Klima: Die gekaufte Rebellion

Vom Milliardär oder Finanzdienstleister bis zum Internationalsozialisten, selbsternannten „Weltverbesserer“, Neue-Weltordnungs-Propagandist oder aufgehetzten „Rebell“ – eine unheilvolle Allianz hat zusammengefunden.
Immer deutlicher tritt bei den Klima-Protesten der Wunsch nach notfalls auch gewaltsamer Überwindung der marktwirtschaftlichen Ordnung und des Systems im allgemeinen hervor. Dabei sind es ausgerechnet „Erzkapitalisten“ aus der Finanzindustrie und Multi-Milliardäre, die die Klimabewegungen organisatorisch und finanziell unterstützen. Siehe zum Beispiel Gretas Milliardäre, die Extinction Rebellion mitfinanzieren.
Zu diesem Umfeld gehören auch die privaten Organisationen Climate Bonds Initiative und Climate Policy Initiative, die im Hintergrund wirken und die Grundlagen für den aktuellen Klima-Hype mitgeschaffen haben. Über sie sowie den zwischenstaatlichen Green Climate Fund soll nachfolgend berichtet werden.
Vermutlich interessiert es die Mitläufer bei den Klima-Protesten wenig, welche Interessen hinter dem Klima-Hype stehen, der langfristig vorbereitet und kurzfristig entfacht worden ist, und für wen sie auf die Straße gehen. Doch auch diejenigen, die da nicht mitmachen, aber dafür bitter werden bezahlen müssen (nicht nur finanziell), sind im allgemeinen nicht informiert. Denn die Rolle solcher Organisationen wird in der Presse kaum thematisiert.
Dazu passend eine Zwischenbemerkung aus aktuellem Anlass zu Extinction Rebellion (XR): Der Großteil der 2019 bisher an XR gezahlten Gelder stammt vom Milliardärs-Club Climate Emergency Fund, von der Stiftung des englischen Hedgefonds The Childrens Investment Fund und dessen Gründer Christopher Hohn sowie von der Band Radiohead, deren Frontmann Thom Yorke zwar kein Milliardär ist, aber ein geschätztes Vermögen von immerhin 215 Millionen Pfund besitzt (siehe XR-Spenderliste). Davon finanziert XR unter anderem ein Heer von Mitarbeitern. Laut dieser XR-Grafik sind für diese von März bis September 2019 Kosten von 355.000 Pfund als „volunteer living expenses“ angefallen und laut XR-Empfängerlisten244.000 Pfund ausbezahlt worden, natürlich ohne Lohnsteuern und Sozialversicherungsabgaben abzuführen (das müssen dagegen die Müllmänner und Putzfrauen machen, die nach Protestaktionen sauber machen).

1) Climate Bonds Initiative – 10 Billionen Dollar Klima-Anleihen

Nicht um solche Peanuts geht es bei der Climate Bonds Initiative. 10.000 Milliarden Dollar (= 10 Billionen bzw. im englischen Text 10 Trillions) – das ist das Volumen, das die Climate Bonds Initiative allein an Anleihe-Kapital für Klima-Investments innerhalb von zehn Jahren ab 2020 mobilisieren will. Sie denkt damit deutlich großzügiger als das Klimakabinett der deutschen Bundesregierung mit seinem Klimapaket von etwa 50 Milliarden Euro.
Ins Leben gerufen wurde die Climate Bonds Initiative bereits im Dezember 2009 auf der Klima-Konferenz in Kopenhagen. Finanziers sind unter anderem die Rockefeller Foundation (Stichwort: Club of Rome), die Bank of America, die Bloomberg Philantropies Foundation und die Moore Foundation des Intel-Mitbegründers.
Die Initiative richtet sich an Finanzinvestoren und Kapitalanleger und propagiert umfangreiche Investitionen in eine kohlenstoffarme Wirtschaft. Das (behauptete) Ziel: die Erderwärmung auf 2 Grad Celsius zu begrenzen. Konkret geht es dabei um Klima-Anleihen, also festverzinsliche Wertpapiere, deren Ausgabe es sowohl Regierungen als auch dem Privatsektor ermöglichen soll, Investitionen in Klimaschutz, erneuerbare Energieerzeugung, Energieeffizienz und Infrastrukturanpassungen zu tätigen.
Angemessene und sichere Renditen verspricht sich die Initiative von diesen Klima-Anleihen, die attraktiver sein sollen als normale Anleihen. Die besondere Attraktivität wird wodurch erreicht? – durch staatliche Garantien und politische Risikoversicherungen für diese Anleihen. Diese seien – so die Initiative in ihrem 10-Punkte-Papier – aufgrund der Neuartigkeit und des großen Umfangs der erforderlichen Anleihe-Emissionen unerlässlich. Im Klartext: Da aufgrund des wirtschaftlichen Risikos die Bereitschaft gering wäre, direkt in Klimaschutz-Projekte bzw. in solche Projekte betreibende Unternehmen zu investieren, soll der Staat Rückzahlung und Rendite garantieren. Gleichsam die Neuauflage des Prinzips „Gewinne privatisieren – Risiken/Verluste sozialisieren“.

Gewinne privatisieren – Risiken sozialisieren

Wie die Partnerliste der Initiative zeigt, will (fast) jeder dabei sein beim großen Geldverdienen mit staatlicher Bevorzugung. Circa 100 (Investment)banken, Investmentfondsanbieter und Vermögensverwaltungsinstitute sind als Partner gelistet, unter anderem Allianz und BlackRock, Deka (Sparkasse) und Goldman Sachs, Deutsche Börseund Barclays. Aber auch einige Sonstige wie das französische Umweltministerium und die Schweizer Eidgenossenschaft sind aufgeführt.
Die Lobbyarbeit der Climate Bonds Initiative beginnt sich auszuzahlen. Vor allem auch in Deutschland. Ganz im Sinne der Initiative und der verpartnerten Finanzindustrie fordern die eher antikapitalistisch ausgerichteten deutschen Umweltverbände (Greenpeace, BUND, Naturschutzbund, Deutsche Umwelthilfe und einige anderen) in einem gemeinsamen Papier unter anderem staatliche Klima-Fonds mit Kreditermächtigung und öffentliche „grüne“ Schatzbriefe. Auch der jüngste Vorschlag der CSU, eine staatliche Klima-Anleihe mit 2 % Verzinsung auszugeben, geht in diese Richtung. Sicher ist der CSU-Vorschlag noch nicht im Sinne der Finanzindustrie, da nur für Kleinanleger vorgesehen. Aber da die Rettung vor dem drohenden Weltuntergang naturgemäß weit größere Investitionen erfordert als ein solcher Fonds für Kleinanleger aufzubringen vermag, sind entsprechende Fonds auch für institutionelle Finanzinvestoren nur eine Frage der Zeit.

