiner Neujahrsansprache Rechnung, in der er zwar, wie gewohnt, mit schönen Worten so gut wie nichts sagte, sich aber auch auf den Nationalstolz und das „Interesse der Nation“ berief. Gleichzeitig sprach er aber von „europäischer Souveränität“. Er weiß sehr wohl, dass bei den bevorstehenden Debatten vor den Wahlen zum Europa-Parlament am 9. Juni die Frage der Umwandlung der EU in einen Föderalstaat großen Raum einnehmen wird. Denn die Präsidentin der EU-Kommission Ursula von der Leyen und ihre Getreuen werben nun schon seit Monaten für die Ablösung des heute im EU-Rat noch geltenden Prinzips der Einstimmigkeit durch qualifizierte Mehrheitsentscheidungen.

Die Rückkehr der Nation

Für die meisten Franzosen ist ein europäischer Bundesstaat hingegen ein rotes Tuch, denn sie gehen davon aus, dass die Nation das größte politische Gebilde ist, mit dem ein normaler Mensch sich noch identifizieren kann. So sieht denn auch der französische Politologe Christophe Boutin im neuen Jahr die „Rückkehr der Nation“ auf der Tagesordnung. In Asien, Afrika und Amerika bekennen sich immer mehr Völker, die in den globalen Wettbewerb eintreten, zum Konzept der Nation als Solidargemeinschaft zum Schutz der eigenen Bevölkerung gegenüber Angriffen von außen. Nur in der EU versucht man, die Vertretung nationaler Interessen durch eine mächtige Bürokratie zu hemmen und einzuhegen. Staatspräsident Macron weiß, dass die herrschende Kaste der EU und er selbst mit diesem Ansinnen bei den Franzosen auf heftigen Widerstand stößt. Er hatte nie die Mehrheit des französischen Volkes hinter sich und konnte im Jahre 2017 die Wahl gegen den favorisierten letzten seriösen bürgerlichen Präsidentschaftsanwärter François Fillon nur mithilfe schäbiger Manipulationen gewinnen. Heute hat er auch im Parlament keine Mehrheit mehr. Macron ist heute also oft gezwungen, gegen seine eigene globalistische Überzeugung das Richtige zu tun.

Der Begriff der Nation hat nichts mit Blut-und-Boden-Ideologie zu tun. Es handelt sich dabei vielmehr (wie auch beim Begriff der Heimat) um einen transzendentalen Bezug. So verstehe ich die in Frankreich immer noch gültige klassische Definition der Nation durch den französischen Philologen Ernest Renan (1882). Ob Emmanuel Macron sich dieser Definition anschließt, wage ich zu bezweifeln. Denn er verdankt seinen Aufstieg der Wahl zum „Young Global Leader“ durch das World Economic Forum (WEF) von Klaus Schwab. Renan, der mit dem Habitus des Aufklärers auftrat, bekannte sich übrigens als Linker. Sein oft zitiertes Diktum „La nation, c’est un plébiscite de tous les jours“ (Die Nation ist eine tägliche Volksabstimmung) drückt aus, dass sich Menschen aufgrund ihrer gemeinsamen Herkunft und/oder gemeinsam erlebter bzw. erlittener historischer Ereignisse spontan zusammengehörig fühlen. Es geht dabei nicht nur um verklärte Erinnerungen an Siege und Feste, sondern ebenso sehr um die mentale Bewältigung, wenn nicht schlicht das Vergessen von Niederlagen und Enttäuschungen. „Eine Nation ist eine Seele, ein geistiges Prinzip“, sagt Renan. Sie hat nichts mit der biologischen Konstitution, d.h. der Rasse zu tun. (Allerdings wissen wir heute, dass verschiedene Mentalitäten sich durchaus in der Genstruktur einer Bevölkerung niederschlagen können.) Fazit: „Eine Nation ist eine große Solidargemeinschaft, getragen vom Gefühl der Opfer, die man gebracht hat, und der Opfer, die man noch zu bringen bereit ist.“ Eine gemeinsame Sprache, Religion oder Hautfarbe hielt der polyglotte Bretone, der lange im Nahen Osten tätig war und die Erfahrungen der Schweiz und der USA vor Augen hatte, dagegen für die Konstitution einer Nation für nicht so wichtig.

