Solarkraftwerk in der Wüste verbrennt Vögel…und Erdgas…und viel Geld

Falsch, aber der Reihe nach.

In der kalifornischen Mojave-Wüste, etwa 50 Kilometer südlich von Las Vegas, liegt das Ivanpah-Solar-Kraftwerk. Die im Februar dieses Jahres in Betrieb genommene Anlage fokussiert mithilfe von Spiegeln Sonnenlicht auf 3 Solartürme, wodurch in diesen Wasserdampf erzeugt wird, mit dem Dampfturbinen zur Erzeugung von elektrischem Strom angetrieben werden. Mit einer Nennleistung von 392 MW ist die Anlage das weltweit größte solarthermische Kraftwerk. Allerdings ist diese Zahl nicht mit der Nennleistung konventioneller Kraftwerke zu vergleichen, schließlich kann das Solarkraftwerk nur dann Strom produzieren, wenn die Sonne scheint. Und die Produktion ist, dem Sonnenverlauf folgend, in den Mittagsstunden deutlich höher als morgens oder abends. Die Jahresproduktion der drei Generatoren wird mit 1.080 GWh angegeben. Das entspricht knapp 2.800 Vollaststunden, also weniger als dem Wert, den ein Offshore-Windkraftwerk üblicherweise erzielt.
Bild rechts: Bild von Aioannides [GFDL  oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Wenig Leistung für sehr viel Geld

Herausragend sind bei dem Vorzeige-Projekt nicht nur die Größe und Nennleistung, sondern auch die Baukosten mit 2,18 Milliarden US-Dollar. Das sind 5,5 Milliarden Dollar pro Gigawatt. Zum Vergleich: Ein Gaskraftwerk kostet mit ca. einer Milliarde Dollar pro Gigawatt Nennleistung weniger als ein Fünftel. Wenn man mit einbezieht dass ein Gaskraftwerk bei gleicher Nennleistung übers Jahr gerechnet mehr als die dreifache Strommenge produzieren kann,
Man erkennt also recht deutlich, wirtschaftlich ist so ein Solarkraftwerk nicht. Aber wer denkt schon an den schnöden Mammon, wenn es darum geht, die Umwelt zu schützen und fossile Ressourcen zu schonen.

Umweltschutz? Fragen Sie die Vögel

Wobei – das mit dem Umweltschutz relativiert sich bereits, wenn man den enormen Flächenverbrauch einer solchen Anlage mit dem für konventionelle Kraftwerke vergleicht. Und man darf kein ausgesprochener Vogelfreund sein. Es hat sich im Betrieb nämlich recht schnell herausgestellt, dass gebündeltes Sonnenlicht zur Erzeugung von Wasserdampf auch stark genug ist, um Vögel im Flug zu grillen. Und diese scheinen von der Solaranlage regelrecht angezogen zu werden, weil das helle Licht der Spiegel Insekten anzieht. Die Vögel, die mit versengten Flügeln zu Boden stürzen, haben bei den Angestellten der Anlage den Beinahmen “Streamers” bekommen. Wegen der Rauchfahnen, die sie beim Absturz hinter sich herziehen. (Eindrucksvolle Bilder der Verbrennungen gibt es u.a. hier).
Schätzungen über die Anzahl der Vögel, die jedes Jahr dadurch ihr Leben  für die vermeintlich gute Sache lassen gehen weit auseinander. Die Betreiber gehen von etwa 1.000 Tieren aus, Umweltschützer befürchten bis zu 28.000. Auf so viele tote Vögel pro Fläche oder pro erzeugter Megawattstunde kommen sonst allerhöchstens Windparks in direkter Nähe von Vogelschutzgebieten.

Erdgas als Backup

Auch bei der Ressourcenschonung ist nicht alles heile Öko-Welt. Sollte die Sonne einmal nicht ausreichend scheinen, ist bei dem Ivanpah-Kraftwerk ein Backup vorgesehen, bei dem die fehlende Sonnenleistung durch das Verbrennen von Erdgas ergänzt wird. Und so wie es aussieht, hat man von Seiten der Betreiber die Kraft der Sonne doch ein wenig überschätzt. Um diesen Fehler auszugleichen hat Bright Source Energy, die Betreiberfirma, bei der kalifornischen Regierung jetzt beantragt, mehr Erdgas zum Heizen verwenden zu dürfen. Dadurch entstünden zusätzliche CO2-Emissionen in Höhe von 95.000 Tonnen pro Jahr. Insgesamt würden dann 35 Prozent des Stroms nicht aus Sonnenenergie, sondern aus Erdgas gewonnen.
Wenn man jetzt noch in Betracht zieht, dass der Wirkungsgrad der Anlage bei schlechten 28,7% liegt, also weniger als der Hälfte eines modernen Gas- und Dampf-Kraftwerks, wird schnell deutlich, dass dieses grüne Vorzeigeprojekt in der Wüste in Kalifornien vor allem eins ist, Eine Ressourcen und Geld verschwendende grüne Augenwischerei.
Titelbild von Aioannides [GFDL  oder CC-BY-SA-3.0], via Wikimedia Commons