2) Climate Policy Initiative – der politische Überbau

Etwa zwei Monate vor Gründung der Climate Bonds Initiative entstand im Oktober 2009 – auch in Kopenhagen – eine weitere Initiative, die Climate Policy Initiative. Ihr Gründer: der Multimilliardär George Soros. Er stattete die Initiative mit 100 Millionen Dollar Startkapital aus. Zugleich kündigte er an, eine Milliarde Dollar in „grüne“ Energien zu investieren, und machte sich für eine CO2-Steuer stark (siehe hier).
Die Climate Policy Initiative ist gewissermaßen die politische Schwester der Climate Bonds Initiative und sozusagen für den ideologischen Überbau zuständig. Ihr Zweck ist es, die Wirksamkeit von Energie- und Klimaschutzvorschriften zu beurteilen und zu untersuchen, wie diese Vorschriften die Finanzströme und das Klima-Investitionskapital beeinflussen. Die Initiative will diese Erkenntnisse nutzen, um Regierungen, Unternehmen und Finanzinstitute bei der Umgestaltung der Wirtschaft hin zu einer klimaneutralen zu unterstützen.
Eine der ersten Amtshandlungen der neuen Initiative, nur einen Monat nach Gründung, war die Eröffnung eines Klimaforschungszentrums in dem Land, das als Paradies für Klima-Hysteriker und -Gewinnler gelten kann. In Deutschland wurde das neue Zentrum angesiedelt, und zwar beim (zu 2/3 staatsfinanzierten) Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). 2011 setzte das DIW dessen Tätigkeit in Eigenregie fort und übernahm den Zentrumsleiter, der seitdem beim DIW der Abteilung für Klimapolitik vorsteht. Nicht überraschend also, dass das DIW seither für eine CO2-Steuer wirbt und kürzlich im Auftrag des Bundesumweltministeriums ein Gutachten erstellte, das die Einführung einer solchen Steuer als notwendige, wenn auch allein nicht ausreichende Maßnahme im Kampf gegen den Klimawandel befürwortete.
Auch die Climate Policy Initiative hat zahlreiche Finanziers und Partner. Zu den Finanziers gehören unter anderem wieder die Rockefeller Foundation und die Bloomberg Stiftung sowie diverse weitere Milliardärsstiftungen, aber auch das Bundesumweltministerium. Partner sind wiederum zahlreiche Finanzinstitute wie beispielsweise die Allianz, Deutsche Bank, BlackRock und die Weltbank.

Climate Bonds Initiative und Climate Policy Initiative – unter der Wahrnehmbarkeitsschwelle

Die Liste der Finanziers und Partner beider Initiativen deutet es an: sie sind Non-Profit-Organisationen, die der Allgemeinheit verpflichtet sind (Ironie off). Mit engen Verbindungen auch zur EU. In deren Auftrag erstellten die beiden Initiativen 2016 einen Strategie-Leitfaden für politische Entscheidungsträger von Städten in Entwicklungsländern. Er soll den dortigen Politikern helfen, Zugang zum Markt für sogenannte grüne Anleihen zu erhalten und diesen als Finanzierungsquelle für kohlenstoffarme Infrastrukturen zu erschließen. Auftraggeber war die Climate-KIC des EIT (zugleich einer der Finanziers der Climate Bonds Initiative). [Anmerkung: Das EIT (Europäische Innovations- und Technologieinstitut) ist eine Einrichtung der EU, die europaweite Partnerschaften zwischen führenden Unternehmen, Bildungs- und Forschungseinrichtungen und sogenannten Nichtregierungsorganisationen unterstützt. Climate-KIC (Klima-Wissens- und Innovationsgemeinschaft) ist die größte öffentlich-private-Partnerschaft der EU zur Bekämpfung des Klimawandels mit mehr als 370 Universitäten, Unternehmen und Städten als Partnern (siehe hier).]
Bemerkenswert ist, dass trotz (oder wegen?) der Bedeutung beider Organisationen und ihrer Verflechtungen mit Finanzindustrie und Regierungsinstitutionen keine Presseberichte über sie auffindbar sind, weder in der deutschen noch internationalen Presse. In Wikipedia gibt es für die Climate Bonds Initiative gar keinen Eintrag, auch keinen englischsprachigen, für die Climate Policy Initiative nur einen äußerst mickrigen. Die beiden Organisationen agieren quasi unter der öffentlichen Wahrnehmbarkeitsschwelle.

3) Green Climate Fund – multilaterales Umverteilungsinstrument

Der Green Climate Fund ist keine private Organisation, sondern eine zwischenstaatliche Einrichtung der Klimarahmenkonferenz der Vereinten Nationen (UNFCCC). Er wurde 2010 wurde gegründet, nachdem er auf der Kopenhagener Klimakonferenz 2009 angekündigt worden war. Auf ihr hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar (mit Erhöhung ab 2025) für Maßnahmen zur Emissionsminderung und zur Anpassung an den Klimawandel in den Entwicklungsländern bereitzustellen.
Der Green Climate Fund dient der Umsetzung dieses 100 Milliarden-Ziels mittels Vergabe von Krediten und Zuschüssen für entsprechende Projekte. Er ist von der Bundesregierung als das zentrale multilaterale Instrument der internationalen Klimafinanzierung bezeichnet. Man kann ihn also als Einstieg in eine weltweite Umverteilung von Steuermitteln unter UN-Hoheit interpretieren.
Geplant wurde der Klima-Fonds von einem 20köpfigen Beratergremium, das beim UNO-Generalsekretär angesiedelt war. Zu dem Gremium gehörten ein UN-Vertreter, 13 hochrangige Staatsvertreter (zumeist Minister, Präsidenten), der von US-Präsident Obama berufene Direktor des National Economic Council, ein Vertreter der Weltbank, der Klimaalarmist Nicholas Stern (Stern-Report), ein Vertreter der Afrikanischen Entwicklungsbank, ein Vertreter der Deutschen Bank namens Caio Koch-Weser (der zuvor von 1999 bis 2005 Finanzstaatssekretär der deutschen Bundesregierung war) und ein Vertreter von was auch immer namens George Soros.
In seinem Abschlußbericht forderte das Beratergremium eine grundlegende Änderung der Weltwirtschaft und schlägt zur Erreichung des 100 Milliarden-Ziels folgende Maßnahmen vor:
1. Steuern (auf CO2), 2. Steuern (auf Finanztransaktionen), 3. Steuern (auf internationale Luft- und Schifffahrt), 4. Steuern (auf Stromerzeugung – wire tax for producing electricity), 5. Subventionen für erneuerbare Energien.
Allerdings läuft es mit dem Klima-Fonds nicht so rund wie geplant. Das 100 Milliarden-Ziel scheint in weiter Ferne. Es gibt Unstimmigkeiten unter den Staaten, was auch zu Rücktritten in der Fondsleitung geführt hat. Für die Anlaufphase des Fonds ab 2014 wurden von den Staaten 10,3 Milliarden Dollar zugesagt, die allermeisten haben ihre Zusage auch eingehalten, die USA haben aber statt drei nur eine Milliarde eingezahlt (siehe hier). Die weitere Finanzierung ist noch ungeklärt.
Für Projekte wurden bislang „nur“ 4,6 Milliarden Dollar bewilligt (siehe hier), mit den übrigen Milliarden haben sich also offenbar auch etliche andere als die Projektbeteiligten eine goldene Nase verdient.
Während Deutschland zu den fünf größten Einzahlern gehört und auch bei der aktuell laufenden Wiederauffüllungsrunde ganz vorne mit dabei ist, greifen auch China und das Öl-Emirat Bahrain Gelder aus dem Fonds ab (siehe hier). Einer der ersten Profiteure der Finanzindustrie war übrigens die Deutsche Bank, die vom Green Climate Fonds das Startkapital für einen Afrika-Fonds mit einem Volumen bis zu 3,5 Milliarden Dollar erhielt (siehe hier).

