Doch wissen wir nicht, wie tödlich das Virus ist, da wir sein Letalität nur berechnen können, wenn wir erstens wissen, wie hoch der Anteil der Verstorbenen unter den Infizierten ist und wenn wir zweitens außerdem sicher sind, dass die Toten nicht an einem anderen Erreger gestorben sind – oft findet man mehrere in einer Person. Doch wir wissen gar nicht, wie viele Menschen sich bereits mit dem Virus infiziert haben.
Einschub der Redaktion: Video aus unbekannter (15.3.20) aber offensichtlich fachkundigerQuelle zum Coronatest, seiner Aussagefähigkeit und diversen anderen virologischen wie epidemiologischen Fragen. Sehenswert!
In Italien sterben monatlich 50.000 Menschen (0,08 Prozent pro Monat, pro Jahr 1 Prozent der Bevölkerung), davon – wie in allen Industrieländern – mindestens etwa 1–2 Prozent an Pneumonie, also in 6 Wochen etwa 750 bis 1.500 Menschen. Dieser Anteil steigt durch die fortschreitende Überalterung der Bevölkerung in Italien stetig – an einer Virusgrippe zu sterben ist für alte Menschen neben Herzversagen eine der Hauptformen des natürlichen Sterbens aus Altersschwäche.
Doch nun werden nach 6 bis 7 Wochen Corona-Verlauf mehr als 5.000 Tote gemeldet (Stand Sonntag 22.03.2020), bei denen Corona nachgewiesen wurde, zuletzt 800 Tote an einem Tag. Zunächst einmal muss angemerkt werden, dass ein RNA-Nachweis von Coronaviren nicht bedeutet, dass diese Infektion auch die Todesursache war. Abgesehen davon sind 800 Tote am Tag zwischen 0 und 50 Prozent mehr, als sonst an einem Tag sterben – je nachdem wie groß die Schnittmenge dieser Gestorbenen mit den 1.600 erwarteten Toten pro Tag ist. Diese Zahlen schienen die große Angst, die viele Menschen vor dem Virus haben, zu bestätigen – doch wie schlimm ist die Lage wirklich? Wenn wir davon ausgehen, dass die Letalität des Virus in Norditalien drei- bis fünfmal höher als bei Influenza ist und 70 Prozent der Bevölkerung durchseucht werden, hätte Italien statt der üblichen 30 Tausend Grippeopfer pro Jahr 90 bis 120 Tausend zu erwarten. Wir müssen uns also auf noch höhere Zahlen einstellen – auf dem Höhepunkt der Neuinfektionen, wenn in Italien gleichzeitig 3 bis 4 Millionen Menschen infiziert sein werden, kann es zu bis zu 1.200 Toten am Tag kommen.
Wie lässt sich die Überlastung der Krankenhäuser erklären?
Doch hätten wir es mit einem extrem gefährlichen Virus zu tun, müsste es signifikant mehr Pneumonie-Tote geben – läge die Letalität nicht, wie bei einer Grippe erwartet, bei 1 bis 5 Promille, sondern beispielsweise bei 5 Prozent wie bei einer verheerenden Pandemie, gäbe es in Italien auf dem Höhepunkt bis zu 12.000 Tote pro Tag. Die Toten müssten dann im Durchschnitt nicht 79,5 Jahre alt, sondern viel jünger sein. Und sie hätten nicht massive Vorerkrankungen wie die Menschen, die jetzt sterben, sondern wären deutlich gesünder. SARS-Cov2 ist – bis auf seltene Ausnahmen, die es immer gibt – vor allem für sehr kranke alte Menschen tödlich.
Dass die Mortalität in Norditalien höher sein könnte als in anderen Gegenden, könnte unter anderem auch, wie der emeritierte Professor Dr. Sucharit Bhakdi, langjähriger Chef der Mikrobiologie der Uniklinik Mainz, in diesem Video erläutert, eine Folge der massiven Luftverschmutzung im Großraum Mailand sein, weil die Lungen alter Menschen dadurch deutlich mehr vorgeschädigt sind als in anderen Gegenden.
Wie lässt sich nun die berichtete Überlastung der Krankenhäuser erklären? Einerseits durch die etwas erhöhte Letalität, die in Italien zu mehr schweren Verläufen führt als Influenza. Aber wohl auch durch die Hospitalisierungspraxis. Aufgrund der allgemeinen Corona-Panik scheinen die Ärzte einfach mehr Patienten in die Krankenhäuser zu schicken, anstatt sie wie sonst in Ruhe im Altersheim oder zu Hause auf das Ende vorzubereiten. Deswegen kommen dort viele Patienten an, die man sonst nicht im Krankenhaus findet – dies führt zur der beschriebenen Bettenverknappung.
Andererseits sind in den letzten Wochen zwei sehr wichtige Untersuchungen erschienen, die zeigen, dass sämtliche Maßnahmen, die zur Eindämmung des Virus ergriffen werden, möglicherweise sinnlos sind.
Der Kampf war verloren, bevor er begonnen hatte
Kenji Mizumoto und Kollegen haben den Verlauf von COVID-19 auf dem unter Quarantäne gesetzten Schiff Diamond Princess untersucht. Ein besseres spontanes Experiment zur Erforschung der Eigenschaften des Virus in menschlichen Populationen kann man sich kaum ausdenken, da man alle Passagiere klinisch untersuchen und labordiagnostisch testen konnte, Einflüsse von außen ausgeschlossen sind und man daher auf natürliche Weise sehr gut kontrollierte Daten erhalten hat. Die Autoren haben anhand dieser Daten errechnet, dass das Virus eine Basisreproduktionszahl R von etwa 5 bis 7, auf engem Raum sogar bis zu 11, hat. Vor allen aber, dass etwa 50 Prozent der Infizierten asymptomatisch sind.
Das bedeutet, dass jeder zweite Infizierte nie wissen wird, dass er mit dem Virus infiziert war, aber im Verlauf seiner Infektion 5 bis 7 Menschen ansteckt, von denen wieder nur jeder zweite überhaupt merkt, dass er krank ist. Des Weiteren scheint nun klar zu sein, dass Viruspartikel auf Flächen bis zu 72 Stunden lang virulent bleiben können. Dass ein Virus mit solchen Eigenschaften durch Quarantäne und Fallverfolgung der Infektionskette nicht kontrollierbar ist, haben Joel Hellewell und Kollegen gezeigt: Wenn das Virus stark ansteckend ist (hoher R-Wert) und viele Patienten keine Symptome zeigen, hilft Einzelquarantäne der bekannten Fälle nichts. Wir wissen nun also, dass wir nur einen sehr kleinen Teil der Infizierten erfassen, weil die meisten keine oder kaum Symptome haben – wie bei jedem Grippevirus. Wir wissen auch, dass wir es nicht eindämmen können, weil es sich unbemerkt verbreitet.
Was bedeutet das für den “Kampf gegen das Virus”? Im Wesentlichen, dass der Kampf bereits „verloren“ war, bevor er überhaupt begonnen hatte. Aufgrund seiner biologischen Eigenschaften verbreitet sich das Virus so lange in der Population, bis es 50 bis 70 Prozent aller Menschen durchseucht hat, dann entsteht Herdenimmunität, weil die R-Rate unter 1 sinkt – ein Infizierter steckt dann im Schnitt weniger als einen anderen Menschen an, weil sich nur noch selten Infizierte und nicht immune Menschen begegnen. Das Virus verschwindet, bis es mutiert ist und der Zyklus von neuem beginnt. Ohne die derzeit durchgeführten Maßnahmen wäre die Herdenimmunität in Deutschland höchstwahrscheinlich nach einigen Monaten erreicht, die Zahl der Neuerkrankungen würde spontan zurückgehen.
Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft
Dass sich 50 bis 70 Prozent der Bevölkerung infizieren müssen, bis zur Herdenimmunität, wurde den Politikern erklärt. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit durch Unterbindung von Begegnungen sollen das auch nicht verhindern, sondern die Ausbreitung des Virus derart verlangsamen, dass jederzeit genug Krankenhausbetten zur Behandlung der wenigen schweren Fälle vorhanden sind. Doch ist das überhaupt möglich? Auf dem Höhepunkt der Virusverbreitung würden wir in Deutschland schätzungsweise etwa 6 bis 8 Millionen gleichzeitig Infizierter haben.
Geht man davon aus, dass 1 Prozent der Infizierten „beatmungspflichtig“ werden und deswegen auch hospitalisiert werden (was in normalen Zeiten gar nicht gemacht wird, siehe oben), hätten wir dann 60 bis 80 Tausend beatmungspflichtige Patienten bei etwa 40 Tausend Beatmungsplätzen, von denen aber nur ein Teil (schätzungsweise maximal 50 Prozent) frei sind, da es ja auch zahlreiche andere Gründe als COVID-19 gibt, um eine Beatmung zu brauchen. Um Kapazitäten und Bedarf in Übereinstimmung zu bringen, müssten wir den Erkrankungsgipfel also mindestens um den Faktor 3 bis 4 drücken. Das ist angesichts der oben geschilderten biologischen Eigenschaften des Virus jedoch nicht möglich.
Auch bei Ausgangssperre wird sich das Virus verbreiten, denn Menschen begegnen sich bei der Arbeit, beim Einkaufen und privat weiterhin. Kein Staat kann garantieren, dass sich niemand mehr trifft. Dafür gibt es einfach nicht genug Ordnungskräfte. Außerdem werden weiterhin Gegenstände ausgetauscht, an denen Viruspartikel haften können. Auch lässt sich eine generelle Quarantäne nicht allzu lange durchhalten, sonst kommt es in allen Güterkategorien zu massiven Versorgungsengpässen. Wenn die Quarantäne gelockert wird und dabei die Zieldurchseuchung noch nicht erreicht ist, steigen die Infektionszahlen wieder.
Des Weiteren muss man sich fragen, was eine Krankenhausbehandlung eigentlich bringt. Was geschieht in einem Patienten, der durch das Virus so schwer erkrankt, dass er Atemnot bekommt? Betrachten wir erst einmal den normalen Verlauf. Wenn man sich infiziert, beginnt sich das Virus im Nasen-Rachen-Raum zu vermehren, indem es Epithelzellen infiziert. Diese Zellen “drucken” dann zahlreiche neue Viren. Bei immunkompetenen Personen beginnt das Immunsystem schon bald, Zellen zu zerstören, die Viren produzieren. Dadurch wird der Vermehrungszyklus des Virus unterbunden; wenn es keine virusproduzierenden Zellen mehr gibt, ist die Krankheit ausgestanden, es bleibt Immunität gegen den Stamm des Virus bestehen, mit dem man sich infiziert hat. Bei Patienten hingegen, die an Viruspneumonie erkranken, ist das Immunsystem zu langsam, um das Virus schnell genug zu eliminieren, so dass es die Lunge befallen kann. Dort vermehrt es sich und führt durch Sekundärreaktionen in den Aveolen (Schleimbildung, Entzündungsreaktion) zu Störungen des Gasaustauschs in der Lunge. So kommt es zum Abfall der Sauerstoffkonzentration im Blut und zur Atemnot.
Überschätzte Krankenhaus-Behandlung
Bei vielen Patienten bildet sich noch eine Sekundärinfektion mit Bakterien, von denen wir schon besiedelt sind, die uns aber im gesunden Zustand nicht schaden. Zusätzlich stecken sich Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden, oftmals mit dort vorhandenen multiresistenten Keimen an, die mit Antibiotika nicht behandelbar sind. Dies geschieht besonders leicht bei einer Behandlung auf der Intensivstation mit Beatmung, weil es dort besonders viele multiresistente Keime gibt und Materialien wie der Beatmungstubus oder Venenkatheter in den Körper eingeführt werden müssen, was Infektionen nach sich ziehen kann.
Es ist als alter oder immuninkompetener Mensch unter solchen Umständen gar nicht so leicht, eine Intensivstationsbehandlung zu überleben: Zwar lassen sich immerhin antibiotikasensible Bakterien, die außerhalb des Krankenhauses erworben wurden, behandeln, doch sterben Patienten, deren Immunsystem es nicht schafft, das Virus zu eliminieren, trotzdem an der viralen Lungenentzündung oder an der bakteriellen Superinfektion mit multiresistenten Keimen. Diesen Patienten hilft auch keine Beatmung, diese kann die Immunreaktion nicht ersetzen.
Viele der Patienten, die jetzt auf Intensivstationen landen, warten in normalen Zeiten einfach im Altersheim auf das Ende. Insgesamt wird der therapeutische Nutzen einer Krankenhausbehandlung bei Viruspneumonie wahrscheinlich stark überschätzt: Der Nutzen dürfte bei jungen Patienten mit wenig Vorerkrankungen am größten sein, bei alten Patienten mit massiven Vorerkrankungen hingegen sehr gering bis nicht vorhanden.
