Quo vadis Germania? Teil III

von Raimund Leistenschneider und Werner Eisenkopf 

Teil 3: Chinas geschichtsträchtiger Weg bis zum Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens im Jahr 1989 und seine heutige (Klima)politik

SUMMARY/ZUSAMMENFASSUNG VON TEIL3

Kurze Nachschau. 1989 als Startjahr vieler Dinge. Das Massaker in Peking. Gechichtlicher Rückblick. 1435 als immenser Schnitt in Chinas Geschichte. Wirtschaftskrieg China-Europa im 19. Jahrhundert – Parallelen zu heute. Der Taiping-Aufstand und erste „kommunistische“ Staatsgründung, mitsamt Karl Marx als deren Bewunderer. Zweiter Opiumkrieg und vorherige Jesuiten in China mit deutschem Mandarin. Der Boxeraufstand 1899 – 1901. Chinesische Studenten und Arbeiter in Frankreich ab 1900 als Keimzeller der späteren KPC. Nach dem Ersten Weltkrieg. 4.Mai 1919 als chinesischer Bürgerlicher Nationaliusmus-Start. Die heutige (Klima)politik Chinas.

KURZE NACHSCHAU AUF TEIL 2

Im Teil 2 wurde ein Mann und „dessen Zeit“ angesprochen, die mit großen Veränderungen einhergeht, was niemand bestreiten wird. So war 1989 nicht nur für die Sowjetunion und die ihr verbundenen Warschauer-Pakt-Staaten ein „Schicksalsjahr“, in dem ein Staat nach dem anderen, wie Dominosteine „purzelten“. Wobei doch jeder weiß, dass Dominosteine nur dann ihre Macht entfalten, werden sie durch einen „Spieler“ angestoßen werden. Nur Kuba blieb von den Ereignissen unberührt, obwohl seinerzeit Der Spiegel schrieb, Fidel Castro sei der erste kommunistische Führer, der den Aufstieg und Fall seiner Ideologie erleben würde. Wie konnte sich Der Spiegel da nur so irren? Wobei doch seine Ausgangsthese so treffend war, denn kein kommunistisches Land war so abhängig von der Sowjetunion wie Kuba. Erhielt Kuba doch zur Aufrechterhaltung seiner Wirtschaft und seiner Machtstruktur von der Sowjetunion mehrere Milliarden Dollar im Jahr, wie Der Spiegel schrieb. Geld, das plötzlich ausfiel.

1989 ALS STARTJAHR VIELER UMWÄLZENDER DINGE

1989 war auch das Jahr, in dem der CO2-Wahnsinn, kurz nach Gründung des IPCC, seinen weltweiten Siegeszug antrat. Was es doch alles an Zufällen gibt. Heute umschlingt dieser Krake Wirtschaft, Handel, Industrie, Politik, Finanzen, Länder, „Wissenschaft“ und ganze Gesellschaften, ja sogar die Religion. Sozusagen als Ersatzreligion. Wo Dinge förmlich auf den Kopf gestellt werden und Richtig zu Falsch und Falsch zu Richtig abgestempelt wird. Wo Journalisten, Lenin nannte sie „Nützliche Idioten“, Erklärung siehe (https://eike-klima-energie.eu/2022/12/30/die-regenmacher-vom-deutschen-wetterdienst-oder-wie-temperaturen-auf-raffinierte-weise-warm-gemacht-werden-teil-2/ – dort ab Abb.19), Meldungen verbreiten, im Netz würde versucht, „Fake-News“, insbesondere beim Themenkomplex Klimakrise, zu verbreiten. Ist doch die Klimakrise, das Wort und dessen Inhalt, eine einzige „Fake News“. EIKE berichtete umfangreich darüber (https://eike-klima-energie.eu/?s=Klimakrise). Doch zurück zu unserem eigentlichen Thema.

DAS MASSAKER IN PEKING 1989

Auch für China war 1989 ein entscheidendes Jahr. Einige werden sich noch an die Ereignisse erinnern, die schon vorher vereinzelt begannen, sich im April1989 immer mehr zuspitzten und sich im Mai 1989 auf dem Tiananmen-Platz in Peking (folgende Abbildungen) zuspitzten, die in die Geschichtsschreibung (zumindest die der freien Welt) als dass Tian’anmen-Massaker eingingen (https://de.wikipedia.org/wiki/Tian%E2%80%99anmen-Massaker). Aber was hat denn das mit Klima zu tun?

Weil China das für alle sichtbare „Zeichen“ ist, wie unsinnig die heutige europäische, wie auch die deutsche Klimapolitik ist. Eine Politik, die nichts andere ist, als eine gewaltige, nie da gewesene Abzocke (wir berichteten im Teil 2 darüber), defakto, eine nie da gewesene Steuererhöhung, verbunden mit einem immer weiter ausufernden Bürokratismus (das Klimageld ist nur das jüngste Beispiel dafür). Eine Abzocke und Steuererhöhung, die die Bevölkerung mehr und mehr verarmt und Industrie und Wirtschaft und damit die Arbeitsplätze, unsere Arbeitsplätze, aus dem „Land jagt“. Sowie den Mittelstand mehr und mehr knebelt. Und das alles, als vermeintliche wissenschaftliche Erkenntnis, sog. Treibhausgase würden die Temperaturen nach oben treiben, was, EIKE berichtete zahlreich darüber, mit nichts belegt ist, bzw. ein Nachweis, dass sog. Treibhausgase Einfluss auf die Temperatur haben, nicht gegeben, bzw. nicht nachweisbar ist.

China hätte ab 1989, wäre nicht das Massaker auf dem Tian’anmen gewesen, auch den Weg Osteuropas gehen können. Wir wissen, dass dies konjunktiv ist und wir wissen auch, dass es müßig ist, im Konjunktiv zu denken. Nicht konjunktiv, sind indes Abb.14 und Abb.15.

Sachverständige mahnen: Ohne Kohleausstieg scheitert deutsche Klimapolitik - INSE

Abb.14, Quelle (https://wattsupwiththat.com/2017/07/03/forget-paris-1600-new-coal-power-plants-built-around-the-world/), zeigt sowohl die jetzige chinesische Kohle-Kraftwerkskapazität, als auch die geplante. Und das Chart ist bereits 5 Jahre alt. Heute plant China den Bau von 2 Kohlekraftwerken die Woche! Ja, Sie haben richtig gelesen, die Woche (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/china-ausbau-kohlekraftwerke-101.html) und hier (https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/china-kohlekraftwerke-100.html).

In dem Artikel von wattsupwiththat.com wird auch sehr deutlich angesprochen, was von den chinesischen Versprechungen zu halten ist, seine Kohlekraftwerke und damit seine CO2-Emissionen zu senken. Nämlich nichts und solche Aussagen als (geschickte?) Lüge zu bezeichnen sind, andere Länder, mit denen China im weltweiten wirtschaftlichen Konkurrenzkampf steht, zu täuschen….

Abb.14 zeigt bereits, dass China ein vielfaches mehr an Kohlekraftwerke baut, als Europa überhaupt derzeit besitzt und damit stilllegen kann! Und dafür machen wir unsere Industrie und Wirtschaft kaputt. Vernichten unzählige Arbeitsplätze (https://eike-klima-energie.eu/2022/09/09/wir-spielen-mit-sechs-millionen-arbeitsplaetzen-fritz-vahrenholt/) und verarmen die Bevölkerung.

https://lh4.googleusercontent.com/yeKY1mmL0Wijj517RGMjbZjuFuguaG5w60I9lgrkYktSBGPMqya-IzCI_PNtvF20baUEBEwL0Rb1PVV1KSAR0mZj7G9czk4EtyZfgjX9ZSCcVQtxHtjW6C5a8Bift6iXDyMF6PVJMy7r-0pF54zTx8Q

Abb.15, Quelle (https://globalenergymonitor.org/press-release/chinas-coal-power-spree-could-see-over-300-coal-plants-added-before-emissions-peak/) zeigt aktuelle Zahlen vom Ausbau chinesischer Kohlekraftwerke für die nächsten Jahre. Zu dem angeblichen Knick ab 2030 (selbst ab 2040 hätte China noch ein Vielfaches mehr an Kohlekraftwerken, als Europa überhaupt an Kohlekraftwerken stilllegen kann) möchten die Autoren nochmals auf die Erkenntnisse von wattsupwiththat.com hinweisen, was diesbezüglich von chinesischen Versprechungen zu halten ist!

Überflüssig zu erwähnen, dass der Strompreis pro kWh in China bei ca. 8 Cent liegt, wogegen er bei uns, mit dem EU-Wahn auf sog. teure, erneuerbare Energien von Wind und Solar, bei 40 Cent liegt, mit steigender Tendenz. Wie unsere Industrie / Wirtschaft, mit solch einem Klotz am Bein, in Deutschland Arbeitsplätze erhalten will, soll der glauben, der auch an Lügenmärchen glaubt.

Aufstand China Tiananmenplatz

Abb.16, Quelle: tagesschau (https://www.tagesschau.de/faktenfinder/china-tiananmen-massaker-101.html) und dazu deren Text: „Der Tiananmen-Platz war das Zentrum der Protestbewegung. Demonstrationen fanden weit darüber hinaus statt. (Hier ein Bild vom 17. Mai 1989).“

Ein Mann steht allein vor 4 Panzern, Peking/China, 5.6.1989

Abb.17, Quelle wie Abb.16, zeigt den Beginn der Niederschlagung der Demonstration in Peking durch das chinesische Militär und, wie sich ein Student, verzweifelt dagegen, friedlich, zur Wehr setzt.

