Was kostet „Klimaschutz“, was kostet Anpassung an den Klimawandel-Das 50:1 Projekt

Video 50:1 erstellt von Topher Field; Details dazu hier 

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Dieses Video wurde durch die Spende von 690 Personen ermöglicht, die wollen, dass die Welt von diesem unglaublichen Umverteilungsschwindel erfährt. Die darin angegebenen Daten basieren auf den Zahlen des AR4 der 2007 vom IPCC veröffentlicht wurde. Legt man die Zahlen des kommenden AR5 zugrunde erhöht sich das Kosten:Nutzen Verhältnis auf glatte 100:1, wie Barry Brill hier zeigt.




Unbequeme Wahrheiten über den Klimakanzlerinnen Berater Schellnhuber! Teil 3: Linear oder chaotisch?

 In diesem Kapitel 3 wird dokumentiert, wie er sich bezüglich dieser Behauptung vom “linearen CO2-Klima”, die er auf der Bundespressekonferenz im November 2009 im Vorfeld der Klimakonferenz von Kopenhagen aufgestellt hatte, bei einer anderer öffentlichen Rede – dieses mal vor der EU in Brüssel am 17.04.2013 – selbst widerspricht und seine eigene These vom “linearen CO2-Klima” damit selbst ad absurdum führt, die auch eigentlich eh wissenschaftlich nicht zu halten ist. 

Je nach medialen Umfeld scheint Schellnhuber seine (wissenschaftlichen?) Thesen zu wechseln. Aber mit seiner These vom “linearen CO2-Klima” versuchte Schellnhuber stattdessen in der Öffentlichkeit die trügerische (und eben fehlerhafte) Suggestion zu erzeugen, daß das Klimageschehen – wie eine einfache lineare mathematische Gleichung – berechenbar sei, damit eben die eigentlich zweifelhafte These glaubhaft gemacht wird, dass der Mensch mit seinem CO2-Ausstoss aus der Verbrennung der fossilen Brennstoffe das Klima angeblich massgeblich negativ beeinflussen würde. Obwohl selbst auch andere Klimawissenschaftler – wie Mojib Latif oder Prof. Andreas Bott – die Komplexität und die Unberechenbarkeit bzw. die Nicht-Linearität des Klimas ebenfalls vor laufender Kamera bestätigen.

Im nächsten Kapitel 4 am 23.09.2013 geht es darum, wie das “2-Grad-Ziel” das angebliche “Fieber der Erde” begrenzen soll. Der 6-minütige Videotrailer über das gesamte 11-teilige Filmprojekt ist seit dem 27.08.2013 weiterhin online.




Die Macht, die Medien und die Moral

Man ist bei der Lektüre erschrocken, zu welcher Brutalität angeblich demokratischer Widerstand fähig ist, und es wird verständlich, warum der vorgenannte Streit den Autor für die Frage sensibilisiert hat, welchen Gefahren unsere Demokratie ausgesetzt ist. Klaus Poggendorf hat sie in seinem sehr lesenswerten Beitrag „Die Macht, die Medien und die Moral“ beschrieben. Der vollständige Text ist hier als PDF-Datei beigefügt; entsprechend seiner Aufgabe konzentriert sich EIKE auf das Kapitel „Klima- und Energiepolitik, das hier wiedergegeben wird.

Klima- und Energiepolitik

Neben der friedlichen Nutzung der Kernenergie ist der Klimawandel auch ein Diskussionsge­genstand, mit dem sich die Zerstörung der Natur durch die Industriegesellschaft thematisieren und das Sendungsbewusstsein, sie zu retten, moralisch aufladen lässt. Dabei folgt die über­wiegende Zahl der Journalisten und Politiker der Annahme des Weltklimarates der UNO         (Intergovernmental Panel of Climate  Change / IPCC ) und der mit ihm zusammenar­beitenden Wissenschaftlern, wonach die Erwärmung der Erdatmosphäre durch die mit Beginn des Industriezeitalters einsetzende vermehrte Abgabe von Treibhausgasen wie Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4) oder Lachgas (N2O) verursacht wird. Diese sollen einen Teil des auf die Erde fallenden Sonnenlichts, das als infrarote Wärmestrahlung in das Weltall reflektiert wird, absorbieren und so die Atmosphäre aufheizen.

Bei der Diskussion über den Klimawandel wiederholt sich das, was bei der über das Wald­sterben geschah. Es kommen fast ausschließlich Wissenschaftler in den Medien zu Wort, die die Auffassung von dem durch die Menschheit verschuldeten Klimawandel vertreten. Andere, die auf den Einfluss der Sonne durch deren Gaseruptionen (Sonnenflecken), oder die in der Erdgeschichte vor dem Industriezeitalter wiederholt aufgetretenen und durch Pflanzen- und Tierfunde nachgewiesenen Temperaturschwankungen hinweisen, und die deshalb vorsichtig mit eindeutigen Schlussfolgerungen sind, werden nicht gehört oder sehen sich Kampagnen deutscher ‚Klima­schützer’ ausgesetzt, bei denen der Vorwurf der Verantwortungslosigkeit noch die mildeste Form der Kritik ist.

Dabei wäre eine breite öffentliche Diskussion über die Ursachen des Klimawandels dringend erforderlich, weil schon die rot-grüne Bundesregierung mit Bundeskanzler Schröder  von der Annahme des durch die Menschen verursachten Klimawandels ausging und hieraus eine Poli­tik mit Klimaschutzzielen herleitete, die tief greifende Folgen für die Wirtschaft aber auch für den Einzelnen haben.

Ziele dieser Politik waren der Ausstieg aus der Kernenergie bis Ende 2022, der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Förderung der Energieeffizienz. Die damalige Oppositionsfüh­rerin, Angela Merkel, war gegen einen kurzfristigen Atomausstieg unter Hinweis auf den Klimaschutz und den CO2-freien Betrieb der Kernkraftwerke sowie die fehlende Stromlei­tungskapazitäten zur Versorgung Süd- und Westdeutschlands mit Off-Shore-Windenergie. Mit der Übernahme der Regierungsverantwortung durch die CDU, CSU und FDP wurde dann auch folgerichtig vom Bundestag beschlossen, die Laufzeit der 17 deutschen Kernkraftwerke, um durchschnittlich 12 Jahre bis 2035 zu verlängern.

Die Bundesregierung und der Bundestag haben unter dem Eindruck der durch ein Seebeben und einen Tsunami am 12. März 2011 ausgelösten Reaktorkatastrophe in Fukushima be­schlossen, acht der älteren Kernkraftwerke sofort und die verbleibenden neun schrittweise bis 2022 abzuschalten. Gleichzeitig verabschiedeten die Bundesregierung und der Bundestag ein Programm mit dem Ziel,  den Anteil der erneuerbaren  Energien  an der Stromversorgung von derzeit  20 Prozent auf 40 Prozent im Jahr 2020, auf 50 Prozent 2030 und bis 2050 auf 80 Prozent zu erhöhen.

