Unbequeme Wahrheiten über den Kanzlerinnen-Berater Schellnhuber! Teil 10 Wie aus Majoritäten Minoritäten werden

Seit dieser Zeit – also seit Januar 2010 als der Email-Skandal und die Fehler im letzten IPCC-Weltklimabericht 2007, z.B. der Himalya-Gletscher-Fehler aufgedeckt worden waren, ist nicht bekannt, daß Schellnhuber wieder in einer deutschsprachigen TV-Talk-Sendung aufgetreten wäre, obwohl er seine TV-Auftritte von Oktober bis Dezember 2009 nahezu inflationär betrieben hatte. Wenn Sie eine weitere TV-Diskussions-Sendung mit Hans J. Schellnhuber seit Januar 2010 kennen sollten, teilen Sie uns das bitte mit.

Und das Kapitel 10 dokumentiert, wie schwierig es seit 2007 war und ist, klimarealistische Fakten über den Klimawandel in TV-Sendungen unterzubringen, wenn einem einzigen Klimarealisten gleiche mehrere regelrechte “Klimahysteriker” gegenübersassen und auch die eigentlich neutralen Moderatoren klimarealistische Thesen häufig vorzeitig in der Debatte abwürgten.

Video Nr. 10 über die zigfache Alleinstellung von „Klimaforschern“ wie Schellnhuber in den Medien und die gezielten Versuche die Klimrealisten  von Anfang an in die unmoralische „Leugner“-Ecke zu stellen

Das Abschluss-Kapitel 11 (Epilog) der “Unbequemen Wahrheiten” am 11.11.2013 stellt Thesen zur Diskussion, die politische Motive für das dubiose CO2-Klimathema sein könnten und offensichtlich auch sind, und stellt zwei Möglichkeiten vor, wie man sich gegen solche “Scharlatane der Klima-Wissenschaft” wehren könnte. Der 6-minütige Videotrailer (mit integrierter Playlist) über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 online.




Stromnetze am Limit – das Risiko wächst: Mit jedem Windrad nehmen die Probleme zu

Schafft die Leitstelle dies nicht, so gerät das Netz innerhalb von Sekundenbruchteilen aus dem Takt. Grundlage des Problems ist die Tatsache, dass unsere Stromversorgung mit Wechselstrom arbeitet. Jeder Erzeuger, der in ein Verbundnetz einspeist, muss dies nicht nur mit der exakt gleichen Frequenz tun wie alle anderen Generatoren, sondern auch mit genau synchronem Verlauf der positiven und negativen Halbwellen. Anders ausgedrückt darf das eine Kraftwerk nicht gerade in dem Moment mit negativer Spannung einspeisen, wenn das andere gerade eine positive Spannung erzeugt, denn diese unterschiedlichen Polungen würden dazu führen, dass die Generatoren gegeneinander statt miteinander arbeiten würden, Bild 1. Statt gemeinsam Strom ins Netz zu liefern, würden sie sich gegenseitig innerhalb von wenigen Sekunden zerstören, weil die Wicklungen der Generatoren ausbrennen würden.

Bild 1. Würden zwei Generatoren mit derartiger Phasenverschiebung gleichzeitig ins Netz einspeisen, so würden sie sich gegenseitig beschädigen (Grafik: Saure, Wikipedia Creative Commons)

Eine der wichtigsten Aufgaben der Netzleitstellen besteht daher darin, die Netzfrequenz zu überwachen und innerhalb extrem enger Grenzen stabil zu halten, damit die mehr als eine Million Teilnehmer, die allein in das deutsche Verbundnetz einspeisen, stets synchron und mit exakt gleicher Phasenlage einspeisen können.

Zusammenhang von Frequenz und Netzlast

Die Netzfrequenz hängt wiederum direkt von Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch ab. Je höher der Verbrauch, desto größer ist auch das von der Turbine aufzubringende Drehmoment, damit der Generator seine exakt vorgeschriebene Drehzahl halten kann. Laständerungen wirken sich daher sofort auf seine Drehzahl und damit auf die Frequenz des erzeugten Wechselstroms aus. Das Kraftwerk überwacht deshalb die Frequenz und versucht, diese stabil zu halten, indem es mehr oder weniger Dampf auf die Turbine leitet. Im Verbundnetz muss dies stets von allen einspeisenden Generatoren synchron nachvollzogen werden, um das dynamische Gleichgewicht von Erzeugung, Verbrauch und Netzfrequenz innerhalb der für den stabilen Netzbetrieb erforderlichen Sicherheitsmargen zu halten. Voraussetzung hierfür ist die Fähigkeit der einspeisenden Kraftwerke, ihre Energieerzeugung bedarfsgerecht entweder zu steigern oder zu drosseln.

Solar- und Windenergieanlagen können solche gezielten Leistungsanpassungen prinzipbedingt nicht in nutzbarem Umfang erbringen und sind daher außerstande, das Netz zu stabilisieren. Im Gegenteil, ihre nur von den Zufällen von Wind und Wetter abhängige Einspeisung, die von den Netzbetreibern aufgrund gesetzlicher Vorgaben zwangsläufig abgenommen werden muss, erschwert den restlichen Kraftwerken die sowieso schon anspruchsvolle Aufgabe, das Netz auch im Falle unvorhersehbarer Störungen ständig im Gleichgewicht zu halten.