Am 3. und 4. Juni 1989 schlug das chinesische Militär im Zentrum Pekings gewaltsam die Proteste der Bevölkerung nieder. Auf dem Platz selbst, starben dabei keine Menschen, vielmehr wurde er nach Verhandlungen zwischen Militär und den Studenten vor der Drohkulisse aufgefahrener Panzer friedlich geräumt. In anderen Teilen der Stadt verloren nach Angaben von Amnesty International, zwischen mehreren hundert und mehreren tausend Menschen ihr Leben. Presseberichte, die sich auf Quellen im chinesischen Roten Kreuz beriefen, nannten 2.600 Tote auf Seiten der Demonstranten und rund 7.000 Verletzte im Laufe der Woche in ganz Peking.

Der Einsatzbefehl kam vom großen alten Mann in China, die Rede ist von Deng Xiaoping, der nach wie vor die eigentliche Kontrolle und Macht in China hatte (https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/June_9_Deng_speech?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=sc), nachdem Gespräche des KP-Chefs Zhao Ziyang und von Ministerpräsident Li Peng mit den Demonstranten und deren Vorstellungen über ein neues China scheiterten. Der offizielle Titel von Deng Xiaoping im Mai 1989 war „Vorsitzender der zentralen Militärkommission“ wodurch er den Oberbefehl über das Militär hatte und die gesamte Kontrolle/Befehlsgewalt über das Militär hatte. Beim Besuch von Michail Gorbatschow in Peking Mitte Mai 1989, sagte der KP-Chef Zhao Ziyang zu Gorbatschow, dass Deng Xiaoping immer noch die höchste Autorität in China ist.

Einer der Autoren (Eisenkopf) war Ende März/Anfang April 1989, mit einer deutschen Reisegruppe in China und erlebte die da bereits vereinzelt vorkommenden Aktionen und Unruhen in Peking persönlich. Manche Europäer wurden dabei von Chinesen spontan angesprochen, sie sollten in ihren Heimatländern auf die Proteste aufmerksam machen. Da konnte sich aber wohl noch niemand vorstellen, was wenig später in Form des Massakers passieren würde. Damit wurden dann sämtliche Proteste brutal unterdrückt und der chinesische Kommunismus ist noch heute, also 35 Jahre später, ungebrochen an der Macht.

Wie sehr die Macht der KP-Chinas seinerzeit in 1989 auf dem Spiel stand, der versteht dies nur, unter Kenntnis der chinesischen Geschichte. Einer Geschichte, die in vielem ein Abbild des heutigen ist. Aus unserer Sicht beginnen die Parallelen mit der Selbstdemontage Chinas, beginnend mit dem Jahr 1435. Eine Selbstdemontage, vergleichbar mit der heutigen Selbstdemontage unserer Industrie, unserer Wirtschaftskraft und damit unseres Landes.

1435 ALS GROSSER SCHNITT IN CHINAS GESCHICHTE

Bis 1435 war China insgesamt das technisch und wirtschaftlich fortschrittlichste Reich auf dem bekannten Planeten. Hierzu ein kleiner Größenvergleich. Das Flaggschiff von Christoph Kolumbus 1492, die „Santa Maria“ war gerade mal 19m lang. Ein chinesisches „Schatzschiff“ in den Flotten des Admirals Zheng He, in den Jahren 1405-1433, hatte demnach bis zu 120m Länge, war mehrere Stockwerke hoch, hatte komfortable Wohnkabinen und bis zu 9 Masten mit Segeln. Diese Schiffe kamen damals, also lange vor Kolumbus, bis Afrika und vielleicht sogar schon bis Amerika. Leider wurden in China später alle Unterlagen zu diesen ganzen See-Expeditionen verbrannt.

Diese chinesische Selbst-Demontage ab 1435, wird sehr unterschiedlich gesehen und interpretiert. Etwas weiter gefasst, könnte man aber sogar sagen, das war schon ein damaliger früher Fall von „KLIMAWAHNANGST“ im Zusammengang mit den religiösen Regeln damals, der Rolle des chinesischen Kaisers als „Sohn des Himmels“ und einen Blitzeinschlag mit Verbrennen des „Himmelstempels“ in Peking. Diese Dinge werden aber an anderer Stelle noch einmal aufgegriffen werden. Der Leser wird dann staunen, was es alles schon an Parallelen in der früheren Geschichte mit China gab.

WIRTSCHAFTSKRIEG IM 19. JAHRHUNDERT – PARALLELEN ZU HEUTE

Der 1. Opiumkrieg von 1839-1842, war eigentlich ein Silberkrieg. In den 1830-Jahren waren kunstvoll hergestellte Artikel aus Silber ein Verkaufsschlager in Europa. Diese Artikel wurden von englischen Firmen hergestellt, bis China den Markt für sich entdeckte und 1 zu 1-Kopien, Plagiate also, herstellte und billiger verkaufte, was die englische Konkurrenz in den Ruin trieb. Denn Großbritannien brauchte mehr Silber, doch China, dass es besaß, brauchte es auch und konnte dadurch auch seine Waren billiger herstellen. Erinnert Sie das an etwas von heute, mit wertvollen Rohmaterialien für z.B. E-Autos und Windrädern? Sie sehen, alles schon mal da gewesen. Dies wurde dadurch verstärkt, dass China seinen eigenen Markt für Fremdwaren abschottete, was Großbritannien nicht gefallen konnte. So musste China nach verlorenem Krieg, das ab 1841 britisch besetzte Hongkong abtreten.

Jetzt werden manche fragen, aber wieso hießen die „Opium-Kriege? Weil Großbritannien von China verlangte, dass Großbritannien Waren aus China mit Opium aus dem britischen Indien bezahlen kann, was China ablehnte, da Opium wertlos war. Auch heute gibt es wieder eine in sich wertlose Währung, sozusagen die Opiumwährung der Neuzeit: Diese heißt CO2-Zertifikate, die nicht den geringsten inneren Wert besitzen, sondern einzig und allein der Abzocke dienen und Reiche immer reicher und Arme immer ärmer macht und dabei unsere Arbeitsplätze vernichtet, weil Produkte sinnlos verteuert werden. EIKE berichtete umfangreich darüber (https://eike-klima-energie.eu/?s=co2+zertifikate).

Heute wird in Europa und in unserem Land wieder vom Krieg geredet und Europa hat in seiner langen Geschichte wahrlich so viele Kriege gesehen, so dass man eigentlich meinen sollte, dies sei genug… Da begibt man sich ohne Not in eine Versorgungsabhängigkeit essenzieller Rohstoffe (dazu im Teil 4 mehr) für eine unnötige Transformation und beschwört, wie seinerzeit beim Silberkrieg um den Rohstoff Silber, einen neuen Wirtschaftskrieg, mit allem, was dazu gehört, herauf. Wie heißt es doch: Wer nicht aus der Geschichte lernt, der ist dazu verdammt, diese zu wiederholen. Und auch beim ideologischen Wettstreit, der nicht halt macht vor „Klima und Energie“, wird von China die Karte des Kommunismus gespielt, der schon mal dort sein Unwesen trieb:

DER TAIPING-AUFSTAND ALS ERSTE „KOMMUNISTISCHE“ STAATSGRÜNDUNG

Einige Jahre später, kam es zu einem echten Hilfeersuchen der Kaiserwitwe Cixi an die Briten, gegen die abtrünnigen Taiping (https://de.wikipedia.org/wiki/Taiping-Aufstand). Diese errichteten 1851-1864, unter ihrem mystischen Führer Hong Xiuquang, einen unabhängigen Staat im Süden Chinas. Gegründet von einem gescheiterten Schüler für den chinesischen gehobenen Staatsdient, dem eines Mandarins, der mehrmals die Prüfungen dafür nicht schaffte und dafür dem herrschenden Regime der Quing-Dynastie die Schuld gab. Er nutzte dafür geschickt die Unzufriedenheit, Unterdrückung und damaligen Hungernöte in diesem Teil Chinas aus und gewann so seine wachsenden Anhänger.Seine Lehre war eine schwer erklärbare Mischung aus religiösen Elementen und persönlichen Visionen.

Dieser neue Staat entstand in einer Region Chinas, wo die Briten der kaiserlich-chinesischen Armee im 1. Opiumkrieg die entscheidende Niederlage beigebracht hatten. Um die armen Bauern für sich zu gewinnen, ersann Hong Xiuquang eine egalitäre Gesellschaft, in der Privateigentum verboten war. Eine pro-kommunistische Gemeinschaft. Er selbst nannte sich „Himmlischer König des himmlischen Königreichs Taiping“. Er starb bei der Niederschlagung des Taiping-Aufstands in Nanking, an einer Lebensmittelvergiftung, wenige Tage vor der Einnahme durch kaiserliche Truppen.

DER TAIPING-STAAT UND KARL MARX

Schon während des Taiping-Aufstandes, sprach man auch in Europa davon und ein Londoner-Korrespondent des New-Yorker Daily Tribune schrieb 1853 mehrmals euphorisch von diesen (Vorbild-)Staat. Er schwärmte vom Staat der Taiping, indem man Vermögen umverteilte und Privateigentum abschaffte. Der Name des Korrespondenten: Karl Marx!

Abb.18 links, Quelle: (https://de.wikipedia.org/wiki/Taiping-Aufstand) zeigt das abtrünnige Gebiet der Taiping und Abb.16 rechts (https://de.wikiquote.org/wiki/Karl_Marx), deren Bewunderer, Karl Marx.

Dieser innerchinesische Taiping-Aufstand, mit zeitweilig eigenem Staat 1851-1864, hat dann auch über Europa, und Russland, den Weg der weiteren Weltgeschichte später stark mitgeprägt, auch wenn er selbst 1864 in China scheiterte. Über Europa und die „Dominosteine“ Marx-Engels-Lenin-Stalin-Mao, führte er nachher mit zur Ausrufung der Volksrepublik China 1949 und zum heutigen China mit der herrschenden KPC.