Klimaschutz ist nur der Aufhänger für die nützlichen Idioten

Was sich auch an den in diesem Artikel beschriebenen Organisationen zeigt: Klimaschutz ist ein langfristiges Elitenprojekt, das der Durchsetzung weitergehender Macht- und Profitinteressen dient. Gegen Geschäftemacherei wäre dabei noch am wenigsten einzuwenden, würde sie nicht unter unzulässiger Einflussnahme auf die Politik und Ausschaltung marktwirtschaftlicher Prinzipien betrieben. Doch es geht um mehr, weniger allerdings ums Klima.
Stuart Basden, Mitbegründer von Extinction Rebellion (XR), formuliert es so (siehe hier): „XR isn’t about the Climate.” XR sei keine Klimabewegung, sondern eine Rebellion gegen ein toxisches System von Wahnvorstellungen, das die Euro-Amerikaner über die ganze Welt verbreitet hätten.
Etwas „geschmeidiger“ beschrieb die damalige UNFCCC-Generalsekretärin Christiana Figueres [übrigens Tochter eines reichen Kaffeepflanzers und mehrfachen Präsidenten von Costa Rica und Schwester eines weiteren Präsidenten sowie Mitglied des Economic Council der Rockefeller Foundation] das Ziel auf einer Pressekonferenz 2015: „Dies ist das erste Mal in der Geschichte der Menschheit, dass wir es uns absichtlich zur Aufgabe gemacht haben, innerhalb einer festgelegten Zeitspanne das seit der industriellen Revolution für mindestens 150 Jahre vorherrschende Leitbild zur wirtschaftlichen Entwicklung zu ändern.“ Und schon 2010 sagte Ottmar Edenhofer, der Leiter des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einem Interview: „Man muss sich von der Illusion freimachen, internationale Klimapolitik sei Umweltpolitik. Wir verteilen durch die Klimapolitik das Weltvermögen um.“
„Wir“ – das sind nicht die Bürger. Das sind Akteure mit zutiefst antiliberalen und antidemokratischen Vorstellungen, die sich anmaßen zu erklären, was für die Menschheit gut sei. Die ihre Finanz- und vor allem Machtinteressen von oben nach unten durchdrücken wollen. Wozu eines weltweiten Anliegens bedarf, so stumpfsinnig es auch sein mag – des Klimaschutzes. Er ist der Aufhänger für die nützlichen Idioten auf den Straßen und in den Medien.

Kriegswirtschaft mit massiven Eingriffen ab 2020

Und die liefern wie gewünscht und verhelfen der zuvor nur mäßig beachteten Endzeit-Klimapanik zum Durchbruch. Ab 2020 sei Klimaschutz, wenn er bis dahin vertagt werde, nur noch „im Rahmen einer Kriegswirtschaft [!] zu leisten mit massiven staatlichen Eingriffen“, sagte bereits 2009 Hans Joachim Schellnhuber, der langjährige Leiter des PIK und Berater der Bundesregierung (siehe hier). Und 2017 schrieben derselbe und Frau Figueres in einem Artikel, es blieben nur noch drei (!) Jahre für die Klimarettung, die Welt brauche Hochgeschwindigkeitshandeln; technologisch und politisch sei der Punkt erreicht, der den Beginn der Großen Transformation ermögliche, 2020 sei auch deshalb wichtig, weil dann die USA aus dem Pariser Klimaabkommen von 2015 rechtlich aussteigen können. Angesichts dieser Interessenlage auch in zeitlicher Hinsicht erscheint der gegenwärtige Klima-Alarmismus gar nicht mehr so überraschend (und die Ablenkung von wichtigen Themen wie der Zuwanderung eher als ein sehr willkommenes Nebenprodukt).
Ob nun Milliardär, Finanzdienstleister, Internationalsozialist, selbsternannter „Weltverbesserer“, Neue-Weltordnungs-Propagandist oder aufgehetzter „Rebell“ – gemeinsam scheint dieser Allianz das Agieren zu Lasten des von ihnen verachteten (Normal-)Bürgers zu sein. Dieser soll den Klimarettungs-Größenwahn bezahlen und seinen Lebensstandard einschränken, er soll sein Verhalten ändern und die Beschneidung seiner Freiheit durch Vorschriften aller Art und erforderlichenfalls gar eine Klima-Kriegswirtschaft hinnehmen.
Der Beitrag erschien am 24. Oktober 2019 zuerst bei TE hier




Propagandisten oder Journalisten – 4 Interviewer zu Gast bei EIKE VP Michael Limburg

Der Vizepräsident von EIKE, Michael Limburg, im Interview mit EIKE-Journalist AR Göhring über die Praktiken von TV Journalisten bei Intervieanfragen und Interviews sowie deren Auswertung.

Verwendet wurden folgende Interviews vor Ort:

für rbb Kontraste, Pohl am 29.11.2017
NDR („Lügenmacher“ von Svea Eckert ) am 9. Mai 2018, gesendet am 23.7.2018
ORF („Gretas Feinde“) 26.9.2019, gesendet am 7.11.2019 („Dok1“)
SpiegelTV (von Adrian Altmayer) 18.2.2020, gesendet 4.3.2020
Der Zusammenschnitt ab 4:05 des Interviews im November 2017 von Markus Pohl wurde von EIKE-Gründungsmitglied R. Hoffmann in Abstimmung mit Herrn Limburg erstellt. Der Kanal FMD hatte damals den Zusammenschnitt schon auf Youtube veröffentlicht.
 

Ob die zitierten Journalisten die Standards ihres Berufes selbst einhielten, beurteilen Sie bitte selbst.

Aus den SPIEGEL Standards

„Die Geschichte muss stimmen. Verantwortlich dafür ist die Redaktion. Stimmen heißt nicht nur, dass die Fakten richtig sind, dass es die Personen gibt, dass die Orte authentisch sind. Stimmen heißt, dass der Text in seiner Dramaturgie und seinem Ablauf die Wirklichkeit wiedergibt. Folgt die Recherche einer These, ist nicht nur nach Belegen für, sondern auch nach Belegen gegen diese These zu suchen. Jede Recherche erfolgt ergebnisoffen.“

Der (verstorbene) Journalistenlegende und Tagesschau Moderator  H.J. Friedrich mahnte seine Kollegen  folgendes immer zu beachten.  Zitat (von H.J. Friedrich von einem UK Kollegen übernommen):

„Ein Journalist mache sich mit keiner Sache gemein, auch nicht mit einer guten“

Richard Horton, editor-in-chief of The Lancet, has stated that

peer review to the public is portrayed as a quasisacred process that helps to make science our most objective truth teller, but we know that the system of peer review is biased, unjust, unaccountable, incomplete, easily fixed, often insulting, usually ignorant, occasionally foolish, and frequently wrong’. Year 2000
Mehr Details; Journal Development
von Ashok Yakkaldevi hier

Nach der Ausstrahlung des (unfreiwillig auf die Macher zutreffenden) Titels „Die Lügenmacher“, erlaubte sich Herr Limburg, Frau Svea Eckert die untenstehende Mail (vom 23.7.18) zu schicken.