Die wesentliche symptomatische Therapie, die Behandlung mit Antibiotika, bronchienerweiternden und entzündungshemmenden Inhalationsmedikamenten, kann auch außerhalb des Krankenhauses gegeben werden – denn ein wirksames Virostatikum gegen SARS-Cov2 gibt es nicht. Zu Hause gibt es auch keine multi-resistenten Keime. Dass ein Krankenhausaufenthalt bei Viruspneumonie mit Atemnot bei stark vorgeschädigten Patienten (das sind 99 Prozent der Toten) wirklich die Überlebenschancen steigert, wurde bei COVID-19 noch gar nicht belegt. Mit Sicherheit ist die Überlastung des Krankenhaussystems eine Folge irrationaler Nachfrage – Patienten drängen panisch in das Krankenhaus, obwohl ihnen dort gar nicht besser geholfen werden kann. Ich würde die Therapie zu Hause für mich immer dem Krankenhaus vorziehen.
Wenn wir den Kampf also nicht gewinnen können, was können wir dann tun? Erstens können wir die Krankenhausbetten für die bedürftigsten Patienten freihalten. Wir müssen dann auf dem Gipfel der Infektionshäufigkeit, wenn auf ein Bett mehrere echte Anwärter kommen, die Patienten nach Überlebenschancen triagieren, also die Patienten zur Behandlung zulassen, die die besten Chancen haben. Zweitens sollten wir Ärzten Anreize geben oder sie sogar gesetzlich verpflichten, Patienten zu Hause zu behandeln – dort, wo sie die besten Heilungschancen haben.
Inwiefern das geschehen wird, ist nicht abzusehen. Bis dahin geben wir nun erst einmal unserer Wirtschaft durch Quarantänemaßnahmen, die sich aufgrund der biologischen Eigenschaften von SARS-Cov2 medizinisch nicht auszahlen können, den Rest. Kollektives rationales Handeln in Krisen ist eben die Ausnahme.
Immerhin ist eins sicher: Die allermeisten von uns wird COVID-19 nicht umbringen, fast alle Infizierten werden nie wissen, dass sie es einmal waren.
Nun haben wir uns alle bereits auf den Sommerurlaub in der Antarktis gefreut, ein gut gekühltes Bier im Liegestuhl, die Amundsen-Scott Station hinter uns, Pinguine um uns und die Sonne über uns, manche haben auch darauf gehofft, Grönland einmal als grüne Insel zu sehen, ohne Eisschild, und, nix wird’s.
Das Eis in der Antarktis, die derzeit von so viele Spezialisten zum Schmelzen phantasiert wird, wächst noch schneller als das in der Arktis. Derzeit findet sich so viel Eis in der Antarktis, wie im Durchschnitt der Jahre 1981-2010. Auch in der Arktis wächst das Eis, hinkt dem Durchschnitt der Jahre 1981-2010 aber noch ein wenig hinterher.
Das Eis wächst. Es wächst sowohl im Norden als auch im Süden, was bedeutet, nicht nur das Coronavirus, auch die Erde macht ihren Pauschalurlaubsplänen einen Strich durch die Rechnung.
Bleiben Sie also zuhause, schon weil es in der Antarktis, dort ist noch Sommer, saukalt ist.
Mit bedeutungslosen Zahlen im Blindflug durch das Virenmeer
geschrieben von Admin | 27. März 2020
Und haben Sie der Dauerberichterstattung entnehmen können, was helfen soll, dass ausgerechnet nach den Osterferien das „normale“ Leben wieder beginnen kann? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie allen, den Politikern, den Unternehmen, den Alten, wie den Jungen: Wir segeln im Blindflug durch das Virenmeer.
Dabei gibt es seit Wochen nur noch ein beherrschendes Thema auf allen Kanälen: die Corona Krise. Ihr herausragendes Merkmal ist die stetig steigende Zahl der positiv getesteten Fälle. In der Schweiz sind diese bis zum 24. März laut corona-data.ch auf 10.247 Fälle gestiegen, in Deutschland laut Risklayer bei 36.116 Fällen, und in Italien laut denBehörden bei mehr als70,000 Fällen. Jedoch sind diese Zahlen bedeutungslos.
Sie geben nicht den wahren Infektionsgrad der Bevölkerung wieder, sie bezeichnen auch nicht den Belastungsgrad des Gesundheitssystems, sie sagen nichts über das Überlebensrisiko aus, und sie helfen nicht zu verstehen wie die Krise entstanden ist, oder wie sie zu bewältigen ist. Der Reihe nach.
Der wahre Infektionsgrad
Die wichtigste Zahl, die wir wissen müssten, wäre wie hoch der wahre Infektionsgrad der Bevölkerung ist, denn daraus ergeben sich alle anderen wichtigen Werte. Seit dem Wochenende am 21. März gibt es einen guten Anhaltspunkt dafür. In Island wurden in der Woche zuvor 5571 einigermaßen zufallsmäßige Tests in der gesunden und nicht unter Quarantäne stehenden Bevölkerung durchgeführt. Das Ergebnis ist verheerend: 0,86% waren infiziert, wie am 21. März veröffentlicht wurde.
Dank den täglichen Analysen von Professor Mark Handley der University College London ist bekannt, dass Island eine ähnliche Infektionsdynamik hat wie alle anderen kerneuropäischen Länder auch, und im Verlauf ungefähr gleich früh wie Italien und der Schweiz liegt. Daher ist zu vermuten, dass in Italien und der Schweiz um den 16. März herum ebenso ca 0,9% der gesunden Bevölkerung mit Covid 19 infiziert waren. Also anstatt der damals offiziellen 28.000 Fälle in Italien waren es 540.000, und respektive in der Schweiz 78.000 echte Infektionen. Die Dunkelziffer läge demnach bei Faktor 20. Bis zum 25. März müssten sich diese Zahlen vom 16. März bereits verdreifacht haben, entsprechend dem jetzigen Epidemieverlauf. Es ist daher damit zu rechnen, dass Italien mittlerweile 1,5 Million Infizierte hat und zu 2,7% durchseucht ist, und die Schweiz etwa 240.000 – also etwa jeder 37 ster Schweizer ist oder war bereits infiziert, wenn man der isländischen Stichprobe glaubt.
Deutschland 10 Tage hinterher
Laut Professor Handley liegt Deutschland im Epidemieverlauf etwa 10 Tage hinter Italien. Im jetzigen Stadium des deutschen Epidemieverlaufs bedeuten 10 Tage etwa zwei Verdoppelungen der Fallzahlen, oder Faktor 4. Das heißt per 25. März, würde Deutschland im Vergleich bei etwa 0,68% Durchseuchungsrate liegen, bzw 564.,000 echten Infizierten. Das wird dann bis zum 4. April auf um die 2 Millionen gestiegen sein, wenn Deutschland dann dort ist, wo Italien und Schweiz am 25. März sind.
Die isländische Stichprobe ist nicht der einzige Anhaltspunkt für diese echte Infektionsrate die etwa 20 mal höher liegt als die bedeutungslosen Fallzahlen, die täglich vermeldet werden. Die mathematischen Epidemiologen Professor Kenji Mitsumoto der hochrenommierten japanischen Kyoto Universität, und Professor Gerardo Chowell der Georgia State University haben sich einen eigentlich für alle offensichtlichen Sachverhalt angeschaut. Als in der letzten Januarwoche Evakuierungsflüge aus Wuhan stattfanden, gab es unter den Passagieren Fälle, die zwar gesund in das Flugzeug einstiegen, aber zuhause positiv getestet wurden. Diese Infektionsrate lag bei den zuverlässig erhobenen japanischen, deutschen und singapurianischen Flügen bei etwa 1,5%, also noch etwas höher als die isländische Stichprobe. Zu diesem Zeitpunkt lagen die chinesischen offiziellen Testergebnisse für Wuhan Stadt bei 2500 Fällen, oder 0,025% der 10 Millionen Metropole Wuhan, ähnlich der Rate, die heute für Deutschland kommuniziert wird. Wenn die Stichprobe dieser Flüge repräsentativ für Wuhan ist, dann hätte Wuhan bereits 150.000 Infizierte zu jenem Zeitpunkt gehabt, anstatt nur 2500. Die Dunkelziffer wäre also in Wuhan 60-fach höher gewesen.
Drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte
Es gibt noch einen dritten Hinweis. Vor zwei Wochen um den 11. März herum fiel auf, dass in allen großen Parlamenten Europas, also Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Spanien, mindestens ein Abgeordneter bereits infiziert war. Außerdem war in jeder großen ersten europäischen Fußballliga jeweils ein Spieler infiziert. Das sind alles jeweils diskrete, begrenzbare und nicht miteinander korrelierte Stichproben von jeweils circa 600 Mitgliedern. Wenn von denen jeweils ein Teilnehmer infiziert war, dann war die Infektionsrate in diesen Gruppen bereits 0.17%. Zwischen den ersten Symptomen, dem Test und schließlich Bekanntgabe des Ergebnisses lagen etwa 5 Tage, also müssen die Parlamente und Fußballigen bereits am 6. März herum zu 0,17% infiziert gewesen sein.
Es ist schwer zu sagen ob Parlamentarier und Fußballer mehr oder weniger verseucht sein müssten als die allgemeine Bevölkerung. Vermutlich sind sie aufgrund ihrer häufigeren Kontaktrate mehr verseucht. Jedenfalls dürften sich in diesen beiden Gruppen und ihrem Umfeld, zwischen dem 6. und dem 16. März, dem Datum der isländischen Stichprobe, die Infektionsraten etwa versechsfacht haben – also auf eine Infektionsrate von etwa 1%. Das wäre dann genauso hoch wie die isländische Stichprobe – und scheint daher plausibel zu sein.
Das sind drei konsistente, aber leider nur magere Anhaltspunkte für die wahren Infektionsraten in Europa. Daher ist die viel wichtigere Frage: Warum gibt es nur diese drei? Warum haben nicht etwa das Bundesamt für Gesundheit (BAG) in der Schweiz oder das Robert Koch Institut (RKI) in Deutschland schon längst verlässlichere Zufallsstichproben in ihren Bevölkerungen durchgeführt, um zu wissen was der echte Stand der Lage ist?
Es werden zur Zeit Billionen Euro an volkswirtschaftlichen Werten vernichtet, auf der Basis von Zahlen, die nahezu keine Aussagekraft besitzen. Das Erheben von epidemiologischen Stichproben wäre das grundlegendste Handwerkszeug dieser Zunft. Warum werden sie jetzt nicht durchgeführt – jetzt und nicht erst im Sommer?
Warum gibt es keine vernünftigen Zahlen aus China
Es gibt noch andere wichtige Werte, die genauso unbekannt sind. Das ist die Ansteckungsrate, mittlerweile landläufig bekannt als R, die Symptomatikrate, sowie die Inkubations- und Ansteckungsdauer. Selbst nur kleine Abweichungen von 0,1%, oder nur von Stunden, in diesen Werten machen in der Endabrechnung einen Unterschied von Millionen von Fällen aus. Wer mit den Annahmen in einem epidemiologischen Modell spielen möchte, der kann das im Internet hier tun.
Die Ausschläge des Modells sind erschreckend groß für nur kleine Änderungen. Gut dokumentierte Werte gibt es bislang nur für die ersten 41 Fälle in China, noch aus dem Dezember und frühen Januar. Seit dem Wuhan-Lockdown gibt es keine verlässlichen Daten mehr aus China über Ansteckungsraten, Ansteckungsdauern und Symptomentwicklung. Und für Europa gibt es sie auch immer noch nicht.
Alle Politiker Europas steuern daher im Blindflug durch diese Krise. Die Professoren Mitsumoto und Chowell berechnen, dass, wenn eine Woche nach dem Wuhan Lockdown, am 30. Januar als die Flüge stattfanden, die wahre Infektionsrate 1,5% war, dann muss die wahre Ansteckungsrate R auch nach dem Lockdown noch bei über 5 gelegen haben. Das wiederum bedeutet: Zwischen dem 30. Januar und dem 11. Februar wäre somit die wahre Infektionsrate auf knapp 20% der Wuhanbevölkerung gestiegen, trotz des Lockdowns. Das würde implizieren, dass es auch jetzt nach dem Ende des Lockdowns Mitte März, noch viele tausende asymptomatische Infektionsketten in China gibt, aus denen jederzeit der Ausbruch wieder in die Risikogruppen übergreifen kann und in der Folge das Gesundheitssystem überlastet. Ist das der Grund warum ausländische Journalisten des Landes verwiesen wurden? Ist das der Grund warum es praktisch keine vernünftigen Zahlen aus China gibt?