Die Globalisten des WEF stören sich an der Transzendenz

Der vom technokratischen WEF angeregte bzw. geforderte „Great Reset“ richtet sich vor allem gegen die Fähigkeit zur Transzendenz, die die Menschen vor anderen Kreaturen auszeichnet. Der israelische Bestseller-Autor Yuval Harari lieferte dafür als „Chefideologe“ des WEF eine evolutionstheoretische Begründung für die Ablösung der Transzendenz durch den Transhumanismus. Mit Begriffen wie „Nation“ oder „Heimat“ können die im WEF versammelten Sozialingenieure deshalb wenig anfangen. Sie sehen in den Menschen lediglich besonders intelligente Tiere. Die Menschen sind aber keine eindimensionalen, seelenlose Körper oder reine Vernunftwesen, sondern im Abendland definiert als dreifaltige Wesen, das heißt als Einheit von Geist, unsterblicher Seele und Körper. Hinter der vom WEF verfochtenen Ideologie des Transhumanismus steht also in Wirklichkeit der Wunsch nach Verwandlung der in verschiedenen Religionen und Kulturen verwurzelten Menschen in gesichts- und geschichtslose Strichmännchen. Ihrer Fähigkeit zur Transzendenz entkleidet, wären die Menschen beinahe grenzenlos manipulierbar, denn die unterdrückten Dimensionen ihres dreifaltigen Wesens wären nicht einfach weg, sondern gehörten dann denen, die Herrschaft über sie ausüben. Es fragt sich allerdings, wie weit es den „Erleuchteten“ des WEF gelingen wird, von den Seelen der Menschen Besitz zu ergreifen.

Die Entwicklung in Frankreich zeigt, dass es nicht ratsam ist, den aktuellen energiepolitischen Herausforderungen mit dem in Deutschland verbreiteten und vom WEF geförderten Tabula-Rasa-Denken zu begegnen. Es ist besser, an nationalen Traditionen anzuknüpfen. Das sind in der französischen Nuklearwirtschaft die Traditionen der Résistance gegen den Nazismus und des eigensinnigen Gaullismus. Wird es möglich sein, in Deutschland etwas Gleichwertiges zu finden, woran eine vernünftige Politik anknüpfen könnte? (7. Januar 2024)

 




Menschengemachte Beweise und Computersimulationen bestätigen den religiösen Klimawahn

Von Uli Weber

Aus ganz Deutschland liegen zum Jahreswechsel 2023/24 aktuelle Meldungen über starke Hochwässer und Hochwasser-Warnungen vor:

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Abbildung: Screenshot vom 31.12.23, 11:39 Uhr, vom Länderübergreifenden Hochwasser Portal

Bei der Verbreitung entsprechender Schreckensmeldungen wird von der interessierten Politik natürlich auch das klimapolitische Agenda-Setting nicht vergessen: Das Hochwasser in Niedersachsen müsse Konsequenzen für politische Entscheidungen haben, forderte SPD-Chef Lars Klingbeil. „Das Ausmaß der Schäden ist erschütternd“, sagte er dem Tagesspiegel (30.12.2023). Er warnte vor den Folgen der Klimakrise: „Um den menschengemachten Klimawandel, der solche Wetterextreme immer häufiger verursacht, aufzuhalten, müssen wir alle Anstrengungen unternehmen, um unsere Klimaziele zu erreichen.“ Dabei scheinen sich allerdings nicht alle Katastrophenmeldungen auf höhere meteorologische Gewalt hinbiegen zu lassen. So meldete beispielsweise die WELT am 27.12.2023 „Okertalsperre voll – Braunschweig rechnet mit Flutwelle“. Die Okertalsperre wird laut Wikipedia von den Harzwasserwerken betrieben und deren Wasser teils auch zur Stromerzeugung im Wasserkraftwerk Romkerhalle und zur Trinkwasser­gewinnung verwendet. Damit dient die Okertalsperre also vier ganz unterschiedlichen Zwecken:

  • Niedrigwasserausgleich
  • Hochwasserschutz
  • Stromerzeugung
  • Trinkwasserversorgung

Die ersten beiden Punkte sind für den Betreiber reine Kostenfaktoren, während mit Strom und Wasser Geld zu verdienen ist. Während nun aber die Punkte [1], [3] und [4] eine möglichst hohe Auslastung des Speichervolumens erfordern, benötigt der Hochwasserschutz im Gegenteil möglichst große freie Kapazitäten, die offenbar um den Jahreswechsel 2023/24 nicht vorhanden gewesen sind. Es stellt sich also die Frage, nach welchen Prioritäten die Bewirtschaftung von Stauseen und Rückhaltebecken in Deutschland erfolgt. Der sogenannte „Klimawandel“ kann es ja wohl nicht sein, auch wenn er immer als Begründung für menschengemachte Überschwemmungskatastrophen herhalten muss. So heißt es beispielsweise im Internetauftritt von Deutschlandfunk Kultur am 15.12.2021 unter dem Titel „Vom Problemfall zum möglichen Modellprojekt“, Zitat:

„Im Juli wurde ein Dammbruch an der Steinbachtalsperre bei Euskirchen knapp verhindert. Fünf Monate nach der Flutkatastrophe hat das Ringen um die Zukunft der Talsperre begonnen, denn: Sie könnte eine wichtige Rolle beim Hochwasserschutz spielen.“

Am Ende laufen all diese Informationen auf die Frage hinaus, ob möglicherweise konkrete menschliche Fehlleistungen beschönigend unter dem Begriff „Klimawandel“ subsummiert werden könnten, ohne dass das Klima dabei auch nur im Entferntesten eine Rolle gespielt hatte. Der real existierende Klimawahn wird ja im Wesentlichen über die Ergebnisse von esoterischen Computersimulationen erklärt. Und weil es den Simulanten des Klimawahns mit der Selbstverbrennung unserer Erde gar nicht schnell genug gehen kann, versuchen sie inzwischen sogar, ihre zielgerichtet ermittelten Lottozahlen unter die tatsächlichen Messdaten zu mischen.

In einem Nature-Artikel vom 1 Dezember 2023 heißt es unter dem Titel „Approaching 1.5 °C: how will we know we’ve reached this crucial warming mark?”, Zitat in GOOGLE-Übersetzung:

„Die Bewertung des globalen mittleren Temperaturanstiegs anhand der durchschnittlichen Erwärmung in den letzten ein oder zwei Jahrzehnten wird die formelle Anerkennung des Zeitpunkts verzögern, an dem die Erde die 1,5-Grad-Leitplanke des Pariser Abkommens überschreitet. Hier erfahren Sie, was Sie brauchen, um die Wartezeit zu vermeiden.

In den Beobachtungen des Klimas lag die globale Durchschnittstemperatur in den letzten zwei Jahrzehnten (2003–22) um 1,03 °C über der von 1850–1900 (obwohl Unsicherheiten in den Daten bedeuten, dass der wahre Wert bei 0,87 °C oder bis zu 1,13 °C liegen könnte; siehe Ergänzende Informationen). Und Messungen von 2002 bis 2021 deuten darauf hin, dass die Erwärmung 2011 erstmals 1 °C überschritten hat. Aber wir wissen nicht, wie hoch der 20-Jahres-Durchschnitt ist, der sich auf das Jahr 2023 konzentriert. Unter der Annahme, dass die Welt auf ihrem derzeitigen Erwärmungspfad bleibt, deuten die IPCC-Prognosen darauf hin, dass die 1,5-Grad-Marke um das Jahr 2030 herum überschritten wird. Auf Basis von 20-Jahres-Mitteln würde das Überschreiten von 1,5 °C jedoch erst um das Jahr 2040 offiziell anerkannt werden.“