Liebe Frau Eckert,

danke für diese tolle Reklame (http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/exclusiv-im-ersten-fake-science-die-luegenmacher-video-102.html) , auch wenn Ihre Absichten dahinter eher schändlich sind.
Etwas anderes – z.B. eine faire Beschäftigung mit der Sache- hatte ich eigentlich auch nicht erwartet.
Ich habe mir daher erlaubt sie hier etwas „einzuordnen“
Ihre Motive, die EIKE Leute und die AfD mit in diese Lügengeschichten einzubinden und damit auf sie abzufärben, bleiben mir ein Rätsel. Von der Sache haben Sie und Ihre Kollegen zwar keine Ahnung, aber von Propaganda hingegen viel. Sie befolgen die alte politisch publizistische Weisheit: Werfe mit Dreck, es wird immer etwas hängen bleiben.
Anders kann ich Ihre Arbeitsweise nicht beschreiben. Sie erweisen Ihrer Zunft damit einen Bärendienst. Das ist die eine gute Nachricht, die andere: Es nützt in jedem Fall unserem Anliegen.
Ich verbleibe mit freundlichen Grüßen
Ihr
Michael Limburg
Vizepräsident EIKE (Europäisches Institut für Klima und Energie)
http://www.eike-klima-energie.eu/



Bericht zur Coronalage 28.05.2020

Im aktuellen Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts vom 20.5.2020 findet sich auf Seite 7 eine Tabelle  (Tabelle 1/ Anzahl der SARS-CoV-2-Testungen in Deutschland / 19.5.2020, 12.00 Uhr / runterscrollen). Hier kann man von der 11. bis zur 20. Kalenderwoche die Zahl der Testungen und den Anteil der positiven Ergebnisse ablesen. In der Kalenderwoche 14 beispielsweise wurden 408.348 Tests auf Sars-CoV-2 durchgeführt, davon positiv 36.885, das entspricht 9 Prozent als bisher höchster Prozentwert. Danach sind die Werte abfallend bis zur 20. Kalenderwoche (11.–17. Mai) mit 425.842 Tests und einem Anteil positiver Ergebnisse von 7.060. Das entspricht 1,7 Prozent.
Bevor wir diese 1,7 Prozent bewerten, schauen wir dazu eine Veröffentlichung der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) an, die laut Wikipedia eine privatwirtschaftliche Organisation ist, die die Funktion der nationalen Akkreditierungsstelle der Bundesrepublik Deutschland wahrnimmt. Diese Veröffentlichung beinhaltet die Ergebnisse eines Ringversuchs zum Corona PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion). Dazu hat die DAkkS die Gesellschaft zur Förderung der Qualitätssicherung in medizinischen Laboratorien e.V. (INSTAND) beauftragt. Sie testete neben echten SARS-Cov-2 Proben in verschiedenen Verdünnungen auch Proben von zwei harmlosen Corona-Viren und Placebo-Proben in Laboren.
Die Veröffentlichung stammt vom 2.5.2020. Darin lesen wir tabellarisch auf den Seiten 12–13 (Sie müssen dazu die hohe Prozentzahl der negativ getesteten Proben (richtig-negativ) von 100 Prozent abziehen)

  • Probe 340062: falsch-positiv Raten von 1,4% bei Vorliegen keines Virus – S. 12
  • Probe 340060 HCoV OC43: falsch-positiv Raten von 2,2 % (harmloser Erkältung-Corona-Virus) – S. 12
  • Probe 340065 HCoV 229E:  falsch-positiv Raten von 7,6% bei Vorliegen (harmloser Erkältung-Corona-Virus) – S. 13

Das bedeutet, 1,4 Prozent der SARS-CoV-2 Tests schlagen positiv an, obwohl die Probe gar kein Virus enthält. 9,8 Prozent bei Vorliegen eines von zwei anderen, harmloseren Coronavirus-Varianten (wie viele andere, eher harmlose Coronaviren es gibt, die ebenfalls falsch positiv anschlagen könnten, ist mir nicht bekannt). Die unterschiedlichen Tests verschiedener Hersteller messen dabei unterschiedlich genau. Die Autoren gehen auch davon aus, dass die hohen falsch positiven Ergebnisse aufgrund der zwei harmloseren Coronoviren auch aufgrund von Verwechslungen zustande kamen. Wie auch immer, es sind Ergebnisse meist universitärer Labore und dürften die Realität hinter den Zahlen des RKI bzgl. positiver Testergebnisse darstellen.
Nehmen wir nun die 1,7 Prozent positiver Testergebnisse aus der Kalenderwoche 20. Das Problem ist die niedrige Zahl, denn von diesen 1,7 Prozent müssen nach dem obigen INSTAND Ringversuch 1,4 Prozent abgezogen werden, denn jede Probe ohne SARS-CoV-2 springt zu 1,4 Prozent falsch positiv an. In dem Artikel des Robert-Koch-Institutes (RKI) ist dazu kein Hinweis zu finden. Nun sind 1,4 falsch positive „Placebo“ Ergebnisse für einen solchen Virustest gar nicht schlecht und spielten auch kaum eine Rolle, wäre der Anteil der positiven Tests in der Größenordnung von 20 oder 30 Prozent. Aber bei lediglich 1,7 Prozent haben 1,4 Prozent falsch positive Fälle eine große Relevanz.
Bleiben demnach 0,3 Prozent übrig, die nicht nur Luft gemessen haben. Wenn man nun die mindestens 9,8 Prozent falsch positiven Ergebnisse bei anderen harmlosen Coronaviren mit oder ohne Vorhandensein von SARS-CoV-2 berücksichtigt, ob vertauscht oder nicht, dann erscheint es plausibel, dass überhaupt keine Infektion mit SARS-CoV-2 mehr gemessen wurde. Auch die 9 Prozent in der Kalenderwoche 14, der höchste Anteil an positiver Testergebnissen, relativiert sich dadurch, ganz zu schweigen davon, was diese geringen Zahlen für die solide Berechnung eines R-Wertes bedeuten.

Die Infektionswelle ist vorbei – schon lange

In diesem Zusammenhang darf ich auf meinen Bericht zur Coronalage vom 22.4.2020 verweisen. Dort ging es um die Studie von Professor Yitzhak Ben-Israel von der Universität Tel Aviv. Er hat sich den Verlauf der gemeldeten Covid-19-Fälle in verschiedenen Ländern vorgenommen. Er konnte zeigen, dass die Erkrankungszahl in jedem Land stark bis zum 40. Tag ansteigt, um dann steil abzufallen. Nach 8 Wochen ist sie dann am Abklingen, völlig unabhängig von den getroffenen Schutzmaßnahmen. Das entspricht auch den vorliegenden Untersuchungen der ETH Zürich, von JP Morgan und sogar des RKI selbst, die genau zeigen, dass die Infektion in Europa ab der 3. Märzwoche am Abklingen ist, also vor dem Lockdown (Epidemiologisches Bulletin 16. am 16. April 2020)
Gerade die neusten Zahlen bestätigen ziemlich eindeutig die These, dass wir es auch in diesem Jahr mit einer Winterepidemie zu tun hatten, die im April ausläuft. In einigen Ländern hat sie mehr Opfer gefordert als die Influenza 2018 und in anderen weniger, wie in Deutschland. So wie es auch 2018 Länder gab mit besonders vielen Opfern wie seinerzeit in Deutschland oder weniger in anderen.
Die Spekulation auf eine zweite Welle halte ich wie schon bei der Schweinegrippe eindeutig für hysterisch oder rein ökonomisch oder politisch motiviert.
Denn ob das Virus inzwischen zu einer ungefährlicheren Variante mutiert ist, ob es aufgrund höherer Temperaturen verschwindet oder ob die Gesellschaft sich durchseucht hat und die Länder mit strenger Quarantäne noch etwas länger dafür brauchen, das alles wird in der Gesamtstatistik kaum merkbar ins Gewicht fallen.
Auch die oben zitierten Daten von JP Morgan konnten keine Hinweise auf eine nennenswerte zweite Welle in den bereits geöffneten asiatischen Ländern finden.
Den in seiner Intention leicht durchschaubaren und damit peinlichen Versuch des statistischen Bundesamtes, eine deutsche Übersterblichkeit in den Coronamonaten zu konstruieren, haben schon Ansgar Neuhof und Professor Walter Krämer an dieser Stelle richtiggestellt. Wer die Sterbedaten solide bewertet, kann keine deutsche Übersterblichkeit im Frühjahr feststellen. Ob dies die Kollateralschäden der Schutzmaßnahmen bewirken, werden wir im Laufe des Jahres feststellen können.
Auch in Gesamteuropa wird es keine im Vergleich zu 2018 bedeutende Übersterblichkeit im Frühjahr geben, wenn überhaupt. Meist werden als Beleg für eine europäische Übersterblichkeit die Zahlen von Euromomo genutzt. Doch sollte man nicht nur auf die Höhe des Ausschlages 2020 achten, sondern auch auf die Breite, also den zeitlichen Verlauf. Die Phase der Übersterblichkeit im Frühjahr 2018 dauert doppelt so lange wie 2020.
Doch ganz egal, ob man auf Deutschland, die USA oder das Land mit den prozentual höchsten Totenzahlen, Belgien, schaut, am Ende des Jahres werden in keinem Land die Covid-19 zugerechneten Toten einen vorderen Rang in der Todesursachenstatistik einnehmen. Diese Gefahr bestand zu keinem Zeitpunkt.