Reaktion auf Netzstörungen

Im Netz treten unablässig Änderungen der Belastung auf, die durch ständige Anpassung der Erzeugung aufgefangen werden müssen. Viele dieser Änderungen sind mit einer gewissen Zuverlässigkeit vorhersehbar – beispielsweise das Einschalten zahlloser Fernseher pünktlich zum Beginn eines Bundeligaspiels oder das morgendliche Duschen vor der Arbeit – und können daher in den Tagesfahrplänen der Kraftwerke berücksichtigt werden. Andere Ereignisse sind jedoch nicht planbar, zum Beispiel Leitungsausfälle, Trafo- oder Kraftwerksstörungen oder Blitzeinschläge, die zu Kurzschlüssen und damit zu größeren Ausfällen im Stromnetz führen können. Erschwerend kommt hinzu, dass solche Ereignisse oft in Sekundenbruchteilen eintreten, viel schneller, als jeder Mensch reagieren könnte. Erste Sicherheitsreserve im Netz sind deshalb die riesigen Schwungräder, als die in solchen Fällen die rotierenden Turbinen und Generatoren fungieren. In diesen rotierenden Massen (Bild 2) sind enorme Energiemengen gespeichert, die sofort zur Verfügung steht. Große Turbinen und Generatoren wiegen hunderte von Tonnen und rotieren mit hohen Drehzahlen, typischerweise 1500 oder 3000 Umdrehungen pro Minute.

 

Bild 2. Solche Wellen für Kraftwerke wiegen oft mehr als 100 Tonnen und rotieren mit bis zu 3000 Umdrehungen pro Minute. Sie speichern daher große Energiemengen Bild http://www.saarschmiede.com/69.html

Es ist die darin gespeicherte, sofort ohne jede Verzögerung verfügbare Energie, welche in den ersten Sekunden einer größeren Störung die Netzfrequenz und damit die Netzstabilität innerhalb der zulässigen Grenzen hält. Unmittelbar darauf reagieren die Dampfventile der für die Notversorgung herangezogenen Kraftwerke und sorgen beispielsweise dafür, dass mehr Dampf auf die Turbine geleitet wird. Damit wird die zweite Verteidigungslinie der Netzstabilisierung aktiviert, die großen Energiereserven, die in den vielen tausend Tonnen extrem hoch erhitzten und komprimierten Dampfs gespeichert sind, welchen die riesigen Dampfkessel fossiler Kraftwerke ständig vorrätig halten. Diese extrem schnelle und in Sekunden verfügbare Stabilisierung kann nur von dampfbetriebenen Fossil- und Kernkraftwerken mit massiven, schnell rotierenden Generatoren gewährleistet werden. Einen gewissen Beitrag können auch Wasserkraftwerke leisten. Solar- und Windenergie sind hierzu dagegen außerstande, denn sie halten weder nennenswerte Rotationsenergie vor noch lassen sich Sonne und Wind gezielt herauf- oder herunterregeln. Vor diesem Hintergrund lassen Behauptungen, eine 100 prozentige Stromversorgung aus erneuerbaren Energien ohne konventionelle Kraftwerke sei möglich, doch erhebliche Zweifel daran aufkommen, ob die Betreffenden überhaupt wissen, wovon sie reden.

Worst Case: Ein Kraftwerks-Totalausfall

Eine der kritischsten Situationen, auf die eine Netzleitstelle ständig vorbereitet sein muss, ist der Totalausfall des größten derzeit am Netz befindlichen Kraftwerks oder einer sonstigen leistungsbestimmenden Komponente wie einer großen Fernleitung. Die im Netz vorgehaltenen Leistungsreserven müssen selbst in einem solchen Fall ausreichen, um einen Zusammenbruch zu verhindern. Dafür muss die ausgefallene Leistung innerhalb von Sekundenbruchteilen ersetzt werden. Um das zu erreichen, muss die Leitstelle dafür sorgen, dass automatisch genügend Zusatzleistung von den anderen mit dem Netz verbundenen Großkraftwerken bereitgestellt wird. Da einige wenige Kraftwerke einen solchen plötzlichen Mehrbedarf gar nicht stemmen könnten, wird die benötigte Ersatzleistung in vielen Teilbeträgen auf zahlreiche Kraftwerke aufgeteilt. Die einzelnen Beiträge sind dabei so klein, dass die jeweiligen Kraftwerke damit noch problemlos zurechtkommen. In der Regel sind dies 2,5 % der jeweils möglichen Erzeugungsleistung. Diese Reserve muss zur Hälfte innerhalb von 5 Sekunden und insgesamt innerhalb von 30 Sekunden bereitgestellt werden [PRIM]. Im Rahmen ihrer ständigen Notfallbereitschaftsplanung führt die Netzleitstelle eine ständig aktualisierte Liste mit denjenigen Kraftwerken, die zurzeit am Netz sind und über die Fähigkeit verfügen, diese Systemdienstleistung zu erbringen. Die Leistungsregler dieser Kraftwerke müssen hierfür ständig direkt von der Leitstelle aus ansteuerbar sein und werden von dort im Notfall dann aufgefahren. Dies erfolgt vollautomatisch computergesteuert innerhalb von Sekundenbruchteilen, viel schneller als ein Mensch reagieren könnte. Da Deutschland im Rahmen des europäischen Verbundnetzes im Notfall auch auf Hilfe aus dem Ausland zählen kann, liegt der Umfang dieser Leistungsreserve, die jederzeit abrufbereit zur Verfügung stehen muss, bei 700 MW [PRIM]. Aus beiden Angaben lässt sich leicht ausrechnen, dass zur Aufrechterhaltung der Netzsicherheit jederzeit 28000 MW an primärregelfähiger Kraftwerksleistung am Netz sein müssen – was inzwischen jedoch aufgrund des ständig wachsenden Aufkommens an Solar- und Windstrom im Netz nicht mehr ständig der Fall ist, Bild 3.

