Klimawandel: Die gefährliche Weltanschauung der Leute, die nicht die Welt anschauen

Was die „Höchstwerte“ betrifft, hier einige Zahlen laut DWD: Zugspitze 17,9 (5.7.1957), Aachen 37,2 (23.8.1944), Würzburg 37,8 (29.7.1947) Berlin 38,1 (11.7.1959), Cottbus 39,6 (29.7.1921), Regensburg 39,0 (27.7.1983), Gera 39,6 (5.8.1994), Freiburg, Karlsruhe 40,2 (13.8.2003) und Gärmersdorf/Oberpfalz 40,2 (27.7.1983). Die 40-Grad-Schwelle ist in Mitteleuropa eine Rarität, die aber nichts mit der angeblich CO2-bedingten Erderwärmung zu tun hat und nur von speziellen Wetterkonditionen abhängt.

Können sich Luft und Erde erwärmen?

Dass „die Luft sich erwärme“, ist eine gängige, aber unzutreffende Redewendung, die, vom Wetterdienst benutzt, ärgerlich ist. Dabei weiß im Grunde jeder Mensch aus ureigenster Erfahrung, dass dies nicht der Fall ist. Man braucht nur einmal einen Tag lang barfuß zu laufen und den eigenen im Körper eingebauten Temperatursensoren zu vertrauen. Am besten dazu ist eine wolkenarme Hochdruckwetterlage geeignet. Bei Sonnenaufgang fühlen sich die abends noch warmen Steinfliesen der Terrasse schön kühl an, während an den Grashalmen des Rasens sich nachts Tau gebildet hat. Wer in der Schule im Physikunterricht aufmerksam zu gehört hat, erinnert sich des „Abkühlungsgesetzes“ von Isaac Newton oder auch an Pierre Prévost (1751-1839), der 1791 gezeigt hatte, dass alle Körper immerwährend Wärme ausstrahlen, egal ob warm oder kalt.

Diese Beobachtungstatsache lässt nur einen einzigen logischen Schluss zu: Wenn Körper immerwährend Wärme ausstrahlen, dann können sie sich niemals erwärmen. Sie müssen erwärmt werden. Dies gilt auch für die Erde und die sie umgebende Lufthülle. Die einzige Licht- und Wärmequelle, die dazu in der Lage ist, ist die Sonne. Dies lässt sich anhand von Messungen nachweisen. Man schaue nach bei „dlr rlp Wetter“, dem Agrarmeteorologischen Dienst in Rheinland-Pfalz. Für die Station Oppenheim (128 m über NN) ergeben sich für den Beginn der jetzigen Hitzeperiode folgende Zahlen, wobei die Temperaturen nicht nur in 2 Meter Höhe gemessen werden, sondern auch in 20 cm über dem Boden und 5 cm im Boden. Hier in dieser Reihenfolge die Temperaturen für die Zeit vom 13. bis 16. Juli 2013:

13. Juli um sechs Uhr: 14,1 Grad, 13,5 Grad, 20,7 Grad (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 23,8 Grad, 25,7 Grad, 30,9 Grad (4014,4 Wh/m2)

14. Juli um sechs Uhr: 15,8 Grad, 15,3 Grad, 20,9 Grad (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 24,7 Grad, 26,9 Grad, 32,2 Grad (4285,4 Wh/m2)

15. Juli um sechs Uhr: 15,0 Grad, 14,4 Grad, 21,5 Grad (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 23,9 Grad, 26,0 Grad, 32,0 Grad (4080,8 Wh/m2)

16. Juli um sechs Uhr: 15,3 Grad, 14,3 Grad, 21,5 Grad (0,0 Wh/m2), um 14 Uhr: 26,6 Grad, 29,2 Grad, 33,0 Grad (4222,9 Wh/m2)

…um 17 Uhr: 28,0 Grad, 29,9 Grad, 36,2 Grad (6636,7 Wh/m2)

Leicht zu erkennen ist, dass es morgens um sechs Uhr am wärmsten im Boden in fünf Zentimetern Tiefe ist, am kühlsten in 20 cm über dem Boden und dann in zwei Metern Höhe wieder wärmer. Dann geht die Sonne auf und bis 14 Uhr sind von der Sonne dem Erdboden gut 4.000 Wattstunden an Globalstrahlung dem Erdboden zugestrahlt worden. In fünf Zentimetern Tiefe werden an allen Tagen die 30 Grad überschritten. Demzufolge ist es nun in 20 cm Höhe deutlich wärmer als in zwei Metern Höhe. Ganz augenfällig ist es am 16. Juli um 17 Uhr, wo in Bodennähe fast die 30 Grad Celsius erreicht werden. Die morgendliche Temperaturinversion (Temperaturzunahme mit der Höhe) hat sich im Laufe des Tages umgekehrt.