Patienten mitten hinein in die Risikogruppen verlegt

Es wird in Zukunft unzählige Studien geben, die versuchen, die 2020er Infektionswelle genauer zu erforschen und auch Gründe für die Unterschiede in einzelnen Regionen zu finden. Zum Beispiel spielte sicher die niedrige Zahl der Krankenhausbetten pro Kopf eine Rolle, weil dies manche Politiker im Panikmodus zu fatalen Entscheidungen nötigte. So wurden offensichtlich in der Lombardei und in New York, um die Krankenhäuser zu entlasten, gerade aus der Intensivabteilung entlassene und damit noch infektiöse Patienten in Altenpflegeheime verlegt – und damit mitten hinein in die Risikogruppen. Kein Wunder, dass in diesen Regionen massenweise Heimbewohner starben. In Venetien hat man dies anscheinend vermieden und verzeichnete auch deshalb weit weniger Todesopfer.
Ob nun wirklich das SARS-CoV-2 Virus für die zahlreichen Covid-Todesopfer verantwortlich ist, ob dabei Vorerkrankungen, Viruspneumonien, Thrombosen oder die vielen tragisch unnötigen Intubationen eine Hauptrolle spielen oder vielleicht doch bisher nicht erkannte Influenzaviren, hier werden zukünftige Untersuchungen sicher Licht ins Dunkel bringen. Auch bei den Folgeschäden wird man differenzieren müssen. Einige Zeitungen berichten derzeit über Corona-Folgeschäden und fokussieren dabei auf Schäden der Lunge insbesondere nach einer Überdruckbeatmung.
Was sie dabei außer Acht lassen ist, dass diese Folgeschäden mit der Covid-Erkrankung direkt nichts zu tun haben. Es ist die typische Nebenwirkung von Überdruckbeatmungen insbesondere bei Lungenentzündung. Und da dies bekanntlich leider oft völlig unnötig geschah, kann man diese Schäden nicht Corona zuordnen, sondern einer ärztlichen Fehlbehandlung. Interessant wird sein, ob es zu neurologischen Folgeschäden kommen wird, das werden die nächsten Monate erweisen.

Der globale Panikmodus

Bei einer Sache bin ich mir jedoch ebenso sicher wie der Nobelpreisträger Michael Levitt von der Stanford University: Der Lockdown war die grundfalsche Strategie. Er wird deutlich mehr Schaden anrichten, als es jemals im Potenzial von Covid lag. Zu keinem Zeitpunkt war es gerechtfertigt, von hunderttausenden oder Millionen Todesopfern in Deutschland zu sprechen. Jeder, der dies tat, muss sich unwissenschaftliche Panikmache vorwerfen lassen, mit deren Folge wir nun leben müssen.
Von Anfang an war stattdessen gut erkennbar, dass der professionelle Schutz der Risikogruppen am schonendsten und effektivsten gewesen wäre. Der Rest der Gesellschaft hätte sich ohne wesentliche Gefahr für die Allgemeinheit dann durchseuchen können.
Hätte man dies gemacht, wären sogar auch in Deutschland geringere Covid-Opferzahlen zu verzeichnen gewesen. Aber genau dieser professionelle Schutz, der zu einem Bruchteil der jetzigen Finanzhilfen sehr gut umsetzbar gewesen wäre, ist auch in Deutschland einfach nicht passiert. Nirgends in Europa oder Amerika, und wenn, dann viel zu spät und inkonsequent. Berichte aus Asien kenne ich dazu leider nicht. Falls Sie Personen kennen, die in Pflegeheimen arbeiten, fragen Sie sie einmal, was sie in den letzten Monaten so erlebt haben.
Zurück zu den Tests. Was wir derzeit messen, ist nichts anderes als das Grundschwirren eines jeden Virustests zu jeder Zeit. Und wenn es vereinzelt noch tatsächlich SARS-CoV-2 Ansteckungen gibt, ist dies epidemiologisch unbedeutend. Es sind maximal kleine Nachwehen mit Lockdown-Verzögerung, wenn überhaupt. Die Epidemie ist vorbei – schon lange. In diesem Zusammenhang bitte ich zu unterscheiden zwischen Logik und Verschwörungstheorien. Das eine bekämpft Inkompetenz, und das andere entsteht, wenn man zu faul ist, komplex zu denken.
 
Dr. med. Gunter Frank, geb. 1963 in Buchen im Odenwald, ist niedergelassener Allgemeinarzt in Heidelberg und Dozent an der Business School St. Gallen.
Einen Ausschnitt aus der bisherigen Corona-Berichterstattung von Achgut.com finden Sie in unsererer Corona-Chronik
Der Beitrag erschien zuerst bei ACHGUT hier




Klimadebatte: Alarmismus auf Grund irreführender Daten

Einführung

Im Beitrag III behandelten wir den für das Klima wesentlich bestimmenden Einfluss der Sonneneinstrahlung. Die Forschungen von Scafetta und Wilson (siehe Beitrag III) ergaben eine Steigerung des mit TSI bezeichneten Wertes (Total Solar Irradiance = gesamte Sonneneinstrahlung) bis zum Jahr 2000; seither nimmt der TSI langsam wieder ab. Der Astrophysiker Inceoglu klassifiziert die Periode von 1915 bis 2000 als “Grand Solar Maximum”, das ist die Bezeichnung für eine Warmzeit. Seit dem Jahr 2000 reduziert sich die Sonneneinstrahlung wieder langsam und bewegt sich in Richtung eines “Solar Minimum”. Wenn davon noch nichts feststellbar ist, hat das damit zu tun, dass die Erdtemperatur auf die Abnahme des TSI erst nach etwa 16 bis 20 Jahren reagiert, weil einerseits die im Meerwasser gespeicherte Wärme und anderseits die Variationen der verschiedenen Strömungsoszillationen wie z.B. El Nino zu berücksichtigen sind. In Bild 1 sind die globalen Temperatur-Verläufe der unteren Troposphäre durch Satelliten zwischen 2004 und bis Ende 2019 dargestellt.
Der Wert von Ende April 2020 mit + 0.38° C ist auch angegeben. (UAH Satellite-Based Temperature of the Global Lower Atmosphere- Version 6.0.)  Der auf Bild 1 angegebene Mittelwert der globalen Temperatur-Anomalie der letzten drei Jahre zeigt einen Hochstand 2017 und 2018, um danach wieder abzufallen. Es ist aber zu früh, daraus einen eindeutigen Trend abzulesen. Die Spitze der kontinuierlichen Temperatur-Erhöhung scheint aber gebrochen zu sein.
Mit grosser Wahrscheinlichkeit befinden wir uns in einer Übergangsperiode, die zu einem “Solar Minimum“ führen wird, die ähnlich sein wird wie die seinerzeitigen Dalton- oder Maunder-Minima. Sie waren von einer starken Abkühlung gekennzeichnet.