DAS ENDE DES TAIPING-AUFSTANDS UND ERKENNZNISSE

Mit Hilfe der Briten konnte die kaiserliche chinesische Armee, die abtrünnigen Taiping 1864 besiegen. Nach deren Sieg stellte sich heraus, dass der Schwarm von Karl Marx, das größte Terror- und Unterdrückungssystem errichtete, das China bis dahin gesehen hat: Das einfache Volk musste puritanisch leben, wogegen die Herrscher grenzenlose Privilegien hatte. Auch dass kommt uns irgendwie bekannt vor, von dem o.g. „Schwärmer“ und dessen „Nachfolgestaaten“. Massenhinrichtungen waren dort an der Tagesordnung und über 20 Millionen (in anderen Quellen sogar 30 Millionen!) Chinesen kamen in dem Bürgerkrieg ums Leben. Bemerkenswerterweise kamen im Taiping-Staat, auch Frauen massenhaft als Soldaten und sogar in Offiziersrängen zum Einsatz. Die Armee des Taiping-Staats war uniformiert mit roten Jacken, blauen Hosen und die Männer zeigten sich ohne den damals in China noch üblichen Mandschu-Zopf, somit oft mit langen Haaren.

Eigentlich hätten die unglaublichen real passierten Zustände, die in diesem „ersten Staat ohne Privatbesitz“ passierten, alle kommunistischen Traum-Spinnereien von Karl Marx ernüchtern und relativieren müssen. Wir wissen aber, dass dies nicht geschah und stattdessen der Kommunismus sich später ausbreitete, bis zu heutigen Formen. Zwischendurch gab es übrigens schon mal einen „GRÜNEN Steinzeit-Kommunismus“ unter dem Führer Pol Pot in Kambodscha. Von 1975-1979 dauerte diese Terrorherrschaft und kostete bis zu 2 Millionen Kambodschaner das Leben. Es ist bezeichnend, dass dieser “steinzeitkommunistische Terrorstaat“ vom dagegen „moderat.-kommunistischen“ Vietnam aus besiegt und besetzt wurde. Diese Besetzung endete dann 1989.

Das wohl spätere Ziel mancher heutiger „Fundamental-Grünen“ mit teils direkt kommunistischer Polit-Vergangenheit (u.a. Jürgen Trittin), scheint offenbar ein „Grünkommunistischer Staat“ zu sein, in dem Alles bis ins Kleinste vorgegeben und vorgeschrieben ist, für jedes einzelne Individuum. Nur wird dies so nicht offen gesagt, sondern die „Sorge um das Weltklima“ vorgeschoben, damit lassen sich noch viel zu viele Bürger buchstäblich reinlegen.

DER „BOXERAUFSTAND“ 1899-1901

Bei uns besser bekannt ist der Boxer-Aufstand, der im (armen) chinesischen Volk auch daher Anklang fand, weil er sich gegen die Privilegien der Europäer richtete. Sie hießen Boxer, weil unter deren Führern viele Schausteller und Personen waren, die Kampfsportarten, wie Kung-Fu beherrschten und die Fäuste ballen, ein Zeichen war. Dieser Aufstand, begann gegen christliche Missionare und im Jahr 1900, gegen eine bis dahin nie da gewesenen Staatengemeinschaft von Großbritannien, Frankreich, Italien, Deutschland, Österreich-Ungarn, Russland, USA und Japan, die ihre Interessen in China gefährdet sahen. Der „Boxeraufstand“ richtete sich also nicht gegen die Pekinger Quing-Regierung und wurde durch die o.g. Staatengemeinschaft blutig beendet. Von Hollywood wurden die Geschehnisse in dem Block-Buster“55 Tage in Peking“, mit Starbesetzung, verfilmt.

Weite Gebiete Chinas wurden danach von den Siegern als deren „Interessengebiete“ teilweise besetzt. So auch von Deutschland im Bereich Kiautschou, um die Kolonie Tsingtau herum und Großbritannien am Jangtsekiang. Shanghai bekam eine Sonderrolle.

All dass, was die Autoren nur andeutungsweise schreiben, ist zentraler Lehrplan in chinesischen Schulen, deren Nachwuchs auf den unsäglichen „Westen“, mit den dazu gehörenden geschichtlichen Ereignissen, ausgerichtet wird und erst dadurch bei uns verstanden werden kann, warum das heutige China „täuscht“, „lügt“ (siehe wattsupwiththat.com) und äußerst – wir nennen es mal abgeschwächt – konsequent in seiner weltweiten Expansion vor sich geht. Übrigens gibt es dazu ein in China bekanntes Sprichwort, was Deng Xiaoping 1997 seiner KP-Führung als Blaupause gab: „Verbergt Eure Talente und wartet ab, bis der Feind geschwächt ist“. Diese alte chinesische Weisheit sagt, man solle abwarten, wenn der Feind zu stark ist, bis dieser geschwächt ist. Und genau das läuft gegenwärtig mit unserer Industrie und Wirtschaft, die wir eigenhändig mit dem CO2– und Energiewahn schwächen. Man wartet also, so die alte chinesische Weisheit, ab und dann kann man übernehmen.

Einer der Autoren (Eisenkopf) stieß zufällig bei einem Ausflug in der Pfalz 1978, auf das Kriegerdenkmal in Monsheim, westlich von Worms. Auf diesem Kriegerdenkmal, das 1903 eingeweiht wurde und vorrangig an die gefallenen Soldaten des Deutsch-Französischen-Kriegs 1870/71 gedenkt, ist auch an einen getöteten Soldaten Friedrich Weber des Ortes erinnert, der beim „Boxeraufstand“ im Jahre 1900 in China als Marineinfanterist starb. Monsheim im heutigen Rheinland-Pfalz, Landkreis Alzey-Worms, gehörte damals zum Großherzogtum Hessen.

https://www.monsheim.de/tourismus/rundgang-monsheim/kriegerdenkmal/

Chinas Annäherung an die Westallierten

Auf der Pariser Weltausstellung 1900, wurde nicht nur der damals neue EIFFELTURM bestaunt. Es gab dort auch einen chinesischen Pavillon. Bereits davor hatten einzelne begüterte chinesische Familien, ihre Söhne als Studenten nach Frankreich geschickt, damit sie später in China wichtige Aufgaben in Staat und Wirtschaft übernehmen sollten. Aus einigen dieser Studenten, entwickelte sich später, 1920-1925, eine Urzelle der Kommunistischen Partei Chinas, der späteren KPC. Unter diesen chinesischen Studenten in Frankreich, waren u.a. Zhou Enlai und Deng Xiaoping, somit die späteren Spitzenleute der KPC, hinter Mao selbst, der immer in China geblieben war.

Doch vorher, nämlich 1911, löste in China die Revolution von Dr. Sun Yat-sen, das Kaiserreich ab. Damals spielten die Kommunisten keine Rolle und MAO begann erst um 1920 herum, seine politische Karriere. Die von Sun `Yat-sen gegründete Nationalpartei KUOMINTANG stellte ab da die Regierung. Deren Nachfolger und Nachkommen, sind heute auf Taiwan.

Die chinesische Staatsführung stellte sich im 1. Weltkrieg auf die Seite der Alliierten. Denn sie ging davon aus, dass diese den Krieg gewinnen würden. In diesem Kontext schickte China im Jahr 1916 120.000 Chinesen als Arbeiter nach Frankreich und England, die dort die Arbeiten in Wirtsschaft und Industrie von denjenigen übernahmen, die jetzt auf den Schlachtfeldern in Frankreich kämpften. Die chinesische Staatsführung erhoffte sich dadurch die Rücknahme von Konzessionen, die China im 19. Jahrhundert, unter dem chinesischen Kaiserreich, an die Europäer machten musste, sowie den Rückerhalt der deutschen Kolonie Tsingtau an der ostchinesischen Küste.

NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG

Im Ersten Weltkrieg hatte sich China auf die Seite der Alliierten gestellt und viele chinesische Arbeiter als Kriegshilfen nach Frankreich und England geschickt, damit diese dort die Arbeiten übernahmen, für die Frontkämpfer. Insbesondere erhoffte die erst 1911 an die Macht gekommene bürgerliche chinesische Regierung ab 1916, das an das deutsche Kaiserreich defacto abgetretene Tsingtau so wieder zurück zu erhalten. Doch die Hoffnungen erfüllten sich nicht. Zwar war ein Vertreter Chinas bei den Versailler Verhandlungen 1919 dabei, doch hatte er weder Stimmrecht, noch fand er Gehör. Japan, dass zu den Siegermächten des 1.WK gehörte, verlangte Tsingtau für sich uns setzte sich damit durch. Für die Chinesen war dies ein nicht hinnehmbarer Verrat.

4. MAI 1919 ALS START DES CHINESISCHEN BÜRGERLICHEN NATIONALISMUS

Am 04.Mai 1919 demonstrierten tausende von Studenten auf dem Tian’anmen-Platz oder „Platz des himmlischen Friedens“, wie er auch genannt wird. Ein bis dahin in China nie da gewesenes Ereignis und es gilt als der Beginn des modernen chinesischen Nationalismus unter ihrem charismatischen Führers Dr. Sun Yat-sen. Sun Yat-sen war 1911 der Führer der Revolution in China gewesen, der die über zweitausendjährige Kaiserzeit damit beendet hatte. Er wurde nach seinem Tod 1925 „Vater von China“ genannt. Sein Nachfolger wurde seine „rechte Hand“ und Chef der chinesischen Militärakademie Chiang Kai-shek.