Diese Messungen lassen nur eine Interpretation zu: Die Sonne ist die Energiequelle, doch der Erdboden ist die Absorptionsfläche für deren Energie. Er allein ist am Tage die Heizfläche, von der aus die aufliegende Luft am Boden durch Leitung und dann durch Konvektion erwärmt wird. An heißen Tagen kann man die Konvektion anhand des Flimmerns der Luft, insbesondere über Asphaltflächen, erkennen. Der Boden erwärmt sich deswegen, weil die von der Sonne eingestrahlte Energie größer ist als die gleichzeitig vom Erdboden abgestrahlte Energie. Wenn der Neigungswinkel der Sonne zum Abend abnimmt und die Einstrahlung geringer wird als die Ausstrahlung des erwärmten Erdbodens, dann kühlt sich dieser ab. Die vertikale Temperaturschichtung kehrt sich um, der Boden wird zur Kühlfläche, wie die Temperatur bei Sonnenaufgang zeigt. Gäbe es direkte Messungen der Oberflächentemperaturen, dann wäre dies noch deutlicher zu erkennen. Diese Messwerte zeigen noch eines: Für die Behauptung einer „Gegenstrahlung“ gibt es nicht den geringsten Hinweis.

Damit fällt die von den IPCC-Klimaexperten für „heilig“ gesprochene und zum Glaubensdogma erklärte „Gegenstrahlung“, welche die „Erderwärmung“ bewerkstelligen soll, in sich zusammen. Diese ist ein rein rechnerisches Konstrukt, um den in Wirklichkeit nicht existierenden „Treibhauseffekt“ dem „gemeinen Volk“ als Bären aufzubinden und dieses als „Klimakiller“ in Sippenhaft zu nehmen. Für die theoretisch agierenden Klima-Computerspezialisten trifft das zu, was Alexander von Humboldt (1769-1859) sagte: „Die gefährlichste aller Weltanschauungen ist die Weltanschauung der Leute, welche die Welt nicht angeschaut haben.“ Wer dieser IPCC-Klimaexperten, die sich ständig in klimatisierten Rechenzentren aufhalten, hat sich schon einmal so tief gebückt und Temperaturmessungen am Boden vorgenommen?

Die Firma Siemens und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)

In einer aufwendigen Zeitungsbeilage „Unsere Region 2030“, fordert Siemens dazu auf: „Kommen Sie mit in die Zukunft!“ – „Wir schreiben das Jahr 2030. Der Osten Deutschlands ist Pionierland. Ob Energiewende, nachhaltige Städte, ein modernes Gesundheitssystem oder die Industrie der Zukunft: Wer nach Lösungen für die Welt von morgen sucht, schaut nach Brandenburg, Berlin, Sachsen,…“. Da werden „virtuelle und reale Welten“ eins. Da darf der Chef des PIK, Hans Joachim Schellnhuber, nicht fehlen, um eine „neue industrielle Revolution“ zu fordern, um den „Klimawandel“ und „die Erwärmung des Erdklimas“ zu bremsen. Doch wenn jemand ständig als „einer der renommiertesten Klimaforscher Deutschlands“ angepriesen wird, dann sollte man misstrauisch werden.

Die Standarddrohung des PIK-Direktors: „Wenn wir so weiter wirtschaften wie bisher, wird sich die Erde um dreieinhalb bis vier Grad erwärmen. Das führt dazu, dass der Meeresspiegel um 20 bis 40 Meter steigt. Die Malediven, deren höchster Berg 2,4 Meter hoch ist, werden verschwinden, genauso wie die Insel Sylt.“ Das könnte auch eine Aussage des Orakels von Delphi sein. Solche Arten von Prophezeiungen sind nicht neu und haben bereits den Apostel Johannes zu seiner „Apokalypse“ (Offenbarung) inspiriert. Ängstliche Geister reagieren sensibel auf derartige Weltuntergangsgesänge. Doch wie verträgt sich diese Aussage von Hans Joachim Schellnhuber mit folgender, die nahezu zeitgleich am 15. Juli 2013 als Pressemitteilung vom PIK verbreitet wurde?

Darin heißt es: „Jedes Grad Erwärmung könnte den Meeresspiegel auf lange Sicht um mehr als zwei Meter erhöhen“ und „könnte der Meeresspiegel demnach in 2.000 Jahren um knapp acht Meter im Durchschnitt ansteigen.“ Ja, die Zukunft ist sehr weit und der Leser gläubig. Was interessiert die Zukunft menschliches Geschwätz? Aber seien wir kritisch und gehen beiden Aussagen mal auf den Grund. Wenn bei vier Grad Erwärmung der Meeresspiegel um 40 Meter steigt, dann sind das pro Grad zehn Meter. Aber nach der zweiten Aussage ergäben sich nur acht Meter. 32 Meter Unterschied, wer wird da so kleinlich sein? Aber dazu soll es ja erst in den kommenden 2.000 Jahren kommen. Acht Meter in 2.000 Jahren ergäben einen linearen Anstieg von 0,004 Meter/Jahr. Wenn man zudem die vier Grad Erderwärmung über den Zeitraum von 2.000 Jahren mittelt, dann ergäbe sich ein linearer Anstieg der Globaltemperatur von 0,002 Grad Celsius.