Den Entscheidungsprozess beurteilt Dr.-Ing. Günter Keil (Autor des Buches: „Die Energie­wende ist schon gescheitert“) in einem Interview mit Freie Welt.net (27.07.2013) wie folgt:

Freie Welt.net

Der „Atomausstieg“ ist wesentlicher Teil der Energiewende.  Wie beurteilen Sie die fach­liche Kompetenz der „Ethik-Kommission“ deren Votum als Grundlage für den Ausstiegsbe­schluss genommen wurde?

Keil:

Die Ethik-Kommission wurde von Frau Merkel zur Neutralisierung des für sie höchst un­angenehmen Votums der Reaktorsicherheits-Kommission RSK erfunden und dafür instru­mentalisiert.

Die RSK hatte  nach dem Fukushima-Unfall allen deutschen Kernkraftwerken ein hohes Sicherheitsniveau bescheinigt. Im internationalen Vergleich stehen sie auch hervorragend da, was nicht zuletzt der ständigen, von den deutschen Regierungen geforderten und vollzo­genen sicherheitstechnischen Nachrüstungen zu verdanken ist.

Die Ethik-Kommission enthielt keinen einzigen Energieexperten, dafür aber zwei Bischöfe. Bei auch nur geringer Fähigkeit zur Selbstkritik und angesichts der ihr zugedachten offen­sichtlichen Rolle als Anti-RSK hätten diese Personen eigentlich diese Zumutung zurückwei­sen müssen.

Statt dessen spielte diese kenntnislose Gruppe brav ihre Rolle und lieferte die ge­wünschte  Stellungnahme ab. Allem Anschein nach auch noch stolz auf ihre Bedeutung.

Tatsächlich aber war das ein Tiefpunkt für alle beteiligten und ein dunkles Kapitel deut­scher Energie- und Umweltpolitik.

Eine erfolgreiche Energiepolitik muss langfristig konzipiert sein und hat sich an den Realitä­ten zu orientieren. Eine der Realitäten ist die technische und wirtschaftliche Ineffizienz der Erneuerbaren Energien. Für die Effizienz ist neben der Verfügbarkeit, also der dauernden Versorgungssicherheit, u.a. auch das Verhältnis zwischen gewinnbarer Energiemenge pro Fläche wichtig. Wie ineffizient Windanlagen sind zeigt, folgendes Beispiel: Eine durch­schnittliche Windanlage von einem Megawatt ( MW ) erzeugt unter unseren Wetterbedingun­gen 1,75 Mio. Kilowattstunden ( kWh ) im Jahr. Um 130 Mrd. kWh aus den bisher betriebene 17 deutschen Kernkraftwerken zu ersetzen, müssten über 70.000 Windanlagen gebaut werden [9]. Hinzu kommt, dass im sonnenarmen Deutschland  und an windstillen Tagen die Sonnen­kollektoren und Windkraftanlagen keine Energie liefern und  deshalb unrentabel sind; im Durchschnitt erzeugen sie Strom nur in weniger als 20% der Zeit. In dieser Zeit anfallen­der Überschussstrom müsste gespeichert werden, was aber nicht möglich ist, denn die not­wendige Speicherkapazität ist nicht vorhanden. Es ist für dieses Problem keine Lösung in Sicht und schon gar nicht praktisch erprobt. Dass man eine Energiewende mit ehrgeizigem Ziel beginnt, in Kenntnis der kurzen Produktionszeiten der Erneuerbaren und der fehlenden Speicherkapa­zitäten, muss jeden fassungslos machen, der die geforderte Versorgungssicher­heit prüfen und nachweisen möchte.

Um finanzielle Anreize zu bieten, wurde zur Zeit der rot-grünen Bundesregierung vom Bun­destag  das  EGG  verabschiedet. Es bestimmt, dass die „Ökoenergie“ vorrangig in das Stromnetz eingespeist und mit überhöhten Preisen bezahlt werden muss. Während die Groß­handelspreise für konventionell erzeugten Strom zwischen 3 und 5 Cent pro kWh liegen,  müssen Netzbetreiber nach dem letzten vom Bundestag beschlossenen reduzierten Tarif für Strom aus Biomasse zwischen 10,23 und 7,8 Cent, für Windenergie an Land 9,02 und auf See ( Off-Shore ) bis zu 19 Cent je kWh zahlen. Die Preise  für die Einspeisung von Solarstrom betrugen zu Beginn der Förderung 50,62 Cent; im Zuge der im EGG vorgesehenen Degres­sion werden zur Zeit 24 Cent je kWh vergütet..

Diese verminderten Einspeisungsvergütungen gelten für die künftig zu errichtenden Anlagen. Für den Strom aus den in der Vergangenheit eingerichteten Anlagen gelten unverändert die anfangs festegelegten höheren Vergütungen, die für 20 Jahre garantiert bleiben. Diese Preise geben die Energieversorgungsunternehmen (EVU) oder Netzbetreiber an ihre Stromkunden weiter.

Die Politik fördert mit den garantierten Subventionen die Nachfrage nach einer ineffizienten Technik. Unser Wohlstand beruht jedoch auf der technologischen Effizienz unserer Produk­tion. Grundlage für die fortschreitende Effizienz ist der Wettbewerb bei der Produktion von Gütern. Wird eine neue Technologie eingeführt, die die gleiche Menge mit weniger Arbeits­kräften herstellt, gehen zwar Arbeitsplätze verloren, die mit dem verringerten Aufwand pro­duzierten Güter werden aber auch billiger. Der Wettbewerb sorgt dafür, dass die geringeren Kosten zu einem erheblichen Teil an die Kunden weitergegeben werden. Die dadurch frei­werdende Kaufkraft wird von den Kunden zum Kauf anderer Produkte verwendet, deren Pro­duktion neue Arbeitsplätze schafft.

Bei der Stromerzeugung aus regenerativen Energiequellen fällt dieser Effekt weg, denn die Politik nötigt die Kunden, durch die Zahlung von hohen Einspeisungsvergütungen eine inef­fektive Technik zu fördern. Hier wird nicht durch Rationalisierungserfolge Kaufkraft frei, sondern durch die Erhöhung des Strompreises Kaufkraft gebunden. Das Geld,  das für die erhöhten Stromkosten ausgegeben wird, steht für den Kauf anderer Produkte nicht mehr zur Verfügung. Wenn also die Befürworter der Regenerativen Energien immer wieder auf die neuen Arbeitsplätze hinweisen, die in der Wind-  oder Solarindustrie entstehen, muss gegen­gerechnet werden, wie viele Arbeitsplätze durch den  Rückgang der Kaufkraft verloren gehen [10].