Können die Berechnungen des japanischen Professors auf europäische Verhältnisse übertragen werden? Das würde bedeuten, dass in vier bis fünf Wochen jeder fünfte Europäer bereits einmal infiziert sein wird, trotz dem jetzigen Lockdowns. Und was bedeutet das? Solange keine Daten erhoben werden, ist das alles unmöglich zu wissen.
Es ist immerhin bekannt, dass sowohl auf dem Kreuzfahrtschiff Diamond Princess, das in Japan ankerte, die Ansteckungsrate R bis zu dem Wert 11 lag, also jeder Infizierte steckte 11 weitere Personen innerhalb von etwa 6 Tagen an. Dasselbe galt wohl auch für die koreanische Sekte in Daegu, die weitgehend im Alleingang Südkorea infizierte. Um zu verdeutlichen was das heißt: ein R von 11 erreicht, dass innerhalb zwei Wochen nach dem ersten bekannten Todesfall bereits zwei Millionen Menschen infiziert sind. Ein R von 11 durchseucht jede Gemeinschaft in kürzester Zeit.
Politische Verschleppungen und Vertuschungen
Die Ansteckungskarten von Europa lassen ähnlich dramatische Infektionsherde vermuten, die mit extrem hohen R Werten die Infektionswelle vorangetrieben haben. Es waren die Apres Ski Zentren in den Alpen, allen voran Ischgl und Verbier, es waren die Karnevalhochburgen, und es waren die Fußballzeremonien mit den starken Fanaufläufen. Im Elsass kam noch eine Sektenveranstaltung in Mülhausen dazu, ähnlich wie in Korea. Politische Verschleppungen und Vertuschungen trugen das ihre bei.
Mit den wenigen anekdotischen Hinweisen, die sich in den Wissenschaften ansammeln, zeigt sich zunehmend, wie sich Corona verbreitet und wen es angreift. Es überträgt sich wohl in erster Linie durch die Atemluft. Besonders beim lauten Reden (oder Gröhlen beim Apres-Ski und im Stadion) werden die im Rachenraum residierenden Viren nach draußen gerissen, und landen bei dem Gegenüber in den Augen oder in der Nase. Nicht umsonst war der erste chinesische Whistleblower Dr Li Wenliang, der dann mysteriös verstarb, ein Augenarzt, der sich wunderte warum sich bei ihm so viele Patienten mit schwersten Lungenentzündungen ansammelten. Übertragungen über Flächen, insbesondere im ÖPNV scheinen dagegen eine untergeordnete Rolle zu spielen. Die Pendlerstadt Frankfurt hat als Verkehrsdrehkreuz Deutschlands die niedrigsten offiziellen Fallzahlen aller Großstädte in Deutschland. Pro Einwohner liegen sie bei einem Viertel von Köln, Stuttgart oder München. Vielleicht weil Frankfurt weder eine Karnevals- noch eine Skifahrertradition hat?
Die durch die isländische Stichprobe angezeigte hohe Infektionsrate, bedeutet dass die allermeisten Infizierer kerngesund sind und nichts wissen von ihrer Krankheit. Sie verbreiten das Virus im Apres Ski und im Fußballstadion an ihre Umgebung. Von dort wird es nach Hause oder an den Arbeitsplatz getragen und infiziert die Risikogruppen, die Älteren, die Immungeschwächten und die Lungenerkrankten, die dann in der Folge die Intensivbetten benötigen, mit alarmierend hohen Sterblichkeitsraten. Auch wer eine besonders hohe Dosis abbekommen hat, kann leicht bis schwer erkranken, aber das ist nicht der Regelfall. Und jeder kann in seltenen Ausnahmen das Pech haben, dass das Virus sich in einem schwachen Moment in den Körper schmuggelt und dort eine scharfe Immunreaktion in Form einer Lungenentzündung auslöst, die nicht mit Antibiotika behandelbar ist.
Sollten die Daten aus Island und von dem japanischen Professor auch nur zum Teil stimmen, dann steht fest, dass es ein Mythos ist zu glauben, man könne Corona wieder aus unserer Gesellschaft verbannen, auch wenn Lothar Wieler vom Robert Koch-Institut sich das noch so wünscht. Denn dann wissen wir, dass wir ständig tausende von stillen symptomfreien Infektionsketten in unserer Gesellschaft haben werden, die nicht sicher unterbrochen werden können.
Der Ursprung dieses Mythos ist zweifellos China, auf deren Propaganda die Europäer schon seit Wochen fortlaufend ausrutschen. Es steht zu vermuten, dass die Chinesen der Welt heute genauso glauben machen wollen, dass sie erfolgreich Corona in Wuhan besiegt haben, wie sie bis zum 20. Januar beharrlich behauptet haben, dass es keine menschlichen Infektionsketten gab. Dabei wurde die medizinische Evidenz für eine menschliche Infektionskette schon am 6. Dezember in dem wissenschaftlichen internationalen Journal Lancet veröffentlicht. Taiwan, Südkorea und Japan haben China vom ersten Tag an nichts geglaubt und ihre eigenen Strategien ergriffen – die Europäer dagegen fliegen blind und glauben fest an das chinesische Wuhanwunder, dass bald alles wieder vorbei ist.
In der jetzigen Phase des Lockdowns der Welt, kann es daher nicht darum gehen die Infektionsketten zu stoppen – denn das ist unmöglich. Es kann nur darum gehen, wie wir die Infektionsketten auf eine Weise verlangsamen, ohne dabei die Wirtschaft in einen Infarkt zu versetzen, und ohne dabei die Risikogruppen einer Gefahr auszusetzen. Wie das geht, das machen uns Japan und Südkorea vor. Wir sollten von diesen freien und demokratischen Gesellschaften lernen, anstatt uns von den Chinesen weiter Geschichten erzählen zu lassen.
Deswegen wäre es so wichtig mit echten Daten zu wissen wie hoch die Infektionsraten wirklich sind, was die Übertragungswege sind, was dieI nkubations- und Ansteckungsdauern sind. Es werden allerdringends epidemiologische Daten benötigt, damit ein ökonomisches, politisches und soziales Leben in unseren Gesellschaften sobald wie möglich wieder einkehren kann.
Der industrielle Niedergang Deutschlands wird nun durch den Beschluß des Bundestages zum Kohleausstieg besiegelt, obwohl die Wirkung von CO2 auf den sog. Treibhauseffekt marginal ist
geschrieben von Admin | 27. März 2020
Bis zum Kohleausstieg in 2038 können weder die erforderlichen Stromspeicherkapazitäten beigestellt, noch die hohen stündlichen Stromschwankungen über Gaskraftwerke ausgeglichen werden. Zudem erfordert die Umstellung aller Verbrennungsmotoren auf die nun hochgepriesene Wasserstofftechnologie bis 2050 eine doppelt so hohe Stromerzeugung gemessen an 2019.
Die Wirkung des beeinflußbaren anthropogenen CO2-Anteiles in der Atmosphäre auf das Klima ist marginal. Dennoch will Deutschland für seinen beeinflußbaren, nicht meßbaren CO2-Anteil von 0,000 03% mehrere Billionen Euro aufwenden, Ausgaben für ein „Nichts“ und der Folge eines industriellen Niederganges.
Fazit
1. Bis zum Jahre 2038 erfordert der Kohleausstieg eine tägliche Stromspeicherkapazität von 23,6 GW entsprechend 567 GWh oder 47 Gaskraftwerke (Leistung 0,5 GW), für eine 10-tägige Windflaute 236 GW entsprechend 11 340 GWh oder 94 Gaskraftwerke.
2. Die in 2019 erforderliche Stromerzeugungskapazität von 69,1 GW müßte bei kompletter Umstellung auf E-Autos in 2050 auf 107 GW erhöht werden, bei Umstellung auf Wasserstofftechnologie sogar auf 145 GW, eine Verdoppelung des Strombedarfes gemessen an 2019. Entsprechend würden vermehrt Stromspeicher oder Gaskraftwerke erforderlich.
3. Zudem scheitert die Energiewende an den abzudeckenden stündlichen Stromschwankungen. Bereits 2019 liegen die stündlichen Schwankungen bei +/- 8 GW/h, deren Schwankungen nach unten noch über Importe abgedeckt werden können.
In 2038 werden diese plötzlich auftretenden stündlichen Schwankungen durch die ausschließliche Stromerzeugung über Wind und Sonne auf etwa +/- 22 GW/h ansteigen. Diese Schwankungen können bei fehlenden Stromspeichern und bei dem gegebenen Anfahrverhalten von Gaskraftwerken nicht ausgeglichen werden.
Ein Ausgleich wäre nur über Stromimporte möglich. Dazu müßten allerdings z.B die Nachbarländer Schweiz, Österreich, Tschechien ihre gesamte stündliche Stromerzeugung abliefern.
4. Der Temperaturanstieg in der jetzigen Warmphase der Erde wird vom Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) seit 30 Jahren auf der Basis von nicht funktionierenden Modellen als ein apokalyptisches Ereignis bezeichnet und das vom Menschen verursachte CO2 für diesen Temperaturanstieg über den sog. Treibhauseffekt verantworlich gemacht, obwohl alle Warmphasen nach der letzten Eiszeit ohne menschlich verursachtes CO2 wärmer waren als die Jetzige.
Der anthropogene Anteil am CO2-Gehalt in der Atmosphäre von etwa 0,040% liegt bei 3% oder 0,0012%, wovon Deutschland wiederum für 2,5% verantwortlich zeichnet, entsprechend 0,000 03% (nicht meßbar).
Die nicht korrekte Einbeziehung des CO2-Anteiles in die Modelle (ohne den Einfluß von H2O) lassen u. a. erwartungsgemäß diese Modelle des IPCC scheitern.
Dennoch glaubt Deutschland der Welt zeigen zu müssen, wie das Verglühen der Erde durch den Abbau des deutschen CO2-Anteils von 0,000 03% vermieden werden kann.
Die Kosten betragen einige Billionen Euro für ein „Nichts“ mit der Folge eines industriellen Niederganges.
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1. Einleitung
Innerhalb des letzten Jahres ist hinsichtlich einer möglichen Klimaerwärmung durch CO2 eine aus dem Mittelalter bekannte Endzeitstimmung aufgekommen.
In einigen deutschen Städten wurde der Klimanotstand ausgerufen, sogar das EU-Parlament beschließt den Klimanotstand. Die EU- Kommissarin v.d.Leyen verkündet, die EU solle bis 2030 eine Billionen Euro in die Klimarettung stecken und CO2-Klimaneutralität bis 2050 aufweisen.
Wir erleben eine von links-grünen Lobbygruppen und Medien ausgelöste regelrechte Klimahysterie, die mit der Panik vor dem durch CO2 verursachten bevorstehenden Weltuntergang alles andere verdrängt.
Nahezu alle gesellschaftlichen Gruppen – Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Kirchen, Medien, fast alle Parteien- schließen sich dem Klimawahn an.
Aber wen wundert diese Entwicklung, wenn die Medien ihren Bürgern keine zuverlässige Informationen über Staat, Politik und Gesellschaft mehr liefern – aus dem „Informationsjournalismus “ ist ein „Haltungsjournalismus“ geworden.
Eine wünschenswerte Medienlandschaft mit kritischem investikativem Journalismus gibt es nicht mehr, stattdessen einen Gleichklang im Sinne einer „political correctness“ zwischen den Regierenden und einem verbandelten Staatsfernsehen. In den vielen auf rudimentären Kenntnissen zu Klimafragen agierenden Talkshows werden Klimarealisten nicht zugelassen.
Einwände gegen Aussagen des Klimarates der Vereinten Nationen (IPCC) werden im grün-linken Milieu in Deutschland hypermoralisch in die rechte Ecke gestellt.
Die Angst der Deutschen hat eine lange Tradition, kürzlich sichtbar am Atomausstieg, nun kommt der Kohleausstieg, der Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor, etc. wird folgen.
Die Ängste werden insbesondere durch den IPCC ständig durch neue Hiobsbotschaften gefördert, nicht zuletzt durch die betrügerische Aussage, es gäbe einen 97%igen Konsens der Wissenschaftler in Klimafragen https://youtu.be/YoxNPl2meCQ.