Picture 1

Bild 1: Mittelwert der globalen Temperatur-Anomalie

Nachstehend werden wir von 5 Frühindikatoren berichten, die auf eine kommende Klima-Abkühlung hinweisen. Es handelt sich um:

  • Zunahme der Trockenheit,
  • Zunahme der Schneemengen,
  • Zunahme der kosmischen Strahlen,
  • Reduktion des landwirtschaftlichen Ertrags,
  • Abnahme des «Thermosphere Climate Index».

Es sind dies Phänomene, über die das IPCC hinwegsieht, weil es sich ausschliesslich auf CO2-Modellrechnungen konzentriert.

  1. Zunahme der Trockenheit

In unseren Mainstream-Medien war im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zu lesen: Die Klimakrise mache keine Pause, der schon jetzt trockene Frühling belege das. Oder aber schlimmer als die Seuche sei nur der Klimawandel mit der dazu gehörenden Trockenheit. Die NZZ führt einen neuesten Artikel von A.P. Williams et al. “Large contribution from anthropogenic warming to an emerging North American megadrought“ an, in dem behauptet wird, die Dürre stehe mit der Klima-Erwärmung in direktem Zusammenhang und der Mensch sei daran mit 47% schuldig. Mit keinem Wort wird auf die physikalischen Gesetze des Wasserkreislaufs eingegangen, welche das Verhältnis von Verdunstung und Niederschlag bestimmen.
Die Erdoberfläche besteht zu 71% aus Wasser; bei diesem hohen Prozentsatz ist es naheliegend, bei Abkühlung einen Blick auf das “Verhalten” des Wassers zu werfen. Bei abnehmendem TSI und zunehmender kosmischen Strahlung verringert sich die Verdunstungsrate. Die reduzierte Verdunstungsmenge wirkt sich selbstverständlich auf die Niederschlagsmenge aus. Natürlich gibt es noch weitere Faktoren, welche die Niederschlagsmenge beeinflussen, sicher ist aber die minimale Menge an CO2 nicht das einzig Ausschlaggebende dabei.
Die Studie von Laurenz, Lüdecke und Lüning «Influence of solar activity changes on European rainfall» 1) zeigt eine positive Korrelation zwischen Niederschlag und Sonnenaktivität. Dabei wurde die Niederschlagsmenge in 39 europäischen Ländern in der Periode zwischen 1901 bis 2015 untersucht. Diese Periode entspricht dem “Grand Solar Minimum”, und das bedeutet: mehr “Sonne” führt zu mehr Regen.
Auch die Studie von Sun und Liu «Tree ring based precipitation reconstruction in the south slope of the middle Qilian Mountains, northeastern Tibetan Plateau, over the last millennium”2) mit Hilfe der Dendrochronologie eindeutige Resultate.

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Bild 2: Solar Minima korrespondiert sehr gut mit verminderte Niederschläge

Bild 2 zeigt sehr deutlich, dass es während der 5 Solar Minima (O – Oort, W – Wolf, S – Spoerer, M – Maunder, D –Dalton) weniger geregnet hat und es aus diesem Grund Perioden mit grosser Trockenheit und Dürre gab. Das heisst aber nicht, dass nicht auch andere Auffälligkeiten stattgefunden hätten. Die Klimageschichte zeigt, dass es während Kaltzeiten auch Überschwemmungen, heftige Niederschläge, warme Kurzperioden mit hoher Feuchtigkeit gab. Immer wieder zeigt sich, dass vereinfachendes lineares Denken bei Klimafragen in die Irre führt.
Wenn man bei den vielen Waldbränden in Australien, Russland und Nord- und Südamerika “grosse Hitze” assoziiert, wird man der Komplexität der Phänomene nicht gerecht. Sehr wahrscheinlich handelt es sich um das Gegenteil von grosser Hitze, nämlich die ersten Anzeichen für eine beginnende Kaltzeit mit der dazugehörenden Niederschlags-Armut. Ausgetrocknete Erde und Vegetation erhöhen die Brandgefahr. Brandstifter, Brandrodungen, technische Defekte, ja nur schon Blitzeinschläge können zur Katastrophe führen. Hätte die Sonne, der Kosmos mehr Energie auf die Erdoberfläche emittiert, wären viele Gebiete auf der Erde viel feuchter und weniger brandanfällig.

  1. Zunahme der Schneemenge

Bild 3 zeigt die neuesten Angaben vom Finnischen Meteorologischen Institut zu den Schneemengen, die es in der nördlichen Hemisphäre gegeben hat (letzter Eintrag 13.Mai 2020). Entgegen der Prognose von IPCC zeigt sich hier, dass die Schneemengen markant zugenommen haben. Das spricht für einen Trend in Richtung Kaltzeit.

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Bild 3: Schneemenge der nördliche Hemisphäre

Auch das Dänische Meteorologische Institut zeigt für Grönland eine Zunahme der Schneemengen im Vergleich zum Mittelwert in den Jahren 1981 bis 2010. In diesen nördlichen Ländern ist der Winter 2019/2020 im Vergleich zu früheren Perioden eindeutig kälter gewesen. Die Messungen des National Snow and Ice Data Center (NSIDC) ergaben, dass die arktische Meereisdecke in den letzten vier Jahren zugenommen hat. Nach Al Gore hätte der Nordpol seit 2014 eisfrei sein sollen! Das vorausverkündigte “Grand Solar Maximum 1915-2000” hat offensichtlich ausgedient. Der Trend geht in die Gegenrichtung zum Solar Minimum.

  1. Zunahme der kosmischen Strahlung

Professor Svensmark ist einer der führenden Physiker auf dem Gebiet der Klimaforschung im Zusammenhang mit kosmischer Strahlung. Er hat folgende These aufgestellt, die auch experimentell bewiesen ist:
Die kosmische Strahlung stammt nicht direkt von der Sonne, sondern von weiter entfernten Sternen. Sie ist aber insofern von der Sonne abhängig, als die Stärke des Magnetfeldes der Sonne ihre Intensität verändert. Wenn die Sonnenaktivität abnimmt, was aktuell der Fall ist, dann erhöht sich die kosmische Strahlung auf die oberen Luftschichten der Troposphäre. Dadurch werden Moleküle ionisiert, und es bilden sich mehr Kondensationskeime für Wolkenbildung. Durch diese Wolken werden mehr Sonnenstrahlen ins Weltall reflektiert und damit kommt weniger Energie auf die Erdoberfläche.
Der Wert der kosmischen Strahlen ist im Bild 4 ( www.spaceweather.com) gezeigt. Die Zunahme der kosmischen Strahlen 2014 bis 2919 ist rund 22 %. Der Trend ist leicht steigend.