Nicht umsonst heißt es allerdings in einschlägigen Lebensweisheiten, „Prognosen sind schwierig, insbesondere wenn sie die Zukunft betreffen“. Dieses Zitat hat zwar bereits viele Väter, unter anderen die Dichter George Bernard Shaw und Mark Twain, den Staatsmann Winston Churchill sowie den Physiker Nils Bohr. Der Autor tendiert allerdings trotzdem eher zu den Propheten Murphy (praktische Anwendung der Chaos-Theorie) oder Bohlen (populärwissenschaftliche Erklärung für den Dunning-Kruger-Effekt). In Unkenntnis der vorstehenden Weisheit über die wahre Natur von Prognosen wird in diesem betroffen machenden Nature-Artikel nun doch tatsächlich vorgeschlagen, die Temperaturmessungen der vorangegangenen Dekade mit den Computersimulationen für die kommende Dekade zu verknüpfen, wie das in der nachfolgenden Abbildung dargestellt ist:

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Abbildung aus: „Approaching 1.5 °C: how will we know we’ve reached this crucial warming mark?

Eine solche hybride Kombination von “ist tatsächlich gemessen worden” und “wünsch-dir-den Klimawahn” kann am Ende alles beweisen, wie die nachstehende Abbildung beispielhaft nachweist:

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Abbildung: Aus einer Presseerklärung des Met Office Hadley Centre for Climate Science and Services vom Di 9 Feb 2021 um 14:00 Uhr (UTC)

In dieser Presseerklärung des Met Office mit dem Titel “Climate change will affect how European countries experience summer” heißt es, Zitat in GOOGLE-Übersetzung:

„Die Studie analysierte nicht nur Sommertrends und Extremereignisse durch die Modellierung von Niederschlagsänderungen, sondern berücksichtigt auch die Auswirkungen der Temperaturerwärmung durch Änderungen der Evapotranspiration nach SSP2 4.5, einem Szenario mit mittlerer Emission. Die im Science Bulletin veröffentlichten Ergebnisse geben Aufschluss darüber, wie sich Gemeinden anpassen müssen, wenn sie sich auf Defizite bei der Wasserverfügbarkeit und hitzewellenbedingte Dürren vorbereiten.“

Computersimulationen spielen also auch bei der Planung von Anpassungsmaßnahmen an den geweissagten Klimawandel eine immer größere Rolle. Alle diese Computersimulationen beruhen allerdings auf der religiös begründeten Dreieinfältigkeit der real existierenden Klimaspekulation:

  • Es gäbe eine eindeutige „natürliche“ vorindustrielle Globaltemperatur [Info]
  • Es gäbe einen direkten Zusammenhang zwischen dem atmosphärischen CO2-Gehalt und der „gemessenen“ Globaltemperatur [Info]
  • Es gäbe eine wissenschaftlich eindeutige Trennung zwischen dem natürlichen und dem menschengemachten Klimawandel [Info]

Gerade die vorgesehenen Programme zur Umstellung unserer Energieerzeugung auf sogenannte „Erneuerbare Energien“ würden allerdings zwingend qualifizierte Modellrechnungen erfordern, um die Auswirkungen einer solchen naturwissenschaftlichen Kurzschlusshandlung auf den natürlichen Klimamotor ernsthaft zu untersuchen (hier Frage 3). Denn Energie ist nun mal grundsätzlich nicht erneuerbar. Der 1. Hauptsatz der Thermodynamik sagt vielmehr eindeutig aus, dass Energien zwar ineinander umwandelbar sind, aber nicht gebildet, bzw. vernichtet werden können. Und diese physikalische Tatsache ist weder durch einen Koalitionsvertrag noch durch einen Parteitagsbeschluss veränderbar – ja, nicht einmal durch das Bundesverfassungsgericht.