Der Vorrang des Ökostromes bei der Einspeisung in’s Stromnetz und die überhöhten und ga­rantierten  Einspeisevergütungen  machen die „Erneuerbaren“ für ihre Produzenten zu spru­delnden Geldquellen. So muss an sonnenreichen Tagen die reichlich anfallende, aber beson­ders teure  Solarenergie vorrangig eingespeist und vom Kunden abgenommen werden, wäh­rend Kohle-, Gas- oder Kernkraftwerke runter gefahren werden müssen, obwohl ihr Strom wesentlich preisgünstiger ist. Die Folgen dieser Politik kann jeder auf seiner Stromrechnung ablesen.

Die Subventionen für die Energieerzeugung aus Sonne, Wind, und Biomasse lagen  2012 bei insgesamt 17 Mrd. Euro, obwohl ihr realer Marktwert nur 3 Mrd. betrug. Allein die derzeit in Deutschland vorhandenen Solaranlagen werden in den nächsten 20 Jahren mit 100 Mrd. Euro subventioniert werden, obwohl die Solarenergie gegenwärtig nur 0,5 Prozent der Energie­nachfrage deckt. Umgekehrt wird Solarstrom  unentgeltlich exportiert, wenn mehr anfällt als abgenommen wird. Der Subventionsbedarf wächst immens:

  • Für die Solar- und Windenergie  sind teure Baumaßnahmen erforderlich, denn es feh­len Leitungen für den Transport des Windestromes von Nord- nach Süddeutschland
  • Das Problem der Stromspeicherung ist noch völlig ungelöst, denn Wind- und Solar­strom werden nur in ca. 20% der Zeit erzeugt; die vorhandenen Speicherkapazitäten reichen nur für wenige Prozent des Bedarfes und auch dafür nur für wenige Stunden.
  • Kohle- und Gaskraftwerke müssen einen finanziellen Ausgleich erhalten, da sie einer­seits durch den Vorrang des Stromes aus den Erneuerbaren unrentabel geworden sind, anderseits aber bei Windstille oder bedecktem Himmel als Reservekraftwerke ge­braucht werden [11].

Infolge des bisherigen  Kostenanstiegs erhöhte sich die von den Kunden zu zahlende Öko­stromumlage  von 3,59 auf 5,287 Cent pro Kilowattstunde ( kWh ). Eine Durchschnittsfamilie wird folglich mit 110 bis 120 Euro im Jahr belastet.  Die hohen Energiekosten gefährden Ar­beitsplätze besonders in energieintensiven Industriebranchen wie Stahl-, Aluminium-, Papier-, Zement- und Chemie-Industrie. Laut einer Umfrage der Deutsche Industrie- und Handels­kammer will jeder fünfte Betrieb aus dieser Branche Arbeitsplätze ins Ausland verlagern oder hat es schon getan [12]. Um dieser Gefahr zu begegnen, wurden viele energieintensive Be­triebe von der Ökoumlage ganz oder teilweise befreit, was wiederum zu weiteren Strompreis­erhöhungen bei den übrigen Stromkunden führte.

Diese aus der Kontrolle geratene Entwicklung  sollte uns veranlassen  kritisch zu fragen,  ob Deutschland bei seinem Anteil von nur 3,1 Prozent an den weltweiten Treibhausgasemissio­nen mit seiner Voreiterrolle in der Klimapolitik einen entscheidenden Beitrag zur Eindäm­mung der durch den Klimawandel drohenden Gefahren leisten kann,  wenn Länder wie China, Indien oder die USA mit ihren weitaus höheren Anteilen an den Treibhausgasemissionen sich weigern, dem deutschen Vorbild zu folgen.

Die weltweiten Kohlendioxydemissionen erreichten 2012 mit 33,9 Mrd. Tonnen den höchsten Stand. In Indien sind die Emissionen seit 1990 um 198 Prozent gestiegen. China emittiert je­des Jahr 280 Prozent mehr CO2 in die Atmosphäre. Von 2010 bis 2011 stiegen die Kohlendi­oxydemissionen in China um die Menge des gesamten deutschen Kohlendioxydausstoßes. Deutschland gibt Hunderte Milliarden Euro für den Ausbau der erneuerbaren Energien aus. Der dadurch erreichte Emissionsrückgang entspricht dem Anstieg der chinesischen Emissio­nen in nur 19 Tagen. Der Direktor Bjorn Lomborg des Copenhagener Consensus Center, eines Instituts, in dem mit Ökonomen und Nobelpreisträgern Strategien für effektive Ent­wicklungshilfe erarbeitet werden, hat berechnet, dass „der durch den Ausbau der erneuerba­ren Energien erreichbare Emissionsrückgang in Deutschland mit jährlich etwa 129 Mio. Tonnen CO2 zu einer Temperaturabsenkung von weniger als 0,001 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts führen und den Temperaturanstieg um nur 16 Tage verzögern wird“ [13].

Dementsprechend stellt sich die weitere Frage, ob die Erfolglosigkeit der deutschen

Anstrengungen gegen die angeblichen Gefahren des Klimawandels noch in einer hinnehmba­ren Relation steht zu den verursachten Kosten für die Bevölkerung und den negativen Folgen für die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Bei der Antwort auf diese Frage weisen die  Befürworter der deutschen Energiepolitik auf das rapide Wachstum der Weltbevölkerung und deren steigenden Energiebedarf hin. Dieser wie­derum – so die weitere Argumentation – würde bei den nur begrenzt zur Verfügung stehenden fossilen Ressourcen zu einem Anstieg der Preise der aus fossilen Rohstoffen produzierten Energie führen, das Preisniveau der alternativen Energien erreichen und schließlich  den Rest der Welt veranlassen, dem deutschen Vorbild zu folgen.