Wir leben heute im Jahre 2013 und seit Beginn der Zeitrechnung, erleben wir nach dem „Klimaoptimum zur Römerzeit“ und dem „Klimaoptimum des Hochmittelalters“ mögliche Indizien für ein drittes „Klimaoptimum“. Unterbrochen waren sie jeweils durch „Kleine Eiszeiten“. Nichts ist in der Natur konstant, nichts verläuft linear, auch wenn „alles fließt!“ Wer mit einer linearen Projektion über 2.000 Jahre hinweg operiert und Gedankenspielereien als wissenschaftlich seriöse Erkenntnisse verkauft, der darf sich nicht wundern, wenn er sich lächerlich macht und er den Volkszorn provoziert. Dies wird spätestens dann der Fall sein, wenn die „Energiewende“ unbezahlbar wird, und zu „Wutbürgern“ macht und soziale Unruhen provoziert.

Es wäre Aufgabe einer wirklich nachhaltigen und verantwortungsvollen Politik, nicht den Energiewende-Schaden an den Bürgern zu vermehren, sondern ihn wieder zu verringern und abzuwenden, zumal es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass der „Klimaschutz“ eine Mogelpackung ist. Die Zeiten, dass sich die Politik wie in Feudalzeiten statt „Hofnarren“ nunmehr „Klima-Clowns“ hält, um unbegründete Klima-Ängste zu verbreiten, nähern sich dem Ende. Wer die Zeichen der Zeit nicht zu erkennen in der Lage ist, den wird die Zeit richten.

Zum Schluss: Welche Temperaturen meldete der DWD um 16 Uhr nun tatsächlich? Wurden Rekorde gebrochen? Nein: Trier 20,5 Grad, Aachen 21,5 Grad, Emden 22,5 Grad, Düsseldorf 23,5 Grad, Kempten 34,1 Grad, Weiden 34,6 Grad, Görlitz und Straubing 34,8 Grad und Konstanz 36,3 Grad Celsius. Mein Rat: Als Meteorologe sollte man sich niemals „zu 100 Prozent sicher“ sein und schon gar nicht von Medien aufs Glatteis ziehen lassen. Aber nicht nur Kollege Jung, auch der DWD war nicht besser.

Dipl. Meteorologe Dr. Wolfgang Thüne, zuerst erschienen bei eigentümlich frei




Energiewende wirkt: „Der hauptsächliche Preistreiber ist der Staat“

Wir konnten im Vorfeld der Koalitionsgespräche ein ausführliches Gespräch führen mit Dr. Günter Keil, früherer Mitarbeiter im Bundesforschungsministerium und einer der profundesten Kenner und Analytiker in Energiefragen.

Peter Schmidt: Nach der Bundestagswahl gäbe es eine neue Chance, weniger emotional über die weitere Entwicklung der „Energiewende“ zu sprechen. Sehen Sie eine Chance, dass die Politik die bisherigen Entscheidungen kritischer beäugt ?

Dr. Keil: Es gibt bereits kritische Äußerungen aus der Politik,  interessanterweise fast alle kurz vor der Bundestagswahl, seit man aus Umfragen wußte, dass für die Bürger die Entwicklung der Energiepreise auf Platz 3  der Liste der größten Sorgen steht.
Dabei gibt es eine Ausnahme: Die sächsische FDP kritisiert die Energiewende-Politik seit längerem massiv – als einzige unter den Landesverbänden aller Parteien.
Jetzt nach der Wahl wird man an dieses Thema herangehen müssen, aber die Aussichten für eine wirklich durchgreifende Revision aller Fehlentscheidungen sind schlecht. Alle Altparteien haben das schließlich so beschlossen.  Nun herrscht Angst vor einem Gesichtsverlust.  Zudem hat man mit dem Erneuerbaren Energie-Gesetz EEG eine starke Wind-, Solar- und Biogas-Lobby gezüchtet, die um ihre Privilegien kämpfen wird.  Schließlich gibt es noch den Bundesrat, der alle das EEG betreffende Gesetzesvorlagen, seien sie auch noch so schwach formuliert, stoppen kann – und vermutlich auch stoppen wird.
Es ist zu befürchten, dass die neue Regierung einen scheinbar einfachen Ausweg aus diesem Dilemma wählen wird: Den bereits begonnenen Weg in die Planwirtschaft und letztlich in die Verstaatlichung des Elektrizitätssektors zu Ende zu gehen. Zwar würde das die Probleme nicht lösen, sondern verschlimmern, aber man hätte wieder einmal Zeit gewonnen.

Peter Schmidt: Der Preis für Energie ist exorbitant gestiegen, für den Privathaushalt wie das Industrieunternehmen. Was ist denn derzeit der hauptsächliche Preistreiber ?