Bild 3. Als am 27.10. 2013 – einem Sonntag mit geringer Netzlast – ein Sturm über Deutschland hinwegfegte, war das Aufkommen an zwangseingespeistem Wind- und Solarstrom so hoch, dass der Beitrag konventioneller Kraftwerke unter die kritische Marke von ca. 28.000 MW gedrückt wurde (Daten: Strombörse EEX)

Wird diese kritische untere Grenze unterschritten, so gerät das Netz in Gefahr. Zwar kann man in solchen Fällen über das europäische Verbundnetz Hilfe von den Nachbarn erhalten, doch erwarten diese im umgekehrten Falle natürlich gleichwertige Dienste auch von Deutschland, so dass die ständig vorzuhaltende Leistung in der Summe letztlich gleich bleibt.

Die erste Regelebene ist entscheidend

Neben den ersten beiden Regelebenen – der Trägheitsreserve und der Sekundenregelung – verfügt die Leitstelle noch über eine Sekundär und Tertiärebene [WIKI], die innerhalb von 30 s bis 5 min bzw. innerhalb von 5 bis 15 min zur Verfügung stehen müssen. Aus diesem Grund bezeichnet man die zweite Ebene als Sekundenreserve und die dritte Ebene als Minutenreserve. Zur Sekundenreserve gehören vor allem schnellstartfähige Kraftwerke wie Gaskraftwerke, die innerhalb kürzester Zeit von Null auf Vollleistung gehen können, sowie Speicher-Wasserkraftwerke, die nur die Regelventile weiter zu öffnen brauchen. Die Sekundärregelung hat vor allem die Aufgabe, den Abfall der Netzfrequenz aufzufangen und damit die „rotierende Reserve“ zu entlasten, so dass sie für eventuelle weitere Notfälle wieder voll verfügbar wird. Überlappend hierzu werden auch die anderen Regelebenen aktiviert, indem zunächst Pumpspeicher- oder Gasturbinenkraftwerke – die auch die Sekundärregelung besorgen – und mit entsprechender Zeitverzögerung auch Großkraftwerke auf höhere Leistung gefahren werden.

Ungeachtet der Feinheiten des Zusammenspiels verschiedener Regelebenen muss man sich jedoch darüber im Klaren sein, dass die ersten Sekundenbruchteile einer größeren Störung entscheidend sind. Gelingt es nicht, das Netz innerhalb dieser ersten „Flackersekunden“ zu stabilisieren, so reicht selbst eine noch so große, aber eben erst nach 30 s verfügbare Zusatzleistung nicht aus, um einen Zusammenbruch zu verhindern: Dann geht es, bildlich gesprochen, nicht mehr um Therapie, sondern um Autopsie, denn die unterbrechungsfreie Stromversorgung ist dann nicht mehr möglich, es müssen Netze und/ oder Verbraucher abgeworfen und später mit hohen Kosten wieder hochgefahren werden.

Und bei der Betrachtung der zur Verfügung stehenden Rotationsenergie zeigt sich, dass die oft als „Dinosaurier“ geschmähten Großkraftwerke (Bild 4) hier einen entscheidenden Vorteil gegenüber kleineren Einheiten haben, denn ihre riesigen Turbinen-Rotor-Einheiten können erheblich mehr Energie speichern als kleinere Systeme, weil die Energie eines Schwungrads mit dem Quadrat des Durchmessers zunimmt.

 

Bild 4. Die oft als Dinosaurier geschmähten großen Dampfkraftwerke – hier das Kraftwerk Neurath – sind für die Aufrechterhaltung der Netzstabilität ganz einfach unersetzlich (Foto: Kohlekraftwerke.de)

Enorme Risiken

Vor diesem Hintergrund versteht man schnell, dass die „Energiewende“ mit der ins Auge gefassten Steigerung der Kapazitäten an Wind- und Solarstromerzeugung so nicht funktionieren kann, ohne die Netzstabilität zu opfern. Zur Zeit sind 32000 MW Windleistung und 34000 MW Solarleistung am deutschen Netz [EEX]. Sie tragen kumuliert jedoch nur etwa 12 % zur Gesamtstromerzeugung bei. Um die ca. 64 % zu erreichen, die nach EEG-Planung bis 2050 erreicht werden sollen (Annahme: 80 % Wind- und Solaranteil an insgesamt 80 % EE-Erzeugung), müssten bei gleichbleibendem Verbrauch noch fünfmal so viele Windräder und Solaranlagen wie aktuell verfügbar aufgestellt werden. Damit würden die konventionellen Anlagen endgültig aus dem Markt gedrängt, obwohl sie bei Flaute und fehlendem Sonnenschein dennoch gebraucht werden. Das ist völlig unrealistisch, kann doch die Lage in den deutschen Netzen bereits jetzt als kritisch bezeichnet werden [FOCU, RWE]. So sagte der Tennet-Chef einem Bericht in den VDI-Nachrichten vom 4.10.2013 zufolge: „Wir haben heute im Schnitt drei Eingriffe ins Stromnetz am Tag. Vor zehn Jahren waren es drei im gesamten Jahr” [EIKE]. Ähnliche Meldungen gibt es auch von den anderen deutschen Netzbetreibern. Falls nicht bald gegengesteuert wird, drohen im Falle von Blackouts insbesondere in modernen Industrien (Bild 5) mit ihren fein austarierten Hochleistungsprozessen oft enorme Schäden [BER].

 

Bild 5. Stromausfälle legen die in jedem modernen Betrieb unentbehrlichen Computer lahm. Das kann zu erheblichen Ausfällen und sogar Anlagenschäden führen

Schon eine einzige Stunde Blackout in Deutschland kann Schäden von bis zu 600 Mio. € verursachen [WEWO]. Hält man sich diese Tatsachen vor Augen, so weiß man angesichts von Berichten wie dem des Spiegel-Journalisten Stefan Schultz [SPON], der behauptet, die Stromversorgung lasse sich auf absehbare Zeit auch mit den bestehenden Mitteln ohne die Gefahr von Blackouts sichern, wirklich nicht mehr, ob man nun lachen oder weinen soll.