Nachtrag: Wirschaftlichkeitsbetrachtung

Das Solar-Kraftwerk hat 2,018 Mrd. US-Dollar gekostet. Bei einem Abschreibungszeitraum von 20 Jahren und 3% angenommen Zinsen ergeben sich damit Kapitalkosten in Höhe von 135 Mio. Dollar pro Jahr. Wartung und Betrieb schlagen mit 67 Dollar pro Kilowatt Nennleistung und Jahr zu Buche, macht also weitere 26,3 Mio. Dollar.
Wie oben gesehen müssen für den Regelbetrieb 35 Prozent des Stroms mit Gas erzeugt werden. Bei einem Wirkungsgrad von 28 Prozent werden dazu 1.080 GWh * 35 % geteilt durch den Wirkungsgrad von 28 %, also 1.350 GWh Erdgas benötigt. In Kalifornien kostet die MWh Erdgas zur Zeit etwa 18 Euro (hier und hier). Die jährliche Gasrechnung beträgt also 25,3 Mio. US-Dollar. Das ergibt jährliche Gesamtkosten in Höhe von gut 186 Mio. US-Dollar. Wenn man annimmt dass der Betreiber auch noch etwas verdienen möchte und eine Gewinnmarge von 8 % zugrunde legt, kommt man auf 201,5 Mio US-Dollar Gesamtkosten für 1.080 Gigawattstunden Strom. Daraus errechnen sich:
Gestehungskosten in Höhe von 18,6 US-Cent oder 14,2 Euro-Cent pro kWh
Macht man gleiche Rechnung für ein Gaskraftwerk (GUD-Kraftwerk) auf, ergibt sich bei gleichen Rahmenbedingungen:
Kosten Kraftwerk: 390 Mio. $
Zinsen + Tilgung: 26,4 Mio. $ p.a.
Betrieb und Wartung: 7,1 Mio$ p.a.
Gaskosten ( 60 % Wirkungsgrad): 98 Mi. $ p.a.
MWh p.a. (8.000 Vollaststunden): 3.136.000
Gestehungskosten inkl. 8% Marge: 3,4 US-Cent oder 2,6 Euro-Cent pro kWh
Interessant ist dabei auch ein Vergleich der CO2-Emissionen, denn um deren Reduktion soll es ja vor allem gehen. Das “saubere” Solarkraftwerk verbraucht pro kWh Strom 1,25 kWh Gas. Das GUD-Kraftwerk benötigt für die gleiche Strommenge 1,67 kWh Gas. So gesehen stellt das “Solarkraftwerk lediglich ein ineffizientes Gaskraftwerk mit teurer Solarunterstützung dar.
Eine kWh Gas erzeugt etwa 200 g CO2 Emissionen. Pro GWh Strom den man mit dem Solarkraftwerk erzeugt fallen somit 1,25 mal 200 Tonnen = 250 Tonnen CO2 an. Ein GUD-Kraftwerk emittiert für die gleiche Strommenge 1,67 mal 200, also 334 Tonnen CO2.
Eine GWh Strom aus dem Solarkraftwerk kostet 186.000 US-Dollar, aus dem GUD-Kraftwerk 34.000 US-Dollar. Die Kostendifferenz von 152.000 bei einer CO2 Einsparung von 84 Tonnen CO2 entspricht Kosten von 1.800 US-Dollar pro eingesparter Tonne CO2. Das sind gut 1360 Euro, also in etwa so viel wie eine Tonne CO2-Vermeidungdurch Photovoltaik im Jahr 2004 in Deutschland beim Rekordhoch der Einspeisevergütung von 54 Cent pro kWh gekostet hat.
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Mit Dank übernommen von ScienceSceptical wo dieser Beitrag zuerst erschien




Was ist gefährlicher? Kernkraft, Windenergie oder Stauseen? Wie grüne Propaganda die Wahrnehmung verzerrt!

Die alles entscheidende Errungenschaft der Menschwerdung verdanken wir der Überwindung tief in unserer Psyche verwurzelter Urängste. Nur dadurch gelang es unseren Vorfahren, sich eine Kraft zunutze zu machen, die sonst kein anderes Lebewesen beherrschen kann, nämlich die des Feuers. Nicht der Werkzeug- oder der Waffengebrauch unterscheidet uns von allen anderen Tieren, sondern die Zähmung des Feuers. Den Gebrauch von Werkzeugen kann man bei Säugetieren wie Affen oder Seeottern und auch bei mehreren Vogelarten beobachten, und Tiere sind darüber hinaus sogar imstande, Werkzeug gezielt herzustellen. Von Schimpansen ist zudem bekannt, dass sie Knüppel auch als Waffen verwenden.
Der Gebrauch des Feuers ist dagegen einzigartig. Für Landsäugetiere ist Feuer (Bild 1) eine elementare Gefahr, vor der sie sich instinktiv fürchten, weil sie Schmerzen und Tod bedeutet. Auch der Mensch hat es erst spät in seiner Entwicklungsgeschichte – vor vermutlich 1,5 bis 2 Mio. Jahren – geschafft, diese Furcht zu überwinden und das Feuer zu nutzen. Dies ermöglichte Verbesserungen bei der Nahrungsmittelzubereitung sowie Schutz vor Dunkelheit, Kälte und Raubtieren. Später lernte man, es für die Herstellung von Keramiken und schließlich Metallen dienstbar zu machen. Bis zum nächsten entscheidenden Schritt der Menschheit auf dem Weg zu unserer heutigen Hochzivilisation sollten allerdings nochmals etliche Jahrtausende vergehen: Erst vor rund 300 Jahren gelang es, die durch das Feuer freigesetzte thermische Energie durch die Dampfmaschine nutzbar zu machen. Dampf und später Benzin, Diesel sowie Elektrizität ermöglichten es uns, die Beschränkung auf die eigene Muskelkraft sowie auf die Leistung von Zugtieren zu überwinden.
 
Bild 1 : Feuer ist eine elementare, tödliche Gefahr. Es bedurfte langer Zeit, bis der Mensch imstande war, seine Urängste zu überwinden und sich das Feuer nutzbar zu machen

Abwägung von Risiko und Nutzen

Zugleich musste der Mensch jedoch auch lernen, die mit dem Feuer verknüpften Risiken einzuschätzen und damit umzugehen. Der Umgang mit Feuer birgt unvermeidlicherweise erhebliche Gefahren. Archäologen finden im Untergrund von so gut wie jeder länger besiedelten Stadt Brandschichten, Zeugnisse von oft verheerenden Feuersbrünsten, die in den meist dicht besiedelten Städten zahlreiche Opfer forderten. Verlässliche Zahlen werden sich wohl nie ermitteln lassen. Man kann jedoch mit einer gewissen Berechtigung annehmen, dass die Zahl der Menschen, die im Lauf der Geschichte durch Feuer ums Leben kamen, im mehrstelligen Millionenbereich angesiedelt sein dürfte.
Dennoch hat sich unsere Spezies von solchen Ereignissen nicht abschrecken lassen, sondern gelernt, Risiko und Nutzen beim Gebrauch des Feuers einzuschätzen und damit umzugehen. Vor- und Nachteile wurden nüchtern und ohne Panik gegeneinander abgewogen und der Schluss gezogen, dass die Vorteile des Gebrauchs von Feuer so groß waren, dass man bereit war, die damit einhergehenden Risiken einschließlich teils sehr herber Verluste an Gütern und Menschenleben in Kauf zu nehmen. Über all die Jahrtausende menschlicher Zivilisation hinweg wurden neue Gebäude auch nach den verheerendsten Feuersbrünsten sofort wieder mit Feuerstelle, Kamin oder Herd ausgestattet. Zahllose Redewendungen belegen, dass die Begriffe „Heim“ und „Herd“ in unserer Vorstellung oft eine Einheit bilden.

Kein Fortschritt ohne Risiko…

Jede unserer Errungenschaften birgt sowohl Nutzen als auch Risiken. Dieser elementare Zusammenhang der Zivilisation gilt für so gut wie jede unserer Aktivitäten, seien es Bergbau, Medizin, Seefahrt, Luftfahrt oder auch das Auto, das weltweit ebenfalls millionenfache Opfer forderte und immer noch fordert, Bild 2. Es ist ein Kennzeichen des modernen Menschen, dass er imstande ist, im Umgang mit solchen Technologien emotional begründete Ängste zu überwinden und beide Aspekte mit wissenschaftlicher Nüchternheit zu beurteilen. Wer das nicht tut, sondern eine Technologie aufgrund emotionaler Vorurteile pauschal ablehnt, reagiert im Prinzip nicht viel anders als ein Affe, der kreischend vor einem Feuer reißaus nimmt.