Dr. Keil: Für den wichtigen Energieträger Erdgas gelten außenwirtschaftliche Faktoren.  Erst wenn Shale-Gas in ausreichender Menge in England, Polen und weiteren europäischen Ländern in größerer Menge gefördert wird, kann mit einem Absinken des Preises gerechnet werden. Die deutschen Verbraucher werden zudem die jahrelangen Versäumnisse aller Regierungen, endlich ein Terminal an der deutschen Nordseeküste für Flüssiggastanker einzurichten, teurer bezahlen, als ihre in dieser Hinsicht klügeren Nachbarn in Westeuropa.
Die Probleme beim immer weiter steigenden Strompreis sind jedoch hausgemacht.
Ohne die preistreibenden Eingriffe des Staates hätten wir noch konkurrenzfähige Strompreise.
Was sich dramatisch verändert hat, sind die vom Staat der Energiewirtschaft aufgezwungenen Steuern, Abgaben und Umlagen – mit dem Ergebnis, dass wir heute gegenüber dem Jahr 2000 eine Erhöhung des Strompreises für Haushalte um 106 % auf 28.73 Cent/kWh erlebt haben. Die Kosten für die Stromerzeugung, den Transport und die Netznutzung stiegen in diesen 13 Jahren von 8,62 auf 14,32 Cent/kWh an, also um 66 %. Aber die Steuern, Abgaben und Umlagen stiegen von 5,32 auf 14,41 Cent/kWh an, also um 171 %.  Damit  bilden die staatlichen Belastungen heute exakt 50% des  Haushalts-Strompreises.
Derzeit sind unsere Strompreise die zweithöchsten in der EU. Der hauptsächliche Preistreiber ist also der Staat, der in Verkennung der Bedeutung des Strompreises diese entscheidende Ressource der Wirtschaft als Goldesel für das Stopfen von Finanzierungslücken im Staatshaushalt mißbraucht. Stadtwerke benutzen seit langem die Einnahmen aus dem Energiegeschäft, um defizitäre Bereiche wie den öffentlichen Nahverkehr damit zu unterstützen. Dies geschieht nicht erst seit heute, sondern hat eine ungute Tradition seit vielen Jahren.
Aus der Sicht grüner Ideologen ist das vermutlich eine sehr begrüßenswerte Entwicklung, weil damit die verhaßte Großindustrie ins Ausland getrieben wird. Der Kampf gegen Kernkraft und auch Kohlestrom soll eine Umwandlung in Richtung auf eine weitgehend von Industrie befreite und Öko-Landbau lebende Insel bewirken. In Bezug auf die Kernkraft ist das Dank des Engagements der Kanzlerin bereits gelungen; bei den Kohlekraftwerken ist der durch das EEG verursachte wirtschaftliche Zusammenbruch im Gange –  wird aber sicherlich mit weiteren Subventionen bekämpft werden.
Man könnte natürlich an die Ursache dieser Fehlentwicklung herangehen. Ob die Politik dazu imstande ist, muss man abwarten.

Peter Schmidt: Wenn man als Laie Meldungen liest wie „große Windparks in der Nordsee, aber das Problem der Trassenanbindung ist nicht gelöst“, dann bekommt man den Eindruck, so manche Milliardenentscheidung sei von Dilettanten getroffen. Täuscht das ?

Dr. Keil: Leider stimmt das. Die Liste unbegreiflicher Fehlentscheidungen wird immer länger.
Einige Beispiele:
1. Das EEG. Man bevorzugt  bestimmte Technologien der Stromerzeugung extrem, die aber zugleich Witterungs- und Tageslichtabhängig und dazu noch sehr viel teurer sind, als konventionelle Methoden.  Zudem stören und gefährden sie durch ihre oft zufälligen Schwankungen die Stabilität des Stromnetzes: Blackouts drohen. Das Ganze mit gesetzlich garantierter vorrangiger Einspeisung in das (dafür nicht vorbereitete) Stromnetz sowie einer 20-jährigen Garantie für die Vergütung dieses Stroms, die weit über dem Börsenstrompreis liegt. Es ist nicht übertrieben, dies als ein Zerstörungsprogramm für die Wirtschaft und als ein Verarmungsprogramm für die Bürger zu bezeichnen – so nicht beabsichtigt, aber leider so wirkend.
Wieder stellt sich die Frage, weshalb ausgerechnet eine schwarz-gelbe Regierung dieses von Trittin und seiner Partei erfundene Gesetz faktisch widerstandslos seine verheerenden Wirkungen entfalten ließ.
2. Der Kernkraftausstieg. An dieser Entscheidung waren alle Altparteien beteiligt. Die damit hervorgerufene Lücke in der Grundlast-Stromversorgung ist nicht mehr zu schließen – auch nicht mit neuen Kohlekraftwerken, weil diese nicht mehr rentabel wären und daher auch nicht gebaut werden.  Notlösung: Stromimporte aus Frankreich und Tschechien, und zwar Kernkraftstrom .
3.  Dass in Norddeutschland die geeigneten Windregionen liegen, aber von dort keine ausreichenden Höchstspannungsleitungen zu den Verbrauchszentren führten, war jedermann bekannt. Dennoch erfolgte der Ausbau ungebremst.
4.  Bei den Nordsee-Windparks ging alles schief: Erst gab es für gebaute Windparks keinen Kabelanschluß an Land – und jetzt gibt es Leitungen zu Windparkstandorten, an denen noch gar kein Windpark existiert.
5.  Man hat vergessen bzw. überhaupt nicht begriffen, dass das viel größere Mittel- und Niederspannungs-Verteilnetz ebenfalls in extremem Umfang ausgebaut werden müßte, weil jetzt zahllose EEG-Stromeinspeiser daran hängen. Dafür sind diese Netze nicht ausgelegt.
6.  Die bedrohlichste Planungspleite betrifft nahezu alle konventionellen Kraftwerke, die durch das Überangebot des weitgehend nicht benötigten, aber per Gesetz eingespeisten „grünen“ Stroms und des deshalb stark gefallenen Börsenpreises die für einen rentablen Betrieb erforderlichen Jahresbetriebsstunden bei weitem nicht mehr erreichen – und deshalb stillgelegt werden müssen. Dies, obwohl sie dringend benötigt werden, um die stark schwankenden Wind- und Solarstromeinspeisungen auszugleichen.
Hier droht die nächste Subventionswelle, Kapazitätsmanagement genannt, und im Klartext die Subventionierung stillstehender Kraftwerke als „Kaltreserve“. Wer das bezahlen wird, ist klar: Die Verbraucher.