Drei Jahrzehnte wurde China von einem „republikanischen“ (damals noch nicht-kommunistischen) Nationalismus bestimmt, der seinen Ursprung in der Demonstration vom 04.Mai 1919 auf dem Tian’anmen-Platz hatte. Damit hat dieser große Platz, bis in die Jetztzeit, für China eine weit- und tiefgreifende Bedeutung.

(Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Bewegung_des_vierten_Mai)

DIE HEUTIGE (KLIMA)POLITIK CHINAS

Die Autoren wissen, dass für jemanden, der schnell über die jetzige Situation unseres Landes informiert werden will, die nun mal politisch, wirtschaftlich, gesellschaftlich,… um den (scheinbar) alles dominierende Themenkomplex, der vom Klimawahl, Energiewahn, Transformationswahn, …geprägt ist, der „Umweg“ über die Geschichte des Landes, das davon offensichtlich am meisten profitiert (o.g. chinesische Weisheit), wenn wir uns selbst mit den genannten apokalyptischen Reitern schwächen (Abb.19), zu langwierig ist. Aber EIKE hat den Anspruch, wissenschaftlich aufzuklären und da braucht es nun mal die entsprechenden wissenschaftlichen Belege und die sind, auch wenn es sich vordergründig um Geschichtswissenschaft handelt, bei so einem hoch komplexen Themenkomplex wie dem Klimawahn, Energiewahn, Transformationswahn, (leider) nicht mit zwei oder drei Sätzen zu erbringen.

Die Autoren hatten bereits in den Abb.14 und 15 den Weg vorgegriffen, den China bei fossilen Kraftwerken geht und am Beispiel eines, wie wir meinen, großen Sachverständigen in der Thematik (wattsupwiththat.com), gezeigt, was von den Versprechungen Chinas zu halten ist, seine fossilen Kraftwerke, seine fossile Kraftwerkskapazität, in Zukunft zurück zu fahren. Nämlich nichts als Täuschung seiner Wirtschafts- und Gesellschaftsgegner im sog. Westen. Dies wird auch beim anderen Standbein, einer sicheren, zuverlässigen und damit kostengünstigen Energieversorgung sichtbar, der Kernenergie (Abb.19). Unnötig zu erwähnen, dass der (noch) Wirtschafts- und Industriestandort Deutschland, auch aus dieser zuverlässigen und für Verbraucher kostengünstigen Energieversorgung, ohne Not, ausgestiegen ist.

Infographic: The Countries Committing to Nuclear Power | Statista

Abb. 19, Quelle: (https://www.statista.com/chart/30912/countries-with-nuclear-power-plants-under-construction/). Für diejenigen, die jetzt zu früh jubeln und wieder einmal Nichts verstehen: Abb.19 ist nicht einer der apokalyptischen Reiter – dies sind die sog. Erneuerbaren Energien, sondern bezieht sich auf „schwächen“ im o.g. Abschnitt.

Abb.19 zeigt den Weg der Länder, die davon Nutzen ziehen, wenn wir uns aus der Zukunft verabschieden. Aus der Zukunft einer sicheren und kostengünstigen Energieversorgung.

Bereits heute setzt China voll auf kostengünstige und immer verfügbare Kernenergie für seine Wirtschaft und Industrie. Im Gegensatz zum „Zappelstrom“ aus sog. Erneuerbaren Energien, der oft genug nicht vorhanden ist, weil kein Wind weht oder, weil es Nacht ist. Mehr noch, China liegt ganz vorn bei der Planung und dem Ausbau seiner Kernenergieversorgung.

Anhand der Beispiele aus der Energieversorgung ist (leider) davon auszugehen, dass China bei anderen Klimasektoren, wie der Autoindustrie (Stichwort e-Auto versus Verbrenner), ebenfalls den Weg der Täuschung (bereits?) eingeschlagen hat. Denn gerade das traditionell geschäftstüchtige China mit seiner über 2.000 Jahre währenden Geschichte, wird auf die Sektoren setzen, mit denen Geld zu verdienen ist und dass ist nun einmal nicht das e-Auto, sondern der Verbrenner. Ganz zu schweigen, dass ausschließlich der Verbrenner die Arbeitsplätze sichert, die wir in Deutschland brauchen, um unseren Lebensstandart, zumindest zu erhalten. Also zu sichern.

Wie sagte doch Prof. Vahrenholt, es seit unverständlich, dass die (deutsche) Autoindustrie den Wettbewerbsvorteil, den sie (in Deutschland wurden die besten Verbrennermotoren entwickelt und gebaut!) erreicht hat, ohne Not (Anmerkung: Aufgrund irgendwelcher EU-Beschlüsse, Brüsseler, bzw. Straßburger Millionärsabgeordneter (Abb.3 und 4 im Teil 1) (https://eike-klima-energie.eu/2024/02/15/quo-vadis-germania-deutschlands-abstieg-hat-fahrt-aufgenommen-aber-fuer-zu-viele-ist-das-noch-undenkbar-teil-1/)) aufgegeben hat. Einen Vorsprung, den der Weltmarktkonkurrent China so schnell nicht aufholen konnte. Nun geht das ganz von alleine: Wir entwickeln keine Verbrenner mehr und geben damit unseren in Jahrzehnten erworbenen Wettbewerbsvorteil auf.

D:\EIKE\Quo vadis Germania\Abb_20.jpg

Abb.20 oben, Quelle: (http://www.chinatoday.com.cn/ctgerman/zt/text/2009-07/27/content_209311.htm ) zeigt links, China und rechts Deutschland vor gut 50 Jahren. Darunter, Quelle: (https://www.dw.com/de/schneller-h%C3%B6her-teurer-pekings-olympia-erbe/a-16083133), China, links und Deutschland rechts, von heute: Verkehrte Welt!

Abb.20 unten, Quelle: (https://www.deutschlandfunkkultur.de/soziologe-christoph-butterwegge-wie-armut-in-deutschland-100.html) zeigt, wohin uns der eingeschlagene Weg des Klimawahns, Erneuerbare Energiewahns, Transformation führt: Zur Deindustrialisiserung Deutschlands, der massenhaften Vernichtung von Arbeitsplätzen und direkt in die Alltags-Armut. Dann ist es egal, ob das Fliegen nach Mallorca, aufgrund fehlender CO2-Neutralität, so der neudeutsche Ausdruck, verboten ist. Denn die breiten Bevölkerungsschichten haben gar nicht mehr das Geld, sich einen solchen Urlaub leisten zu können.

Um die oben erwähnte EU-Abgeordnetenmillionäre, sowie die deutschen Politiker-Millionäre in der Regierung, hier (https://www.focus.de/politik/fuenf-verschiedene-amtsbezuege-annalena-baerbock-so-viel-gehalt-bekommt-die-aussenministerin_id_259708776.html) oder hier (https://www.tag24.de/nachrichten/politik/deutschland/politiker/ursula-von-der-leyen/von-der-leyen-kassiert-jetzt-so-viel-gehalt-wie-noch-nie-schamlose-selbstbedienung-2709241), brauchen wir uns keine Sorgen zu machen, denn die haben längst ihr „Scherflein im Trockenen“. Dass Fliegen wird dann wieder, wie in der 1950-Jahren, einer reichen Oberschicht vorbehalten sein. Die, die bestens an der Klimahype und deren Auswüchse, verdient haben und womöglich dafür bezahlt wurden.

Raimund Leistenschneider – EIKE

Werner Eisenkopf – EIKE-Gründungsmitglied

 

 




Bundesrechnungshof delegitimiert Habeck, Müller und Energiewende

Die Energiewende-Delegitimierer sitzen jetzt im Bundesrechnungshof. Ihr vernichtendes Fazit der Energiewende haben die Beamten sogar in einer Grafik (oben) karikiert.

von Manfred Haferburg

Der Bundesrechnungshof ist in der Bundesrepublik Deutschland offenbar so etwas wie der letzte Mohikaner. Er ist eine unabhängige obere Bundesbehörde mit richterlicher Unabhängigkeit seiner Mitglieder, deren Aufgabe sogar im Grundgesetz verankert ist. Weise waren sie, die Väter des Grundgesetzes. Und jetzt hat der Bundesrechnungshof das gemacht, was seine Aufgabe ist. How dare you?

Der Bundesrechnungshof hat den Herrn Dr. Robert Habeck, seines Zeichens Stellvertreter des Bundeskanzlers sowie Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz der Bundesrepublik Deutschland, und seinem grünen Günstling Klaus Müller, seines Zeichens Präsident der Bundesnetzagentur, ein paar saftige Watschen rechts und links verpasst. Er hat es gewagt, den real existierenden Zustand der vielgepriesenen Energiewende deutscher Machart zu untersuchen und – „how dare you?“ – in seinem „Bericht nach § 99 BHO zur Umsetzung der Energiewende im Hinblick auf die Versorgungssicherheit, Bezahlbarkeit und Umweltverträglichkeit der Stromversorgung“ schonungslos offenzulegen.

58 Seiten Backpfeifen fürs erst Vergeigen und dann Täuschen, Tricksen und Schönfärben der obersten Energiewender Habeck und Müller. Das Fazit des Berichtes:

Energiewende nicht auf Kurs. Deutschland verfolgt sehr ambitionierte Ziele für die Energiewende. Diese ist jedoch nicht auf Kurs, sie hinkt ihren Zielen hinterher. Die Bundesregierung muss umgehend reagieren, um eine sichere, bezahlbare und umweltverträgliche Stromversorgung zu gewährleisten“.

Und es ist diesmal nicht die Achse, die das schon sehr lange sagt, sondern eine oberste Bundesbehörde.