Bild 2: Seit 1950 hat der Straβenverkehr allein in Deutschland mehr als 670000 Menschenleben gefordert. Dennoch benutzen wir täglich das Auto

beispielsweise bei Stauseen

Zum Umgang mit den Risiken der modernen Zivilisation gehört, dass sie im Alltag kaum noch wahrgenommen werden. Man setzt sich ins Auto oder ins Flugzeug, besteigt ein Fahrrad, ein Schiff oder einen Lift und verschwendet im Normalfall gar keinen Gedanken an die Gefahren, denen man sich damit aussetzt. Das damit verbundene allgemeine Lebensrisiko bzw. das Berufsrisiko wird mit größter Selbstverständlichkeit akzeptiert und spielt in den Gedanken keine wesentliche Rolle, selbst wenn man Tag für Tag mit dem Auto an Unfällen vorbeifährt.
Ein Beispiel für Risiken, die faktisch überhaupt nicht mehr als solche wahrgenommen werden, sind Talsperren. In Deutschland hat es in diesem Bereich seit Jahrzehnten keine Katastrophen mehr gegeben. Da das menschliche Gedächtnis kurz ist, wie die Neubesiedlung von Vulkanflanken schon bald nach dem Ende von Ausbrüchen zeigt, spazieren und wandern Tag für Tag zahllose Zeitgenossen um Talsperren, über ihre Krone hinweg und auch in den unterhalb gelegenen Tälern, ohne sich im geringsten bewusst zu machen, welch ungeheure zerstörerische Energie in den aufgestauten Wassermassen über ihren Köpfen (Bild 3) schlummert.
 
Bild 3: Stauseeunfälle haben im Laufe der Geschichte mindestens 70000 Menschenleben ausgelöscht

Stauseeunglücke haben mindestens 70000 Menschenleben gefordert

Die älteste bekannte Staudammkatastrophe ereignete sich laut einer Aufstellung in Wikipedia [WIST] bereits vor rund 4500 Jahren in Ägypten. Der Staudamm Sadd-el-Kafara hatte beachtliche Ausmaße: 113 m Kronenlänge, 14 m Höhe und ein Fassungsvermögen von 465000 m³. Er wurde noch während der Bauzeit von einer unerwarteten Flut zerstört. Über die Zahl der Opfer ist nichts bekannt, doch war die Katastrophe offensichtlich so verheerend, dass in Ägypten danach rund 800 Jahre lang niemand mehr ein solches Vorhaben in Angriff nahm. Die nächste Staudammkatastrophe, zu der Opferzahlen erwähnt werden, ereignete sich erst rund 3000 Jahre später in China und forderte mindestens 10000 Tote.
Zählt man die in obigem Wikipedia-Beitrag aufgelisteten Vorfälle und die entsprechenden Angaben zu Todesfällen zusammen, so ergeben sich je nach Zählweise Opferzahlen zwischen 70000 und mehr als 100000. Zwar ereigneten sich die meisten und die folgenschwersten dieser Unglücke im 20. Jahrhundert, doch gibt es immerhin 23 Vorfälle aus dem 21. Jahrhundert, davon sechs in hoch entwickelten Staaten: USA, Europäische Union, Japan. Staudämme wie die von Speicherwasserkraftwerken bergen auch heute noch erhebliche Risiken. Im Bewusstsein der Bevölkerung werden diese jedoch ignoriert. Und das ungeachtet der Tatsache, dass beispielsweise die Bewohner des Zillertals in Österreich unterhalb von drei Staumauern leben. Der Bruch auch nur einer Mauer – beispielsweise durch einen Terrorakt oder ein Erdbeben – würden vermutlich zehntausende Menschenleben kosten. Stauseen sind noch gefährlicher als die Stromerzeugung aus Kohlekraftwerken [TODE].

Auch Windanlagen sind Todesfallen

Besonders wirksam ist offensichtlich der ideologische Schleier, den die Windkraft-Lobby mit tatkräftiger Mithilfe ihrer zahlreichen Sympathisanten in den Medien über die in Wahrheit gar nicht so unerheblichen Gefahren der Windenergie für Leib und Leben geworfen hat. Zwar gibt es immer mal wieder Meldungen über Feuer oder den Absturz eines Rotorblatts [FIR1, FIR2, FIR3, FTO1, FTO2], doch werden selbst schwere Personenschäden oder gar Todesfälle so selbstverständlich hingenommen, dass darüber meist nur auf lokaler Ebene berichtet wird. Insgesamt hat sich daher in der Öffentlichkeit der Eindruck etabliert, als sei die Windkraftbranche auch diesbezüglich besonders „menschenfreundlich“.
Auch eine Schnellsuche im Internet mit Suchbegriffen wie „Wind Unfall“ fördert vordergründig zumeist lediglich Einzelmeldungen zutage, wobei nur selten Todesfälle gemeldet werden. Eine deutsche Website, die sich explizit des Themas Windrad-Unfälle annimmt [WIUN], ist lediglich ein Torso ohne großen Nutzen, weil sie offensichtlich schon kurz nach dem Beginn der Recherche nicht mehr weitergeführt wurde. Auch bei Wikipedia findet man – kaum verwunderlich angesichts der bekannten Dominanz grüner Ideologen in diesem Medium – nur eine sehr unvollständige Auflistung ohne Erwähnung von Todesfällen [WIKI].
Erst im englischsprachigen Netz finden sich realistischere Informationen. Eine Website, die sich auf dieses Thema spezialisiert hat [TOFI], erwähnt eine Meldung des „Daily Telegraph“ vom 11. Dez. 2011, wonach „RenewableUK“ bestätigt habe, dass es allein in Großbritannien in den letzten fünf Jahren 1500 Vorfälle und Unfälle mit Windturbinen gegeben habe. Hervorzuheben ist eine sehr ausführliche Dokumentation [UNFA], welche für den Zeitraum von 1975 bis zum 30.9.2009 insgesamt 674 Einzelereignisse auflistet, die sehr sorgfältig nach Merkmalen zugeordnet, beschrieben und mit Quellenangaben dokumentiert sind. Leider befindet sich das Material hinter einer Bezahlschranke, zudem wurde die Auflistung ab Oktober 2009 nicht mehr fortgeführt. Für den Berichtszeitraum sind jedoch immerhin 60 Todesfälle im Zusammenhang mit Windenergieanlagen dokumentiert. Vergleicht man dies mit anderen Zahlenangaben – z.B. den 1500 Unfällen innerhalb von fünf Jahren allein in Großbritannien –, so erscheint es gerechtfertigt, die Zahl der weltweit seit 1975 aufgetretenen Todesfälle mit einem Faktor von mindestens 5, eher jedoch 10 anzusetzen. Beispielsweise sind aus China, dem Land mit der der weltweit höchsten Zahl installierter Windenergieanlagen [WICI], keine Zahlenwerke über Unfälle oder Todesfälle bekannt. Und dass dort nichts passiert wäre, erscheint kaum glaubhaft. Es darf daher angenommen werden, dass die Windenergie im Zeitraum von 1975 bis heute mindestens 300 und möglicherweise sogar bereits über 600 Menschenleben gefordert hat. Das Saubermann-Image der Branche bricht damit in sich zusammen und erweist sich als nichts anderes denn als geschickt angelegtes Täuschungsmanöver.