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Bild 4: Zunahme der Kosmischen Strahlen

  1. Abnahme der landwirtschaftlichen Erträge

In Beitrag IV hatten wir erwähnt, dass ein wichtiger Indikator für niedrigere Temperaturen die verminderte Fruchtbarkeit der Nahrungspflanzen ist. Der sogenannte Growing-Degree-Day-Index (GDD-Index) stellt den Zusammenhang fest zwischen der Wachstumsrate der Pflanzen und der Durchschnitts-Tagestemperatur. In den USA ist dieser Index zwischen den Jahren 2018 und 2019 um 12% gesunken. Das weist klar auf eine Abnahme der Temperatur hin an dem Ort, an dem die Pflanze wächst. Interessant ist auch die Nachricht aus den USA (vom “United States Department of Agriculture”), dass die Erträge bei Sojabohnen und Mais des Jahres 2019 sehr schlecht seien.
Auch in der Schweiz und in Deutschland, wo GDD-Indizes nicht gemessen werden, haben Regierungsstellen festgestellt, dass die landwirtschaftlichen Erträge als Folge der Trockenheit stark abnehmen. Das sei Folge des Klimawandels, und das wird meistens mit Klimaerwärmung gleichgesetzt. So eindeutig ist diese Gleichung aber nicht. Bei der Umstellung von Warmzeit (Solar Maximum) zu Kaltzeit (Solar Minimum) reduzieren sich die Niederschläge. Fast in allen Ländern der Welt ist in den Jahren 2018 und 2019 eine zunehmende Trockenheit festgestellt worden.
Die Folgen verminderter Erträge sind bereits an den steigenden Preisen für die vier wichtigsten Agrarrohstoffe (Weizen, Mais, Sojabohnen und Reis) feststellbar. Was das bedeutet, lässt sich daran ermessen, dass diese vier Rohstoffe zusammen 64 %des Kalorienbedarfs der Weltbevölkerung decken.

  1. Abnahme des «Thermosphere Climate Index» (TCI) 

Die Thermosphäre ist die vierte und zweitäusserste Schicht der Erdatmosphäre. Sie erstreckt sich etwa zwischen 100 bis 300 km über der Erdoberfläche. Die Temperatur schwankt zwischen 900° C bei “Solar Maximum” und 300° C bei “Solar Minimum”. Durch eine spezielle Instrumentierung auf einem NASA-Satelliten konnte die Infrarot-Strahlungsintensität gemessen werden. Daraus haben Wissenschaftler der NASA einen Index errechnet. Der Wert dieses Index (siehe www.spaceweather.com/services ) ist im Moment auf “cold – kalt”. Dies bedeutet, dass die Thermosphäre sich als Folge des aufziehenden “Solar Minimum” stark abkühlt. Dies wird sich mit Zeitverzögerung auf die Troposphäre auswirken. Auch hier gilt: wenn wir momentan auf der Erdoberfläche noch nichts davon spüren, heisst das nicht, dass unseren Sinnesempfindungen mehr zu trauen wäre als diesen wissenschaftlichen Untersuchungen

  1. Fazit

Im Moment ist die Aktivität der Sonne sehr schwach. Im Jahr 2019 waren 281 Tage ohne Sonnenflecken. Auch 2020 gab es bisher nur sehr wenige Sonnenflecken. Damit werden die Prognosen von Katiashvili immer wahrscheinlicher. Verzweifelt suchen die Mainstream-Klimatologen – wie im Falle von Williams über die Trockenheit – andere Katastrophen als die Erwärmung, um die Schuld den Menschen zuzuweisen, da auch sie vermuten, die globale Temperatur werde abnehmen.
In den nächsten vier bis sechs Jahren wird sich weisen, ob die Vorausberechnungen des sehr schwachen Sonnenzyklus 25 durch Katiashvili (NASA) zutreffend waren und ob darauf basierend die Berechnungen für den Zyklus 26 möglich werden. Erst dann lässt sich mit Sicherheit sagen, ob die Globaltemperatur abnimmt. Die hier erwähnten Frühindikatoren einer kommenden Abkühlung – Zunahme der Trockenheit, Zunahme der Schneemenge, Zunahme der kosmischen Strahlen, Abnahme der Landwirtschaftserträge und Abnahme des „Thermosphere Climate Index“ sprechen jedenfalls für eine Trendumkehrung. Wenn sich rasche Veränderungen in Richtung Kaltzeit ergäben, wären die geforderten Anpassungsleistungen allerdings erheblich.
Für die Energieversorgung gälte es zu prüfen, inwieweit der GREEN DEAL in der Lage wäre, die Energieversorgung sicherzustellen. Bei einer Kaltzeit würde das für die Schweiz bedeuten: weniger Hydroelektrizität, weniger Sonnen- und weniger Windenergie. Schon jetzt ist er EROEI (Energy Return on Energy Invested) bei der Photovoltaik so niedrig 3), dass das damit erkaufte gute Gewissen eigentlich nicht gerechtfertigt ist. Der EROEI-Wert der Erneuerbaren Energien wäre bei einer Kaltzeit noch ungenügender. Für Deutschland hätte dies eine Deindustrialisierung zur Folge. Wir werden dieses Thema nächstens behandeln.
Für die Landwirtschaft gälte es zu prüfen, ob der Selbstversorgungsgrad noch verbessert werden sollte und ob auf Biokraftstoffe zu verzichten wäre.
Die enormen Investitionen für den GREEN DEAL würden dann für Anpassungen an eine Kaltzeit fehlen und hätten eine drastische Abnahme des Wohlstands zur Folge.
F. Ferroni, Dipl. Ing. ETH
Präsident NIPCC-SUISSE

Referenzen
  1. Laurenz, L., Lüdecke, H-J., Lüning, S., Influence of solar activity changes on European rainfall, 2019, Journal of Atmospheric and Solar-Terrestrial Physics, 185 (2019), 29-42
  2. Sun, J., Liu, Y., Tree ring based precipitation reconstruction in the south slope of the middle Qilian Mountains, northeastern Tibetan Plateau, over the millennium, 2012, Journal of Geophysical Research: Atmospheres/Volume 117, Issue D8
  3. Ferroni, F., Guekos, A., Further consideration to: Energy Return on Energy Invested (ERoEI) for photovoltaic solar systems in regions of moderate insolation, Energy Policy 107 (2017) 498-505

Der Beitrag erschien zuerst beim Carnot-Netzwerk hier




Bestechung zum Ausbau der Windenergie

 Kosten der Stromerzeugung

 
Wir müssen in Deutschland zwei Gruppen von Stromerzeugern unterscheiden.
1. Stromerzeuger, die regelbar sind und jederzeit planbar die verlangte Leistung produzieren können. Das sind die Kern-, Kohle- und Gaskraftwerke mit 3 bis 7 Cent je Kilowattstunde (Ct/kWh) Erzeugungskosten, die Wasserkraftwerke mit 3 bis 10 und die sogenannten Biogasanlagen mit 10 bis 17 Cent. Wasserkraftwerke und Biogasanlagen können ihre Strommenge kaum noch erhöhen, weil es dafür an Flächen fehlt. Das Rückgrat der Stromerzeugung sind die Dampf- und Gaskraftwerke, denn sie liefern mit ihren großen rotierenden Massen auch die Momentanreserve, die für die Netzstabilität notwendig ist. Aber Steinkohle und Gas müssen importiert werden. Braunkohle dagegen ist der einzige nennenswerte heimische Energieträger. Mit dem Verzicht auf die Braunkohleverstromung ist Deutschland voll vom Ausland abhängig und damit beliebig erpressbar.
2. Stromerzeuger, deren Leistung vom Wetter bestimmt wird. Das sind die Windgeneratoren und Solaranlagen. Deren Leistung an Land schwankt zwischen 0  Prozent bei nächtlicher Windstille und 60  Prozent bei Starkwind und Sonnenschein, bezogen auf die installierte Leistung. Im Jahresmittel leisten die Windgeneratoren nur 20  und die Solaranlagen nur 10  Prozent. Auf See werden gelegentliche Spitzenleistungen von mehr als 80  Prozent erreicht, aber im Jahresdurchschnitt weniger als 40  Prozent.  Die Erzeugungskosten von Windstrom an Land liegen bei 8 Ct/kWh, auf See bei 15 und von Solarstrom  bei 13 Cent. Der Wert dieses Stromes liegt jedoch deutlich unter diesen Erzeugungskosten, weil er meist nicht verfügbar ist, wenn man ihn braucht. Daher müssen Regelkraftwerke künstlich gedrosselt („unter Teillast“) mitlaufen. Wird mehr Strom gebraucht, werden sie hochgefahren, wenn das Stromangebot aus Wind und Sonnenschein steigt, werden sie gedrosselt. Wind- und Solarstrom können also immer nur einen Teil des Kraftwerkstromes ersetzen.