2. Probleme Kohleausstieg
2.1 Ohne Stromspeicherung ist der Kohleausstieg eine Illusion
Wie kein anderes Land auf dieser Erde reagierte Deutschland auf diese vom IPCC ausgelösten Untergangsscenarien mit ständig sich überschlagenden Energiewenden mit dem Ziel der Absenkung des CO2-Ausstoßes:
– Energiewende 2000
– Energiewende 2014
– Eckpunkte für die geplante Novelle EEG in 2016
– „Klimaschutzplan 2050“ in 2016 (Dekarbonisierung neben der Stromerzeugung für alle Sektoren wie „Industrie und Gewerbe“, „Handel und Dienstleistungen“, „Gebäude“, „Verkehr“, „Land- und Forstwirtschaft“)
– Koalitionsvertrag vom 14.03.2018 mit neben dem „Klimaschutzplan 2050“ erweiterten Zielen wie Anhebung der erneuerbaren Energien auf 65% bereits in 2030
– Ausstieg aus der Kohle bis 2038 nach dem Plan der Kohlekommission von Anfang 2019
– Verabschiedung des „Klimapaketes“ zur Bepreisung von CO2 vom Bundesrat am 20.12.2019
– Verabschiedung des Ausstieges aus der Kohle bis 2038 mit einer ausgeglichenen CO2-Bilanz für alle Sektoren bis 2050 von der Bundesregierung in 2020
Die Stilllegung der deutschen Braunkohlekraftwerke scheint sich nach vielen Diskussionen wie folgt abzuzeichnen, wobei der Abbau der Steinkohlekraftwerke noch nach einem Bieterverfahren bis 2026 vorgenommen werden soll:
20222,8 GW, 2025-20295,7 GW, 2034-20388,7 GW.
Für das Gesamtpaket für den Ausstieg aus der Kohle wird ein Betrag von etwa 50 Mrd. € genannt.
Wie in früheren Arbeiten werden hier auf der Basis des in 2020 zu verabschiedenten Kohleausstieges die vorläufigen Verbrauchskennzahlen des Strommixes von 2019 nach AGEB herangezogen und die zeitliche Abnahme des Kohlestromes und die daraus folgenden Veränderungen des Strommixes über die Zeit errechnet und in Tafel 1 und in Bild 1 dargestellt.
Tafel 1
Dabei wird von einer gleichbleibenden Stromerzeugung von 606 TWh entsprechend 69,1 GW bis 2050 ausgegangen – einschließlich Exportüberschuß -, auch wenn weltweit bis 2040 von einer Steigerung des Energiebedarfes von 25% ausgegangen wird. Der Stromimportsaldo wurde nicht berücksichtigt.
Bild 1: Stromerzeugungskapazitäten der verschiedenen Stromerzeuger 2019 bis 2050
In Bild 1 wird über den nicht fluktuierenden erneuerbaren Energien einschließlich der „Sonstigen“ zunächst die Stromerzeugungskapazität über Erdgas und Öl zuerst bis 2038 als konstant, um von 2038 bis 2050 im Sinne der ausgeglichenen CO2-Bilanz gegen Null angesetzt.
Darüber zeigt Bild 1 dieStromerzeugung über Kernkraft und Kohle, bis schließlich Wind und Sonne die in 2038 erforderliche Leistung bis 69,1 GW abdecken, wobei gleichzeitig das Ausmaß der Fluktuation von Wind und Sonne sichbar wird.
Für die Berechnung der zu installierenden Wind- und Solaranlagen wird von einem Nutzungsgrad von Wind+Sonne von 2019 ausgegangen: 17,6%.
Der Anteil der erneuerbaren Energien liegt in 2019 bei 38,8%.
Wenn Agora in 2019 von einem Anteil an erneuerbaren Energien von 42,6% berichtet, so muß berücksichtigt werden, dass die von Betrieben vorgenommene Eigenstromerzeugung einschließlich Verbrauch und Verlusten von Agora nicht berücksichtigt werden. (1)
Aus den Angaben zum Kohleausstieg ergibt sich ein Kapazitätsabbau der sicheren Stromerzeuger einschließlich der Herausnahme der Kernkraftin 2022 wie folgt: KKW -8,1 GW, BKK -2,8 GW, SKK -1,3 GW (Linearität unterstellt), zusammen rd. 12 GW (Bild 1).
Der starke Leistungsabbau bis 2022 müßte dann über erhöhte Stromerzeugung über Wind+Sonne oder Gaskraftwerke vorgenommen werden (vgl. dazu auch Kapitel 3).
Nach Angabe der Netzbetreiber könnte bereits in 2021 ein Worst-Case-Scenario eintreten, bei dem mit -5,5 GW eine Versorgung aus eigener Kraft nicht mehr möglich wäre, im Wesentlichen über das Auslaufen der Reservekraftwerksverordnung. (2)
In diesem Zusammenhang muß immer wieder herausgestellt werden, dass die mittlere Stromleistung von 69,1 GW nur aufrecht erhalten werden kann, wenn der oberhalb dieses Mittelwertes anfallende Strom aus Wind+Sonne gespeichert und bei Stromleistungen über Wind+Sonne unterhalb dieses Mittelwertes wieder eingespeist werden kann. (Bild 1)
So müßten z.B. in 2038 durch die fluktuierende Stromerzeugung über Wind+Sonne der zwischen 291 GW und 69,1 GW anfallende Strom in Stromspeichern gesammelt werden, um ihn bei nicht ausreichender Stromleistung zwischen 22 GW und 69,1 GW wieder einzuspeisen.
Die dann erforderliche Speicherleistung liegt dann nach Bild 1
– in 2038 bei(69,1-22)/2 = 23,6 GW entsprechend 567 GWh/Tag bei einer täglichen Erzeugung von 1660 GWh
– in 2050 bei(69.1-10)/2 =30 GW entsprechend 720 GWh/Tag
– bei möglichen täglichen Spitzenleistungen von 80 GW sogar bei 35 GW (vgl.auch (3).
Stehen diese Speicher nicht zur Verfügung – wovon wegen der Verfügbarkeit und Kosten auszugehen ist (vgl. später) – muß auf teure Gaskraftwerke zurückgegriffen werden. Bei einer Größe der Gaskraftwerke von 0,5 GW entspräche das in 2038 einer Anzahl von 47 Gaskraftwerken, in 2050 von 60, was aber einer ausgeglichenen CO2-Bilanz in 2050 nicht entspräche.
Nach Aussage der Bundesnetzagentur sind z.Z. Gaskraftwerke mit einer Leistung von 30 GW installiert, davon 25,1 GW am Markt und 2,9 GW in Reserve (Kraftwerksliste Monitoringreferat Bundesnetzagentur 11.11.2019).
In Anbetracht der dringend erforderlichen Stromspeicher spricht die Aussage, dass in 2030 eine Speicherkapazität von 7,5 GW über Power-to-Gas-Anlagen installiert sein soll (4), für eine hoffnungslose Überforderung.
Hinzu kommt, dass bei der bisherigen Betrachtung von durchschnittlichen jährlichen Kennzahlen in 2019 ausgegangen wurde. Es können jedoch im Winter sog. Windflauten von z.B. 10 Tagen auftreten, in denen praktisch weder Wind noch Sonne Strom erzeugen können. Dann gilt:
– in 2038:2×567 GWh/Tag x 10 Tage = 11 340 GWh (472 GW), die gespeichert sein müßten oder über 94 Gaskraftwerke, die täglich den geforderten Strom liefern
– in 2050:2×720 GWh/Tag x 10 Tage = 14 400 GWh (600 GW), die gespeichert werden müßten. Eine Abdeckung der Stromnachfrage über 120 Gaskraftwerke entfällt wegen der für 2050 festgelegten CO2-Neutralität.
Der Gesamtenergieverbrauch in Deutschland liegt bei etwa 2 500 TWh, der Stromanteil macht dabei etwa 20% aus. Ziel ist CO2-Neutralität in allen Sektoren.
Im Wärmesektor liegt der Anteil der regenerativen Energien bei etwa 14%, im Verkehrssektor bei weniger als 6% – auch diese Zahlen lassen die Hoffnungslosigkeit des Vorhabens „Energiewende“ erahnen.
Dennoch werden im folgenden Kapitel die Themen Elektromobilität und Wasserstofftechnologie behandelt.
2,2 Die Bedeutung der Elektromobilität und Wasserstofftechnologie für die Stromerzeugung
In einer früheren Arbeit (5) war die zu erbringende Stromerzeugung bei einer Umstellung von 45 Mio. Verbrennungsmotoren für PKW sowie diversen Nutzfahrzeugen und Bussen errechnet worden: 337 000 GWh/a bei einer gleichmäßigen Aufladung über 24 Stunden entsprechend 38,5 GW (Bild 1).
Der Hype der Umstellung von Verbrennungsmotoren auf E-Mobilität fußte auf der Vorstellung, dass
a) die Energiewende funktioniert und der Strom ausschließlich über regenerative Energien CO2-frei hergestellt werden kann
b) die Anforderungen an den überhöhten Abbau des CO2-Ausstoßes über Verbrennungsmotoren je Flotte nur mit einem hohen Anteil an E-Autos erfüllt werden können.
Aber der Hype um die E-Mobilität läßt nach, da
a) CO2-freier Strom über die Energiewende ohne die genannten Stromspeicher nicht erzeugt werden kann
b) nach den zuletzt veröffentlichen Studien der „CO2-Rucksack“, der bei der Batterieherstellung anfällt, erst nach einer Fahrleistung von 219 000 km ein elektrisches Auto der Golfklasse ein entsprechendes Auto mit Dieselmotor im Hinblick auf seinen CO2-Ausstoß schlägt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines PKW liegt in Deutschland bei 180 000 km. (vgl. auch FAZ, 10.01.2020)
Nun muß ein neuer Hype her: die Wasserstofftechnologie. Aber der Energieaufwand für die Wasserelektrolyse ist gewaltig.
Geht man von den thermodynamischen Daten der Wasserspaltung aus nach H2O = H2+ 1/2 O2 -57810 kcal/kmol
errechnet sich für die Herstellung von einem Nm3 H2 ein Energieverbrauch von 3 KWh bzw. ein Energieverbrauch für 1 kg H2von 33 KWh.
Da der energetische Wirkungsgrad der Wasserelektrolyse bei etwa 70% und niedriger liegt, kann von einem Energieverbrauch für die Herstellung von 1 kg H2 von etwa 50 KWh
ausgegangen werden.
Da die Entwicklung der Wasserstoffverbrennungsmotoren wie der Brennstoffzellen- PKW noch in den Anfängen steckt, sind die Angaben über die H2-Verbräuche noch spärlich. Nach den bisherigen Angaben ist von einem Verbrauch von etwa 1 kg H2/100 km
auszugehen.
Bei den Betrachtungen nach (5) war bei E-Autos von einem mittleren Verbrauch von 25,5 KWh/100 km
ausgegangen worden, so dass bei Umstellung von der E-Mobilität auf die Wasserstofftechnologie von einem etwa doppelt so hohen Stromverbrauch auszugehen ist (Bild 1), ohne auf all die technischen Vor-und Nachteile dieser Verfahren eingehen zu wollen.
Das bedeutet gleichzeitig in 2050 eine Verdopplung des Strombedarfes gemessen an 2019.
Damit ergeben sich folgende aufzubringende Stromerzeugungs- und Speicherkapazitäten von 2019 über 2038 bis 2050 (Bild 1):
Bild 1
Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden die erforderlichen Stromspeicherkapazitäten für die E-Mobilität und H2-Technologie nicht in Bild 1 eingetragen.
Die Diskussion mit dem Umgang mit Windflauten oder die Verfügbarkeit von Gaskraftwerken erübrigt sich nach dem bereits Ausgeführten. (vgl. auch später)
Nicht unerwähnt soll die mögliche Weiterverarbeitung des Wasserstoffes zu Methan nach dem Power-to-Gas-Verfahren bleiben, den sog. E-Fuels. Schließlich läge der Vorteil in der Nutzung der bestehenden Infrastruktur (Fahrzeuge, Tankstellen, Erdgasnetz, etc.).
Der unüberbrückbare Nachteil dieses Verfahrens liegt in dem niedrigen Wirkungsgrad in der Größenordnung von rd. 30% (Wärmeverluste), so dass das Verfahren weder im Rahmen der Wasserstofftechnik für PKW noch als Verfahren für eine Wiederverstromung bezahlbar ist.
3. Die Energiewende scheitert nicht nur an den fehlenden Stromspeichern sondern auch an den abzudeckenden stündlichen Stromschwankungen
3.1 Die stündlichen Stromschwankungen in 2019
In den vorigen Kapiteln waren bereits die mit dem Kohleausstieg verbundenen unüberbrückbaren Schwachstellen auf der Basis der Betrachtung von Jahresmittelwerten herausgestellt worden.
Aber die ganze Hoffnungslosigkeit dieses Unternehmens Energiewende wird erst bei der Diskussion des auf Stundenwerte heruntergebrochenen Strombedarfes und der dazugehörigen Stromerzeugung deutlich.