Vor diesem Hintergrund sind die jüngsten Äußerungen von RWE-Chef Peter Terium, dass sein Unternehmen aus den Planungen zum Bau konventioneller Kraftwerke komplett aussteigen will [RWE2], im Prinzip als Resignation zu werten. Im Bereich der Stromversorger scheint man offensichtlich die Hoffnung aufgegeben zu haben, dass die deutsche Politik in absehbarer Zukunft wieder zur Vernunft findet. Frau Merkel und ihre neue Regierung haben damit ein im Prinzip unlösbares Problem am Hals, noch bevor die Koalition auch nur steht. Auf Deutschland dürften somit im Sinne des Wortes düstere Zeiten zukommen.

Fred F. Mueller

Quellen

[BER] Bericht “Gefährdung und Verletzbarkeit moderner Gesellschaften – am Beispiel eines großräumigen und langandauernden Ausfalls der Stromversorgung”, Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags (04/2011)

[EEX] http://www.transparency.eex.com/de

[PRIM] http://www.udo-leuschner.de/basiswissen/SB124-03.htm

[EIKE] http://www.eike-klima-energie.eu/news-cache/deutscher-journalismus-kommmir-nicht-mit-fakten-meine-meinung-steht/

[FOCU] http://www.focus.de/immobilien/energiesparen/bedrohliche-energiewende-502-stoerfaelle-im-ersten-halbjahr-stromnetz-steht-vor-kollaps_aid_1089770.html

[RWE] http://de.nachrichten.yahoo.com/rwe-chef-warnt-strom-engp%C3%A4ssen-080510591–finance.html

[RWE2] http://de.nachrichten.yahoo.com/rwe-chef-warnt-strom-engp%C3%A4ssen-080510591–finance.html

[SPON] http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/kraftwerke-darum-braucht-deutschland-keinen-teuren-reservemarkt-a-929302.html

[WEWI] http://www.welt.de/wirtschaft/article121265359/Jede-Stunde-Blackout-kostet-600-Millionen-Euro.html

[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Regelleistung_(Stromnetz)




Wir hatten es Euch doch gesagt! „Öl-Knappheit ist ein Mythos“ meint der BND

Nun aber meldet sich der BND mit einer „Studie“ macht- und geräuschvoll und dazu öffentlich zurück. In der Welt lesen wir zur BND Studie:

„Künftig haben wir kein Problem knapper Reserven mehr.“

Daraus folge aber, dass der Ausstoß des Klimagases Kohlendioxid zunehme und die Umwelt weiter belaste.“

Um gleich danach die chronisch klimaalarmistischen Kollegen der AFP zu zitieren: „Der Klimawandel geht weiter“ so der Titel einer Bildstrecke mit der Abbildung eines Globus und darauf „Extreme Wetterereignisse“.

Im Laufe des weiteren Artikel wird dann berichtet (Hervorhebungen vom Autor):

Daraus folge aber, dass der Ausstoß des Klimagases CO2 zunehme und die Umwelt weiter belaste. „Der Verteilungskampf wird darum gehen, wer künftig wie viel CO2 emittieren darf“, heißt es in einer neuen Bewertung des BND, der damit seine Analyse über die Folgen der Schiefergas-/Schieferölfunde in den USA von November 2012 und Juni 2013 aktualisiert hat. Die Behörde bestätigte die Existenz der Studie auf Nachfrage der „Welt“.

Grund für den erwarteten dramatischen Wechsel in geostrategischen Debatten ist laut BND nicht nur, dass Schwellenländer immer mehr Energie verbrauchen. Vor allem erschwert die zunehmende Förderung von sogenanntem unkonventionellem Gas und Öl den Wechsel von fossilen auf erneuerbare Energien immer mehr…

..Und die frühere Sorge vor einem Versiegen der Öl- und Gasquellen ist verflogen. Stattdessen nehme die Zahl der heute nachgewiesenen anerkannten Reserven fossiler Energieträger weltweit immer mehr zu. Grund sind neue Technologien, die die Förderung aus bisher unzugänglichen Lagerstätten ermögliche.

Brisant ist die Analyse und die Warnung vor einem „Deponieproblem“ für Klimagase, weil sie nicht von Umweltschützern stammt, sondern von einem Auslandsgeheimdienst. Bereits heute sei absehbar, dass noch vor 2040 die Grenze des CO2-Anteils in der Luft von 0,045 Volumenprozent (450 ppm) überschritten werde. Dies bedeutet, dass in einer Million Luftmoleküle 450 Kohlendioxidmoleküle enthalten sind.

und die FAZ assistiert:

Die Warnung hat mittlerweile Widerhall in der deutschen Innenpolitik gefunden. „Wenn die Kohlefreunde von Union und SPD sich durchsetzen, wäre das katastrophal fürs Klima und teuer für die Verbraucher“, sagte die Grünen-Parteichefin Simone Peter: „Wer auf fossile Energien wie Kohle und Öl setzt, beschleunigt den Klimawandel, verschärft internationale Konflikte und spielt mit der Zukunft nachfolgender Generationen.“

Offensichtlich sind sowohl die Schlapphüte des BND, wie auch viele Mitglieder der schreibenden Zunft, immer noch nicht darauf gekommen, dass die Klimakatastrophenidee sich schon länger totgelaufen hat, weil die Natur sich einfach nicht um die Kristallkugeln der Klimakatastrophenwissenschaftler kümmert. Vielleicht deshalb, weil sie nur das sehen oder hören wollen, was sie dürfen, oder wollen. Wie beim Kanzlerinnenhandy. Das konnte jeder wissen, nur der BND nicht. Denn damit gibt er sich gar nicht erst ab. Bei Wikipedia findet man über seine Aufgaben: 

Der BND ist der Auslandsnachrichtendienst der Bundesrepublik Deutschland und damit zuständig für die Beschaffung sicherheits- und außenpolitisch relevanter Erkenntnisse aus dem Ausland bzw. über das Ausland (§ 1 Abs. 2 BND-Gesetz).[5] Er darf hierzu nachrichtendienstliche Mittel, wie zum BeispielObservationLegendierungen und Tarnkennzeichen, anwenden. Im Unterschied zu den Auslandsgeheimdiensten einiger anderer Staaten hat der BND nach § 2 des BND-Gesetzes grundsätzlich keine polizeilichen Exekutivbefugnisse, ist also z. B. nicht zur Durchführung von Festnahmen berechtigt.