Und die Risiken der Kernkraft?

Im Unterschied zu so gut wie allen anderen vom Menschen eingesetzten Technologien empfindet die Mehrzahl unserer Bevölkerung Kernenergie als Bedrohung von nahezu apokalyptischen Ausmaßen. Man fürchtet sich vor Strahlung, Verseuchung der Landschaft und Abfällen, welche angeblich die Zukunft unserer Nachfahren noch in Millionen von Jahren bedrohen. Dabei werden die Realitäten schlicht nicht mehr wahrgenommen, denn zivil genutzte Kernenergie ist mit weitem Abstand die sicherste heute genutzte Großtechnologie.
Bei der Beurteilung von Kernkraftrisiken muss zwischen ziviler und militärischer Technologie unterschieden werden. Insbesondere in den Anfangsjahren gab es bei militärisch ausgerichteten Anlagen sowie in kerntechnischen Laboren mehrfache Unfälle mit Todesfolge, teilweise auch infolge der Einwirkung von Strahlung in hohen Dosen. Anders sieht es dagegen bei zivilen Kernkraftwerken westlicher Bauart (Bild 4) aus: In diesen gab es bis heute keine Todesfälle durch Strahlung [NIEM].
 
Bild 4: In Kernkraftwerken westlicher Bauart gab es bis heute keinen Toten durch Strahlung
Bei der Nutzung der Kernenergie gab es bisher weltweit drei große Vorkommnisse, die in die Kategorie Größter Anzunehmender Unfall (GAU) eingestuft werden: Three Mile Island (Harrisburg, USA) im Jahre 1979, Tschernobyl (damalige UdSSR) im Jahre 1986 und Fukushima (Japan) 2011. Direkte Todesfälle durch Verstrahlung gab es lediglich beim Unfall in Tschernobyl, wo rund 60 Todesopfer zu beklagen waren [NIEM]. Abweichend hiervon kann man in den Medien teils viel höhere Zahlen finden, in der Regel als Ergebnis theoretischer Berechnungen zu den Folgen des Entweichens von Strahlung in die Umgebung. Diesen Angaben sollte man jedoch aus mehreren Gründen mit großem Misstrauen begegnen: Die für solche Analysen meist verwendete und seit langem umstrittene LNT-Methode (Linear No Threshhold) ist nämlich falsch [GEGN]. Würde man sie akzeptieren, dann müsste man auch die Risiken anderer Technologien wie dem Fliegen, dem Umgang mit Kaliumsalzen oder Phosphatdünger [APFE] wie auch der Arbeit in sogenannten Radon-Heilbädern völlig neu bewerten. Schon das Fliegen würde bei Anwendung dieser Theorie jährlich 100 Deutschen den Krebstod bescheren [NIEM]. Allein für die letzten 40 Jahre käme man damit auf 4000 zusätzliche Tote als Folge einer Aktivität, die aus unserem alltägliche Leben nicht mehr wegzudenken wäre. Man vergleiche dies mit bisher Null Strahlenopfern in westlichen Kernkraftwerken.

Das Märchen von der nuklearen Langzeitverseuchung

Eine der besonders wirksamen Lügen der EE-Lobbyisten ist die von der angeblich Millionen Jahre dauernden Umweltverseuchung, die wir nach dem Betrieb von Kernkraftwerken unseren Nachkommen hinterlassen würden. Zugleich wird jedoch alles getan, um die Errichtung eines Endlagers zu hintertreiben, indem man jeden praxistauglichen Schritt in diese Richtung durch Großdemonstrationen verhindert und zugleich in der Politik sowie in den staatlichen Gremien, in denen grüne Schranzen inzwischen gut dotierte Staatspöstchen haben, jede sinnvolle Entwicklung blockiert. Der Grund für diese Panikmache ist klar, denn ein funktionierendes Endlager würde ihr Lügengebäude in sich zusammenbrechen lassen.
Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass die deutschen Qualitätsmedien es bisher geschafft haben, der Öffentlichkeit vorzuenthalten, dass es bestens durchdachte Endlagerkonzepte bereits bei zwei europäischen Nachbarländern gibt, und zwar in Schweden (Bild 5) sowie in Finnland [ENDL]. Obwohl die dortigen Kommunikationsabteilungen sehr auskunftsfreudig sind und gerne alles zeigen und erklären, scheinen es deutsche Fernsehteams bisher kaum für nötig gefunden zu haben, dort unvoreingenommen vorbeizuschauen. Diesbezüglich vernimmt man von den Medien meist lediglich dröhnendes Schweigen.