Bild 2: Tägliche Stromerzeugung und Strombedarf sowie Strompreise im Dezember 2019
Bild 2 (6) zeigt zunächst am Beispiel Dezember 2019 den täglich erforderlichen Strombedarf (Last) mit seinen Schwankungen zwischen etwa 35 und 75 GW, dem gegenüber ein Stromangebot aus Wind offshore und onshore einschließlich kleiner Solarspitzen zwischen 4 und 45 GW bei einer installierten Leistung Wind+Sonne von 110 GW (vgl. Tafel 1). Zudem ist der Stromimport- und -export dargestellt sowie die an der Strombörse gehandelten Strompreise zwischen etwa minus 50 und plus 75 €/MWh – eine Perversion von Marktwirtschaft.
Bemerkenswert ist der stets stark ansteigende Stromexport bei steigendem Stromangebot über Wind, weil die konventionellen Stromerzeuger nicht so schnell nachgesteuert werden können, außerdem für den möglichen schnell abfallenden Windstrom genügend Reserve vorgehalten werden muß, schließlich muß stets exakt so viel Strom erzeugt werden wie verbraucht wird. Ebenso fallen erwartungsgemäß die Strompreise bei viel Windstrom.
Nun soll ab 2038 Strombedarf und Stromangebot über die alternativen Energien zur Deckung gebracht werden – und auch noch von Nord nach Süd transportiert werden -, ein hoffnungsloses Unterfangen ohne eine Armada an Stromspeichern. Stromspeicher dieses Ausmaßes sind – wie bereits erwähnt –über die Wasserstoffherstellung nicht bezahlbar, außerdem noch im Labormaßstab. (7)
Auch die Stromspeicherung über Großbatterien (Lausitz, Australien) liegen bei einigen €/KWh. (8)
Diese in Bild 2 sichtbaren Schwankungen der Stromerzeugung werden mit dem Anstieg der installierten Wind-und Solaranlagen in 2030 auf 269 GW und in 2050 auf 331 GW massiv zunehmen (vgl. später).
Auffallend ist die niedrige Stromerzeugung über Wind+Sonne in der Weihnachtszeit – eine Art Windflaute über 3 Tage – mit einer Leistung über Wind von etwa nur 5 GW bei kurzzeitigen Spitzen über Solar, die einen hohen Stromimport erforderlich machen – in Bild 3 besser erkennbar.
Bild 3: Stromimporte und -exporte auf Stundenbasis sowie die Strompreise vom 22.12.2019 bis 02.01.2020
In Bild 3 (Agora Energiewende) wird diese Zeit (in einer erweiterten Darstellung vom 22.12.2019 bis 02.01.2020) mit der Auftragung der Stromexporte und -importe getrennt nach Ländern sowie die Schwankung der Strompreise in einem Stundenraster verfolgt.
Die notwendigen Stromimporte bis etwa 8 GW/h (entsprechend der Leistung von etwa 8 Kernkraftwerken) über die 3 Tage über Weihnachten werden insbesondere durch Frankreich, die Schweiz, Österreich und Tschechien – Länder mit z.T. hohem Anteil an Atomstrom – vorgenommen bei ansehlichen Strompreisen.
Die Stromexporte steigen zum Jahresende bei zunehmendem Wind auf 15 GW/h wieder an, die bei fallenden Strompreisen von den Nachbarländern z.Z. noch gerne übernommen werden.
Damit wird jedoch bereits jetzt bei einem mittleren Stromanteil über die konventionellen Stromerzeger von 56% (Tafel 1) das erforderliche Ausmaß des Stromimportes vom 26.-28.12.2019 von durchschnittlich 5 GW/h deutlich. Das entspricht in diesen 3 Tagen einer täglichen importierten Strommenge von 120 GWh.
Viel bemerkenswerter für die Stromversorgungssicherheit ist jedoch die mögliche schnelle Änderung des erforderlichen Stromangebotes oder des erforderlichen Exportes.
So ist in Bild 3 zu erkennen, dass sich der Strombedarf von einer Stunde auf die andere um 5 GW verändern kann.
Wesentlich deutlicher wird die schnelle Änderung der Einspeiseleistung über Wind+Sonnebei der Darstellung aller stündlicher Abweichungen im Zeitraum 2010 bis 2019 (Bild 4).(9)
Bild 4: Stündliche Änderungen der Einspeiseleistungen von 2010 bis 2019
Bereits in 2016 werden stündliche Veränderungen nach oben (Export) wie nach unten (Import) bis 8 GW und z.T. höher gefunden.
Das bedeutet für die Stromversorgungsicherheit, dass ohne mögliche Stromimporte bereits spätstens ab 2019 16 Gaskraftwerke (Leistung 0,5 GW) für die Stromversorgung von 8 GW/h gleichzeitig hätten einspringen müssen.
Große Kraftwerke scheiden wegen ihres zu Anfahrverhaltens ohnehin aus, aber selbst Gaskraftwerke der GuD-Klasse zeigen kein ausreichendes Ansprechverhalten.
GuD-Kraftwerke sollen zwar inzwischen ein Anfahrverhalten von 30 Minuten aufweisen (energie spektrum). Aber nach umfassenden Auswertungen wird jedoch in 2013 auf ein „Anfahrverhalten kalt“ von 2-4 Stunden hingewiesen, bei Bestandsanlagen in 2023 von 1,5-3,5 Stunden. Selbst für das „Anfahrverhalten heiß“ werden Zeiten von 0,5-1,5 bzw. 0,4-1,3 Stunden zitiert(Ältere Anlagen nicht eingeschlossen). (10) Ähnliches gilt für GuD-Anlagen mit KWK-Einsatz.
Das bedeutet, dass das Problem des Ausgleiches der kurzzeitigen bis stündlichen Stromangebotsschwankungen über Gaskraftwerke nicht ausgeglichen werden kann.
Mit anderen Worten: Deutschlands Energiewende ist ohne Stromspeicher zwingend auf auf Stromimporte angewiesen.
Aber die Nachbarn sind dabei, ihre konventionellen Kapazitäten zu reduzieren (u.a. „Green Deal“). Außerdem sind die Zeiten, in denen viel Strom nachgefragt wird, in Europa nahezu deckungsgleich (Deutscher Bundestag 2019: „Sicherstellung der Stromversorgung bei Dunkelflauten“).
3.2 Die bis 2038 zu erwartenden stündlichen Stromschwankungen
Wie bereits erwähnt, muß mit zunehmender Stromerzeugung über alternative Stromerzeuger und gleichzeitiger Abnahmeder konventionellen Stromerzeuger die stündliche Abweichung der Einspeiseleistung zunehmen.
Es läßt sich über Bild 4 abgreifen – linearität unterstellt -, welche Ausmaße die stündlichen Abweichungen der Stromerzeugung bei einem Anstieg der installierten Wind-+Solarleistungen (40 GW in 2010, 110 GW in 2019) auf 269 GW in 2038 und 331 GW in 2050 annehmen: Bis 2038: +/- 22 GW/h, entsprechend einer Strommenge von +/- 529 GWh.
Da bei Schwankungen nach unten selbst Gaskraftwerke hier nicht aushelfen können – die erforderliche Armada an bezahlbaren Stromspeichernkann bis 2038 ohnehin nicht vorhanden sein -, bliebe nur der Import. Dazu müßten die Nachbarländer Schweiz, Österreich, Tschechien ihre gesamte stündliche Stromerzeugung abliefern.
Sicher wäre zu prüfen, ob die stündlichen Abweichungen der Stromversorgung von kleinen Gaskraftwerken (0,02-0,250 GW) abgefangen werden können (s. Energie-Monitoringbericht Bundeswirtschaftsministerium 2019). Dazu wären dann für eine stündliche Stromversorgung von +/- 22GW/h 220 Gaskraftwerke der Größe von z.B. 0,1 GW erforderlich.
Auf eine Berechnung der für eine 10-tägige Windflaute erforderliche Anzahl an kleinen Gaskraftwerken wird hier verzichtet.
Zudem stellt sich die Frage, welches Nachbarland die Stromüberschußmengen aufnehmen kann.
Nach diesen Ausführungen überrascht es nicht, dass in 2019 das deutsche Stromnetz wiederholt kurz vor dem Kollaps stand. Europaweit mußten Industriebetriebe vom Netz genommen werden. Österreichische Pumpspeicherwerke mußten hochgefahren werden, da alle konventionellen Kraftwerke – einschließlich Gaskraftwerke– zeitlich dem Stromausgleich nicht gewachsen waren.
Selbst die 4 großen Übertragungsnetzbetreiber hatten vor 2 Jahren ausgerechnet, dass Deutschland in weniger als 24 Monaten nicht mehr in der Lage sein werde, Extremsituationen im Stromnetz aus eigener Kraft bewältigen zu können (Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2016-2020).
So steigen auch die Redispatch- Maßnahmen im deutschen Stromnetz (die Menge der kurzfristig notwendigen Energie zur Stabilisierung der Netze) von 2012 bis 2017 von 5 000 auf 20 000.
Die Kosten werden 2018 auf 1,4 Milliarden beziffert.
Zum Schluß sei bemerkt, dass die Fachwelt davon ausgeht, dass die Primärregelung für entstehende Sekundenstörungen (die Bewegungsenergie aller rotierenden Massen in Kohle-und Kerkraftwerken) 30-50% der Stromgesamtleistung für ein stabiles Stromnetz betragen sollte.
4. Der sog. Treibhauseffekt durch CO2
Der CO2-Gehalt der Atmosphäre lag in der Klimageschichte der Erde noch nie so niedrig wie heute (Bild 5). Offensichtlich ist die Erde nicht verglüht trotz um Potenzen höherer CO2-Gehalte. Vor 35 Mio. Jahren vereiste die Antarktis, vorher war die Erde überwiegend eisfrei.
Bild 5: Entwicklung der CO2-Gehalte in der Atmosphäre
Nach der letzten Eiszeit stieg die Erdtemperatur vor 4000-8000 Jahren zunächst an (Bild 6). Die Alpen waren eisfrei, die Menschen wurden seßhaft (Neolitische Revolution). Es folgte dann eine Reihe von Warmphasen, alle wärmer als die jetzige.
Bild 6: Temperaturentwicklung nach der letzten Eiszeit
Der Temperaturanstieg in der jetzigen Warmphase wird nun vom Klimarat der Vereinten Nationen (IPCC) seit 30 Jahren als ein apokalyptisches Ereignis bezeichnet und das vom Menschen verursachte CO2 für diesen Temperaturanstieg über den sog. Treibhauseffekt verantwortlich gemacht, obwohl die Warmphasen vor der jetzigen ohne menschlich verursachtes CO2 alle wärmer waren (Bild 6).
Die vom IPCC verbreitete Angst vor dem Verglühen der Erde beruht u.a. auf einer nicht korrekten Einbeziehungdes CO2-Anteiles in der Atmosphäre in ihre Modelle.
Erwartungsgemäß können diese Modelle die Vergangenheit nicht nachvollziehen, geschweige denn die Zukunft voraussagen.
Das Versagen dieser Modelle beruht im Wesentlichen auf folgenden Kriterien:
1. Die Atmosphäre enthält etwa 0,040% CO2, davon sind nur 3% anthropogenen Ursprungsentsprechend 0,0012%, wovon Deutschland wiederum nur 2,5% von 0,0012% verursacht, nämlich 0,000 03% – nicht meßbar.
2. Nun soll weltweit der vom Menschen verursachte CO2-Anteil von 0,0012% abgebaut werden zur Begrenzung des Temperaturanstieges auf 1,5 bis 2,0 °C.
Das würde bedeuten, dass 12 Moleküle CO2 fähig wären, 1 000 000 Moleküle Luft von einer Temperaturerhöhung von 1,5 bis 2,0 °C abzuhalten – ein thermodynamisches Wunderwerk.
3. Zudem hat – gemessen an CO2 –H2O den weitaus größeren Einfluß auf den sog. Treibhauseffekt
a) wegen seiner viel ausgeprägteren Absorption der terrestrischen Abstrahlung und zudem der Überlagerung mit den Absorptionslinien von CO2 (H2O und CO2 sind mehratomige Gase, die durch Infrarot-Absorption zu Schwingungen angeregt werden, deren Schwingungsenergie sie an Luftmoleküle abgeben)
b) wegen der viel höheren Konzentrationen an H2O von etwa 2% (0,6-4.3% schwankend) in unseren Breiten (Pole etwa 0%, Tropen etwa 4%) gemessen an CO2 mit 0,0012%.
c) Wasserdampf wird daher die Infrarotstrahlen bereits in den unteren Atmosphärenschichten absorbieren, so dass für CO2 wenig verbleibt.
d) Diese marginalen 0,0012% CO2 sollen zudem im Sinne des Treibhauseffektes 324 W/m2 nach der Vorstellung des IPCC aus der Atmosphäre zurück zur Erde bewegen können gegen den 2.Hauptsatz der Wärmelehre.