Diese Liste katastrophaler Fehler und vollständiger Ahnungslosigkeit ist unvollständig – und schwer zu begreifen.  Denn der für solche Entscheidungen erforderliche Sachverstand ist gerade in Deutschland selbstverständlich vorhanden. Aber die vergangenen Regierungen nutzten ihn nicht. Der Grund war vermutlich, dass nüchterner Sachverstand für große Visionen von Nachteil ist.

Peter Schmidt: Ebenso populär wie populistisch ist ja derzeit die Forderung, die Ausnahmeregelung für die Industrie abzuschaffen. Wie steht es um diese Option wirklich ?

Dr. Keil: Wir haben es hier mit einer Gleichung mit vielen Unbekannten zu tun. Wenn die SPD in die Regierung geht, wird sie vermutlich diese Forderung nicht weiter verfolgen, weil sie von den Gewerkschaften, die sich um die Arbeitsplätze sorgen, Druck bekommt. Für die Grünen wäre es hingegen eine zentrale Forderung, weil das die Industrie träfe. Über alledem schwebt aber das Damoklesschwert der EU-Kommission: Deren Wettbewerbshüter hat ein Verfahren gegen Deutschland angekündigt, weil diese Vergünstigung die EU-Wettbewerbsregeln verletze. Angeblich hat Frau Merkel dringend gebeten, damit bis nach der Wahl zu warten. Wenn die EU damit Ernst macht, könnten sogar rückwirkend riesige Rückforderungen auf die Industrie zukommen. Am Ende der dann beginnenden Schlacht wäre das EEG tot. Zu diesem juristisch-politischem Hickhack sind keinerlei Prognosen möglich.

Peter Schmidt: Hand aufs Herz: Ist die Aussage „Der Industriestandort Deutschland ist massiv in Gefahr“ nicht auch ein populistisches Instrument der Energiewende-Gegner ?

Dr. Keil:  Es ist vor allem die sehr ernst zu nehmende, mehrfach in dringendem Ton vorgebrachte Meinung und Mahnung des EU-Energiekommissars Günther Oettinger.
Die rasant steigenden deutschen Strompreise erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass insbesondere Unternehmen mit hohen Stromkosten eine Verlagerung in andere Länder vornehmen werden. Das betrifft Unternehmen der Grundstoffindustrie – also Stahl, Chemie, Metall, Baustoffe, Papier, Zement, Keramik, Verbundwerkstoffe. Prof. Dieter Ameling, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl a.D. schrieb dazu: „Es ist unwahrscheinlich, dass in Deutschland noch einmal ein neues Stahlwerk, eine große Chemiefabrik oder ein Werk für Karbonfasern gebaut wird.“
Die BASF hat bereits den Ausbau ihrer Kapazitäten in den USA mit den Energiepreisen begründet. Diese liegen dort bei nur 50% der deutschen Industriestrompreise; trotz der oben erwähnten Entlastungen für unsere Industrie. Die mittelständischen Betriebe, die diesen Ausweg nicht haben, geraten in die Schere zwischen höheren Energiekosten und sinkender Konkurrenzfähigkeit gegenüber Wettbewerbern in der EU.
Das deutlich gesunkene Investitionsvolumen in Deutschland und die Steigerung deutscher Auslandsinvestitionen sind deutliche Warnsignale.

Peter Schmidt: Ist die Versorgungssicherheit in Deutschland wirklich in Gefahr ?

Dr. Keil: Wenn man der Bundesnetzagentur Glauben schenken will, dann nein. Dass die Anzahl der regulierenden und akute Probleme behebenden Eingriffe der Netzbetreiber in das Stromnetz in den vergangenen Jahren drastisch angestiegen ist, bestätigt sie allerdings. Zu Zitterpartien entwickeln sich die Wintermonate:  In diesen liegt die Solarstromerzeugung oft in der Nähe des Nullpunkts und bei einer andauernden Flaute (das übliche Rußland-Hoch) und weitaus höherem Strombedarf als im Sommer braucht es vielleicht nur noch eine Kraftwerksstörung oder einen Trafobrand, um in die Gefahrenzone zu kommen. Unsere im Sommer Strom exportierenden Nachbarn benötigen ihn dann selbst. Dann werden wieder alte Kraftwerke in den Nachbarländern für viel Geld angeworfen.
Was viele nicht wissen: Ein Blackout würde mehrere Tage dauern, bevor das Netz wieder steht. Das ist keine schöne Vorstellung. Besonders ärgerlich ist jedoch, dass das Eingehen dieser Risiken überhaupt nicht nötig war.

Peter Schmidt: Bei Licht betrachtet ist ein „Ausstieg aus dem Ausstieg“ ja kaum realistisch. Es geht ja wohl mehr um sinnvolle Korrekturen.