Bild 5. Gesamtansicht des im schwedischen Forsmark geplanten Endlagers für hoch radioaktive Brennelemente (Grafik: SKB)
Diese seit Jahrzehnten fast flächendeckend betriebene grüne Propaganda hat dazu geführt, dass in unserer Bevölkerung schon bei der Erwähnung des Themas „Kernenergie“ panikartige Abwehrreaktionen einsetzen. Deutschland scheint bereit, aus Angst vor einem fiktiven Strahlentod in den energetischen Selbstmord namens „Energiewende“ zu marschieren. Manchmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass man bei uns den Homo Sapiens in Käfige gesteckt hat, während die Affen frei herumlaufen. Es ist dringend Zeit, zu dem ruhigen Abwägen von Vorteil und Risiko zurückzufinden, der das eigentliche Kennzeichen unserer Zivilisation ist.
Fred F. Mueller
Quellen
[APFE] http://www.eike-klima-energie.eu/energie-anzeige/moegen-sie-aepfel-mit-erhoehter-radioaktivitaet/
[FIR1] http://www.wind-watch.org/video-germanfire.php
[FIR2] http://www.youtube.com/watch?v=54YOaQixRUo
[FIR3] http://www.youtube.com/watch?v=eQrtXx3aJdM
[ENDL]http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/wenn-blinde-nicht-sehen-wollen-ausgereifte-nuklear-endlagerung-direkt-beim-nachbarn/
[FTO1] http://www.epaw.org/multimedia.php?lang=en&article=a19
[FTO2] http://www.rtlnieuws.nl/nieuws/binnenland/monteur-overleden-bij-brand-windmolen-ooltgensplaat
[GEGN] http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3526330/?report=classic  16.7.2013
[INGD] http://www.ingenieur.de/Fachbereiche/Windenergie/Unterschaetzte-Gefahr-Jeden-Monat-geraten-zehn-Windturbinen-in-Brand
[NIEM] http://www.buerger-fuer-technik.de/body_wie_viele_menschenleben____.html
[TODE] http://www.tagesspiegel.de/wissen/stromerzeugung-opfer-der-energie/3986380.html  3.8.2013
[TOFI] http://turbinesonfire.org/
[UNFA] http://de.scribd.com/doc/23856814/Wind-Turbine-Accidents
[WICI] http://www.wiwo.de/unternehmen/energiepolitik-china-ist-neuer-windenergie-weltmeister-seite-all/5260202-all.html
[WIKI] http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Unf%C3%A4llen_an_Windkraftanlagen_in_Deutschland_und_%C3%96sterreich
[WIST] http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Stauanlagenunf%C3%A4llen
[WIUN] http://docs.wind-watch.org/unfalldatei_2006.html




Historische Katastrophen – Original und Kopie Der „Große Sprung nach vorn“ und die Energiewende

Der zu Unrecht in Misskredit gebrachte „Normalbürger“ geht  dabei fälschlicherweise vom leider ebenfalls geteerten und gefederten „gesunden Menschenverstand“ aus. Dieses Denkinstrument nimmt bekanntlich fachlich fundierte Argumente dankend zur Kenntnis und macht sie nicht selten auch zur Basis kalkulierten Handelns.
Jede Vernunft aber ist außer Kraft gesetzt, sobald fanatisierte Ideologen ein Thema annektieren. Menschen also, die ein beträchtliches Machtbedürfnis ihr Eigen nennen, dafür von jedem Bezug zur Wirklichkeit abgeklemmt sind – wichtigste Voraussetzungen, um Katastrophen zu verursachen, die keinen Vergleich mehr scheuen müssen.
Wir wollen mit der neuen Serie „Historische Katastrophen – Original und Kopie“ versuchen, uns diesen Fragen stellen.
Das Original
Die erste Folge führt uns ins China der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts. Mao Tse-tung war zu dieser Zeit der „große Führer“, Vorsitzender der KP Chinas von 1943 bis 1976. Er war skrupellos und größenwahnsinnig und ist bis heute Mitglied der Top-3-Liste derjenigen Diktatoren, die die meisten Menschenleben auf dem Gewissen haben. Jung Chang, eine Chinesin, die eine umfassende Biografie über ihn geschrieben hat, beginnt ihr Buch mit dem Satz: „Mao Zedong, der jahrzehntelang absolute Macht ausübte über das Leben eines Viertels der Weltbevölkerung, war verantwortlich für über 70 Millionen Tote in Friedenszeiten – kein anderer politischer Führer des 20. Jahrhunderts reicht hier an ihn heran.“
Eines seiner wahnwitzigsten Experimente war der „Große Sprung nach vorn“, der eigentlich von 1958 bis 1963 angelegt war und China in diesen 5 Jahren auf das Niveau der großen Industrienationen heben sollte.
In jedem Dorf in China entstanden „Stahlwerke“, so klein sie auch sein mochten. Die Parteikader waren verantwortlich für die Durchsetzung, die Bauern wurden von der Feldarbeit geholt, alles verfügbare metallische Material, Kochtöpfe, Essbesteck, landwirtschaftliches Gerät, wurde eingeschmolzen, um dem Staat die verordneten Quoten Stahl liefern zu können. Stahl, der – zusätzliche Tragik – nur von minderwertigster Qualität sein konnte.
1961 wurde das Experiment abgebrochen, als die Zahl der Hungertoten schwindelerregende Ausmaße angenommen hatte. Mao soll den Toten noch hinterher gehöhnt haben „Die Toten sind nützlich, sie düngen die Felder“.
Der Anfang dieses Dramas war Dilettantismus, das Fehlen jeglicher Sachkenntnis in allen Disziplinen gepaart mit Fanatismus und unendlicher Skrupellosigkeit. Nicht vergessen darf man, dass für die erfolgreiche Durchsetzung auch eine große Zahl nicht minder dilettantischer wie fanatischer Anhänger notwendig war, die als willfährige Überzeugungstäter in Verwaltung, Medien und Schulen für Gehirnwäsche und den nötigen gesellschaftlichen Druck verantwortlich waren.
Ein neuer Mensch sollte geschaffen werden, frei von Eigennutz und Gewinnstreben. Ein Gedanke, der auch hierzulande viele Menschen in Wahnvorstellungen delirieren ließ. Je brutaler die Konsequenz, mit der dieser kommunistische Homunculus erzwungen werden sollte, desto begeisterter die Fähnchenschwenker. Diesen Mörderbanden Grußadressen aus Deutschland zu senden, sollte nicht daran hindern, später große politische Karriere zu machen oder in der Denkfabrik des Auswärtigen Amtes unter Joschka Fischer eine auskömmliche Position zu bekleiden.
Und als klar wurde, daß der erste „Große Umerziehungssprung“ scheiterte, wurden die Erziehungsinhalte geändert. Von nun an ging es darum, den geschlechtsneutralen Menschen ohne ökologischen Fußabdruck zu züchten.
Die Kopie
Von Friedrich Engels ist der Satz überliefert, dass alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen sich wiederholen, das eine Mal als Tragödie und das andere Mal als Farce.
Mit diesem Stichwort sind wir bei der  deutschen Energiewende. Die Mechanismen funktionieren, ungeachtet des fehlenden diktatorischen Hintergrundes, exakt gleich. Es muss sich nur der geringstmögliche Kenntnisstand mit dem größtmöglichen Fanatismus paaren. Das war bei den Protagonisten der Energiewende von Beginn an gegeben. Schon eine der bekanntesten – weil dümmsten – Parolen der Bewegung – „Die Sonne stellt keine Rechnung“ – zeigt, auf welch naiv-religiösem Boden sich die Anhänger gemeinsam in Ekstase gebracht haben um dann in kollektiver Besinnungslosigkeit über alle Grundlagen der Physik und der Betriebswirtschaft der Realität zu entschweben.
Dem naiven Kinderglauben entsprechend sollte ja auch der Wind keine Rechnung stellen, trotzdem stehen inzwischen bei vielen Menschen in Deutschland die „Rechnungen“ bis zu 250 Meter hoch in Sichtweite. Was aber einige Schwerstindoktrinierte nicht hindert, neue „Rechnungsmasten“ sogar mit Lichterketten zu begrüßen. Kaum zu glauben, stimmt aber wirklich.
Mit der bekannten Skrupellosigkeit wurde der „Große-Energie-Sprung-nach-vorn“, dessen wahre technische und wirtschaftliche Ausmaße die Energiewendenjünger zu keiner Zeit überrissen hatten, mit dem Preis einer Kugel Eis im Monat veranschlagt.
In einem Land mit deutlich zu geringen Sonnenstunden und zu schwachen Winden war das Vorhaben von Beginn an so ambitioniert wie die maoistische Herstellung von Stahl auf dem Dorfanger. Deshalb haben wir heute auch ein wenig mehr als diese Eiskugeln bezahlt, inklusive der zugesicherten Vergütungen in der Zukunft inzwischen einen Betrag von gut 400 Milliarden. Ohne die Atomkraft unserer Nachbarn in Frankreich und Tschechien und ohne Kohlekraft wäre die ganze Augenwischerei so oder so längst in sich zusammengefallen. Die inzwischen schon bedenklich schlechte Versorgungssicherheit hätte uns längst mit der Erfahrung regelmäßiger Stromausfälle bekannt gemacht.
Für unsere Vorfahren war es eine Abkehr von Mühsal und harter Arbeit, Windmühlen stilllegen zu können und mit Kraftwerken bezahlbaren elektrischen Strom zur Verfügung zu haben. Heute dagegen sorgen zahllose religiöse Eiferer einer naiven Weltsicht, die sich wieder in vorindustrielle Zeiten hinein imaginieren, als willfährige Anhänger in Medien und Schulen für die notwendig-niedrige Wissensbasis. Die bereitet den Boden für eine nicht mehr absehbare Katastrophe – und in Zeitungen, Rundfunk und Fernsehen geben diese Mitschuldigen die Vorbeter einer neuen Zeit im Kerzenschein.
Und wie immer folgen dann auch kluge und denkende Menschen, auch Unternehmen und Unternehmer, der zeitgeistigen Macht: Weil es viele Subventionen zu erhaschen gibt und eine „Hammer-Knete“ zu machen ist. Alles initiiert von Menschen, die in der Jugend in kommunistischen Kostümvereinen sozialisiert oder in der DDR aufs Leben vorbereitet wurden, deren Weltsicht mehr als Staatskapitalismus und Planwirtschaft nicht zuläßt.
Abschließend sei noch angemerkt: Die größte Hoffnung hätte auf der Sozialdemokratie liegen können, einer Partei, deren Mitglieder einstmals  „mit uns zieht die neue Zeit“ sangen und die damit den technischen Fortschritt meinten, die den Menschen von den Qualen schlimmster körperlicher Arbeit befreien würde. Größte Hoffnung zum einen, weil sie als Partei der arbeitenden Menschen – einstmals – nicht zu planwirtschaftlichen Ökophantasien neigte. Einer dieser letzten Leuchttürme des gesunden Menschenverstandes sitzt übrigens als Vorsitzender der IG BCE vor, Michael Vassiliadis.
Wie weit er sich mit seiner praxisnahen Gewerkschaft durchsetzen kann, dürfte ein Gradmesser dafür werden, ob die SPD noch einmal die Kraft zu einer Rückbesinnung findet.
Größte Hoffnung zum zweiten, weil die SPD als Partei der arbeitenden Menschen – einstmals – nicht zugelassen hätte, dass die energieintensive Wirtschaft, die Lebensader unseres Wohlstandes, vor die Hunde geht.
Peter Schmidt
Präsident Deutscher Arbeitgeber Verband
Der Beitrag erschien zuerst hier auf der Website des DAV