Nun haben sich alle bisherigen Voraussagen zu den noch verfügbaren Ressourcen regelmäßig als falsch erwiesen. Die Entdeckung riesiger Erdölvorkommen beispielsweise in Utah (USA ), vor der brasilianischen Küste und in der Arktis widerlegt solche Voraussagen. In North Da­kota,  im so genannten Bakkenmassiv und in anderen Gebieten der USA, ist tief unter der Erdoberfläche gas- und ölhaltiger Schiefer entdeckt worden, aus dem mit dem Fracking-Ver­fahren Gas und Öl gelöst und gefördert wird. Die USA haben mit dieser Methode ihre Schie­fergasförderung von 23 Mio. im Jahr 2000 auf 712 Mio. Kubikmeter pro Tag in 2012 gestei­gert.  Schiefergas ist als Energielieferant im Vergleich zu den Kosten der alternativen Ener­gien wesentlich preisgünstiger. Fracking hat die die Gaspreise in den USA um 75 Prozent fallen lassen. Außerdem ist Erdgas klimafreundlicher als Kohle, weil bei seiner Verbrennung weniger CO2 in die Atmosphäre emittiert wird. In den USA lieferte Kohle in 2007 noch die Hälfte der Energie, der Umstieg auf Gas senkte den Kohleanteil auf 32%. Das führte nach Berechnungen des Energieexperten David Victor von der Universität California in San Diego zu einem Rückgang der CO2-Emissionen um 400 bis 500 Mio. Tonnen. Damit ist in USA die CO2-Reduktion doppelt so groß wie sie nach dem Kyoto-Protokoll für die EU-Klimapolitik vereinbart wurde [14].

Die fossilen Ressourcen werden eine Option zu den erneuerbaren Energien bleiben und mit ihnen im Hinblick auf Effektivität und Kosten konkurrieren. Wegen ihrer weitaus größeren Energiedichten und ihrer ständigen Verfügbarkeit werden sie gewinnen bzw. die erneuerbaren Energien unterliegen.  Schließlich ist preiswerter Strom für die Bevölkerung in den Ent­wicklungs- und Schwellenländern ein entscheidender Faktor für die Überwindung der dort noch vorhandenen Armut. Verständlicherweise möchte man in einem vergleichbaren Wohlstand leben wie ihn die Bevölkerung der Industrieländer schon lange genießt. Und ebenso wollen sich die Menschen in den Industrieländern diesen Wohlstand erhalten und mehren.

Die Frage ist, wann die fossilen Ressourcen tatsächlich erschöpft sein werden, und ob und wie schnell sich vorher die Reaktortechnik für Kernkraftwerke so weit entwickelt haben wird, dass ihre bisherigen Schwachstellen und Betriebsrisiken überwunden sein werden. Die jetzt schon erkennbaren Entwicklungsfortschritte sind ermutigend, und das ist deshalb für die Stromversorgung der Menschheit wichtig, weil Kenbrennstoffe eine um den Faktor 100.000 größere Energiedichte haben als die fossilen Brennstoffe. Und preiswerte Energie wird für die noch weiter wachsende Bevölkerung der Erde zur wichtigsten Voraussetzung werden – ob es um die Entsalzung von Meerwasser zur Erzeugung von Trinkwasser oder um die Produktion von Düngemitteln für die Produktion von mehr Nahrungsmitteln geht, Energie ist der Schlüs­sel für die Existenz der künftigen Generationen. Der Nobelpreisträger für Physik Robert B. Laughlin schreibt hierzu in seinem Buch:  Der letzte macht das Licht aus. Die Zukunft der Energie :

„Wahrscheinlich wird die Lage der von heute gleichen, nur dass die Preisobergrenze nicht mehr durch Kohle und Gas, sondern durch Kernbrennstoff definiert wird. Diese noch sogenannte Plutoniumwirtschaft *) ist für viele Menschen ein Alptraum und ein spe­zielles  Ziel für eine Menge antinuklearer politischer Aktivitäten von heute. Doch so lange sich die Welt der Kerntechnik nicht vollständig entledigt, was höchst  unwahrscheinlich ist, wird der Nuklearstrom im Hintergrund präsent bleiben, auch wenn gewählte Regierungen das abstreiten, und bereitstehen das wirtschaftliche Vakuum zu füllen, das der Rückzug von Kohle und Öl hinterlassen wird. Folglich  ist die Plutoniumwirtschaft nicht zu vermeiden“ [15].

*) Den Alptraum der Plutoniumwirtschaft wird es nicht mehr geben, wenn andere Reaktortypen verfügbar sind, die sich in der Entwicklung befinden [16].

Zusammenfassend lässt sich feststellen :

Es gibt neben den alternativen Energien für die nahe und ferne Zukunft eine Reihe anderer Optionen. Die Regierungen in Ländern wie China, Indien, USA  oder auch Großbritannien halten sich bei der von ihnen konzipierten Energiepolitik alle Optionen offen. China z. B baut und betreibt zwar auch Anlagen zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien, will seinen Energiebedarf aber auch in Zukunft vorrangig aus fossilen Ressourcen und Kernenergie de­cken. China und andere Staaten versuchen  fossile Energieressourcen,  die sie nicht im eige­nen Land besitzen,  durch Verträge mit Staaten zu sichern, die darüber verfügen. Die Frage ist, warum die deutsche Energiepolitik überwiegend auf die Ökoenergie  setzt und sich nicht auch alle Optionen offen hält, zumal die Bundeskanzlerin Angela Merkel  noch vor einiger Zeit für „einen vernünftigen Energiemix“ geworben und davon, im Gegensatz zu  fast allen anderen Regierungen,  unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe von Fukushima  Abstand genommen und die erneuerbaren Energien zum wesentliche Bestandteil ihrer als Energie­wende bezeichneten Energiepolitik gemacht hat.

Diese Politik lässt sich nur als ängstliche Reaktion auf ein von der Vernunft unbeeinflussten und den Medien geförderten moralischen Eifer in Teilen der deutschen Bevölkerung erklären, Wie in der Geschichte wiederholt geschehen, kann solch’ Eifer sehr schnell in eine totale Ir­rationalität mit fatalen Folgen übergehen. Zu diesen Folgen zählen eine verminderte Wettbe­werbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und wachsende Rückstände  im Vergleich zum Aus­land bei der wissenschaftlichen Forschung z.B in Bereichen wie Gen- oder Kerntechnik.

Dannenberg, im September

Klaus Poggendorf

Ergänzung: Lesen Sie auch hier in SPIEGEL ONLINE

Interview zum Klimawandel: Wie Journalisten Forschungsergebnisse filtern

Von Axel Bojanowski

Das Quellenverzeichnis  befindet sich der Nummerierung entsprechend in der hier publizierten PDF-Version

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Es ist Zeit, den Wahn vom „Schutz des Globalklimas“ zu beenden!

Erinnern Sie sich noch? 2007, vor sechs Jahren, wurde für 2013 eine komplette Schmelze des Nordpoleises vorhergesagt. Nach langer Zeit ergab sich wieder einmal im Norden Kanadas die Chance, mit Schiffen die Nordwest-Passage vom Atlantik zum Pazifik zu befahren. Im letzten Jahr verkündete die NASA eine gigantische Eisschmelze auf Grönland. Es lief alles glatt! Nun meldet die Berliner B.Z. am 9. September 2013 unter der Überschrift „Das eiskalte Comeback der Arktis“, dass die Eisfläche um den Nordpol im Sommer um 1.600.000 km2 größer geworden sei und 20 Schiffe von Eisbrechern „befreit“ werden mussten. Kleinlaut gibt die Klima-Expertin Judith Curry nun zu, dass wohl der „Einfluss von Kohlendioxid überschätzt“ wurde.