Seine Erkenntnisse gibt der Dienst weiter an die Bundesregierung und Abgeordnete des Bundestags. Nach eigenen Angaben erstellt der BND im Monat rund 300 Berichte zu verschiedenen Themen und Ländern und beantwortet im Monat etwa 800 Anfragen zu Krisengebieten oder konkreten Sachverhalten (Stand 2013). In Hintergrundgesprächen informiert der BND Abgeordnete, er nimmt an Sitzungen von Bundestagsausschüssen teil und brieft Ministerien.[6]

Zu diesen sicherheitsrelevanten Erkenntnissen gehört zwar nicht das Kanzlerinnen-Handy, wohl aber die Angst vorm Klimawandel. Leider wohl nicht mehr die Angst vorm baldigen Ende der Energieressourcen. Da muss schnell was Neues her. Wasserknappheit z.B. böte sich auch im wasserreichen Deutschland an.

* Vielleicht hält es Frau Merkel aber nur mit unserem Altkanzler Konrad Adenauer der sagte: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“




Unbequeme Wahrheiten über den Kanzlerinnen-Berater Schellnhuber! CO2 Budget ?

Das Kapitel 9 über das merkwürdige “CO2-Budget” ist eine krasse und gleichzeitig erhellende Dokumentation wissenschaftlicher Inkompetenz und Willkür, die nur selten in dieser Deutlichkeit recherchiert werden konnte. Es ist gleichwohl erschreckend, welche weltpolitische Funktion dieser dubiose inkompetente Wissenschaftler mit Namen Schellnhuber innehat.

Video Teil 9 über die Grenzen der vermeintlich gerade noch zulässigen "CO2 Deponie " in der Atmosphäre

Der Videoblog von FERNSEHKRITIK.TV Folge 38 im Dezember 2009 (auch bei Youtube,hier) über diese Recherchen berichtet, allerdings waren in dem damaligen Bericht von FERNSEHKRITIK.TV nicht alle relevanten Zitate von Schellnhuber zum angeblich maximalen CO2-Budget thematisiert worden. Das nächste Kapitel 10 am 04.11.2013 analysiert, warum Schellnhuber eigentlich seit Jahren nie einer kritischen Debatte über seine Thesen ausgesetzt worden ist. Der 6-minütige Videotrailer (mit integrierter Playlist) über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 online




Deutscher Journalismus: Komm´mir nicht mit Fakten meine Meinung steht!

Sehr geehrter Herr Dr. Ufer,

vielen Dank für Ihren Leserbrief zu meinem Leitartikel, auf denen ich Ihnen gerne antworte. Es wird Sie nicht überraschen, dass ich Ihre Ansichten nicht teile.

Sie schreiben, die Energiewende hätte keine Vorteile. Ich halte das Gegenteil für richtig. Gerade die erneuerbaren Energien haben in den vergangenen Jahren dazu beigetragen, dass sich der Strompreis an der Leipziger Strombörse um rund 50 Prozent verringert hat. Dass sich dieser Preisverfall nicht auf den Verbraucher durchschlägt, ist ein wirkliches Manko. Es gibt allerdings schon Reformansätze, um dies zu beheben. Eine Art Altschuldenfonds, mit dem die Förderung der erneuerbaren Energien nicht über den Strompreis bezahlt wird, gehört beispielsweise dazu. Für dessen Finanzierung könnten auch die Anlagenbesitzer selbst herangezogen werden.

Sehr geehrter Herr Ufer, ich gehöre nicht zu den Personen, die die Energiewende vollkommen unkritisch betrachten. Im Gegenteil. Ich möchte dennoch, dass bestimmte Aspekte gerade gerückt werden. Seitdem ich mich mit diesem Thema befasse, diskutiere ich mit Leuten, die den Atomstrom verteidigen, die vor einem Kollaps des deutschen Energiesystems und vor wirtschaftlichen Abwanderungen warnen. Nichts von all dem ist bisher eingetreten. Weder kam es zu einem Blackout in Deutschland, weder sind bisher mittelständische Unternehmen abgewandert, wie befürchtet wurde, noch gibt es einen gesellschaftlichen Umschwung, der den Atomstrom verteidigt. Es gibt keine Deindustrialisierung, die seit Jahren von mancher Seite aus beschrien wird. Im Gegenteil: Eine Umfrage der Gewerkschaft IGBCE hat erst vor Kurzem gezeigt, dass die Wirtschaft die Energiewende akzeptiert, sie gutheißt und sie nutzen will. Mir wäre auch kein Beispiel bekannt, bei dem die Umwelt durch den Einsatz erneuerbarer Energien zerstört wurde. Die Arbeitslosigkeit hat in den vergangenen Jahren abgenommen: Eine rasant steigende Zahl an Erwerbslosen durch die Energiewende halte ich schlicht für Legende.