Was ist Fakepower?

Und sie sind teuer. Trotzdem plant die Bundesregierung mit diesem Strom die Vollversorgung Deutschlands. Das ist wirtschaftlicher und das ist technischer Unsinn. Um ihn gleichwohl durchzusetzen, werden den Bürgern zu den Kosten und sonstigen Auswirkungen einseitige und auch falsche Angaben aufgetischt. Daher nennt  der Stromverbraucherschutz NAEB diesen Strom „Fakepower“ (Fake = Fälschung, Täuschung). Die Angaben über die Produktionskosten von Fakepower unterscheiden sich erheblich – je nachdem, ob sie von Befürwortern oder Kritikern der Energiewende kommen. Vergütet jedenfalls wird die Fakepower den Erzeugern mit durchschnittlich 14 Ct/kWh. Diese Zahl stammt von den  Übertragungsnetzbetreibern, die für die Auszahlung der Vergütungen nach dem EEG zuständig sind. Der Börsenpreis von Fakepower schwankt zwischen 3 bis 0 Cent. Bei Starkwind und Sonnenschein und gleichzeitig geringer Stromnachfrage geht der Börsenpreis sogar ins Minus. Damit der  Überschussstrom entsorgt wird, erhalten die Abnehmer ihn nicht nur gratis, sondern sogar noch Geld dazu. Allein im letzten Monat (April 2020) war das siebenmal der Fall. Im laufenden Jahr  2020 gab es bereits fast 200 Stunden mit solchen negativen Strompreisen.

Fakepower als Preistreiber

Deutschland kann preiswert und sicher mit Kraftwerksstrom versorgt werden. Es sind auch keine neuen Stromtrassen erforderlich. Fakepower verteuert den Strom nicht nur durch die EEG-Umlage (das ist die Differenz zwischen Vergütung und Börsenpreis), sondern weiterhin durch steigenden Regelaufwand, durch Ersatzkraftwerke, durch neue Trassen von Nord nach Süd und Verstärkung der Verteilernetze und durch höhere Stromverluste wegen längerer Leitungen. Hinzu kommen noch die Ausgleichkosten für das Abschalten von Industrieanlagen, wenn die Fakepowererzeugung  durch Wolken oder nachlassenden Wind plötzlich abfällt. Jede neue Fakepower-Anlage erhöht zwangsläufig die Stromkosten weiter. Nur mit Fakepower allein kann kein sicheres Stromnetz aufgebaut bzw. erhalten werden. Das zeigen unter anderem die Inseln El Hierro (Kanaren) und Graciosa (Azoren), die komplett auf Solar- und Windstrom umsteigen wollten. Der Strompreis stieg auf über 100 Ct/kWh. Trotzdem war eine sichere Versorgung nur mit Dieselgeneratoren möglich, die immer wieder einspringen mussten. Die Inseln werden inzwischen wieder weitgehend mit Dieselgeneratoren versorgt  – mit sinkenden Strompreisen.
Die deutsche Regierung nimmt diese negativen Erfahrungen nicht zur Kenntnis. Sie will die Stromerzeugung aus Wind und Sonne immer noch weiter ausbauen, obwohl bei Starkwind und Sonnenschein schon heute Fakepower im Überschuss erzeugt wird, die kostenpflichtig entsorgt werden muss. Sie will die Leistung der Windgeneratoren und Solaranlagen verdreifachen: von heute über 100.000 MW auf 300.000 MW. Rein rechnerisch könnte man damit etwa 80 Prozent des Strombedarfs in Deutschland decken. Praktisch und technisch ist das nicht möglich. Der Überschussstrom muss entsorgt werden und geht verloren. Ihn zur Erzeugung von Wasserstoff zu verwenden, ist unwirtschaftlich. Für ein stabiles Netz brauchen wir mindestens 45 Prozent Leistung aus den Kraftwerken, die mit ihren großen rotierenden Generatoren die Frequenz stabilisieren und den Takt für das Einspeisen von Fakepower vorgeben. Wie die wachsenden Mengen von Überschussstrom zeigen, haben wir bereits jetzt die Grenze für das Einspeisen von Fakepower erreicht. Doch die mächtige Lobby der Energiewendeprofiteure im Verein mit Klimaschutzideologen hat den Bau von weiteren Fakepower-Anlagen durchgesetzt.

Widerstand gegen Fakepower wächst

Gegen den Bau von Windkraftanlagen wenden sich inzwischen rund eintausend Bürgerinitiativen, die in dem Verband „Vernunftkraft“ zusammengeschlossen sind. Die Akzeptanz für Windkraftanlagen nimmt stark ab. Wahre Umweltschützer wollen keine Anlagen, die Vögel, Fledermäuse und Insekten töten. Naturfreunde lehnen sich gegen den Bau von Windrädern in Wäldern und an oder sogar in Naturschutzgebieten auf. Anlieger beklagen die Entwertung ihrer Immobilien und Gesundheitsschäden durch Schattenschlag und Infraschall. Eine wachsende Zahl der Gegner hat inzwischen auch erkannt, dass Windenergie den Strom zugunsten der Profiteure verteuert, ohne den immer ins Feld geführten Klimazielen näher zu kommen. Wie bereits beschrieben, ist dies technisch und wirtschaftlich nicht möglich.

Bestechung

Die Bundesregierung im Verein mit den Profiteuren will nun den Widerstand brechen. Sie will die Anlieger und die für die Baugenehmigung zuständigen Gemeinden mit Geld ködern. Die Gemeinden sollen pro Anlage im Jahr 20.000 Euro erhalten und die betroffenen Anlieger verbilligten Strom beziehen können. So will die Regierung sie an der „Wertschöpfung“ beteiligen. Das ist Bestechung pur. Doch diese Bestechung ist gesetzlich gewollt und damit nicht strafbar. Hier wird das gleiche System angewendet wie bei den Dumping-Verkäufen von Fakepower. Die Vergütung von Fakepower liegt weit über den Börsenpreisen. Der ständige Verkauf unter den Gestehungskosten ist Dumping. Mit Dumpingkosten von mehr als 25 Milliarden Euro im Jahr dürfte dies die größte Dumpingaktion der Welt sein. Sie wird aber nicht geahndet, weil sie vom EEG geschützt wird.
Fakepower ist teurer und unwirtschaftlicher Strom. Ohne Subventionierung rechnet sich keine Anlage. Ohne EEG würde sich kein Windrad drehen und der Strompreis auf die Hälfte sinken. Mit dem EEG steigt der Strompreis mit jeder neuen Anlage weiter. Die „Bestechungskosten“ werden die Betreiber über einen Vergütungszuschlag einfordern. Mit steigenden Strompreisen bezahlen damit die geköderten Gemeinden und Anlieger die Vergünstigungen selbst.
Pressesprecher NAEB e.V. Stromverbraucherschutz