Doch warum gibt man nicht endlich zu, dass der minimale Anteil von 0,04 Prozent CO2 (Kohlenstoffdioxid) in der Luft absolut nichts mit dem weltweit agierenden Wetter und seinen Temperaturen geschweige denn dem „Globalklima“ zu tun hat, dass CO2 kein „Klimagas“ und der „natürliche Treibhauseffekt“ nichts als eine unnatürliche Erfindung, eine unbewiesene Behauptung ist? In alle „Klimamodelle“ wurde weltweit ein automatischer künstlicher CO2-Strahlungsantrieb eingebaut und damit war die „Erderwärmung“ ein zwangsläufiges Muss, bis in alle Ewigkeit! Die „Klimakatastrophe“ war unausweichlich vorprogrammiert!

Die Medien als unkritische und willfährige Nachrichtenübermittler *)

Der Warnruf „Klimakatastrophe“ hätte nie die Resonanz hervorgerufen wie den ängstlichen Klimaschutz-Wahn entfacht, wenn die Medien nicht der einseitigen und politisch erwünschten Wissenschaftspropaganda aufgesessen wären und ihre Rolle als Wächter gegen obrigkeitliche Indoktrination wahrgenommen hätten und kritischer gewesen wären. Sie hätten den Anfängen wehren können, wenn sie den simplen juristischen Grundsatz, auch die andere Seite zu hören, angewandt hätten. Doch sie agierten als Posaunisten, als Verstärker einer neuen Heilslehre namens „Klimaschutz“.

Daran hat sich grundsätzlich bis heute nichts geändert, wenngleich die Opposition gegen den wissenschaftlich unhaltbaren „Treibhauseffekt“ größer wird und sich alle Klimaprognosen als Flopp erwiesen haben. Die Klimawissenschaft ist eine Rechtfertigungswissenschaft geworden, die sich immer tiefer in Widersprüche verstrickt und glaubt, man würde dies nicht merken. In SPIEGEL Online vom 18. Januar 2013 schrieb Axel Bojanowski: „Klimawandel – Forscher rätseln über Stillstand bei Erderwärmung“. In SPIEGEL Online vom 28. August 2013 schreibt Axel Bojanowski: „Pause beim Klimawandel – Pazifik bremst globale Erwärmung“. Wird ein Rätsel geklärt, so sieht das nach wissenschaftlichem Erkenntnisfortschritt aus. Doch die Überschriften täuschen und offenbaren eine schon fahrlässig zu nennende naive Leichtgläubigkeit.

Noch erstaunlicher ist, dass Axel Bojanowski als langjähriger Klimaspezialist nicht selbst über die Widersprüche in seinen beiden Artikel stolpert. Im Januar verbreitet er die Hypothese der NASA, dass die „möglichen Ursachen des Temperaturstillstands“ in den Ozeanen zu suchen seien, sich mithin die Umwelt „vorläufig an ganz anderer Stelle erhitzen“ könne. Er dozierte: „Ozeane sind der größte Wärmespeicher: In ihren obersten drei Metern halten sie so viel Wärme wie die gesamte Lufthülle der Erde. Die meiste Energie, die Treibhausgase in der Luft zurückhalten, gelangt in die Meere, sie sollten physikalischen Berechnungen zufolge etwa 90 Prozent der Energie schlucken. Die Wärme der Ozeane würde also den besten Indikator für die Klimaerwärmung liefern“, denn „auch die NASA dokumentiert eine Erwärmung der Meere in den oberen Wasserschichten“.

Ich möchte nicht die peinliche Frage stellen, wie die in der Luft von den Treibhausgasen zurückgehaltene Energie mit welchem Sogeffekt ins Wasser bis in Tiefen unterhalb von 2000 hinabsteigen soll, auch wenn dies „Computersimulationen“ so berechnet haben. Rechenspiele mit dem Computer sind beileibe kein Beweis. Weitaus augenfälliger ist nun die Kehrtwende als angebliche Lösung des Rätsels: „Der Pazifik kühlt die Welt“. Soll man sich das so vorstellen, dass die Ozeane erst 90 % der Wärme des Treibhauseffektes aufsaugen und sich erhitzen, um dann vom Pazifik aus die Welt zu kühlen? Damit dieser Schwachsinn geglaubt wird, wird vor- oder nachgeschoben, dass es „mit einem Computermodell“ gelungen sei, „die Klimaentwicklung präzise nachzubilden“ und „getreulich“ die „Luftströmungen über dem Pazifik“ zu simulieren. Wer widerspricht Computerberechnungen? Wie leicht ist es doch, zuerst den Medien und dann der Masse mit fiktiven Behauptungen einen Bären aufzubinden. Merkt Axel Bojanowski nicht, wie er von den Klima-Experten wie an einem Nasenring durch die Medienarena gezogen wird? Aber zu wessen Belustigung und Nutzen?

Wie die Wirklichkeit in ihr Gegenteil verkehrt wird

Es ist kein Problem, eine „Globaltemperatur“ kreativ nach seinem Wunsch so gestalten, dass eine Behauptung dem Schein nach bestätigt wird. Man macht dies ganz exakt, indem man über die Erde ein Gitternetz mit einer Maschenweite vom 500 km legt. Jedes Planquadrat hat eine Größe von 250 000 km2. Und da mindestens 70 % der Erdoberfläche Meere sind ohne Wetter-Stationen, können deren Planquadrate mit Schätzwerten belegt werden. Diese Praktiken flogen erst auf, als man rückwärts daran ging, das hochmittelalterliche Wärmeoptimum weg zu manipulieren, um eine berühmt-bedrohliche Hockeyschlägerkurve zu konstruieren.

Obgleich das Maximum der „Globaltemperatur“ 1998 erreicht und auch vom Britischen Wetterdienst deren Rückgang zugestanden wurde, versuchte ZEIT Online am 6. Dezember 2012 noch die alte „Klimapolitik“ zu retten mit „Klimawandel – Was die Erde heiß macht“. Fritz Vorholz und Anne Kunze beginnen: „Während ein neuer Weltklimavertrag beraten wird, heizt sich die Erde weiter auf“. Die Geschichte beginnt mit „Elendes Wachstum“ und endet mit „Rülpsende Kühe“ und „Illegaler Kahlschlag“.