Sie haben Recht, es gibt noch viele Probleme. Ausnahmen bei der Zahlung der Ökostrom-Umlage wird viel zu vielen Unternehmen gestattet, es gibt nur wenig Anreize für Windmüller oder Solaranlagen-Besitzer, ihren Strom ins Netz zu leiten, wenn er auch wirklich benötigt wird. Zudem wird Strom an manchen Tagen sogar ans Ausland verschenkt, damit das Netz in Deutschland nicht zusammenbricht – manchmal zahlen deutsche Netzbetreiber gar Geld, damit der Strom abgenommen wird. Ich halte diese Probleme aber alle für lösbar. Allein durch eine Umgestaltung der Fördersätze im Bereich der Photovoltaik ist es gelungen, dass Solaranlagen-Betreiber ihren Strom selbst verwenden, als das Netz damit zu belasten.

Es ist ein beliebtes Argument von Kritikern der Energiewende, auf die Kosten für die Verbraucher hinzuweisen. Ich kann dagegen nichts sagen: Sie werden belastet. Dies zu negieren, wäre auch falsch. Nur sehe ich – wie beispielsweise der Sachverständigenrat für Umweltfragen – Vorteile, die nicht monetarisiert werden. Was kostet uns beispielsweise die jahrtausendelange Lagerung von Atommüll? Wie viel Geld hat Deutschland schon in Gorleben versenkt? Diese Kosten werden von Befürwortern der Atomenergie gerne verschwiegen.

Mit freundlichen Grüßen

Karl Bollenthal

(Name von der Redaktion geändert)

Hier die Antwort von Dr. Ufer…

Sehr geehrter Herr Bollenthal,

Sie hielten es für erforderlich, mir eine Erwiderung auf meinen Leserbrief zu Ihrem NNZ-Leitartikel (Name der Zeitung geändert) vom 16. Oktober zu schreiben. Wir sind uns einig: Ich stimme Ihren Auffassungen zur „Energiewende“ keinesfalls zu! Vor reichlich einem Jahr hatten wir schon einmal einen Meinungsaustausch zu gleichen Thema. Ich hatte Ihnen damals ausführlich auf Ihre Einwände geantwortet. Beim nochmaligen Durchsehen stelle ich fest, dass es sich im Wesentlichen um die gleichen Argumente handelt, mit denen Sie auch heute operieren. Sie hielten es allerdings nicht für erforderlich, mit auf mein umfangreiches Schreiben vom 25. August 2012 zu antworten. In der Anlage schicke ich Ihnen unseren damaligen Mailwechsel noch einmal zu. Ich würde mich freuen, wenn Sie ihn nicht nur lesen würden, sondern auch versuchen, ihn zu verstehen! Gestatten Sie mir trotzdem einige Anmerkungen zu Ihrer jüngsten E-Mail.

Sie schrieben am 18.10.13, dass die erneuerbaren Energien in den vergangenen Jahren dazu beigetragen hätten, dass sich der Strompreis an der Leipziger Strombörse um rund 50 Prozent verringert hat und bezeichneten das als „Vorteil“ der „Energiewende“. Sie sollten wissen: Der Börsenpreis hat nur sehr wenig mit den tatsächlichen Erzeugungskosten zu tun! Elektrische Energie wird an der EEX lediglich zu den Betriebskosten gehandelt; bei konventionellen Kraftwerken sind das im Wesentlichen die Brennstoffkosten. Bei Wind- oder Photovoltaikanlagen ist dieser Kostenanteil praktisch Null – daher sinkt der Börsenpreis. Die Fixkosten bleiben bei diesem Handel unberücksichtigt.

Und nun bedauern Sie, „dass sich dieser Preisverfall nicht auf den Verbraucher durchschlägt“ und bezeichnen das als „wirkliches Manko“. Nehmen Sie bitte zur Kenntnis: Das EEG schreibt vor, dass Betreibern/Investoren die Einspeisung von Elektroenergie aus Wind-, Solar- und anderen Anlagen zu staatlich festgelegten Preisen (die nichts mit den EEX-Preisen zu tun haben!) vergütet wird, und das – verbunden mit einer staatlichen Absatzgarantie – für 20 Jahre. Die Differenz zwischen den staatlich verordneten Einspeisevergütungen und dem Börsenpreis muss irgendjemand bezahlen: Entweder der Staat aus seinem Haushalt oder die Vielzahl der Stromverbraucher. Es wurde die zweite Variante gewählt. Weil – politisch gewollt! – immer mehr von dem Strom eingespeist wird, der zwar an der Börse mit niedrigen Kosten gehandelt wird, jedoch real wesentlich teurer als der Strom aus konventionellen (Kohle-, Gas- und Nuklear-) Kraftwerken ist, müssen wir von Jahr zu Jahr mehr für den Strom zahlen.

Wenn Sie fordern, dass der „Preisverfall“ an der Börse auf die Verbraucher durchschlagen soll, dann haben Sie entweder dieses Handelssystem nicht verstanden  oder Sie wollen das EEG abschaffen. Weil Sie aber die „Energiewende“ mit aller Kraft verteidigen, können Sie das EEG, eine der Grundfesten der „Energiewende“, nicht wirklich antasten wollen! Wie so manche Politiker wollen das EEG „reformieren“. Können Sie mir auch sagen, wie man das machen soll? Ihre Floskeln von „Altschuldenfonds“ etc. sind unverständlich. Bisher habe ich noch nicht einen einzigen Vorschlag zu Gesicht bekommen, der dieses verhängnisvolle Gesetz so verändert, dass auch in der Energiewirtschaft wieder uneingeschränkt Wettbewerb möglich ist. Die einzig zielführende Lösung wäre die ersatzlose Streichung des EEG, einschließlich des „Bestandsschutzes“ der Altanlagen-Betreiber. Aber wer unter den direkt oder indirekt von der Politik Abhängigen hat den Mut, das zu fordern?