Bei korrekter Anwendung der hemisphärischen Sonneneinstrahlung wäre keine thermische Lücke für die Erfordernis eines Treibhauseffektes geblieben und der 2.Hauptsatz der Thermodynamik hätte nicht bemüht werden müssen. Allerdings ist dann auch ein Treibhauseffekt zum Schließen dieser thermischen Lücke nicht mehr erforderlich. (11,12)Erwartungsgemäß wird daher die Wirkung von CO2 auf den Treibhauseffekt als marginal angesehen: 4,6% (13), 5% (14) – bezogen auf den Gesamt-CO2-Gehalt, nicht auf den anthropogenen Anteil.
4. Das Konstrukt Treibhauseffekt (IPCC, Kiel und Trenberth) hält vielen wissenschaftlichen Kriterien nicht stand, ohne das hier vertiefen zu können. Einen Treibhauseffekt kann es – wie erwähnt – nicht geben. (11,12)
„Die Klimawissenschaft des IPCC basiert nicht auf Physik sondern auf Schätzungen“. (15)
Freimütig gesteht das IPCC auch, dass das komplexe Verhalten von H2O – ausgerechnet das Gas mit dem stärksten Einfluß auf den Treibhauseffekt – nicht in die Modelle eingebaut werden kann, auch nicht der beträchliche Einfluß der Wolken und Aerosole. Dennoch verbreitet das IPCC ständig neue Weltuntergangsscenarien.
Die Modelle des IPCC operieren damit ausschließlich mit einem in seiner Wirkung vernachläßigbaren anthropogenen CO2-Anteil, wobei großzügig mit dem Einbau unterschiedlicher „CO2-Klimasensitivitäten“ (Temperaturerhöhung bei Verdopplung des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre) hantiert wird.
Zu dieser fehlende Wissenschaftlichkeit zählen dann auch z.B. Aussagen der deutschen Bundesumweltministerin vor der Klimakonferenz in Madrid zum sog. gefährlichen Temperaturanstieg in Deutschland von 1881 bis heute von 1,5°C. Es interessiert bei Unkenntnis der Faktenlage bei dieser Aussage natürlich nicht, dass sich im Jahre 1881 Europa noch in der „Kleinen Eiszeit“ befand mit Hungersnöten und vielen Toten und ausgeprägten Gletschern in den Alpen (vgl. Bild 6).
5. Schlußbetrachtung
Ungeachtet dieser Fakten ist in 2019 eine nie dagewesene Klimahysterie ausgebrochen, die vor der panischen Angst vor einem durch CO2 ausgelösten Weltuntergang alles andere verdrängt. An das Mittelalter erinnernde Sekten-artige Aufmärsche, die Ausrufung eines Klimanotstandes in deutschen Städten oder gar in der EU, beherrschen alle gesellschaftliche Gruppen.
Der sinnlose Ausstieg aus der Kohle und die sinnlose CO2-Bepreisung wird in 2020 gesetzlich vollzogen im nationalen Alleingang bei einem Anteil Deutschlands am weltweiten anthropogenen CO2-Anteil von 0,000 03%.
Dieses nicht meßbare „CO2-Nichts“ kostet Deutschland nach einer Reihe von verschiedenen Verfassern6-8 Billionen €.
Damit will Deutschland der Welt zeigen, wie der CO2-Ausstoß vermindert werden kann, ohne zu wissen, dass damit die Deindustrialisierung vollzogen und der Weg ins Mittelalter geebnet wird.
Tröstlich ist da nur noch, dass alle aus der Angst entstandenen Apokalypsen der Vergangenheit nicht zugetroffen sind, so wird es auch dieser CO2-Hysterie gehen. Es ist nur zu hoffen, dass diese Erkenntnis möglichst bald einkehrt.
Wie sagte noch Horaz vor 2000 Jahren: „Sapere aude“ (wage zu verstehen, deinen Verstand zu gebrauchen).
Im religiösen Mittelalter wurde dieser Verantwortung nicht nachgekommen, Hexen wurden bei klimatischen Veränderungen verbrannt.
Bei der dann folgenden Aufklärung übersetzte Kant das „Sapere aude“ mit „Habe den Mut, dich deines Verstandes zu bedienen“.
Bei der geistigen Schaffung und Austragung dieser Energiewende zur Vermeidung einer Klimaänderung wird die Anwendung des eigenen Verstandes außer Kraft gesetzt.
Es werden heute zwar keine Menschen mehr verbrannt, aber die Energie in Deutschland wird zum Luxusgut, inzwischen sind schon 300 000 Stromsperrungen ausgesprochen worden und 4,9 Mio. Sperrandrohungen. (16)
Quellen
1. Konstaedt, L.: „CO2-Ausstoß 2019 stark gesunken? Die Glaubwürdigkeit der Medien auch“?; EIKE, 13.01.2020
2. Bericht der deutschen Übertragungsnetzbetreiber zur Leistungsbilanz 2017-2021
3. Beppler, E.: „Bevor der Planet kollabiert, versinkt Deutschland in Stomausfällen“; 02.09.2019
4. „“Klimaschutz für alle“;Bahke, R.: „Wirksamkeit von Power-to-Gas-Anlagen bewiesen“
5. Beppler, E.: „Der Kohleausstieg ist im Sinne einer Absenkung des CO2-Ausstoßes ein Flop – und nun wird auch noch der Hype um die E-Mobilität zum Flop – quo vadis Industrieland Deutschland“; EIKE, 06.05.2019
6. Schuster, R.: Mitteilung Januar 2020
7. Beppler, E.: „Energiewende zeichnet nach 10 Jahren ohne Absenkung des CO2-Ausstoßes für ein 3-stelliges Milliardengrab verantwortlich und nun soll über eine CO2-Bepreisung bei der Erfordernis einer unbezahlbaren Armada an Stromspeichern ein neues Milliardengrab gestartet werden“; EIKE,23.08 2019
8. Kuntz, H.: „Die Ökoenergie Speicherlösung ist so einfach. Es muß sie nur jemand bezahlen“; EIKE 03.02.2020
9. Schuster, R.: Mitteilung vom 06.01.2020
10. Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina acatech: Schriftreihe „Energiesßstem der Zukunft“, Feb. 2016
11. Weber, U.: „Kelvin allein zu Hause: Der Unterschied zwischen 2 Watt und deren Umgebungstemperatur“; EIKE, 10 12.2019
12. Agerius, A.: https://eike-klima-energie.eu/wp-content/uploads/2020/02/Langversion-des-Artikels-Kritisches-Hinterfragen-des-IPCC-Basis-Modell-KT97-von-A.Agerius-2020-.pdf
13. Harde, H.: „Radiation and heat tranfer in the atmosphere: A comprehensive approach on a Molekular Basis“; 2013. (Online). Available: http:// dx .doi.org./10.1155/2013/503727
14. Schnell, M.: 13.IKEK in München 2019
15. Limburg, M.: 13.IKEK in München 2019
16. EIKE, 06.01.2020
Corona oder: welche Katastrophe hätten Sie denn gerne?
geschrieben von Admin | 27. März 2020
Das Problem: im Verlauf von 10 Jahren kann man vieles noch korrigieren, was nicht passt, in einer Tageshektik erfolgte Entscheidungen lassen sich nicht mehr rückgängig machen. Ein Grund für jeden, sich nicht nur vorschreiben zu lassen, was er für richtig zu halten hat, sondern (für sich) selbst eine solide Bewertung vorzunehmen. Das führt zunächst in das mediale Gewimmel.
Die mediale Schlammschlacht
Alles starrt gespannt wie die sprichwörtliche Maus auf die Schlange auf zwei täglich aktualisierte Zahlen: in medialer Darstellung die Zahl der Infizierten und die Zahl der an Covid-19 Verstorbenen (bitte auf den Zusatz mediale Darstellung achten; den brauchen wir noch). Die Mainstream-Medien sind sich einig: in einer komplizierten mathematischen Operation, zu deren Erläuterung für Abiturienten aus Bremen oder Berlin hier der Platz fehlt (also bitte glauben!), wird aus den beiden Zahlen ausgerechnet, dass sich eine Sterblichkeitsrate von 0,5 bis 7% ergibt, das sei 5-70x so hoch wie bei einer normalen Grippe-Epidemie.
Inzwischen tauchen im Internet immer mehr Stimmen von Epidemiologen, Virologen, Klinik-Chefs und sonstigen Medizinern auf, die alles für eine normale Grippeepdiemie halten und dafür plädieren, die Zwangsmaßnahmen umgehend einzustellen. Da diese Stimmen immer weniger zu ignorieren sind, schließen die Mainstreammedien ihre Reihen und befeuern die Diskussion mit den bekannten Argumenten: das seien alles Pensionäre, selbsternannte Fachleute, Verharmloser, Faktenignorierer und sowieso unseriös. Covid-19 sei so gefährlich, dass überall die Krematorien nicht mehr nachkämen mit der Beseitigung der Leichen (ein in Deutschland etwas fragwürdiges, aber sehr wirkungsvolles Bild). Informationen werden, wenn vorhanden, unter „schockierenden Bildern“ versteckt und insgesamt wird ein Bild portiert, das bei Leuten, die es nicht hinterfragen, zu dem Eindruck führt, Covid-19 operiere irgendwo zwischen Ebola und Pest. Man wird auch nicht müde, ständig neue selbsternannte Fachleute zu präsentieren, die unter eindrucksvollen grammatikalischen Verrenkungen (3. Futur Plusquamperfekt mit doppeltem Konjunktiv) Covid-19 auf Marburg-Niveau (Todesrate >90%) anzuheben.
Video Interview 23.3.20 – Professor Hockertz zu Corona: Nicht gefährlicher die früher gehabten Influenza-Viren
Aus dem Off meldet sich Stefan Rahmstorf vom PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) zu Wort und setzt die Verharmloser mit Klimaleugnern gleich und politische Experten wie Karl „die Fliege“ Lauterbach fordern gar eine Zensur und Bestrafung der Kritik an der offiziellen Linie. Kurz: tauscht man Covid-19 gegen CO2 und Verharmloser gegen Klimaleugner aus, kann man mit ansonsten ungeändertem Text auch einer „Diskussion“ in einem anderen Themenbereich beiwohnen.
So kommt man nicht weiter. Man muss sich wohl oder übel die Daten selbst anschauen.
Normale Grippewelle oder nicht?
Covid-19 sei 5-70x so tödlich wie eine normale Influenza, heißt es unter Berufung auf das Robert-Koch-Institut (RKI). Das RKI ist so etwas wie das Umweltbundesamt, nur halt für mikroskopisch kleine Scheusale. Dessen Intervall zwar etwas kleiner ist als 5-70, aber problematisch wird es schon bei der Frage „was ist eine normale Influenza?“.
Die diesjährige Influenza-Saison wird es voraussichtlich auf etwa 250-300 Opfer bringen (aktuell laut RKI 220, aber die Saison neigt sich bereits dem Ende zu). Zumindest lassen das die tagesaktuellen Berichte des RKI vermuten. Vor 2 Jahren in der Saison 2017/18 waren es 25.000, das ist eben mal ein Faktor 100 in der Mortalitätsstatistik nur innerhalb der Influenza-Familie! 5-70 wäre im normalen Bereich, wenn man die diesjährige Saison zu Grunde legt, und für den Faktor 100 vor zwei Jahren hat sich niemand aus Politik und Medien auch nur ansatzweise interessiert.
Lassen wir das erst mal beiseite und schauen wir in die Statistik der WHO. Die weist für China bislang ca. 3.260 Todesopfer aus, wobei kaum noch welche dazu kommen. Die Lage scheint sich dort beruhigt zu haben und nach Informationen aus dem RKI beginnt China, die Produktion langsam wieder hochzufahren. Bezogen auf die Region, in der etwa 70 Mio Menschen leben, sind das etwa 10x so viele Todesopfer wie hier in der derzeitigen Influenza-Saison. Da diese aber eher sehr schwach ausfällt, kann man daraus schließen, dass Covid-19 nicht schlimmer ist als eine mittelstarke Influenza, womit die Kritiker bestätigt wären. Die europäischen Zahlen aus Italien, Frankreich und Spanien sind zwar düster, aber letztlich immer noch im Influenza-Normalbereich. Also Entwarnung?
Aber halt! In China gibt es nur ca. 81.000 Infizierte, in Italien etwa 50.000. Also doch weitaus gefährlicher? Wie passt das denn nun wirklich zusammen.