In dem Artikel werden alle Klischees bedient, die man in der Mottenkiste findet. Da heißt es: „Mit dem Fleischkonsum wuchs auch die Klimabelastung“. Klar, im Jahr 1850 gab es eine Milliarde Menschen und heute sind es sieben Milliarden. Ebenso klar, in den gut 150 Jahren „stieg“ die „Globaltemperatur“ um 0,8°C. Und? „Rindfleisch ist besonders heikel, weil Kühe das klimaschädliche Methan ausscheiden.“ Die Rettung? „Zwar leben in den Industrieländern viele junge Menschen vegetarisch, Kantinen bieten „Klimateller“ an. Doch was liegt auf dem „Klimateller“? Etwa das „klimaschädliche Methan“ zum Verzehr? Oder 30 Jahre altes Wetter, statistisch gemittelt und zum vegetarischen „Klima“ verrührt? Apropos Wetter: Wann wurde jemals die Wetterschädlichkeit von Kohlenstoffdioxid, von Lachgas oder Methan nachgewiesen? Wieso drischt man nur auf die Kühe ein? Auch Elche, Giraffen, Hirsche, Schafe und Ziegen geben bei der Verdauung Methan ab. Aber entscheidend ist: Haben die Methanemissionen keinerlei Einfluss auf die Temperaturvielfalt der Erde, dann erübrigen sich alle weiteren Verdächtigungen, was das „Klima“ betrifft. Dem statistischen Posthum-Konstrukt „Klima“ kann nichts mehr gefährlich werden, es ist unumkehrbar „tot“.

Bleibt noch der „illegale Kahlschlag“. Dazu heißt es: „Wald speichert Kohlendioxid.“ Dies ist falsch: „C“ bedeutet Kohlenstoff und hat mit der Kohle nichts zu tun. CO2 bedeutet richtig Kohlenstoffdioxid. Dann geht es weiter: „Waldvernichtung setzt das Klimagas frei.“ Wird ein Wald gerodet, wird eine CO2-Senke vernichtet, denn für Wald ist CO2 ein unverzichtbares Nahrungsmittel. Verrottet ein Baum, dann erst wird CO2 freigesetzt als Nahrung für neue Bäume. Auch den ZEIT-Journalisten müsste die Fotosynthesegleichung bekannt sein. Weiter: „Laut einem aktuellen Bericht der Weltbank fällt Kriminellen alle zwei Sekunden eine Waldfläche von der Größe eines Fußballplatzes zum Opfer.“ Wenn das Kriminelle sind, warum fängt man sie nicht und sperrt sie ein?

Oder ist das nur ein Ablenkungsmanöver? Was ist mit den Kommunen Städten,  die in ihren Gemarkungen Planungshoheit haben? Im Rahmen der Bauleitplanung werden für Wohnbebauung, Gewerbeflächen, Straßen täglich riesige Flächen überbaut und versiegelt, so dass keine Vegetation wachsen, kein CO2 der Luft entnehmen, in Pflanzensubstanz einbauen und vegetarische Nahrung erzeugen kann. Nach Zahlen des Statistischen Landesamtes des Freistaates Sachsen vom 20. September 2012 werden allein in Sachsen täglich 8 Hektar Land, das sind 80.000 m2 oder 8 Fußballfelder überbaut. Jährlich sind das in Sachsen 2.920 Fußball-Felder, wobei das Wort „Feld“ heute wohl nicht mehr zeitgemäß ist. Mit der Versiegelung von Boden werden nicht nur agrarische oder forstliche Wuchsflächen vernichtet, es wird auch in den Verdunstungs- und Wasserhaushalt eingegriffen.

Nach Schätzung werden allein in der Bundesrepublik Deutschland täglich 90 Hektar oder 90 Fußballfelder überbaut. Jährlich sind das 32.850 Fußballstadien! Wer jegliches Roden von Wald als „Waldvernichtung“ erklärt und pauschal als „kriminell“ abstempelt, der bezeichnet indirekt auch all die Gemeinde- und Stadträte, in deren Hoheitsbefugnis alle Erschließungs- und Bebauungspläne liegen, als „Kriminelle“. An diesem Vergleich zeigt sich, dass der Wahn, das „Globalklima“ schützen zu müssen, es aber nicht zu können, weil es dieses gar nicht gibt, zu völlig kuriosen Vorstellungen führen kann. Doch hierzu konnte es nur kommen, weil sich die Bürger nicht von Anfang an ganz energisch gegen den Vorwurf, allesamt „Klimakiller“ zu sein, gewehrt haben.

Karl Marx und die Emanzipation von der Klimaforschung

Im Gegensatz zur klassischen Klimatologie, die meteorologische Daten sammelt und statistisch verdichtete, um in Klimaatlanten mittlere Luftdruck- und Temperaturfelder im Rahmen der geographischen Erdbeschreibung zu präsentieren, hat die Klimaforschung gänzlich andere Ziele. Diese sind politischer Natur und konzentrieren sich auf den Versuch, die Einflüsse des Menschen auf den ewigen Klimawandel nachweisen, um ihn dann entsprechend reglementieren und als „Klimasünder“ bestrafen und zur Kasse bitten zu können.

Die gesamte Beweisführung in der Klimaforschung beruht auf Behauptungen, die mittels Korrelationsberechnungen untermauert werden. Dabei scheut man auch nicht davor zurück, über Scheinkorrelationen Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu konstruieren, bei denen die Natur quasi auf den Kopf gestellt und verdreht wird. Beliebt sind Scheinkorrelationen, bei denen Zusammenhänge bzw. Kausalitäten konstruiert werden, die völlig abwegig sind wie der Nachweis eines Zusammenhanges von Storchennestern und Kindergeburten. Solch eine Schein-Korrelation ist auch die Konstruktion eines Zusammenhangs zwischen dem CO2-Gehalt der Luft und der Lufttemperatur. Da es keinen direkten Zusammenhang, keine Kausalität, für keinen Fleck der Erde gibt, konstruiert man eine „Globaltemperatur“ und korreliert diese mit einem Einzelwert, dem auf dem Vulkan Mauna Loa auf Hawaii in 3000 m Höhe berechneten Jahresmittel des CO2-Gehalts. Aus einer zufälligen Ähnlichkeit der Kurvenverläufe wird ohne Angabe eines Korrelationskoeffizienten die Behauptung in die Welt gesetzt, dass der Anstieg des Mauna-Loa-Wertes kausal den Anstieg der Globaltemperatur verursacht habe. Dass dies von der Wissenschaft so hingenommen und geglaubt wird, ist erstaunlich.