„Mit geradezu boshafter Freude“ (Ihre Worte!) erklären Sie mir, dass es bisher nicht zu einem Blackout kam, dass es keine Deindustrialisierung gäbe und dass die Umwelt auch nicht durch „erneuerbare Energien“ zerstört würde. Kennen Sie die Fakten nicht oder wollen Sie sie nicht sehen?

Wollen Sie vor einem Blackout erst „warnen“, wenn er eingetreten ist? Sie werden dann keine Gelegenheit mehr dafür haben! Damit er aber nicht eintritt, kämpfen Fachleute buchstäblich Tag und Nacht für unsere sichere Versorgung. Ein Beispiel unter vielen: Der Übertragungsnetzbetreiber Tennet muss immer häufiger kurzfristig ins Netz eingreifen indem Notreserven aus dem Ausland mobilisiert oder Kraftwerke zu- oder abschaltet werden müssen. „Wir haben heute im Schnitt drei Eingriffe ins Stromnetz am Tag. Vor zehn Jahren waren es drei im gesamten Jahr.“ (VDI nachrichten, 4. 10.13) Ähnliche Meldungen gibt es von den anderen deutschen Netzbetreibern.

Wollen Sie auch erst dann Ihre journalistischen Aktivitäten entfalten, wenn Deutschland wirtschaftlich am Boden liegt, wenn die Deindustrialisierung vollzogen wurde? Warnungen von Fachleuten passen nicht in Ihr Konzept. Trotzdem will ich Sie noch einmal auf einige Wortmeldungen aufmerksam machen:

Eric Schweitzer, Präsident des DIHK: „Ja, wir brauchen ein marktwirtschaftliches System, um in unserem Land nicht schleichend auf eine Deindustrialisierung in energieintensiven Branchen zuzusteuern.“ (LVZ 19./20.10. 13)

Garrelt Duin, Wirtschaftsminister von NRW: „Wir dürfen nicht alles dem Klimaschutz unterordnen. Wir fordern von Südeuropa eine höhere Wettbewerbsfähigkeit, die EU entwirft eine Strategie zur Re-Industrialisierung – und Deutschland macht eine Energiepolitik, die das Gegenteil bewirkt.“ (Wirtschaftswoche.de 22.120.13)

Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des DIHK erklärte, die steigenden Energie- und Rohstoffkos­ten seien das „Konjunkturrisiko Nummer 1“. Jeder zweite Betrieb sorge sich darum, in der Industrie seien es gar zwei von drei Unternehmen. Auch nehme die Bereitschaft zu Standortver­lagerungen wegen der hohen Energie­kosten zu. Ohne ein Umsteuern bei der Energiewende verstärke sich dieser Trend. (FAZ 22.10.13)

Ulrich Grillo, Präsident des BDI, erklärte, die deutsche Industrie sei auf wettbewerbsfähige Energiepreise angewiesen. Dass schon jetzt in diesen Unternehmen nur noch rund 85 Prozent der Abschreibungen reinvestiert werden, ist … ein klares Indiz für den begonnenen schleichenden Rückzug aus einem Land mit zu teurer Energie. (FAZ 4.10.13)

Winand von Petersdorff: „Hierzulande stehen nicht nur ein paar Chemieanlagen zur Disposition, sondern mittelfristig der gesamte Industriestandort als Quelle des deutschen Wohlstands.“ (FAS 23.6.13)

Dieter Ameling, ehem. Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl: „Es ist unwahrscheinlich, dass in Deutschland noch mal ein neues Stahlwerk gebaut wird, eine große Chemiefa­brik oder ein Werk für Karbonfasern. Wer die freie Wahl hat, wird sich für Standorte entscheiden, die niedrige Energiekosten aufweisen. Die Investitionen der Ausländer in Deutschland sind deutlich weniger geworden. Wir sind in der Statistik auf Platz 39 abgefallen. Umgekehrt sind deutsche Investitionen im Ausland stark angestiegen. Wer die freie Wahl hat, wird meist woanders hingehen. In den Vereinigten Staaten wird der Strom viermal billiger, wenn die Erdgasproduktion durch Fracking gesteigert wird. … Die Deindustrialisierung in Deutschland verringert den Wohlstand, schwächt das soziale Netz. Wir nähern uns sehr schnell der Situation der Industrie in England und Frankreich.“ (FAZ 7.8.13)

Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Chemischen Industrie fordert den sofortigen Förderstopp für neue Ökostromanlagen. „Wenn die nächste Bundesregierung nicht schnell handelt, steht unsere Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel“ (FAZ 4.10.13)

Diese Liste ließe sich nahezu unendlich, z. B mit Wortmeldungen von EU-Energiekommissar Günther Oettinger und vielen Beiträgen aus der LVZ,  fortführen. Schon vor einem Jahr habe ich Ihnen eine ganze Reihe ähnlicher Zitate geschickt. Aber was interessiert Sie die Meinung von Fachleuten – Sie wissen es besser: „Es gibt keine Deindustrialisierung“.

 

Umweltzerstörung durch „erneuerbare Energien“:


Auch an dieser Stelle könnte ich Ihnen viele Wortmeldungen von Umweltschützern (nicht zu verwechseln mit „Klimaschützern“!) zitieren, die sich gegen den Ausbau der Windenergie, gegen landwirtschaftliche Monokulturen oder gegen die Verunstaltung historischer Bausubstanz mit Solar-Dächern wenden.