Umfrage: Mehrheit der Deutschen gegen kostensteigernde Energiewende

TAZ meldet:

Artensterben durch Windkraft

Rotorblätter schreddern Fledermäuse

Tausende Fledermäuse sterben jedes Jahr durch Windkraftanlagen. Darunter sind auch Tiere, die nach Südeuropa ziehen.
BERLIN dpa | Windkraftanlagen gefährden nach Einschätzung von Forschern nicht nur heimische Fledermäuse. Auch Tiere aus Nordosteuropa werden von den Rotorblättern erschlagen, wenn sie im Herbst auf dem Weg in ihr Winterquartier durch Deutschland ziehen. Das berichten Experten des Berliner Leibniz-Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) im Fachblatt Plos One. Sie hatten die Situation in den östlichen Bundesländern untersucht… weiterlesen bei TAZ




Ist die grüne Ideologie eine neue Religion?

Ökologisch bedeutet heute generell „nachhaltig [1]“ und „umweltschonend“  zu handeln, wobei der Sinngehalt dieser Begriffe jeweils zum angestrebten Zweck passend modifiziert wird. Wer „ökolo­gisch“ denkt, gehört zu den Guten!
Insbesondere den Volkswirtschaften der westlichen Industriegesellschaften wird vorgeworfen, in unverantwortlicher Weise die Ressourcen der Natur zu beanspruchen und damit das Leben unserer Nachkommen besonders auch in den Entwicklungsländern zu gefährden. Wahrhaft apokalyptische Zukunftsszenarien werden entworfen für den Fall, dass wir unsere Lebensweise nicht tiefgreifend ändern. Dies erinnert stark an in der menschlichen Geschichte immer wieder auftretende religiöse Fanatiker, die bei Androhung aller möglichen Höllenstrafen zur Umkehr aufriefen.
Diese Denkweise findet man in besonderem Maße bei den Anhängern der Partei der Grünen, die daraus weitgehende Forderungen an die Lebensweise aller Bürger ableiten. Katrin Göring-Eckardt am Wahlabend 2013: „Es geht um mehr als ein grünes Wahlergebnis. Es geht um die Bewahrung der Schöpfung“.
Im energiepolitischen Teil des aktuellen Koalitionsvertrags heißt es: „Die Energiewende ist ein rich­tiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine Industriegesellschaft, die dem Gedanken der Nachhaltigkeit und der Bewahrung der Schöpfung verpflichtet ist.“
Es fällt offenbar Niemand mehr auf, was für ein sinnleerer Schwulst das ist. Vor wem oder was soll denn die Schöpfung bewahrt werden? Wer bedroht sie? und was hat das mit der deutschen Energie­versorgung zu tun?
Hier drängt sich der Gedanke an ein neues, quasi-religiöses Sendungsbewusstsein auf, das inzwi­schen parteiübergreifend in allen Gesellschaftsschichten präsent ist.
Es lohnt sich, einmal darüber nachzudenken, ob wir es tatsächlich mit einer neuen Religion, dem Ökologismus,  zu tun haben, oder ob dies nur eine Metapher ist.