Diese Behauptung schien ihre Richtigkeit zu haben, denn bis 1998 konnten die Klimaexperten immer darauf verweisen, dass der CO2-Gehalt steige und folglich mit ihm die Globaltemperatur. Seit nunmehr 15 Jahren scheiden sich die Wege, wird die bisher begangene Konstruktion brüchig und von Tag zu Tag unglaubwürdiger. Doch immer noch scheuen sich viele, den Finger in die Wunde zu legen und diesen wissenschaftlichen Betrug aufzudecken.

Aber auch auf anderen Gebieten findet man solche methodischen Grenzüberschreitungen, vor allem in Gesellschaft und Politik, wo gerne mit Scheinkorrelationen von Abstraktionen operiert wird. So übte Karl Marx massive Kritik an dem Anarchisten Pierre-Joseph Proudhon (1809-1865) ob solcher Argumentationsketten. Von Proudhon stammt übrigens der Spruch „Eigentum ist Diebstahl“. Er wollte einen „Sozialismus ohne Gewalt“. Zitiert nach Theodor Leuenberger „Emanzipation der Moderne“ (Freiburg, 1976) hat Karl Marx folgenden Vorwurf erhoben: „Er treibt die Abstraktion auf die Spitze, indem er alle Produzenten in einen einzigen Produzenten, alle Konsumenten in einen einzigen Konsumenten zusammenschweißt und den Kampf zwischen diesen beiden chimären Personen sich ausspielen lässt. Aber in der wirklichen Welt wickeln sich die Dinge anders ab.“

Genau dieser Praktiken haben sich die Klimaexperten bedient. Sie haben die „Abstraktion auf die Spitze“ getrieben. Erstens haben sie alle Temperaturen dieser Erde in einen Topf geworfen und zu einer „chimären Globaltemperatur“ verdichtet. Zweitens haben sie einen Einzelwert, den CO2-Wert aus Hawaii, zu einem ebenso „chimären CO2-Globalwert“ erhoben. Aus dem Zusammenspiel beider Werte wurde der Song „Spiel mir das Lied von der Klimakatastrophe“ komponiert.

Das Lied stieg auf bis zum UNO-Bestseller, erklomm einen „Weltklimagipfel“ nach dem anderen und steht nun vor einem bodenlosem Abgrund. Ein rascher Absturz würde uns von einem Alptraum befreien, dem Wahn, dem naturgegebenen Klimawandel Einhalt gebieten und die Richtung weisen zu können.

Und wieder das Potsdam-Institut: „Zögern wird teuer“

Dies war die Überschrift der Allgemeinen Zeitung Mainz am 13. September 2013 auf eine Pressemitteilung des PIK am Tage zuvor, die lautete: „Verzögerte Klimapolitik könnte kurzfristige Vermeidungskosten verdreifachen“. Die vom Umweltbundesamt unterstützte Studie der beiden Ökonomen Gunnar Luderer und Ottmar Edenhofer besagt: „Würde eine am 2-Grad-Ziel ausgerichtete internationale Vereinbarung bis 2015 getroffen, könnten kurzfristige Energiepreiserhöhungen auf 25 Prozent begrenzt werden.“ Das sind die üblichen Drohungen von Ökonomen, deren Modelle auf Fiktivszenarien aufbauen und die „Klimapolitik“ in noch größere Beweisnot führen sowie zu noch unsinnigeren preistreibenden Maßnahmen nötigen wollen. Hat jemand der staatlich alimentierten PIK-Ökonomen mal ausgerechnet, wie viel Geld nötig ist, um das Wetter nach menschlichen Wünschen umzugestalten?

Nach Millionen von Jahren würde es doch dem Gerechtigkeitsempfinden der Menschheit nahe kommen zu fordern, die ungerechte Anordnung der Klimazonen auf der Erde umzuändern und das tropische Klima an die Pole, das polare Klima in die mittleren Breiten und das gemäßigte Klima in die Tropen zu verlagern. Das wäre eine praktikable Vorstufe zu mehr „globaler Klimagerechtigkeit“, wie sie von der Bundeskanzlerin Angela Merkel seit Jahren gefordert wird, bevor dann in der nächsten Stufe das globale Einheitsklima geschaffen wird. Dies könnte dann den Bedürfnissen des globalen Einheitsmenschen angepasst werden.

Oppenheim, im September 2013                               

Dipl.-Met. Dr. phil. Wolfgang Thüne

*) Interview zum Klimawandel: Wie Journalisten Forschungsergebnisse filtern




Blick aus dem Ausland: Deutsche Energiewende – Selbstdemontage einer Industrienation

Zwei der am achten September gehaltenen Vorträge beschäftigten sich mit Themen, die keineswegs ausschließlich den Standort Österreich betreffen: Die Zukunft der Atomenergie einerseits und die mit geradezu religiösem Eifer vorangetriebene „Energiewende“ im Nachbarland Deutschland. Es macht den Anschein, als ob beide Themen – spätestens seit der Reaktorkatastrophe im fernen Fukushima – längst nicht mehr von harten Fakten und wissensbasierter Forschung, sondern vielmehr von Emotionen und Bekenntnissen bestimmt werden und sich einer offen geführten Debatte nahezu vollständig entziehen. Atomkraft gilt in Deutschland und Österreich mittlerweile als Inbegriff des Bösen und der menschengemachte Klimawandel als schlechterdings nicht anzuzweifelnde Tatsache. Ende der Durchsage. Mit dem „Potsdam Institut für Klimafolgenforschung“ hält sich die Kanzlerin eine Ideologiefabrik voller strenggläubiger Klimaalarmisten, deren Umgang mit kritischen Geistern stark an jenen Tomas de Tórquemadas mit nichtswürdigen Häretikern erinnert.

Gerhard Wrodnigg, Systemanalytiker und Experte für Risikomanagement und Technikabschätzung, widmete sich dem Thema „Zukunft der Kernkraft“. Genauer gesagt beschäftigte er sich mit einer nüchternen Analyse der mit dem Einsatz von Kernenergie verbundenen Risiken (und zwar den tatsächlichen, nicht den von den stets im Panikmodus laufenden Hauptstrommedien behaupteten) und den aktuellen, zum Teil sehr vielversprechenden technischen Entwicklungen. Die derzeit in Gebrauch stehenden Reaktortypen, die große Mengen an (waffenfähigem) Plutonium produzieren und damit unaufhörlich Diskussionsstoff hinsichtlich der Frage von Zwischen- und Endlagerung strahlender Abfälle liefern, könnten demnach schon bald durch solche ersetzt werden, bei denen dieses Problem nicht mehr auftritt. Auf dem Gebiet dieser „Dual-Fluid-Reaktoren“ stehen deutsche Wissenschaftler an vorderster Front. Nicht nur die Verwertung von Brennelementen, die in konventionellen Atomkraftwerken abgebrannt wurden und die weit erhöhte Betriebssicherheit (die Gefahr einer Kernschmelze besteht bei dieser Bauart nicht länger), sondern auch die wesentlich verringerte Menge (schwach) strahlenden Abfalls sprechen für den Einsatz dieser Technik. Auch die Überlegung, von Großkraftwerken wegzukommen und stattdessen kleineren Einheiten mit entsprechend verringerten Umweltrisiken den Vorzug zu geben, wird seitens der Politik nicht einmal in Erwägung gezogen. Zumindest in Deutschland und Österreich, wo man denjenigen, die auch nur das Wort „Atomkraftwerk“ in den Mund nehmen, auf der Stelle das Wort verbietet, scheint dieser Zug abgefahren zu sein. Gegen quasireligiöse Bekenntnisse mit rationalen Überlegungen zu Felde zu ziehen, ist allemal sinnlos…