Fragen wir dazu am Besten die Fachleute vom RKI. Ich habe da einen gewissen Heimvorteil durch diverse akademische Grade (Dr.rer.nat. Und Prof.): (1) Ich kann vermutlich intelligentere Fragen stellen als der Normalbürger, (2) bekomme ich von akademischen Korrespondenzpartnern ausführlichere Antworten und (3) bin ich nicht nur in der Lage, das zu verstehen, was gesagt wird, sondern auch das, was nicht gesagt wird. Die ernüchternde Antwort vom RKI auf die Frage „was wisst Ihr noch“ lautet „ja … äh … nix“. Außer den Zahlen im WHO-Report oder von der RKI-Seite weiß man tatsächlich fast nichts, betreibt Simulationen aufgrund von plausiblen Vermutungen und Annahmen, die zutreffen können oder eben auch nicht.
Was gleich am Anfang platzt, ist die mediale Darstellungsblase. Bei der ersten Zahlen handelt es sich nicht um Infizierte, sondern die Anzahl der positiv verlaufenen Tests. Es ist nicht bekannt, wer warum überhaupt getestet wurde und wie viele Tests negativ ausgegangen sind. Mit anderen Worten: die Zahl derjenigen, die mit Covid-19 infiziert sind oder waren, liegt für Deutschland irgendwo zwischen ~21.000 positiven Testfällen und 54.000.000, das wäre der voraussichtliche „Durchseuchungsgrad“ bei dem die Epidemie nach den Modellen spätestens zum Erliegen kommt.
Wie das RKI eingesteht, kann man sich mit Covid-19 infizieren und immun werden, ohne dass man das überhaupt merkt. Die Symptome, die in leichteren Fällen nicht von anderen Erkältungskrankheiten zu unterscheiden sind, können auch völlig unterbleiben und man kann nicht sagen, ob Menschen, die sich mit Schnupfen zur Arbeit begeben haben oder vom Hausarzt mit einer Packung Paracetamol nach Hause geschickt wurden, nun Influenza, Corona oder etwas anderes hatten. Das steht völlig im Einklang mit „normaler Grippe“, die in den meisten Jahren so verläuft. Dem RKI bleibt nichts anderes übrig, als seinen Ball bei den Simulationen in den weiten Raum von 21.000 bis 54 Mio zu werfen.
Wovon alle, also auch das RKI ausgehen: das Virus kann man nicht ausrotten. Wenn wir nach China schauen, sind die 81.000 positiven Nachweise seit Wochen stabil. Was? Das kann nicht sein! Die Zahlen müssen doch exponentiell steigen. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Chinesen im betroffenen Gebiet mutmaßlich gar keine Tests mehr durchführen, außer an letal endenden Fällen. Getestet werden Personen, die die Region verlassen. Man will das Zeug nicht exportieren. Da China (RKI-Info) die Region langsam wieder hochfährt, deutet das darauf hin, dass dort der Sättigungsgrad bereits weitgehend erreicht ist. Auch der stabile Bodycount spricht dafür. Blöderweise muss man sich das selbst zusammen reimen, denn diese Info würden die derzeitigen Maßnahmen ebenfalls platzen lassen wie eine Seifenblase.
Wie infektiös Covid-19 ist, weiß man beim RKI ebenfalls nicht. Leute, die in Quarantäne geschickt worden sind, beobachtet man nicht weiter. Wenn sie nach 14 Tagen wieder zur Arbeit gehen, wird das nirgendwo erfasst. Es scheint allerdings wie eine normale Influenza ziemlich infektiös zu sein, wenn trotz aller auch bisher schon getroffener Vorsichtsmaßnahmen positive Testergebnisse in Regionen gefunden werden, in denen im weiten Umkreis kein einziger weiterer Fall bekannt ist. Man weiß es schlicht nicht und stellt plausible Vermutungen an, die zutreffen können oder eben auch nicht.
Ebenfalls völlig unbekannt ist die Zahl derer, die eine Infektion hinter sich haben und folglich erst einmal immun sind. Antikörper-Screenings, mit denen man das feststellen könnte, werden laut dem RKI frühestens in vielen Monaten durchgeführt.
Auch bei der Opferzahl handelt es sich nicht um die Zahl derjenigen, die an Covid-19 gestorben sind, sondern derjenigen, bei denen ein Test positiv verlaufen ist, und wenn dieser auf dem Totenbett durchgeführt wurde. Egal, was nun der Hauptgrund für den Tod war, er landet auf dem Konto von Covid-19. Als typisches Beispiel sei der nach bangem Warten medial fast schon gefeierte erste Covid-19-Tode in Brandenburg genannt. Steckbrief: 81-jähriger Mann auf der Palliativ-Station einer Klinik, also der Abteilung für baldiges humanes Sterben, wobei nicht klar ist, ob das Virus schon vor der Einlieferung im Patienten steckte oder erst in der Klinik auf ihn aufmerksam wurde. Obwohl der Patient also ohnehin in den nächsten Tagen gestorben wäre, wird er vom RKI nach eigenem Bekunden und ohne Bedenken Covid-19 aufs Konto geschrieben (vermutlich freut sich jetzt irgendeine Krebsart über eine bessere Statistik) und der Landrat hält sich nicht lange zurück, trotz des fehlenden Sachbezugs die „Schutzmaßnahmen“ zu verschärfen.
Man muss sich das wirklich noch einmal klar machen: das RKI gibt freimütig genau das zu, was die Verharmloser ihm vorwerfen: ohne Covid-19-Test und diese spezielle Art der Verbuchung würden sehr viele Todesfälle unter einem anderen Etikett verbucht werden. Das RKI kann allerdings auch nicht anders, wie man zugestehen muss, denn über die Todesumstände weiß es, ebenfalls nach eigenem Bekunden, nichts außer eben dem positiven Befund. Natürlich wird man der Sache genauer auf den Grund gehen, aber aus verschiedenen Gründen auch erst in vielen Monaten, wenn sich der Rauch verzogen hat.
Bleibt noch die Sache mit den „rauchenden Krematorien“ zu klären, die in den Medien hochgespielt werden. Auch davon bleibt nicht viel übrig. Covid-19 ist offiziell als Seuche eingestuft und da entfällt bei Verstorbenen die Aufbahrung und der feierliche Vorbeimarsch am offenen Sarg. Aus guten Gründen werden die Leichen verbrannt, weil man nur dann sicher sein kann, dass der kleine Bösewicht auch tot. Einige tausend Leichen, die normalerweise in einem Sarg beerdigt worden wären, nun aber im Krematorium landen, führen natürlich zu einem erhöhten Aufkommen.
Fassen wir zusammen: wenn man die wenigen bekannten Fakten, die Vielzahl der völlig unbekannten Daten und ein paar plausible Überlegungen, die auch beim RKI neben anderen angestellt werden, in einen logischen Zusammenhang stellt, komme zumindest ich zu dem Schluss: bei Covid-19 handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine normale Grippeepidemie. Wenn es aber eine „normale Grippe“ war, warum waren dann die Chinesen so erschreckt und haben so drastische Maßnahmen ergriffen?
Gründe für die Panik
An der Stelle verlassen wir die Datensammlung des RKI, denn da wird man zunächst nicht weiter fündig, und schauen wieder nach China. Während Influenza eher unspezifisch zuschlägt, hat Corona eine sehr hohe Affinität zur Lunge, also einem sehr empfindlichen Organ. Durch ständiges Ein- und Ausatmen, von niemandem bezweifelt eine sehr nützliche Angewohnheit des Körpers, wenn er sein Überleben sichern will, gelangen nicht nur jede Menge Stoffe in die Lunge, die dort Schäden verursachen können, sondern auch jede Menge anderer Keime, die Krankheiten auslösen. Hat der Körper bereits ein Problem, sich gegen das Virus zu wehren, wird es noch schwerer, wenn eine Horde Pneumokokken die Gelegenheit ergreift und ebenfalls über das Opfer her fällt, und umgekehrt gilt das natürlich auch, wenn Covid-19 auf eine bestehende leichte Lungenentzündung trifft. Diese Sekundärinfektionen, die sich viele Patienten erst im Krankenhaus einfangen, weil das ein idealer Platz zum Lauern für die Burschen ist, haben ihren Anteil am Aufwand einer Behandlung und auch an einem relativ schnellen Ableben (was nebenbei bemerkt über Jahrhunderte der normale Tod war, aber anscheinend ist da die Nostalgie bei gewissen Publikumskreisen weniger ausgeprägt).
Da liegt das Problem mit Covid-19 gegenüber Influenza: obwohl nach unseren vorhergehenden Betrachtungen kaum schlimmer als eine Influenza-Epidemie ist bei ähnlich vielen schweren Fällen der Anteil der Patienten, die eine intensive Apparatemedizin benötigen, anscheinend sehr viel höher. Da die Ressourcen begrenzt sind, kommt das Gesundheitssystem schneller an die Kapazitätsgrenze. Auch darüber weiß das RKI derzeit anscheinend recht wenig. Es ist zwar halbwegs bekannt, wie viele Patienten schließlich in einer Klinik landen, aber wie viele nun aus welchen Gründen auf der Intensivstation ist vorläufig völlig unbekannt (wir werden die Fragen in einigen Monaten klären).
Das scheint der Grund für die Heftigkeit der chinesischen Reaktion gewesen zu sein: hauptsächlich durch räumliche Eindämmung genügend Ressourcen für die Apparatemedizin zu schaffen (behalten Sie das Wort „räumlich“ im Hinterkopf; natürlich spielt auch eine zeitliche Streckung eine Rolle, aber vermutlich nur untergeordnet).
Zudem hat das Virus noch eine andere unangenehme Eigenschaft: es behindert gewisse Signalbahnen des Immunsystems. Bei jungen und gesunden Menschen macht das nicht viel aus, weil deren Immunsystem spielend damit fertig wird, aber mit zunehmenden Alter wird auch das Immunsystem schwächer, weshalb das Virus besonders bei älteren Menschen seine hässliche Wirkung entfalten kann (wenn einzelne junge Menschen wie der chinesische Arzt, der auf das Virus aufmerksam gemacht hat, ihm trotzdem zum Opfer fallen, ist das normal und nicht außergewöhnlich, lässt sich aber blendend medial auschlachten). Aber auch das genügt nicht, wie inzwischen aus den italienischen Statistiken hervorgeht: mindestens eine medizinische Vorschädigung ist hilfreich für den vorzeitigen Tod, zwei oder drei noch besser. Auch für gesunde alte Menschen ohne Vorschädigung ist die Gefahr relativ überschaubar, wie inzwischen auch in den Mainstreammedien erscheinende italienische Statistiken zeigen. Nur wird die Wahrscheinlichkeit, auf solche zu stoßen, bei zunehmendem Alter geringer; normal für viele Ältere ist eher, dass 30% der täglichen Nahrung aus Medikamenten besteht und sie damit zum idealen Opfer werden.
Es gibt also anscheinend eine bevorzugte und halbwegs gut definierbare Zielgruppe für Covid-19. Das könnte man bei Maßnahmen natürlich berücksichtigen. Beim RKI prüft man inzwischen, ob die Erkenntnisse statistisch überhaupt signifikant sind (und wird in einigen Monaten sicher zu irgendeinem Ergebnis kommen; Anmerkung des Verfassers).
Nebenbei bemerkt: In Richtung Behandlung von Erkrankten haben die Chinesen ebenfalls inzwischen weiter gedacht. Wenn das Virus einen Botenstoff im Immunsystem hemmt, führen wir ihn eben per Spritze zu. Gesagt, getan. In China wird nach einigen Berichten der Flurfunkmedien erfolgreich mit Interferon (und auch anderen Substanzen) behandelt, was allerdings gute ärztliche Überwachung verlangt, damit das Immunsystem nicht übertreibt. Passende Intereferonpräparate gibt es – man lese und staune – bei den Kubanern. Hier beobachtet man natürlich zunächst die Statistik und stellt Überlegungen über Zulassungsverfahren sowie die politischen Implikationen an, wenn man sich bei einem Land bedient, das US-Sanktionen unterliegt. Aber zumindest ist in Italien jetzt einer Gruppe kubanischer Ärzte zur Unterstützung eingetroffen.
Italien und Deutschland
In Italien gibt es bislang über 4.000 Tote, in Deutschlandist die Zahl langsam über 70 geklettert und auch aus anderen Ländern liegen eigenartig abweichende Bodycounts vor (die Fallzahlen muss man aus den genannten Gründen hier ausblenden). Woran könnte das liegen? Sind Italiener empfindlicher als Deutsche?
Antworten lassen sich relativ schnell finden, d.h. zumindest die Verharmlosergruppe hat sie parat, wobei der Widerspruch dieses Mal großenteils ausbleibt. Der Bodycount in den verschiedenen Ländern lässt sich zum Einen recht gut mit dem Grad der Luftverschmutzung korrelieren. In Italien ist die Luftverschmutzung im Schnitt deutlich höher als in Deutschland und damit die allgemeine Lungenschädigung intensiver, besonders wenn man die Luft schon 60-90 Jahre einatmet. Ähnliches gilt für China. Man muss zugeben, dass das zunächst eine Arbeitshypothese ist, aber die Korrelation ist nicht zu übersehen.