Was sind die wesentlichen Merkmale einer Religion und kann eine solche heut­zutage neu entstehen?

Als erste haben offenbar Dirk Maxeiner und Michael Miersch 2005 in den 10 Geboten der Öko-Re­ligion[2] diesen Zusammenhang in Form einer Parodie behandelt. Die obigen Beispiele zeigen aber, wie weit für Religionen typische Vorstellungen inzwischen in die Gesellschaft vorgedrungen sind.
Die Religionswissenschaft unterscheidet Naturreligionen und Buchreligionen.
Buchreligionen haben geschichtlich verortbare Stifter  wie Paulus und Mohammed oder zumindest legendäre Stifterpersonen wie Moses. Naturreligionen wachsen über lange Zeiträume, in denen den Naturkräften „Götter“ zugeordnet werden und diese dadurch personalisierbar und anrufbar werden. Dabei bildet sich eine Priesterschaft heraus, die dann zu einem Machtinstrument wird.
Im Fall des Ökologismus könnte man auf den ersten Blick an eine Buchreligion denken in der etwa Al Gore als Stifter und das Kyotoprotokoll als „Bibel“ aufgefasst werden.
Diese These hat z.B. der Soziologe Norbert Bolz am 19.01.2010 in der 3Sat-Sendung Kulturzeit vertreten.
Der Glaube an den Klimawandel bringt uns Aug‘ in Aug‘ mit einer absehbaren Katastro­phe, das heißt, wir können wieder religiös empfinden, ohne an einen Gott glauben zu müs­sen. Das ist offen­bar für eine atheistische Gesellschaft wie die unsere ein fast unwiderstehli­ches Glaubensangebot.“
und weiter:
„Erzbischöfe, Bischöfe und Äbte in Form von unzähligen korrupten Klima-Wissenschaftlern bauen beständig am Grundgerüst des Klimaglaubens und bügeln etwaige ungeplante Aus­rutscher von Mutter Erde in die falsche Richtung mit wundersamen Handlungen in Form von Datenfälschungen glatt.“
Inzwischen weist der Ökologismus aber eher Merkmale einer Naturreligion auf. Es wird eine quasi allgegenwärtige „Naturkraft“ eingeführt, die auf allen Ebenen des Lebens einwirkt und berücksich­tigt werden muss.
Die Ökoreligion hat ihre Anfänge in einer großen Erzählung, den Berichten des IPCC. Hier sind die Glaubensinhalte niedergelegt, die den Anspruch nicht hinterfragbarer Wahrheiten haben. Dies er­setzt die Schriften der Buchreligionen.
Es scheint, dass man in Deutschland für derartige Dinge besonders empfänglich ist. Im Kölner Stadtanzeiger war z.B. um die Weihnachtszeit zu lesen, dass der deutsche Gänsebraten ökologisch sauberer ist, als der polnische, weil die deutsche Gans CO2 neutral  auf der Weide gemästet wird, die polnische dagegen mit Industriefutter im Stall. Eine derartig groteskes Argument ist eigentlich nur noch durch eine alles durchdringende religiöse Sicht zu erklären.
Es drängen sich Vergleiche etwa mit der Religion der Mayas mit dem Regengott Chaak auf, von dem das gesamte Leben abhängig ist. Man könnte sich vergleichsweise einen Naturgott CeO’2 vor­stellen, der im Großen wie im Kleinen ständig zufrieden gehalten werden muss, indem man ihm ständig Opfer bringt. Bei den Mayas waren das bekanntlich direkte Menschenopfer. Der CeO’2 ver­langt, das wir ihm einen Teil unseres Wohlstands opfern, was für die ärmeren Schichten durchaus auch lebensbedrohliche Formen annehmen kann.
Der CeO’2 hat einen Rivalen, das ist der ATOM. Er verspricht seinen Anhängern billige und uner­schöpfliche Energie ohne besondere Opfer zu verlangen. Das würde die Privilegien der CeO’2 Priesterschaft deutlich schmälern, weshalb diese den ATOM mit einem Tabu belegt haben. Wer sich zum ATOM bekennt, verschuldet sich an der Gesellschaft, weil er den CeO’2 erzürnt. Er muss mit totaler gesellschaftlicher Ächtung rechnen.
Natürlich kann man heute der Bevölkerung nicht mehr den Glauben an einen personifiziebaren und anrufbaren Gott CeO’2 vermitteln. Es ist der Priesterschaft der Ökoreligion aber offenbar gelungen die überwältigende Mehrheit der deutschen Bevölkerung zu überzeugen, dass von dem harmlosen und lebensnotwendigen Spurengas CO2 eine geradezu apokalyptische Gefahr ausgeht, wenn der an­geblich durch menschliche Aktivitäten mögliche Anstieg seiner nur im Verhältnis 4:10000 in der Atmo­sphäre vorhandenen Konzentration nicht verhindert wird. Dafür scheint die Bevölkerung mittler­weile bereit, nennenswerte Vermögensverluste und Einschränkungen des Lebensstandards zu akzep­tieren.
Dieses Spiel mit der Angst ist ein altbewährtes Mittel vieler Religionen um die Bevölkerung einer Priesterkaste gefügig zu machen. Man denke an die erfolgreiche Erfindung des Fegefeuers im Mit­telalter. Insofern muss es als berechtigt angesehen werden beim Ökologismus von einer echten Reli­gion zu sprechen. Dabei ist die durch die Climate-gate Akten bekannt gewordene, geradezu verbrecherische kriminelle Energie zu beachten, mit der die beteiligten Profiteure des Öko-industri­ellen Komplex vorgegangen sind!
Das besonders traurige beim Ergebnis dieser Analyse ist, dass der Erfolg der Ökobewegung nur durch den eklatanten Mangel an naturwissenschaftlicher Bildung erklärbar ist – in einem Land, dass früher so bedeutende Beiträge zur modernen Naturwissenschaft geleistet hat, wenn man nur an die Relativitäts- und Quantentheorien denkt.
Die grundlegenden Glaubensinhalte werden etwa im Katholizismus auf Konzilen festgelegt. Im Ökologismus übernimmt diese Rolle der „Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen“, WBGU. Dieses Gremium wurde am 08.04.1992 durch einen gemeinsamen Erlass der damaligen Ministerien für Forschung und Technologie unter Dr. Heinz Riesenhuber und dem Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit unter Dr. Klaus Töpfer errichtet. Der WBGU berät regelmäßig die Regierung in Form von „Gutachten“.
Eines der wichtigsten dieser Gutachten ist das Hauptgutachten 2011 unter dem Titel:
„Welt im Wandel: Gesellschaftsvertrag für eine große Transformation“ in dem die dringende Notwendigkeit für eine „post fossile“ Wirtschaftsweise erläutert werden.
Alle Völker dieser Welt sollen sich danach zu einer nachhaltigen und klimaverträglichen Zukunft bekennen, wofür Staaten, Unternehmen und die gesamte Zivilgesellschaft gemeinsam die richtigen Weichen stellen müssen.
Welche Weichenstellungen richtig sind, legt der WBGU fest! Im Sinne der untersuchten Analogie zur Religionsgeschichte handelt es sich hierbei um Dogmen, also nicht hinterfragbare Glaubens­inhalte, die per definitionem unveränderbar sind und keiner näheren Beweisführung bedürfen, sie werden von den entsprechenden Gremien verordnet!
Oberstes Dogma ist dabei das berühmte 2° Ziel für den Maximalwert, um den die Globaltemperatur der Erde ansteigen darf!
Dafür wird die Anerkennung des Dekarbonisierungsdogmas  verlangt. Dieses legt fest, das von den geschätzen Kohlevorräten der Erde mit einem CO2 Äquivalent von 7000 Mrd. Tonnen bis 2050 noch maximal 750 Mrd. Tonnen verbraucht werden dürfen![3]
Es ist unfassbar, wie offenbar alle deutschen naturwissenschaftlichen und politischen Eliten zu diesem unsinnigen und lupenrein faschistischen Programm geschwiegen haben. Wir haben doch noch gar keine richtige Inquisition!
Nach welchen Verfahren hat der WBGU diese Daten ermittelt? Es gibt keine Funktion der Art
∆ T = f (  CO2 -Dichte ).
Es gibt dafür nur Modellrechnungen, wohl meistens in Form von Systemen partieller Differential­gleichungen, die nur numerische Lösungen ermöglichen. Wer sich mit den Tücken solcher Berech­nungen auskennt, wundert sich nicht, dass bei einer vom IPCC selbst vorgenommenen Evaluierung von 44 derartigen Systemen nicht ein einziges in der Lage war, den in der Vergangenheit beobachte­ten Temperaturverlauf richtig darzustellen.[4]
Und auf dieser Faktenlage basierend will uns der WBGU eine gesellschaftliche Transformation auf­zwingen mit extremen Einschnitten in unsere Wirtschaft und Lebensqualität! Was für eine Hybris, was für ein Verbrechen, wenn man an den eigentlichen Haupteffekt all dieser Projekte denkt, näm­lich die schamlose Bereicherung der von der Energiewende profitierenden Nutznießer des  öko-in­dustriellen Komplexes.
Der natürliche Gegenspieler des Ökologismus müssten eigentlich die etablierten Kirchen sein, wor­auf vor allem Edgar L. Gärtner[5] hinwies. Er stellte aber selber fest, dass die offizielle Kirche inzwi­schen auch die Ziele der Öko-Kirche übernommen hat. Siehe z.B. die in ihrer Naivität nahezu er­schreckenden Forderungen der „Klima-Allianz-Deutschland“ in der 110 einschlägige Organisatio­nen einschließlich vieler kirchlicher Verbände zusammengeschlossen sind.[6]