Täuschung der Öffentlichkeit

Eigentlich ist der Inhalt dieses Berichtes so gravierend, dass der Bundeskanzler Habeck sofort entlassen müsste – wenn Deutschland ein normales Land wäre. Der Bundesrechnungshof unterstellt nämlich dem Wirtschaftsminister und der Bundesnetzagentur, die Öffentlichkeit über den Zustand der Energiewende zu täuschen. Dort steht:

Der Bundesrechnungshof bewertet die Annahmen im Monitoring zur Versorgungssicherheit als wirklichkeitsfremd. Das Ergebnis ist ein unwahrscheinlicher „Best-Case“. Vielmehr muss auch der Eintritt der Grundannahmen u.a. zum Ausbau der erneuerbaren Energien und der Netze mit verschiedenen Wahrscheinlichkeiten in die Berechnungen einfließen. Weder der Ausbau der erneuerbaren Energien noch der Stromnetze ist auf dem Zielerreichungspfad. …. Das BMWK hat es hingenommen, dass Gefahren für die Versorgungssicherheit nicht rechtzeitig sichtbar und Handlungsbedarfe zu spät erkannt werden. Damit wird der Zweck des Monitorings als Frühwarnsystem zur Identifizierung solcher Handlungsbedarfe derzeit faktisch ausgehebelt“.

Das ist schon starker Tobak: Das Frühwarnsystem zum Handlungsbedarf bei der Energiewende wurde faktisch vom Wirtschaftsministerium ausgehebelt. Wohl in der Hoffnung, sich bis zur Wahl durchmogeln zu können. Hat der Bundesrechnungshof etwa die Achse-Artikel vom epischen Scheitern der Energiewende, zur Unerreichbarkeit der Ausbauziele von Windkraft, zur Unmöglichkeit des Gaskraftwerksbaus oder des Wasserstoffdeliriums und zur Netzunsicherheit gelesen? Wir könnten hier, wenn uns Schadenfreude heimsuchte, noch ein Dutzend weitere Artikel verlinken. Aber Häme ist uns ja fremd.

Folgende Prüfungsergebnisse werden im Einzelnen vorgestellt:

Prüfungsergebnisse des Bundesrechnungshofes zur Versorgungssicherheit der Energiewende:

Der Bundesrechnungshof bewertet die Annahmen im Monitoring zur Versorgungssicherheit als wirklichkeitsfremd.

  • Es ist absehbar, dass insbesondere Windenergie an Land nicht in dem gesetzlich vorgesehenen Umfang ausgebaut wird; 
  • kann das BMWK seinen Zeitplan zum Zubau gesicherter, steuerbarer Backup-Kapazitäten mit der Kraftwerksstrategie 2026 (KWS) voraussichtlich nicht einhalten. Die Ausgestaltung eines Kapazitätsmechanismus ist noch offen. Damit ist nicht sichergestellt, dass die erforderlichen Backup-Kapazitäten rechtzeitig verfügbar sind;
  • liegt der Netzausbau erheblich hinter der Planung zurück. Der Rückstand beträgt mittlerweile sieben Jahre und 6.000 km“.

Prüfungsergebnisse des Bundesrechnungshofes zur Bezahlbarkeit der Energiewende:

„Die Bundesregierung hat es bis heute versäumt, zu bestimmen, was sie unter einer bezahlbaren Versorgung mit Elektrizität versteht. Bereits heute steht die Bezahlbarkeit der Stromversorgung in Frage. Die Preise für Strom sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen und zählen zu den höchsten in der Europäischen Union: Private Haushalte zahlten mit  41,25 Cent/Kilowattstunde (kWh) im ersten Halbjahr 2023 beispielsweise 42,7% mehr als der EU-Durchschnitt, Gewerbe- und Industriekunden rund 5% mehr. Zugleich sind weitere Kostensteigerungen des Energiesystems absehbar”.

  • Es fallen bis zum Jahr 2045 massive Investitionskosten von mehr als 460 Mrd. Euro für den Ausbau der Stromnetze an; 
  • Das Netzengpassmanagement (Redispatch, Anm. des Verfassers) wird voraussichtlich 6,5 Mrd. Euro pro Jahr kosten“.
  • Die Bundesregierung muss „auch im Hinblick auf die Bezahlbarkeit gewährleisten, dass jederzeit ausreichend Erzeugungsleistung zur Verfügung steht, um steigende Strompreise aufgrund von Angebotsknappheiten zu verhindern; 
  • Die Bundesregierung muss „die Kosten der Energiewende ausgewogen darstellen: Hierzu sollte sie die Systemkosten der Energiewende klar benennen;

Prüfungsergebnisse des Bundesrechnungshofes zur Umweltverträglichkeit der Energiewende:

Die Umweltverträglichkeit der Energiewende scheitert laut Habeck an „politischer Durchsetzbarkeit“. Der Bundesrechnungshof sieht das anders, es „liegen der Bundesregierung zahlreiche Erkenntnisse zu negativen Umweltwirkungen erneuerbarer Energien vor, beispielsweise die Inanspruchnahme von knappen Flächen und Ressourcen, aber auch die Beeinträchtigung der Biodiversität.“

  • Im Zuge der Energiekrise hat die Bundesregierung umweltschutzrechtliche Verfahrensstandards abgesenkt. Dies erhöht das Risiko, dass einzelne Schutzgüter mehr als nötig beeinträchtigt werden. Dennoch hat es die Bundesregierung – mit Ausnahme des Schutzgutes Klima – bis heute versäumt, ein wirksames Ziel- und Monitoringsystem für eine umweltverträgliche Energiewende einzuführen. Stattdessen hat sie den Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“ ausgesetzt – den einzigen Prozess, in dem die Umweltverträglichkeit zumindest angelegt war“.

Eine unfassbare Blamage

Das Fazit des Bundesrechnungshofes ist ernüchternd und für die zuständigen Minister und Beamten eine unfassbare Blamage. Immerhin wendet Deutschland bereits seit fast 20 Jahren die Energie, und die Steuerzahler und Stromkunden haben wohl mindestens 500 Milliarden Euro dafür gelöhnt. Am Personalmangel kann es irgendwie nicht liegen. Im BMWI und in der BNA gibt es ja mindestens 3.500 gut bezahlte Beamte, die an dem Thema dran sein müssten. Man stelle sich vor, die würden alle arbeiten.

Der Bundesrechnungshof resümiert:

„Energiewende nicht auf Kurs. Auf dem Weg zu einer sicheren, bezahlbaren und umweltverträglichen Versorgung mit erneuerbaren Energien steht die Bundesregierung vor großen Herausforderungen. Diese werden bislang kaum bewältigt.

Die Beamten vom Bundesrechnungshof haben sich sogar eine Karikatur für die Energiewende ausgedacht und in ihrem Bericht veröffentlicht. Wer hätte ihnen das zugetraut? Ich stelle mir gerade bildlich den Gesichtsausdruck der Autoren des Berichtes beim Einfügen des Bildes vor. Wir von der Achse freuen uns über den gesunden Humor in den Amtsstuben der Bundesbehörde, die das deutsche Narren-Energiewendeschiffchen (nie war der verlinkte Liedertext treffender) vollbeflaggt und mit voller Fahrt auf fünf Riffe ohne eine erkennbare Fahrrinne laufen lassen. Und wer hätte das gedacht? Das erste Riff sind die Strompreise.

Robert Habeck reagierte auf die Kritik vom fernen Washington aus: Er habe den Bericht des Rechnunghofes „zur Kennnis genommen – mehr nicht“, attestiert ihm aber gleichzeitig „eine erstaunliche Wahrnehmung, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hat.“ Die Nerven liegen blank. Die karikierende Grafik des Bundesrechnungshofes finden Sie oben im Bild. Die sagt mehr als tausend Worte

Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier

 




Ohne Subventionen stirbt die Energiewende

Es wird immer deutlicher, die Energiewende braucht Subventionen. Ohne Subventionen sind die Anlagen unrentabel und müssen stillgelegt werden. Hierzu zwei Beispiele aus dem nördlichen Niedersachen.

Prof. Dr. Ing. Hans-Günter Appel

Windstrom- und Biogasanlagen werden unwirtschaftlich

Die Wilhelmshavener Zeitung berichtet: Viele Biogasanlagen werden in Kürze 20 Jahre alt. Damit fallen die Einspeisevergütungen nach dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) von rund 20 Cent/Kilowattstunde (ct/kWh) weg. Die Erzeuger erhalten nur noch den Marktpreis. Der schwankt um 10 ct/kWh. Selbst abgeschriebene Biogasanlagen sind mit diesen Erlösen unrentabel. Dabei ist das noch ein guter Preis. Denn zuverlässiger Strom aus Braunkohle wird für etwa 3 und aus Steinkohle für 5 ct/kWh erzeugt. Hinzu kommen die ideologisch-politischen Kosten durch die CO2-Zertifikate, die zurzeit den Strompreis um etwa 6 ct/kWh erhöhen. Die Zertifikat-Kosten können jederzeit gestrichen werden.

Auch die Einspeisevergütung für die ersten Windgeneratoren ist ausgelaufen. In Friesland stehen immer mehr alte Anlagen still. Der schwankende und nicht planbare Strom stört eine sichere Versorgung und ist nur mit gesetzlichem Zwang und Subventionen abzusetzen.

Subventionen sollen weiter fließen 

Die Betreiber alter Biogas- und Windstromanlagen rufen nach einer Verlängerung der EEG-Einspeisevergütung. Die wird bereits bevorzugt in Süddeutschland für weitere 10 Jahre gewährt, weil dort die Erzeugung von Wind-, Solar- und Biogasstrom (Fakepower: nicht plan- und regelbar, destabilisiert das Stromnetz) gering ist. Die Energiewende-Ideologen glauben wohl, mit diesem unzuverlässigen Strom den Süden versorgen zu können.