Hinzu kommt zum Anderen, dass das italienische Gesundheitssystem noch maroder ist als unseres und deutlich mehr Keime resistent sind gegen Antibiotika. Kommt zu Covid-19 eine Sekundärinfektion hinzu (oder umgekehrt), ist es für die Mediziner ungleich schwerer, solche Leute erfolgreich zu behandeln. Alles zusammen ergibt eine Mischung, die mutmaßlich zu diesen doch sehr drastischen Unterschieden beim Bodycount führt. Aber das letzte Wort wird auch hier erst in vielen Monaten gesprochen, wenn die Jungs vom RKI Zeit finden, sich intensiver damit zu beschäftigen.
Der Shutdown der EU
Natürlich möchte man die chinesischen Erfahrungen, dass das Gesundheitssystem aus sehr spezifischen Gründen apparatemedizinisch überlastet wird, hier nicht wiederholen. Ob man hier auf einen Überlastungszustand hinsteuert, ist nicht eindeutig feststellbar. Die Medien liefern einerseits Schockberichte aus Norditalien und Madrid, andererseits stellen sowohl italienische als auch deutsche Klinikchefs – äh, ich meine natürlich Verharmloser in Interviews klar, dass keine Engpässe vorhanden sind. Wer hat nun Recht? Ich würde auf die Klinikchefs tippen, weil man als Mediziner im Gegensatz zum Mainstreamjournalist zumindest zählen können muss, aber das darf jeder anders sehen.
Halten wir fest: es dreht sich derzeit in Deutschland um ca. 70 Tote, Endbilanz unbekannt, Prozentsatz der Intensivbehandlungen unbekannt, bei ca. 950.000 Todesfällen insgesamt, die in Deutschland pro Jahr ohnehin eintreten. Welcher Aufwand ist verhältnismäßig bei einer mit hoher Wahrscheinlichkeit eher normalen Grippeepidemie mit gut definierter Risikogruppe und höherem apparatemedizinisch notwendigem Aufwand?
Der einfachste Weg ist, den chinesischen Shutdown der Region Wuhan zu kopieren. Man kann dem RKI keinen Vorwurf machen, wenn es aus epidemiologischer Sicht ebenfalls einen Shutdown vorschlägt, um auf der sicheren Seite zu sein. Wobei man beim RKI den Unterschied zu China schon richtig verstanden hat: liegt die chinesische Absicht vorzugsweise in einer räumlichen Begrenzung (s.o.), liegt die deutsche Absicht in einer zeitlichen Dehnung. Die medizinische Versorgbarkeit soll dadurch gewährleistet werden, dass die Infektionsrate so langsam fortschreitet, dass nie zu viele aus der Risikogruppe ernsthaft erkranken. Wobei die Verlangsamung bislang anscheinend nur bedingt notwendig ist, alternative Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppe aber nicht in Betracht gezogen werden, zumindest nicht öffentlich und auch nicht in den RKI-Emails an mich.
Zwischen RKI und Realität hat die Verfassung die Politik gesetzt, und die müsste nun auch andere Gesichtspunkte als die epidemiologischen ins Kalkül ziehen. Die EU mit Deutschland mitten drin ist nämlich nicht China. Mit der räumlichen Isolation in China waren ca. 70 Mio Menschen vom Shutdown betroffen, China besitzt aber ein Backup-System von weiteren 930 Mio Menschen, die das betroffene Gebiet versorgen und Hilfe beim Wiederhochfahren leisten können, was jetzt offenbar bereits geschieht. In der EU sind mit der Strategie der zeitlichen Verzögerung fast 400 Mio Menschen über einen strategisch bedingten sehr viel längeren Zeitraum betroffen, wobei hier keinerlei Backupsystem vorhanden ist, weil der Shutdown nahezu EU-weit erfolgt. Die großen Motoren der EU – Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien – werden abgeschaltet.
Wobei in Deutschland die Hauptabschaltung noch folgt. Anscheinend plant die Merkel-Administration eine bundesweite absolute Ausgangssperre, Besuchs- und Versammlungsverbot außerhalb des engen Familienkreises, Zwangsschließung aller Geschäfte außer Supermärkten. Man muss sich klarmachen, dass so mancher Knastinsasse mehr Freiheiten genießt als das, was auf den Normalbürger zukommt. Und das aus nicht vorhandenen Gründen, wie wir festgestellt haben. Und das obendrein als Open-End-Version. Null soziale Kontakte über 3, 4, 5 Monate, vielleicht sogar über Jahre. Ausgeschlossen wird selbst das von der Politik nicht.
Dabei ist wieder alles hervorragend organisiert. „Niemand wird zurückgelassen“ war von der GröKaZ zu hören, wobei in Deutschland ca. 1,5 Mio Menschen den Namen Niemand besitzen und zurückgelassen werden. Das sind die ca. 1,5 Mio Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind. Die Tafelmitarbeiter, i.d.R. Ehrenamtliche aus der Risikogruppe, bleiben zu Hause und die Tafeln geschlossen, zumal die Supermarktketten derzeit ohnehin nichts abzugeben haben. Wie diese Leute jetzt überleben sollen, scheint niemanden zu interessieren.
Unternehmen sollen von der KfW Hilfen bekommen, wenn sie schließen müssen, doch Unternehmen, die das wollen, erfahren von ihrer Hausbank, dass keine weiß, wie das geht. Vermutlich in einigen Monaten, wenn wir an der Stelle mal die Ansagen des RKI reproduzieren.
Quarantäne verhängen? Kein Problem. Um die Versorgung mit Nahrungsmitteln und um Haustiere soll sich der Betroffene aber selbst kümmern. Mit Hilfe der Nachbarn versteht sich. Denen wird aber gerade verboten, sich mit den Nachbarn zu treffen und etwas zu organisieren. Zwar müssten Behörden zumindest Ansprechpartner vermitteln können, geben aber auch der Mainstreampresse gegenüber zu, dass sie dazu nicht in der Lage sind. Derweil schalten ohnehin immer mehr Behörden in den Selbstverwaltungsmodus: Publikumsverkehr stark reduziert bis ausgesetzt, obwohl absehbar mehr Bedarf besteht.
Die Folgen der Shutdowns
Natürlich ist auch der chinesische Geschäftsmann nach einigen Wochen Shutdown pleite, aber das riesige chinesische Backupsystem ermöglicht Hilfen in nahezu jeder Größenordnung. China kann in kurzer Zeit wieder durchstarten.
Hier sieht das anders aus. Ob sich die Infektion exponentiell verbreitet, weiß niemand, aber jedem Wirtschaftsfachmann ist klar, dass mit jedem Tag die Zahl der Arbeitslosen exponentiell steigt. Den kleinen Unternehmen bleibt gar nichts anderes übrig, da die Kosten weiter laufen, und die mittleren und großen werden nachziehen, sobald die Tarifverträge das zulassen. Es ist genauso klar, dass mit jedem Tag der verordneten Zwangsschließung die Anzahl der Betriebe, die nicht wieder öffnen werden, ebenfalls exponentiell ansteigt. Wenn der Shutdown länger anhält, werden ganze Branchen mehr oder weniger komplett verschwinden. Nicht (nur) meine Ansage, auch die von Wirtschaftsfachleuten.
Selbst die, die wieder öffnen, werden Probleme haben, denn mit dem Übergang in die Arbeitslosigkeit fallen auch zahlungskräftige Kunden fort. Vieles wird ins Internet verlagert werden, was Amazon oder ebay nützt, denn dort ist vieles günstiger und die Kunden gewöhnen sich daran, dort zu bestellen als nach geöffneten Geschäften zu suchen. Wenn die Internetkäufe zunehmen, wird es aber auch für die Lieferdienste eng. Amazon Prime liefert dann wohl nicht mehr am nächsten Tag, sondern in der nächsten Woche.
Das Aussetzen der sozialen Kontakte zerstört obendrein die Gesellschaft und fördert das Clansystem. Wenn Aldi, Lidl, Rewe und andere Supermärkte damit anfangen, Kunden nur noch einzeln ins Geschäft zu lassen und sich Schlangen vor den Geschäften und an den Kassen bilden – mindestens 1,5 m Abstand! – werden nach Erfahrungen mit der menschlichen Psyche Schlägereien an der Tagesordnung sein. Fallweise wird bereits jetzt nach einer Woche über so etwas berichtet. Läuft das im größeren Stil an, wird entgegen dem martialischen Geschrei aus den Politikzentralen die Polizei dem höchstwahrscheinlich nicht mehr gewachsen sein. Auf die Bundeswehr wird man kaum zählen können, auch wenn Kramp-Karrenbauer 75.000 Reservisten einziehen will. Auch die Ausgangssperren werden sich allenfalls kurz durchsetzen lassen. Die Fridays-4-Future-Jugend und die Bewohner nicht biodeutscher Stadtviertel sind zu sehr gewohnt, auf die Staatsgewalt zu pfeifen, um sich lange aufhalten zu lassen.
Sind das jetzt genauso überzogene Horrorszenarien, wie sie uns die Mainstreammedien präsentieren? Überlegen Sie an dieser Stelle einmal, wie die menschliche Psyche funktioniert und was für Zustände sich anderswo entwickeln, wenn die Bevölkerung unter einen derartigen Druck gesetzt wird. Oder fragen Sie Ihren Therapeuten, falls Sie den noch besuchen dürfen.
Möglicherweise könnte aber schon früher Schluss sein. Durch den ganzen Wirrwarr ist nämlich bereits jetzt die Logistik behindert bis blockiert. Polnische LKWs und deren Fahrer bleiben in Polen und die Lager der Supermärkte sind begrenzt, da auch im Nahrungsmittelbereich die Just-in-Time-Strategie bei freien Grenzen zählt. Noch laufende Transporte kleckern derzeit mit Zeitverzögerungen über die Grenzen. Wer nach Anzeichen sucht, wie es mit der Lieferkette steht, dem sei empfohlen, Frischwaren und Tiefkühlkosttruhen im Supermarkt zu beobachten. Tiefkühlkost kann man nämlich im Gegensatz zu vielem anderen nicht hamstern. In den Truhen ist nur begrenzt Platz und meist sind sie ohnehin voll. Werden die Auslagen in den Truhen der Supermärkte geringer, könnte das auf das Zusammenbrechen der Lieferketten hinweisen. Da staatlicherseits außer der Verbreitung von pompösen Latrinenparolen absolut nichts organisiert ist, sind sicher auch die Lieferketten der Supermärkte nicht organisiert. Bricht die Versorgung zusammen, ist es aber schnell Schluss mit der Disziplin. Wenn die Menschen nichts mehr zu verlieren haben, verlieren sie auch die letzten Hemmungen.
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Fassen wir zusammen:
Es gibt keinen rationalen Grund, aus den verfügbaren Daten auf etwas anderes als einen normalen Grippe-Epidemie-Verlauf zu schließen.
Es gibt einen rationalen Grund, davon auszugehen, dass die Covid-19-Epidemie die Kapazität der Intensivmedizin schneller an ihre Grenzen bringt.
Es gibt in Deutschland seitens der Kliniken aber noch keine Signale, dass die Grenzen bereits erreicht sind oder man kurz davor steht.
Nach den verfügbaren Daten ist die Hochrisikogruppe älterer, bereits erkrankter Menschen gut definierbar.
Es sind wesentlich mildere Maßnahmen denkbar, die Hochrisikogruppe so zu schützen, dass es zu keinerlei Engpässen kommen wird.
Die ergriffenen Maßnahmen führen mit großer Wahrscheinlichkeit in eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Katastrophe, die selbst eine schlimmen Epidemieverlauf in den Schatten stellen dürfte.
Eigentlich sollte man erwarten, dass wenigstens einige Politiker auch so weit logisch denken können. Doch derzeit haben die Hardliner Oberhand und bei aller Dramatik ist es irgendwie faszinierend, wie stumpf trotzdem fast die gesamte Bevölkerung bereitwillig in diese Richtung marschieren. Zumal es in der Geschichte das eine oder andere Vorbild gibt, wo solcher Aktionismus hinführt. Wie hat jedoch einmal jemand sehr korrekt bemerkt: „Das Einzige, was man aus der Geschichte lernen kann, ist, dass niemand aus der Geschichte lernt“.
Der Autor, Jahrgang 1952 und damit der primären Zielgruppe des Virus zuzurechnen, ist promovierter Chemiker und hat 20 Jahre lang eine Informatik-Professur inne gehabt. Seine Arbeitsgebiete waren Bereiche der Hardcore-Informatik, d.h. Mathematik, Numerik, Kryptologie, Computergrafik, Quanteninformatik und Parallelcomputing.