Es wird also nix mit der kostenlosen elektrischen Speisung von 3.000 Haushalten durch das heiliggesprochene Windrad. Vielmehr klauen wir diese „nicht-erneuerbare“ Energie ganz offen und skrupellos aus dem Klimamotor unserer Erde. Laut Bundesverband WindEnergie e.V. gab es zum Ende des Jahres 2022 insgesamt 28.443 Onshore-Windenergieanlagen in Deutschland. Diese erbrachten in 2022 laut Statistischem Bundesamt mit offshore Wind zusammen 24,1%  des deutschen Stromverbrauchs oder 122,6 Milliarden kWh. Mit dem Beitrag der Photovoltaik von 10,6% oder 54,1 Milliarden kWh ergibt sich für das Jahr 2022 allein in Deutschland eine Entnahme von 635 Terajoule plus Umwandlungsverluste aus dem nicht erneuerbaren Klimamotor unserer Erde. Das hat natürlich wiederum Auswirkungen auf das Klima. Die Wissenschaftlichen Dienste des Deutschen Bundestages haben in ihrer Dokumentation WD 8 – 3000 – 007/22 einige Angaben dazu gemacht:

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Abbildung: Windradnachlauf mit Helix der Blattspitzenwirbel aus Dokumentation WD 8-3000-007/22

Es heißt dort im Ergebnis, dem Wind könne durch eine Windenergieanlage (WEA) maximal knapp 60% der Energie entzogen werden, in Praxis allerdings wesentlich weniger. Letztere Einschränkung mag für eine einzelne WEA gelten, aber was ist mit einem ganzen Windpark? Unter dem Titel „Windparks erzeugen lange Wirbelschleppen“ heißt es in einer Pressemitteilung der Universität Tübingen, Zitat:

„Dabei zeigte sich, dass vor allem bei einer stabilen atmosphärischen Schichtung, wenn warme Luft vom Festland über die kalte Nordsee strömt, Nachläufe hinter Windparks entstehen (siehe Abbildung 2). In Strecken von bis zu 70 Kilometern ist hier die Windgeschwindigkeit im Vergleich zur ungestörten Strömung reduziert. Mit diesen Erkenntnissen lassen sich künftig die Ein-flüsse auf stromab liegende Windparks besser vorhersagen und Modellsimulationen verbessern.“

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Abbildung [2] (Andreas Platis)

Windgeschwindigkeit gemessen mit dem Forschungsflugzeug am 10. September 2016 nördlich des Windparks Amrumbank West. Die schwarzen Punkte markieren die Windkraftanlage Amrumbank West, Nordsee Ost und Meerwind Süd/Ost.

Die Windgeschwindigkeit wurde entlang des Flugpfades (schwarze Linie) gemessen und senkrecht zur Hauptwindrichtung (Windrichtung 190°, schwarzer Pfeil) interpoliert. Die blaue Färbung direkt hinter der Anlage zeigt die geringsten Windgeschwindigkeiten.

Also schaunmermal: Nachläufe hinter Windparks entstehen vor allem bei einer stabilen atmosphärischen Schichtung, wenn warme Luft über eine kalte Oberfläche strömt. Hinter einem Windpark reduziert sich die Windenergie um bis zu knapp 60% und es entsteht eine Wirbelschleppe von bis zu etwa 70 Kilometern. Was bedeutet das nun? Nun, warme Luft kann mehr Feuchtigkeit aufnehmen als kalte Luft. Wenn nun also warme Luft hinter einer WKA oder einem Windpark durch Verwirbelung auf einer Strecke von 70 Kilometern sukzessive in Bodennähe gerät, kann sie weitere Feuchtigkeit aufnehmen; diese Feuchtigkeit fehlt dann wiederum im Boden. Der Volksmund spricht in solchen Fällen dann ganz profan von Trockenheit.

Frage: Kann es vielleicht sein, dass uns irgendwelche parawissenschaftlich-religiösen Klimalunken die Auswirkungen der „nicht-erneuerbaren“ Energieentnahme aus dem Klimamotor unserer Erde als „menschengemachte Klimakatastrophe“ zu verkaufen suchen und der CO2-Panik damit ganz neue Steuerpfründe eröffnen? – Oder kürzer gefragt, machen wir uns den Klimawahn etwa selber?

Der Beitrag erschien zuerst im KlimaNachrichten.de hier