Markus Fichtinger, Ökonom am Economia Institut für Wirtschaftsforschung, widmete sein Referat der in Deutschland im Jahr 2010 eingeleiteten „Energiewende“. Bis 2020 sollen dort demnach mindestens 35 Prozent des Strombedarfs aus „erneuerbaren Energien“ gedeckt werden – ein, gelinde ausgedrückt, mehr als ehrgeiziges Ziel. International ist keine vergleichbare Tendenz zur radikalen Änderung des Energiemix´ erkennbar. Dass man sich in Deutschland gefährlich weit aus dem Fenster lehnt, um die Emissionen des angeblich klimaschädlichen Kohlendioxids zu begrenzen, während außerhalb der OECD-Staaten zugleich eine drastische Zunahme der CO2-Emissionen stattfindet, scheint niemanden zu irritieren. Der ganze hochfahrende Plan, dessen Herzstück das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) bildet, kann ohne weiteres als die Umstellung von der Markt- auf eine Planwirtschaft bezeichnet werden, bei der die Ausschaltung von Marktpreisen für elektrische Energie am Anfang steht.

Der Verzicht auf die gründliche wissenschaftliche Untersuchung von Möglichkeiten und Konsequenzen eines Übergangs auf „erneuerbare Energieträger“ (hauptsächlich Windkraft und Photovoltaik), wird erhebliche Folgen nach sich ziehen. Die für jedermann unmittelbar erkennbare davon liegt in einer dramatischen Steigerung der Stromkosten für die Privathaushalte. Deutsche Stromkunden bezahlen schon heute die (nach Dänemark) höchsten Gebühren pro Kilowattstunde elektrischer Energie. 85,7 Prozent der Preissteigerungen sind den auf 20 Jahre hinaus garantierten Subventionen der Einspeisetarife für Strom aus Wind- und Photovoltaikanlagen geschuldet. Unter dem Strich ergibt sich ein kollektiver Wohlstandsverlust, da die verfügbaren Einkommen nunmehr vermehrt für Energiekosten aufzuwenden sind und nicht für alternative Konsumausgaben eingesetzt werden können. Dass im Strompreis zudem mehr als 40 Prozent an Steuern enthalten sind, rundet das schauerliche Bild harmonisch ab.

Ferner bedarf es gewaltiger Investitionen in die Leitungsnetze, da die meiste Windenergie bekanntlich im Norden des Landes anfällt, während der Strombedarf aber vorrangig im Süden entsteht. Die flächendeckende und nachhaltige Verschandelung der Landschaft durch die unter Marktpreisbedingungen nicht wirtschaftlich zu betreibenden Windräder ist dagegen gar nicht in Zahlen zu fassen. Der bis spätestens 2022 geplante völlige Ausstieg aus der Atomenergie wird darüber hinaus eine ernstzunehmende Lücke in der Grundlastversorgung hinterlassen, wodurch sich das Risiko von Netzzusammenbrüchen erheblich erhöhen wird. Hier geht es schlicht an den Lebensnerv des Hochtechnologiestandortes Deutschland. Die politisch Verantwortlichen scheinen offenbar bis heute nicht erkannt zu haben, dass Strom nicht nur dann gebraucht wird, wenn die Sonne scheint und der Wind bläst. Auch nachts und bei Flaute sollte der Kühlschrank kalt bleiben. So lange es für das Problem der großtechnischen Speicherung elektrischer Energie keine brauchbare Lösung gibt, sind Produzenten, die nicht dauerhaft liefern können, nur dann etwas wert, wenn jederzeit einsetzbare Ersatzlieferanten bereitstehen. Immerhin sind ganze Industriezweige auf eine rund um die Uhr stabile und zuverlässige Lieferung elektrischer Energie angewiesen. Da die Möglichkeiten zur Gewinnung von Energie aus Wasserlaufkraftwerken aber bereits ausgeschöpft sind, führt zur Sicherung des Grundlastbedarfs kein Weg an einem massiven Aus- und Neubau konventioneller Wärmekraftwerke (die mit Gas, Öl oder Kohle befeuert werden) vorbei. Wie sich das mit dem Ziel der angepeilten CO2-Reduktion unter einen Hut bringen lassen soll, steht dahin.

Während andernorts auf – stark verbesserte – Nukleartechnologie gesetzt und durch den Einsatz modernster Methoden zur Energiegewinnung aus Schiefergas und Öl die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie erheblich gesteigert wird, legt die Regierung Deutschlands mit dem mittelfristigen Verzicht auf Kernkraft und den Umstieg auf kostspielige „erneuerbare Energien“ den Unternehmen eine Zwangsjacke an. Die internationalen Wettbewerber dürfen dem Treiben der seltsamen Teutonen mit einer Mischung aus Unverständnis und Schadenfreude zusehen – erste Reihe fußfrei.

Mit der Politik der „Energiewende“ schickt sich Deutschland an, wieder einen Sonderweg zu beschreiten. Die Zukunft der wichtigsten Industrienation Europas wird von einer emotional motivierten, von völlig falschen Voraussetzungen ausgehenden, überstürzt angegangenen Kampagne bestimmt. Damit kann es – wenn auch um 70 Jahre verspätet – durchaus gelingen, den 1944 bekannt gewordenen Plan Henry Morgenthaus doch noch zu realisieren und das Land der Techniker und Ingenieure auf den Status eines primitiven Agrarstaates zurückzuführen. Ganz ohne äußeren Zwang und ohne Not. Die ganze Welt würde zum Zeugen des historisch einmaligen Akts der Selbstkastration der wichtigsten Industrienation der Alten Welt. Österreich wird, dank seiner intensiven wirtschaftlichen Verflechtung mit Deutschland, davon nicht unberührt bleiben. „Interessante Zeiten“ stehen uns ins Haus…

Zuerst erschienen in eigentümlich frei