Dr. Keil: Dem ersten Satz stimme ich zu. Beim zweiten Satz habe ich Probleme, denn wie sollen bei einer allein mit Ängsten begründeten völligen Stillegung einer extrem wichtigen und rentablen Grundlast-Stromversorgung sinnvolle Korrekturen aussehen ? Die jahrelange Angstpropaganda der Medien hat in der Tat zu einem durchschlagenden Erfolg geführt: Neue Kernkraftwerke sind in Deutschland nicht vorstellbar. Darauf stellen sich unsere Nachbarländer bereits ein: Tschechiens neue Kernkraftwerke sollen insbesondere Deutschland beliefern. Auch Frankreich rechnet damit.
Eine andere Frage ist, ob es tatsächlich weitere Stilllegungen von KKW geben wird. Insbesondere in Süddeutschland würde die Stromversorgung prekär werden, weil zudem die notwendigen neuen Gaskraftwerke nicht gebaut und bestehende stillgelegt werden. Für die südlichen Landesregierungen wird das zu einem ernsten Problem.
Die bereits existierende bzw. zunehmende Unrentabilität aller Gas- und Steinkohlekraftwerke macht einen weiteren Kernkraft-Ausstieg hochriskant. Seit man das begriffen hat – das hat tatsächlich, obwohl logisch und unvermeidbar,  bis zum Sommer 2013 gedauert – werden wohl die Karten neu gemischt. Aber weil es hierbei wiederum nicht allein um wirtschaftliche Fragen, sondern um Gesichtsverlust, Ideologie, Parteipolitik und Angst vor den Medien geht, sind auch in dieser Frage abermals alle Möglichkeiten gleich wahrscheinlich. Wir haben nun einmal keine rationale Energiepolitik.

Peter Schmidt: Was wären aus Ihrer Sicht die ersten, unumgänglichen Änderungen ?

Dr. Keil: Die vollständige Abschaffung des EEG und der Energieeinsparverordnung (EnEv) mit einer Streichung der Einspeisevergütungen auch für Bestandsanlagen.
Anders wäre die weiter steigende Vernichtung von Volksvermögen – von Minister Altmaier auf eine Billion Euro geschätzt – nicht aufzuhalten.
Ich rechne jedoch mit eher kosmetischen Korrekturen. Die derzeit hochgelobte Quotenregelung nach skandinavischem Vorbild würde dem Unfug der massenhaften Installierung von für eine Industrienation ungeeigneten Stromerzeugungstechnologien nicht Einhalt gebieten, sondern vielmehr deren relativ billigste Form favorisieren: Das ist die Windkraft an Land. In Anbetracht von über 700 Bürgerinitiativen, die schon jetzt gegen die Zerstörung von Landschaften und Wäldern durch Windkraftanlagen kämpfen, wäre es kaum übertrieben, das mit der Eröffnung eines Krieges gegen die Bevölkerung gleichzusetzen.

Peter Schmidt: Die Befürworter der Energiewende sprechen ja immer davon, dass sich Deutschland einen weltweiten wirtschaftlichen Vorsprung mit dem Umbau erarbeitet. Hat dieses Argument Substanz ?

Dr. Keil:  Es gibt in der Technikdebatte ein schönes Beispiel für den Nutzen und zugleich Unsinn gewisser Großprojekte: Man könnte den Mount Everest abtragen und in den USA naturgetreu wieder aufbauen. Eine große Zahl eindrucksvoller Entwicklungen in der Erdbewegung und im Transportwesen wäre zu erwarten. Dennoch wäre das Projekt Schwachsinn und zu 99% eine Geldvernichtung. Die Frage „Was bringt´s ?“ ist die entscheidende. Nachdem bereits die Photovoltaikindustrie kaum noch in Deutschland existiert und auch die Windkrafthersteller immer mehr mit der Auslandskonkurrenz kämpfen müssen und beständig Marktanteile verlieren, bleiben gewiss bestimmte, kleinere Industriebereiche, die von der Energiewende technologisch profitierten und weiterhin Exporterfolge erzielen können. Das war auch bereits die Situation vor der Energiewende. Vergleicht man das jedoch mit dem, was Deutschland in letzter Zeit an wichtigen Industrien verloren hat, ergibt sich ein düsteres Bild:
Die Kernkraftindustrie blüht in den übrigen Industrieländern, aber insbesondere in den Schwellenländern China, Korea und Indien enorm auf; wir schafften sie ab. Die Gentechnik findet hier nicht statt. Energieintensive Produktionen wie Kohlefaserverbund-Werkstoffe – angeblich wichtig für unsere Elektroautos – werden von vornherein nicht in Deutschland etabliert. Sehr wahrscheinlich werden bereits in der Chemie und Metallindustrie Produktionsverlagerungen geplant. Das alles sind Technologiefelder, in denen wir wegen der dafür nötigen hohen wissenschaftlichen und Entwicklungsleistung gut konkurrenzfähig gewesen wären. Die noch vorhandene Grundstoffindustrie ist ein entscheidender Standortvorteil und auch für andere Branchen wichtig. Statt dessen haben wir auf leicht kopierbare „grüne“ Techniken gesetzt. Weshalb sollten wir ausgerechnet bei Umwelttechniken einen Vorsprung erringen und halten ?
Es wäre schön, wenn sich in unserem Lande  diejenigen, die durch ihre Ausbildung und ihre Erfahrungen seriös und fundiert technische Entwicklungen und Projekte beurteilen können, in die Politik einmischen würden, indem sie ihre vornehme Zurückhaltung aufgeben und sich in Parteien engagieren. Sie werden jetzt dringend gebraucht.
Wir bekämen dann eine rationalere Politik.