Verweisen möchte ich lediglich auf die Austrittserklärung Enoch zu Guttenbergs aus dem BUND. Er schreibt dort u. a.: „… schweren Herzens und voller Trauer erkläre ich heute (11.5.12) meinen Austritt aus dem von mir mitbegründeten BUND UMWELT UND NATURSCHUTZ  DEUTSCHLAND. Lange Zeit war ich stolz auf die großen Leistungen und Verdienste unseres Verbandes, die maßgeblich zum umweltpolitischen Umdenken in Deutschland und in Europa beigetragen haben. … Umso schmerzlicher empfinde ich die katastrophale Entwicklung im deutschen Landschafts-, Arten- und Denkmalschutz, die durch Aktivitäten vieler BUNDKreisgruppen, aber auch von BUND-Landesverbänden, ja bis hinauf in die Führung des Verbandes unter der Überschrift ENERGIEWENDE verantwortungslos gefördert wird. Die weitgehende Zerstörung der deutschen – bisher auch und gerade durch unseren Einsatz ausgewiesenen – Landschaftsschutzgebiete und Naturparks durch riesige Windkraft- aber auch Photovoltaikanlagen wird in unzähligen Fällen durch die oben genannten Institutionen des BUND nicht nur geduldet, sondern aktiv unterstützt.“

Er sagte auch: „Inzwischen nämlich geht es um die Kernregionen deutscher Geschichte und Kultur, um Landschaftsschutzgebiete, bislang sorgsam bewahrte Kulturräume und Ensembles, die man um unseres unstillbaren Energiehungers willen im Verein mit den unsagbaren Photovoltaik-Untaten auf den Dächern alter Ortsgefüge, in ihrer Identität, in ihrem Wert hinrichtet und vernichtet. … Windkraftanlagen sind nicht nur Geländefresser. Sie erfordern nicht nur die Erschließung, also die Entwaldung ganzer Höhenzüge. Sie sind zudem hocheffiziente Geräte zur Vernichtung von Vögeln und Fledermäusen.“ (FAZ 12.5.12)

Aber all das bemerken Sie nicht: „Mir wäre auch kein Beispiel bekannt, bei dem die Umwelt durch den Einsatz erneuerbarer Energien zerstört wurde.“ Reisen Sie blind durch unser Land?

Sie schrieben mir: „Es ist ein beliebtes Argument von Kritikern der Energiewende, auf die Kosten für die Verbraucher hinzuweisen. Ich kann dagegen nichts sagen: Sie werden belastet. Dies zu negieren, wäre auch falsch.“ Im Gegensatz zu fast jedem Politiker oder Journalisten, der darüber spricht oder schreibt, unternehmen Sie nicht einmal den Versuch, nach Möglichkeiten der Kostensenkung zu suchen. Sie nehmen sie als quasi naturgegeben hin und versuchen sie sogar noch zu rechtfertigen, indem Sie die hohen Kosten der „Energiewende“ den Kosten für „die jahrtausendelange Lagerung von Atommüll“ gegenüberstellen. Ich habe Sie schon einmal auf aktuelle nukleartechnische Entwicklungen hingewiesen. Ihre jüngsten Ausführungen belegen: Sie ignorieren alles, was Ihnen unangenehm ist – oder Sie verstehen es nicht! Ich empfehle Ihnen daher dringend: Versuchen Sie bitte nicht, mit Ihren Fachkenntnissen die Wirtschaftlichkeit der „Energiewende“ herbeizuschreiben oder gar herbeizurechnen. Es dürfte Ihnen nicht gelingen!

Aufgefallen ist mir übrigens, dass Sie bei Ihrer jüngsten Verteidigung der „Energiewende“ nicht ein einziges Mal den „Klimaschutz“ bemühten. Offiziell war der ja einer der Hauptgründe für die „Energiewende“! Am 18.8.2012 schrieben Sie mir noch: „Ich hänge der Meinung an, dass ein Zusammenhang zwischen dem Ausstoß von Kohlenstoffdioxid und Klimaerwärmung besteht.“ Sind Sie inzwischen vom Glauben abgefallen?

Ich schließe meine Ausführungen zwar mit der Hoffnung, dass Sie meine Ausführungen nicht nur lesen, sondern auch so viel daraus lernen, dass Ihnen klar wird, dass die „Energiewende“ nur unter Bedingungen machbar ist, die mit der Zerstörung nicht nur der deutschen Wirtschaft, sondern zugleich unseres Lebensstandards und unserer Umwelt verbunden sind. Um es noch deutlicher zu sagen:

Die von energiewirtschaftlichen Laien in Deutschland inszenierte „Energiewende“ ist eines der größten volkswirtschaftlichen Verbrechen der letzten Jahrzehnte!

Selbstverständlich kann ich Sie nicht daran hindern, genau das Gegenteil zu glauben – ganze Parteien in Deutschland leben von diesen Illusionen. Sie behaupten zwar von sich, die „Energiewende“ nicht unkritisch zu betrachten, möchten aber „bestimmte Aspekte“ gerade rücken. Aber genau das tun Sie nicht, denn in all Ihren Wortmeldungen zur Energiepolitik, die ich seit langem verfolge, versuchen Sie diese verhängnisvolle energiepolitische Entscheidung zu rechtfertigen, schön zu reden. Ich empfehle Ihnen daher dringend, bei Ihren weiteren journalistischen Arbeiten entweder energiepolitische Themen völlig zu meiden oder wenigstens so darzustellen, dass Sie eine kundige Leserschaft, die vielleicht noch etwas mehr als Sie von Energiewirtschaft versteht, nicht vor den Kopf zu stoßen und zu beleidigen.

Ohne Hoffnung auf eine Antwort von Ihnen verbleibe ich

mit freundlichen Grüßen

Dr. Dietmar Ufer

Grünewaldstr. 1

04103 Leipzig

PS: Ich erlaube mir, diesen Mail-Wechsel einer Reihe von Fachkollegen und weiteren Interessierten zur Kenntnis zu geben.