Nicht ausgelastete teure Stromtrassen

Auch die Stromnetze werden erweitert. So plant der Übertragungsnetzbetreiber Tennet eine zweite 380 KV-Freileitung von Wilhelmshaven nach dem südlich gelegenen Verteilerpunkt Conneforde. Auf einer Informationsveranstaltung zu der geplanten Leitung wurden folgende Daten genannt. Die Übertragungsleistung beider Leitungen erreicht 4 bis 5 Gigawatt. Das ist die Leistung von 5 großen Kraftwerken. Die Leitungen sollen weitgehend Windstrom in den Süden bringen. (In Wilhelmshaven gibt es nur noch ein Kohlekraftwerk mit einer Leistung von 0,75 Gigawatt.)

Wenn kein Wind weht und die Sonne nicht scheint, fließt kaum Strom durch die Leitungen. Nur bei Starkwind wird die Leitungskapazität weitgehend genutzt. Ob der viele Strom in diesen Fällen auch im Süden verbraucht werden kann, ist fraglich. Immer wieder muss der mit hohen Einspeisevergütungen eingespeiste Strom verschenkt oder sogar unter Zuzahlung (negative Börsenpreise) entsorgt werden. Dann werden Windgeneratoren abgeschaltet. Als Kosten fallen dann „nur noch“ die EEG-Ausfallvergütungen an die Betreiber für den nicht gelieferten Strom an.

Freileitungen kosten etwa 1 Million Euro/Kilometer. Erdverkabelung ist sieben Mal teurer. Reparaturen an Freileitungen dauern nur Stunden bis einen Tag. Für Erdkabel sind Tage bis zu einer Woche erforderlich. In Deutschland sollen nach den Plänen der Bundesnetzagentur bis 2045 noch 5000 Kilometer Gleichstromtrassen als Erdkabel verlegt werden. 350 Milliarden Euro soll das kosten.

Staatlich gesicherter Netzausbau

Der Kapitaldienst für die neuen nur gering ausgelasteten Netze ist langfristig gesichert. Die Bundesnetzagentur setzt eine feste Verzinsung des eingesetzten Kapitals fest. Die Kosten müssen wir alle mit der Stromrechnung tragen. Die Netzgebühren steigen um mehr als 3 ct/kWh. Auch diese staatlichen Vorschriften sind letztlich Subventionen für die Energiewende, die uns aufgebürdet werden.

Die Energiewende geht offensichtlich ohne Abstriche weiter mit immer mehr Windgeneratoren und Sonnenkollektoren und  mit wachsenden Industrieruinen unwirtschaftlich gewordener Biogasanlagen und Windgeneratoren. Jede neue Anlage treibt Subventionen und Strompreis weiter in die Höhe und die Industrie ins Ausland.

Wann kapieren unsere Politiker diese einfachen Zusammenhänge?

 

 

 




EON Chef – Birnbaum spricht Klartext – ein bisschen

Windparks an der falschen Stelle und warum der Strom günstiger werden könnte

Oft wundert die Unfähigkeit zum Klartext bei Spitzenmanagern. Sie sind nur befristet Angestellte, abhängig von Aufsichtsräten, und sie wollen gutes Geld verdienen. Bedenkt man diese Umstände, hat sich der Eon-Vorstandsvorsitzende Leonhard Birnbaum schon sehr deutlich geäußert. 

Von Frank Hennig

Eon-Chef Leonhard Birnbaum gab ein sehr aufhellendes Interview bei n-tv. Vorrangig ging es um die Netzentgelte, insgesamt aber werden die Fehlsteuerung im System und das absehbare Desaster deutlich. Wir sehen den Chef eines Großkonzerns, der unbequeme Fakten benennt und trotzdem den großen Kurs akzeptiert.

Die Fachjournalisten eröffnen mit der Frage, wann denn der Tag käme, an dem die günstigen Stromerzeugungspreise der „Erneuerbaren“ an die Kunden weitergegeben würden. Kaum vorstellbar, dass sie tatsächlich nicht die Zusammensetzung des Strompreises kennen, aber für den Beginn eines Interviews sind einfache Fragen üblich, um die Möglichkeit einer grundsätzlichen Antwort zu geben. Herr Birnbaum verweist auf die Belastungen auf den Strompreis und erwähnt sogar, dass die Integration des Naturstroms ins Netz Geld kostet, weil Reserven, wie Batterien, bezahlt werden müssten.

„Solar produziert den billigsten Strom, aber nicht in der Nacht.“

Loriot hätte an dieser Stelle „ach, was?“ gesagt. Dann steigern die Fragesteller die Spannung durch eine provokante Frage:

– „Dann wird der Strom durch die Energiewende teurer?“
– „Nein. Es gibt einfach neue Komponenten, die zusätzlich bezahlt werden müssen.“

Also: ja statt nein. Früher sei es kein Problem gewesen, weil die konventionelle Reserve das System stabilisiert habe.

„Aber die Kernkraftwerke wurden abgeschaltet, demnächst folgt die Kohle. Stattdessen wird eine Gasreserve geplant, die bezahlt werden muss.“

Erst, wenn alle Projekte gebaut und abgeschrieben sein würden, käme eine tolle Zeit. Unklar ist, ob er den Zeitraum 2060 oder 2070 meint. Das erinnert an die Prophezeiungen realsozialistischer Zukunftsvorschau: So, wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben. Das Paradies kommt später.

Zur aktuellen Lage nennt er das Kraftwerk Isar 2, 1.500 Megawatt Leistung, 8.000 Betriebsstunden im Jahr, 12 Milliarden Kilowattstunden Stromproduktion pro Jahr. Für die gleiche Menge müsste man nun 12.000 Megawatt Solarleistung installieren. Die produzieren aber, siehe oben, nicht in der Nacht.

Es scheint eine stille Übereinkunft zu geben zwischen den Fragestellern und dem Befragten, nicht zu thematisieren, dass Isar 2 ja schon abgeschaltet ist, aber weder 12.000 Megawatt Photovoltaik mitsamt Flächen, Leitungen, Anschlüssen, Transformatoren, Speichern, zusätzlich verfügbar sind. Diese Frage unterbleibt, stattdessen die vernebelnde Aussage:

„Die günstige Solarenergie hat Nebenkosten.“

Kosten sind das eine, Versorgungssicherheit das andere. Kein Thema in diesem Interview. Die Ziele (2030 80 Prozent „erneuerbar“, 2040 100 Prozent) werden als gegeben hingenommen, ohne jede Erörterung der Plausibilität der zur Verfügung stehenden Kräfte, Mittel und Finanzen.

„Das klingt nach steigenden Strompreisen“,

ist dann eher eine Feststellung als eine Frage. Dies zu bejahen, so viel Energiewende-Defätismus kann sich ein hochrangiger Manager in Deutschland schon aus Gründen der politischen Korrektheit nicht leisten. Der Aufsichtsrat soll seinen Vertrag verlängern und dieser verfolgt auch politische Ziele. Also weicht er der Frage aus und kündigt an, dass es trotzdem für die Haushaltskunden günstiger werden könne, wenn auch bei Wärme und Mobilität der Umstieg gelänge.

Kurz zusammengefasst: Wir haben weniger und teureren Strom, aber wenn der auch für Wärme und Mobilität eingesetzt wird, kann es günstiger werden. Um bei Loriot zu bleiben: Früher war nicht so viel Lametta.

Weil der Energiewendekurs nicht kritisiert werden soll, schimpft Herr Birnbaum noch ein wenig auf die Windkraft-Investoren, die an den falschen Stellen bauen würden und so die Netz- und Systemkosten treiben. Sie würden die Anlagen dort bauen, wo viel Wind weht, aber eben weitab der Verbrauchszentren. Das tun die, um möglichst viel Geld zu verdienen. Ach, was?

Besser für die Netzbetreiber wie Eon wären Windkraftanlagen am Berliner Stadtrand, weil die kaum abgeregelt werden müssten. Im Berliner Raum beträgt die kumulierte Windenergieleistung nach Angaben des Handelsblatts 19 Kilowatt pro Quadratkilometer. In Schleswig-Holstein sind es 541. An dieser Stelle hätte ich dann keine Fragen mehr an Herrn Birnbaum gehabt.

Als Beispiel für eine bessere Lösung führt er Texas an, wo die Windkraftinvestoren selbst das Risiko tragen, wenn sie an falscher Stelle im Netz investiert haben und dann wegen Überlastung abgeschaltet werden müssen. An dieser Stelle auf das anarchische und nicht mehr zeitgemäße EEG hinzuweisen, das dringend reformiert werden müsste, so verwegen ist der Manager dann doch nicht. Die Ansage an die „Erneuerbaren“ könnte nur sein: raus aus dem Streichelzoo.

Herr Birnbaum findet es toll, dass die Netzbetreiber immer mehr gebraucht würden, 3.500 Leute seien eingestellt worden. Die Kosten gehen an die Kunden. Noch eine Position, die seiner vorherigen Aussage widerspricht, es könne für die Kunden günstiger werden.

Nur verhalten kommt der Hinweis auf das schlechte Energiewendemanagement.

„Es ist fast egal, ob wir unsere Ausbauziele (gemeint sind die Windparks) für 2030 erreichen. Entscheidend ist das Netz. Das Gigawatt Wind oder Solar kann zwei oder drei Jahre später fertig sein, wenn bis dahin das Netz ausgebaut ist. Umgekehrt wird’s teuer.“

Das ist der springende Punkt, der eigentlich zu einem Ausbaumoratorium der „Erneuerbaren“ führen müsste, bis der Netzausbau nachfolgt. Diese Forderung erhebt er nicht, denn gegen die politische Macht dieser Branche kommt er ohnehin nicht an.

Die Investitionsplanung wurde von 20 auf 33 Milliarden Euro angehoben. Rechnungsadresse? Die Kunden, deren Strompreise günstiger werden könnten, siehe oben.