Peter Schmidt:  Die einzige und damit entscheidende Begründung für die Energiewende war doch der Klimaschutz. Davon hört man nichts mehr. Was ist davon zu halten ?

Dr. Keil: Die für die Energiewende entscheidende Begründung „Klimaschutz“ wird von der Regierung in der Tat nicht mehr benutzt, seit sie erkannt hat, dass die Abschaltung der CO2-freien Grundlast-Kernkraftwerke unweigerlich zu einer verstärkten Nutzung der einzigen anderen in Deutschland verfügbaren Grundlaststrom-Erzeugung, und zwar der durch Kohlekraftwerke, führen mußte. Nun steigt der CO2-Ausstoß zwangsläufig und der Umweltminister zeigt sich bekümmert. Das war´s also mit dem Klimaschutz und das Land, das alle anderen mit seiner Vorreiter-Rolle genervt hat, schweigt nun.
Im Grunde haben wir hier wieder die Antwort zur Frage 3: Nur Dilettanten beschließen Maßnahmen, deren logische negative Auswirkungen sie nicht sehen können. Eigentlich müßte nun die Energiewende wegen des Verfehlens ihres Hauptziels abgesagt werden.

Peter Schmidt: Wir danken Ihnen sehr für diese intensive Bewertung des Themas. Bleibt zu hoffen, dass sich in den kommenden Koalitionsverhandlungen eine „Wende der Wende“ anbahnt.




Unbequeme Wahrheiten über den Kanzlerinnen-Berater Schellnhuber! Teil 8: Meeresspiegelanstieg?

Die Malediven und Kiribatis nehmen einen große Raum in diesem Kapitel 8 ein, denn es gibt interessante Informationen über die Malediven, seit 2009, als die Regierung der Malediven die spektakuläre “Unterwassersitzung” abgehalten hatte, um auf den angeblichen Meeresspiegelanstieg durch die angebliche  globale Erwärmung aufmerksam zu machen. Und auf der Südpazifikinsel Kiribatis ([‚kiribɛs] (einheimische Aussprache des ehemaligen Namen der Gilberts) – so berichtete im September 2013 das Schweizer Fernsehen in einer mehrteiligen TV-Dokumentation “Der Äquator” – soll angeblich ein Dorf durch den Klimawandel zerstört worden sein. 

Ja wirklich ? Das Kapitel 8 hat neue, aktuelle “unbequeme Wahrheiten” über die “wahren” Motive derMalediven und Kiribatis und die Ursachen für das angebliche Versinken der Inseln recherchiert. Also seien Sie sehr gespannt auf diese 63 Minuten !! 

Video Teil 8 über den Anstieg des Meeresspiegels und das Nichtversinken der Malediven und Kiribatis

Am Ende von Kapitel 8 werden alle diejenigen belohnt, die bis zum Ende des langen Kapitels 8 ausgehalten haben. Denn am Ende von Kapitel 8 kommt eine amüsante Kabarett-Einlage mit Dieter Nuhr, die durch “schnitttechnischer Finesse und Aktualität” nicht nur zum Schmunzeln animiert. Also bleiben Sie (nicht nur deshalb) dran und lassen Sie sich überraschen.

Das nächste Kapitel 9 am 28.10.2013 beleuchtet das angeblich maximale “CO2-Budget” auf der Welt und die verschiedenen “Varianten” dieses angeblich “sehr genauen” Wertes. Der 6-minütige Videotrailer (mit integrierter Playlist) über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 online.

Übrigens: Den SPIEGEL-Bericht aus 24/2012 über das “Rätsel der sinkenden Inseln” finden Sie hier…und die zweifelhaften Infos über die SRF-”Äquator”-Doku hier




Unbequeme Wahrheiten über den Kanzlerinnen-Berater Schellnhuber! Teil 7: Globale Mitteltemperatur?

In dieser Zeit (1992) wurde nämlich in mehreren offiziellen Publikationen eine (absolute !) “globale Mitteltemperatur” von 15,5°C ausgewiesen. Und bekanntlich soll heutzutage die absolute globale Mitteltemperatur nur bei lediglich 14,5°C liegen, also 1°C niedriger als damals im Jahr 1992 bzw. 1990. Also, so fragt sich nicht nur der Laie, wo ist seit über 20 Jahren die angebliche “globale Erwärmung”, vor der alle diese “Schellnhubers” doch so warnen?? Ist dieser Widerspruch der heimliche Grund, warum die absolute globale Mitteltemperatur aus dem am 27.09.2013 veröffentlichten 5. Weltklimabericht entfernt worden ist ??