Fazit:

Eine neue Religion, der Ökologismus ist in Deutschland tiefgreifend und alle Gesellschaftsschich­ten erfassend etabliert. Die von den Priestern dieser Religion verkündete Heilslehre wird in der letz­ten Konsequenz das moderne Industrieland Deutschland ruinieren. Aktuell ist rational gegen diese Bewegung nichts auszurichten, da sowohl die Gläubigen wie auch der entsprechende Klerus gegen vorwiegend aus der Naturwissenschaft vorzubringende rationale Argumente vollständig immuni­siert sind. Es scheint keine Chance zu geben, die Verantwortlichen zu überzeugen, dass ein  CO2 in­duzierter Klimawandel nicht möglich ist und auch nicht statt findet.
Die Frage ist zur Zeit nur, ob eine Gegenbewegung entstehen wird, wenn die ersten schweren Kon­sequenzen unübersehbar werden. Bis dahin scheint Gruppierungen wie z.B. EIKE oder NAEB nichts übrig zu bleiben als weiter den Lauf der Dinge kritisch zu verfolgen.
Update 18.8.14 Aus einem Interview mit Richard Tol FAS vom 17.8.14
Alexander Wendt, in die „apokalyptischen Vorreiter“ auf ACHGUT:…. Der holländische Klimaforscher, Ökonom und ehemalige IPCC-Autor Richard Tol brachte genau diese Absurdität in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung”* auf den Punkt:

“Für viele ist der Klimawandel zu einer Art Ersatzreligion geworden. Die Texte der Umweltbewegungen lesen sich wie religiöse Schriften, in denen Emissionsreduktionen ein Ausweis der Glaubensstärke sind…In Deutschland wird das vor allem durch die Prediger des Potsdam-Klimainstitutes betrieben…Die (deutsche) Energiewende ist ein gewaltiger Fehler. Die Unternehmen und Haushalte müssen hohe Energierechnungen begleichen, die Emissionen (von CO2) steigen trotzdem…Ich kenne internationale Wissenschaftler, die sagen, die Deutschen müssen verrückt geworden sein…Deutschland hat mit so hohen Fördersummen für Windenergie und Photovoltaik begonnen, dass es den gesamten Weltmarkt durcheinander gebracht hat. Ohne diese exzessive Förderung wären Sonnenpaneele eher auf portugiesischen oder spanischen Dächern gelandet und hätten mehr Sonnenertrag gebracht. Die Deutschen haben mit aller Macht eine Technik auf den Markt gebracht, die noch nicht reif ist…Deutschland hätte das ganze schöne Geld lieber für etwas Sinnvolles ausgeben sollen.”


[1]   Unter Nachhaltigkeit verstand man in der Forstwirtschaft, dass nicht mehr Holz eingeschlagen werden soll, als nach­wachsen kann. Dies vernünftige Prinzip wurde von der UN Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter Lei­tung der norwegischen Regierungschefin Gro Harlem Brundtland dahin erweitert, dass für letztlich alle technischen Entwicklungen der Nachweis verlangt wird, dass sie „umweltschonend“ sind.
[2]   Dirk Maxeiner, Michael Miersch: 10 Gebote der Ökoreligion www.cicero.de/kapital/….
[3]   WBGU Factsheet Nr. 2 / 2011. Transformation der Energiesysteme.
[4]   IPCC, Coupled Model Intercomparison Project (CMIP5)
[5]   Edgar L. Gärtner Öko-Nihilismus 2012.ISBN 978-3-940431-31-8
[6]   www.die-klima-allianz.de