Die bange Frage der Interviewer am Schluss, ob denn über die Entwicklung ausreichend und ehrlich gesprochen wird, führt zur Aussage, dass 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung eine negative Entwicklung wahrnehmen.

„Eine große gesellschaftliche Transformation über einen längeren Zeitraum gegen die Mehrheit der Gesellschaft voranzutreiben, wird schwierig.“

Deswegen müsse mehr das Gespräch gesucht werden. Kann man machen, aber das Lametta ist so gut wie weg.

Der Beitrag erschien zuerst bei TE hier

Nicht bei diesem Interview aber bei FOCUS sagte  der Vorsitzende von EON Birnbaum

„Das Stromnetz ist klar am Limit“[1]

d.h. das Stromnetz ist bereit am Kollabieren, weil das n – 1 Kriterium schon seit Ende 2022 nicht mehr eingehalten wird.

Mirjam König, Teamleiterin Systemverhalten im Bereich strategische Netzplanung, und leitete 2022 die Winteranalysen der vier großen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) – besser bekannt als „Stresstest“, folgendes: „Es wurden Zustände gefunden, in denen bereits ein n-1-Fehler für eine Systemunterbrechung ausreichen würde. Das heißt, wenn zum Beispiel ein Blitz einschlagen würde, dass so eine Leitung ausfällt, dann könnte das Stromnetz außer Gleichgewicht geraten. Das ist schon beachtlich! Das Netz wäre somit nicht mehr n-1-sicher, dabei ist die n-1-Sicherheit ein Grundprinzip der deutschen Netzplanung.

[1] https://www.focus.de/finanzen/news/zu-wenig-zu-spaet-e-on-chef-schlaegt-alarm-das-netz-ist-ganz-klar-am-limit_id_259697059.html

 




Der Bücher-Gärtner: Fossilenergie erneuerbar?

Unsere neue (ACHGUT) Buch-Kolumne richtet sich allein danach, ob ein Buch oder die Diskussion darüber interessant ist oder nicht. Den Anfang macht der neuaufgelegte Klassiker „Vom Mythos der fossilen Brennstoffe“.

Von Edgar L. Gärtner.

Auf unseren Schreibtischen – und das ist endlich mal was positives – sammeln sich in beachtlicher Zahl gedruckte Werke, man nennt sie „Bücher“. Neue, manchmal alte aber wieder oder immer noch aktuelle, besonders beliebte oder unbeliebte, solche die heftig debattiert werden, solche die mit dem dem Bannstrahl der Gedankenpolizei belegt sind, solche die mit dem Verdikt „umstritten“ oder „besonders wertvoll“ daher kommen. Edgar Gärtner, unser vielseitig interessierter Autor, ist Hydrobiologe und Politikwissenschaftler, und somit genau der Richtige um diese Schätzte zu heben und einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen, was er von nun an regelmässig in dieser Kolumne tun wird.

Egal wie überzeugt man von den Thesen in Thomas Golds „Vom Mythos der fossilen Brennstoffe“ ist, das 1999 in USA erstmals erschienene Buch „Deep Hot Biosphere – The Myth of Fossil Fuels“ ist geeignet zur Überwindung des Weltbildes der Grünen beizutragen und darf insofern nicht gerade auf Sympathien aus diesem Milieu hoffen. Der Physiker Gold löste in jedem Fall eine heftige Kontroverse aus. „The Times“, (London) bezeichnete Gold als „one of the most original minds“.

Der Copernicus/Springer Verlag, New York verortet das bei ihm erschienene Buch so:

„Dieses Buch stellt eine Reihe wirklich kontroverser und erstaunlicher Theorien auf: Erstens schlägt es vor, dass unter der Oberfläche der Erde eine Biosphäre von größerer Masse und Volumen existiert als die Biosphäre, die die Gesamtsumme aller Lebewesen auf den Kontinenten unseres Planeten und in seinen Ozeanen umfasst. 

Zweitens schlägt es vor, dass die Bewohner dieser unterirdischen Biosphäre keine Pflanzen oder Tiere sind, wie wir sie kennen, sondern hitzeliebende Bakterien, die von einer ausschließlich aus Kohlenwasserstoffen bestehenden Ernährung überleben, das heißt, Erdgas und Erdöl. 

Und drittens und vielleicht am häretischsten, das Buch vertritt die atemberaubende Idee, dass die meisten Kohlenwasserstoffe auf der Erde nicht das Nebenprodukt biologischer Überreste („Fossile Brennstoffe“) sind, sondern bereits vor etwa 4,5 Milliarden Jahren ein gemeinsamer Bestandteil der Materialien waren, aus denen die Erde selbst gebildet wurde. Die Implikationen sind erstaunlich. 

Die Theorie liefert Antworten auf oft gestellte Fragen: Ist die tiefe heiße Biosphäre der Ursprung des Lebens, und enthalten der Mars und andere scheinbar barren Planeten möglicherweise tiefe Biosphären? Noch provokanter ist die Frage, ob es möglich ist, dass es eine enorme Menge an Kohlenwasserstoffen gibt, die aus der Tiefe der Erde aufsteigen und uns reichlich mit Gas und Erdöl versorgen können. 

So abwegig diese Ideen auch erscheinen mögen, sie werden von wachsenden Beweisen und von der unbestreitbaren Bedeutung und Ernsthaftigkeit unterstützt, die Gold jeder wissenschaftlichen Debatte verleiht. In diesem Buch sehen wir einen brillanten und kühn originellen Denker, der in der modernen Wissenschaft zunehmend selten ist, wie er potenziell revolutionäre Ideen darüber entwickelt, wie unsere Welt funktioniert“.

Und das meint der „Bücher-Gärtner“:

Noch erscheinen die Forderungen und Pläne der Grünen für eine Rückführung unserer Naturbelastung auf „Net Zero“ – also Null-CO2-Emissionen–bauch den meisten Anhängern anderer politischer Parteien als alternativlos. Kaum jemand möchte der scheinbar logischen Aussage widersprechen, dass im begrenzten System Erde mit einem ein für alle Mal gegebenen Vorrat von nutzbaren Rohstoffen kein unbegrenztes Wachstum möglich ist.  Dieser Vorstellung liegt die Unterscheidung zwischen (bösen) „fossilen“ und (guten) „erneuerbaren“ Ressourcen zugrunde. Eine Einteilung, die sich so fest im allgemeinen Sprachgebrauch eingebürgert hat, dass man meinen könnte, sie gehe auf den Schöpfer selbst zurück.

Doch trotz aller Wortakrobatik in dem im Spätherbst 2023 mühsam verabschiedeten Abschlussdokument des 28. „Weltklimagipfels“ (COP28) im ölreichen Wüstenstaat Dubai können wir davon ausgehen, dass die Verteufelung „fossiler“ Energierohstoffe durch die Grünen nun bald ein Ende finden wird. Das zentrale Dokument der COP28 fordert lediglich, der Abschied von „fossilen Energieträgern in den Energiesystemen“ solle in „gerechter, geordneter Weise“ geschehen. Das lässt viel Spielraum für Interpretationen. Von einem „Phase out“ der „fossilen“ Energieträger ist nicht mehr die Rede.

Deshalb sehen die weltgrößten Vermögensverwaltungsgesellschaften wie Blackrock, State Street oder Vanguard, die über die Verwendung vieler Billionen gebieten, die Frage, ob „erneuerbar“ oder nicht inzwischen ganz locker. Vanguard hat sich schon vor über einem Jahr von den so genannten ESG-Kriterien („Environmental, Social, Governance“) verabschiedet, indem es potenziellen Anlegern versprach, nicht mehr auf angebliche Megatrends zu setzen. Nun haben Blackrock, State Street und die US-Großbank JPMorgan aus der Climate Action 100+-Initiative zusammen fast 14 Billionen (!) US-Dollar abgezogen. Kleinere Kapitalgesellschaften folgten, zumal republikanisch regierte US-Bundesstaaten die Mitglieder der Climate Action 100+-Initiative von Vergabeverfahren ausschlossen.

Ein fundamentaler Denkfehler

Ohnehin deutet einiges darauf hin, dass der Unterscheidung zwischen „erneuerbaren“ und „fossilen“ Ressourcen ein fundamentaler Denkfehler zugrunde liegt. Denn in der Praxis werden die vorgeblich „erneuerbaren“ Ressourcen oft lange vor den angeblich nicht erneuerbaren knapp. So sind die von Grünen bevorzugten Naturdünger wie Guano oder Kuhmist zwar im Prinzip erneuerbar. Dennoch kam es im 19. Jahrhundert weltweit zu gefährlichem Stickstoffmangel in den Ackerböden und in der Folge zu Hungersnöten, weil der Naturdünger-Nachschub nicht mit der Bevölkerungsentwicklung Schritt halten konnte.

Heute würde die von den gleichen Grünen geforderte Einschränkung der Rindfleischproduktion für den „Klimaschutz“  die Öko-Landwirtschaft bald am Kuhmistmangel scheitern lassen. Die heutigen Stickstoff-„Kunstdünger“ jedoch erweisen sich im besten Sinne als erneuerbar, denn Stickstoff kann durch die Ammoniaksynthese nach dem Haber-Bosch-Verfahren mithilfe von Erdgas unbegrenzt aus der Luft gewonnen werden. Und denitrifizierende Bakterien führen den Stickstoff bei der Verrottung von Pflanzenmaterial wieder von den Böden zurück in die Atmosphäre. Ein idealer Kreislauf! Die für Düngerherstellung benötigten Erdgasvorräte wiederum haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht. Aktuelle Engpässe der Gasversorgung hängen bekanntlich nur mit den Sanktionen gegen Russland zusammen.