Der Inhalt und die Recherchen der Kapitel 6 und 7 der “Unbequemen Wahrheiten”  lassen sich schriftlich auch auf zwei DIN-A4-Seiten wie folgt zusammenfassen:

Die beiden Seiten können auch als pdf unten abgerufen werden

Das nächste Kapitel 8 am 21.10.2013 beleuchtet den angeblichen “Meeresspiegelanstieg” und die offiziellen und “weniger offiziellen” Ursachen für diesen Meeresspiegelanstieg. Kapitel 8 (Link zu Trailer zu Kapitel 8) ist mit knapp 60 Minuten das längste aller 11 Kapitel der “Unbequemen Wahrheiten” und das persönliche “Favorit”-Kapitel des Autors. Der 6-minütige Videotrailer (mit integrierter Playlist) über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 online

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«Angstschweiss» und Klima

Noch vor einem Jahr gestand kaum ein tonangebender Klimaforscher ein, dass sich die Erde seit 1998 nicht mehr weiter erwärmt. Erst im letzten Winter gaben namhafte internationale Forschungseinrichtungen die «Klimapause» zu (Weltwoche Nr.  4/13). Der Welt­klimarat IPCC musste darum letzte Woche entscheiden, wie man im neuen Bericht den unbestreitbaren Temperaturstillstand erklärt.

Denn dieser steht quer zu den IPCC-Prognosen einer rasanten Erwärmung.

Tagelang stritten sich Wissenschaftler und Regierungs­vertreter in Stockholm über jede einzelne Formulierung. Schliesslich entschied man, den Stillstand für unbedeutend zu erklären.

Es gebe zwar «über kurze Perioden von zehn bis fünfzehn Jahren» Differenzen zwischen den beobachteten und den errechneten Temperaturen, steht nun im Bericht. Aber der langfristige Trend zeige dennoch klar nach oben. «Man riecht geradezu den Angstschweiss der Autoren», kommentierte Markus Somm in der Basler Zeitung.

Tatsächlich kann das IPCC nur schwer verbergen, dass es ein ernsthaftes Problem hat. Nur wenn der Wasserdampf und die Schmutzpartikeln in der Erdatmosphäre, die Wolken und die Ozeane temperaturtreibend auf die immer höheren CO2-Konzentrationen wirken, droht allenfalls eine katastrophale Erwärmung.

Kein Forscher kennt aber das komplexe Zusammenspiel von Meer, Luft und Wolken wirklich – allen Behauptungen zum Trotz.

Verharrt das Thermometer nur noch wenige Jahre beim jetzigen Stand, sind alle Modellrechnungen des Weltklimarats Makulatur.

Dann wäre auch allen Anstrengungen, den CO2-Ausstoss zu senken, der Boden entzogen.

Um die immer stärkeren Zweifel zu über­tönen, verkündeten IPCC-Chef Rajendra Pa­chauri und sein Vize Thomas Stocker letzte Woche geradezu trotzig, dass die Erderwärmung weitergehe. Es sei nun sogar zu 95 Prozent statt wie vor sechs Jahren nur zu 90 Prozent klar, dass der Mensch überwiegend daran schuld sei.

Wie beim Waldsterben

Umso lauter zu rufen, je unsicherer man ist – das ist in der Umweltforschung nicht neu.

1988 war es in der Schweiz genauso. Damals ging es um das Waldsterben. Der Anteil der geschädigten Bäume hatte damals erstmals nicht weiter zugenommen. Die Behauptung, die Luftschadstoffe schädigten den Wald, kam unter Beschuss. Die verantwortlichen Waldforscher stemmten sich mit aller Kraft dagegen. «Die Schäden bleiben in der Schweiz ohne Verschmutzung nicht erklärbar», schrieben sie im Zustandsbericht Sanasilva. Es half nichts: Wenige Jahre später war klar, dass der Wald nicht stirbt.

Ein solcher Absturz droht auch dem Weltklimarat. Er kämpft derzeit aber nicht nur mit verharrenden Temperaturen, sondern auch mit dem sinkenden Interesse an seinen Weckrufen. Zwar sorgt sich die Bevölkerung immer noch stark um den Klimawandel, wie Umfragen zeigen – aber der Trend zeigt klar nach unten. Vor kurzem wurde etwa bekannt, dass 39 Prozent der Deutschen die globale Erwärmung fürchten. Vor sieben Jahren waren es noch 62 Prozent.

Auch in der Schweiz nimmt die Aufmerksamkeit ab. 2007 verzeichnete die Schweizerische Mediendatenbank über 5200 Artikel mit dem Wort «Klimawandel». 2009 waren es noch 3700 Artikel. Dieses Jahr gab es bis Ende September nur etwas über 1500 solche Artikel.

Bei anderen «Umwelt-Hypes» war es immer so, dass nach einer Phase des schwindenden Interesses diejenige des Vergessens folgte. Auch die «Klimakatastrophe» wird in der Öffentlichkeit bald kein Thema mehr sein – auch wenn der Weltklimarat noch so heftig dagegen ankämpft.

Übernommen von Die Weltwoche, „Angstschweiss und Klima“Ausgabe 40/2013 | Donnerstag, 3. Oktober 2013. EIKE dankt für die freundliche Genehmigung der Weltwoche zur Veröffentlichung und gibt auf ihren Wunsch hin den Link auf die Weltwoche an (hier).