Wie kommt es, dass die bekannten und förderwürdigen Erdgasvorräte trotz des in den letzten Jahrzehnten enorm gestiegenen Verbrauchs nicht zur Neige gehen und das auch bei den Rohölvorräten zu beobachten ist? Dieser Frage ist schon gegen Ende der 1990er Jahre der österreichisch-amerikanische Geophysiker und Astronom Thomas Gold nachgegangen. In seinem 1999 im Copernicus/Springer Verlag, New York, erschienen Buch „Deep Hot Biosphere – The Myth of Fossil Fuels“ ging Gold mit großem Sachverstand dieser Frage nach, konnte darin aber selbstverständlich nur eine vorläufige, das heißt hypothetische Antwort finden. Nun hat das private Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE) in Jena endlich eine fachkundige deutsche Übersetzung dieses durchaus wichtigen Werks vorgelegt.

Kohlenwasserstoffe nicht allein durch die Zersetzung von Biomasse

Der 1920 in Wien geborene Thomas Gold musste wie viele andere Angehörige der jüdischen Intelligenz vor den anrückenden Nazis ins britische Exil gehen. Er machte daraus das Beste, indem er in Cambridge Physik und Astronomie studierte. Als hochbegabter und hochmotivierter Naturwissenschaftler legte Gold danach eine Bilderbuch-Karriere hin. Er erhielt eine Astronomie-Professur in Havard und wurde zum wichtigen Berater der NASA. Später wurde er zum Chef der Astronomie-Abteilung der Cornell-University. Als kreativer Forscher wechselte Gold etwa alle fünf Jahre sein Arbeitsgebiet – bis ihn die Frage fesselte, ob und wie Erdgas, Erdöl und Steinkohle auch auf abiotischem Weg entstehen können.

Lange Zeit glaubten die meisten westlichen Geologen, dass fossile Kohlenwasserstoffe erst zu einem relativ späten Zeitpunkt der Erdgeschichte aus abgestorbener Biomasse (Wälder und Meeresalgen) entstehen können und daher in wenigen Jahrzehnten erschöpft sein werden. Aufgrund der Beobachtung, dass Methan, der Hauptbestandteil von Erdgas, und Rohöl, aber auch Steinkohle oft unter Granitformationen, das heißt Urgestein gefunden werden, wo ihr Vorkommen biologisch nicht erklärbar ist, formulierte Gold die Hypothese, dass diese Kohlenwasserstoffe nicht allein durch die Zersetzung von Biomasse entstanden sein können, sondern aus der Zeit der Entstehung der Erde stammen.

Thomas Gold ging dabei davon aus, dass die Erde und die anderen Planeten sich nicht aus glühenden Gasen gebildet haben, wie wir das in der Schule lernten, sondern aus eher staubförmigen Feststoffen, wozu auch Kohlenwasserstoffe gehörten. So entstehen auch die noch heute herumkreisenden Asteroiden und Meteoriten. Tatsächlich haben Raumsonden in neuerer Zeit auf Saturn-Monden und Asteroiden Kohlenwasserstoffe in größeren Mengen gefunden.

Gold vermutete, dass Kohlenwasserstoffe aus großer Tiefe ständig in die Erdkruste aufsteigen – und zwar wegen des dort herrschenden großen Drucks und hoher Temperaturen nicht in Form von Gasen, sondern als Fluide, die erst an der Erdoberfläche zu Gasen werden. An etlichen Orten kann man die austretenden Gase mit Plastikbeuteln auffangen und mit Streichhölzern anzünden. Gold glaubte, die aufsteigenden Kohlenwasserstoffe seien nicht nur für die Bildung von Gas-, Öl- und Steinkohle-Lagerstätten, sondern auch für die Entstehung von metallischen Erzen und für Erdbeben verantwortlich. Den Goldsuchern in Kalifornien, am Yukon und in Südafrika sei die enge Verbindung von Kohlenwasserstoffen und Edelmetall-Erzlagern sofort aufgefallen.

Aufwändige Tiefenbohrungen

Mit großem pädagogischen Geschick präsentiert Gold seine Hypothese, wonach unsere Erde in einer Tiefe von bis zu 10.000 Metern eine zweite Biosphäre beherbergt. Diese wird von Archäen, das heißt altertümlichen Einzellern besiedelt, die ihre Lebensenergie statt von der Sonne aus den aufsteigenden Kohlenwasserstoffen beziehen. Diese Biosphäre sei älter als die Lebenswelt auf der Erdoberfläche. Da dort konstant günstige Bedingungen für das Leben herrschen, sei das Leben möglicherweise dort entstanden und nicht auf der Erdoberfläche beziehungsweise im Meer.

Um hier Klarheit zu erlangen, hat Gold sich nicht mit theoretischen Überlegungen oder mit einem Computermodell begnügt. Er wollte durch Tiefenbohrungen nachweisen, was tatsächlich im Erdmantel vor sich geht. Mithilfe des schwedischen Vattenfall-Konzerns gelangte Gold in den 1980er Jahren an öffentliche Gelder für die Finanzierung von zwei aufwändigen Tiefenbohrungen durch den mittelschwedischen Granit, um zu überprüfen, ob sich darunter förderwürdige Vorkommen von Kohlenwasserstoffen befinden. Die Bohrungen dauerten von Juni 1986 bis Juni 1990. Sie mussten zwar wegen technischer Probleme vorzeitig abgebrochen werden, weshalb das Ziel, die Bohrungen bis in eine Tiefe von 5.000 Metern niederzubringen, nicht erreicht wurde. Dennoch konnten unter dem Granit eindeutig stinkende Öle und andere Kohlenwasserstoffe nachgewiesen werden, was der gängigen Theorie vom biologischen Ursprung der Kohlenwasserstoffe widerspricht.

Das bedeutet allerdings nicht, dass es auf der Welt überhaupt keine Öl-, Kohle- oder Erdgas-Vorkommen biologischen Ursprungs gibt. Die Fachleute streiten sich noch über das Mengenverhältnis zwischen biotisch und abiotisch entstandenen Kohlenwasserstoffen. Anton Kolesnikov, Vladimir G. Kutcherov und Alexander F. Goncharov von der Washingtoner Carnegie Institution, der Moskauer Lomonossow Universität und des Königlich schwedischen Technologie Instituts in Stockholm haben schon vor über einem Jahrzehnt durch ein aufwändiges Experiment demonstriert, dass Erdöl unter den Bedingungen, wie sie im oberen Erdmantel herrschen, das heißt unter hohem Druck und einer Temperatur von über 1000 Grad Celsius, auch ohne die Gegenwart fossiler Biomasse aus normalen Bestandteilen der Erdkruste wie Methan und Carbonaten (Kalkgestein) entstehen kann.

Sie haben also die zunächst als „gewagt“ eingestufte Hypothese von Thomas Gold insoweit bestätigen können. Andere Forscher bestätigten die Existenz einer zweiten Biosphäre in der Tiefe. Denkbar ist, dass diese auch auf dem Mars existiert. Das ständige Aufsteigen von Kohlenwasserstoffen in Form von Fluiden aus großer Tiefe bedeutet: Auch die Erdöl- und Erdgasvorkommen sind zumindest teilweise, vielleicht sogar in Gänze erneuerbar. Tatsächlich wurde auch wiederholt beobachtet, dass sich wegen Erschöpfung aufgegebene Erdöllagerstätten nach einiger Zeit wieder aufgefüllt haben. In Südhessen gibt es dafür ein Beispiel. Es gibt also einstweilen wohl keinen Grund, sich Sorgen um schwindende Rohstoff-Vorräte zu machen.

Als völlig abwegig erscheint auf diesem Hintergrund die von den Grünen aller Parteien betriebene Verteufelung des Kohlenstoffs und seines Oxidationsprodukts Kohlenstoffdioxid (CO2), die erst das Leben auf der Erde ermöglicht haben. Die Grünen haben rasch erkannt, dass mit der nachlassenden Zugkraft der Mär von der allgemeinen Rohstoffverknappung nicht nur ihr ideologisches, sondern auch ihr finanzielles Überleben auf dem Spiel steht. Sie beginnen deshalb wild um sich zu schlagen.

In Kanada hat jetzt ein einflussreicher Parlamentsabgeordneter sogar gefordert, Menschen, die sich weiterhin für die Nutzung „fossiler“ Brennstoffe aussprechen, ins Gefängnis zu bringen. Das könnte bald auch in Europa Schule machen. Der aktuelle Versuch des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron, ärztliche Kritiker der Staatsmedizin mit Gefängnis zu bestrafen, zeigt, dass so etwas in der Luft liegt. Doch werden wohl große Investment-Fonds das letzte Wort haben. Das wird der Welt aber nicht zum Segen gereichen, solange die Kapitalgesellschaften vordringlich Mittel vom imaginären Klimaschutz in die reale Hochrüstung gegen Russland umschichten.

 

Vom Mythos der fossilen BrennstoffeThomas Gold, 299 Seiten, 27 Eurohier beziehbar.

Edgar L. Gärtner ist studierter Hydrobiologe und Politikwissenschaftler. Seit 1993 selbständiger Redakteur und Berater, als solcher bis 1996 Chefredakteur eines Naturmagazins. Bis Ende 2007 Leiter des Umweltforums des Centre for the New Europe (CNE) in Brüssel. In Deutschland und in Südfrankreich ist er als Autor und Strategieberater tätig.

Die in diesem Text enthaltenen Links zu Bezugsquellen für Bücher sind teilweise sogenannte Affiliate-Links. Das bedeutet: Sollten Sie über einen solchen Link ein Buch kaufen, erhält Achgut.com eine kleine Provision. Damit unterstützen Sie Achgut.com. Unsere Berichterstattung beeinflusst das nicht.

Der Beitrag erschien zuerst auf ACHGUT hier